AfD in Niedersachsen fordert Einschränkung der Sexualaufklärung in Kindergärten

Von
Leonhard Wallkötter
|
21
.
September 2023
|
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(Quelle: Canva)

Hannover. Die AfD im niedersächsischen Landtag möchte die sexuelle Aufklärung von Kindern und Jugendlichen einschränken. In einem kürzlich vorgestellten Antrag fordert die Fraktion unter anderem, sicherzustellen, dass in Krippen und Kindergärten keine Sexualaufklärung mehr stattfindet. Dies soll angeblich dazu dienen, Missbrauchsversuchen vorzubeugen. Die Rechtsaußen-Politiker:innen schürten dabei auch Ängste in Bezug auf transgeschlechtliche Menschen.
Die AfD argumentiert, dass Sexualerziehung in Kitas problematisch sei, da kleine Kinder dadurch irritiert und homosexuelle Minderheiten instrumentalisiert würden, um Kinder “umzuerziehen”. “Wir sind nicht gegen Sexualerziehung, wir halten das aber tatsächlich in Kitas für ein No Go”, sagte der niedersächsische Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes. “Wir sind der Meinung, das hat im Kindergarten nichts zu suchen”, so  Marzischewski-Drewes.
Darüber hinaus fordert die Afd-Fraktion, Buchlesungen von Transgenderpersonen, die verschiedene sexuelle Orientierungen behandeln, in Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Schulen zu verbieten. Dieser Vorstoß scheint auf eine Lesung von zwei Dragkünstlern für Kinder in München zurückzuführen zu sein, bei der rechte Gruppen gegen vermeintliche Frühsexualisierung protestierten und die Initiatoren bedrohten. Dabei hatte die Lesung selbst nicht direkt mit sexueller Aufklärung zu tun (das Thema war: "Es ist okay, anders zu sein") und fand nicht in einer Kita oder Schule statt, sondern in der Münchner Stadtbücherei.
In ihrer Begründung greift die AfD auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an. Sie behauptet, dass die von der Behörde betriebene Sexualaufklärung Zweifel an ihrer Angemessenheit aufkommen lasse und eine gezielte Frühsexualisierung von Kindern fördere. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung betont jedoch, dass eine umfassende positive Sexualaufklärung einen wichtigen Beitrag zur Prävention von sexuellem Missbrauch leiste. Sie fördert ein ganzheitliches Verständnis von Sexualität und zielt darauf ab, Menschen zu einem eigenverantwortlichen und gesundheitsgerechten Umgang mit Sexualität zu befähigen. Sie betont darüber hinaus die Rolle der Eltern bei der Vermittlung von Wissen über Sexualität, Geschlechterrollen und Lebensweisen.

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