10.09.2024. „Befriedigend ist ungenügend“, kommentiert Eva Reiter, die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes e.V., die heute vorgelegten Ergebnisse des ifo Bildungsbarometers. Dieses hatte knapp 10.000 Bürgerinnen und Bürger zum elften Mal nach ihrer Einschätzung des Bildungssystems in Deutschland befragt. In der repräsentativen Umfrage, die erstmals eine Auswertung auf Länderebene ermöglicht, schnitt Bayern, gefolgt von Hamburg und Sachsen am besten ab. Im Durchschnitt kamen die Länder auf ein „befriedigend“. Besonders schlecht fielen die Ergebnisse in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bremen aus. In Bremen verteilten 45 Prozent der Befragten lediglich ein ausreichend, mangelhaft oder ungenügend.
Als einen Lösungsansatz stuft laut ifo Bildungsbarometer eine Mehrheit den Ganztag an deutschen Schulen ein. 52 Prozent der Befragten befürworten ein Ganztagssystem bis 15 Uhr. „Es besteht Handlungsbedarf.“, sagt Eva Reiter, insbesondere mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. „Wenn die überwiegende Zahl der Eltern bereit ist für die gebundene Ganztagsschule, muss die Politik das aufgreifen. Bund und Länder sind gefordert, zügig dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken und attraktive Ausbildungsangebote für Fachkräfte im Ganztag zu entwickeln. Wer einen qualitativ hochwertigen Ganztag möchte, muss investieren. Eine Billigvariante darf es nicht geben!“, legt sich die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes fest.
Der Ganztagsschulverband setzt sich als Fachverband und Interessenvertretung auf Bundes- und Länderebene für die Etablierung und Weiterentwicklung von ganztägig arbeitenden Schulen in Deutschland ein. Seine Mitglieder sind Schulen, Hochschulen, Akteure aus Bildungspolitik und -verwaltung, Vereine und Verbände, Einzelpersonen aller Professionen sowie am Ganztag Beteiligte und Interessierte. Er bietet Vernetzung, Informationen, Ideen und Beratung.