Girls Day 2023: Rege Beteiligung beim Mädchen-Zukunftstag

Von
Tobias Ristok
|
28
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April 2023
|
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Quelle: Canva

Der Girls’ Day, auch bekannt als "Mädchen-Zukunftstag", findet jedes Jahr im April statt. Dieser Tag bietet Mädchen und Frauen die Möglichkeit, technische, naturwissenschaftliche und handwerkliche Berufe kennenzulernen, die derzeit hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Der Boys' Day ist das Pendant zum Girls' Day und gibt Jungen die Chance, Berufe im sozialen Bereich und in der Pflege auszuprobieren. Beide Aktionstage werden vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. organisiert und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Am Girls' Day können Mädchen nicht nur Einblicke in die Arbeit von Unternehmen, Hochschulen oder Handwerksbetrieben gewinnen, sondern auch an praktischen Workshops in Laboren, Werkstätten oder Büros teilnehmen. Sie haben die Möglichkeit, Fragen zur Ausbildung, zum Studium und zu Berufschancen zu stellen und wichtige Kontakte zu knüpfen, die ihnen auf ihrem Karriereweg helfen können. Laut Projektinformationen des Girls Day stellen etwa jedes vierte Unternehmen ehemalige Teilnehmerinnen des Aktionstages als Praktikantinnen oder Auszubildende ein. Seit seiner Einführung im Jahr 2001 haben etwa 2 Millionen Schülerinnen am Girls' Day teilgenommen. Der Aktionstag hat sich mittlerweile nicht nur national, sondern auch international etabliert und wird in 20 verschiedenen Ländern in Europa, Asien und Afrika abgehalten.

Das Hauptziel des Girls Day ist es, das Interesse von jungen Frauen an Berufsfeldern zu wecken, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Insbesondere im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich gibt es noch immer eine große geschlechtsspezifische Kluft. Der Aktionstag soll Mädchen und Frauen ermutigen, ihre Berufswahl unabhängig von gesellschaftlichen Normen zu treffen und ihre Talente und Interessen zu verfolgen. Dadurch soll die Chancengleichheit von Männern und Frauen im Berufsleben gestärkt werden.

Trotz Fortschritte bei der Geschlechtergleichstellung sind die traditionellen Geschlechterrollen nach wie vor ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl. Aktuelle Studien zeigen, dass Frauen in MINT-Berufen, -Ausbildungen und -Studiengängen weiterhin unterrepräsentiert sind.

So gibt ein Bericht zur Gleichstellung Ein Bericht der Hans-Böckler-Stiftung Auskunft über die unterschiedliche Geschlechterverteilung verschiedener Berufsfelder: 

Baden-Württemberg: Girls' Day verzeichnet neuen Rekord

Wie sich zum Beispiel in Baden-Württemberg zeigt, hat der Girls' Day einen neuen Rekord verzeichnet. Laut der Industrie- und Handelskammer haben sich rund 13.400 Schülerinnen angemeldet, im Vergleich zu knapp über 8.000 im Vorjahr. Der Girls' Day ermöglicht es Schülerinnen, typische Männerberufe kennenzulernen und soll das Bewusstsein für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern stärken. Zahlreiche Unternehmen in der Region Heilbronn und im Kreis Schwäbisch Hall beteiligen sich an diesem Tag und bieten Schülerinnen Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Berufe. Audi in Neckarsulm und die Polizei in Heilbronn gehören zu den teilnehmenden Unternehmen. Im Kreis Schwäbisch Hall können Schülerinnen Berufe im Landratsamt oder im Forstamt kennenlernen.

Der Girls' Day verliert seinen Einfluss auch nicht lokal. So wurde in Halle (Saale) die Ausbildung im Betrieb BS-LINE Werbung & Design in Halle von Bahya Alma, eine Lehrling für Schilder und Lichtreklameherstellung zusammen mit Markus Behrens, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, und Thomas Keindorf, dem Präsidenten der Handwerkskammer Halle vorgestellt. Dabei wurde betont, dass junge Frauen in vielen Handwerksberufen beste Entwicklungschancen haben und im Kammerbezirk Halle bereits jeder fünfte Ausbildungsvertrag von einer Schülerin unterzeichnet wurde. 

Keindorf ermutigte Mädchen und Jungen, Berufe kennenzulernen und sich für einen Ausbildungsberuf zu entscheiden, auch wenn sie damit Klischees brechen. Behrens betonte, dass es faktisch keine Grenzen bei der Berufswahl für Mädchen gibt und dass sie in vielen Ausbildungsberufen erfolgreich sind.

So wurde auch in Leipzig beim Fußballverein RB Leipzig im Jahr 2023 der Fokus darauf gelegt, Mädchen Einblicke in Bereiche zu geben, in denen Frauen traditionell unterrepräsentiert sind. Inspiriert durch den Girls' Day wurden insbesondere IT, Sport, Workplaces und Greenkeeping vorgestellt - alles Bereiche, in denen der Frauenanteil vergleichsweise gering ist. Um den Mädchen die verschiedenen Arbeitsprozesse in diesen Bereichen näherzubringen, wurden Workshops, Gesprächsrunden und praktische Übungen angeboten. Die Teilnehmerinnen hatten die Gelegenheit, die verschiedenen Arbeitsorte wie das Stadion, die Akademie und die Geschäftsstelle zu besuchen und konnten sogar ein Heimspiel in der Red Bull Arena erleben. Besonders interessant war für die Mädchen auch die Trainingseinheit mit den Trainern aus dem Frauen- und Mädchenbereich des Vereins.

Möchtest du dazu beitragen, die Zukunft von Mädchen und Frauen zu gestalten? Dann nimm am Girls' Day teil! Schreibe uns auch gerne deine Meinung und dein Feedback in die Kommentare!

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