Hömma, dat wird ja noch schöner! Ausflugsziele in Nordrhein-Westfalen Teil II

Von
Annika Werner
|
22
.
September 2023
|
| sponsored

Der Rheinturm bietet einen großartigen Ausblick über die Landeshauptstadt Düsseldorf und ein Spaziergang am Medienhafen ist nicht nur für Fans der Architektur lohnenswert. (Quelle: Canva)

Der Kölner Dom, Fußballstadien, Karneval, der Rheinturm, prächtige Schlösser, der Ruhrpott, ein paar Parks, Museen und Flüsse und von allem noch ein bisschen mehr – Das einwohnerstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen bietet noch viel mehr als architektonische Meisterwerke, botanische Vielfältigkeit und mehr oder minder sportliche Glanzleistungen. Die einstige Industrieregion hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer modernen Kulturregion entwickelt, die auch wirtschaftlich einen wichtigen Standort vertritt. Neben den weltbekannten Sehenswürdigkeiten möchten wir euch heute im zweiten NRW-Teil unserer Serie Exkursionsideen für einen Klassenausflug, weitere spannende und lohnenswerte Ziele in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland nennen. Den ersten Teil unserer Topliste für Exkursionsziele in Nordrhein-Westfalen findet ihr hier

1. NS-Dokumentationszentrum 

Das EL-DE Haus in Köln ist denkmalgeschützt. (Quelle: NS-Dokumentationszentrum)

Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) ist eine seit dem Jahr 1988 bestehende Einrichtung in Köln im EL-DE Haus und ist heute die größte lokale Gedenkstätte in Deutschland. Das EL-DE Haus ist ein ursprünglich konzipiertes Wohn- und Geschäftshaus, welches nach seinem Erbauer Leopold Dahmen benannt wurde. Zwischen 1935 und 1945 war das Gebäude im Besitz der Gestapo (Geheime Staatspolizei) und wurde zum Inbegriff der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Köln. Nach dem Krieg wurde das nahezu unbeschädigte Gebäude weiter genutzt und ist bis heute im Besitz der Familie Dahmen. Seit 1988 befindet sich das NS-Dokumentationszentrum im EL-DE Haus. Fortan als Museum und Gedenkstätte können Besucher:innen einen Einblick in das originale ehemalige Hausgefängnis der Gestapo erhalten und sich die Dauerausstellung der Geschichte Kölns zu Zeiten des Nationalsozialismus anschauen. Im ehemaligen Hausgefängnis sind die Häftlingszellen und die Inschriften der Insassen erhalten geblieben und bilden damit den Mittelpunkt der Gedenkstätte des NS-DOK.

Ein Besuch im NS-Dokumentationszentrum kann vor dem geschichtlichen Hintergrund der Bundesrepublik gut mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Schulfächern kombiniert werden. Der Eintritt kostet 4,50€ für Erwachsene bzw. 2,00€ zum ermäßigten Tarif. Alle Kölner Schüler:innen, unter 18-jährigen Kölner:innen und alle Inhaber:innen des Köln Passes haben kostenlosen Eintritt. Das NS-DOK bietet auch schulische und außerschulische Führungen an. Der 90-minütige Rundgang durch das Gebäude kostet 45€ für 20 Schüler:innen. Die zwei verschiedenen Stadtteilführungen belaufen sich auf 75€ für 150 Minuten, ebenfalls für 20 Schüler:innen. Die Führungen könnt ihr direkt auf der Website online buchen. 

Das NS-Dokumentationszentrum findet ihr am Appellhofplatz 23-25. Vom Kölner Bahnhof aus ist es ein circa fünfminütiger Fußweg über die Komödienstraße bis zum Gebäude. Auch mit der Bahn und der U-Bahn könnt ihr das unter Denkmalschutz stehende Gebäude leicht erreichen. Die Haltestelle Appellhofplatz liegt direkt vor dem Haus und wird von den Linien 3, 4, 5, 16 und 18 befahren.

2. Schokoladenmuseum

Das Schokoladenmuseum im Herzen der Kölner Altstadt. (Quelle: Schokoladenmuseum)

Ein wohl ganz besonderes Museum ist das Schokoladenmuseum am Rheinufer in der Kölner Altstadt. Das direkt am oder eher gesagt im Rhein liegende Gebäude lockt die Besucher:innen nicht nur durch den Namen an. Von beiden Seiten vom Rhein umschlossen, ist das alte historische und das neue moderne Gebäude nebeneinander ein absoluter Blickfang. Im Jahr 1993 wurde das Schokoladenmuseum erstmals eröffnet, nachdem Gründer Hans Imhoff bereits 1972 die Stollwerck-Fabrik übernahm. 1992 fand seine Frau Gerburg Klara Imhoff mit dem Standort des ehemaligen Hauptzollamts den perfekten Standort für Hans Imhoffs Traum von einem unaufhörlich sprudelnden Schokoladenbrunnen. Seitdem ist das Schokoladenmuseum ein Kölner Wahrzeichen und ist durch die rund 600.000 Besucher:innen im Jahr eine der meistbesuchten kulturellen Institutionen in Köln. 

Den Besuch im Schokoladenmuseum könnt ihr mit naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Fächern vereinbaren. Aber auch um den Schüler:innen etwas über Lebensmittelverarbeitung beizubringen, eignet sich ein Besuch im Museum allemal. 

Im Museum könnt ihr euch die gläserne Schokoladenfabrik anschauen und euch in den aktuellen Ausstellungen mit der Geschichte des Kakaos berieseln lassen. Das Museum bietet euch neben unterschiedlichen Führungen auch Kurse zur Herstellung der eigenen Schokolade und Verkostungen an. In den Führungen und Kursen wird euch alles über die Kakaobohne bis hin zur fertigen Schokoladentafel erzählt. Mit den Führungen “Das Geheimnis der Schokolade auf der Spur” und “Nachhaltig und fair - Schokolade und Kakao!” bietet das Schokoladenmuseum auch extra Führungen für Schulklassen an. Die Preise für die Schulführung sind nicht ganz günstig. Mit 70€ Pauschale für die Führung und den einzelnen Ticketpreisen von 8,00€ für die Schüler:innen landet ihr je nach Klassengröße zwischen 200 und 300€. Da ist es nur gerecht, wenn zwischendurch ein wenig Schokolade genascht werden kann. 

Das Museum erreicht ihr am besten zu Fuß. Bei einem Stadtspaziergang aus der Kölner Altstadt kommend, lauft ihr den Rhein stromaufwärts in südliche Richtung entlang, bis ihr das Museum entdecken könnt. Mit der Buslinie 113 vom Hauptbahnhof erreicht ihr das Museum ebenfalls. Die Haltestelle heißt wie das Gebäude auch: Schokoladenmuseum.  

3. Gasometer Oberhausen 

Der Gasometer in Oberhausen erinnert an die damalige Industriekultur des Ruhrgebiets. (Quelle: Canva)

Als Wahrzeichen und Erkennungszeichen der Stadt Oberhausen ist der Gasometer mehr als nur ein Industriedenkmal. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1929 speicherte der Gasometer als Scheibengasbehälter zunächst Gichtgas und später dann Kokereigas. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe schwer beschädigt wurde, kam es 1945 zu einer Stilllegung. Bei den Reparaturarbeiten im darauffolgenden Jahr musste er durch einen Brandschaden bis auf das Fundament abgetragen werden. Nach dem Wiederaufbau 1949 war der Gasometer bis zum Jahr 1988 in Betrieb, als er durch die zunehmende Verwendung von Erdgas endgültig stillgelegt wurde. 

Der Besuch im Gasometer ist nahezu mit jedem Schulfach zu kombinieren. Von Naturwissenschaften über Geschichte bis zu Politik und Gesellschaftskunde. Die derzeitige Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ könnt ihr noch bis zum 26. November erkunden. Dabei können die Schüler:innen einiges über den Klimawandel, Artenvielfalt und Umweltschutz lernen. Auf der Website des Gasometers könnt ihr euch eine Schülerrallye als PDF-Datei herunterladen oder mit dem Smartphone den QR-Code scannen und eurer Klasse so eine spannende Aufgabe für den Besuch mitgeben. Der Gasometer bietet seinen Besucher:innen zahlreiche Führungen an. Das Angebot für Schulklassen umfasst drei unterschiedliche einstündige Führungen für jeweils 50€ plus 4,00€ regulären Eintrittspreis pro Kind. Nach jeder Führung gibt es für die Besucher:innen die Möglichkeit, weitere individuelle Eindrücke zu sammeln. Unter anderem könnt ihr die Aussichtsplattform bestaunen, ein virtuelles 3D Erlebnis erfahren oder die Experten Hologramme anhören. 

Das Gasometer befindet sich in der Arenastraße 11 in 46047 Oberhausen. Mit dem Auto oder dem Bus erreicht ihr den Gasometer über die A42 Ausfahrt Oberhausen-Zentrum. Vom Hauptbahnhof in Oberhausen könnt ihr ab Terminal 1 mit jedem Bus und jeder Bahn fahren. Die Haltestelle „Neue Mitte“ befindet sich nur einen kurzen Fußweg vom Gasometer entfernt. 

4. Zeiss Planetarium Bochum 

Das Zeiss Planetarium Bochum entführt euch unter einem Sternenhimmel in ferne Welten. (Quelle: Planetarium Bochum)

Wer schon immer mal einen tiefen Blick in die Sterne werfen wollte, ist im Zeiss Planetarium in Bochum bestens aufgehoben. In einer großen Kuppel könnt ihr an dem Planetariumshimmel über 9000 Sterne leuchten sehen. Das Planetarium zählt zu den meistbesuchten Sternentheatern in Europa und steht seit 2005 unter Denkmalschutz. Im Jahr 1960 wurde das Gebäude mit den Plänen des damaligen Leiter des städtischen Hochbauamtes, Karl-Heinz Schwarze, errichtet. 1964 wurde das Planetarium eröffnet und ist im Besitz der Stadt Bochum. Das sich immer noch weitestgehend im Originalzustand befindende Gebäude wurde über die Jahre vor allem technisch immer weiter modernisiert. Es verfügt über herausragende technische Ausstattung und ist damit eines der modernsten Planetarien weltweit. 

Neben Planetarium-, Musik-, und Kindershows werden im Zeiss Planetarium auch Lesungen, Vorträge und Konzerte gehalten. Über den Kalender könnt ihr euren Ausflugstag auswählen und euch über die angebotenen Shows informieren. So könnt ihr direkt sehen, welche Shows für den jeweiligen Tag angeboten werden. Ihr könnt euch aber auch direkt über eine bestimmte Show informieren, die am besten zu eurer Planung passt. Die Termine findet ihr in der Beschreibung, mit der ihr auch direkt zu den Tickets kommt. Die Shows behandeln unter anderem Themen wie die Entdeckung des Himmels, das Wunder des Kosmos, Schwarze Löcher, Planeten und Sternen. Ihr könnt euch ebenfalls Informationen für die Schüler:innen herunterladen und mit verschiedenen Materialien euren Unterricht gestalten. Die regulären Preise für eine Planetarium Show belaufen sich bei einer Gruppe über 12 Personen auf 9,50€ beziehungsweise 4,00€ für Ermäßigte. 

Das Planetarium befindet sich in der Castroper Straße 67 in 44791 Bochum. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht ihr das Bochumer Planetarium innerhalb von ein paar Minuten vom Hauptbahnhof ausgehend. Mit den U-Bahn Linien 308, 318, 316 erreicht ihr die Station “Planetarium” und müsst nur noch einen kurzen Weg zu Fuß auf euch nehmen. 

Wie gefallen euch unsere Ausflugsziele? Lasst uns gerne einen Kommentar da! Wenn ihr eine Klassenfahrt oder einen Ausflug in ein anderes Bundesland plant, dann werft doch mal einen Blick in unsere bereits veröffentlichten Artikel zu Exkursionsideen in Brandenburg, Bremen, Baden-Württemberg Teil I und Teil II, Berlin, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern.

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