Ob Klassenfahrt oder Abschlussfeier: Mit der richtigen Ausstattung lassen sich schöne Momente in Profiqualität festhalten. (Quelle: Envato)
Canon, Fuji, Nikon, Sony – das Rennen um den Titel “beste Kamera 2023“ ist offiziell eröffnet. Je nach Expertise und Gebrauch gehen die Meinungen dabei stark auseinander. Gar nicht so leicht, hier einen Überblick zu bewahren. Aber keine Sorge, wir haben uns durch den Kamera-Dschungel gekämpft und eine Liste der aktuellen Top-Modelle zusammengestellt – dabei natürlich vor allem auf die Schultauglichkeit geachtet: Ob für die nächste Klassenfahrt, das Schulfest oder die Fotografie-AG, in unserer Zusammenstellung werdet ihr garantiert das passende Gerät finden.
Um die Eigenschaften, aber auch die Grenzen verschiedener Kameras beurteilen zu können, benötigt man ein gewisses begriffliches und technisches Grundverständnis. Hier das kleine 1x1 der Kameratechnik mit den wichtigsten Begriffen und Fakten.
Spiegelreflexkameras
Zwischen Objektiv und Bildebene befindet sich der namensgebende Spiegel. Das Bild wird vor der Aufnahme auf einer Mattscheibe seitenverkehrt abgebildet. Die Spiegelreflexkameras sind allerdings vergleichsweise schwer und unhandlich und im Jahr 2023 eher ein Auslaufprodukt.
Spiegellose Kameras (auch Systemkameras genannt)
In Sachen Bildqualität steht die Systemkamera der Spiegelreflexkamera in nichts nach. Durch den Wegfall des Spiegels sind diese Kameras jedoch deutlich kompakter, handlicher und auch leiser.
Kompaktkameras
Sie sind durch ihre kompakte Bauweise gekennzeichnet und in der Regel einfach im Handling. Die Bildqualität ist aufgrund des kleineren Sensors zwar schlechter als die einer Systemkamera, jedoch deutlich besser als die eines Smartphones.
Bridge Kameras
Dieser Kameratyp zählt eigentlich zur Kameraklasse der Kompaktkameras, deren Objektive fest verbaut sind. Sie verfügen über einen großen Zoombereich.
Die wichtigsten drei Sensorgrößen (für Anfänger)
Bei der Sensorgröße gilt: Je größer ein Sensor, desto besser die Auflösung – aber desto teurer auch die Kamera. Ein MFT Sensor ist der kleinste Sensor, gefolgt vom APS-C Sensor. Gerade für den Anfang sind diese Sensorgrößen völlig ausreichend und gehen nicht so sehr ins Geld wie ein Vollformat-Sensor.
Häufig stellt sich Einsteigern die Frage, welches Budget sie sich für ihre Neuanschaffung überhaupt setzen sollten? Je teurer, desto besser? Oder doch lieber möglichst kostengünstig?
Im Schnitt kostet eine Kamera mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen 600 und 1000 Euro. Es muss natürlich nicht immer das neuste Modell sein, dennoch solltet ihr nicht auf komplett veraltete Technik setzen, da diese schnell an ihre Grenzen stößt. Um langfristig Freude an eurem Gerät zu haben, solltet ihr also schon ein paar Euros in die Hand nehmen. Bedenkt zusätzlich, dass auch die beste Kamera nur mit einem geeigneten Objektiv funktioniert. Achtet also beim Kauf immer darauf, was genau im Kamerapaket eurer Wahl inklusive ist. Gute Objektive gibt es bereits ab 250 Euro. Hier gelangt ihr zu einer Liste für gute Anfänger-Objektive verschiedener Hersteller.
Ein weit verbreiteter Mythos und häufiger Marketing-Trick vieler Smartphone-Hersteller ist, dass die Qualität einer Kamera sich hauptsächlich über ihre Megapixel definiert. Gerade für Einsteiger ist die Anzahl der Megapixel jedoch zu vernachlässigen, außer natürlich ihr wollt, dass euer nächstes Klassenfoto gestochen scharf die Fassade eines gigantischen Hochhauses ziert.
Canon ist eine der beliebtesten Marken bei Kameras unter Anfängern. Die Canon-Geräte sind besonders handlich und punkten mit einer unkomplizierten Menüführung. Darüber hinaus verhelfen zahlreiche Einsteiger-Motivprogramme zu den ersten Schnappschüssen.
Als absoluter Allrounder gilt die Canon EOS R50 Systemkamera. Sie ist das perfekte Gerät für alle Kamera-Neulinge, die gleichermaßen Wert auf Qualität und Leistung legen.
Pluspunkte sammelt die Kamera vor allem mit ihrer Bauweise und der Bildqualität: Die Systemkamera ist dank APS-C Sensor recht kompakt und leicht transportabel. Somit eignet sie sich sehr perfekt für Ausflüge und Klassenfahrten. Die geringe Größe tut der Bildqualität jedoch keinen Abbruch. Mit 24,2 Megapixeln, einem zuverlässigen Autofokus und einer hohen Serienbildgeschwindigkeit lassen sich tolle Foto- und Videoaufnahmen machen. Ein Nachteil ist, dass es für diese Kamera aktuell wenig APS-C Objektive gibt. Jedoch kann man eine Vielzahl anderer Objektive mittels Adapter nutzen.
Ein weiteres schlagendes Argument ist der wirklich gute Preis: Die Kamera gibt es ohne Objektiv neu ab etwa 750 Euro im Handel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gebraucht-Angebote.
Technik von 2014 ist total veraltet? Unsinn! Das beweist die Sony Alpha 6000. Vor allem für Einsteiger eignet sich der Dauerbrenner unter den Kameras aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die Systemkamera verfügt über 24 Megapixel und einen Sucher und liefert damit gestochen scharfe Fotoaufnahmen und das zu einem unschlagbaren Preis. Neu bekommt ihr die Kamera für etwa 500 Euro, gebraucht sogar für die Hälfte. Für Anfänger, die nicht viel Geld ausgeben wollen und auf Funktionen, wie 4K-Video, Bildstabilisator oder ein um 360-Grad schwenkbares Touch-Display verzichten können, ist die Sony Alpha 6000 die optimale Wahl. Für Schnappschüsse und kürzere Full-HD-Videos ist diese Kamera deshalb auch heute noch völlig ausreichend.
Sony ist auch bei Profifotografen sehr beliebt. In einschlägigen Foren wird die Sony A7 IV als das Top-Modell der Jahre 2022 und 2023 geahndet. Doch was kann die spiegellose Vollformatkamera?
Die Sony A7 IV ist mit 33 MP und einem Vollformat-Sensor ausgestattet. Mit etwa 660 Gramm betriebsbereitem Gewicht ist sie eine mittelschwere Kamera, die dennoch gut in der Hand liegt. Auszeichnend sind vor allem die Bildqualität und der hervorragende Autofokus. Auch die Videoqualität kann vollends überzeugen. Wenn ihr also plant, einen Aftermovie eurer nächsten Klassenfahrt, des Schulfestes oder einen Imagefilm für die Schule zu filmen, eignet sich diese Kamera hervorragend. Auch für eine Fotografie-AG ist dieses Modell geeignet, denn dank zahlreicher Objektive lassen sich die verschiedensten Aufnahmen machen – am Tage und in der Nacht. Darüber hinaus punktet die Kamera mit einem leistungsstarken Akku: Eine Akku-Ladung reicht für knapp 900 Bilder im Live-View Modus. Das größte Manko dieser Kamera ist somit ihr Preis: Neu kostet die Kamera ab 2.600 Euro. Die Objektive müssen hier noch dazu gekauft werden und beginnen preislich bei 600 Euro. Es lohnt sich also, hier nach Gebraucht-Angeboten Ausschau zu halten.
Die Bridge-Kamera von Panasonic gehört im Jahr 2023 zu den Top-Modellen unter den Kompaktkameras. Die Kombination aus einem vergleichsweise großen Bildsensor und einem vielseitigen optischen Zoom eignen sich für nahezu jedes Motiv. Ultra-HD-Video mit 30 Bildern pro Sekunde und maximal 30 Minuten Cliplänge sind für den Bedarf von Hobbyfilmern zudem mehr als ausreichend. Außerdem verfügt die Kamera über WLAN und Bluetooth zur drahtlosen Kommunikation mit dem Smartphone: Vor allem dann hilfreich, wenn ihr ein Gruppenfoto schießen und aus der Ferne auslösen wollt. Der riesige Zoom bringt allerdings auch einen Nachteil mit sich. Für eine Kompaktkamera ist die Lumix DC-FZ1000 II mit knapp 810 Gramm relativ schwer. Preislich bewegt sich diese Kamera im Mittelfeld und ist ab 700 Euro zu erwerben.
Ein absolutes Fliegengewicht ist die Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera, eine kompakte Digitalkamera, die gerade einmal 106 Gramm wiegt. Und auch preislich fällt diese Kamera kaum ins Gewicht. Bei einigen Händlern ist sie neu bereits für 129 Euro zu erwerben. Trotzdem muss diese Kamera sich keinesfalls verstecken, denn Dank 16 MP und eines fünffachen optischen und sechsfachen digitalen Zooms macht auch sie solide Fotoaufnahmen. Darüber hinaus verfügt die Kamera über zahlreiche Motivmodi, wie beispielsweise einen Panorama-Modus. Auch für Portraits eignet sich diese Kamera aufgrund einer Gesichts-, Blinzel- und Lächelerkennung sowie einer Rote-Augen-Entfernung optimal. Eventuell spart ihr euch so sogar den Besuch vom Schulfotografen. Preis-Leistungstechnisch seid ihr mit dieser Kamera also bestens aufgestellt.
Weniger für die Foto-AG, aber durchaus für eine Klassenfahrt können entsprechende Objektive für das Handy eine Alternative darstellen. Klar, die Ergebnisse sind nicht so qualitativ wie die der vorgestellten Kameras, dennoch holt derartiges Zubehör das Beste aus euren Smartphones raus. Vor allem könnt ihr so richtig sparen, denn je nach Anbieter gibt es die Objektive bereits ab 10 Euro. In diesem Video hat eine Berufsfotografin einige Handy-Objektive getestet und das mit überraschendem Ergebnis.
Eine weitere tolle Alternative sind Kamera- und Objektiv-Leih- bzw. Mietangebote. Vor allem, wenn die Kamera nur für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Event benötigt wird, ist diese Option durchaus sinnvoll, denn sie spart bares Geld und liefert trotzdem erstklassige Foto- und Videoaufnahmen. So bekommt ihr die Sony A7 IV bei diesem Anbieter bereits für rund 15 Euro pro Tag. Wählt ihr eine komplette Ausstattung mit mehreren Objektiven und weiterem Zubehör, liegt der Kostenpunkt bei ungefähr 250 Euro für eine Woche. Habt ihr eine spektakuläre Klassenfahrt vor euch? Dann ist vielleicht eine Action-Cam auf Mietbasis der richtige Begleiter, um eure waghalsigen Unternehmungen gebührend festzuhalten. Natürlich könnt ihr im Rahmen einer AG auch selbst in ein teures Modell investieren und dann die entsprechenden Objektive zeitweise leihen. Das Technik- und Verbraucherportal Chip hat die führenden drei Anbieter in diesem Bereich verglichen.
Wie gefällt euch unsere Auswahl? Habt ihr mit einem der Modelle eventuell selbst Erfahrung oder kennt einen Geheimtipp, der in dieser Liste fehlt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!