Sexuelle Gewalt an Schulen: Wie eine Initiative Kinder schützen möchte

An jedem Ort, in jeder Einrichtung und in jeder Organisation, an dem sich junge Mädchen und Jungen aufhalten, besteht ein Grundrisiko für sexuelle Gewalt. Ob es sich nun um eine Schule, KiTa, einen Sportverein oder eine Kirchengemeinde hält – sexueller Missbrauch an Kindern ist real und kann täglich an jedem Ort stattfinden. Laut der UBSKM, der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, müssen an genau diesen Orten deshalb Schutzkonzepte zur Prävention und Intervention eingeführt werden, um Kinder und Jugendliche effektiv gegen sexuelle Gewalt zu schützen. Dabei wird die Bedeutung der Leitungskräfte, also auch der Lehrer:innen, betont, und wie sie Verantwortung für die Wahrnehmung des Kinderschutzes aktiv wahrnehmen müssen.

Die Initiative “Kein Raum für Missbrauch” der UBSKM

Um diesen Herausforderungen entgegen zu kommen und das Risiko auf sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu senken, hat die USBKM die Initiative “Kein Raum für Missbrauch” ins Leben gerufen. Die Initiative richtet sich an alle Organisationen und Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche betreuen und zielt darauf hin, die Spielräume möglicher Täter:innen durch die passgenaue Entwicklung entsprechender Maßnahmen der Prävention und Intervention einzuschränken. Diese Schutzkonzepte sollen Fachkräfte und Akteur:innen außerdem in ihrer Rolle als Ansprechpersonen stärken, damit Kinder und Jugendliche Unterstützung und ein vertrauensvolles Gegenüber erhalten.

Zu Beginn wurden Eltern und Fachkräfte für die erste Phase der Initiative in 2013 bis 2015 dazu ermutigt, Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Heute geht es eher darum, Hinweise für die Weiterentwicklung dieser Konzepte entgegen zu nehmen und die flächendeckende Etablierung dieser in allen Einrichtungen und Organisationen zu unterstützen.

Eine extra Initiative legt den Schwerpunkt auf die Prävention sexueller Gewalt an Schulen

 Offizielle Grafik der Initiative “Schule gegen sexuelle Gewalt”.
Bildquelle: Kein Raum für Missbrauch.

Die Initiative “Schule gegen sexuelle Gewalt” ist Teil der übergeordneten Initiative “Kein Raum für Missbrauch”. Der Schwerpunkt hier wird bewusst auf Schulen gelegt, da sie einen Kinderschutzauftrag haben und Schulen die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland erreichen.

Die Initiative möchte Schulleitungen und Kolleg:innen darin ermutigen, sich mit diesem sehr emotionalen Thema der sexuellen Gewalt an Kindern professionell auseinanderzusetzen. Das Ziel der Initiative ist, dass alle Schulen mit ihrer Unterstützung Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt (weiter)entwickeln, damit Kinderschutz im Schulalltag selbstverständlich wird. Kinder und Jugendliche sollen dabei wirkungsvoll vor sexueller Gewalt in der Familie, in der Freizeit, direkt in der Schule oder im Internet geschützt werden.

Ein standardisiertes Konzept gegen sexuelle Gewalt gibt es nicht. Sexuelle Gewalt hat viele Gesichter – nicht nur Erwachsene, sondern auch Schüler:innen untereinander können sexuelle Grenzen ihrer Mitschüler:innen überschreiten. Jede Schule muss deshalb Schutzkonzepte planen und etablieren.

Angebot der Initiative

Die Initiative bietet fachliche Unterstützung durch Informationen und Broschüren, aber auch Fortbildungen als Hilfe für die Entwicklung eigener Schutzkonzepte an. Dabei unterscheidet die Initiative auch zwischen den verschiedenen Bundesländern und bietet passende Informationen daran an. Zum Loslegen könnte sich erst auf der Website unter dem Thema “Einstieg” erst einmal eingelesen werden. Materialien stellt die Initiative ebenfalls direkt auf ihrer Website zur Verfügung. Unter dem Punkt “Schutzkonzepte” werden außerdem bereits vorhandene Informationen zu verschiedenen alltäglichen Bereichen vorgestellt, u.a. zu Schutzkonzepten der Kinder in der Schule, beim Reisen oder in Sport und Freizeit. Über die angebotene digitale Fortbildung der Initiative, die schulischem Personal praxisnahes Basiswissen zum Thema sexuelle Gewalt vermitteln soll, können Interessierte hier mehr erfahren.

Habt Ihr euch mit diesem Thema an Eurer Schule bereits schon einmal auseinandergesetzt? Welche Maßnahmen zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Gewalt gibt es bereits in Eurer Einrichtung und was für weitere Maßnahmen wünscht Ihr Euch gegebenfalls? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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