Am 5. Oktober ist der Welttag der Lehrkräfte. Dieser Tag wurde erstmals 1994 von der UNESCO ausgerufen und wird seitdem jedes Jahr gefeiert. Das Ziel dieses Welttages ist es, das Ansehen der Lehrer:innen weltweit zu steigern und auf ihre verantwortungsvolle Rolle in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.
“Die Transformation der Bildung beginnt mit Lehrer:innen”, so lautet das diesjährige Motto des Welttages. Die UNESCO ruft auf, dass dieser Tag in aller Welt gefeiert werden soll. Auch in Deutschland sind damit viele Menschen gemeint, fast 800.000 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten hierzulande an Schulen. Der Lehrberuf gilt als einer der wichtigsten Berufe der Welt. Lehrer:innen prägen Kinder von klein auf und die Art, wie sie mit ihren Schüler:innen umgehen, wirkt sich sogar positiv oder negativ auf deren Intelligenzquotienten aus. Diese Arbeit ist vor allem in Zeiten wie diesen, in denen es zahlreiche Krisen gleichzeitig gibt, nicht immer einfach. Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind innerhalb kurzer Zeit über 150.000 ukrainische Kinder an deutsche Schulen gekommen. Diese Ausnahmesituation verstärkte das längst bekannte große Problem des Lehrermangels, wodurch es schon seit Jahren zu ernstzunehmenden Einschränkungen im Schulbetrieb kommt. Zudem hat die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht, dass die Digitalisierung in deutschen Schulen noch lange nicht so weit fortgeschritten ist, wie es nötig wäre.Trotzdem gehört das Lehramtsstudium seit Jahren zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland.
Der Beruf des Lehrers beinhaltet in anderen Teilen der Erde ganz andere Herausforderungen als in Deutschland und Europa. In Subsahara-Afrika hatten in den Jahren 2017 und 2018 nur 44 Prozent der Grundschulen Zugang zu Trinkwasser und nur 34 Prozent konnten Strom nutzen. Die Unzufriedenheit in Deutschland über die fehlende Digitalisierung in den Schulen zeigt in Bezug auf diese Zahlen, wie unterschiedlich die Herausforderungen im Schul- und Lehreralltag sind. Ein anderes Extrem ist der Alltag an Schulen in chinesischen Städten. Das chinesische Schulsystem gilt als hart, aber erfolgreich. Bei PISA-Studien sind chinesische Regionen wie Shanghai oder Jiangsu kaum zu schlagen. Für Bildungsequipment und passende Ausstattung werden von Shanghai enorme Mittel zur Verfügung gestellt. Nach Angaben aus dem Jahr 2010 wurden fast 6 Billionen US-Dollar, 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, in Bildung investiert. Viele chinesischen Schüler:innen wohnen schon ab der 7. Klasse in der Schule. Der Grund dafür ist, dass die Schultage dort extrem lang sind. Teilweise können diese von 7:30 Uhr bis 22:20 Uhr dauern. Danach noch nach Hause zu den Eltern zu fahren, ist oft schlichtweg nicht möglich. Zudem wird an einigen Schulen auch am Wochenende unterrichtet. Trotz dieser langen Tage gehen deutsche Lehrer:innen immer wieder gerne nach China. Sie lernen dort einen ganz anderen Schulalltag kennen, bekommen oft schneller mehr Verantwortung und verdienen teilweise ein bisschen besser als in Deutschland.
Dass es grundsätzliche Probleme gibt, wird schon bei einem Blick auf die Ausbildung vieler Lehrer:innen deutlich. Laut einer Studie der UNESCO hat weltweit jede zehnte Lehrkraft keine entsprechenden Qualifikationen. In Subsahara-Afrika haben sogar nur 64 Prozent der Grundschullehrer:innen eine Lehrerausbildung.
Lehrerinnen und Lehrer haben also rund um die Welt sehr unterschiedliche Alltage und Probleme. Dennoch haben sie alle die Gemeinsamkeit, dass sie Lehrer:innen sind und mit ihnen “die Transformation der Bildung beginnt”. Zusammen feiern Lehrer:innen deshalb auf der ganzen Welt an diesem fünften Oktober den internationalen Welttag der Lehrer und Lehrerinnen.