Die Corona-Pandemie scheint langsam aber sicher in ihre letzte Phase zu gehen. Ein guter Zeitpunkt, ,die Geschehnisse daus der Hochzeit der Krise revue passieren zu lassen und von außen einen Blick darauf zu werfen, wie wichtig die Rolle der Lehrkräfte während der Pandemie war. Wie systemrelevant waren Lehrkräfte eigentlch in dieser Phase? Der folgende Artikel soll darüber einen Überblick verschaffen und beschäftigt sich zunächst damit, was Systemrelevanz überhaupt bedeutet.
„Systemrelevanz ist die Relevanz, die Staaten, Organisationen, Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen und Berufsgruppen (respektive ihre Angehörigen) für den Betrieb und die Aufrechterhaltung eines Systems, etwa eines Wirtschafts- oder Gesundheitssystems oder der Grundversorgung, haben.“, so lautet die Definition im Gabler Wirtschaftslexikon.
Ärzte:innen und Pflegekräfte werden häufig als systemrelevante Berufe wahrgenommen. Diese arbeiten unter ständigem Druck und müssen in Krisensituationen schnell und bedacht handeln. Sie tragen täglich dazu bei, dass das Gesundheitssystem funktioniert und halten es am Laufen. Neben dem Gesundheitswesen gibt es weitere Bereiche, die für das System von Bedeutung sind. Dazu zählen unter anderem die Energie- und Wasserversorgung, die Lebensmittelversorgung, bzw. der Lebensmittelhandel, sowie Kinder- und Jugendhilfe. Schulen, Kitas und Notbetreuungen werden ebenfalls als systemrelevante Bereiche wahrgenommen.
Während der Corona-Pandemie mussten Schulen geschlossen werden. Schüler:innen bedurften dennoch des Unterrichts. Dies bedeutet, dass Lehrkräfte auf Grund des Ausfalls des Präsenzunterrichts nicht frei hatten, sondern sie waren weiterhin dazu verpflichtet ihre Schüler:innen zu betreuen, bzw. sie mit Unterrichtsmaterial zu versorgen, auch wenn dies nur online stattfinden konnte. Also haben sich die Lehrkräfte in kürzester Zeit auf den Online-Unterricht eingestellt. Dies hat natürlich nicht ohne diverse Probleme stattgefunden, denn auf Grund der mangelnden und langsamen Digitalisierung an deutschen Schulen und in der deutschen Infrastruktur, gab es einige Schwierigkeiten mit dem Distanzunterricht. Trotzdem haben die Lehrkräfte dies gemeistert.
Während der Pandemie gab es viele unterschiedliche Bereiche die herausragende Arbeit geleistet haben, wie zum Beispiel das Gesundheitswesen. Der Bildungsbereich darf aber nicht übersehen werden. „Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung.“, so lautet Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Auch in Situationen, wie der Corona-Pandemie muss dieses Recht allen zur Verfügung stehen. Dies funktioniert jedoch nur mit Hilfe von Lehrer:innen. Ohne sie kann das Recht auf Bildung nicht gewährleistet werden, da Schüler:innen egal ob in Präsenz oder online ohne Lehrkräfte Bildung nicht vermittelt werden kann.
Dadurch das Lehrer:innen sich schnellstmöglich auf die neuen Bedingungen des Online-Unterrichts und der Hygienevorschriften eingestellt haben und dies auch gut bewältigt haben, blieb die Bildung nicht auf der Strecke. Dies ist eine wichtige Errungenschaft in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie, welche ohne Lehrkräfte nicht möglich wäre. Egal ob in Präsenz oder online, Lehrer.innen vermitteln Bildung und sind somit für das Bildungssystem unersetzbar. Bildung wiederum ist ein Menschenrechte und somit ein wichtiger Bestandteil des Systems. Daher kann der Lehrerberuf generell durchaus als systemrelevant wahrgenommen werden. Diese Erkenntnis wurde während der Corona-Pandemie nur noch gestärkt.
Im Hinblick auf eine mögliche erneute Welle im Winter lässt sich aus der Erkenntnis, dass Lehrkräfte systemrelevant sind schlussfolgern, dass sie unterstützt werden müssen. Sollte es zu erneuten Schulschließungen kommen, sind Lehrer:innen zwar besser vorbereitet als in der Anfangsphase der Corona-Pandemie. Dennoch hat die Digitalisierung der deutschen Schulen noch einen langen Weg vor sich und es fehlt noch an einigen Ecken und Kanten an Materialien und Hilfsmitteln, damit der Online-Unterricht dem Präsenzunterricht gleicht. Aus den oben genannten Aspekten wird klar, dass Lehrer:innen zu den systemrelevanten Berufen gehören, somit müssen sie auch vom System die entsprechende Unterstützung bekommen, damit es nicht zur weiteren Belastung und Erschöpfung dieser wichtigen Berufsgruppe kommt. Der Staat soll also das Vorantreiben der Digitalisierung des Bildungssystems weiterhin und verstärkt unterstützen.
Was sagt ihr? Waren Lehrer:innen während der Corona-Pandemie systemrelevant? Brauchen sie verstärkte Unterstützung vom Staat, um eine Überbelastung zu vermeiden? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.