Deutsche UNESCO-Kommission / Thomas Müller
Bonn. Bildung gehört den grundlegenden Menschenrechten an und soll allen auf der Welt zugänglich sein. Der 24. Januar steht daher seit 2019 für den Internationalen Tag der Bildung. Dieser jährt sich heute zum fünften Mal. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen rief im Jahr 2018 am 24. Januar den Welttag der Bildung aus, um auf das öffentliche Gut aufmerksam zu machen. An diesem Aktionstag wird die Rolle von Bildung in unserer Welt für Frieden und Entwicklung ins Zentrum gerückt. Ergebnisse aus den Auflagen von Weltbildungsberichten der vergangenen Jahre gaben Anlass zur Dringlichkeit, anhaltend deutliche Forderungen zu stellen – 244 Millionen Kinder und Jugendliche ohne Zugang zu schulischer Bildung wurden 2021 weltweit gezählt.
Auf internationaler Ebene prägt Herkunft in jeder Hinsicht die Chancen auf eine Gleichstellung in den Bildungssystemen. Dagegen anzukommen, muss das Recht auf Chancengleichheit global verbessert werden. Dafür braucht es an erster Stelle eine lebenslange und qualitativ hohe Bildungsgestaltung in allen Bereichen des Lern-und Ausbildungssektors. Aber wie gelangen wir zur Erfüllung dieses Ziels?
Und was bewirkt der Internationale Tag der Bildung?
"Lernen für Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden" – Im Einklang mit den fünf Kernbotschaften der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung steht eine Hochwertige Bildung als eines der 17 Global Goals. Sie haben zum Ziel, auf gemeinsame Bildungsbestrebungen der Weltgemeinschaft aufmerksam zu machen und jene als Richtungsweiser für diese Querschnittsaufgabe zu betrachten. Auf ihren Beschluss einigten sich alle UN-Mitgliedstaaten in der globalen Bildungsagenda 2030.
Der Weltbildungstag zielt dabei, ähnlich zum UNESCO Weltalphabetisierungstag, auf die Gesamtbildung von Menschen ab. Die Initiative für die internationale Durchführung und Koordination des Weltbildungstages entstand aus einem Zusammenschluss der UNESCO Weltkulturorganisation und der UNO-Flüchtlingshilfe. Beide Vertreter betreuen die Umsetzung für das 2030 angesetzte Vorhaben und veröffentlichen jährlich erreichte Fortschritte der Bildungsagenda. Zur Feier 2020 wurde Bildung und Lernen als wertvollste nachhaltige Ressource unserer Zeit beschrieben – ein Grundrecht für alle, so dokumentiert es das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Eingeladen werden hochrangige Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, sowie Stiftungs- und Bildungswirkende.
Chancenungleichheit ist kein Problem von Entwicklungsländern. Auch in Deutschland besteht der
Bedarf nach Qualitätsentwicklung für eine starke Grundbildung in allen Bildungszweigen. Gleiche Teilhabebedingungen und qualifiziertes Bildungspersonal stellen deutschlandweit zwei der zentralen Herausforderungen dar. Dieser Zustand wird in einer UNESCO-Pressemitteilung aus dem Jahr 2019 deutlich:
„Der Bildungsstand des Elternhauses ist noch immer ausschlaggebend für das Erreichen der Hochschulreife. Wir müssen intensiv daran arbeiten, dass die vorhandenen Bildungsmöglichkeiten auch bildungsferneren Familien und Migrantinnen und Migranten vermehrt zugutekommen“
betont Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. Erfolge bei der Bildungsbeteiligung und Höherqualifizierung konnten hingegen über die Jahre verzeichnet werden. „Hier sind wir auf dem richtigen Weg“, bekräftigt Böhmer. Lehrkräfte zu gewinnen und auf diese Aufgabe vorzubereiten, ist nunmehr von essentieller Bedeutung für die Umsetzung der Agenda Bildung 2030.
Der internationale Tag der Bildung rückt Bildungs- und Lebensbedürfnisse ins Bewusstsein der Öffentlichkeit – einen sicheren Zugang zu Bildung erhalten, dem Armutskreislauf entkommen, Inklusion erlebbar machen: Für all das und mehr steht der Weltbildungstag. Bildung verfügt über die größten Wirkungseffekte auf die Verwirklichung einer friedvollen Welt sowie ein selbstbestimmtes Leben. Die UNESCO Kommission setzt sich damit für die Gewährleistung einer unabhängigen Grundbildung ein, um eine nachhaltige Lebensweise der globalen Bevölkerung zu ermöglichen. Sie schafft den dafür notwendigen Austausch und macht Bildungserfolge sichtbar, welche engagierte Bildungsmacher:innen bereits erreichen konnten.
Bei LehrerNews ist jeder Tag ein ‘Tag der Bildung’. Wofür steht der Weltbildungstag eurer Meinung nach noch? Schreibt uns eure Vorschläge!