Bad Neuenahr-Ahrweiler. In Ahrweiler wächst die Unzufriedenheit über den langsamen Wiederaufbau der flutgeschädigten Schulen. Der Werksausschuss des Eigenbetriebs Schul- und Gebäudemanagement (ESG) ist enttäuscht von den Vorschlägen der Kreisverwaltung zur Beschleunigung des Wiederaufbaus. Bei der Don-Bosco-Schule und der Levana-Schule, beides Förderschulen, die in der Flutkatastrophe 2021 zerstört wurden, zeigen sich kaum Fortschritte. Erste konkrete Pläne für das Rhein-Gymnasium Sinzig und das Peter-Joerres-Gymnasium sollen bis zum neuen Schuljahr fertiggestellt sein, doch insgesamt wird mehr Tempo und effektivere Maßnahmen verlangt.
“Wir hatten ein Konzept erwartet, wie das Tempo beim Wiederaufbau der kreiseigenen Schulen deutlich erhöht und die wirtschaftliche Steuerung verbessert werden kann. Bekommen haben wir nur einen Rückblick auf das, was bisher geschah“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Christoph Schmitt, gegenüber dem Bonner General Anzeiger.
Die Kreisverwaltung hingegen sieht sich als lernende Organisation, die keine schnelleren Möglichkeiten sieht, da die Planungsdetails umfassend geklärt werden müssten. ESG-Chef Jörg Hamacher betont die Bedeutung einer gründlichen Vorplanung, trotz des Mangels an sichtbaren Baufortschritten. Die Langsamkeit werde auch durch die lange Bearbeitungsdauer von Förderanträgen, zuletzt über 100 Millionen Euro, verstärkt, die noch nicht beschieden sind. “Aufgrund der Größe der Schulen werden das Are-Gymnasium sowie die Berufsbildenden Schule noch etwas Zeit benötigen”, ergänzt Hamacher.
Es steht der Vorschlag im Raum, Generalunternehmer für den Wiederaufbau zu beauftragen, um interne Koordination zu minimieren und die kaufmännische Steuerung zu verbessern. Dennoch sieht Hamacher in der gründlichen Grundlagenermittlung und Vorplanung keine Alternative, selbst wenn dies den Baubeginn verzögert. In Bezug auf die Planung und Ausführung könnten externe Dienstleister mit spezialisierten Kenntnissen unterstützen, um teure Nachtragsverhandlungen zu vermeiden.