(Quelle: Envato)
Berlin. Das Berliner Schulsystem soll durch den Religionsunterricht ergänzt werden. Die Koalition aus CDU und SPD in der Hauptstadt plant in ihrem Koalitionsvertrag, Religion als Wahlpflichtfach ab der siebten Klasse anzubieten. Als nicht religiöse Alternative soll auch Lebenskunde angeboten werden.
Auch wenn Religionsgemeinschaften bestätigen, dass es zu Gesprächen gekommen ist, ist gerade mal jede:r fünfte Berliner:in Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche. Trotz der steigenden Schüler:innenzahl von 346.000 auf 389.000 sank das Interesse am bisher freiwillig angebotenen Religionsunterricht. 2009 scheiterte die Initiative ‘Pro-Reli’ der berliner CDU kläglich an einem Volksentscheid, bei dem 51,3 Prozent der Befragten mit “Nein” gestimmt haben.
Eine offene Frage bleibt, woher die Lehrkräfte für den Religionsunterricht kommen sollen. Katharina Günter-Wünsch, Bildungssenatorin der CDU, spricht jetzt bereits von 1.500 fehlenden Lehrkräften, und selbst kirchliche Institutionen melden einen Mangel an Lehrkräften für den freiwilligen Religionsunterricht. Berlin ist somit das bisher einzige Bundesland gewesen, in dem Religion nicht als ordentliches Schulfach innerhalb der Schulzeit vorgesehen ist.
So schnell wie Gott in der Bibel die Welt innerhalb einer Woche erschuf, ist der Plan aber lange nicht umsetzbar. Sollte sich die Idee der Schwarz-Roten Fraktion durchsetzen, so ist allerdings erst 2025 mit dem zusätzlichen Schulfach zu rechnen.