KMK Sommerkonferenz 2024: Was in Völklingen auf der Agenda steht

Konferenzsaal mit langem Tisch und Stühlen

Auf der Agenda der diesjährigen KMK-Sommerkonferenz: Die Gewinnung von Lehrkräften, die Umsetzung der KMK-Strukturreform und der Digitalpakt 2.0. (Quelle: Unsplash)

Völklingen. Am 13. und 14. Juni findet die Kultusministerkonferenz erstmals unter neuer Leitung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland statt. Christine Streichert-Clivot (SPD), die Anfang des Jahres den Vorsitz der Kultusministerkonferenz angetreten hat, möchte insbesondere die Transformation der Bildung in den Blick nehmen. 

Allgemein ist die Aufgabe der Kultusministerkonferenz, zur Sicherung von Qualitätsstandards in Schulen und Chancengleichheit im Schulsystem unter der Prämisse von Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit beizutragen. Dazu werden regelmäßig Statistiken rund um das Thema Schule veröffentlicht und Vorausberechnungen für den Bedarf der Lehrkräfte geplant. Das übergeordnete Ziel dabei ist, die Abstimmungen unter den Ländern zu gewährleisten. 

Die neue Präsidentin Streichert-Clivot stellt ihre Amtszeit unter das Motto “Bildung in Zeiten des Wandels – Transformation mutig gestalten“. Ihr Ziel dabei: junge Menschen sollen mehr in die Entscheidungen der Schule und Gesellschaft integriert werden. “Wir müssen dafür Sorge tragen, dass unsere Kinder und Jugendlichen diese Welt, die von dynamischen Veränderungen, Konflikten und Krisen geprägt ist, verstehen, sie beschreiben, wahrnehmen, an ihr demokratisch partizipieren können und sie aktiv und selbstwirksam mitgestalten können“, so Streichert-Clivot. Insbesondere die Themen Fachkräftemangel, Lehrergewinnung und die Digitalisierung der Schule sollen unter ihrer Leitung aufs Tableau gebracht werden. Die zweitägige Sommerkonferenz wird nun beleuchten, wie diese Ambitionen umgesetzt werden können.

Ein wichtiges Thema auf der  Sommerkonferenz wird unter anderem die Umsetzung der KMK-Strukturreform sein. Die Strukturreform zielt auf eine Erhöhung der Selbstständigkeit von Hochschulen und Wissenschaft ab. Ziel dabei ist es, klare Schnittstellenthemen zu benennen. Auf dieser Grundlage können sich dann beide Bereiche themenbezogen und auf Augenhöhe treffen, um  beispielsweise über Lehrerbildung zu sprechen. Darüber hinaus soll ein Arbeitsplanungsprozess eingeführt werden, um eine Fokussierung auf relevante Themen zu gewährleisten und die Arbeit der politischen Gremien voranzutreiben. Ebenso soll die Struktur des Sekretariats weiterentwickelt werden. 

Weitere Themenbereiche sind die Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräften, der aktuelle Stand des Digitalpakts 2.0 und die Weiterentwicklung der Bildungsstandards für die Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) für den Mittleren Schulabschluss. Außerdem wird das Projekt “StarS” in Grundschulen eingeführt, um ein Konzept zur Integration des Übergangs von Elementar- zum Primarbereich zu entwickeln. 

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) warnt die KMK davor, trotz Lehrkräftemangels Konzepte zur einphasigen, ausbildungsintegrierenden, dualen Lehramtsausbildung zu akzeptieren. “Für eine ausbildungsintegrierende, einphasige, duale Lehramtsausbildung müssten die fachlichen und fachdidaktischen Anteile gegenüber der zweiphasigen Lehrkräftebildung gekürzt und der Vorbereitungsdienst der Lehrkräfte abgeschafft werden. Dies wollen wir nicht, schon gar nicht für ein gymnasiales Lehramtsstudium”, so die DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. Weiter führt sie aus, dass das duale Modell die Anwahl der grundständigen Lehrerbildung gefährde. “Ich sehe hier die Gleichwertigkeit der beiden sich gegenüberstehenden Modelle nicht, sondern eine Absenkung des geforderten fachlichen und fachdidaktischen Leistungsniveaus sowie Probleme bei der notwendigen Betreuung im ausbildungsintegrierenden dualen Modell”, so Lin-Klitzing. Stattdessen fordert der DPhV die KMK dazu auf,  die ausstehenden Standards für den Quereinstieg ins Lehramt zu verabschieden.

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