Gemeinsam mit Expert:innen arbeiteten Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner letzte Woche an einer Weiterentwicklung ihrer Initiative “finanzielle Bildung”. (Quelle: bmbf.de)
Berlin. Die zu Anfang des Jahres von den Bundesministerien für Bildung und Finanzen gemeinsam auf den Weg gebrachte Initiative „finanzielle Bildung“ macht nun offenbar Fortschritte in der Umsetzung. Teil der Pläne ist unter anderem der Start der Webseite mitgeldundverstand.de, die kürzlich online gegangen ist und zur Bündelung, Vernetzung und Sichtbarmachung von verschiedenen Angeboten zur finanziellen Bildung dienen soll. Die Stärkung der finanziellen Bildung ist die Hauptaufgabe der Initiative. Erreicht werden soll dies neben der dafür geschaffenen Plattform auch durch die Ausarbeitung einer nationalen Finanzbildungsstrategie in Zusammenarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
In einer zweitägigen Konferenz wurden nun unter Beteiligung der Minister:innen Bettina Stark-Watzinger und Christian Lindner die konkreten Inhalte der OECD-Strategie festgelegt und weitere Impulse für das Voranschreiten der Initiative erarbeitet.
Zusätzlich haben das BMBF und BMF in einem Bühnengespräch die ersten Meilensteine der Initiative präsentiert. Dazu gehört die Förderrichtlinie von Projekten der finanziellen Bildung. Mit ihrer Hilfe soll die Forschungs- und Datengrundlage in Deutschland verbessert und Erkenntnisse gewonnen werden, um die finanzielle Kompetenz in allen Bildungsbereichen und in jedem Lebensalter in Deutschland zu stärken. Die Forschungsprojekte in diesem Bereich sollen im kommenden Jahr beginnen.
Ein weiterer Meilenstein ist die eingangs erwähnte Finanzbildungsplattform “Mit Geld und Verstand”. Diese Plattform soll dazu dienen, die verschiedenen öffentlichen Angebote im Bereich der finanziellen Bildung, wie von der Deutschen Bundesbank, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, der Rentenversicherung sowie zahlreicher Bundes- und Landesministerien zu bündeln und sie anschließend für unterschiedliche Zielgruppen aufzubereiten und sichtbar zu machen.
Mittels dieser Maßnahmen zur finanziellen Bildung wollen die beiden Ministerien mehr Chancen zur Teilhabe sowie für mehr Wachstum und Wohlstand schaffen. Kritik zum Projekt kommt unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. „Wir brauchen eine kritische Verbraucherbildung, statt ein bloßes ‚Fit-Machen‘ künftiger Konsument:innen auf den Finanzmärkten.“ äußerte sich GEW-Vorsitzende Maike Finnern zu der Initiative. Dem Konzept liege nur ein reduziertes Bildungsverständnis zugrunde.
In weiteren interaktiven Themenforen der Konferenz griffen die Teilnehmenden noch sieben weitere Themen auf. Darunter die Finanzbildung im Internet, Verbraucherschutz und finanzielle (Grund-)Bildung, Finanzbildung und lebenslanges Lernen, Finanzkompetenz und Gender Gaps, Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Sustainable Finance, Erfahrungen bei der Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie sowie Finanzbildung für Jugendliche. Diese Themenbereiche wurden diskutiert und verschiedene Strategien ausgearbeitet.
Die Konferenz Anfang Dezember hat zunächst mal eine erste Richtung zur Entwicklung der Initiative “finanzielle Bildung” vorgegeben. Wie es mit der Umsetzung und weiteren Fortschritten schlussendlich vorangeht, wird sich erst im kommenden Jahr zeigen.