Fast jede:r Schüler:in ist vor Klassenarbeiten etwas nervös oder hat den sprichwörtlichen „Bammel“, weil sie zu wenig Zeit ins Lernen investiert haben oder weil sie Angst haben, einmal alles in der Prüfung zu vergessen, aka Blackout. Manchmal geht eine Arbeit auch daneben, weil es zuhause gerade nicht ganz rund läuft, es Probleme mit den Mitschüler:innen gibt oder pubertätsbedingt anderes wichtiger ist als die Schule.Gründe für schlechte Schulnoten gibt es viele. Wenn sie aber bei Schüler:innen während schriftlicher oder mündlicher Bewertungssituationen immer wieder fast krankheitsähnliche Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, eine verkrampfte Haltung oder Magenprobleme bemerken, Kinder wie gelähmt sind und Aufgaben nicht lösen, obwohl Sie wissen, dass sie dazu in der Lage wären, leiden sie wahrscheinlich unter Prüfungsangst.Je nachdem, wie stark diese Angst die Schüler:innen im Griff hat, kann sie die Leistungen und sogar die gesamte schulische Laufbahn beeinträchtigen. Ist das Problem aber erstmal erkannt, gibt es Möglichkeiten, betroffenen Schüler:innen zu helfen.
Hier sind einige Tipps gegen Prüfungsangst:
- Ursachenforschung: Es ist wichtig, die Ursachen der Prüfungsangst zu verstehen. Mögliche Auslöser können fehlende Lernstrategien, hoher Druck durch die eigenen Ansprüche oder die der Eltern, negative Erfahrungen in der Vergangenheit oder Überforderung sein.
- Angst verstehen – nicht ein- oder ausreden: Schüler:innen sollte klar gemacht werden, dass es völlig normal ist, vor Prüfungen nervös zu sein. Diese Nervosität ist eine natürliche Reaktion, und es ist wichtig zu lernen, wie man damit umgeht, anstatt ihr zu entkommen.
- Lernstrategien: Oftmals fehlen Schüler:innen mit Prüfungsangst effektive Lernstrategien. Ein strukturierter Lernplan, das Erstellen von Zusammenfassungen und das Einhalten von Pausen können helfen, Selbstvertrauen aufzubauen.
- Weniger Druck: Eltern und Lehrer:innen sollten den Druck auf die Schüler:innen reduzieren und klarmachen, dass eine schlechte Note nicht das Ende der Welt bedeutet. Die Betonung sollte auf dem Lernen und der persönlichen Entwicklung liegen, nicht nur auf den Noten.
- Gewöhnung: Das Üben mit alten Prüfungen oder Klausuren kann Schüler:innen helfen, sich an die Prüfungssituation zu gewöhnen und Selbstvertrauen aufzubauen.
- Positive „Gedankenmanipulation“: Negative Gedanken sollten in positive umgewandelt werden. Schüler:innen sollte beigebracht werden, an sich selbst zu glauben und Selbstzweifel zu überwinden.
- Entspannung: Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung können Schüler:innen helfen, Stress abzubauen und ihre Konzentration zu verbessern.
Besonders betroffen sind zwei Gruppen von Lerntypen:
- Schüler:innen, die sehr ehrgeizig und perfektionistisch sind oder unter hohem Druck von ihren Eltern stehen. Sie lernen viel, können ihr Wissen jedoch oft nicht in Prüfungssituationen abrufen.
- Schüler:innen, die sich unzureichend oder falsch auf Prüfungen vorbereiten. Die Angst vor der Klassenarbeit erschwert bereits das Lernen und führt dazu, dass der Stoff aufgeschoben wird, bis er nicht mehr bewältigt werden kann.
Beide Gruppen leiden oft unter geringem Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und geraten in einen Teufelskreis aus Angst und Misserfolg. In schweren Fällen kann professionelle Hilfe von psychologisch und pädagogisch geschulten Fachkräften erforderlich sein.
Symptome von Prüfungsangst:
- Körperliche Symptome: Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.
- Seelische Symptome: Konzentration auf das mögliche Versagen, depressive Stimmungen, Erinnerungs- und Konzentrationsblockaden.
- Gefühlswelt: Panik vor Prüfungen, Ärger über das Unvermögen, Unsicherheit, Hilflosigkeit.
- Verhalten: Entweder exzessives Lernen oder Verdrängung der Prüfung und des Lernens.
Es ist wichtig, dass Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen zusammenarbeiten, um Prüfungsangst zu erkennen und effektive Strategien zur Bewältigung dieser Angst zu entwickeln. Schüler:innen sollten wissen, dass sie Unterstützung erhalten und dass ihre Leistung nicht ihre Selbstachtung bestimmt. Habt ihr schon einmal Prüfungsangst bei euren Schüler:innen festgestellt und wie habt ihr reagiert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.