Prüfungssituationen mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz gehören bald nicht mehr der Zukunft an, sondern werden zur Gegenwart. (Quelle: Canva)
München. In Bayern soll laut des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) in den kommenden drei Jahren ein Modellprojekt in Schulen durchgeführt werden. Dabei soll in 16 Schulen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) getestet werden, um die individuelle Förderung von Schüler:innen zu testen. Zudem soll KI auch von Seiten der Lehrkräfte zur Korrektur von Prüfungen eingesetzt werden. Eine Vorkorrektur durch die KI soll Rückmeldung zu der inhaltlichen und sprachlichen Richtigkeit geben.
Laut dem StMUK zielt der gezielte Einsatz von KI in Schulen darauf ab, die Leistungsfähigkeit von Schüler:innen durch evidenzbasiertes, personalisiertes Feedback und Förderangebote zu steigern. Diese Technologien unterstützen Lehrkräfte bei der Vorbereitung und Nachbereitung von Prüfungen und fördern die Zusammenarbeit untereinander. Darüber hinaus erweitern sie das Spektrum der Formate für Leistungserhebungen und ermöglichen es, Erfahrungen mit digital durchgeführten Schulaufgaben zu erlangen. Gleichzeitig entlasten sie Lehrkräfte von Routineaufgaben durch eine Vorkorrektur und schaffen so mehr Freiraum für pädagogische Interventionen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind laut dem StMUK verschiedene Handlungsfelder zu bearbeiten: Die Erweiterung valider Formate für Leistungsnachweise und das Sammeln von Erfahrungen mit digitalen Formaten sind ebenso wichtig wie die Entwicklung von Konzepten und Lernsettings zur Integration von KI in den Leistungsfeststellungsprozess. Dabei geht es auch um Fehleranalysen, Förderangebote und die Nutzung von Feedback. Die Qualifizierung der Lehrkräfte im Umgang mit Daten für evidenzbasierte Unterrichtsentwicklung spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie die Erprobung von Strategien zur lernförderlichen Nutzung von Feedback durch Schüler:innen. Es ist zudem notwendig, geeignete KI-Werkzeuge für den Einsatz bei der Leistungsfeststellung zu identifizieren, sowohl in der Vor- und Nachbereitung als auch bei der Durchführung von Prüfungen. Es müssen zentrale Kriterien und Standards für die Auswahl und den Einsatz von KI erarbeitet und relevante rechtliche Fragen identifiziert werden.
Die 16 ausgewählten Modellschulen sind zum großen Teil bereits Teil des Projekts "Digitale Schulen der Zukunft". Diese Schulen profitieren von staatlich subventionierter Ausstattung mit digitalen Endgeräten und bieten vielfältige Projekte im IT-Bereich an.