Die Nutzung digitaler Medien an Schulen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Digitalisierung von Schulen sorgt für neue Möglichkeiten im Unterricht und beim Vermitteln von Lerninhalten. Lehrkräfte und Schüler:innen mussten sich während der Pandemie in kurzer Zeit an neue Technologien, Apps und digitale Medien im Allgemeinen gewöhnen. Dadurch wurde die Vermittlung von Datenschutz-Kompetenzen an Lehrer:innen und auch an Schüler:innen vernachlässigt.
Mittlerweile wird viel öfter als noch vor 5 Jahren, über die verschiedensten Lernplattformen und Apps unterrichten. Dadurch findet eine ständige elektronische Kommunikation statt – und somit ein ständiger Austausch von Daten. Um diese persönlichen Daten zu schützen und somit die Privatsphäre der Schüler:innen, aber auch der Lehrkräfte zu bewahren, ist eine Förderung der Datenschutz-Kompetenzen notwendig.
Der Umgang mit digitalen Medien, sowie Apps und das damit verbundene Aufkommen des Datenschutzes muss stärker in Schulen und im Unterricht thematisiert werden. Vor allem in Zeiten der Pandemie und der Online Lehre, ist es umso wichtiger die Lehrkräfte und auch die Schüler:innen genauer über das Thema zu informieren. Um mit Daten an Schulen umgehen zu können braucht es gewisse Kompetenzen im Bereich Datenschutz. Ein eigenes Schulfach rund um das Thema sei laut dem Thüringer Datenschützer Lutz Hasse keine schlechte Idee. So würden die Datenschutz-Kompetenzen richtig und vor allem von ausgebildeten Fachkräften an die Schüler:innen weitergegeben werden. Außerdem würde das Thema so auch in anderen Schulfächern als „Querschnittsthemen“ vermittelt werden. Zusätzlich müsste es laut Hasse mehr Lehrkräfte geben, die solche Fächer unterrichten können.
Außerdem warnte der Datenschützer davor seine eigenen Geräte mit in die Schule zu nehmen, egal ob Lehrer:innen oder Schüler:innen. Dadurch würde man nur auf die Gefahr laufen, das Apps auf den mitgebrachten Geräten mit anderen Anwendungen, die in der Schule benutzt werden, interagieren und somit Daten sammeln können. Genauso wichtig sei es beim Herunterladen von Apps und Software immer darauf zu achten, welche Daten verlangt werden und ob diese das Anlegen von Profilen ermöglichen. Solche Fallen nutzen Unternehmen, um schneller an sensible Daten heranzukommen.
Ein weiter wichtiger Punkt, sei laut Hasse, dass Angebote von Verlagen im digitalen Raum nur dann angenommen werden, wenn dieses erstens keine Daten darüber speichern, in welchem Zeitraum Schüler:innen ihre Hausaufgaben machen oder wie lange sie dafür brauchen. Zweitens sollen diese Verlage die erhobenen Daten nicht auf Servern in den USA speichern, sondern Speicherorte der EU verwenden.
Die digitale Sicherheit der Daten soll nicht in den Hintergrund rücken. Die neuen Möglichkeiten durch diverse Online-Tools sind wichtig und helfen dabei, die Digitalisierung von Schulen voranzutreiben. Jedoch darf der Datenschutz nicht vernachlässigt werden. Die bereits genannten Forderungen des Thüringer Datenschützers Lutz Hasse, sollen dazu beitrage, dass sich die Kompetenzen der Lehrkräfte und Schüler:innen im Bereich Datenschutz und Umgang mit Daten verbessern. Abgesehen von seinen Vorschlägen können sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen selbst auf die Sicherheit der eigenen Daten achten und diese eigenständig schützen, indem sie beispielsweise darauf achten, welche Daten die neue App, die sie herunterladen beziehen möchte. Hierbei immer das Kleingedruckte lesen!
Was denkt ihr? Muss das Thema Datenschutz stärker in den Schulen behandelt werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen. Weitere Artikel zum Thema findet ihr hier und hier.