Die Zeit nach der Schule ist für viele junge Menschen nicht einfach. Während einige Schüler:innen schon einen ganz klaren Plan haben, in welche Richtung ihre spätere Karriere gehen soll, sind andere erst einmal ratlos. Um Lehrer:innen dabei zu unterstützen, den Schüler:innen in dieser Situation zu helfen, führen wir im Folgenden einige mögliche Wege auf, welche die Schüler:innen nach der Schule gehen können.
Die Schulzeit ist vorbei und plötzlich läuft nicht mehr alles so geregelt wie vorher. Das erste Mal in ihrem Leben müssen sich die jungen Menschen aktiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Während es bis zu diesem Zeitpunkt immer die Stabilität der Schule gab, fällt diese jetzt weg. Die Entscheidung, die sie nun treffen müssen, ist eine sehr wichtige und ebenso schwierige, beeinflusst sie doch ihr restliches Leben stark. Im Jahr 2019 wussten 46 Prozent der Abiturienten nicht, was sie nach der Schule machen wollen. Die Auswahl ist für die meisten riesig, so können sie alleine unter 19 000 verschiedenen Studiengängen wählen. Durch verkürzte Schulzeiten und den Wegfall von Wehr- und Zivildienst sind viele Schulabgänger zudem noch sehr jung. Als Lehrer:in kann man den Schüler:innen diese Entscheidung nicht abnehmen. Wichtig ist es aber, ihnen klar zu machen, welche Möglichkeiten sie jetzt haben.
Will sich ein Schüler oder eine Schülerin erst einmal nicht langfristig festlegen, besteht die Möglichkeit ein freiwilliges soziales oder ein freiwilliges ökologisches Jahr zu machen. Hierbei handelt es sich jeweils um einjährige Programme. Durch die Teilnahme an einem der sozialen Jahre können sich junge Menschen entweder in einem sozialen oder einem umweltorientierten Beruf ausprobieren. Die Freiwilligendienste beginnen jeweils am 1. September. Potentielle Teilnehmer müssen die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und unter 28 Jahre alt sein.
Wer sich dafür nicht interessiert, kann den Bundesfreiwilligendienst leisten. Dieser ist der Nachfolger des Zivildienstes und bietet Menschen in unterschiedlichsten Einrichtungen die Möglichkeit, sich sozial, ökologisch oder kulturell zu engagieren. Dadurch haben junge Menschen die Chance, einen Beruf erst einmal kennenzulernen, ohne sich langfristig festzulegen. Ein vorgeschriebenes Einstiegsdatum gibt es nicht. Sowohl bei den freiwilligen Jahren, als auch bei dem Bundesfreiwilligendienst werden meistens monatliche Taschengelder in Höhe von 200 bis 500 Euro gezahlt.
Viele junge Menschen möchten nach dem Schulabschluss auch erst einmal reisen. Um das teilweise zu finanzieren, bietet sich zum Beispiel Work and Travel an. Durch phasenweises Arbeiten, hauptsächlich in Aushilfs- und Gelegenheitsjobs, wird hierbei der Auslandsaufenthalt teilfinanziert. Auch der Job als Au-pair ist beliebt. Dabei lebt man in einem anderen Land in einer Gastfamilie und kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. In einigen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz und in den Niederlanden, herrscht eine Agenturpflicht für Au-pairs, der Aufenthalt muss also über eine zugelassene Agentur organisiert werden.
Der häufigste Weg, welcher nach der Schule eingeschlagen wird, ist der des Studiums. Die Zahl der Schulabgänger, die sich für ein Studium entscheiden, wächst seit langer Zeit. Haben sich im Jahr 2000 noch 33,3 Prozent der Schüler:innen eines Jahrgangs dazu entschieden, zu studieren, lag diese Zahl 2021 schon bei 55,8 Prozent.
Weiß man bereits, dass man direkt nach der Schule studieren oder eine Ausbildung machen möchte, ist die Auswahl der Studiengänge oder Ausbildungsberufe riesig. Im Internet finden sich zahlreiche Tests um herauszufinden, welcher Studiengang oder welche Ausbildung am besten zu einem passt. Oft hat man daraufhin eine ungefähre Idee, in welche Richtung es gehen soll. Um sich sicher zu sein, eignet sich ein Praktikum in dem angestrebten Beruf, um Praxiserfahrung zu sammeln. Diese Form der Ausbildung dauert mehrere Jahre und ist, sofern abgeschlossen, eine gute Einstiegsqualifikation für einen späteren Job.
Es ist völlig normal, wenn Schüler:innen nach der Schule erst einmal überfordert sind und nicht wissen, wie es direkt weitergehen soll. Es gibt viele unterschiedliche Wege, die sie dann einschlagen können, je nachdem, wo die eigenen Interessen und Fähigkeiten liegen. Wenn ihre Lehrer:innen ihnen diese unterschiedlichen Möglichkeiten aufzeigen, die sie nun haben, sind die Schüler:innen gut auf die Zeit nach dem Schulabschluss vorbereitet.
Kommentiert gerne eure Tipps, wie man Schüler:innen in dieser Zeit weiterhelfen kann.