Archivbild: Kundgebung der GEW (Quelle: Commons)
München. Anlässlich des Internationalen Tags der Arbeit hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Montag ihre Forderung nach einem neuen Sozial-Investitionspaket erneuert, mit dem auch die Bildung auf eine solidere Grundlage gestellt werden soll. Ein 100-Milliarden-Paket sei notwendig “um die Krisen in Deutschland zu bewältigen und für alle Menschen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen”, so die Gewerkschaft in einer Stellungnahme.
„Programme für die Bildung, die Pflege, den sozialen Wohnungsbau und die öffentliche Infrastruktur sind Gegenwarts- und Zukunftsinvestitionen. Dabei sind gleiche Bildungschancen für alle Menschen entscheidend für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Sie ermöglichen oder verhindern Teilhabe, sie ermöglichen oder verhindern ein selbstbestimmtes Leben“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern während der DGB-Kundgebung zum „Tag der Arbeit“ in München. „Bildung ist das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft. Jeder Mensch hat ein Recht auf qualitativ hochwertige Bildung – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Bildung ist ein Menschenrecht, Chancengleichheit ist im Grundgesetz über das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse festgeschrieben”, so Finnern.
Der akute Lehrkräftemangel in Deutschland, der auch andere pädagogische Berufe betreffe, sei “ein Skandal”, erklärte die GEW-Vorsitzende. Sie forderte unter anderem bessere Kita-Betreuung, die Inklusion von gehandicapten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen sowie Maßnahmen gegen die hohe Abbrecherquote an Schulen. Die GEW-Vorsitzende kündigte an, dass sich die Gewerkschaft weiter für bessere Arbeitsbedingungen in allen Bildungseinrichtungen stark machen werde, „hier in München, in Bayern und im ganzen Land. Wir lassen nicht zu, dass die Misere, in die die Bildungspolitik das Land in den vergangenen Jahrzehnten gesteuert hat, als Begründung dafür herhalten soll, die Arbeitsbedingungen der Lehrenden massiv zu verschlechtern“. Künftig wird zu diesem Zweck mit weiteren Streiks der Gewerkschaft zu rechnen sein. Das Streikrecht sei ein „zentrales Instrument“, um für die Beschäftigten gute Gehälter und gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen, erklärte Finnern.