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Die Mona Lisa. Wenn man diesen Namen hört, hat man direkt ein Bild vor Augen. Das wohl bekannteste Gemälde der Welt ist in Paris ausgestellt, genauer gesagt im Louvre. In dieser “Glaspyramide” verbergen sich Schätze von unglaublichem Wert. Doch auch in Deutschland gibt es so einige Kunstausstellungen, die sich für eine Exkursion eignen. 

1. Alte Pinakothek

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Saal IX in der Alten Pinakothek(Quelle: Wikipedia)

Angefangen im Süden, in München. Hier gibt es über zehn Kunstausstellungen. Heraussticht die Alte Pinakothek: Die Alte Pinakothek in München ist ein wahres Schatzhaus der europäischen Kunstgeschichte. Sie ist eine der ältesten und bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt und beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Gemälden aus dem Mittelalter bis zur Renaissance. Hier könnt ihr Meisterwerke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch, Peter Paul Rubens und Leonardo da Vinci bewundern. Die Sammlung der Alten Pinakothek bietet einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der europäischen Malerei über Jahrhunderte hinweg. Besonders bemerkenswert ist die Qualität und Vielfalt der Gemälde, von religiösen Werken bis hin zu Porträts und historischen Szenen. Das Gebäude selbst ist ein beeindruckendes Beispiel für die bayerische Architektur des 19. Jahrhunderts und bietet eine eindrucksvolle Kulisse für die Kunstwerke. Die Alte Pinakothek ist ein Ort, an dem Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen in die faszinierende Welt der europäischen Kunst eintauchen können. Die Preise für den Eintritt sind erschwinglich, und der Besuch lohnt sich, um die Meisterwerke der Vergangenheit zu bewundern. Genauer gesagt beträgt der Eintritt sieben Euro und fünf Euro ermäßigt.

2. Alte Nationalgalerie 

Die Alte Nationalgalerie in Berlin ist ein Juwel der Kunst des 19. Jahrhunderts. Dieses majestätische Gebäude, entworfen von Friedrich August Stüler, beherbergt eine beeindruckende Sammlung deutscher und europäischer Kunst des 19. Jahrhunderts. Die permanente Sammlung umfasst Meisterwerke von Künstlern wie Caspar David Friedrich, Edouard Manet, Auguste Renoir und Adolph Menzel. Die Ausstellungen sind sorgfältig kuratiert und bieten einen faszinierenden Einblick in die kulturelle Entwicklung Europas im 19. Jahrhundert. Von romantischen Landschaften bis hin zu realistischen Porträts, die Alte Nationalgalerie bietet Kunstwerke für jeden Geschmack. Das Gebäude selbst ist ein architektonisches Juwel, das im Stil eines griechischen Tempels gestaltet ist und eine majestätische Kulisse für die Kunstwerke bietet. Um die Kunstwerke bestaunen zu dürfen, zahlt man zwölf Euro, Ermäßigte sechs Euro.

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Die Alte Nationalgalerie von außen (Quelle: Wikipedia)

3. Museum Ludwig 

Das Museum Ludwig in Köln ist ein Paradies für Liebhaber moderner Kunst. Die Sammlung umfasst Werke des Expressionismus, der Pop Art, des Surrealismus und der Konzeptkunst. Besonders beeindruckend sind die Werke von Andy Warhol, Pablo Picasso, Roy Lichtenstein und vielen anderen. Ein Höhepunkt des Museums ist die umfangreiche Sammlung von Werken des russischen Künstlers Wassily Kandinsky, einem Pionier der abstrakten Kunst. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen seine bahnbrechenden Gemälde und grafischen Arbeiten bewundern. Der Eintritt kostet elf Euro, für Ermäßigte 7,5 Euro.

4. Kunsthalle Hamburg 

Die Kunsthalle Hamburg ist eines der ältesten Kunstmuseen Deutschlands und bietet eine beeindruckende Sammlung von der Renaissance bis zur Moderne. In den prächtigen Galerien könnt ihr mit euren Schüler:innen Meisterwerke von Rembrandt, Caspar David Friedrich, Max Liebermann und vielen anderen bewundern. Die permanente Sammlung zeigt die Entwicklung der Kunstgeschichte und bietet einen umfassenden Einblick in verschiedene Stilrichtungen und Epochen. Zusätzlich dazu präsentiert die Kunsthalle regelmäßig temporäre Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die immer wieder neue Perspektiven auf die Kunstgeschichte eröffnen. Die Preise betragen für Erwachsene 16 Euro, für Ermäßigte acht Euro, Jugendliche unter 18 Jahre sind frei.

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Der alte Treppenaufgang in der Hamburger Kunsthalle (Quelle: Wikipedia)

5. Pinakothek der Moderne

Nochmals in München findet ihr die Pinakothek der Moderne, ein architektonisches Juwel und ein Zentrum für moderne Kunst, Design und Architektur. Die Sammlung umfasst Werke von Joseph Beuys, Gerhard Richter, Wassily Kandinsky, sowie viele andere bedeutende Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier könnt ihr eine breite Palette von Kunstwerken erleben, von Gemälden und Skulpturen bis hin zu Fotografie und angewandter Kunst. Die Pinakothek der Moderne ist der ideale Ort, um die Vielfalt der modernen Kunst in Deutschland zu erkunden.

6. Wallraf-Richartz-Museum

Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln ist ein wahrer Schatz der Kunstgeschichte. Hier könnt ihr in die Welt der europäischen Kunst vom Mittelalter bis zur Romantik eintauchen. Die Sammlung umfasst beeindruckende Werke von Künstlern wie Hieronymus Bosch, Peter Paul Rubens, Rembrandt und Vincent van Gogh. Das Museum zeichnet sich nicht nur durch seine umfangreiche Gemäldesammlung aus, sondern bietet auch eine beeindruckende Auswahl an Skulpturen, Grafiken und angewandter Kunst. Besonders faszinierend ist die Sammlung mittelalterlicher Kunst, die religiöse und weltliche Themen auf eindrucksvolle Weise darstellt. Das Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums ist selbst ein historisches Juwel und bietet die ideale Umgebung, um die Kunstwerke zu bewundern. Der Eintritt kostet zehn Euro und Ermäßigte dürfen die Kunstausstellung für sieben Euro bestaunen. 

In der heutigen schnelllebigen Zeit können diese sechs Kunstausstellungen ein Gefühl von Zeitstillstand auslösen. Auch für eure Schüler:innen wird es Erlebnis sein, Bilder von vor über 600 Jahren bestaunen zu dürfen. Wart ihr selber schon in einer der Kunstausstellung oder vielleicht schon in mehreren? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.  

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Bildung ist der Schlüssel zur Welt, und sie sollte für alle zugänglich sein. Genau dieser Überzeugung folgt Bidigi e.V., ein Verein für digitale und interaktive Bildungsprojekte, der sich dem Motto "Bildung für alle" verschrieben hat. In einer Welt, in der das Wissen über unsere Geschichte und Kultur von unschätzbarem Wert ist, setzen sich die Köpfe hinter Bidigi dafür ein, historisches und kulturelles Wissen auf eine Weise aufzubereiten, die Menschen dazu anregt, selbst aktiv zu werden.

Die beiden Schlüsselfiguren hinter Bidigi sind Dr. Melanie Eis und Fabian Eckert. Dr. Eis ist leidenschaftliche Schriftstellerin und auf der Suche nach neuen Ansätzen, um kulturelles und historisches Wissen zu vermitteln. Ihre Arbeit dreht sich um die Förderung von gesellschaftlicher und politisch-kultureller Teilhabe für alle. Eckert ist Historiker und Visionär für erlebbare Geschichte im urbanen Raum. Seine Arbeit beinhaltet die Entwicklung von Lernmaterialien, die für verschiedene Lern- und Wahrnehmungstypen zugänglich sind.

Seit Juli bietet die Disco-Lernapp einen kostenfreien und interaktiven Zugang zum Thema nationalsozialistisches Unrecht. Thematisch beschäftigt sich die App mit jüdischem Widerstand, queerer Geschichte, der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma sowie den Protesten von Menschen mit Behinderung für soziale Gerechtigkeit. Eckert betont den besonderen Fokus auf die aktive Rolle der in der App porträtierten Protagonisten:innen. Die Disco-Lernapp gehe bewusst über das Jahr 1945 hinaus, um nicht nur die historischen Ereignisse, sondern auch Kontinuitäten und Brüche in Bezug auf den politischen Aktivismus zu beleuchten. Es gibt nur wenige Bildungsangebote, die historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus verknüpfen. Die App steht ab sofort für alle Interessierten im Apple Store und im Google Play Store zur Verfügung. 

Wir haben uns die App für euch angeschaut

Die Disco App bietet einen benutzerfreundlichen Einstieg, um die Nutzer:innen schnell mit ihren Funktionen vertraut zu machen. Die Kapitel "Willkommen" und "Wie die App funktioniert" dienen als Türöffner und führen in die App ein. Hier werden alle Funktionen in kurzer Übersicht vorgestellt, um eine reibungslose Navigation zu ermöglichen.

(Quelle: Bidigi)

Die App ist grob in drei Hauptbereiche unterteilt, die einen leicht verständlichen Zugang zu den Inhalten bieten. Die Bibliothek organisiert alle Kapitel nach thematischen Gesichtspunkten. Der Glossar bietet Erklärungen zu wichtigen Begriffen, um das Verständnis zu vertiefen. Die Informationsseite umfasst eine breite Palette von Ressourcen, darunter die Infotour, Informationen über die App selbst, das Impressum und Datenschutzbestimmungen. Die Kapitel, die als "Stories" präsentiert werden, bestehen aus einzelnen Karten, wobei die erste Karte immer als Einführung in das jeweilige Thema dient. Hier kommen vielfältige Medien wie Aufgaben, Fragen, Statistiken, Quizze, Fotos, Audios und Videos zum Einsatz, wobei stets ein Bezug zur Gegenwart hergestellt wird. Das Konzept der App überzeugt durch seine Interaktivität und die klare Darstellung der Themen.

Das Design der App ist ansprechend und erinnert an die Benutzeroberflächen sozialer Medien, wodurch sie zugänglich und einladend wirkt. Obwohl es gelegentliche Ladezeiten und kleine Ruckler gibt, läuft die App insgesamt zuverlässig. Ein besonderer Pluspunkt ist das Fehlen von Zeitdruck, was die App besonders benutzerfreundlich gestaltet. Ein paar der Geschichten könnten unserer Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Aktuell umfasst die App zwölf Kapitel, aber es ist geplant, das Angebot in den kommenden Monaten weiter auszubauen. Die Möglichkeit, sich Notizen zu machen, wäre eine willkommene Ergänzung. Dennoch hinterlässt die Disco-Lernapp einen überzeugenden Eindruck und bietet eine vielversprechende Plattform für interaktive historisch-politische Bildung.

Einblicke in die Disco App (Quelle: Bidigi)

In diesem Interview mit Fabian Eckert werden wir tiefer in die Motivation und die Vision von Bidigi e.V. eintauchen und mehr darüber erfahren, wie die Disco-Lernapp dazu beiträgt, historisches Wissen auf eine interaktive und zugängliche Weise zu vermitteln.

Lehrer News: Was hat Sie dazu angetrieben, die Disco-Lernapp ins Leben zu rufen? Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Fabian Eckert (Quelle: Bidigi)

Eckert: Unser Anliegen ist es, ein Lernangebot zur historisch-politischen Bildung zu schaffen, das möglichst viele Menschen anspricht. Daher haben wir im Vorfeld der Programmierung der App Interviews an verschiedenen Schultypen geführt, um herauszufinden, wie und was die Schüler:innen gerne lernen wollen. Wir haben uns gefreut, zu hören, dass die Schüler:innen großes Interesse an historischen Themen haben, die schulische Vermittlung ihnen jedoch oft nicht ansprechend genug ist. Damit war für uns klar, dass wir neue und innovative Wege bei der inhaltlichen und optischen Gestaltung des Lernangebots gehen möchten.

Lehrer News: Welche Ziele verfolgen Sie mit der App in Bezug auf historisch-politische Bildung?

Eckert: In der App können die Schüler:innen einzelne Stories erarbeiten– immer entlang eines bestimmten Fokus auf jüdische, queere und Geschichte von Sinti* und Roma* und Menschen mit Behinderung. Im Kern des Projektes steht die Zeit des Nationalsozialismus. Unser Ziel ist es auch, zeitliche Kontinuitäten aufzuzeigen. Daher erfahren die Lernenden auch mehr über die bis heute anhaltende Diskriminierung von Sinti*und Roma* oder die Kriminalisierung von Homosexuellen durch den §175, der erst 1994 ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Durch die Setzung dieser aktuellen Bezüge entsteht insgesamt ein größerer Lebensweltbezug.

Lehrer News: Die Disco-Lernapp verbindet historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus. Was hat Sie dazu bewogen, diesen Ansatz zu wählen?

Eckert: In Schulbüchern wird der Nationalsozialismus oftmals nur als Verfolgungsgeschichte dargestellt. Es ist sehr wichtig, dass Lernende genau erfahren, welche Strukturen beispielweise zur Entrechtung und Ermordung von Jüdinnen und Juden geführt haben. Wir wollen mit unseren Geschichten aber auch zeigen, dass es immer Menschen gab, die sich auf ganz unterschiedliche Weise zur Wehr gesetzt haben. Damit wollen wir heute ein Zeichen setzen und Mut machen, sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und Homo- und Transfeindlichkeit einzusetzen. Gerade die Sprachnachrichten von Aktivist*innen, die sich an unterschiedlichen Stellen in der App finden, unterstreichen das Anliegen sehr gut.

Lehrer News: Wie denken Sie, dass dieser Ansatz das Verständnis junger Menschen für historische Ereignisse beeinflusst?

Eckert: Junge Menschen bekommen vermittelt, dass Ausgrenzung und Diskriminierung nichts Historisches sind. Es passiert jeden Tag. Dafür möchten wir sensibilisieren. Die Lernenden können so die historische Dimension verstehen, aber bekommen in der App auch ganz konkrete Hinweise, etwa auf Beratungsangebote.

Lehrer News: Inwiefern glauben Sie, dass die App junge Menschen dazu motivieren kann, sich für historische Themen und Demokratie zu engagieren?

Eckert: Der Lebenswelt-Gegenwartsbezug spielt dabei eine wichtige Rolle. Über das Lernangebot bekommen junge Menschen vermittelt, dass auch heute die Demokratie immer wieder herausgefordert wird. Knapp jede:r Fünfte in Deutschland hat einer Studie zufolge ein rechtspopulistisches Weltbild. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle “Demokratie-Monitoring” der Universität Hohenheim, das ein Forscherteam am vergangenen Dienstag (29.08.2023) veröffentlichte. Gerade vor dem Hintergrund dieser Befunde ist es wichtig, zu zeigen, wie sich Menschen zu unterschiedlichen Zeiten für die Demokratie eingesetzt haben und dabei sehr viel, oftmals das eigene Leben riskieren mussten. Vom Mut damaliger und heutiger Aktivist*innen können wir viel lernen.

Lehrer News: Wie können Schulen, Lehrkräfte und Schüler:innen die Disco-Lernapp in ihre Bildungsaktivitäten integrieren?

Eckert: Die App ist für viele Szenarien geeignet. Beispielsweise zur Vorbereitung auf Referate, aber auch für das mobile Lernen zu Hause. Durch die breite Setzung der Themen ist generell auch eine Anbindung im Geschichts- und Politikunterricht sowie weiteren geisteswissenschaftlichen Fächern geboten. Wir sind immer offen für neue Themenvorschläge und freuen uns über Rückmeldungen zum Einsatz im Unterricht.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

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Die digitale Revolution hat längst die Klassenzimmer erreicht, und Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, Schüler:innen die notwendigen Fähigkeiten für die moderne Welt zu vermitteln. Eine der wichtigsten Kompetenzen, die in der heutigen Zeit erworben werden sollten, ist die Fähigkeit zur visuellen Kommunikation und Grafikgestaltung. Hierbei können Open-Source-Tools wie Inkscape und Draw eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Artikel werden wir uns näher damit befassen, wie diese beiden Programme im Unterricht verwendet werden können und worauf man dabei achten sollte.

Inkscape: Die Freiheit des Vektorzeichnens

Inkscape, ein Kunstwort aus den Begriffen "ink" (Tinte) und "scape" (wie in "Landschaft"), ist eine leistungsstarke, plattformübergreifende Software zur Erstellung und Bearbeitung von zweidimensionalen Vektorgrafiken. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, Bilder und Grafiken zu speichern: Pixelgrafiken, bei denen jeder Pixel einen Farbwert hat, und Vektorgrafiken, die Vektoren und deren Farbänderungen verwenden. In Vektorgrafiken werden beispielsweise für das Zeichnen eines Kreises lediglich zwei Werte benötigt, nämlich der Mittelpunkt und der Durchmesser. Zusätzlich können Farben, Strichstärke und Füllmuster hinzugefügt werden.

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Die Benutzeroberfläche von Inkscape (Quelle: Inkscape)

Inkscape verfügt über eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Icons zeigen beim Überfahren Informationen über ihre Funktionen an. Wenn ihr auf ein Icon auf der linken Seite klickt, werden die damit verbundenen Möglichkeiten angezeigt. Die Farbleiste unterhalb des Arbeitsbereichs ermöglicht eine schnelle Farbzuteilung zu Formen, und die Statusleiste informiert über wichtige Informationen wie den Cursor-Standort und den Farbwert unter dem Mauszeiger. Auf der rechten Seite des Bildschirms befindet sich die Hauptleiste mit Zugriff auf alle Funktionen. Mit variablen Anfasserpunkten können erstellte Objekte frei verformt, verschoben, gedreht, skaliert, dupliziert, vereinigt, kombiniert, aufgeteilt, verkleinert und vieles mehr werden.

Inkscape bietet eine breite Palette von Import- und Exportoptionen für verschiedene Dateiformate, was die Zusammenarbeit mit anderen Programmen erleichtert. Der Export von SVG-Grafiken beispielsweise kann die Qualität von Produkten in Anwendungen wie Scribus erheblich verbessern. Sie können Ihre Arbeit auch als PDF speichern, um das Ergebnis in einem bestimmten Zustand zu fixieren. Inkscape ermöglicht sogar die Vektorisierung von Bitmaps.

Inkscape ist besonders in der Schule nützlich, insbesondere für vektorbasierte Projekte wie Poster, Logos, Diagramme, Landkarten und Großformatplakate sowie für die Bearbeitung von PDF-Dateien. Es erfordert zwar eine gewisse Einarbeitungszeit, aber es liefert akzeptable Ergebnisse mit geringem Aufwand. Wenn Sie sich intensiver mit der Anwendung befassen, können Sie jedoch hervorragende Ergebnisse erzielen. Für die Bearbeitung von Pixelgrafiken ist möglicherweise eine spezialisierte Software wie GIMP besser geeignet.

In der Schule sind Vektorgrafiken besonders nützlich für Hintergründe, Logos, Bilder geschmückte Texte, Poster und Plakate, z. B. zur Ankündigung von Schulfesten, sowie für den Einsatz im Erdkundeunterricht mit vektorbasierten Landkarten. Inkscape kann auch zur Extraktion von Informationen aus PDFs und deren weiterer Verwendung verwendet werden. Zielgruppen sind Lehrkräfte und ältere Schüler:innen. In der Oberstufe, insbesondere in gestaltenden Fächern, kann es für die Erstellung von Schulwebseiten oder Logos eingesetzt werden.

Erste Schritte

Beispiel 1: Importieren, Konvertieren und Exportieren einer Pixelgrafik im PNG-Format Inkscape ermöglicht es, Pixelgrafiken zu importieren, in skalierbare Vektorgrafiken umzuwandeln und sie dann wieder als größere Pixelgrafiken zu exportieren. Dies ist eine der einfacheren Anwendungen von Inkscape:

  • Importiere die zu kleine Pixelgrafik in Inkscape (über "Datei/Importieren"). Beim Import die Optionen "Einbetten" und "Glätten" auswählen.
  • Das Originalbild erscheint auf der Arbeitsfläche. Um das Bild herum befinden sich acht Anfasser, die eine stufenlose Vergrößerung ermöglichen (beim zweiten Klick auch Drehen, Stauchen usw.). Wenn die gewünschte Zielgröße erreicht ist, könnt ihr das Bild wieder als Pixelgrafik exportieren. Wenn ihr die Grafik proportional skalieren möchtet (Längen-Breiten-Verhältnis bleibt gleich), markiert ihr die Grafik, wählt "Objekt/Transformation" und aktiviert die Option "Proportional skalieren". Wenn die ursprüngliche Pixelgrafik bereits von geringer Qualität ist, kann das Ergebnis eventuell nicht optimal sein.

Bilder und Grafiken können in Inkscape auch in Vektorgrafiken umgewandelt werden, was zusätzliche Kenntnisse erfordert. Rechts neben der Arbeitsfläche finden Sie alle relevanten Optionen für diese Aktion, wie Einheiten, Bildgröße und Speicherort für die Exportdatei.

Beispiel 2: Importiert aus der "Open Clipart Library" Wenn euer Computer mit dem Internet verbunden ist, können ihr Cliparts direkt aus der "Open Clipart Library" importieren (über "Datei/Clipart importieren"). Diese Cliparts haben klare Lizenzen und können uneingeschränkt für Bildungszwecke verwendet werden. Da sie normalerweise als Vektorgrafiken (SVG) vorliegen, können sie problemlos in Textverarbeitungsprogrammen oder DTP-Programmen verwendet werden.

Beispiel 3: Bearbeiten einer PDF-Datei Alle aktuellen Versionen von Inkscape können Elemente aus PDF-Dateien bearbeiten. Öffnet dazu die PDF-Datei (über "Datei/Öffnen"). Bevor ihr einzelne Elemente bearbeiten könnt, müsst ihr die Gruppierung im Dokument aufheben (über "Objekt/Entsperren"). Anschließend können Bilder und Grafiken bearbeitet werden.

Die Bearbeitung von Text aus einer PDF erfordert zwei Voraussetzungen: Erstens müssen die im Original verwendeten Schriftarten verfügbar sein, und zweitens muss das Textobjekt separat markiert (Textsymbol) und entsperrt werden (über "Text/Manuelle Unterscheidungen entfernen"). Erst dann kann das Textobjekt bearbeitet werden. Beachtet, dass Inkscape nur eine Seite gleichzeitig bearbeiten kann. Wenn ihr mehrere Seiten bearbeiten möchtet, müssen Sie die PDF in Einzelseiten aufteilen.

Draw: Grafikdesign leicht gemacht

LibreOffice Draw ist ein weiteres kostenloses Programm, das im Unterricht eingesetzt werden kann. Es ist Teil der LibreOffice-Suite und bietet Werkzeuge zur Erstellung von Diagrammen, Zeichnungen und einfacher Grafikbearbeitung.

Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern

  • Präsentationen: Draw kann dazu verwendet werden, Präsentationen und Folien zu erstellen. Schüler:innen können ihre eigenen Präsentationen gestalten und lernen dabei, wie man Informationen visuell ansprechend präsentiert.
  • Organisation und Planung: Das Erstellen von Organigrammen, Flussdiagrammen und Zeitplänen in Draw kann dazu beitragen, organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln und Prozesse besser zu verstehen.
  • Grafikdesign: Ob Poster für schulische Veranstaltungen oder Infografiken für Projekte - Draw bietet einfache Werkzeuge, um grafische Elemente zu erstellen und zu gestalten.

Bei der Verwendung von Draw im Unterricht gibt es einige Dinge zu berücksichtigen:

  • Kompatibilität: Draw kann Dateien in verschiedenen Formaten speichern, darunter das weit verbreitete PDF-Format. Dies ermöglicht eine einfache Zusammenarbeit und den Austausch von Dokumenten.
  • Förderung der Kreativität: Lehrkräfte sollten den Schüler:innen ermutigen, kreativ zu sein und ihre gestalterischen Fähigkeiten zu entwickeln. Dies kann durch Projekte und Aufgabenstellungen erreicht werden, die Raum für individuelle Gestaltung bieten.
Die Benutzeroberfläche von LibreOffice Draw (Quelle: Wikipedia)

Inkscape und LibreOffice Draw sind mächtige Open-Source-Tools, die im Unterricht vielseitig eingesetzt werden können. Sie ermöglichen es Schüler:innen, wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Grafikdesign, visuelle Kommunikation und digitale Kreativität zu entwickeln. Lehrer:innen sollten sich mit diesen Programmen vertraut machen und kreative Unterrichtsmethoden entwickeln, um das volle Potenzial dieser Werkzeuge auszuschöpfen. Mit der richtigen Anleitung und einer klaren pädagogischen Vision können Inkscape und Draw zu wertvollen Ressourcen in jedem Klassenzimmer werden. Nutzt ihr schon eine der beiden Plattformen im Unterricht? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Nach den wohlverdienten Sommerferien geht es in den ersten Bundesländern schon wieder los mit Schule. Im folgenden wollen wir euch ein paar Tipps mit an die Hand geben, wie ihr euch am besten auf den bevorstehenden Schulstart vorbereitet und den bestmöglichen Einstieg für euch und eure Schüler:innen schafft. 

So gelingt ein entspannter Start ins Schuljahr

    1. Reflexion

Bevor der Trubel wieder so richtig beginnt, könnt Ihr euch die Zeit nehmen und über das vergangene Schuljahr reflektieren. Was lief gut, was lief nicht so rund? Wo kann ich mich noch verbessern? Auch klare Absichten aufzuschreiben, hilft dabei, über sich selbst zu wachsen und eine bessere Lehrkraft zu werden. Zudem gibt es eine klare Struktur, an der man sich die ersten Tage entlang hangeln kann für einen entspannten Start. Falls ihr darauf lust habt, könntet ihr das auch mit euren Schüler:innen zusammen machen. Jeder beantwortet dann für sich selber oder auch mit einsammeln sich gewisse Fragen. Die Fragen könnten sein: “Bin ich mit der Leistung im letzten Jahr zufrieden? Wie will ich dieses Jahr auftreten? Wo seh ich selber Verbesserungsbedarf? Wie kann ich mich selbst motivieren?”

    2. Organisation 

Eine gute Organisation erspart viel Stress am Anfang. Im Vorhinein könnt ihr euch schon das Klassenzimmer einrichten und so gestalten, dass Ihr euch wohlfühlt. Ihr könnt euch auch einen eigenen Stundenplan schreiben, wann ihr wo sein müsst oder/und wann ihr von zuhause aufbrechen müsst, um pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen. Das alles gibt ein Gefühl von Kontrolle und Ordnung und beruhigt die Nerven. 

    3. Willkommensatmosphäre 

Nicht nur für euch ist es der erste Schultag, sondern auch für eure Schüler:innen. Diese sind wahrscheinlich noch viel aufgeregter und gestresster als ihr, um ihnen und euch auch selbst den ersten Tag und die erste Woche zu vereinfachen, könnt ihr das Klassenzimmer im Voraus einladend dekorieren. Etwa mit schönen Pflanzen, einem schönen Tafelbild oder mit motivierenden Sprüchen. Um die Pflanzen kann sich auch ein extra von den Schülern gebildeter Dienst kümmern, um Verantwortung zu übernehmen. 

    4. Gemeinschaftsaufbau

Oft kommen am Anfang des Schuljahres neue Schüler:innen hinzu oder die Beziehungen zwischen den Schüler:innen haben durch die Sommerferien abgenommen. Da macht es anfangs Sinn, die Beziehung zwischen den Schüler:innen zu stärken. Das schafft ihr mit Spielen, Aktivitäten oder Diskussionsrunden. Dabei lernt ihr die Schüler:innen nochmals neu kennen. Ein Spiel könnte hier das Kennenlernbingo sein. “Auf dem Bogen sind Eigenschaften und Vorlieben aufgelistet. Die Kinder dürfen sich frei im Raum bewegen und die Mitschüler:innen interviewen. Wenn auf ein anderes Kind ein Punkt auf dem Bingo-Blatt zutrifft, darf es seinen Namen in das Feld eintragen. Jeder Name darf nur einmal pro Blatt auftauchen. Wer zuerst vier nebeneinanderliegende horizontale oder vertikale Felder mit Namen versehen konnte, ruft laut Bingo.”

    5. Entspannungsübungen

In den kurzen Pausen zwischendurch, falls es diese geben sollte, könnt ihr Entspannungs- und Atemübungen einbauen. Diese tragen dazu bei, Stress abzubauen und eine ruhige Atmosphäre aufzubauen. Das funktioniert auch schon, indem ihr einfach fünf Sekunden lang bewusst ein- und ausatmet. Das funktioniert sowohl für euch als auch für eure Schüler:innen.

    6. Kreative Impulse

Damit die Motivation am Anfang hoch ist und auch bleibt, könnt ihr auch neue Lernmethoden ausprobieren. Eine neue Herangehensweise erfrischt spürbar euch selbst sowie eure Schüler:innen. Ein mögliches Beispiel wäre hier das phänomenbasierte Lernen. Darüber haben wir hier auch schon berichtet. 

    7. Zeit für euch selbst

Vergesst nicht, euch selbst Zeit zu gönnen. Die ersten Wochen können hektisch sein, da tut eine kleine Auszeit gut. Sowie sich selbst zu reflektieren und sich gewisse kleine Fehler zu verzeihen. 

    8. Im Gespräch bleiben

Haltet die Kommunikation mit den Schüler:innen sowie den Eltern offen. Klärt Erwartungen und Ziele von Anfang an und zeigt, dass ihr für Fragen und Anliegen da seid. 

    9. Flexibilität ist Trumpf

Manchmal kommt alles anders als geplant. Flexibel zu sein und Veränderungen anzunehmen, ohne aus der Ruhe zu geraten, macht vieles leichter. Dadurch kommt ihr auch nicht dazu, euch selbst zu stressen und bleibt entspannt.

    10. Erfolge feiern

Vergesst nicht, die kleinen Erfolge zu feiern, sei es der Fortschritt eines Schülers oder eure persönlichen Meilensteine. Positiv denken motiviert! Und das spürt ihr selbst und auch eure Schüler:innen auf lange Zeit richtig.

Ein neues Schuljahr bringt viele Chancen mit sich. Indem ihr auf euch achtet, eine unterstützende Umgebung schafft und positiv bleibt, könnt ihr den Start nach den Sommerferien gelassen angehen. Welche von diesen Tipps fandet ihr am hilfreichsten? Schreib es uns in die Kommentare.

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Stellt euch vor, ihr könntet mit einem einzigen Klick die Welt in einem Bild einfangen – die Lebendigkeit eines Lächelns, den Zauber eines Sonnenuntergangs oder die kleinen Details, die den Alltag so besonders machen. Die Welt der Fotografie öffnet ein Tor zu einer Welt voller Möglichkeiten, Kreativität und visueller Geschichten. So oder so ähnlich könnt ihr in eine Stunde zum Thema Fotografie einsteigen. In diesem Artikel erzählen wir euch, warum sich das Thema für den Unterricht anbietet und wie ihr es in eure Stunde einbinden könnt.

Warum ausgerechnet Fotografie?

Die Welt der Fotografie ist in der heutigen Zeit allgegenwärtig und spielt eine wichtige Rolle in der visuellen Kommunikation. Die Integration von Kamera und Fotografie in den Schulunterricht bietet Schüler:innen nicht nur die Möglichkeit, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln, sondern fördert auch ihre visuelle Wahrnehmung und kritische Denkfähigkeiten. Nachdem wir euch neulich die besten Kameras vorgestellt haben, sind hier ein paar weitere Gründe für Fotografie in der Schule:

1. Ein Tor zur Kreativität und Bildung

Die Integration von Fotografie in den Schulkontext öffnet Tür und Tor zu einem facettenreichen Lernumfeld. Sie ermöglicht es Schüler:innen nicht nur, ihre kreativen Talente zu entfalten, sondern auch ihre analytischen Fähigkeiten zu schärfen. Im Kunstunterricht und interdisziplinären Projekten können sie nicht nur die technischen Aspekte der Fotografie erkunden, sondern auch ihre eigene künstlerische Stimme entwickeln. Die Kamera wird zum Werkzeug der Selbstentdeckung, während die Klasse lernt, die Welt nicht nur durch einen Instagram-Filter zu betrachten.

2. Klassenfahrten und Exkursionen: Die Magie der festgehaltenen Augenblicke

Gemeinsame Klassenfahrten und Exkursionen gehen oft mit unvergesslichen Momenten einher. Die Fotografie erfasst diese Erlebnisse und bewahrt sie für die Ewigkeit. Durch den Blick, durch den Sucher oder die Handykamera werden nicht nur Bilder gemacht, sondern auch Geschichten erzählt. Die Fotos von historischen Stätten, exotischen Landschaften und gemeinsamen Abenteuern werden zu wertvollen Erinnerungen, die noch Jahre später an diese besonderen Momente erinnern lassen.

3. Alltagsfotografie: Die Schönheit des Gewöhnlichen

Die Fotografie ist nicht nur für außergewöhnliche Ereignisse reserviert – sie erfasst auch die Schönheit des Alltäglichen. Ein Blick durch die Linse offenbart die Poesie von Sonnenaufgängen, die Magie von Familienfesten und den Genuss kulinarischer Entdeckungen. Fotografie gibt jedem:r die Macht, flüchtige Augenblicke einzufangen und sie in Erinnerungen von bleibender Bedeutung zu verwandeln.

4. Smartphones als unsere täglichen Begleiter: Jederzeit und überall

Die Ära der Smartphones hat Fotografie in unseren Alltag integriert wie nie zuvor. Unsere Handys werden zu universellen Kameras, die stets griffbereit sind. So können wir spontan Momente einfangen, die uns bewegen, und sie umgehend mit Freunden und Familie teilen. Durch Apps und soziale Medien wird Fotografie zu einer Sprache der Kommunikation und des Austauschs, die uns global miteinander verbindet.

5. Last but not least: Persönlicher Ausdruck und Reflexion

Die Fotografie ist nicht nur ein Mittel der Dokumentation, sondern auch ein Mittel der Selbstexpression. Die Wahl von Motiven, Farben und Stilen kann unsere individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Fotografie wird zu einem Weg, unsere Gedanken, Emotionen und unseren persönlichen Blickwinkel auszudrücken. Die Reflexion über die eigenen Bilder kann uns helfen, unsere Wahrnehmung zu vertiefen und uns selbst besser zu verstehen. 

Wenn euch das immer noch nicht überzeugt hat, dann kann es vielleicht dieses Konzept zur Gestaltung einer Unterrichtsstunde zum Thema Fotografie – ihr könnt es gerne an eure Bedürfnisse und Ideen anpassen:

Ziel: In dieser Unterrichtsstunde geht es darum, den Schüler:innen grundlegende Kenntnisse über Fotografie zu vermitteln und ihre kreative Ader durch praktische Übungen zu fördern.

Zeit: 45 bis 90 Minuten, je nach gewünschter Tiefe / verfügbarer Zeit

Materialien:

  • Präsentation oder Tafel für visuelle Unterstützung
  • Beispieldrucke von Fotografien (sollte kein Drucker vorhanden sein, geht natürlich auch die digitale Variante)
  • Einige Kameras (Smartphones, wenn möglich digitale Kameras)
  • Computer oder Tablets für Online-Recherche und Bearbeitung

Ablauf:

1. Einführung (5-10 Minuten):

  • Beginne mit einer Fotostrecke, einprägsamen Fragen, Anekdoten, oder persönlichen Erfahrungen … (der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt), um das Interesse der Klasse zu wecken.
  • Erkläre kurz, was Fotografie ist und warum sie wichtig ist, sowohl für die Kommunikation als auch für die Kunst. (Inspiration findest du oben)

2. Grundlagen der Fotografie (15-20 Minuten):

  • Erläutere kurz die Geschichte und Entstehung, hier findest du Material:
  • Erkläre die Grundlagen der Fotografie, einschließlich Begriffen wie Belichtung, Blende, Verschlusszeit, ISO etc.:
  • Veranschauliche diese Konzepte mit einfachen Diagrammen oder Beispielen, hier findest du ein paar Materialien zur Technik (physikalische Grundlagen):
(Quelle: Pixabay)

3. Bedeutung der Komposition (5-10 Minuten):

  • Zeige Beispiele für verschiedene Kompositionsregeln wie den Goldenen Schnitt, die Regel der Drittel, Rahmen etc.:
  • Diskutiere mit der Klasse, wie eine gelungene Komposition das visuelle Interesse eines Bildes steigern kann

4. Praktische Übung – Fotografie im Klassenzimmer/Schulgebäude (15-25 Minuten):

  • Teile die Klasse in Paare oder in kleine Gruppen auf.
  • Verteile Kameras oder bitte die Schüler:innen, ihre Smartphones zu verwenden.
  • Gib den Schüler:innen eine Liste von Objekten oder Themen im Klassenzimmer und Schulhaus, die sie fotografieren sollen. Betone, dass sie auf die Komposition achten sollen.

Bei gutem Wetter kann die Übung natürlich auch auf den Schulhof ausgeweitet werden. Wenn ihr euch für die 45-minütige Variante entscheidet, geht es bei Schritt 7 weiter. 

5. Gruppenbesprechung und Feedback (10 Minuten):

  • Lass die Schüler:innen ihre Bilder zeigen/teilen und über ihre Herangehensweise, Erkenntnisse und Ideen sprechen.
  • Gib konstruktives Feedback, z.B. zur Komposition, und ermutige die Schüler:innen, ihre Auswahl und Umsetzung zu erläutern und ihren Klassenkamerad:innen Feedback zu geben.
(Quelle: Pixabay)

6. Ausblick auf fortgeschrittene Konzepte (10-15 Minuten):

  • Wecke das Interesse für fortgeschrittene fotografische Konzepte wie Langzeitbelichtung, Schwarz-Weiß-Fotografie oder Porträtfotografie:
  • Zeige am besten noch weitere Beispiele für diese Techniken und erkläre kurz, wie sie funktionieren.
  • Wenn noch Zeit ist, können die Schüler:innen die neuen Techniken gleich ausprobieren.
(Quelle: Pixabay)

7. Abschluss (maximal 5 Minuten):

  • Betone die Bedeutung von Praxis und kontinuierlichem Lernen in der Fotografie.
  • Ermutige deine Klasse, ihre neu gewonnenen Kenntnisse anzuwenden und weiter zu erkunden.

Auch wichtig zu beachten: Fotografieren in der Schule und Veröffentlichungen auf der Schulhomepage - Hinweise zum Datenschutz 

Hier findet ihr weitere Inspiration für Fotografie in der Schule:

Mit jedem Klick auf den Auslöser öffnet sich eine neue Tür zu unendlichen kreativen Möglichkeiten. Die Fotografie ist mehr als nur ein Bild – sie ist eine Sprache, die Geschichten erzählt, Emotionen einfängt und die Welt in einem neuen Licht zeigt. Wir hoffen, dass wir euch für eine Stunde zum Thema Fotografie begeistern konnten. Was haltet ihr von unserem Stundenkonzept?

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Das Lesen hat durchaus bekannte Vorteile und sollte dadurch nicht nur bei den Kindern an der Tagesordnung stehen. Stress soll gesenkt und Entspannung gefördert werden, die Gehirntätigkeit wird verbessert und Lesen soll sogar Demenz vorbeugen können. Kinder verbessern durch das Lesen ihren Wortschatz und durch den verbesserten Wortschatz auch ihre Schreibfähigkeit. Bücher erweitern das Wissen und dabei muss es nicht unbedingt ein Sachbuch sein. Auch durch Kinderbücher können Kompetenzen erweitert werden. Empathie, Aufgeschlossenheit und die eigenen Gefühle verstehen, all diese Dinge können durch das Lesen von Büchern gefördert werden.

Ob Pippi Langstrumpf, Harry Potter, das lustige Taschenbuch oder die neueste Ausgabe der Bravo. Ein Buch oder eine Zeitschrift hat doch bestimmt jeder schon mal gelesen. Während für manche Kinder und Jugendliche das Lesen ein Hobby ist und sie regelrecht in den Kinderbüchern verschwinden und sie verschlingen, ist es für andere eher mühsam und langweilig, viele Worte in einem endlos dicken Umschlag zu lesen. Wie wäre es denn, zusammen mit den Kindern Bücher zu lesen, die nicht nur von Fantasiewelten oder Märchen  erzählen, sondern wichtige Botschaften behandeln und vermitteln, sowie die Entwicklung der Kinder fördern können?

Eine erlesene Auswahl an Kinder- und Jugendliteratur haben wir bereits hier getroffen. Welche weiteren tollen Kinderbücher mit wichtigen Messages es gibt, die ihr euren Schüler:innen vorstellen oder sogar gemeinsam im Unterricht behandeln könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Buchempfehlungen für Kinder ab vier bis sechs Jahren

Alle anders - Das sind wir!

(Quelle: Usborne Verlag)

Alle anders - Das sind wir!” ist der Titel eines aufschlussreichen Kinderbuches des Usborne Verlags aus dem Jahr 2021. Das Buch beschreibt einfach und kindgerecht die Themen Diversität, Inklusion, Integration und Diskriminierung und gehört zu der Buchreihe “Das sind wir!”, welche noch weitere wichtigen Themen wie Gefühle, Sorgen und Ängste aufzeigt. Es zeigt den Kindern auf 32 Seiten, dass nicht jeder Mensch gleich aussieht, es viele unterschiedliche Namen, Sprachen, Feiertage und Speisen gibt und dass es gut ist, dass es so viel Vielfalt gibt. Denn es ist doch total langweilig, wenn wir alle die gleiche Kleidung, die gleiche Frisur und die gleichen Häuser hätten. Den Kindern werden mit vielen tollen Bildern, Darstellungen und einfachen kindgerechten Sätzen die wichtigen Botschaften des Buches übermittelt. 

Unser Pluspunkt: Das Kinderbuch nimmt Abstand von Stereotypen und Engstirnigkeit und lehrt den Kindern etwas über Einfühlungsvermögen und Aufgeschlossenheit. Außerdem öffnet es neue Wege und Sichtweisen für ein besseres Verständnis von Diversität und Inklusion. “Alle anders - Das sind wir!” ist ein aufschlussreiches Kinderbuch, welches nicht nur Kinder lesen sollten.

Der Junge, der einen Wald pflanzte

(Quelle: Zuckersüß Verlag)

Der Junge, der einen Wald pflanzte” beschreibt die wahre Geschichte von Jadav Payeng, einem indischen Förster, der über Jahrzehnte tagtäglich auf einer Sandbank Bäume pflanzte, um die Tiere und seine Heimat zu schützen. Als der junge Jadav 16 Jahre alt war, sah er viele vertrocknete Schlangen auf einer Sandbank und entschloss sich, an dieser Stelle von nun an täglich Setzlinge zu pflanzen. Durch seine tägliche Arbeit hat Jadav einen über 550 Hektar großen Wald entstehen lassen, zu dem sogar Tiere wie der bengalische Tiger, Affen und Elefanten zurückgekehrt sind. 

Das Kinderbuch überzeugt durch die schönen Illustrationen von Kayla Harren auch schon die kleinsten unter uns. Es zeigt den Kindern, wie wichtig es ist, auf die Umwelt zu achten und fördert das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur und der Nachhaltigkeit. Außerdem vermittelt das Buch den Kindern, dass selbst die kleinsten Mühen sich auszahlen und auch auf den ersten Blick unscheinbare Dinge große Auswirkungen haben können. 

Ein weiterer toller Faktor des Buches: Am Ende der Geschichte, nach dem Nachwort der Autorin Sophia Gholz, gibt es eine Anleitung zum Pflanzen eines eigenen Waldes. Die könnt ihr nutzen, um beispielsweise auf einer Fläche des Schulhofes zusammen mit den Schüler:innen euren eigenen kleinen Wald zu pflanzen.

Buchempfehlungen für Kinder ab sechs bis neun Jahren

Mein Körper gehört mir - auch im Sport!

(Quelle: Loewe Verlag)

Ein ganz wichtiges Thema verdeutlicht das Kinderbuch mit dem Titel “Mein Körper gehört mir - auch im Sport!”, geschrieben von Dagmar Geisler zusammen mit der Leistungssportlerin Alexandra Ndolo. Sie beschreiben das schwierige und nicht leicht zu verdauende Thema Missbrauchsprävention im Sport.

Protagonistin Nora liebt Turnen sehr und auch ihr neuer Trainer Sven sieht in ihr ein großes Potenzial. Aber immer wenn Sven Nora Hilfestellungen beim Turnen gibt, fühlt sie sich ganz merkwürdig, weil er sie komisch anfasst. Nora hat Angst, jemanden von ihren Gefühlen zu erzählen, weil sie dann denkt, keiner würde sie mehr mögen. Als Nora es trotzdem schafft, ihren Trainer Sven auf ihre Gefühle anzusprechen, ist er überrascht und erzählt von seinen eigenen Erlebnissen. 

Der Inhalt des Kinderbuches wird in leicht verständlichen kindgerechten Texten formuliert, sodass auch Erstleser:innen von dem Buch Gebrauch machen können. Zudem werden viele Illustrationen verwendet, welche die wichtigsten Fakten veranschaulichen und ergänzen. Das Kinderbuch soll keine Ängste schüren, sondern vermittelt Mut und Stärke, seine Gefühle zu äußern und seine Grenzen zu setzen. Dabei ist es auch wichtig zu erwähnen, dass jeder Mensch seine eigene Grenze hat und man selbst nicht Schuld an dem Fehlverhalten anderer ist. Auch wenn der Titel und die Message erstmal zurückschrecken lässt, vermittelt es besonders für die jungen Schüler:innen ganz wichtige Botschaften. Das Kinderbuch kann ergänzend zum Sportunterricht gelesen werden, findet allerdings auch in jedem anderen Fach und in jeder Situation seinen Platz. 

Weil du ein großartiger Junge bist und Weil du ein wundervolles Mädchen bist

(Quelle: Thalia)
(Quelle: Thalia)

Die beiden Kinderbücher “Weil du ein großartiger Junge bist” und “Weil du ein wundervolles Mädchen bist” von Nina Blume eignen sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen. Sie erzählen lebensnahe Geschichten über Kinder, die gemobbt werden, erst aufgeben wollen und es schließlich doch schaffen. Die Bücher thematisieren Akzeptanz, Offenheit, Selbstliebe und Mut. Sie sollen den Kindern dabei helfen, offen über ihre Probleme sprechen zu können, ihre Ängste zu überwinden und sich selbst, mit allen Ecken und Kanten, zu akzeptieren. Verpackt mit inspirierenden Geschichten, tollen Bildern zum Ausmalen und wichtigen Ich-Botschaften.

Die Grundaussagen der beiden Kinderbücher sind sehr wichtig und deshalb besonders für schüchterne und wenig selbstbewusste Kinder lohnenswert. Als kleinen Kritikpunkt möchten wir anmerken, dass es nicht zwingend notwendig war, die Bücher nach Geschlecht zu unterteilen, da dadurch in der Regel nur Klischees und Stereotypen bestärkt werden. Dennoch kann das Lesen der Bücher die Persönlichkeit der Kinder stärken und sie Selbstvertrauen tanken lassen.

Buchempfehlungen für Kinder ab zehn Jahren 

Das Mädchen Wadjda

(Quelle: Penguin/cbj Verlag)

Das Mädchen Wadjda” ist das Buch zu dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2012. Das Jugendbuch wurde 2017 veröffentlicht und umfasst 304 Seiten. Die zehnjährige Wadjda wünscht sich so sehr das grüne Fahrrad aus einem Laden um die Ecke. Das scheint auf den ersten Blick nicht so ein großes Problem zu sein. Allerdings wohnt Wadjda in Saudi-Arabien, wo es Mädchen und Frauen verboten ist, Fahrrad zu fahren. Das schert sie aber überhaupt nicht. Durch den Handel mit selbstgebastelten Armbändern oder den Koranwettbewerb an der Schule versucht Wadjda sich ihren Traum vom grünen Fahrrad selbst zu erfüllen. 

Das Jugendbuch zeigt auf, was Freiheit bedeutet und dass es wichtig ist, diese zu schützen. Es beschreibt wichtige Themen wie Emanzipation, Kultur und Selbstbestimmung. Die Kinder und Jugendlichen erhalten einen Einblick in ein anderes Land und eine andere Kultur. In der Schule könnt ihr das Buch gemeinsam lesen und anschließend zusammen den Film schauen. Durch den Umfang des Buches ist es für fortgeschrittene Leser:innen geeignet, die bereits ein gutes Textverständnis besitzen. Das Jugendbuch ist nicht nur für Kinder ab 10 Jahren empfehlenswert, sondern überzeugt durch die mutige Geschichte auch Erwachsene. 

Du hast Rechte!

(Quelle: Loewe Verlag)

Das Kinder- und Jugendbuch “Du hast Rechte!” aus dem Loewe Verlag kann sowohl euch als auch euren Schüler:innen dabei helfen, Kinderrechte einfach verständlich zu erklären. Das Buch erscheint mit einem Vorwort von Schauspielerin und ehemaligen Sondergesandten des UNHCR Angelina Jolie und in Zusammenarbeit mit der Amnesty International, Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und Fridays for Future Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.  

Das Kinder- und Jugendbuch zeigt und beschreibt den Schüler:innen auf 288 Seiten die wichtigsten Punkte über ihre Rechte. Dabei werden Beispiele von Kindern und Jugendlichen aus aller Welt genannt, die sich für ihre Rechte einsetzen. Das Recht auf Freizeit, das Recht auf Bildung und das Recht auf noch viele weitere Dinge. Wie es überhaupt zu Menschenrechten und zu Kinderrechten kam, geschichtliche Hintergründe und Fakten rund um das Thema Kinderrechte begleiten das Buch. Wenn Eltern Aussagen treffen, die meistens eher wie Drohungen klingen, wie beispielsweise “Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, machst du was ich sage” müssen die Kinder das nicht kommentarlos hinnehmen. Das Kinder- und Jugendbuch eignet sich sowohl für das gemeinsame Lesen im Unterricht, als auch zum Selbstlesen zu Hause.

Zusätzliche Tipps und weitere Empfehlungen

Zu den bereits genannten Buchempfehlungen haben wir noch ein paar weitere Hinweise für Buchverlage und Bücher, die viele nützliche Tipps und Botschaften für die Kinder und Jugendlichen übermitteln können. 

Der schon erwähnte “Zuckersüß Verlag” hat weitere schöne Kinderbücher zu wichtigen alltäglichen Themen, wie Rassismus, den weiblichen Zyklus und die Menstruation, Selbstliebe und Freundschaften. Die Bücher sind alle mit besonders schönen Illustrationen versehen und vermitteln tolle Botschaften und Werte.

Ein Kind durchläuft viele verschiedene Bereiche und Stationen im Leben. Es scheint, als gäbe es zu fast jeder Situation ein Buch, um das Geschehen aufzugreifen und die Kinder zu unterstützen. Ein besonders schwerer Punkt im Leben eines jeden Menschen ist der Verlust und die Trauer von geliebten Personen, Haustieren oder anderen Dingen im Leben. Da es für Kinder meistens sehr schwer nachzuvollziehen ist, was in diesen Momenten passiert, gibt es auch dafür unterstützende Bücher. Mit “Weil du mir so fehlst”, “Für immer” und “Wenn Engel bellen” habt ihr eine kleine Auswahl an schönen Büchern, die den Kindern das schwere Thema verständlicher machen können und ihnen zeigen, dass es auch wieder fröhliche Tage geben wird.

Der “Magellan” Verlag hat eine Reihe Kinderbücher, die das Thema Reime in niedlichen und motivierenden Geschichten aufgreifen. Die Bücher “Der Löwe in dir”, “Der Wal, der immer mehr wollte” oder “Trau dich, Koalabär” sind nur einige der Bilderbuchreihe. Die Bücher haben eine Altersempfehlung ab drei Jahren. Um die Botschaften der Bücher allerdings ganz zu verstehen und zu verinnerlichen, sollten die Kinder Reime bereits verstehen können. Doch auch, wenn die Aussagen der Bücher noch nicht ganz bei den Kindern ankommen, eignet sich die Buchreihe auch gut zum Vorlesen.  

Wir hoffen, dass ihr einen ersten Überblick über die Bücher mit wichtigen Botschaften erhalten konntet. Schreibt uns doch gerne einen Kommentar, ob ihr das ein oder andere Buch bereits kennt. 

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Bei dem Blick auf die Handgelenke vieler Menschen hat man schnell den Eindruck, jede:r Dritte unter ihnen würde eine Smartwatch tragen. Damit könnte man gar nicht so falsch liegen, da diese intelligenten Armbanduhren neben Smartphones und Tablets sehr beliebt sind – vor allem, weil sie mit ihnen kombiniert werden können. Zudem ermöglichen sie einen schnellen und einfachen Zugriff auf Nachrichten und Co., was sie zu praktischen Alltagsbegleitern macht. Deswegen können Smartwatches auch in der Schule für euch sinnvoll sein. In diesem Artikel verraten wir euch, welche Uhren passend für Lehrkräfte sind und wie sie euren Schulalltag vereinfachen können.

Alles Wichtige auf einem Blick am Handgelenk

Smartwatches haben viele Vorteile, von denen ihr in eurem Alltag als Lehrkraft profitieren könnt. Neben einem umfangreichen Fitness-Tracker ist die Mobilität ein großer Pluspunkt, da die Smartwatches zusammen mit einem Smartphone und je nach Ausstattung unabhängig von diesem benutzt werden können: Die meisten Modelle verfügen über einen speziellen Slot für SIM-Karten sowie Bluetooth und WLAN, sodass ihr mit ihnen auch unterwegs mobil erreichbar sein könnt. Zudem sind viele Anwendungen, die ihr bereits von eurem Smartphone kennt, auf den Smartwatches installiert, sodass ihr euch hier mit euren bestehenden Konten verbinden könnt. Weitere Apps können im Google Play Store sowie im Apple App Store heruntergeladen werden.

Mit Hilfe dieser Funktionen ist es euch möglich, immer einen schnellen Blick auf euren Kalender werfen, habt Zugang zu eurem E-Mail-Postfach und könnt eure WhatsApp-Nachrichten oder SMS checken. Somit behaltet ihr immer den Überblick über den Schulablauf und über mögliche Veränderungen, beispielsweise durch spontane Vertretungsstunden, ohne dabei auf euer Handy schauen zu müssen. Natürlich könnt ihr die Smartwatches auch als klassische Uhr verwenden, die euch nicht nur die Uhrzeit anzeigt, sondern mit der ihr auch die Zeit stoppen oder einen Timer für Aufgaben oder Gruppenarbeiten stellen könnt. Bei spontanen Musikeinfällen eurer Klasse habt ihr einen praktischen MP3-Player an eurem Handgelenk, der euch auf Klassenfahrten oder Wanderungen dank GPS auch als verlässlicher Navigator dient. Außerdem kann die Smartwatch je nach Modell und Funktionsumfang als Fernbedienung verwendet werden, um euer Smartphone und seine Funktionen einfach und unkompliziert zu steuern, wie zum Beispiel die Kamera für Gruppenfotos. Die Watches können also autonom oder in Kombination mit einem Smartphone verwendet werden. Deswegen solltet ihr immer beachten, dass die Smartwatch bei manche Anwendungen bestimmte Spezifikationen erfüllen muss oder die installierten Apps nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren – nur so erreicht ihr meistens den vollen Funktionsumfang.

Apple Watch 8

(Quelle: Apple)

Die Apple Watch 8 ist eine der aktuellsten Modelle, die Apple derzeit verkauft. Die Smartwatch überzeugt durch eine 41 Millimeter oder 45 Millimeter große Gehäusegröße, die damit auf unterschiedliche Handgelenke abgestimmt werden kann, ist bis zu einer Tiefe von 50 Metern wassergeschützt und eignet sich zudem zum Schwimmen. Auch wenn ihr keine Wasserfans seid, ist die Uhr damit sehr robust und bietet durch das Always-on-Display einen hohen Komfort, da das Display niemals ganz schwarz wird und ihr so immer einen Blick auf die Uhrzeit haben könnt – auch aus einem steileren Winkel. Zudem verfügt die Watch über Sensoren, die euren Blutsauerstoff messen, ein EKG aufzeichnen sowie eure Temperatur messen und über den Tag hinweg aufzeichnen können. Besonders für die Messung des Zyklus kann diese Leistung in Kombination mit einem Zyklusprotokoll sehr nützlich sein. 

Mit Apple Pay könnt ihr mit der Watch einfach und bequem von eurem Handgelenk bezahlen und seid immer sicher unterwegs, da sie einen Sturz oder Unfall erkennt und entsprechend einen Notruf absetzen und Notfallkontakte informieren kann. Zudem könnt ihr laut Herstellerangaben mit einer Akkulaufzeit von 18 Stunden und 36 Stunden im Stromsparmodus rechnen – damit hält die Uhr gleich mehrere Schultage durch. Je nach Gehäusegröße, Ausstattung und der Wahl zwischen der Version mit GPS (Telefonate und Nachrichten mit iPhone in der Nähe) oder mit GPS + Cellular (Telefonate und Nachrichten autonom mit Mobilfunk) kostet die Apple Watch 8 rund 499 Euro.

Eine etwas kostengünstigere Alternative hierzu ist die Apple Watch 7, die sich optisch nicht von ihrer Nachfolgerin unterscheidet und über ähnliche Funktionen verfügt. Abstriche müsst ihr nur bei einem etwas älteren Prozessor, der im Alltag aber kaum auffällt, der fehlenden Unfallerkennung und Temperatursensoren machen. Wenn ihr darauf verzichten könnt, überzeugt diese Smartwatch durch eine ähnliche Performance für gute 100 Euro weniger.

(Quelle: Apple)

Apple Watch SE 2 

Eine noch günstigere Alternative und ein gutes Einstiegsmodell findet ihr in der Apple Watch SE 2. Die Uhr kostet rund 299 Euro und dürfte für viele Apple-Nutzer:innen eine gute Wahl sein, da sie über viele Funktionen der teureren Apple Watch 8 verfügt: Sie bietet ebenfalls die Unfallerkennung der aktuellen Uhren, kontaktloses Bezahlen und Sensoren für Fitness-Tracking, Herzfrequenzanalyse, Schlafanalyse etc. Zudem hat die Uhr eine solide Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden – sicherheitshalber solltet ihr aber ein Ladekabel in eure Schultasche verstauen. Einschränken müsst ihr euch allerdings bei einigen Sensoren, die bei dieser Uhr fehlen und keine Messung von Sauerstoffsättigung, EKG und Temperatur ermöglichen. Verzichten müsst ihr auch auf das Always-on-Display, dafür habt ihr bei der Apple Watch SE 2 ebenfalls die Wahl zwischen einer Gehäusegröße mit 40 Millimeter und 44 Millimeter. Auch die Varianten dieser Smartwatch sind je nach euren Anforderungen mit GPS oder GPS + Cellular möglich.

(Quelle: Samsung)

Samsung Galaxy Watch5 

Ein gutes Pendant für alle Nutzer:innen von Samsung-Smartphones ist die Samsung Galaxy Watch5. Im Gegensatz zu Apple hat die Watch ein rundes Display-Design, bei dem ihr zwischen einer Gehäusegröße von 40 Millimeter und 44 Millimeter wählen könnt. Auch dieses Display könnt ihr eurem eigenen Komfort anpassen, sodass es euch auch bei einem seitlichen Betrachtungswinkel eine hohe Darstellungsqualität ermöglicht. Ergänzt wird dies durch ein Always-on-Display, das ihr nach Wunsch manuell in den Einstellungen deaktivieren könnt. Außerdem könnt ihr euch zwischen dem Modell mit Bluetooth oder Bluetooth + 4G entscheiden – letzteres ermöglicht es euch ebenfalls, unabhängig von eurem Smartphone über die Uhr zu telefonieren, zu schreiben und das Internet zu benutzen. Das harte Displayglas macht die Uhr sehr robust und damit vielseitig im Sport einsetzbar, während Sensormessungen zurückgelegte Schritte, Herzfrequenz und Schlaf überwachen. Die Schnellladefunktion der Uhr ermöglicht es euch, einen vollständig leeren Akku innerhalb von 30 Minuten auf rund 45 Prozent zu laden – perfekt für die Pausen, wenn eure Watch einmal schlapp machen sollte. Bei normaler Nutzung könnt ihr mit einer Akkulaufzeit von etwas über einem Tag rechnen. Die Funktion für kontaktloses Bezahlen ist durch einen NFC-Chip für Samsung Pay und Google Pay möglich. Den Umfang dieser Leistungen bekommt ihr ab einem Preis von 200 Euro, mit der Nutzung von Mobilfunk ab 250 Euro.

Samsung Galaxy Watch4 Classic

(Quelle: Samsung)

Die Galaxy Watch4 Classic überzeugt als älteres Modell von Samsung besonders mit seinem Preis: Ab 180 Euro bekommt ihr ein immer noch umfangreiches Funktionsangebot: Die Uhr ist mit der neuesten Version des Betriebssystems Wear OS ausgestattet, misst unterschiedliche Gesundheitsdaten wie EKG, Körperfett sowie Herzfrequenz und stellt diverse Fitnessfunktionen und eine automatische Trainingserkennung zur Verfügung. Besonders das elegante Design mit einer Gehäusegröße zwischen 42 Millimeter und 46 Millimeter kommt im Vergleich zu der sportlicheren Version der Galaxy Watch5 bei vielen Nutzer:innen gut an. Im Gegensatz zu den neueren Modellen hat diese Watch eine drehbare Lünette, über die sich das Menü steuern lässt und die für einen besonderen haptischen Effekt sorgt. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden seid ihr für einen langen Schultag bestens ausgestattet, während ihr auch hier wieder zwischen einer Bluetooth-Version und einer LTE-Version für eine vom Smartphone unabhängige Nutzung wählen könnt.

Google Pixel Watch

(Quelle: Google Store)

Von eckig zu rund: Unter den Smartwatches mit einem runden Display sticht die Google Pixel Watch heraus: Sie schafft eine Schnittstelle zwischen dem Design der alten analogen Uhren und dem futuristischen Äußeren der Smartwatches. Durch dieses kompakte Design ist das Display der Google Pixel Watch mit einem Gehäuse von 41 Millimeter und einem 5 Millimeter breiten Rand allerdings ziemlich klein – große Hände könnten hier schnell an ihre Grenzen stoßen. Wie die anderen Modelle auch verfügt die Google Pixel Watch über einige Sensoren für Herzfrequenzmessung, EKG, Schlafphasentracking, Unfallerkennung und Zyklustracking. Zudem ist Fitbit in das System integriert, sodass die Uhr mit jeder Menge Fitnessfunktionen ausgestattet ist. Im Vergleich zu Apple und Samsung ist die Google Pixel Watch etwas flexibler, was die Kompatibilität mit anderen Smartphone-Marken betrifft: Kompatibel sind Android-Smartphones, die mindestens auf dem Stand von Android 8.0 sein müssen – ausgeschlossen sind damit allerdings immer noch iPhones. Bei der Nutzung ist die Pixel Watch seid ihr im weiteren Vergleich etwas eingeschränkter, da einige Funktionen wie die Navigation nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren und auch der Akku eine Laufzeit von nur 12 bis 18 Stunden hat, bei stromsparender Nutzung bis zu einem Tag. Die Uhr könnt ihr in der Version mit Bluetooth/ WLAN ab 300 Euro und in der autarken Version mit LTE + Bluetooth/ WLAN ab 350 Euro erwerben.

Habt ihr eine Smartwatch und kommt sie auch bei euch im Schulalltag zum Einsatz? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren.

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Oh Niedersachsen. Das Land der weiten grünen Wiesen, der Rehe auf satten Grünflächen und der Nordseestrände. Hier gibt es eine Menge zu entdecken für Groß und Klein. Nachdem wir in unserer Reihe bereits Exkursionsziele in einigen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bremen, Berlin und Nordrhein-Westfalen, beleuchtet haben, begeben wir uns diesmal in das Bundesland im Norden und zeigen euch coole Möglichkeiten für Ausflüge mit eurer Klasse und geben euch dazu die wichtigsten Informationen an die Hand.

Wolfcenter Dörverden

Lange Zeit war er aus den deutschen Wäldern verschwunden: der Wolf (Quelle: Envato)

Die Wölfe sind nach knapp 150 Jahren, in denen sie in Deutschland als ausgerottet galten, zurückgekehrt und sind, nach wie vor in kleiner Stückzahl, wieder in den Wäldern der Nation vertreten. Das bringt uns zu unserem ersten Exkursionsziel in Niedersachsen: dem Wolfcenter Dörverden. Dieses liegt in der kleinen Gemeinde Dörverden, welche sich zwischen Aller und Weser gelegen im Zentrum von Niedersachsen befindet. Das Wolfcenter übernimmt zweierlei Aufgaben: zum einen dient es als Auffangstation für beispielsweise durch Verkehrsunfälle verletzte Wölfe und zum anderen stellt es einen Erlebnispark rund um das Thema Wolf, Naturschutz und andere Tierarten dar.

Das Wolfcenter, welches sich auf die Informationsverbreitung über Wölfe, deren Lebensräume und Eigenschaften spezialisiert hat, bietet zwei Optionen für Schulklassen an. Die erste ist das Seminar für Schulklassen. Bei dieser Option beginnt der Tag im Wolfcenter für euch und eure Schüler:innen um zehn Uhr. Angereist werden kann mit dem Bus, mit dem Auto oder zu Fuß von Dörverden. Der Tagesausflug im Wolfcenter startet mit einer 45-minütigen exklusiven und individuellen Führung für eure Klasse. In dieser werden den Schüler:innen Informationen an die Hand gegeben und das Thema Wolf kann mit allen Sinnen erlebt werden. So gibt es Wolfsfelle, die angefasst werden können, es kann mit den Wölfen geheult werden und anhand eines echten Wolfsschädels wird den Schüler:innen die Anatomie der Tiere nähergebracht.

Anschließend besteht die Möglichkeit für eure Klasse, Fragen an die Expert:innen des Centers zu stellen. Danach könnt ihr euch frei ausleben: Ihr könnt an weiteren frei zugänglichen Führungen teilnehmen, die Präriehunde, Alpakas und Streichelgehege mit Ziegen besuchen oder mit jüngeren Schüler:innen die verschiedenen Spielplätze, die geboten sind, besuchen. Abseits davon bietet der Park eine multimediale Dauerausstellung, die den kleinen und großen Besuchern Themenfelder wie Artenschutz, Nachhaltigkeit und Rudelbildung näher bringt. Dieses Schulseminar kostet 12,00 Euro für erste bis sechste und 14,50 Euro für siebte bis zehnte. Klassenstufen pro Schüler inkl. Tageseintritt. Eine Voranmeldung per E-Mail ist hierfür zwingend erforderlich.

Die alternative Option ist ein frei gestalteter Besuch des Wolfcenters. Hierbei könnt ihr an allen oben genannten Aktivitäten, außer der individuellen Führung teilnehmen, eine Wissensrallye absolvieren (Lese- und Schreibfähigkeiten der Schüler:innen vorausgesetzt) euch Mittags in dem Hauseigenen Restaurant “Wolfsrevier” stärken und wenn ihr das möchtet sogar in den Tipis auf dem Gelände des Wolfcenters übernachten (ab 43 Euro pro Person unter dreizehn Jahren, ab dreizehn Jahren 53 Euro).

Der Besuch des Wolfcenters lässt sich ebenfalls ideal in euren Biologieunterricht einbauen und ist ein super Aufhänger für die Thematik der einheimischen Tierarten. 

Gedenkstätte Bergen-Belsen

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen blickt auf eine grauenvolle Vergangenheit (Quelle: Flickr)

Das nächste Ausflugsziel, welches wir betrachten wollen, liegt etwa 25 Kilometer entfernt von der Residenzstadt Celle in der südlichen Lüneburger Heide. Die Geschichte von Bergen Belsen beginnt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Damals nutzten die Nationalsozialisten den ehemaligen Truppenübungsplatz als Gefangenenlager für französische und belgische Kriegsgefangene. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde das Lager ebenfalls Gefängnis für bis zu 21.000 sowjetische Soldaten und Zivilisten. Im Jahr 1943 änderte die SS die Funktion des Lagers zu einem Austauschlager für jüdische Häftlinge und nutzten Bergen Belsen weiterhin als Konzentrationslager. Ab 1944 begannen die Nationalsozialisten es für weitere Häftlingsgruppen und Zwecke zu nutzen. Schätzungen zufolge sind in dem Lager und an dessen Spätfolgen circa 52.000 Menschen zu Tode gekommen.

Am besten erreichbar ist die Gedenkstätte Bergen-Belsen per PKW oder Bus über die Autobahnen A7 und A352. Der Parkplatz der Gedenkstätte ist gebührenfrei. Der Besuch des gesamten Geländes, welches das ehemalige Lagergelände mit Friedhof, baulichen Resten und Mahnmalen, eine Bibliothek sowie ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung und Besucherinformationen bietet, ist komplett kostenlos. Darüber hinaus verfügt das Gelände über ein Cafe zur Stärkung sowie eine Buchhandlung für all diejenigen, welche sich tiefergehend mit der Thematik beschäftigen wollen.

Das Dokumentationszentrum bringt kleinen und großen Besucher:innen die grausame Geschichte und Fakten rund um diesen abscheulichen Teil der Geschichte näher und dient der Aufklärung und Prävention von rechtsradikalen Gedankenmustern. Die Einrichtung ist von Oktober bis März zwischen 10 und 17 Uhr und von April bis September zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. 

Ein Besuch der Gedenkstätte eignet sich hervorragend für die Einbindung in den Geschichtsunterricht zur Thematik des Nationalsozialismus. Jedoch ist zu bemerken, dass es sich hierbei um einen Bildungsausflug mit sehr ernstem Hintergrund handelt, weshalb er eventuell nicht für jede Klassenstufe geeignet ist. 

Höhlenerlebniszentrum am Iberg

Am Iberg dreht sich Alles um das Thema Höhlen und deren Bewohner (Quelle: Pxhere)

Unser drittes und damit letztes Ziel befindet sich an dem 562 Meter hohen Iberg im Mittelgebirge Harz. Das Erlebniszentrum mit angeschlossenem Museum widmet sich ganz dem Thema Höhlen und lädt dabei kleine und große Besucher:innen auf eine spannende Entdeckungsreise ein. Geöffnet ist das Erlebniszentrum von Dezember bis Juni und im September immer Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Im Juli, August, Oktober und während den niedersächsischen Schulferien von Montag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. 

Die Tour für euch und eure Schulklasse beginnt nach eurer Ankunft in der Iberger Tropfsteinhöhle. Diese ist mehrere Millionen Jahre alt und wird seit 1874 als Schauhöhle genutzt. Zuvor wurde die Höhle für den Erzabbau genutzt und wird einer Sage zufolge von dem Zwergenkönig Hübich und seinem Volk besiedelt. Als Führung könnt ihr nach Voranmeldung die etwa halbstündige Standardführung oder eine 45 Minütige Führung mit geologischem Schwerpunkt buchen. Alternativ haben wandergeübte Schulklassen nach Absprache auch die Möglichkeit eine geologische Spezialführung in und auf dem Iberg zu machen. Da unter Tage ganzjährig Temperaturen von etwa acht Grad Celsius vorherrschen und die Wege sehr unebenmäßig sein können, ist warme Kleidung und festes Schuhwerk ein unbedingtes Muss. Die Preise pro Schüler:in belaufen sich auf fünf Euro, dabei sind bis zu zwei Begleitpersonen kostenlos.

Im Anschluß an eure Führung habt ihr die Möglichkeit ein kurzes Päuschen im Hauseigenen Cafe einzulegen oder direkt weiter ins Museum zu gehen. Oberthema dieses Museums sind die Lichtensteinhöhle und die darin vorgefundene prähistorische Großfamilie. Die Lichtensteinhöhle befindet sich etwa 15 Kilometer entfernt am Südrand des Harzes. Aufmerksamkeit erregte die Höhle aufgrund der über 50 menschlichen Überreste aus der Bronzezeit, die Teil einer Großfamilie zu sein schienen. Die Höhle und das dazugehörige Museum zeigen das bereits sehr fortschrittliche Leben, welches die Höhlenmenschen führten und klären über diese Epoche der Menschheit, sowie über geologische und höhlenbezogene Themen auf.Der Besuch des Höhlenerlebniszentrums am Iberg reiht sich wunderbar in die Fächer Geschichte, in das Themenfeld der frühen Menschen und Geographie bzw. Geologie ein.  

Habt ihr eines der oben genannten Ausflugsziele bereits besucht? Fehlt eurer Meinung nach ein Ort oder eine Aktivität in unserer Aufzählung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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 Oppenheimer
(Quelle: Filmstarts.de)

Mit großer Spannung erwartet und im vergangenen Monat auf der Leinwand erschienen, fasziniert der Hollywood-Film "Oppenheimer" das Publikum weltweit. Unter der Regie des renommierten Filmemachers Christopher Nolan entfaltet sich dieser Film auf einer beeindruckender Länge von drei Stunden. Verknüpft werden die Genres Biografie, Historie und Thriller und lassen die Zuschauer:innen hautnah in das Leben eines der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts eintauchen. Mit einem hochkarätigen Ensemble, angeführt von Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon, gelingt es dem Film, die faszinierende Geschichte von Oppenheimers Beitrag zur Atomwaffenentwicklung und den ethischen Dilemmata seiner Zeit auf packende und mitreißende Weise zu präsentieren. Die medienpräsente Veröffentlichung dieses Films am 20. Juli 2023 markiert einen bedeutenden Schritt in der kulturellen Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik der Atomwaffen und bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Thema im Unterricht aufzugreifen und zu vertiefen. Der Film bietet nicht nur einen guten Einstieg in das Thema, sondern kann auch gleich als Analyseobjekt genutzt werden.

Geschichte

Atomwaffen im Kontext des Zweiten Weltkrieges und Kalten Krieges

Im Fach Geschichte bietet die Auseinandersetzung mit dem Thema Nuklearwaffen eine einzigartige Gelegenheit, historische Ereignisse im Kontext des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit zu beleuchten. Die Analyse der Entwicklungs- und Abwurfgeschichte der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ermöglicht den Schüler:innen, die komplexen geopolitischen Dynamiken dieser Zeit zu verstehen. Die Untersuchung der strategischen Überlegungen, die zu den Abwürfen führten, sowie der politischen und ethischen Debatten, die daraus resultierten, eröffnet tiefe Einblicke in die Entscheidungsfindung auf höchster Ebene und die langfristigen Auswirkungen auf die internationale Politik. Die Geschichte der Atombomben wirft auch Licht auf die Rolle von Akteur:innen in Wissenschaft, Forschung und Politik bei der Gestaltung der modernen Weltordnung und fördert das Verständnis für die Verantwortung und Konsequenzen, die mit technologischem Fortschritt und politischen Entscheidungen einhergehen.

Mögliche Aufgaben:

  • Analyse der politischen Entscheidungsfindung: Bittet eure Schüler:innen, in Gruppen die historischen Entscheidungen zu Entwicklung und Einsatz der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zu erforschen. Lasst sie die politischen, militärischen und moralischen Faktoren untersuchen, die zu den Abwürfen geführt haben, und die Konsequenzen dieser Entscheidungen aufzeigen. Anschließend können sie ihre Ergebnisse präsentieren und eine Diskussion über die Komplexität der Entscheidungsfindung in Kriegszeiten initiieren.
  • Simulation von internationalen Verhandlungen: Teilt die Klasse in Gruppen auf und weist jeder die Rolle eines Landes im Kontext des Kalten Krieges zu. Lasst die Gruppen die Rolle ihrer Länder in Bezug auf nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung erforschen. Anschließend können sie in einer simulierten internationalen Konferenz verhandeln und versuchen, gemeinsame Vereinbarungen zur Begrenzung von Nuklearwaffen zu erzielen. Dies fördert das Verständnis für die Herausforderungen der Diplomatie und der internationalen Zusammenarbeit.
  • Aktueller Bezug Abrüstung: Die Klasse kann eigenständig Entwicklungen in Bezug auf nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung recherchieren. Bietet ihnen Ressourcen an, um die Bemühungen internationaler Organisationen und Verträge zur Begrenzung von Atomwaffen zu verstehen. Die Schüler:innen können dann präsentieren, wie die Weltgemeinschaft auf die Bedrohung durch Atomwaffen reagiert und wie sie selbst darüber denken.

Material:

Physik 

Funktionsweise von Atombomben

Die Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Atombomben ermöglicht den Schüler:innen, die grundlegenden Prinzipien der Kernspaltung und Kettenreaktion zu begreifen, was zu einem tieferen Verständnis der Atomphysik führt. Sie verdeutlicht auch die enormen Auswirkungen von Kernwaffen und betont die Verantwortung der Wissenschaftler:innen. Dieses Thema kann im Rahmen einer Einheit über Kernphysik behandelt werden, indem es als Anwendungsbeispiel für Kernspaltung dient. 

Mögliche Aufgaben: 

  • Energieberechnung von Kernspaltungen: Lasst eure Schüler:innen verschiedene Kernspaltungen berechnen und die freigesetzte Energie quantifizieren. Sie können auch die erhaltene Energie mit anderen Energiequellen vergleichen, um das Ausmaß der Energiefreisetzung in Kernwaffen besser zu verdeutlichen.
  • Strahlungsmessung und Schutzmaßnahmen: Eure Schüler:innen können sich einen Überblick über die verschiedenen Arten von Strahlung machen und wie man sie messen und abschirmen kann. Anschließend kann die Bedeutung von Strahlenschutzmaßnahmen für diejenigen, die mit nuklearen Materialien arbeiten oder von Strahlung betroffen sein könnten diskutiert werden.
  • Ethik der Forschung und Entwicklung: Diskutiert mit euren Klassen aus Sicht von Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen, die an der Entwicklung von Nuklearwaffen beteiligt sind. Lasst sie auch darüber nachdenken, wie individuelle Entscheidungen und moralische Prinzipien das Handeln beeinflussen können. Dafür eignet sich auch eine Gruppenarbeit.

Material: 

Politik

Diskussion über Sicherheit und Abrüstung

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nuklearwaffen im Politikunterricht ist von entscheidender Bedeutung, da es den Schüler:innen ermöglicht, ein tiefes Verständnis für die komplexe Welt der internationalen Sicherheit, Diplomatie und Konfliktvermeidung zu entwickeln. Nuklearwaffen prägen nach wie vor die geopolitische Landschaft und stellen eine der größten globalen Herausforderungen dar. Das Verständnis der historischen Entwicklung von Nuklearwaffen, ihrer strategischen Implikationen und ihrer Rolle in der internationalen Politik bietet den Schüler:innen die Möglichkeit, die Mechanismen der Machtverteilung und die Auswirkungen von nuklearer Abschreckung auf die weltweite Stabilität zu erkunden. Durch die Betrachtung von Positionen verschiedener Länder zur nuklearen Abrüstung können die Schüler:innen die Komplexität der aktuellen Debatten über Frieden, Sicherheit und Abrüstung nachvollziehen.

Mögliche Aufgaben: 

  • Aktuelle Entwicklungen analysieren: Die Schüler:innen können selbständig Nachrichtenartikel, politische Kommentare, Berichte oder Reden über Nuklearwaffen recherchieren. Anschließend kann die Klasse über die jüngsten Entwicklungen, die Positionen verschiedener Länder oder Politiker:innen und die Auswirkungen auf die globale Sicherheitslage sprechen.
  • Simulierte internationale Konferenz: Die Klasse organisiert eine simulierte internationale Konferenz, bei der die Schüler:innen verschiedene Länder und Organisationen repräsentieren und Verhandlungen über nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung führen. Dies fördert das Verständnis für die diplomatischen Herausforderungen und die Bedeutung internationaler Kooperation.
  • Analyse von nuklearen Strategien: Gemeinsam mit den Schüler:innen werden die nuklearen Strategien von Ländern analysiert, die Atomwaffen besitzen. Lasst eure Schüler:innen auch die Ideen hinter nuklearer Abschreckung und die Frage nach der Verwendung von Atomwaffen in verschiedenen Szenarien diskutieren.
  • Pro/Contradiskussion:  Die Diskussion über Nuklearwaffen ermöglicht den Schüler:innen, die ethischen und strategischen Überlegungen hinter dieser kontroversen Thematik zu erforschen. Durch das Eintauchen in die Argumente für und gegen den Besitz und die Anwendung von Atomwaffen können sie ihre kritische Denkfähigkeit und ihre Fähigkeit zur sachlichen Debatte stärken. Sie lernen, verschiedene Standpunkte zu verstehen und zu analysieren, indem sie sowohl aus der Perspektive der nuklearen Abschreckung als auch der humanitären Konsequenzen argumentieren.

Material:

Schlussendlich lädt dieser Artikel dazu ein, das Thema Nuklearwaffen und seine vielschichtigen Aspekte in den Unterricht einzubringen. Indem Schüler:innen dazu ermutigt werden, wissenschaftliche, ethische, politische und historische Perspektiven zu erkunden, werden sie zu den Denker:innen von Morgen, die in der Lage sind, die Komplexität globaler Herausforderungen zu verstehen und positiven Wandel herbeizuführen. Schreibt uns gerne in die Kommentare, was ihr von unseren Vorschlägen haltet!

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In unserem Artikel über Instagram-Kanäle für den Geschichtsunterricht haben wir einen groben Fehler gemacht, der nicht hätte passieren dürfen: Wir haben den Kanal @ichbinsophiescholl zu unreflektiert in unsere Top-Liste aufgenommen. Diese Entscheidung zog berechtigte Kritik auf Instagram nach sich, die wir sehr ernst nehmen. Statt den Originalartikel zu entfernen und so die Diskussion zu ersticken, möchten wir transparent mit unserem Fehler umgehen und den Kanal sowie unsere Auswahl kritisch hinterfragen. Gleichzeitig möchten wir fundierte Alternativen vorstellen, die das Leben von Sophie Scholl und die Ära des Nationalsozialismus seriös und sachlich beleuchten.

Die professionelle Aufbereitung und die renommierten Urheber des Instagram-Kanals beeinflussten unsere Auswahl, ohne dass wir tiefergehend kritische Fragen stellten. Das Projekt des Südwestrundfunks (SWR) und des Bayerischen Rundfunks (BR) sollte vor allem jüngeren Nutzer:innen einen realitätsnahen Einblick in die letzten Lebensjahre von Sophie Scholl im Kampf gegen das NS-Regime ermöglichen. Schauspieler:innen schlüpften in die Rollen von Sophie Scholl, ihrem Bruder Hans und weiteren Mitstreiter:innen der Weißen Rose, filmten entsprechende Storys und Reels und veröffentlichten Beiträge aus der Perspektive von Scholl. 

Dieses Konzept holt viele Interessierte ab, ist von pädagogischem Wert und eignet sich damit als eine kreative Umsetzung der Thematik für den Geschichtsunterricht – so dachten wir. Wir erkennen an, dass wir in diesem Fall nicht die gebührende Sorgfalt walten ließen, indem wir uns von der etablierten Seriosität und den angesehenen Urhebern des Instagram-Kanals (SWR und BR) haben leiten und blenden lassen. Dies führte dazu, dass wir die dargestellten Inhalte nicht ausreichend kritisch hinterfragten. Diese Lücke in unserer kritischen Bewertung widerspricht den hohen Ansprüchen, die wir üblicherweise an unsere Arbeit stellen. Für diesen Fehler übernehmen wir uneingeschränkt die Verantwortung! Wir sind entschlossen, aus diesem Vorfall zu lernen und sicherzustellen, dass unsere Prüfungsverfahren in Zukunft gründlicher sind, um zu garantieren, dass solche Fehler nicht wieder auftreten.

Zwischen Fiktion und Realität zugunsten der Unterhaltung

Gerade in der realitätsnahen Darstellung des Projekts steckt ein schwerwiegendes Problem: Die verschwimmende Grenze zwischen historischen Fakten und Fiktion, die während und nach Abschluss des Projekts Anlass zu viel berechtigter Kritik gegeben haben. Ein großer Kritikpunkt: Die Fiktionalisierung von historischen Ereignissen und der Person Sophie Scholl, mit dem Ergebnis, dass auf dem Kanal Ereignisse oder Reihenfolgen dargestellt wurden, die so aber nicht passiert sind. So wurde Scholl auf dem Kanal beispielsweise am 21. Dezember 2021 in einem Luftschutzkeller mit Gasmaske gezeigt, den sie laut Beitrag nach Alarm zum Schutz aufsuchen musste. Diese Storyline hat aber nichts mit den wahren Begebenheiten zu tun, wie Historiker Christian Bunnenberg im ZDF Magazin Royale erklärt: “Das erste, was wir sehen, ist Sophie Scholl in diesem Schutzraum wenige Tage vor Weihnachten 1942. An diesem Tag, als es den Luftangriff gab, war Sophie Scholl aber gar nicht in München, sondern hat auswärts einen Bekannten in einem Lazarett besucht.” Auch sei das dauerhafte Tragen der Schutzmasken nicht historisch belegt – diese “dramaturgischen Elemente” der Projektmacher:innen gab es in dieser Form gar nicht, worauf allerdings nur sehr verspätet hingewiesen wurde. Sie machten sich aber gut als Erzählung, was zu verfälschten Darstellungen und missverständlichen Eindrücken bei den Zuschauer:innen führte. Das ist besonders problematisch, wenn das Projekt den Anspruch hat, historische Ereignisse detailgetreu zu vermitteln und entsprechend für Lernzwecke genutzt wird. 

Zusätzlich wurden einschneidene und entscheidene Geschehnisse, wie beispielsweise der Holocaust, aus der Storyline ausgelassen oder nur am Rande thematisiert, obwohl sich die Verfolgung von Jüd:innen zu der Zeit, die das Instagram-Projekt abdeckt, erheblich verschärft hat. “Ein Thema wie den Holocaust können wir einfach nicht nebenbei in seiner Gänze erzählen, weil es ein wahnsinnig wichtiges, ernstes und großes Thema ist“, begründet Social-Media-Redakteurin Holle Zoz diese Entscheidung in einem Live-Talk auf Instagram. Sie hätten sich die Thematisierung nicht zugetraut. “Stattdessen lieber ‘Lücken kreativ zu füllen’, indem man historische Daten verlegt oder Ereignisse erfindet, zeigt deutlich, wo die Schieflage des Projekts ist, und wo es schlicht an Kompetenz fehlte”, lautet die Kritik von Journalistin Nora Hespers auf Übermedien. Zudem verstärke die Darstellung einer unwissenden Sophie Scholl das problematische Narrativ, dass unsere Vorfahren von den Geschehnissen nichts gewusst hätten – davor warnen Historiker:innen und kritisierten das Projekt genau wegen solcher Aussagen. Auch sei die Perspektive von Sophie Scholl auf Instagram sehr einseitig, wie die Bildungsstätte Anne Frank bemängelt: “Durch einen starken Fokus auf weißen, christlichen, deutschen Widerstand, rücken die eigentlichen Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Eroberungspolitik zwangsläufig in den Hintergrund.”

Unkommentiert, unkritisch und kein Kontext

Dass die Grenze zwischen Realität und Fiktion nicht klar genug gekennzeichnet wurde, ist in einem Medium wie Instagram problematisch, da dieser Plattform im Vergleich zu Streaming Diensten eine hohe Glaubwürdigkeit zugesprochen wird. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der RWTH Aachen, die eine Befragung mit 1.250 Schüler:innen durchgeführt hat. “Ein Bedürfnis nach kritischer Reflexion mit den Inhalten der Social Media scheint bei den Jugendlichen fast nicht vorhanden”, heißt es. Als Konsequenz konnten viele der Befragten den Unterschied zwischen Fiktion und Realität nicht unterscheiden und hielten den Instagram-Kanal und die Scholl-Darstellerin Luna Wedler für die echte Sophie Scholl.

Zusammen mit fehlenden Kontexten an vielen Stellen ist das ein gravierendes Problem, dem sich die Nutzer:innen auf dem Instagram-Kanal selbst angenommen haben: In den Kommentarspalten unter den jeweiligen Beiträgen ordneten sie die Ereignisse mit zusätzlichen Informationen ein, verwiesen auf Quellen oder machten auf die nicht-historische Darstellung aufmerksam. Eine Aufgabe, die eigentlich die Produktion des Projekts hätte übernehmen müssen, stattdessen reagierten sie in den Kommentaren nur sehr spät und nach mehrmaliger Aufforderung auf die kritisierten Darstellungsweisen.

Nach Ende des Projekts wurden abschließende Live-Talks und Interviews mit den Macher:innen und Schauspieler:innen geführt, in denen sie Fragen zum Projekt und der fiktionalisierten Sophie Scholl beantworteten. Hier wurde allerdings auch nur oberflächlich auf die thematisierten Probleme eingegangen, besonders unter dem Deckmantel der Fiktion. Während sich der Redaktionsleiter vom SWR Ulrich Hermann in einem Spiegel-Interview mit der Fiktionalisierung und Emotionalisierung von Sophie Scholl einverstanden erklärte, bezeichneten die Social-Media-Redakteurinnen Ella Knigge und Holle Zoz im Live-Talk auf Instagram die offenen Hintergründe und fehlenden Kontexte als “Teil des Spiels”, die die Nutzer:innen entsprechend erfragen müssten. Bei dem Talk wurde auch klar, dass zwar mit einer Historikerin in einer beratenden Position zusammengearbeitet wurde, diese aber letzten Endes keinen Einfluss auf das Endergebnis auf Social Media hatte, das an vielen Stellen zum Vorteil des vermeintlichen Interesses der Zuschauer:innen geändert wurde: Zielgruppe des Projekts waren vor allem 18- bis 24-Jährige, bei denen man befürchtete, dass sie zu viele Quellen und Fußnoten für einen historischen Kontext zu langweilig finden könnten – der Austausch in den Kommentaren beweist aber eher das Gegenteil: Viele Nutzer:innen bedankten sich bei denjenigen, die auf “dramaturgische Elemente” hinwiesen und somit für Transparenz zwischen Fiktion und historisch belegbaren Fakten sorgten.

Erinnerungskultur geht anders

Neben dem fehlenden historischen Kontext und einem fragwürdigen Umgang mit Fakten zugunsten von Unterhaltung gab es auf dem Kanal noch ein ganz anderes Problem: Das Vermächtnis von Scholl wurde für die Zwecke anderer genutzt. Unter vielen Beiträgen berichteten Nutzer:innen von ihren deutschen Großeltern oder Bekannten und welche Schicksale sie als Soldaten oder in anderer Funktion im Nationalsozialismus ertragen mussten. Anstatt dieser Opferkultur und Wehrmachtsverherrlichung Einhalt zu gebieten, gab der Instagram-Kanal diesem noch mehr Raum: Es wurde sich bei den Nutzer:innen für ihre Offenheit bedankt sowie dafür, dass sie die Community an diesen Geschichten teilhaben lassen.

Was auch nicht zu Sophie Scholl gehört, ist die AfD. Und doch nutzte die Partei Scholls Vermächtnis für eigene Werbezwecke: Auf einem umstrittenen Plakat des Kreisverbands Nürnberg-Süd/Schwabach auf Facebook prangerte ein Zitat aus einem Flugblatt der Weißen Rose: “Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique 'regieren' zu lassen,” gefolgt von der Behauptung, Sophie Scholl würde die AfD wählen. Die Rechtspopulisten wollten mit diesem Plakat provozieren und gleichzeitig Interesse wecken – mit einer Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, die von Nazis ermordet wurde?

“Wenn Geschichte zu Fiktion und Kitsch wird, müssen wir uns nicht wundern, wenn irgendwann selbst diejenigen Sophie Scholl für sich vereinnahmen können, die eigentlich Fans ihrer Mörder sind,” schlussfolgert Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale. Stattdessen ist es umso wichtiger, dass es bei Geschichte um Fakten und Genauigkeit geht.

Instagram-Kanäle, die es besser machen

Vor dem Hintergrund dieser Kritik möchten wir an dieser Stelle auf eine kleine Auswahl von Instagram-Kanälen aufmerksam machen, die einen angemessenen und fundierten Umgang mit Sophie Scholl und dem Nationalsozialismus in Deutschland leisten – und gleichzeitig gut in euren Geschichtsunterricht passen.

Als einen unmittelbaren Bezug zu Sophie Scholl empfehlen wir den Kanal nichtsophiescholl, der als Reaktion auf das Projekt von SWR und BR entstanden ist, um inhaltliche Lücken zu füllen und eine genauere thematische Einordnung der zu gewährleisten. Hier wird von den Widerstandskämpfer:innen gegen das NS-Regime und ihren Biographien erzählt, über die Hintergründe und Zusatzinformationen berichtet – dieses Mal aber ohne Schauspieler:innen. Der Fokus liegt stattdessen auf der sachkundigen Wissensvermittlung in Form von ausführlichen und ansprechend gestalteten Beiträgen, die in euren Geschichtsunterricht integriert und beispielsweise in Gruppenarbeiten von euren Schüler:innen analysiert werden können.

Auch der Instagram-Kanal frauenimwiderstand beschäftigt sich mit Frauen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Diese werden jeweils in einem einzelnen Beitrag vorgestellt, zusammen mit ihrer Biographie und ihrem besonderen Einsatz. Eingebettet werden die Geschichten der Frauen in den historischen Kontext und sind mit Bildmaterial sowie weiterführenden Literaturempfehlungen ergänzt. Der Kanal wird von zwei Autorinnen (bis vor einem Jahr noch drei) betrieben, die zusätzlich eigene Kanäle haben, auf denen sie sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten sachkundig mit Frauengeschichte beschäftigen, wie zum Beispiel Frauen in Parlamenten, Politikerinnen der Weimarer Republik und queeren Personen. Hierzu gehört auch der Podcast HerStory, in dem alle zwei Wochen Frauen und Queers vorgestellt werden, die noch viel zu unbekannt sind und nicht in Geschichtsbüchern auftauchen. Das möchte der Podcast ändern, sodass ihr mit ihm und dem Kanal eine umfangreiche Ergänzung für euren Geschichtsunterricht erhaltet, die auf den Einsatz von Frauen in der Geschichte aufmerksam macht.

In einem engen thematischen Bezug steht der Kanal black_und_mieze, der eure Klasse auf eine Tour durch das Berlin der NS-Zeit mitnimmt. Vorgestellt werden hier Fotos von unterschiedlichen Schauplätzen aus dem Berlin der Gegenwart. Begleitet werden diese Plätze, Straßen, Häuser von ihren Geschichten und den Geschichten der von Nazis verfolgten Jüd:innen und jenen Menschen, die ihnen halfen. Ergänzt werden die Beiträge ebenfalls durch umfangreiche historische Kontexte, die erklären, um was es sich auf den Fotos handelt und zu welcher Zeit sich dort was abspielte. Der gleichnamige Blog zum Widerstand und zur Verfolgung in der NS-Zeit ermöglicht zusätzlich noch intensivere Blicke auf selten beachtete Geschichten aus Berlin. Mit dem Kanal könnt ihr in eurem Geschichtsunterricht prägende Orte und Personen während der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehen, die ihr so vielleicht nicht in eurem Geschichtsbuch findet.

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Ein Geruch nach Hallenboden und alten Sportmatten liegt in der Luft. Das Quietschen von Turnschuhen auf Linoleum und flirrendes Neonlicht runden die Stimmung ab. Stellen sich dir bei dieser Vorstellung vor Angst die Haare auf oder kribbelt es dir in den Fingern, mal wieder eine Partie Völkerball zu spielen? Schulsport steht für Schüler:innen fest auf dem Stundenplan und soll Spaß an Bewegung und Sport vermitteln. Doch hat Schulsport wirklich den erhofften Effekt oder stellt er doch nur diejenigen Schüler:innen bloß, die weniger sportlich veranlagt sind? Heute betrachten wir das Thema Schulsport von wissenschaftlicher Seite und bewerten die aktuelle Lage.

Sport als Teil eines gesunden Lebensstils

Sport hat nachweislich positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Durch regelmäßige Bewegung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert werden und auch Blutdruck- und Blutzuckerwerte sowie Muskeln und Gelenke profitieren davon. Außerdem werden durch Bewegung Kalorien verbrannt, was Übergewicht vorbeugt oder bei Gewichtsverlust unterstützend wirken kann. Auch auf molekularer Ebene bringt Sport unzählige Vorteile mit sich. Botenstoffe wie Endorphine, Serotonin und Dopamin werden vermehrt ausgeschüttet und beeinflussen Stimmung und Wohlbefinden positiv. Ebenso kann durch den verringerten Cortisolspiegel bei Ausdauersport Stress reduziert werden und Probleme mit Konzentration und Schlaf verbessern. Kurzum – Sport tut gut und ist gesund!

Ein früher Zugang zu sportlicher Aktivität schon im Kindes- und Jugendalter legt den Grundstein für ein aktives Leben und kann zudem Selbstvertrauen und Körpergefühl stärken. Klingt erstmal so, als stünde Schulsport zu Recht auf dem Stundenplan, oder? Tatsächlich sind erschreckend viele Kinder und Jugendliche von Übergewicht, Haltungsschäden und Koordinationsstörungen betroffen und nur 28 Prozent der drei- bis 17-Jährigen sind täglich die empfohlene Stunde körperlich aktiv. Zudem können immer mehr Schüler:innen nicht schwimmen.

Quelle: Canva

Durch gezieltes Training, ein vielfältiges Angebot an Sportarten und Rücksichtnahme auf das individuelle Fitnesslevel kann Schulsport einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Durch Teamsportarten wird der Gruppenzusammenhalt gefördert und die Teamfähigkeit wird gestärkt. Gemeinsame Bewegung macht besonders Kindern häufig mehr Spaß als Einzelsportarten und kann spielerisch verpackt Sport in den Alltag integrieren. Auch für Lehrkräfte ist die Sportstunde eine Möglichkeit, für eine dreiviertel Stunde vom Stuhl aufzustehen und aktiv zu werden, was in anderen Fächern oftmals nicht möglich ist. (Quelle: Canva)

Die „perfekte“ Sportstunde

Entscheidend bei der Gestaltung einer Sportstunde ist es, möglichst alle Schüler:innen zu motivieren und für verschiedene Bewegungsformen zu begeistern. Lehrkräfte, die zu Beginn jeder Stunde lediglich die Frage stellen, ob die Klasse lieber Völkerball oder Brennball spielen möchte, schließen unbewusst einen Teil der Schüler:innen aus. Mit einem Angebot von verschiedenen Sportarten, von Ballsport und Turnen bis zu Ausdauersport, Leichtathletik und Fitness, bietet die Sportstunde Raum für Kreativität und Abwechslung. Ob es eine Stunde Yoga, eine Partie Lacrosse oder ein selbst ausgedachtes Spiel der Schüler:innen ist, Bewegung kann auf vielerlei Art und Weise stattfinden. Wer neue Ideen braucht, kann sich auf Instagram oder anderen Websites Inspiration holen und vielleicht sogar eigene sportliche Interessen einbringen.

Wer jede Sportstunde neu gestaltet und verschiedene Arten von Sport anbietet, holt eine größere Menge der Klasse ab, als es die allwöchentliche Runde Fußball tut. Trotz größter Bemühungen bleibt es eine Herausforderung, tatsächlich jedes Kind auf seinem individuellen Fitnesslevel abzuholen und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse optimal einzugehen. Ein breites Angebot sorgt allerdings dafür, dass alle Schüler:innen die persönlichen Stärken im sportlichen Bereich entdecken können und vielleicht die Motivation erhalten, auch in der Freizeit einer bestimmten Sportart nachzugehen.

Die inhaltliche Gestaltung der Sportstunde spielt also eine wichtige Rolle. Die soziale Situation, die sich im Rahmen des Schulsports abspielt, ist ebenso entscheidend, damit Schüler:innen einen Zugang zu Bewegung finden und sich wohlfühlen können. Das klassische Wählen zweier Mannschaften durch zwei Schüler:innen führt immer zu Ausgrenzung und sozialer Bewertung. Das Kind, das als letztes gewählt wird bzw. immer unter den letzten paar Schüler:innen vor den schon gebildeten Mannschaften steht, wird bloßgestellt und fühlt sich oftmals als Außenseiter:in. Dabei gibt es unzählige Methoden, zwei oder mehr Teams einzuteilen, bei denen keine Bewertung durch die Mitschüler:innen erfolgt.

Noten im Schulsport abschaffen?

Doch nicht nur beim Wählen von Mannschaften kann eine Lehrkraft die soziale Situation im Blick behalten und ein gerechtes Umfeld schaffen. Noch immer werden für diverse sportliche Leistungen Schulnoten vergeben. Das klassische Beispiel Bundesjugendspiele kennt natürlich jede:r, doch auch auf den 3000-Meter-Lauf, die Volleyball-Prüfung oder die Kür im Bodenturnen folgt in der Regel eine Note, die nach klaren und unangepassten Richtlinien vergeben wird.

Quelle: Canva

Ein direkter Vergleich zwischen denen, die in ihrer Freizeit Leichtathletik machen und außerdem mehrmals die Woche im Fußballverein spielen, und anderen Schüler:innen, die zuhause gerne zeichnen und Gitarre spielen, ist schlichtweg unfair. Anstatt der bloßen Beurteilung der Leistung durch die Zeit auf der Stoppuhr oder der Anzahl an getroffenen Freiwürfen sollte der Fokus vielmehr auf der Bereitschaft liegen, die  Schüler:innen aufbringen, um die persönliche Bestleistung zu erbringen. Auch wer nicht als erste:r durch das Ziel rennt, kann sich innerhalb von wenigen Wochen stark verbessert haben. (Quelle: Canva)

In fast jeder Klasse gibt es Schüler:innen, die im Schulsport resignieren und sich selbst als „unsportlich“ sehen, weil sie schlechtere Noten für ihre Leistungen erhalten als andere. Auf Dauer führt das zu fehlender Motivation für Bewegung und ist nur in seltenen Fällen ein wirklicher Ansporn. In Fächern wie Sport oder auch Kunst und Musik lohnt sich die Überlegung, Noten abzuschaffen, definitiv. Bei kreativen und aktiven Tätigkeiten sollte nicht versucht werden, unterschiedlichste Leistungen in starre Kategorien einzuteilen, sondern vielmehr individuelle Wertschätzung und Förderung seinen Platz finden.

Wie kann eine Sportstunde also möglichst abwechslungsreich, gerecht und motivierend gestaltet werden? Ein wichtiger Aspekt, der Sportunterricht relevant macht, ist die Vermittlung von Spaß an Bewegung und die Heranführung an einen gesunden Lebensstil. Ergänzend zum Sport in der Halle und auf dem Platz könnte der Unterricht außerdem einen größeren theoretischen Teil umfassen, in dem es um Ernährung, Gesundheit und Fitness geht. Wer die Vorteile versteht, ist eher motiviert, sich anzustrengen und zu verbessern.

Insgesamt sollte allen Schüler:innen die Möglichkeit gegeben werden, sich auszuprobieren und ohne Leistungsdruck den Spaß an Sport zu entdecken. Natürlich ist in vielen Sportarten ein gewisser Ehrgeiz nicht zu vermeiden und manchmal auch ein großer Ansporn, jedoch sollte in der Klassengemeinschaft niemand aufgrund seiner Fitness ausgegrenzt und benachteiligt werden. Die Lehrkräfte können entgegenwirken, indem sie den Überblick über die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler:innen nicht verlieren und mehrere Optionen anbieten.

Was denkt ihr zu der aktuellen Situation im Schulsport? Hat Sport in der Schule seinen berechtigten Platz und sind Noten für sportliche Leistungen fair? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Wer war denn in der Schulzeit nicht schon ausgebrannt vom Pauken der sich immer wiederholenden und monotonen Lehrbücher? Manchen fällt das Lernen auf herkömmliche Art und Weise schwer, weswegen in den letzten Jahren immer mehr interaktive und innovative Lernmethoden erstellt wurden. Dank des technologischen Fortschrittes gibt es außerdem eine Fülle von potenziellem Lernmaterial und Wegen, diese an eure Schüler:innen zu vermitteln. Nicht ohne Grund, so lernen Personen beispielsweise Sprachen besser durch Geschichten

Die Menge an Angeboten deckt allerdings ein neues Problem auf. Wie sollen sich Lehrkräfte und Schüler:innen denn orientieren und wissen, welche Materialien für sie am besten geeignet sind? Dafür gibt es das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ). In diesem Artikel erklären wir, welchen Service die LMZ zur Verfügung stellt, und wie es schon bald euren Unterricht vereinfachen könnte. 

Die LMZ 

(Quelle: lmz-bw.de)

Zusammen mit Stadt- und Kreismedienzentren geben sie Auskunft und bieten Unterstützung zur Medienbildung. Vertreten an rund 50 Standorten, machen sie es sich zur Aufgabe, pädagogische und technische Beratung, Weiterbildung und Begutachtung anzubieten. 

Eine ihrer Angebote ist die SESAM-Mediathek (Server für schulische Arbeit mit Medien). 

Von der LMZ auf Qualität überprüfte Inhalte werden in der SESAM-Mediathek nach Klassenstufen und Unterrichtsfächern sortiert und kostenlos als Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Die Angebote der SESAM-Mediathek sind für die verschiedensten Schulfächer von der Grundschule bis zur Sekundarstufe 1 und dem Gymnasium ausgelegt. 

Sprachen

(Quelle: lmz.de)

Die Muttersprache Deutschlands wird schon von Grund auf unterrichtet. Um Grundschüler:innen von Beginn an ein effektives Lernen zu vermitteln, lohnt es sich, Onilo auszuprobieren. Mit über 200 Geschichten voller animierter Kinderliteratur, sind die sogenannten “Boardstories” gut geeignet für den Deutschunterricht und bieten außerdem Arbeitsblätter und interaktive Dateien. Obwohl der Hauptfokus bei der deutschen Sprache liegt, bietet sie auch Inhalte für Englisch und Französisch.

Es gibt allerdings nicht nur Angebote zum Sprachenlernen selbst. Auch Lernmaterial zur bewussten Analyse von Informationen wie Fake News wird in der Form einer Videoreihe Fakt oder Fake? von Willi Weitzel angeboten. In dieser Reihe erklärt der Fernsehmoderator, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann, aber auch, wer davon profitiert und Geld verdient.

Mathematik

(Quelle: Envato)

Schon Galileo Galilei meinte "Das Universum ist in der Sprache der Mathematik geschrieben". Wegen der Bedeutsamkeit des Fachs, für den Alltag und insbesondere für wissenschaftlich angehauchte Berufswege, sollte jede:r Schüler:in die Grundlagen beherrschen. Die Duology aus Filmen von Multiplizieren und Dividieren stellt für Grundschüler:innen dar, wie Mathematik in Alltagssituationen verwendet werden kann. Unterstützend wirken ebenfalls die Arbeitsblätter zur Thematik. Für fortgeschrittene Schüler:innen gibt es ebenfalls Hilfe im Mathekurs, unter anderem mit der Mathematiksoftware Geogebra, welche Geometrie, Algebra, Tabellen und Statistiken in einer quellenoffenen Software verbindet.

Geschichte

(Quelle: Envato)

Die Geschichte der Menschheit reicht durch die Jahrtausende und bringt eine Vielfalt von Themen und Unterrichtsfeldern mit sich. Um die Breite und alle Facetten der Menschheitsgeschichte zu erforschen, können auch 12 Jahre Schule nicht gerecht werden. Sollte euer Unterricht sich jedoch auf bestimmte Zeitepochen fokussieren können, so hat SESAM höchstwahrscheinlich ein oder zwei Bücher auf Lager. Für einen Einblick in Die Industrielle Revolution gibt es eine Menge an Arbeitsblättern und Videos. Multimediale Angebote zur Berliner Mauer werden angeboten durch die Chronik der Mauer. Weitere moderne Themen wie die Geschichte und Gegenwart der UNO bieten einen Einstieg in die politische Szene, aber es gibt auch spezifischere Geschichtsforschungen zu entdecken: Darunter die Wandlung der Staatsformen: Monarchie, Demokratie, Diktatur und der Kampf für die Frauenrechte in Die Hälfte der Welt gehört uns. Aber auch lang vergangene Zeitalter, wie das alte Ägypten und die Kreuzzüge, die durch ihre Fremdheit womöglich noch spannender sind, sind für eure Schüler:innen vertreten. 

Biologie

(Quelle: Envato)

Mutter Natur und die Erde zu verstehen ist immer ein schwieriges Unterfangen, so wie es auch eine Herausforderung ist, die Jahre der Evolution und die Technik, die sie imitieren oder vorantreiben will, zu begreifen. Für eine Einsicht in die Flora und Fauna, gibt es allerdings Lernmaterialien wie Blütenpflanzen II, ein auf 3D-Computeranimationen basierter Film zum Blütenaufbau, aber auch reichlich an Material für Reptilien, Insekten, Greifvögel, der Geburt eines Menschen selbst und viel mehr. 

Für einen stärkeren ‘Hands-on’ Ansatz zum Lernen in Biologie gibt es Mikroskope, aber um diese effektiv zu handhaben, bedarf es einer eigenen Unterrichtsstunde. Allerdings gibt auch hier SESAM unterstützende Hilfe in How to use a microscope

Die vorgestellten Inhalte sind allerdings nur ein Bruchteil der gesamten Mediathek und einige gebotene Inhalte überschneiden sich in ihren Fächern und Angeboten. Darunter auch ANTON, welches sich besonders auf Inhalte zum selbständigen Lernen mit Hilfestellung fokussiert. Hierbei handelt es sich um Tipps sowie das Vorlesen von Texten für Lernende mit Sehschwäche. Laut SESAM wäre ANTON “teilweise sehr einfach gestaltet” und eine mediendidaktisch anspruchsvollere Lösung würde vermisst.

Allerdings lohnt es sich auch mit Berücksichtigung des Qualitätsurteils von SESAM, wie bei einer herkömmlichen Bibliothek auch, selbst die Fülle an Informationen zu untersuchen und herauszusuchen, was euch am besten in eurer Arbeit unterstützt.

Was sind eure Lieblingslernmaterialien von SESAM? Schreibt es uns gerne in den Kommentaren!

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Die Fusion von Musik und Bildung hat schon immer eine inspirierende und kraftvolle Verbindung geschaffen. Das Projekt "Music In The Box" hat diese Verbindung noch einmal auf ein neues Level gehoben. Wir hatten vor kurzem Gelegenheit, mit den Köpfen hinter “Music In The Box” zu sprechen – Felix Unger und Sebastian Bürg. In einem Gespräch, das tiefe Einblicke in ihre Leidenschaft zur Musik, ihre Vision und die Reise von "Music In The Box" bietet, enthüllen sie einige ihrer Geschichten und Ideen, aber auch anstehende Zukunftspläne für ihr einzigartiges Bildungsprojekt.

Felix Unger (links) und Sebastian Bürg (rechts) (Quelle: Music In The Box)

Lehrer News: Könntet ihr zu Beginn kurz erzählen, wer ihr seid und wie ihr zum Projekt "Music In The Box" gekommen seid?

Sebastian: Hallo und vielen Dank für das Interview! Wir kennen uns beide schon sehr lange und haben ursprünglich als Musiker in Bands zusammengearbeitet. In die Medienpädagogik sind wir gewissermaßen „über Umwege“ gekommen.

Felix hat dann während seines Studiums angefangen, mit digitalen Medien kleine Musikworkshops zu veranstalten und letztendlich die grundlegenden Konzepte als Bachelorarbeit ausgearbeitet. Zusammen haben wir diese dann an verschiedenen Schulen erprobt und gemerkt, hey, das klappt ja wirklich! Als die Nachfrage immer größer wurde, haben wir dann 2020 offiziell Music in the Box gegründet und seitdem viele weitere Konzepte ausgearbeitet.

Lehrer News: "Music In The Box" ist ein Projekt, das digitale Medien in der Kreativbildung anwendet, um musikalische und kreative Kompetenzen zu vermitteln. Könntet ihr uns eine Beschreibung der Inhalte/Ziele geben und sagen, wie die Idee dazu entstand?

Felix: Unsere Workshops beginnen immer mit dem Satz „Am Ende dieses Tages können alle einen eigenen Song/Podcast/Film etc. mit nach Hause nehmen!“. Genau dieser Fokus auf ein Ergebnis „zum Anfassen“ ist eines unserer wichtigsten Konzepte. 

Dann geht es los, die Kids beginnen eigene Strukturen zu erstellen, Melodien zu komponieren, Geräusche zu arrangieren und am Ende ist immer etwas da, was bleibt. Wir sind im Prozess meistens nur Moderatoren, die unterstützend zur Seite stehen, den Großteil der Arbeit übernehmen die Teilnehmenden selbst. Wir wollen also neben musikalischen und kreativen Kompetenzen auch Soft Skills vermitteln: Wie organisieren sich die Kids in ihrer Gruppe, wer übernimmt welche Aufgabe, wie kommen wir am Ende zu einem Ergebnis, was uns allen gefällt? 

Viele unserer Arbeitsweisen haben wir aus unserer Zeit als Medienproduzenten übernommen. Dort läuft alles über Projektarbeit und Arbeitsteilung und davon wollen wir auch etwas an die Schulen tragen. Vor allem in unseren Lehrerfortbildungen vermitteln wir neben technischen Details daher auch methodische Konzepte zur Umsetzung. Wichtiges Motto hier: Technik ist für lediglich das Mittel zum Zweck, was zählt, ist der Inhalt!

Lehrer News: Bei eurer Arbeit steht die Vermittlung von musikalischen und kreativen Fähigkeiten im Vordergrund. Was würdet ihr sagen, ist das Besondere und Wichtige an eurer Herangehensweise?

Felix: Unser wichtigstes Prinzip ist und war immer: Mit digitalen Medien können alle kreativ werden und Musik machen, egal ob man Musikunterricht hatte, ein Instrument spielt oder irgendwelche Vorbildung hat. Man muss kein kompliziertes Mischpult bedienen können und auch kein teures Equipment kaufen – ein Tablet + toller kreativer Input ist alles, was man braucht. 

Das Tolle ist, dass viele der modernen Medien genau so hergestellt werden. Wir wollen zeigen, dass die Kids die Podcasts & Songs, die sie selber hören, auch selber produzieren können. Sie entwickeln sich von Konsumenten zu Produzenten und können so ihre individuelle mediale Realität praktisch umsetzen. 

Lehrer News: Könntet ihr uns ein paar konkrete Beispiele für Ergebnisse von "Music In The Box" geben? Oder Erfahrungsberichte von Teilnehmer:innen?

Sebastian: Ein tolles Projekt war das Schulradio an der Opticus Schule (Bielefeld) für Schüler:innen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit. Entstanden ist ein 33 Minuten langer Radiobeitrag mit allem, was dazu gehört: Werbespots mit Musik, ein Hörspiel der Primarstufe und ein Beitrag über Rassismus aus der 9. und 10. Klasse. Dafür teilten sich die ganze Schule aus 13 unterschiedlichen Niveau- und Klassenstufen in acht Gruppen auf, die jeweils ein Thema bearbeiteten.

Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit sind Sprache, Klänge und Musik wichtige Formen, um sich auszudrücken und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen – hier unterstützen zu dürfen, war eine großartige Erfahrung, bei der auch wir viel gelernt haben.

Besonders ein Schüler ist uns besonders im Kopf geblieben. Er wollte nach der Schule unbedingt zum Radio und hatte einfach eine „Golden Voice“. Er hat dann schlussendlich den Radiosprecher übernommen und den ganzen Beitrag moderiert. Er hat sich nach dem Workshop noch persönlich bei uns bedankt, da er noch nie frei gesprochen hatte und jetzt seinem Ziel ein Stück näher gekommen ist. So ein Feedback lässt natürlich niemanden kalt und zeigt, wie wichtig Arbeit jeglicher Art mit Jugendlichen und Kindern ist!

Lehrer News: Die bisherige Entwicklung von "Music In The Box" ist beeindruckend, mit Workshops an über 80 Schulen und der Schulung von über 2000 Lehrenden. Welche Meilensteine oder Erfolgsgeschichten könnt ihr aus eurer Arbeit teilen?

Felix: Wir haben während der Gründung nicht wirklich damit gerechnet, viel im Fortbildungsbereich zu arbeiten. Da unsere Konzepte eher unkonventionell waren, konnten wir es kaum glauben, als von TUSCH (Theater und Schulen in Berlin) eine Anfrage kam. Dass ausgebildete Lehrkräfte unsere “Do it Yourself - Pädagogik“ hilfreich und wichtig fanden, war und ist noch immer eine große Ehre. Viele weitere Projekte folgten, von denen jedes Einzelne eine spannende Erfahrung war.

So haben wir z. B. ein internationales Podcast-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigem Amt für 50 Schüler:innen aus Israel veranstaltet und Fortbildungen für Lehrkräfte, die eine Partnerschaft in einem afrikanischen Land betreuen. Ziel war es, Impulse zu geben, wie sie die Zusammenarbeit der Schüler:innen im internationalen Kontext gestalten können.

Ein weiteres Highlight war das von Apple organisierte Festival of Learning für die DACH-Region. Hier haben wir einen Online-Workshop zum Thema Garageband vor über tausend Lehrhaften online veranstaltet. 

Lehrer News: Blicken wir in die Zukunft – was sind eure Wünsche und Pläne für "Music In The Box"? Gibt es neue Projekte oder Initiativen, die ihr gerne umsetzen möchtet?

Sebastian: Medienpädagogik ist ein unglaublich breites Feld, daher fällt es manchmal schwer, sich für eine Richtung zu entscheiden. Im Fortbildungsbereich wollen wir neben Schulen auch zunehmend mehr an Unis und Hochschulen gehen. Wir arbeiten derzeit schon mit der UdK in Berlin zusammen und Student:innen die Arbeit mit digitalen Medien zu vermitteln, ist eine ganz neue Herausforderung. 

Im schulischen bzw. Workshop-Kontext arbeiten zunehmend auch im inklusiven Bereich und würden hier gerne mehr Projekte umsetzen. Die Niedrigschwelligkeit digitaler Medien speziell im musikalischen Bereich bietet super spannende Ansätze, wie z.B. das Opticus Projekt. Hier wollen wir definitiv tiefer in die Materie einsteigen. 

Lehrer News: Abschließend, wie können Schulen, Lehrer:innen oder interessierte Personen Kontakt zu "Music In The Box" aufnehmen, um an den Projekten teilzunehmen oder sich einzubringen?

Felix: Am besten einfach auf unserer Website www.musicinthebox.info vorbeischauen. Dort sind alle Kontaktinfos, unsere Formate, Veranstaltungen und Online-Fortbildung zu finden. Außerdem teilen wir regelmäßig Updates, Tutorials und Einblicke unserer Arbeit auf Instagram unter @musicinthebox.digital und auf Twitter unter @musicinthebox_.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

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Selten liegen Freude und Leid so nah beieinander. Mathematik ist unter den MINT-Fächern das beliebteste Fach, aber gleichzeitig für viele Schüler:innen auch ein gehasstes Fach. Es scheiden sich die Geister, wenn es um lineare Algebra, Stochastik und Prismen geht. Während einige Schüler:innen bei Mathematik richtig aufgehen, qualmt bei anderen erst recht der Kopf, wenn zu den Zahlen noch Buchstaben hinzukommen. Doch nicht nur die großen Themen wie Vektoren, Exponentialfunktionen und Quadratwurzel treffen auf Dyskalkulie, auch schon mit den Grundrechenarten haben manche Schüler:innen Probleme

Damit euren Schüler:innen der Matheunterricht Spaß macht und ihr ihnen vielleicht auch die Angst vor den Zahlen nehmen könnt, zeigen wir euch, welche Materialien, Tools und Lernspiele es gibt, um eurer Klasse das Thema Bruchrechnen näherzubringen. 

Materialien

Auf der Website 4teachers.de könnt ihr Materialien für die verschiedensten Themen für eure Unterrichtsgestaltung finden. Die Website ist von Lehrkräften für Lehrkräfte entwickelt worden und bietet euch ebenfalls die Möglichkeit, eure eigenen Unterrichtsmaterialien für andere Lehrer:innen zur Verfügung zu stellen. Für das Thema ‘Bruchrechnen’ findet ihr unter anderem Regeln, verschiedene Arbeits- und Merkblätter und spielerische Übungen für die Einführung in das Thema. Damit könnt ihr ganz einfach die Stunde rund um Bruchrechnung vorbereiten. 

Ein toller Vorteil der Website: Ihr könnt euch kostenlos anmelden und euch mit anderen Lehrkräften über viele Themen austauschen.

(Quelle: 4teachers)

Der Onlineshop Betzold bietet euch Unterrichtsbedarf von A bis Z. Neben zahlreichen Angeboten zum Lehren und Lernen, Sport, Kunst und sogar Schulausstattung, könnt ihr bei Betzold ebenfalls Dinge für euch selbst finden. Lehrerkalender, Taschen und Organisatorisches sind nur einige der Angebote. Auch für den Unterricht zum Bruchrechnen bietet der Onlineshop tolles Material an. Dort findet ihr Bruchrechentürme, Dominos und verschiedene Sets in Form von Kuchenstücken, Streifen und Kreise und Bruchrechenkarten. Damit könnt ihr vor allem den Schüler:innen helfen, denen es leichter fällt, spielerisch mit physischen Materialien (wie zum Beispiel auch einem Abakus) zu lernen. 

Praktisch: Es gibt ein "Starterset", in dem Sets für die ganze Klasse enthalten sind, allerdings sind einige Artikel nicht ganz günstig. Vielleicht könnt ihr euch mit anderen Lehrer:innen zusammentun und die Materialien gemeinschaftlich verwenden. 

Hier kommt ihr zum Bruchrechen-Set (Quelle: Betzold)

Interaktive Lernspiele

Auf der Website Bruchrechnenlernen.de findet ihr zwei interaktive Spiele, mit denen ihr verschiedene Möglichkeiten im Bruchrechnen habt. Bei dem Spiel “Wilsons Bruchrechnen” hilft die Schildkröte Wilson dabei, Brüche zu kürzen, den gleichen Nenner zu finden und sie zu addieren. In den verschiedenen Leveln von Stufe Null bis Fünf können spielerisch die Fähigkeiten verbessert werden. Vor jeder Lektion gibt es eine Einführung in das jeweilige Thema. 

Das tolle an diesem Spiel: Nachdem eine Aufgabe richtig gelöst wurde, kann eine Runde lang ein Minigame gespielt werden. So bleibt die Motivation erhalten.

Bei dem zweiten Spiel auf der Website “Bruch-Tauchen” werden die Aufgaben mit Hilfe eines U-Bootes gelöst. Dabei lenken die Schüler:innen das U-Boot durch das Meer und sammeln die passenden Bläschen mit Zahlen ein. Auch Münzen können unterwegs durchs Meer eingesammelt werden, um sich damit neue U-Boote zu kaufen. 

Aber Vorsicht: Den entgegenkommenden Fischen sollte ausgewichen werden, ansonsten sinkt das U-Boot und das Spiel ist verloren. 

Spielerisch Bruchrechnen lernen: Mit Wilson der Schildkröte wird das zum Kinderspiel (Quelle: Wilson Bruchrechnen)

Websites und Apps 

Die Website Mathe–Toolbar bietet interaktive Tools rund um den Mathematik-Unterricht. Auch Bruchrechnen wird hier besonders spannend. Neben Online Übungen zu verschiedenen Bruchrechnen Lektionen, welche jede:r Schüler:in direkt über das Smartphone, Tablet oder den Laptop machen kann, gibt es zu den einzelnen Lektionen einen QR-Code mit einem Link zu der jeweiligen Startübung und einen Link für ein Tafelbild. Das könnt ihr super in euren Unterricht einbauen, wenn eure Klasse mit Tablets und digitalen Tafeln arbeitet. 

Ein großer Vorteil der Website: Ihr findet Tafelbilder, Übungen und Merkregeln zu etlichen Themen der Mathematik – Plus: Sie ist komplett kostenlos und ihr müsst euch nicht registrieren.

Anton ist eine interaktive App, die man sowohl auf dem Handy, auf dem Tablet als auch als Desktop Version benutzen kann. Die App ist spielerisch aufgebaut und nachdem man sich kostenlos mit seinen Spitznamen, der Schule und der Klassenstufe registriert hat, kann man auch schon beginnen. Anton bietet ganz viele verschiedene Übungen zu fast allen Fächern. Etwa 35 unterschiedliche Übungen gibt es zum Thema ‘Bruchrechnen’. Brüche kennenlernen, sie erweitern und kürzen und mit ihnen zu rechnen sind nur einige der Übungen. Nachdem man eine Übung gestartet hat, wird die Übung vorgelesen und die Schüler:innen können klicken, schreiben und eingeben, was die Lösung ist. 

Pluspunkt der App: Die Schüler:innen können Münzen, Sterne und Pokale sammeln, um anschließend in der App Spiele zu spielen. Außerdem ist die App sowohl für Android als auch für iOS verfügbar. Als Desktop Version kann sie außerdem auf eine Wand oder an die Tafel projiziert werden und so als gemeinsame Übung der ganzen Klasse dienen. 

Beispiel einer Übung zum Thema ‘Brüche bestimmen’ (Quelle: Anton)

Wenn es um die Themen Mathe und Rechnen geht, streiken einige Schüler:innen. Um ihnen nicht die letzten Funken Motivation und Hoffnung zu nehmen, ist es wichtig, dass ihnen die Themen verständlich und einfach erklärt werden. Mit anschaulichen Unterlagen und physischen Materialien könnt ihr die Schüler:innen bei ihren Lernfortschritten unterstützen. Mit den interaktiven Spielen haben die Schüler:innen selbst die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern und werden durch Münzen, Sterne und Spiele belohnt. Durch Websites und Apps werden zusätzlich die Medienkompetenzen der Kinder und Jugendlichen verstärkt und es dient eventuell noch als extra Motivationsschub, wenn sie mit Tablets und Smartphone arbeiten können.

Wir hoffen, dass in unserer Auflistung etwas dabei ist, was ihr für euren Unterricht nutzen könnt. Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, was ihr von den Tools haltet.

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Dicke Wälzer erzählen von den großen historischen Ereignissen dieser Welt und türmen sich in den Bibliotheken jeder Schule – das Geschichtsbuch kennen alle. Dennoch spielt in heutiger Zeit Social Media auch im schulischen Kontext eine immer größer werdende Rolle und ist aus dem täglichen Gebrauch von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Damit ergibt sich für diese Medien ein großes Potenzial im Unterricht, die das Geschichtsbuch nicht ersetzen, sondern auf anschauliche Weise unterstützen bzw. ergänzen können: auf Instagram werden auf unterschiedlichen Kanälen viele historische sowie aktuelle politische Themen divers vorgestellt und diskutiert, was für den Geschichtsunterricht eine lebensnahe Vermittlung und Perspektive auf historischen Ereignissen bedeutet. In diesem Artikel stellen wir euch eine Auswahl solcher Instagram-Kanäle vor, die eine Bereicherung für euren Geschichtsunterricht sein können.

(Quelle: herr_meier_macht_geschichte)

Geschichte von Lehrkräften für Lehrkräfte

Wer wäre besser dafür geeignet, um auf Instagram Unterrichtsinhalte für Geschichte aufzubereiten und Unterrichtsmaterialien bereitzustellen, als ein Lehrer aus der Praxis? Genau dieses Konzept setzt der Kanal herr_meier_macht_geschichte um, der von einem Lehrer aus Nordrhein-Westfalen für die Sekundarstufe I und II betrieben wird. Mit seinem Kanal verfolgter das Ziel, eine zeitgemäße und politische Bildung zu vermitteln. Dementsprechend richtet sich der Kanal an Lehrer:innen und bietet ein umfangreiches Angebot: Kritische Blicke auf Erklärvideos, Netflix-Serien oder Social Media im Geschichtsunterricht sowie Vorstellungen und Bewertungen von Spielen, Projektkursen oder Unterrichtsmaterialien, die auch in eurem Unterricht zum Einsatz kommen könnten. Eng verbunden mit dem Kanal ist die Website von herr_meier_macht_geschichte, auf der Inhalte weiter vertieft werden und auf der ihr Ideen für die thematische Planung von Unterrichtseinheiten und Rezensionen zu unterschiedlichen relevanten Materialien findet. Auf diese Weise findet ihr hier auf diesem Kanal viele reflektierte Denkanstöße und Angebote, die einen zeitgemäßen Geschichtsunterricht ermöglichen sollen.

(Quelle: terraxhistory)

Geschichte von gestern bis heute

Ein Kanal, der zum Thema Geschichte auf Instagram ebenfalls nicht fehlen sollte, ist terraxhistory, der ehemalige Kanal von MrWissen2go Geschichte. Hier findet ihr eine Vielzahl an Beiträgen über unterschiedliche historische Ereignisse und Personen, die mit entsprechendem Bildmaterial und Informationen kombiniert werden und eine Einbettung in den Kontext ermöglichen. Dabei werden auch aktuellere Geschehnisse aus den letzten Jahren thematisiert oder es wird auch zum Beispiel gängigen Redewendungen auf den Grund gegangen, was in eurer Klasse schnell Anschluss findet und viel Raum für thematische Auseinandersetzungen bietet. 

Außerdem wird terraxhistory durch den Youtube-Kanal von MrWissen2go Geschichte ergänzt: Kompakte Videos mit einer Länge zwischen meist 15 bis 20 Minuten greifen alle wichtigen Aspekte zu einem geschichtsrelevanten Thema auf, erklären sie und bringen sie in Kontext. Mit diesem Kanal habt ihr eine spannende Ergänzung zu Instagram, die noch ausführlicher auf Ereignisse eingeht und dabei auch noch viel anschauliches Bildmaterial liefert.

(Quelle: misshistory_)

Tägliches Geschichtswissen

Für eine lustige Abwechslung im Unterricht, sei es zu Beginn, in der Mitte als Pause oder als Abschluss, sorgt misshistory_. Der Kanal wird von Melina Hoischen geführt, auf dem sie tägliches Geschichtswissen zu unterschiedlichen Themen – manchmal auch sehr skurrilen – vermittelt. Verpackt wird dieses Wissen in unterhaltsame Reels, in denen Melina von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten berichtet, historische Ereignisse erklärt oder Mythen hinterfragt und schließlich über diese aufklärt. Alles mit anschaulichem Bildmaterial informativ zusammengefasst. Hier findet ihr also eine ganze Bandbreite an Themen, die aufgrund des kompakten Formats interessante Impulse für euren Unterricht bieten.

(Quelle: ichbinsophiescholl)

Geschichte lebensnah vermitteln

Ein weiterer interessanter Kanal ist für euch ichbinsophiescholl – ein Instagram-Projekt des Südwestrundfunks (SWR) und des Bayerischen Rundfunks (BR), das anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl entstanden ist. Was, wenn Sophie Scholl Instagram gehabt hätte? Nach diesem Konzept wurden auf dem Kanal die letzten zehn Monate des Lebens der Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus rekonstruiert und durch Schauspieler:innen umgesetzt. Das Resultat: Anhand umfangreicher Beiträge, gedrehten Reels und Storys konnten die Instagram-User:innen die Ereignisse hautnah, emotional und in nachempfundener Echtzeit miterleben und in weiteren Beiträgen des Kanals mehr über die Hintergründe erfahren. Auch wenn dieses Projekt seit über einem Jahr abgeschlossen ist, könnt ihr zusammen mit euren Schüler:innen immer noch von der hautnahen Gestaltung dieses Projekts profitieren und die rekonstruierte Geschichte in Etappen nachvollziehen. 

Eine zusätzliche Ergänzung hierzu findet ihr in dem Kanal nichtsophiescholl, der als Reaktion auf das Projekt von SWR und BR entstanden ist, um inhaltliche Lücken zu füllen und eine genauere thematische Einordnung zu gewährleisten. Hier wird von den Widerstandskämper:innen gegen das NS-Regime und ihren Biographien erzählt, über die Hintergründe und Zusatzinformationen berichtet – dieses Mal aber ohne Schauspieler:innen. Der Fokus liegt stattdessen auf der sachkundigen Wissensvermittlung in Form von ausführlichen und bunt gestalteten Beiträgen, die in euren Geschichtsunterricht aufgenommen und beispielsweise durch Gruppenarbeiten von euren Schüler:innen analysiert werden können.

Social Media hat das Potenzial, interessante und unterhaltsame Exkurse zu historischen Themen zu bieten. Daraus bieten sich verschiedene Möglichkeiten für Gruppenarbeiten sowie Impulse für die Gestaltung eures Unterrichts. Wenn ihr auf der Suche nach weiteren Denkanstößen seid, hat Lehrer-News bereits eine Liste mit Podcasts für den Geschichtsunterricht gesammelt. 

Wie gefallen euch die vorgestellten Instagram-Kanäle und kennt ihr noch andere, die ihr für euren Geschichtsunterricht hilfreich findet? Schreibt sie uns in die Kommentare!

Nach der Veröffentlichung dieses Artikels haben wir aufgrund berechtigter Kritik bezüglich unserer Erwähnung von @ichbinsophiescholl erneut reflektiert. Wir erkennen unseren Fehltritt an und haben eine ausführliche Reflexion darüber verfasst. Wir laden unsere Leser:innen ein, diese zu lesen, um ein vollständiges Bild der Thematik zu erhalten. Uns ist es wichtig, transparent und verantwortungsvoll mit solch sensiblen Themen umzugehen. Da wir den Artikel nicht gelöscht haben, möchten wir euch darauf hinweisen, den Kanal (wenn überhaupt) in eurem Unterricht mit Vorsicht zu behandeln, kritisch zu reflektieren oder komplett auszulassen. Werft stattdessen einen Blick auf die anderen Kanäle, die wir in der Reflexion als fundierte und seriöse Quellen vorgestellt haben.

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Ein Blick in Deutschlands südwestlichstes Bundesland offenbart eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur und Innovation. Geprägt von malerischen Landschaften, pulsierenden Städten und einer reichen industriellen Tradition, hat Baden-Württemberg sich einen Ruf als einer der wirtschaftsstärksten und kulturell vielfältigsten Orte in Europa erarbeitet. Das Bundesland weist so viele Exkursionsmöglichkeiten auf, dass wir nicht alles in einem Artikel unterbringen konnten, deswegen gibt es nun den zweiten Teil von spannenden Exkursionsideen in Baden-Württemberg. Den ersten Artikel findet ihr hier.

Erlebnisbauernhof

Im Herzen von Baden-Württemberg, gleich bei Reutlingen, findet ihr den Erlebnisbauernhof Schwille-Hof. Dort können Schüler:innen Bekanntschaft machen mit Ziegen, Gänsen, Puten, Schafen, Eseln, Schweinen, Pferden, Ponys, Kühen, Hasen, Hühnern, Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Damhirschen. Und das bei jedem Wetter. Auch werden wichtige Fragen beantwortet, wie etwa: “Wozu gibt es einen Bauernhof? Woher kommt eigentlich unser Essen und wie verhalten sich Tiere?” Dabei ist auch eine Förderung vom “Lernort Bauernhof” möglich. Zusätzlich könnt ihr mit euren Schüler:innen eine Eselwanderung machen, dabei werden die Esel vorab erst einmal gestriegelt und gebürstet. Esel eignen sich besonders gut für eine Wanderung, da sie sehr intelligent, folgsam und sanftmütig sind. Dabei lassen sich die Esel kein Tempo aufzwingen, was auch nicht schlimm ist, da sich der Wanderer meistens automatisch an das Tempo des Esels anpasst. Der Preis für den Erlebnisbauernhof ohne Eselwanderung liegt bei einer Personengruppe ab 15 Personen bei 3,50 Euro pro Person pro Stunde, dabei sind zwei Begleitpersonen frei. Bei den Eselwanderungen schwankt der Preis, je nachdem wie viele Esel mitkommen und wie lang die Wanderung werden soll. Zum Erlebnisbauernhof kommt ihr entweder mit dem Reisebus oder vom Bahnhof Reutlingen mit der Buslinie 2. Dabei müsst ihr dann an der Station Pfullinger Ahlsteige aussteigen und 10 Minuten gehen. Die genaue Adresse fürs Navi ist der Ernst-Trumpp-Weg 59.

(Quelle: Canva)

Freizeitpark der anderen Art

Im Freizeitpark “EINS + ALLES Erfahrungsfeld der Sinne” bei Welzheim könnt ihr mit euren Schüler:innen ein besonderes Erlebnis machen. Mit euren Schüler:innen könnt ihr hier nämlich mitten im schwäbischen Wald riechen, hören, tasten, balancieren, experimentieren und staunen, wozu eure Sinne in der Lage sind. Denn bei über 80 Sinnesstationen und Installationen werden alle Sinne abgefragt. Auch gibt es einen Aktionsspielplatz, einen Dunkeldurchgang, eine mongolische Jurte, Feuerzelt, Tieroase und eine eigene Kaffeerösterei. Die Stationen sind dazu gedacht, sich und seine Sinne gezielt zu fordern und fördern und versprechen dabei eine Menge Spaß. Nach den gemachten Erfahrungen könnt ihr euch mit eurer Klasse hier im Cafe-Restaurant Monolia stärken und entspannen. Barrierefrei sind hier das Cafe sowie das Aktionshaus, der “Wunderweg” nicht. Preislich gestaltet es sich so, dass Schüler:innen bzw. nicht Volljährige 10 Euro und Erwachsene 12 Euro für eine Tageskarte zahlen dürfen. Mit dem Auto lässt sich der Park über die B 29 Ausfahrt Welzheim, Richtung Rudersberg und weiter Richtung Welzheim erreichen. Zudem lässt es sich auch mit dem ÖPNV mit der Buslinie 228 und 265, sowie der schwäbisch Waldbahn erreichen. 

(Quelle: Canva)

Hochseilgarten

Eine actionreiche Exkursion bietet der Hochseilgarten bei Nagold. Dieser ist einer der Größten in Süddeutschland und eignet sich somit perfekt als spannende Klassenfahrt, oder als Teambuildingevent auf Klassenfahrt. Hier kann man seinen Spaß in der Höhe ausleben und dabei einen guten Ausblick auf den Nordschwarzwald und die Schwäbische Alb genießen. Nach einer Einweisung kann jede:r Teilnehmer:in selbst bestimmen, welcher der sieben Parcours absolviert werden soll. Diese staffeln sich von leicht bis super schwer. Schüler:innen mit Höhenangst sind hier auch kein Problem, da sich für diese extra Zeit genommen wird, um sie an die Höhe heranzuführen. Wichtig ist, dass für Minderjährige eine schriftliche Erklärung mitgeführt werden muss. Für Erwachsene kosten drei Stunden 25 Euro und für Jugendliche 19 Euro. Der Park bietet auch Teamtrainings für Schulklassen an. Schlüsselkompetenzen sind hier: Kooperation, Zulassen von Gruppenzusammenarbeit, Unterordnen von Individualzielen, Zeigen von Empathie, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme in der Gruppe. Verzicht auf nicht kompetenz- oder aufgabenorientiert erworbene Vorteile. Verstehen der Handlungsstrukturen anderer Teammitglieder. Dabei soll vermittelt werden, wie Lösungen im Team gefunden werden, zusammenzuarbeiten, das Teamverhalten zu reflektieren und die gemachten Erfahrungen dann später anzuwenden. Finden könnt ihr den Hochseilgarten unter der Adresse: Am Eisberg 1, PLZ 72202 Nagold. 

(Quelle: Canva)

Baden-Württemberg bietet eine große Auswahl an Exkursionen. Wir hoffen, wir konnten euch im zweiten Teil nochmals Inspiration geben, sodass ihr eine spannende und lehrreiche Klassenfahrt planen könnt. Weitere Exkursionsideen für Brandenburg und Berlin findet ihr hier. 

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Wir haben uns schon einmal damit befasst, wie kreatives Schreiben Abwechslung in euren Deutschunterricht bringen kann. Nun vertiefen wir das Thema weiter und bieten euch noch mehr Ideen, wie eure Schüler:innen vom kreativen Schreiben profitieren können. Außerdem gibt es auch in anderen Schulfächern Möglichkeiten, kreatives Schreiben einzusetzen, um komplexe Themen aufzulockern.

Was ist kreatives Schreiben?

Kreatives Schreiben ist eine Form des Schreibens, bei der der Fokus auf der freien Entfaltung der eigenen Fantasie und Kreativität liegt. Hierbei können unterschiedlichste Textformen entstehen, darunter Gedichte, Essays, Kurzgeschichten und andere Arten fiktionaler Texte. Strikte Regeln oder Vorgaben sind beim kreativen Schreiben nicht von Bedeutung. Vielmehr geht es darum, die eigenen Gedanken, Emotionen und Ideen auf individuelle Art und Weise zu Papier zu bringen und dadurch die Vorstellungskraft und Kreativität zu fördern.

Kreatives Schreiben hat längst Einzug in die Universitäten und Volkshochschulen gefunden. Das Interesse an Schreibkursen ist groß und immer mehr Menschen wollen die Vorteile und Möglichkeiten des kreativen Schreibens für sich entdecken und nutzen. Selbstreflexion, Stressabbau, Schreibfertigkeiten, Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten können gestärkt werden, wenn kreatives Schreiben richtig eingesetzt wird. Hierbei spielt weniger das Ergebnis die wichtigste Rolle, sondern vielmehr der Schreibprozess, der hilft, Gedanken zu sortieren und sich auszudrücken. Doch nicht nur Erwachsene mit einem Faible für Sprache und Text profitieren von den Vorteilen kreativen Schreibens. Auch Kinder und Jugendliche können diese Methode für sich entdecken und spielerisch ihre Sprache und Kreativität fördern, wenn ihnen etwas auf die Sprünge geholfen wird. Im Folgenden finden sich einige Ideen, um Schüler:innen Inspiration zu bieten, selbst etwas zu Papier zu bringen.

Intuitiv und einfach - Freewriting

Die wahrscheinlich simpelste Variante des kreativen Schreibens ist das Freewriting. Hier gibt es, wie der Name vermuten lässt, so gut wie keine Regeln und Vorgaben. Außer eine: Es muss geschrieben werden! Beim Freewriting ist es wichtig, nicht lange nachzudenken und sich den Kopf über die beste Formulierung zu zerbrechen. Es geht darum, einfach loszuschreiben und den Stift für eine bestimmte Zeit nicht abzusetzen. Dadurch kommen ungefiltert alle Gedanken und Ideen aufs Blatt und nichts geht verloren. Das Freewriting zielt nicht darauf ab, ein literarisches Meisterwerk zu erschaffen. Tatsächlich ist das Endergebnis irrelevant, es geht in erster Linie um die Sortierung der eigenen Gedanken und das Überwinden möglicher Schreibblockaden.

Wenn ihr Freewriting mit eurer Klasse ausprobieren wollt, solltet ihr euch ein Thema überlegen, mit dem ihr einen Impuls setzen könnt. Hier eignen sich je nach Schulfach natürlich unterschiedliche Inhalte für die Übung. Ihr könnt kreatives Schreiben theoretisch in jedem Schulfach einsetzen, um ein neues Thema einzuleiten und euren Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, die eigenen Gedanken vorab zu sortieren. Wenn es beispielsweise um das neue Thema Evolution im Fach Biologie geht, wäre eine gute Übung, das Wort „Evolution“ an die Tafel zu schreiben und einen Timer auf 5 Minuten zu stellen. In dieser Zeit sollen die Schüler:innen alles, was sie mit dem Thema verknüpfen und schon darüber wissen, auf einem Blatt Papier sammeln. Das kann entweder in Textform geschehen oder auch in Form einer Mind-Map bzw. Stichwortsammlung. Die einzige Regel: Niemand darf den Stift absetzen und unterbrechen. Je öfter diese Übung mit euren Schüler:innen durchgeführt wird, desto leichter wird es ihnen fallen, sich auf den Prozess einzulassen.

Nach Ablauf der Zeit können Ideen und Gedanken ausgetauscht und geordnet werden. Ob dieser Teil als Klassengespräch oder in kleinen Gruppen erfolgt, bleibt euch überlassen. Im Anschluss an diese Übung haben die Schüler:innen schon einen groben Überblick über das neue Thema und haben sich selbstständig und kreativ darauf eingestimmt.

Das Freewriting lässt sich im Deutschunterricht auch als Schreibübung einsetzen. Wenn zu einem beliebigen Thema (Frühling, Mut, Verantwortung etc.) die Gedanken aufgeschrieben werden, können eure Schüler:innen lernen, sich gedanklich schneller zu ordnen und die eigene Fähigkeit zur Formulierung zusammenhängender Sätze steigern. Selbstverständlich braucht es hier etwas Zeit und Geduld, langfristig können sich die sprachlichen Kompetenzen und die Kommunikationsfähigkeiten der Schüler:innen aber deutlich verbessern.

Lustige (Kurz-)Geschichten fördern die Fantasie

Eine andere Variante des kreativen Schreibens ist das Verfassen von Geschichten zu einer bestimmten Situation oder Idee. Hier sollte es, anders als beim Freewriting, keinen fünfminütigen Timer geben, sondern etwas mehr Zeit, um kreative Ideen entstehen zu lassen. Durch das Ausdenken eigener Geschichten wird die Fantasie und Kreativität der Schüler:innen besonders geschult. Inspirationen für eine Geschichte können beispielsweise komplexere Bilder, Zeitungsartikel oder kurze Videos bieten, aber auch ein paar Sätze als Einstieg in eine Geschichte, die von den Schüler:innen weitergesponnen werden, eignen sich gut.

Das Geschichtenschreiben lässt sich auch als Gemeinschaftsaktion veranstalten. So schreibt der/die erste Schüler:in einen beliebigen Satz auf ein Blatt Papier und reicht es anschließend an die nächste Person weiter. Diese fügt einen dazu passenden Satz hinzu und so weiter. Wenn das Blatt einmal durch die Klasse gewandert ist, ist im Idealfall eine lustige kurze Geschichte entstanden, die jede/r Schüler:in mitgestaltet  hat. Besonders zum Lachen bringt eure Klasse die Version dieser Übung, bei der der Großteil der Geschichte umgeknickt wird, sodass immer nur der letzte geschriebene Satz sichtbar ist. Dadurch entsteht ein bunter und wirrer Erzählfaden, der vielleicht keinen Bestseller hervorbringt, dafür aber die Stimmung auflockert und den Schüler:innen hilft, Schreibblockaden und Hemmungen abzubauen.

Da für das Schreiben von Geschichten bzw. Kurzgeschichten deutlich mehr Zeit benötigt wird, sollte man bei der Unterrichtsplanung großzügig sein. Wer möchte, kann auch eine Schreibwerkstatt ins Leben rufen, in der nach dem Unterricht als AG gemeinsam Geschichten weitergeschrieben und besprochen werden. Schüler:innen diese Möglichkeit anzubieten, kann sich besonders positiv auf deren sprachliche Entwicklung auswirken und möglicherweise den ein oder anderen Jungautoren motivieren.

Tagebuch schreiben ordnet die Gedanken

(Quelle: Canva)

Schreiben kann auf das geistige Wohlbefinden und die psychische Gesundheit positive Effekte haben. Durch das Aufschreiben von Gedanken und Emotionen wird der Verarbeitungsprozess erleichtert und es gelingt besser, Situationen aus der Distanz zu betrachten. Das kann dabei helfen, das Innenleben zu strukturieren und einen neuen Blick auf verzwickte Situationen zu bekommen. Außerdem wird man durch das Aufschreiben negativer Erlebnisse und Gefühle darin bestärkt, sich aktiv damit auseinanderzusetzen und gründlich über etwas nachzudenken, ohne gedanklich abzuschweifen. Das therapeutische Schreiben kann eine Art sein, Ordnung ins eigene Leben zu bringen und langfristig klarer zu bleiben. Natürlich dürfen auch positive Erlebnisse und Gefühle ihren Weg in ein Tagebuch finden. Das hilft beim Erinnern an den letzten Sommerurlaub, den Ausflug in den Wald oder den schönen Nachmittag bei Oma. Wer mit Fotos arbeitet, erhält die schöne Erinnerung besonders genau! (Quelle: Canva)

Das Tagebuchschreiben eignet sich eher nicht für den direkten Einsatz im Unterricht, kann aber trotzdem thematisiert werden. Beispielsweise können Schüler:innen motiviert werden, sich ein Tagebuch zu kaufen und in einer Unterrichtsstunde gemeinsam von außen bunt zu gestalten und zu verzieren. Im Anschluss könnt ihr eure Klasse mit den Vorteilen des Tagebuchschreibens vertraut machen und euren Schüler:innen dadurch ein wichtiges Handwerkszeug zeigen, was sie jahrelang begleiten und unterstützen kann.

Kreatives Schreiben kann grundsätzlich jeder:m die Möglichkeit bieten, die eigene Fantasie zu fördern, die Sprachfähigkeiten zu verbessern und Gedanken zu strukturieren. Wenn ihr mit euren Schüler:innen Übungen im Bereich kreatives Schreiben macht, versucht das Ganze locker anzugehen und den Fokus auf das Ausprobieren und Lernen zu legen. Egal in welchem Fach, kreatives Schreiben kann fast zu jedem Thema eingesetzt werden, um den Unterricht aufzulockern und Abwechslung zu bieten.

Habt ihr euch selbst schon einmal im kreativen Schreiben versucht und sogar schon mit euren Schüler:innen ausprobiert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Bilder, Videos und andere mediale Dateien sind Mittel, die Realität der Gesellschaft abzulichten und zu verwahren. Ein Moment oder eine Aussage, wird somit im Internet festgehalten, womöglich für Jahrzehnte, und ist immer abrufbar für die Nachwelt.

Beim Umgang mit Medien lohnt es sich allerdings, eine gewisse Skepsis zu bewahren und ein kritisches Denken zu entwickeln, denn nicht alles, was verfügbar ist, muss auch wahr sein. Deepfakes sind die neueste Sensation in den sozialen Netzwerken, die dieses Phänomen zur Schau stellen. So kann mithilfe von Deepfakes der beste Freund zur Hauptfigur seines Lieblingsfilms werden, oder zum Spaß eine Prominente die neuesten Memes nachahmen. Für Unterhaltungszwecke ist die Technologie ein einzigartiger Weg sich selbst zu entfalten.

In der Vergangenheit haben wir aufgezeigt, woran es möglich ist, Deepfakes zu erkennen. In diesem Artikel wiederum zeigen wir, wie ihr Deepfakes selbst erstellt könnt, um das Thema im Rahmen einer Stunde anschaulich zu behandeln. 

Ethische Verwendungen von Deepfakes

Eine Warnung im Vorhinein. Deepfakes können zwar humorvolle Inhalte liefern, sie haben jedoch auch großes Gefahrenpotenzial. Sie können benutzt werden, um falsche Informationen zu verbreiten und können zur politischen Manipulation führen. Ein Beispiel hierzu tauchte im Zuge des Ukraine-Kriegs auf: Es wurden Deepfakes von Putin und Selenskyj verbreitet, in denen Putin Frieden erklärte und Selenskyj kapitulierte. In Zeiten, in denen Fake News die Demokratie bedrohen und vereinzelte Gruppen die Meinungen der Öffentlichkeit zu ihren Gunsten beeinflussen wollen, ist es von enormer Bedeutung, die Wahrheit zu beschützen und falsche Nachrichten zu erkennen und zu melden. Erschwerend hinzu kommt die Gefahr von Fake News, die Privatsphäre zu verletzen, beispielsweise mit virtuell geschaffenen Abbildungen von sexuellen Inhalten. Es besteht das Risiko, Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte anderer zu verletzen. 

Deepfakes sind legalisiert für Verwendungsformen wie Kunst, Satire und Journalismus. Dieser Artikel ist rein für pädagogische Zwecke gedacht, damit eure Schüler:innen besser über die Thematik informiert sind und auf ethische Art und Weise Deepfakes erstellen oder erkennen können. Die Technik existiert und wird nicht mehr verschwinden, weshalb es wichtig ist klarzustellen, dass die Deepfake-Technologie nicht zur Blamage von Mitschüler:innen oder zur Manipulation genutzt werden soll. 

Wie funktioniert ein Deepfake?

(Quelle: Recruitainment Blog)

Bei einem Deepfake handelt es sich um eine Foto-, Video- oder Audiodatei, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz verändert wurde, um etwas anderes als die Originalquelle abzubilden. Der Begriff setzt sich zusammen aus den Wörtern “Deep Learning” und “Fake”, wobei sich Deep Learning auf eine Lernmethode der KI bezieht. Deep Learning wiederum geschieht, wenn eine KI durch tiefgehende neuronale Netze, ähnlich wie das menschliche Gehirn, Daten extrahiert und analysiert, um eine Prognose zu erstellen, wie für das Verstehen von Texten und das Erkennen von Bildern. Der letzte Punkt ist hierbei entscheidend. Die KI erstellt nicht einfach neue Inhalte, sondern muss in Form von ‘Big Data’ gefüttert werden. 20 bis 30 Bilder stecken allein in einer Sekunde eines Videos, was hochgerechnet 2400 Bilder für ein zwei Minuten Video bedeutet. 

Die Datenmengen werden von der KI analysiert, wobei höhere Mengen bessere Endergebnisse vom Algorithmus erzielen. Variationen des Materials, wie verschiedene Blickwinkel zur selben Person, oder wie sie verschiedene Emotionen zeigt, führen ebenfalls zu einem qualitativ hochwertigeren Resultat.

Sobald die KI den Inhalt besitzt, ist für den IT-Laien die Arbeit schon fast erledigt. Hinter den Kulissen passiert allerdings ein stunden-, möglicherweise sogar tagelanger Prozess des ‘Encodings’. Hierbei wird durch den sogenannten Autoencoder ein Ausgangsbild zersetzt und als digitales Abbild wiederhergestellt. Hierbei können allerdings auch Informationen verloren gehen, die als ‘Loss-Wert’ bezeichnet werden. Dieser Loss-Wert hält sich allerdings in Grenzen, je mehr Dateien zum Encoding zur Verfügung gestellt werden. 

An sich ein einfacher Prozess. Die Erstellung eines Deepfakes beginnt allerdings durch das Hinzufügen eines weiteren Decoders. Die KI wird nun mit zwei unterschiedlichen Materialien gefüttert und lernt sowohl Person A als auch Person B in ein digitales Abbild zu ‘decoden’. 

Sind beide Decoder in ihrer Aufgabe geschult, kommt es jetzt zur Erstellung des Fakes. Der KI wird befohlen, das Bildmaterial von Person A zu nehmen und in ein Abbild von Person B zu erstellen. Die KI sieht das Bildmaterial von Person A dann als verzerrte Bilder, die es zu korrigieren gilt und erstellt ein digitales Abbild von Person B, basierend auf den wesentlichen Merkmalen, die es von Person B gelernt hat. Daraus entsteht dann ein Fake-Abbild von Person B, das der Aktion von Person A gleicht.

Welches Programm eignet sich am besten?

Mit der wachsenden Beliebtheit von Deepfakes folgten eine weite Reihe von Anbietern. Vidnos stellt auf ihrer Seite 12 Deepfakes App vor, alle mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Für einen kostenlosen Einstieg in die Thematik empfehlen wir jedoch Hoodem

Die Website benötigt nicht das Herunterladen anderer Software, um mit der Arbeit zu beginnen und ist des Weiteren bereits ‘gefüttert’ mit verschiedenen Videos und Bildern. So können Schüler:innen umsonst auf dieser Seite bereits ein Gefühl für die Thematik entwickeln. Auf dieser Seite können sie beispielsweise Mr. Bean den Platz von Donald Trump in einer Rede einnehmen lassen, oder Rihanna statt Amber Heard für die Rolle der Mera aus Aquaman besetzen. Alles ohne den Stress von Installation, dem Suchen von Bildmaterial oder geforderter Bezahlung und somit mehr als ausreichend für eine Schulstunde zum Thema. Allerdings verlangt die Website für Nutzung von mehr Optionen als die gegebenen Beispiele mindestens 29.99 Dollar (rund 27.39 Euro),

Für einen tieferen Einblick in die Materie über eine Schulstunde hinaus lohnt sich DeepFaceLab. Die Software ist weltweit zuständig für über 95 Prozent der Deepfakes und ist nach Installation kostenlos zu nutzen. 

Welche Programme für Deepfakes auch immer genutzt werden, eins sollte in eurem Gedächtnis bleiben. Auch wenn mit dem Werkzeug einiges an Unterhaltung möglich ist, bestehen stets Risiken zum Missbrauch. Es ist in eurer eigenen Verantwortung, die Technologie nicht für unethische Zwecke einzusetzen.

Behaltet diese in Erinnerung und viel Spaß beim Erstellen! Sofern euch Bedenken, Ideen oder weitere Tipps und Tricks einfallen, teilt sie doch gerne in den Kommentaren!

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Im hektischen Schulalltag kann es vorkommen, dass unerwartet eine Vertretungsstunde ansteht. Ihr alle kennt diesen Moment der Improvisation, in dem ihr nach einem interessanten und lehrreichen Thema sucht, das eure Schüler:innen begeistert. Genau hier setzen wir an: Die "Vertretungsstunde" ist unser Werkzeugkasten für solche Situationen, eine Quelle von kreativen und kurzweiligen Ideen, um kurzfristig eine fesselnde Vertretungsstunde auf die Beine zu stellen.

Die SCHUFA

Heute möchten wir gemeinsam in die Tiefen der Finanzwelt eintauchen und dabei ein Thema behandeln, das von großer Bedeutung ist: Die Schufa – ein Akronym, das nicht nur für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" steht, sondern auch für ein grundlegendes Verständnis der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Schufa ist eine wichtige Institution in der Finanzwelt und wurde bereits 1927 gegründet. Sie dient dazu, Informationen über Kredite und Zahlungsverhalten zu sammeln. Diese Informationen werden von verschiedenen Akteuren des Wirtschaftslebens genutzt, um die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen zu bewerten.

Wie funktioniert die Schufa?

Um die Funktionsweise der Schufa zu verstehen, stellen wir uns folgendes Szenario vor: Jemand möchte bei einer Bank einen Kredit beantragen. Die Bank überprüft die Bonität, das heißt, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kredit zurückgezahlt wird. Wenn der Kredit jedoch nicht fristgerecht oder vollständig zurückgezahlt wird, meldet die Bank dies an die Schufa und dort wird ein Kreditbetrug registriert. In der Vergangenheit war es möglich, bei verschiedenen Banken ähnliche Betrügereien zu begehen, da diese nicht miteinander kommunizierten. Heute ist das anders: Um solche Betrügereien zu verhindern, wurde die Schufa ins Leben gerufen. In einer Volkswirtschaft mit vielen Banken wie Deutschland wäre direkte Kommunikation untereinander aufwändig. Die Schufa übernimmt diese Aufgabe, indem sie Informationen von über 9.000 Vertragspartnern wie Banken, Telekommunikations- und Energieunternehmen sammelt und bündelt.

Welche Daten werden gespeichert?

Die Schufa sammelt eine breite Palette von personenbezogenen Daten, die einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation einer Person ermöglichen. Zu diesen Daten gehören grundlegende Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und aktuelle sowie möglicherweise frühere Anschriften. Die Vertragspartner der Schufa tragen dazu bei, das finanzielle Profil einer Person zu füllen, indem sie Informationen über verschiedene Aspekte ihrer finanziellen Aktivitäten bereitstellen. Dazu gehören Bankkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Mobilfunkkonten, Versandhandelskonten, Ratenzahlungen, gewährte Kredite und Bürgschaften.

Die Schufa speichert nicht nur allgemeine Informationen, sondern auch Zahlungsstörungen und negative Vorfälle. Hierzu zählen angemahnte und unbestrittene Forderungen sowie Kündigungen von Verträgen. Weiterhin werden auch Details wie das Einziehen einer Kreditkarte oder die Kündigung eines Kontos von einer Bank erfasst. Diese umfassende Datensammlung ermöglicht es der Schufa, eine genaue Beurteilung der Kreditwürdigkeit einer Person vorzunehmen und potenzielle Risiken für Kreditgeber zu identifizieren.

Kreditwürdigkeit in Zahlen

Der Schufa-Score ist eine wichtige Kennzahl, die die Kreditwürdigkeit widerspiegelt. Er reicht von A (sehr gute Kreditwürdigkeit) bis G (schlechte Kreditwürdigkeit). Ein hoher Scorewert bedeutet, dass die Schufa eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit für Kredite sieht, während ein niedriger Score auf eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit hinweist. 

Wer einen Vertrag abschließen, eine Wohnung mieten oder einen Kredit beantragen will, muss dafür oft eine Schufa-Auskunft vorlegen. Die normale Schufa-Auskunft kostet knapp 30 Euro. Jeder hat das Recht, eine kostenlose Daten-Kopie der gespeicherten Daten anzufordern. Diese Auskunft gibt detaillierte Informationen darüber, welche Daten die Schufa über jemanden gespeichert hat. Über die Schufa-Website kann diese Auskunft kostenfrei beantragt werden. Solltest du fehlerhafte Daten feststellen, hast du das Recht, Einspruch einzulegen und die Korrektur zu verlangen.

Hier geht’s zum Video von Finanztip: was tun bei schlechter Schufa oder fehlerhaften Einträgen?

Deine Schufa, deine Verantwortung

(Quelle: Schufa)

Das eigene Verhalten hat einen großen und direkten Einfluss auf den eigenen Schufa-Score. Pünktliche Rückzahlungen und verantwortungsbewusster Umgang mit Krediten können den Score positiv beeinflussen. Gleichzeitig sollte man darauf achten, nicht zu viele Kreditanfragen zu stellen oder seine Kredite zu vernachlässigen, da dies die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann.

Warum den Schufa-Score im Blick haben?

Ein solider Schufa-Score ist von großer Bedeutung, da er direkt mit der eigenen Bonität verbunden ist und somit die finanzielle Verlässlichkeit widerspiegelt. Ein hoher Schufa-Score signalisiert, dass man in der Lage ist, Kredite und finanzielle Verpflichtungen fristgerecht und zuverlässig zurückzuzahlen. Dies ist besonders wichtig, da viele Unternehmen, darunter Mobilfunkanbieter und Kreditgeber, den Schufa-Score als eine Hauptreferenz zur Einschätzung des Zahlungsverhaltens nutzen. 

Je besser der Score ist, desto größer sind die Chancen auf einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Es ist jedoch zu beachten, dass die genauen Anforderungen von Unternehmen zu Vertragsabschlüssen variieren können. Ein positiver Schufa-Score kann nicht nur helfen, Verträge abzuschließen, sondern beeinflusst auch die Konditionen dieser Verträge positiv. Wenn der Score hoch ist, kann man beispielsweise von besseren Zinsen und günstigeren Konditionen bei Krediten und Finanzprodukten profitieren. Kurz gesagt, ein guter Schufa-Score ist der Schlüssel zu einem stabilen finanziellen Fundament und eröffnet vielfältige Möglichkeiten, von verbesserten Vertragsbedingungen bis hin zu mehr finanzieller Flexibilität.

Hier ein Video von Finanzfluss zum Thema Schufa, das nochmal alles zusammenfasst:

Und jetzt zur Praxis

Nachdem ihr euch nun einen fundierten Überblick über die Grundlagen der Schufa verschafft habt, ist es an der Zeit, in die praktische Anwendung überzugehen. Die Klasse weiß jetzt: 

  • … was die Schufa ist und warum es sie gibt,
  • … wie sie funktioniert und welche Daten sie speichert und 
  • … warum ein positiver Schufa-Score von großer Bedeutung ist. 

Wenn Interesse besteht, könnt ihr die wichtigsten Sachen nochmal in einem kurzen Quiz abfragen. Hier sind einige Ideen, wie ihr die Vertretungsstunde ab diesem Punkt gestalten könnt:

  1. Diskussion: Offene Diskussion mit der Klasse über die Schufa. Was wissen die Schüler:innen über die Schufa und welche Fragen und Kritikpunkte gibt es? Oder eine klassische Pro/Contra Diskussion mit der Klasse, in zwei oder mehr Gruppen werden Argumente für und gegen die Institution gesammelt, anschließend werden sie vorgetragen und gegeneinander abgewogen. 
  2. Gruppenarbeit: Die Klasse teilt sich in drei oder mehr Gruppen auf und jede erhält ein anderes Szenario. Lasst eine Gruppe die Kreditwürdigkeit anhand gegebener Informationen bewerten und diskutieren, welche Auswirkungen dies auf die finanzielle Zukunft der betreffenden Person haben könnte. Eine zweite Gruppe kann sich an einem konkreten Beispiel damit beschäftigen, wie eine Person mit einem nicht so guten Schufa-Score den Wert erhöhen könnte. Eine weitere Gruppe könnte versuchen, aus Sicht einer Bank zu entscheiden, ob sie einer Person oder einem Unternehmen einen Kredit gewähren würde oder nicht.
  3. Rollen- oder Planspiel: Organisiert ein Rollenspiel, bei dem die Schüler:innen verschiedene Charaktere spielen, die unterschiedliche Schufa-Scores haben. Sie sollen Entscheidungen treffen, wie beispielsweise einen Kreditantrag stellen oder einen Mobilfunkvertrag abschließen. Auch hier können einige wieder die Perspektive einer Bank oder eines Unternehmens einnehmen. Dies verdeutlicht die Auswirkungen eines Schufa-Scores auf den Alltag. 

Für mehr Ideen gibt es auch Unterrichtsmaterialien von der Schufa: Doppelstunden SCHUFA macht Schule 

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Jeden Tag werden wir mit der Digitalisierung konfrontiert und nehmen sie häufig schon nicht mehr richtig wahr. Ob es die täglichen Nachrichten auf unserem Smartphone sind, die digitale Anzeige der Abfahrtszeiten an den Bushaltestellen oder vielleicht sogar neu gewonnene Jobs, die erst durch die Digitalisierung möglich geworden sind. Das, was für viele Erwachsene längst Alltag ist und wie von Zauberhand läuft, müssen vor allem jüngere Schüler:innen erst noch lernen. 

Zu wenig ausgebildetes Personal aus dem IT-Bereich und dazu der schon bestehende Mangel an Lehrkräften erschweren die Förderung der digitalen Kompetenzen der Kinder. Dass Schulen technisch optimiert werden sollen, ist leichter gesagt als getan. Der Zugang zu Fördermitteln und die neue Ausstattung der Hardware und Software treffen auf viele Baustellen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Lehrer:innen sich in der Regel selbst um die Programme und die Installationen kümmern müssen. Dazu fehlt nicht nur häufig die Zeit, sondern auch die Kompetenz. Der Verein ROCKID.one betreibt seit Anfang 2020 das Projekt ‘Azubis an Schulen’, um genau an diese Aufgabe anzuknüpfen.

ROCKID.one hat bereits circa 3.500 Schüler:innen unterstützen können. 180 Azubis entlasteten bisher die Lehrkräfte an den Grundschulen in 25 deutschen Städten. In Zusammenarbeit mit den IHKs in beispielsweise Köln und Düsseldorf hat ROCKID.one eine Urkunde entwickelt, welche in den nächsten Monaten an die Azubis übergeben werden kann – Wertschätzung für eine wichtige Rolle, welche die Azubis übernehmen. Die Mission des Vereins ist es, das Projekt weiter auszuweiten, um die jungen Schüler:innen bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ein weiteres Ziel von ROCKID.one ist, eine Erlebniswelt zu errichten, zu der nicht nur Schüler:innen und Azubis Zugang haben, sondern die auch ein Ort für Familien und Rentner ist.

Eine Win-Win-Situation für alle

So beschreibt der Vorsitzende Mario Schwarz, das Projekt ‘Azubis an Schulen’. Das Konzept hinter dem Projekt: Auszubildende aus verschiedenen Unternehmen kommen einmal pro Woche in eine Grundschule, um eine Medienstunde für die Schüler:innen zu  halten, was in der Praxis gut ankommt: “Die Schüler:innen sind hochmotiviert und sind sehr begeistert über die Medienstunden”, berichtet eine Lehrer:in aus einer Grundschule in Mönchengladbach. Darüber hinaus gab Reporter:in Spratte im TV Beitrag des WDR an, dass die Kinder selbstbewusster werden und über sich hinauswachsen können. Sie würden nicht nur Basiswissen im Umgang mit Computerprogrammen, Apps und dem Internet lernen, sondern würden auch über die Gefahren auf den sozialen Medien und über ihr Recht am eigenen Bild aufgeklärt werden. So können sie ihre Medienkompetenz stärken und wissen, wie sie sich sicher im Web bewegen können. 

Aber nicht nur die Schüler:innen lernen Neues. Auf Nachfragen der Reporter:in des WDR welche Vorteile das Projekt für sie persönlich hätte, teilte Azubi Lena Ebel mit, dass sie auch von den Kindern viel zurück bekommen würden und sie manchmal ihre ‘Komfortzone’ verlassen müssen, eben genau so wie es auch später in ihrem Beruf sein wird. Sie würden neben ihrer Kommunikationsfähigkeit auch ihre Sozialkompetenzen stärken. Ihre Kenntnisse im Umgang mit Computern, Programmieren und Robotern würden ebenfalls erweitert werden. Durch die wöchentlichen Medienstunden lernen die Azubis obendrein etwas über das Präsentieren.

Um sicheren und richtigen Umgang mit den weiteren Programmen und Grundlagen zu gewährleisten, stellt das Team von ROCKID.one sicher, dass sich die Azubis vor den Medienstunden selbst mit den Themen befassen können. 


(Quelle: rockid.one)

Warum überhaupt Azubis? 

Der Verein ROCKID.one hat die Schulen angesprochen, ob ein generelles Interesse besteht, zusätzliche Medienstunden durch externe Unterstützung zu erhalten. Die Resonanz der Schulen war beeindruckend. Das Wissen rund um die digitale Welt und den sozialen Medien ist bei beinahe allen Azubis vorhanden. Auf Nachfrage bei verschiedenen Unternehmen, ob sie ihre Auszubildenden für ein derartiges Projekt zur Verfügung stellen würden, gab es von keinen Seiten Einwände. 

Das, was die meisten Azubis heutzutage schon von klein auf kennen, ist für viele Lehrkräfte, die bereits lange in dem Beruf sind, nicht so alltäglich. Die Lehrer:innen sind sehr froh über die wöchentlichen Medienstunden der Azubis. “Sie [die Azubis] wachsen damit auf und es ist alles selbstverständlich – Ich muss es vor den Kindern erstmal selber lernen", sagt Klassenlehrerin Silke Baumgardt über die Vorteile der Azubis in den Klassen. Erst recht zu den Zeiten von Homeschooling während der Corona-Pandemie wurden die fehlenden digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte bemerkbar.

Pandemie war eine schwierige Zeit für alle 

Christian Eikenbusch, der die Grundschule KGS Nordstraße in Mönchengladbach leitet sagt: “Wir haben in der Zeit der Pandemie und im Distanzunterricht schon vieles Digitales gemacht was auch für uns neu war. Wir möchten dringend diese Art von Digitalisierung mit in den Unterrichtsplan in den Regelunterricht bringen.” Der Unterricht während der Corona Pandemie war eine Mammutaufgabe für viele Lehrkräfte an deutschen Schulen. Der Umgang mit digitalen Unterrichtsmaterialien, fernab von einem DVD-Player und einem alten Röhrenfernseher brachte nicht nur die Lehrer:innen, sondern auch die Schüler:innen an ihre Grenzen. “Das Problem ist, dass wir zwar viel Hardware an den Schulen haben, aber die Leute und die Lehrer, die es bedienen können und sollen, fehlen an der Stelle", erklärt Projektleiter Schwarz in einem TV-Beitrag des WDR. Das Team von ROCKID.one greift den Lehrkräften dabei unter die Arme und ergänzt mit den umfassenden digitalen Kompetenzen der jungen Azubis die teilweise fehlenden Fähigkeiten bei den Lehrkräften. 

Ob das Projekt allerdings deutschlandweit realisierbar ist und ob es letztendlich das große Problem der überlasteten Lehrkräfte löst, ist fraglich. Es ist eine hilfreiche Unterstützung und Möglichkeit für die Schulen und mit Sicherheit ein riesen Spaß und eine angenehme Abwechslung für die Schüler:innen. Allerdings ändert sich mit dem Projekt das grundlegende Problem der schlechten Digitalisierung an deutschen Schulen und die fehlende Ausbildung in digitalen Kompetenzen bei den Lehrkräften nicht.

Habt ihr schon einmal von dem Verein ROCKID.one und ihrem Projekt ‘Azubis an Schulen’ gehört? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Endlich Ferien! Weiße Sandstrände, tropische Wälder und luxuriöse Hotels am anderen Ende der Welt. Herrlich, oder? Doch Moment mal, wolltest du nicht eigentlich klimafreundlicher leben und deine Flugreisen einschränken? Auch mit dem Zug lassen sich in Europa Strände, Berge und diverse Städte erkunden. Wir zeigen euch die besten Möglichkeiten, wie man mit dem Zug die schönsten Orte in Europa erreichen kann und gleichzeitig auf dem Weg so einiges erlebt.

Ein Interrail Ticket für maximale Flexibilität in Europa

Die wahrscheinlich bekannteste Möglichkeit der Zugreise ist Interrail. Mit der “Bahn-Flatrate“ lassen sich 30.000 Reiseziele in 33 Ländern in Europa bereisen und das mit maximaler Flexibilität. Jede Person mit Wohnsitz in Europa kann das Angebot in Anspruch nehmen und zahlt je nach Altersklasse unterschiedlich viel für ein Ticket. Interrail bietet grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Tickets an, je nach Urlaubsplanung.

(Quelle: Canva)

Wenn es eine längere Reise durch mehrere Länder Europas sein soll, ist der Interrail Global Pass die beste Wahl. Damit kann man über unterschiedlich lange Zeiträume fast alle Züge in Europa nutzen und kann sich seine individuelle Reiseroute planen oder spontan in den nächsten Zug einsteigen. Von 1 bis 3 Monaten mit einer unterschiedlichen Anzahl an möglichen Reisetagen kann man sich sein Ticket flexibel auswählen. Ob ihr nun jeden Tag ein neues Ziel bereist oder doch lieber mehrere Tage an einem Ort verbringt, bevor es weitergeht, mit den verschiedenen Varianten des Global Pass steht eurer Planung nichts im Weg. Je nach Alter und Reisedauer bewegen sich die Preise für einen Global Pass zwischen 185 Euro und 812 Euro pro Person. Besonders günstig wird es für Menschen unter 27 Jahren. Wenn ihr euren Schüler:innen einen Rat für eine Auszeit nach dem Abschluss geben wollt, kann ein Blick auf das Konzept Interrail also lohnenswert sein.

Wer ein festes Land für seinen Urlaub erkunden möchte, kann sich auch für den Interrail One Country Pass entscheiden. Bei dieser Variante werden die Länder Europas in unterschiedliche Preisstufen eingeteilt, wodurch ein Urlaub in Kroatien beispielsweise deutlich günstiger wird als eine Rundreise in Norwegen. Wer unter 27 Jahre alt ist und eine Reise quer durch Italien plant, bezahlt für fünf Reisetage innerhalb von einem Monat zum Beispiel nur 179 Euro, was im Vergleich zu den Preisen für Zugfahrten allgemein relativ günstig ist. Wenn ihr also einen längeren Aufenthalt in einem speziellen Land plant und gerne mehrere Ecken sehen wollt, ist der Interrail One Country Pass günstiger, als jede Fahrt separat zu buchen.

Eine Sache gibt es bei den Interrail-Tickets beider Varianten allerdings zu beachten. In vielen Zügen, besonders im Fernverkehr und in Nachtzügen, gibt es eine Reservierungspflicht für einen Sitzplatz. Zum Beispiel der TGV in Frankreich oder Fernverkehrszüge in Spanien setzen eine Reservierung voraus, wodurch die gewonnene Flexibilität durch das Interrail Ticket reduziert wird. Außerdem kommen durch die Reservierungen auch weitere Kosten hinzu, die nicht im Interrail-Ticket inbegriffen sind. Hier gilt es also, sich vorab zu informieren, ob die Bahngesellschaft, die man nutzen will, Reservierungen verlangt oder ob man entspannt in den nächsten Zug steigen darf. Ein bisschen Planung gehört also auch hier dazu.

Im Schlaf zum Ziel – Eine Fahrt im Nachtzug

Eine andere Variante, in den Urlaub zu fahren, ist eine Fahrt mit dem Nachtzug. Wir stellen euch einige beliebte Routen in Europa vor, die ihr im Schlaf erreicht. Je nachdem, von welcher deutschen Stadt aus ihr startet, gibt es unterschiedlich gute Verbindungen in beliebte Nachbarländer.

(Quelle: Canva)

Eine Fahrt mit dem Berlin-Night-Express von Berlin nach Malmö in Schweden dauert beispielsweise ca. zehneinhalb Stunden. Los geht die Fahrt täglich – außer Samstag – gegen Abend und nach einer Nacht im Sechser-Schlafwagen erreicht man Malmö gegen Mittag des nächsten Tages. Die Nightjets der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verbinden beliebte Großstädte in ganz Europa miteinander. Ob München – Rom, Wien – Paris oder Hamburg - Zürich, längere Strecken lassen sich auch hier über Nacht schnell zurücklegen. Bei einer Buchung des Nightjets gibt es verschiedene Möglichkeiten und durch einen großzügigen Aufpreis kann man auch Privatabteile buchen. Außerdem lassen sich die Nightjet-Züge zum Teil auch mit einem Interrail Ticket nutzen, auch hier kommen allerdings Mehrkosten auf den Fahrgast zu.

Wer gerne weiter im Süden starten möchte, kann auch eine Fahrt von Sofia in Bulgarien nach Istanbul in der Türkei buchen. Die Fahrt dauert etwa zwölf Stunden, bringt aber einige Nachteile mit sich. Es gibt keine Verpflegung mit Essen und Trinken im Zug und eine Buchung des Tickets ist ausschließlich an Bahnhöfen möglich, nicht im Internet. Wer den Norden und kälteres Wetter bevorzugt, hat noch eine besondere Möglichkeit. Der Santa-Claus-Express fährt quer durch Finnland von Helsinki nach Kemijärvi und schaut sogar an der offiziellen Heimat des Weihnachtsmannes, Rovaniemi, vorbei. Wie man sieht, gibt es zahlreiche Strecken in allen Ecken Europas, die mit dem Nachtzug verbunden werden.

Ist ein Urlaub mit dem Zug etwas für mich?

Bei einer Fahrt im Nachtzug kommt es beim Komfort auf verschiedene Aspekte an. Bist du eine Person, die beim leisesten Geräusch wach wird und außerhalb ihrer eigenen vier Wände nur schwer Schlaf findet? Dann ist eine Übernachtung in größeren Abteilen mit fremden Personen auf engstem Raum vermutlich nicht die optimale Lösung für einen entspannten Start in den Urlaub. Wenn du allerdings einen tiefen Schlaf hast und vielleicht sogar mit mehreren Personen unterwegs bist und dir mit deinen Freund:innen ein Abteil teilst, kann der Nachtzug eine gemütliche und lustige Angelegenheit werden. 

Zu beachten ist bei Fahrten im Nachtzug außerdem, dass meistens eine Reservierung nötig ist und dadurch die Spontanität etwas leidet. Es kann zudem vorkommen, dass die reservierungspflichtigen Züge schon länger im Voraus ausgebucht sind und auf Regionalverkehr umgestiegen werden muss. Das kostet natürlich deutlich mehr Zeit und Nerven. Zumal für fast jedes europäische Land eine eigene Website für die Reservierung genutzt werden muss und dort keine einheitlichen Vorgaben zu finden sind. Bei der Durchquerung mehrerer Länder in wenigen Tagen kann dadurch schnell Frustration aufkommen. Bei einer spontan organisierten Reise mit dem Zug ist man außerdem auf die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn angewiesen, um seinen Anschluss nicht zu verpassen und nicht an einem kleinen Bahnhof mitten im Nirgendwo zu stranden. Wer seine Reise in Deutschland startet, hat ein besonders hohes Risiko, gleich an Tag 1 ausgebremst zu werden. Um bei verspäteten oder ausgefallenen Zügen nicht in Stress zu geraten, bedarf es Improvisationstalent und Flexibilität.

Wer auf der Suche nach einem Urlaub ist, bei dem man besonders viel auf dem Reiseweg sieht und auch versteckte Orte entdecken möchte, ist die Reise mit dem Zug perfekt. Die Flexibilität und Freiheit, die einem ein Interrail Ticket bietet, findet man ansonsten vermutlich nur mit dem Auto. Das Zugticket ist allerdings deutlich günstiger als die Benzinkosten für eine Europareise und zudem eignet sich eine Zugfahrt besser zum Zurücklehnen, Entspannen, Podcast hören oder Lesen. Ob für dich persönlich ein Interrail Ticket in Frage kommt, die Fahrt im Nachtzug oder vielleicht sogar eine Kombination aus beidem, hängt von deinen individuellen Vorstellungen eines gelungenen Urlaubes ab. Definitiv lassen sich mit diesen Möglichkeiten wunderschöne Ziele in ganz Europa klimafreundlich erreichen und unterwegs sieht man deutlich mehr als von hoch oben im Flugzeug.

Habt ihr euren nächsten Urlaub schon geplant und habt euch für den Zug entschieden? Teilt eure Pläne und Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

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Als einer der größten Entwickler für Smartphones, Computer & Co. bringt Apple immer wieder neue Produkte und Produktversionen auf den Markt, die auch für Schule und Uni interessant sind. In der Kaufberatung zu den besten Tablets für Lehrkräften, haben wir euch eine Auswahl aller Hersteller geliefert. Sollte eure Wahl auf ein Apple-Gerät gefallen sein, stellt sich angesichts der unterschiedlichen und nicht gerade günstigen Modelle die Frage: was lohnt sich für wen? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach und begleiten euch bei der Suche nach einem neuen iPad.

Momentan verkauft Apple sechs unterschiedliche iPad-Modelle. Vor dem iPad-Kauf stellt sich immer die Frage, wie wichtig euch die Größe des Tablets ist, ob eine gute Kameraqualität benötigt wird und in welchem preislichen Rahmen sich das neue Tablet bewegen soll. Denn diese Aspekte können im Nachhinein nicht mehr geändert werden – dagegen ist die Leistung der iPads im Vergleich untereinander ähnlich gut und kommt erst bei speziellen Verwendungszwecken besonders zum Tragen.

(Quelle: Apple)

Klein, aber oho: Das iPad mini

Eine gute Wahl für die, die auf ein besonders kompaktes Format mit 8,3 Zoll Display setzen, ist das iPad mini. Dieses Modell überzeugt mit dem stärksten Prozessor der A-Serie (Apple A15) in einem iPad, einem der besten Displays, einer 12 Megapixel Kamera, die auch 4K-Videos aufnehmen kann, einen USB-C-Anschluss und der Kompatibilität mit dem neuesten Apple-Pencil 2. Das iPad mini ist wie alle anderen Modelle von Apple mit 64 GB oder 256 GB Speicherplatz erhältlich. Zusätzlich kann zwischen den Verbindungsoptionen zwischen Wi-Fi oder Wi-Fi + Mobildaten gewählt werden, mit dem ihr auch ohne WLAN (mit einem entsprechenden Mobilfunkvertrag) unterwegs online sein könnt. Je nach Wahl liegt das iPad mini zwischen 649 und 849 Euro. Der Apple-Pencil 2 kann als Zusatz für weitere 149 Euro erworben werden. Für dieses Modell bietet Apple allerdings kein Tastatur-Cover an, was bei der kompakten Größe aber auch nicht viel Sinn ergibt. Stattdessen kann auf Bluetooth Tastaturen umgestiegen werden.

Mit einer Akkulaufzeit für den ganzen Tag ist das iPad mini ein praktisches und kompaktes Alltagsgerät, das in jede Tasche passt und euch durch euren Arbeitstag begleitet. Der einzige Abstrich muss bei der Größe bzw. beim Schreiben mit dem Pencil auf dem Display gemacht werden, da die Hand immer auf der Gerätekante liegt, was auf Dauer unangenehm werden kann.

(Quelle: Apple)

Der Alltagsallrounder: Das iPad 10

Das iPad befindet sich als klassisches Modell von Apple mittlerweile in der 10. Generation. Über das Vorgängermodell iPad 9, das von Apple auch noch als günstigere Version verkauft wird, haben wir bereits hier berichtet. Kleinere Nachteile des alten Modells, wie die dicken Displayränder, eine nicht so hohe Kameraqualität (8 MP) oder der fehlende USB-C-Anschluss, werden nun ausgeglichen – das hat aber auch seinen Preis: Mit rund 579 Euro kostet das iPad 10 einiges mehr als sein Vorgänger, allerdings ist auch hier je nach Größe des Speicherplatzes und der Verbindungsoption mit einem Aufpreis auf bis zu 779 Euro zu rechnen. 

Das iPad 10 bietet ein modernes Design, im Vergleich zum Vorgänger ein 0,7 Zoll größeres Display (10,9 Zoll insgesamt), den besseren A14-Prozessor sowie eine bessere Kamera mit 12 Megapixeln. Auch der USB-C-Anschluss ist hier von Vorteil, da er einen einfacheren und schnelleren Datenaustausch, zum Beispiel bei Präsentationen oder Gruppenarbeiten, ermöglicht. Zudem verfügt das iPad 10 als einziges Modell über eine Frontkamera in der Mitte des Screens, was besonders bei Online-Meetings positiv ins Gewicht fällt. Was das iPad allerdings immer noch mit seinem Vorgänger gemeinsam hat, ist die schlechte Displayoberfläche, die nicht antireflex-beschichtet ist und sich beispielsweise das Schreiben mit dem Apple-Pencil auf der Oberfläche sehr unnatürlich anfühlt. Zudem ist das Modell nur mit dem älteren Pencil der 1. Generation kompatibel. Hier sollte also gut abgewogen werden, ob die Neuerungen den starken Aufpreis wirklich wert sind, da das iPad 9 immer noch eine solide Alternative ist.

(Quelle: Apple)

Viel Power, dünnes Design: Das iPad Air

Das iPad Air ist dünner als das iPad 10, hat mit diesem Modell aber dennoch einige Gemeinsamkeiten: Es setzt ebenfalls auf ein 10,9 Zoll-Display, hat die gleiche Kameraqualität und verfügt ebenfalls über einen USB-C-Anschluss. Was das iPad Air allerdings deutlich abgrenzt, ist der M1-Prozessor, den beispielsweise auch das MacBook Pro hat. Mit diesem leistungsstarken Prozessor lassen sich anspruchsvollere Projekte wie kleine Videos für Präsentationen oder Projekte schneiden – sogar Apple Final Cut funktioniert auf diesem iPad. Das antireflex-beschichtete Display ermöglicht ein natürliches Schreibgefühl mit dem Apple-Pencil 2 und ist somit beispielsweise für präzise Zeichenarbeiten geeignet. Auch das Magic Keyboard kann mit diesem Modell verbunden werden, was einem Desktop sehr nahe kommt und einen hohen Komfort beim Arbeiten mit der Tastatur bietet. Damit ist das iPad Air eine gute Wahl für diejenigen, die im Schulalltag auf einen Laptop verzichten und trotzdem ausreichend Leistung haben wollen.

Je nach Ausführung mit Speicherplatz und Verbindungsoptionen kostet das iPad Air zwischen 769 und 969 Euro – die Anschaffungskosten für einen zusätzlichen Apple-Pencil 2 liegen ebenfalls bei 149 Euro, ein Magic Keyboard liegt bei 369 Euro.

(Quelle: Apple)

Fortschrittlichste Technologie: Das iPad Pro

Das umfangreichste und damit auch teuerste Modell unter den iPads ist das iPad Pro. Es bietet viele Features, die mit einem MacBook Pro mithalten können und richtet sich deswegen an all jene, die für ihre Arbeit viele unterschiedliche Anwendungen auf einem leistungsstarken Gerät vereinen wollen. Das iPad Pro ist in zwei Größen erhältlich: Als 11 Zoll-Modell ab 1.049 Euro oder als 12,9 Zoll-Modell ab 1.449 Euro. Neben der stattlichen Größe bietet dieses Gerät noch mehr Speicherplatz, bei dem zwischen 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB gewählt werden kann – dadurch ergibt sich allerdings auch ein finanzieller Umfang von bis zu 2.429 Euro. Mit diesem umfangreichen Speicherplatz, dem noch stärkeren M2-Prozessor, einem USB-C Anschluss mit Unterstützung für Thunderbolt sowie der Kompatibilität mit dem Apple-Pencil 2 und Magic Keyboard sind nahezu keinem Projekt Grenzen gesetzt.

Fazit: Vergleichen lohnt sich

Das Angebot der unterschiedlichen iPad-Modelle ist sehr umfangreich und bietet so für jeden Verwendungszweck und jedes Budget ein gutes Angebot. Dennoch sind die Geräte nicht unbedingt günstig, wenn vor allem noch weitere Ergänzungen wie Apple-Pencil oder Tastatur benötigt werden. Zudem werden die Produkte auf der Website von Apple zumeist sehr teuer angeboten, weswegen es sinnvoll ist, unterschiedliche Angebote vom Hersteller und anderen Seiten zu vergleichen, was sich oftmals lohnt. Hier können Vergleichsportale wie idealo hilfreich sein, auf denen ihr aktuelle Preisangebote für neue und gebrauchte Modelle bekommt und gleichzeitig die Preisentwicklung verfolgen könnt. Eine andere Alternative bietet Apple selbst in Form von Bildungspreisen oder Bildungsrabatten für Schüler:innen, Studierende und Lehrende, die dabei von Gerät zu Gerät (auf iPads und Macs beschränkt) variieren und so unterschiedliche Lösungen für den Bildungsbereich finden.

Seid ihr auf der Suche nach einem neuen iPad und konnte euch dieser Artikel bei der Entscheidungsfindung unterstützen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit.

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Stellt euch vor, ihr könnt in einem Land eurer Wahl für mehrere Jahre leben, euren Horizont erweitern, in die Kultur eintauchen, die Liebe zur Landessprache ausleben – und gleichzeitig auch noch unterrichten. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, wird durch Deutsche Auslandsschulen möglich gemacht. Diese Schulen sind weltweit an unterschiedlichen Standpunkten vertreten und ermöglichen deutschen Kindern und Jugendlichen, aber auch Lehrkräften, den Unterricht gemäß den Vorschriften des deutschen Bildungssystems im Ausland zu vollziehen. In diesem Artikel stellen wir euch die deutschen Auslandsschulen vor und zeigen euch, welche Chancen euch ein Auslandseinsatz in einer dieser Schulen bietet.

Schulen der Vielfalt: Deutsche Auslandsschulen im Überblick

“Globale Bindungen. Globale Werte. Deutsche Auslandsschulen bauen Brücken und prägen weltweite Bildungsbiographien”, lautet der Slogan auf der Homepage des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen (WDA), der die Interessen seiner Mitgliedsschulen vertritt. Weltweit gibt es 135 von der Bundesrepublik anerkannte Deutsche Auslandsschulen (DAS), die von mehr als 85.000 Schüler:innen in über 70 Ländern besucht werden. Rund 36 Prozent von ihnen sind deutsche Kinder und Jugendliche, die einen (großen) Teil ihrer Schullaufbahn im Ausland verbringen. Dieser Weg wird ihnen durch die deutschen Auslandsschulen ermöglicht, die ein internationales Netzwerk bilden. Sie sollen dazu beitragen, einen dauerhaft positiven Eindruck von Deutschland im Ausland zu vermitteln und dort die deutsche Sprache und Kultur zu fördern.

Interkulturelle Begegnungsschulen: Konzept und Bildungsangebot

Die deutschen Auslandsschulen werden im Regelfall durch gemeinnützige Schulvereine getragen sowie durch die Bundesregierung Deutschland beraten, mit qualifizierten Lehrkräften aus Deutschland gefördert und finanziell unterstützt. Die Privatschulen zeichnen sich durch ein gemeinsames Leitbild aus, die der WDA wie folgt zusammenfasst: “Als Leuchttürme der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik erfüllen die deutschen Auslandsschulen ihre Aufgaben: die Begegnung und den Austausch mit anderen Kulturen zu ermöglichen, die schulische Versorgung deutscher Kinder im Ausland zu gewährleisten, die deutsche Sprache zu fördern und den Studien- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.” Mit den besonderen Schwerpunkten auf einen interkulturellen Austausch zwischen Deutschland und dem Partnerland sowie der intensiven Förderung eines mehrsprachigen Unterrichts in deutscher und in der jeweiligen Landessprache, bieten die Schulen eine qualitativ hochwertige Schulausbildung.

Mit dem Angebot wenden sich die deutschen Auslandsschulen weltweit an deutsche Familien, die sich beruflich im Ausland befinden und während dieser Zeit nach einer deutschsprachigen Schulbildung für ihre Kinder suchen. In diesen Begegnungsschulen haben sie zusammen mit den Kindern der Gastländer und anderer Kulturkreise die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen sowie sich mit Deutschland, der Kultur und Sprache auseinanderzusetzen und vertraut zu machen. 

Die Schulzeit wird in der Regel mit einem doppelten (binationalen) Abschluss beendet: mit einem deutschen Schulabschluss, der von der Kultusministerkonferenz (KMK) vergeben wird, und einem Schulabschluss des Gastlandes. Zu den deutschen Abschlüssen zählen der deutsche Hauptschulabschluss, der mittlere Schulabschluss, Abschlüsse der beruflichen Bildung und das Abitur. Zusätzlich hierzu werden Abschlüsse des Gastlandes und der IB Organisation (Internationaler Bund) vergeben. Unter bestimmten Bedingungen ermöglichen diese Abschlüsse außerdem den Zugang zu Hochschulen in Deutschland. Sollte ein Kind deutscher Familien nicht bis zum Schulabschluss an einer Auslandsschule bleiben, unterstützen die Schulen obendrein die Fortsetzung der Schullaufbahn in Deutschland.

(Quelle: Zentralstelle für Auslandsschulwesen)

Internationale Pädagogen: Deutsche Lehrkräfte im Ausland

An den deutschen Auslandsschulen wird vollständig oder teilweise in deutscher Sprache und mit den Lehrplänen der Bundesländer unterrichtet. Somit sind Lehrkräfte aus Deutschland eine der tragenden Stützen der deutschen Auslandsschulen – sie tragen maßgeblich zum Konzept der Schulen bei und übernehmen eine besondere Verantwortung für deren Weiterentwicklung: Sie unterstützen die jeweilige Einrichtung bei der Sicherung der deutschen Bildungsziele und Abschlüsse und sind zusätzlich an der Qualitätssicherung und -entwicklung beteiligt. Zudem vermittelt Deutschland die Lehrkräfte an Schulen im Ausland, die ausschließlich über einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden. So soll sichergestellt werden, dass das Kollegium der Lehrkräfte stets Anschluss an die aktuellen Entwicklungen im deutschen Schulwesen hat. 

Jährlich werden rund 2.000 erfahrene Lehrer:innen für den Auslandseinsatz von den Ländern freigestellt. Dabei ist ein Auslandseinsatz von Lehrkräften aus Deutschland an unterschiedlichen Orten der Welt möglich, besonders häufig handelt es sich dabei um den Einsatz als Lehrer:in für verschiedene Fächer, aber auch die Position als Schulleitung ist hier möglich. Grundsätzlich liegt die Altersgrenze der Lehrkräfte bei 61 Jahren, während die Dauer des Aufenthalts im Ausland auf drei Jahre angelegt ist, die bei Bedarf jedoch auch um drei weitere Jahre verlängert werden kann.

Unterrichten im Ausland: Zwei Wege, ein Ziel

Ist die Entscheidung für einen Auslandseinsatz getroffen, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, in welches Land und an welche Schule es genau gehen soll. Das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) bietet euch als Hilfestellung eine Weltkarte an, auf der ihr nach den Standorten aller deutschen Auslandsschulen weltweit suchen könnt. Zudem stellt die Seite ein umfangreiches Informationsangebot mit einem kompletten Auslandsschulverzeichnis und Informationen zu Abschlüssen sowie der Organisation der einzelnen Schulen zur Verfügung. Für interessierte Lehrkräfte sind die entsprechenden Ansprechpartner:innen für die Freistellung in den Schuldienst im Ausland eine weitere Anlaufstelle, da sie die Verantwortlichen für das Auslandsschulwesen in den Kultusministerien der jeweiligen Länder sind.

Der finale Schritt in Richtung eines Einsatzes an einer deutschen Auslandsschule ist die Freistellung für den Aufenthalt, bei der je nach Anstellungsart der Lehrkräfte unterschieden wird: Verbeamtete oder unbefristet tarifvertraglich beschäftigte Lehrer:innen können sich für den Auslandseinsatz auf dem Dienstweg beim Bundesverwaltungsamt, der ZfA, bewerben. Genaue Informationen zu diesem Prozess und allen Regelungen findet ihr hier. Befristete oder anderweitige angestellte Lehrkräfte, ebenso wie Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen, werden auf der Internetseite der ZfA über Einsatzmöglichkeiten im Auslandsschulwesen informiert. 

Auf diese Weise ergeben sich für Lehrkräfte grundsätzlich zwei Wege, die sie ins Ausland führen: Eine Möglichkeit besteht darin, von der ZfA als Auslandsdienstlehrkraft (ADLK), Bundesprogrammlehrkraft (BPLK) oder als Landesprogrammlehrkraft (LPLK) an die jeweiligen Schulen im Ausland vermittelt zu werden. Als andere Möglichkeit bietet es sich für Lehrkräfte an, sich direkt an der entsprechenden deutschen Schule im Ausland zu bewerben und dort als Ortslehrkraft (OLK) eingestellt zu werden. Dementsprechend unterscheiden sich diese vier Positionen bzw. Einsatzmöglichkeiten durch den rechtlichen Status einer Lehrkraft sowie durch ihre Aufgabenschwerpunkte. Wenn ihr euch nicht sicher seid, welcher dieser beiden Wege für euch passend ist, könnt ihr hier auf der Seite von lehrer-weltweit.de, einem Forum des WDA für seine Mitglieder, einen Test machen, der euch bei der Orientierung hilft. Zudem veröffentlichen die Mitglieder im Forum unterschiedliche Stellenangebote an deutschen Auslandsschulen, die auf einer Weltkarte gefiltert werden können und bei eurer Suche ebenfalls hilfreich sind.

Deutsche Auslandsschulen sind eine zentrale Anlaufstelle für eine vielfältige Schulgemeinschaft. Die Entscheidung für den mehrjährigen Einsatz an einer Auslandsschule ist je nach Lebenssituation mit einigem Aufwand und viel Planung verbunden – die sich lohnen. Ihr lernt nicht nur die Menschen, die Kultur und Sprache eines anderen Landes intensiv kennen, sondern bildet euch durch diese Zeit als Lehrkraft weiter. Hier sammelt ihr wertvolle Lebens- und Berufserfahrung, die euch viele Perspektiven und Chancen eröffnen, die ihr wiederum zurück mit nach Hause und in euren Klassenraum in Deutschland bringen könnt. Lasst euch hier von den Auslandsberichten einiger Lehrkräfte überzeugen.

Habt ihr schon einmal über einen Aufenthalt als Lehrkraft an einer deutschen Auslandsschule nachgedacht? Teilt uns gerne eure Gedanken hierzu in den Kommentaren mit!

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Willkommen zu einem MINTastischen Ausflug in die bunte Welt von MINTvernetzt! Aber keine Sorge, heute geht es nicht um Kunstunterricht – heute dreht sich alles um die Farbe MINT in einem ganz anderen Kontext: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik! Hier gibt es keine Farbpalette, sondern ein Kaleidoskop an Wissen und Entdeckungen, das die Grenzen der Vorstellungskraft sprengt. Lasst uns die lebendigen Facetten von MINTvernetzt und drei Projekte erkunden, die Zukunftskompetenzen schulen.

MINTvernetzt ist die Service- und Anlaufstelle für MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Deutschland und fungiert als Dachorganisation für außerschulische MINT-Bildung. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von einer Kooperation verschiedener Organisationen, darunter die Körber-Stiftung, die matrix gGmbH und das Nationale MINT Forum e.V., gemeinsam umgesetzt.

Die Motivation hinter MINTvernetzt liegt in der Bedeutung von MINT-Kompetenzen als Zukunftskompetenzen. Um Deutschland als Innovationsstandort zu stärken und einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel zu leisten, ist es von entscheidender Bedeutung, die MINT-Bildung zu fördern und MINT-Talente zu fördern. Die Vermittlung von Kompetenzen in den MINT-Fächern an Kinder und Jugendliche sowie der Zugang zu MINT-Arbeitsplätzen sind zentrale Schlüssel für mehr Gleichberechtigung und Teilhabe. MINTvernetzt ist Teil des MINT-Aktionsplans 2.0 des BMBF.

Die Mission von MINTvernetzt ist es, ein Netzwerk für die MINT-Bildungslandschaft zu schaffen, das bestehende Initiativen und Akteur:innen aktiv einbindet und unterstützt. Ziel ist es, dass MINT-Akteur:innen sich als Gemeinschaft begreifen, mehr Sichtbarkeit für ihr Engagement und ihre Leistungen bekommen und ihr Angebot stärker mit schulischen Aktivitäten verzahnen können. Gemeinsam mit der MINT-Community sollen Impulse für neue Themen und innovative Angebote gesetzt werden, um Zukunftskompetenzen voranzutreiben.

(Quelle: MINT4Life)

MINT4Life: Ich druck mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Das MINT4Life-Projekt des International Centre for STEM Education (ICSE) in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes 3D-Druck-Cluster. Es vereint Partner:innen aus Bildung, Wissenschaft und Industrie, die gemeinsam das Thema 3D-Druck erlebbar machen wollen – sowohl im schulischen Kontext als auch in der außerschulischen Bildung. Das Projekt bietet kostenlose Workshops für Lehrkräfte, Schüler:innen, Studierende und Familien an, bei denen sie einfache bis knifflige 3D-Modelle anpassen, entwerfen und ausdrucken können. Die Zielgruppen des Projekts sind Grundschulen, Sekundarstufe 1 und 2 sowie (angehende) Lehrkräfte. Die Clusterstrategie basiert auf einer fundierten didaktischen Konzeption und wird von unterschiedlichen Partner:innen mit Expertise im Bereich 3D-Druck, MINT-Bildung, Regionalpolitik und Vereinsarbeit getragen. Dies ermöglicht eine breit aufgestellte Angebotspalette entlang der gesamten Wissens- und Wertschöpfungskette des 3D-Drucks. 

(Quelle: MINT4Life)

Die Veranstaltungen des Clusters umfassen digitale Workshops, Mitmachnachmittage, Betreuung von Forschungsarbeiten, interdisziplinäre Großveranstaltungen, Angebote in Verbundwerkstätten und mobile Angebote in Schulen und Bildungseinrichtungen. Neben der Verbreitung der Inhalte über verschiedene Disseminationsstrategien, wie Social Media Kampagnen und Pressearbeit, liegt ein Schwerpunkt des Projekts auf Netzwerkarbeit und Austausch mit MINT-Akteur:innen, Bildungsnetzwerken, Schulen und Unternehmen. Ziel ist es, durch flexible Steuerung, Qualitätssicherung und eine vielfältige MINT-Bildungslandschaft eine nachhaltige Wirkung zu erzielen und den 3D-Druck als innovative Technologie in der MINT-Bildung zugänglich zu machen.

(Quelle: Pixabay)

Aus die Maus: Wenn Schüler:innen zu Naturdetektiven werden

Das Projekt "Aus die Maus" bietet Schüler:innen die Möglichkeit, Identitäten spielerisch auszuprobieren, indem sie für einen Tag zu Expert:innen eines Ermittlungsteams werden. Durch diese aktive Rolle erleben sie sich von Anfang an als aktiv und kompetent. Das Projekt konzentriert sich auf das Thema "Fledermaus" und nutzt das Noctalis als außerschulischen Lernort, um komplexe wissenschaftliche Fragestellungen in Form eines spannenden Rätsels zu vermitteln. Die Schüler:innen erkennen dabei die starke Vernetzung von Mensch und Natur und erfahren Aspekte der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung biologischer Ressourcen.

Um das Thema "Fledermaus" nachhaltig zu vermitteln, steht ein handlungsorientierter Ansatz im Mittelpunkt des Projekts. Die Schüler:innen sollen eigenständig und ohne Frontalunterricht die Lernziele über Fledermäuse aneignen. Die Klasse teilt sich in verschiedene Expertengruppen wie Anatomie, Physiologie, Ökologie, Technik, Kommissare und Reporter. Jede Gruppe eignet sich Wissen entsprechend ihres Themas an, um am Ende gemeinsam die Todesursache einer Fledermaus aufzuklären.

Für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts sind motivierte Schüler:innen von großer Bedeutung, die Interesse an Fledermäusen und Umweltschutz haben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die ausreichende Zeit, die seitens der Lehrer:innen eingeplant werden sollte (4-5 Stunden). Obwohl das Projekt ohne Lehrer-Input auskommt, sind die Projektleiter:innen stark involviert und unterstützen die Schüler:innen in den verschiedenen Gruppen. Die freiwilligen Mitarbeiter des Noctalis spielen eine wichtige Rolle, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Das Projekt "Aus die Maus" holt die Schüler:innen auf ihrem individuellen Wissensstand ab und weckt durch entdeckendes und spielerisches Lernen das Interesse für Fledermäuse und Umweltschutz.

(Quelle: KlimaDatenSchule)

Von Bits und Bäumen: KlimaDatenSchule weckt Umweltbewusstsein

Das Projekt "KlimaDatenSchule" hat das Ziel, Klimaschutz mit Daten- und Medienkompetenz zu verknüpfen und einen praxisorientierten Einstieg in das Arbeiten mit Klimadaten zu ermöglichen. Es beleuchtet die Bereiche Ernährung, Papier, Bäume und Mobilität im Kontext des Klimaschutzes. Hierfür wurde eine Web-App entwickelt, die Schüler:innen, Lehrkräften und Lernbegleiter:innen kostenlos zur Verfügung steht. Zusätzlich bietet das Projekt eine Toolbox mit Messgeräten und Infokarten als Lernmaterialien an. Neben den digitalen Angeboten gibt es auch Beratungs- und Vernetzungsangebote.

Das Programm richtet sich an Lehrkräfte und Lernbegleiter:innen der Sekundarstufen 1 und 2 und verfolgt das Ziel, MINT-Kompetenzen im Zusammenhang mit Klimaschutz zu fördern. Es wird von BildungsCent e.V. in Zusammenarbeit mit medial pfade.org – Verein für Medienbildung e.V. und re:edu GmbH & Co. KG umgesetzt. BildungsCent e.V. hat langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Lernorten im gesamten Bundesgebiet und setzt sich für eine neue und nachhaltige Lehr- und Lernkultur ein. Die Kooperation mit mediale pfade bereichert das Programm zusätzlich durch Expertise im Bereich der Medienbildung und digitalen Bildung. Gemeinsam wird KlimaDatenSchule zu einem Bildungsort für nachhaltige Entwicklung und stärkt den souveränen Umgang junger Menschen mit digitalen Medien und neuen Technologien.

(Quelle: KlimaDatenSchule)

Das Start-up re:edu GmbH & Co. KG, eine Ausgründung des Instituts für Geoinformatik der Uni Münster, unterstützt das Projekt mit seiner Erfahrung im Bereich der digitalen Bildung. Das Projekt möchte innovative Ansätze im Klimaschutz vorantreiben, verbreiten und deren Wirkung nachhaltig verstetigen. Dabei motiviert es alle Teilnehmenden zu einem klimafreundlichen Verhalten im Alltag, um einen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele zu leisten. Insgesamt verbindet KlimaDatenSchule auf innovative Weise Klimaschutzthemen mit Datenkompetenz und Medienbildung und bietet damit eine wichtige Grundlage für das Verständnis und Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.

Die drei Projekte, MINT4Life, Aus die Maus und KlimaDatenSchule, zeigen eindrucksvoll, wie wichtig und vielfältig MINT-Bildung für die Förderung von Zukunftskompetenzen ist. MINT4Life ermöglicht es, junge Menschen für die Welt der Wissenschaft und Technik zu begeistern und ihnen gleichzeitig ein Verständnis für nachhaltige Lösungsansätze zu vermitteln. Aus die Maus fördert spielerisch die Identifikation mit naturwissenschaftlichen Themen und weckt das Interesse an Umweltschutz. KlimaDatenSchule verknüpft Klimaschutz mit Daten- und Medienkompetenz und stärkt so die Fähigkeiten, die für die Lösung globaler Herausforderungen von entscheidender Bedeutung sind.

Angesichts der komplexen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, ist es von großer Bedeutung, junge Menschen für MINT-Bildung zu begeistern und ihre Zukunftskompetenzen zu stärken. Teilt eure Meinungen und Erfahrungen zu MINTvernetzt! Habt ihr bereits von diesen Projekten gehört oder daran teilgenommen? Was denkt ihr, welche Auswirkungen die Initiative auf die MINT-Bildung und die Förderung von Zukunftskompetenzen hat? 

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Ein bisschen Abwechslung für den Unterricht gefällig? Egal ob in einer Vertretungsstunde, kurz vor den Ferien oder einfach für eine kleine Pause mitten in einer Unterrichtsstunde: Lernspiele sind hier immer eine gute Idee. Sie helfen, den Unterricht aufzulockern und mit den Schüler:innen gleichzeitig Wissen aufzufrischen und zu vertiefen. Es lohnt sich also, unterschiedliche kreative Spielideen zur Hand zu haben, die problemlos an ein Fach oder eine Klassenstufe angepasst werden können. Passend dazu haben wir euch einige Lernspiele zusammengestellt, die schnell und unkompliziert sind.

Die Klassiker

Einige Ideen unter den Lernspielen sind als Dauerbrenner bei nahezu jeder:m bekannt und lassen sich so sehr einfach mit den jeweiligen Inhalten eines Unterrichtsfachs kombinieren: Für das Spiel “Galgenmännchen” seid ihr in eurem Klassenraum mit Tafel oder Whiteboard bereits bestens ausgestattet. Hier könnt ihr euch unterschiedliche Begriffe oder Sätze ausdenken, die zentrale Inhalte aus euren letzten Unterrichtseinheiten beinhalten und von euren Schüler:innen erraten werden müssen. Dabei seid ihr an keine Jahrgangsstufe oder ein festes Fach gebunden – nahezu alle Themen können hier spielerisch untergebracht werden. Zudem könnt ihr die Begriffe auch unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anpassen und entsprechend komplizierter machen. 

Auch das Spiel “Stadt, Land, Fluss” bietet euch kreativen Freiraum, der nicht nur für den Sach- oder Erdkundeunterricht passend ist. Hier schnappt sich jede:r Schüler:in ein Blatt Papier, faltet und beschriftet es entsprechend und schon könnt ihr zusammen herausfinden, wer sich geografisch am besten auskennt. Außerdem könnt ihr das Spiel modifizieren und an andere Fächer anpassen, indem ihr die einzelnen Spalten z.B. für Deutsch nach Textgattungen, berühmten Autoren und bekannten Werken einteilt – das Gleiche funktioniert auch für andere fremdsprachige Fächer.

Auch der Mathe- und Physikuntersicht kommen bei den Dauerbrennern auf ihre Kosten: Eure Schüler:innen können hier zum Beispiel mit “Schiffeversenken” den Umgang mit Koordinatensystemen üben und gleichzeitig auch noch ihre räumliche Vorstellungskraft trainieren. Dazu spielen sie entweder in Zweiergruppen gegeneinander oder sie bilden in der Klasse größere Teams, die an der Tafel gegeneinander antreten.

Actionspiele

Neben den Klassikern gibt es unter den Lernspielen auch solche, die mehr Dynamik in euren Klassenraum bringen: Wie wäre es mit einer Runde “Tabu” oder “Wer bin ich”? Beide Ratespiele eignen sich sehr gut, um bestimmte Sachverhalte in eurer Klasse abzufragen, die sich bspw. auf Romanfiguren, deren Autor:innen oder historische Personen beziehen. Das Schöne ist, dass eure Schüler:innen bei diesen Spielen selbst unterschiedliche Rollen als Ratende und Expert:innen einnehmen. Während diese Rollenverteilung bei “Wer bin ich?” sehr dynamisch ist, weil jede:r Schüler:in alle zu erratenden Personen außer die eigene kennt, könnt ihr eure Klasse bei “Tabu” aufteilen: Ihr bestimmt mehrere Schüler:innen, die vor der Klassenzimmertür warten, mit dem Rest einigt ihr euch auf ein bestimmtes Wort, das im Folgenden gesucht wird und zu dem sie Hinweise geben können. Das Wort selbst und sinnverwandte Begriffe sind allerdings tabu.

Eine geleitete Diskussionsrunde lässt eure Schüler:innen in unterschiedliche Rollen schlüpfen und ist besonders für den Deutschunterricht geeignet. Spielerisch erörtern üben? Kein Problem! Teilt hierfür die Schüler:innen in Befürworter und Gegner zu einem Thema ein, bei dem euch keine Grenzen gesetzt sind: Besonders humorvolle Diskussionsthemen sind z.B. “Haustiere in der Schule”, "Schuluniform vs. Casual-Friday” oder  “Smoothiebar im eigenen Klassenzimmer”. Die Themen könnt ihr je nach Klassenstufe und Bedarf anpassen, zudem könnt ihr eine Jury bestehend aus mehreren Schüler:innen festlegen, die die jeweilige Diskussionsrunde bewertet.

Ein noch simpleres Spiel ist “Wahr oder falsch?”, mit dem ihr das Wissen eurer Klasse zu vergangenen Unterrichtsthemen einfach wiederholen und vertiefen könnt. Hierfür wird der gesamte Klassenraum genutzt, die rechte Wand steht für “richtig” und die linke für “falsch”. Eure Klasse steht zu Anfang des Spiels in der Mitte des Raums, während ihr vermeintliche Fakten zu einem bestimmten Thema vorlest. Nun ist es an den Schüler:innen zu entscheiden, ob diese Fakten richtig oder falsch sind, während sie ihr vorhandenes Wissen zu diesem Thema abfragen müssen.

Digitale Spielideen

Wir haben die Quiz-App “Kahoot! bereits in unterschiedlichen Artikeln für unterschiedliche Anlässe vorgestellt, bei denen ich euch über weitere Einsatzmöglichkeiten in euren Unterrichtseinheiten inspirieren lassen könnt. Diese auf Spielen basierte Lernplattform eignet sich hervorragend, um Unterrichtsstoff mit euren Schüler:innen in einem kleinen Wettbewerb in Quiz-Form zu wiederholen. Dabei können sie sich in Gruppen zusammenschließen oder einzeln gegeneinander antreten und sich dabei kreative Team-Spitznamen geben. Eigene Spiele und Quizfragen könnt ihr hier mit einem relativ niedrigen Aufwand schnell und kostenlos selbst erstellen, je nach Ausstattung eurer Klasse können die Schüler:innen über einen Website-Link (PC) oder über die App (Handy) daran teilnehmen. Gute Alternativen können weitere bekannte Tools wie Mentimeter oder Quizlet sein, die ebenfalls über Quiz-Funktionen verfügen und eine Bereicherung für eure Spielideen darstellen.

Für höhere Klassenstufen können weitere Angebote in Form von Planspielen oder Rallyes spannende Abwechslung in den Unterricht bringen. Diese Spielideen sind etwas umfangreicher und brauchen etwas mehr Vorbereitungszeit, verfehlen ihre Wirkung allerdings nicht: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für politische Bildung, aber auch Physik, Kunst oder Geschichte. Passend dazu hat bspw. die GEW hier ein paar Angebote zusammengestellt, die in Zusammenhang mit mehreren Fächern in den Unterricht integriert werden können.

Egal, ob Klassiker, actionreichere Spiele oder digitale Spielideen – hier ist für jede Klassenstufe, für jede Situation und für fast jedes Unterrichtsfach etwas dabei. Mit Lernspielen sind eurem Einfallsreichtum und den Einsatzmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt, probiert sie einfach mit eurer Klasse aus. Wenn ihr auf der Suche nach weiteren Spielen seid, haben wir bspw. bereits Ideen für Schach im Unterricht oder die besten Videospiele für den Wirtschafts- und Politikunterricht sowie Geschichte gesammelt.

Welche Lernspiele gefallen euch für den Unterricht am besten und habt ihr weitere Ideen? Schreibt sie uns in die Kommentare!

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Der Religionsunterricht steht für viele Schüler:innen in Deutschland auf dem wöchentlichen Stundenplan. Hier allen Kindern gerecht zu werden, kann eine Mammutaufgabe sein, denn häufig finden sich in einer Schulklasse sowohl Kinder aus konfessionslosen Familien als auch Kinder, deren Familien dem Christentum, Islam oder anderen Religionen angehören. Wenn ihr up to date bleiben wollt und euer Religionsunterricht vielleicht etwas Vielfalt und Frische vertragen könnte, schaut doch mal in unsere Tipps für vier Instagram-Kanäle, die sich dem Thema Religionsunterricht widmen. Euch erwarten klassische Unterrichtsmaterialien, Bastel-, Buch- und Filmtipps sowie einen Einblick in spannende Themen rund um Religion.

 

frau_religionslehrerin

Ann-Kathrin postet auf ihrem Profil „frau_religionslehrerin“ unterschiedlichste Informationen zum Thema Religionsunterricht. Die Religionspädagogin teilt besonders häufig Tipps zu Büchern, die sich kindgerecht mit wichtigen biblischen Persönlichkeiten wie Sankt Martin auseinandersetzen oder auch einen Einblick in die Weltreligionen bieten. Auf ihrem Profil finden sich außerdem Arbeitsblätter und weitere Empfehlungen für Unterrichtsmaterialien und interessante Themen. Insgesamt ein sehr vielfältiger und weltoffener Account, auf dem ihr bestimmt Inspiration finden werdet.

relimomente

Auf dem Account „relimomente“ findet ihr Tipps einer Religionslehrerin, die sich insbesondere auf digitale Inhalte beziehen. Buchempfehlungen, Netflix-Filmtipps und Suchmaschinentipps für den Religionsunterricht finden sich hier neben Gedanken zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Hier handelt es sich um ein sehr buntes und ästhetisches Profil mit zahlreichen Einblicken in Kinderbücher und Unterrichtsmaterialien.

wasreligionslehrersomachen

Wenn ihr auf der Suche nach Inspiration für ein religionsübergreifendes Unterrichtskonzept seid, dann ist „Reli mit René“ auf dem Account „wasreligionslehrersomachen“ wahrscheinlich die richtige Adresse. Hier gibt es Content zu Islam, Christentum, Buddhismus und weiteren Religionen. Besonders häufig werden Tipps für verschiedene Spiele gegeben, aber auch andere Unterrichtsmaterialien und allgemeine Informationen kommen nicht zu kurz. Wer seinen Religionsunterricht vielseitig und abwechslungsreich gestalten möchte, findet hier ganz bestimmt ein paar neue Ideen.

reli.station

Auf dem Account „reli.station“ findet ihr Inhalte von Anna, Religionspädagogin und Mutter. Wenn ihr Lust habt, mit euren Schüler:innen zu basteln oder andere kreative Projekte zu starten, schaut unbedingt auf diesem Account vorbei. Ein Fokus von Annas Account sind Bodenbilder, die mit den Schüler:innen gemeinsam gestaltet werden und einen Einstieg in verschiedene Themen bieten können. Der Account setzt sich übrigens mit dem Thema nachhaltige Unterrichtsgestaltung auseinander und gibt Tipps für den Einsatz von Naturmaterialien.


Wir hoffen, euch haben unsere Empfehlungen gefallen. Schreibt uns gerne in die Kommentare, ob ihr schon einmal Instagram-Kanäle als Inspiration für euren Unterricht genutzt habt und wie ihr euren Religionsunterricht abwechslungsreich gestaltet!

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Im Leben läuft nicht immer alles wie geplant, so auch die eigene Karrierelaufbahn. Was vor ein paar Jahren noch spannend war und sich nach der richtigen Entscheidung angefühlt hat, kann sich schnell zum absoluten Gegenteil entwickeln und macht Platz für neue Ziele. So sind nicht alle Lehrer:innen von Anfang an Lehrkräfte und haben ihren Weg über einen Quereinstieg in die Schule gefunden. Nachdem wir uns in der Reihe “Lehrer werden” bereits mit der Frage beschäftigt haben, zu wem dieser Beruf passt, beschäftigen wir uns nun mit dem Quereinstieg in den Lehrberuf. Lehrer-News wirft in diesem Artikel einen Blick auf diesen weniger klassischen Einstieg, klärt Voraussetzung und macht auf die mitunter starken Unterschiede je nach Bundesland aufmerksam.

Der Quereinstieg: Wie funktioniert’s?

Der Quereinstieg ist  selbsterklärend: Darunter versteht man den Einstieg aus einer fremden Branche in einen neuen Tätigkeitsbereich, ohne für diesen Beruf die “klassische” Laufbahn absolviert zu haben. Für den Quereinstieg in den Lehrberuf bedeutet das, dass Personen ohne Lehramtsstudium oder Lehrbefähigung die Möglichkeit haben, in das deutsche Schulwesen einzusteigen. Neben dem “klassischen” Weg über ein Lehramtsstudium ist der Quereinstieg somit ein möglicher Weg für all diejenigen, die nachträglich Lehrer:in werden möchten.

Dieser Weg kann auf zwei Arten gestaltet werden, als Quer- oder Seiteneinsteiger:in. Hier muss berücksichtigt werden, dass beide Begriff oftmals synonym verwendet werden, was aber irreführend ist: Beide Gruppen durchlaufen unterschiedliche Einstiege in den Lehrberuf und deren Tätigkeitsbereich sieht später ebenfalls anders aus. Quereinsteiger:innen haben in der Regel kein Lehramt studiert, stattdessen müssen sie ein Hochschulstudium mit einem Masterabschluss beendet haben. Außerdem müssen sich aus diesem Abschluss zwei Unterrichtsfächer ableiten lassen, die in der Schule zum Einsatz kommen und in die Quereinsteiger:innen ihr Fachwissen einbringen können. Sind diese Kriterien erfüllt, durchlaufen sie einen Vorbereitungsdienst bzw. das Referendariat, mit dem der Einstieg in den Schuldienst erfolgt. Das Referendariat dauert je nach Bundesland oftmals zwischen 12 und 24 Monaten, bei den meisten sind es 18 Monate. Abgeschlossen wird das Referendariat mit einer Prüfung, die mit dem zweiten Staatsexamen gleichzusetzen ist und nach deren Abschluss die Quereinsteigenden als Lehrkräfte arbeiten dürfen. Durch den Abschluss des Referendariats verdienen sie genauso viel wie jede ausgebildete Lehrkraft und haben die Möglichkeit auf eine Verbeamtung.

Seiteneinsteiger:innen müssen ebenfalls über einen Hochschulabschluss auf “Masterniveau” verfügen, aus dem sich mindestens ein Fach ableiten lässt, das als Schulfach relevant ist. Im Gegensatz zu Quereinsteiger:innen durchlaufen sie keinen Vorbereitungsdienst und steigen stattdessen unmittelbar in das Schulwesen ein. Die fehlende Pädagogikausbildung wird meistens durch eine berufsbegleitende Qualifizierung ausgeglichen. Aufgrund der eingeschränkten Lehrbefähigung werden Seiteneinsteiger:innen oft als befristete Lehrkraft eingestellt und haben je nach Bundesland nicht immer die Chance auf eine Verbeamtung. 

Ob Seiten- oder Quereinstieg – während pädagogische Schwerpunkte im vorausgesetzten Studium nicht enthalten sein müssen, kann es dennoch von wertvollem Vorteil sein, bereits einige praktische Erfahrungen im Lehrberuf oder anderen pädagogischen Tätigkeiten zu haben. Das sorgt besonders in der Anfangszeit für mehr Sicherheit im Umgang mit Schüler:innen und der Vermittlung der Unterrichtsinhalte. Zudem sind die Möglichkeiten beider Einsatzformen, die Ausbildung sowie der Umfang der berufsbegleitenden Formate länderspezifisch.

Voraussetzungen für den Einsatz

Quereinsteiger:innen sind durch den bundesweiten Lehrkräftemangel immer gefragter und kommen immer öfter zum Einsatz. Die Voraussetzung hierfür ist, dass es für eines der Fächer, ein sogenanntes “Mangelfach”, an Schulen nicht ausreichend ausgebildete Lehrkräfte gibt, die dieses unterrichten können. Die Mangelfächer sind von Jahr zu Jahr und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – besonders häufig betroffen sind allerdings MINT-Fächer, Musik oder Kunst. Sobald ‘klassisch’ ausgebildete Lehrkräfte von den Schulen nicht angeworben werden können bzw. in der Region fehlen, können Quer- bzw. Seiteneinsteiger:innen von Schulen eingestellt werden. Hierfür müssen also die Rahmenbedingungen des Bundeslandes, der Fächerbedarf und auch die Schulform berücksichtigt werden: Da der pädagogische Anteil an Grundschulen besonders hoch ist, ist es hier bspw. besonders schwer, als nicht-ausgebildete Lehrkraft einen Platz zu bekommen.

Der Deutsche Bildungsserver hat letztes Jahr ein Informationsportal veröffentlicht, auf dem sich alle Interessierten über die aktuelle Situation in den jeweiligen Bundesländern informieren können. Dabei können sie nach Bundesland und Bildungsbereich filtern und sogar angeben, ob sie selbst Quer- oder Seiteneinsteiger:in sind. Mit dieser Auswahl werden sie direkt auf die jeweiligen Informationsseiten der Länder weitergeleitet, auf denen sie alle wichtigen Informationen finden.

Jedes Bundesland hat eigene Regeln und Voraussetzungen

Bislang fehlt es bundesweit an einheitlichen Bedingungen und Qualitätsstandards für einen Quereinstieg in den Lehrberuf. So schließen manche Bundesländer die ein oder andere Schulform aus oder ermöglichen den Quereinstieg, wie z.B. Bayern, nur in Sonderfällen. Auch die Begriffe “Quereinstieg” und “Seiteneinstieg” werden länderspezifisch unterschiedlich definiert. Dementsprechend hat jedes Bundesland eigene Voraussetzungen für den Weg in den Quereinstieg und die Qualifizierung. Daher sollten sich alle Interessierten vor einem Quereinstieg genau über die Regeln und nötigen Schritte informieren, die in dem angestrebten Bundesland herrschen. Die u.a. sehr individuellen Lösungen der Länder und Zahlen zu den Einstellungen von Quer- und Seiteneinsteiger:innen werden bspw. hier zusammengefasst. Zusätzlich hat der Deutsche Bildungsserver hier die jeweiligen Portale der Bundesländer zum Quereinstieg gesammelt.

Nach aktuellem Stand reagieren zudem einige Bundesländer mit besonders großer Personalnot auf den anhaltenden Lehrkräftemangel und passen die Bedingungen für den Quereinstieg an: So hat Sachsen-Anhalt bspw. kürzlich die Hürden für Quer- und Seiteneinsteiger:innen gesenkt. Sie benötigen für den Einstieg kein abgeschlossenes Studium, sondern lediglich eine Qualifikation als Fachwirt oder Meister. Zusätzlich wurde in Brandenburg beschlossen, dass Lehrkräfte, die an den Schulen als Seiteneinsteiger:innen unterrichten, mit einem Bachelor-Abschluss verbeamtet werden dürfen. Voraussetzung hierfür sind eine entsprechende Qualifizierung und das Absolvieren eines Mentoring-Programms. Die Entwicklungen sind hier sehr dynamisch – es lohnt sich also, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Die Zukunft der Quereinsteiger:innen

Aufgrund des bundesweiten Lehrkräftemangels sind Quereinsteiger:innen nicht mehr aus den Schulen wegzudenken. 2022 wurde in Deutschland jede zehnte Stelle mit einer:m Quereinsteiger:in besetzt – daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da so der Mangel an pädagogisch ausgebildeten Lehrkräften ausgeglichen werden kann. Dennoch braucht es für die Zukunft langfristige und bundesweit einheitliche Lösungen, um den Quereinstieg zu sichern, weshalb eine ausführliche Information über die länderspezifischen Rahmenbedingungen wichtig ist. Wird das berücksichtigt, bietet der Quereinstieg vielen Interessierten einen aufregenden, nachträglichen Start in das Berufsleben einer Lehrkraft.

Habt ihr euch schon einmal über einen Quereinstieg in die Schule Gedanken gemacht und käme dieser Schritt für euch in Frage? Teilt uns eure Meinung in den Kommentaren mit!

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Dass der klassische Frontalunterricht in Deutschland für viele Schüler:innen langweilig und  nicht greifbar ist, ist bekannt. Doch wie lässt sich das beheben? Hilfe könnte der Ansatz des phänomenbasierten Unterrichts bieten. Dabei handelt es sich um exemplarischen und fächerübergreifenden Unterricht. Genauer gesagt werden hier große Themen, wie etwa der menschengemachte Klimawandel, aufgegriffen und in einer ganzheitlichen und nicht fächerspezifischen Weise aufgearbeitet. Das heißt, in Biologie wird über die Artenveränderung und das Artensterben in Reaktion auf den Klimawandel unterrichtet, in Geschichte geht es darum, wie sich in der Vorzeit schon öfters das Klima verändert hat und in Wirtschaft wird auf die damit verbundenen Kosten eingegangen. 

Dass dieses Konzept großes Potenzial hat, hat Finnland bereits im Jahre 2016 erkannt und fest in den Unterrichtsplan mit aufgenommen. Seitdem erfreuen sich Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und sechzehn Jahren am phänomenbasierten Lernen.

So kann ein PBL-Projekt aussehen. (Quelle: Heiming)

Der Vorteil beim fächerübergreifenden Unterricht ist zum einen die Förderung des kritischen Denkens. Denn dadurch, dass das Projekt intensiver beleuchtet wird, müssen sich die Schüler:innen mehr in die Materie hineindenken und auch selbst auf Lösungen kommen und an Problemen arbeiten. Dies fördert auch gleich die Problemlösungsfähigkeit, da aufgeben und in der Lösung spicken keine Option ist. Zudem werden die Schüler:innen auch intrinsisch motiviert, dass sie sich mehr von ihren Interessen leiten lassen können, um sich in das Thema hineinzuarbeiten. Letztlich wird auch das Verständnis von Zusammenhängen zwischen verschiedenen Wissensbereichen gestärkt, da erkannt wird, dass große und wichtige Themen untereinander verknüpft sind. Schüler:innen werden besser auf die zukünftigen Anforderungen in der modernen Welt vorbereitet, indem sie lernen, komplexe Probleme anzugehen und kreativ zu denken. Außerdem lernen sie, sich durch verschiedene Einflüsse und Informationen ihre eigene und fundierte  Meinung zu bilden.

Dass dieses Konzept auch in Deutschland Anklang findet, zeigt die , welche in der Kategorie “Unterricht innovativ” den dritten Platz gewonnen hat. Der Lehrer Paul Daniel Heiming hatte dort das phänomenbasierte Lernen auf den Robotik Unterricht angewendet und konnte so mit Hilfe eines Lego Roboters die Fächer Kunst, Religion, Erdkunde und mehr in Einklang bringen, sodass die Schüler:innen gesamtheitlich an dem Projekt arbeiteten. Dabei stellte er fest, dass die Schüler:innen plötzlich viel ruhiger und konzentrierter im Unterricht mitgearbeitet haben. Denn sie haben auf einmal den Zusammenhang und die reale Anwendung der Probleme verstanden, wie das Gelernte im Unterricht mit der tatsächlichen Welt zusammenhängt. "Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich die Schüler tiefer in das Thema eingearbeitet haben", so Heiming.

Das genaue preisgekrönte Robotik-Projekt (Quelle: Deutscher Lehrkräftepreis)

Die große Schwierigkeiten, das Phänomenbasierte Lernen im Unterricht zu integrieren, sieht Heiming in der Zeit. Denn es sei ein sehr zeitintensives Unterfangen, den Unterricht umzustrukturieren und dabei den Lehrplan im Blick zu haben, sich mit den Kolleg:innen zu besprechen und noch Geld zu sammeln, um spannende Projekte dabei zu organisieren. Falls die finanziellen Mittel knapper sind, könne man auf einfachere Mittel zurückgreifen: Man kann auch ein einfaches T-Shirt nehmen und dann darauf eingehen, wo es hergestellt wird in Erdkunde, unter welchen Bedingungen in Religion und in Englisch könnte man schauen wie auf Englisch E-Mails geschrieben werden zum Produzenten. 

Das gewinnbringende Robotik-Projekt, welches beim Lehrkräfte-Innovationspreis den dritten Platz erreichen konnte, wurde erst durch Glück möglich gemacht, da Heiming die Fächer Religion, Gesellschaftslehre und Robotik der Abschlussklasse unterrichten konnte. Dadurch war es ihm möglich, die verschiedenen Thematiken optimal mit seiner Abschlussklasse durchzugehen. Als Hindernis gab es jedoch den finanziellen Aspekt, da die Schule keine großen Geldmittel aufwies, war Heiming gezwungen Sponsoren für das Projekt zu finden, was sich definitiv ausgezahlt hat.

Dass die Modernisierung des deutschen Bildungssystems nicht von jetzt auf gleich passiert, sollte klar sein. Beitragen kann auf jeden Fall die Integration des Phänomen-basierten Lernens. Dieses bietet einen spannenderen und tieferen Einblick in die großen Themen der Welt und bereitet zudem die Schüler:innen auf die kommenden Lebensanforderungen vor. Was sind eure Ideen für Projekte, die in den Bereich  Phänomenbasierten Unterricht fallen? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

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Computer sind schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr aus den Klassenräumen wegzudenken – an ihrer Form hat sich im Laufe der Zeit viel verändert: Sie sind kleiner und leiser geworden, weitaus leistungsstärker und werden mittlerweile durch weitere, noch kompaktere Endgeräte wie Tablets und Notebooks ergänzt. Hier hat die Digitalisierung viel vorangetrieben und gezeigt, wie wichtig eine gut funktionierende Infrastruktur für euren Schulbetrieb ist. Dabei kommt es nicht nur auf eine gute Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten und schnellem WLAN an, sondern auch auf ein sicheres Datenmanagement, eine zuverlässige Verwaltung von Zugriffsrechten sowie eine sinnvolle Ordnerstruktur, die einen reibungslosen Unterrichtsablauf ermöglichen. Passend dazu haben wir uns unterschiedliche Betriebssysteme speziell für die Schule angeschaut und verglichen, für welche Anforderungen und Einsatzzwecke diese tauglich sind. 

Auf die Technik kommt es an

Mittlerweile gibt es zahlreiche Betriebssysteme mit unterschiedlichen Leistungen und Angeboten. Bevor ihr nach einem passenden System für eure Schule bzw. eure Schulrechner  sucht und euch für eine finale Version entscheidet, solltet ihr euch darüber im Klaren sein, was genau ihr benötigt. Denn eine pauschale Antwort für das beste Schul-Betriebssystem gibt es nicht – vielmehr ist sie von mehreren individuellen Faktoren abhängig: 

  • Welche Endgeräte sind an eurer Schule vorhanden oder welche sollen in Zukunft angeschafft werden? Für welche Anwendungen kommen die Systeme hauptsächlich zum Einsatz? Wollt ihr beispielsweise vermehrt Lern-Apps benutzen oder mehr Office-Anwendungen? Oder beides? 
  • Wie steht es um das technische Vorwissen eurer Lehrkräfte und wie hoch ist die Bereitschaft, sich neue Kenntnisse anzueignen? Wie offen sind eure Schüler:innen gegenüber dem Umgang mit technischen Endgeräten?
  • Und zu guter Letzt: Gibt es an eurer Schule eine IT-Fachkraft oder Lehrer:innen, die sich mit dem entsprechenden Betriebssystem auskennen und dieses verwalten?

Unter den Betriebssystemen sind die Systeme Windows von Microsoft, macOS von Apple und ChromeOS von Google die bekanntesten und haben im Zuge des Homeschoolings während der Corona-Pandemie eigene Versionen speziell für Schulen herausgegeben. Diese Angebote sollen den Unterricht für Schüler:innen sowie Lehrkräfte vereinfachen. Ein weiteres, allerdings weniger bekanntes Betriebssystem ist Linux, das jedoch verschiedene Distributionen anbietet, aus denen ebenfalls nach einer passenden Lösung für eure Schule gesucht werden kann.

Windows` Microsoft 

Unter den großen Anbietern ist Windows am häufigsten in privaten Haushalten und an Schulen zu finden – viele sind hier mit der Nutzung und dem Angebot vertraut, was ein großer Vorteil ist. Die aktuelle Version des Betriebssystems ist Windows 11, dessen Anwendungen auf dem entsprechenden Endgerät installiert werden müssen – diese können dann nach dem Kauf einer Lizenz bzw. eines Abonnements über euer Kundenkonto genutzt werden. 

(Quelle: Wikimedia)

Ein interessantes Lizenzmodell für Schulen ist Microsoft 365 Education, das unterschiedliche Elemente enthält: Als Standard-Anwendungen sind Office 365 (Word, Powerpoint, Excel, etc.) und Intune integriert, während Teams und One Note speziell zur digitalen und multimedialen Organisation eures Unterrichts dienen. Zudem könnt ihr diese optional durch weitere Tools wie Lernverstärker (Lese- und Recherchecoach), Sway, Skype, Mixed Reality oder Minecraft Education Edition erweitern. Damit könnt ihr auf die Bedürfnisse eurer Schüler:innen eingehen und sie online durch sofortiges Feedback in Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Auch könnt ihr dieses Lizenzmodell durch verschiedene Apps und (Lern-) Programme von unterschiedlichen Anbietern ergänzen, sodass ihr mit Windows ein umfangreiches Betriebssystem habt, das viele Angebote für eure Klasse bereithält und eure Arbeit unterstützt. Ein weiterer Vorteil: Neben den Endgeräten von Microsoft selbst könnt ihr auch andere Geräte von einer Vielzahl an Herstellern mit diesem Betriebssystem kombinieren.

Für die Nutzung des Windows-Betriebssystems ist der Abschluss eines Lizenzvertrags notwendig. Als Schule könnt ihr hier zwischen drei Stufen von akademischen Plänen entscheiden, die mit unterschiedlichen Verwaltungs-, Sicherheits- und Analysefunktionen ausgestattet sind. Die Kosten variieren je nach Modell mit verschiedenen Anforderungen – eine genaue Übersicht der Modelle findet ihr hier.

macOS: Apple Education

Ebenso weit bekannt, allerdings etwas spezieller in der Handhabung, ist das Betriebssystem von Apple – die aktuelle Version ist macOS Ventura 13.5. Im Gegensatz zu Windows verfügt macOS über deutlich mehr Funktionen, die schon vorher auf den entsprechenden Geräten installiert sind, und ermöglicht eine reibunslose Kompatibilität zwischen anderen Apple-Geräten. Gleichzeitig sind die Geräte auch ein Nachteil, da das Betriebssystem ausschließlich auf Apple-Geräten verwendet werden kann, auf denen es vorinstalliert und nach einer Registrierung einsatzbereit ist. Auch der Kaufpreis ist im Verleich zu Windows um einiges höher, sodass dieses Betriebssystem mitsamt der nötigen Ausstattung für eure Schule eine kostenintensive Wahl ist. Dennoch sind auch hier sicherlich viele mit dem System und den Geräten vertraut, was ein vorteilhafter Einstieg ist. 

(Quelle: Wikimedia)

Mit Apple Education werden euch vielseitige Möglichkeiten geboten, individuelles und kreatives Lernen mit Apple Produkten und Ressourcen zu fördern: Integriert sind bekannte Tools wie Pages, Numbers, Keynote, Clips, iMovie und GarageBand, die euren Unterricht unterstützen und euren Schüler:innen als flexible und einfach zu bedienende Tools beim kreativen Lernen begleiten. Besonders interessante Tools für euch als Lehrkräfte sind die Apps Schoolwork und Classroom, die die Abläufe eures Unterrichts in der Schule und zu Hause erleichtern sollen: Mit Schoolwork könnt ihr Hausaufgaben verteilen, während ihr mit der Classroom App euren Unterricht organisiert und die Kontrolle über alle verwendeten Geräte im Klassenraum habt. Das Angebot kann durch weitere Anwendungen wie Final Cut Pro X, Motion oder Compressor für kreatives Arbeiten ergänzt werden, diese sind allerdings kostenpflichtig.

Apple Education bietet ebenfalls ein umfangreiches Angebot für Schüler:innen und Lehrkräfte. Ein großer Nachteil sind allerdings die fehlende Kompatibilität mit anderen Gerätemarken und die damit verbundenen hohen Anschaffungskosten der Endgeräte von Apple. Hier gibt es jedoch exklusive Bildungsrabatte von Apple für Lehrkräfte und Schulen, sodass hier individuelle Lösungen und Preise für die Realisierung dieses Betriebssystems möglich sind.

Google Workspace for Education Fundamentals

Im Gegensatz zu Microsoft und Apple verfolgt das Betriebssystem von Google einen Web-Clientansatz, der Nutzer:innen webbasierte Anwendungen zur Verfügung stellt, die nur mit Verbindung zum Internet genutzt werden können. Arbeiten im Offline-Modus ist nach einigen Einstellungen eingeschränkt möglich – auf der Festplatte eines Endgerätes werden also keine Anwendungen oder Dokumente gespeichert. Auf diese Weise sind alle Anwendungen wie Gmail, Docs, Tabellen, Präsentationen, Google Meet, Drive (Ablage) und Chrome (Browser) online verfügbar, alle Dokumente werden in einer Cloud gespeichert und sind somit von überall zugänglich. Das funktioniert mit Chromebooks, aber auch mit anderen Geräten von verschiedenen Herstellern.

(Quelle: Wikimedia)

Google Workspace for Education Fundamentals ist als Angebot auf Schulen ausgerichtet: Nutzerfreundliche Tools bieten eine sichere und flexible Grundlage für den Unterricht. Mit Anwendungen wie Docs, Drive, Meet oder Chat könnt ihr eine optimale Zusammenarbeit und Kommunikation unter euren Schüler:innen, aber auch in eurem Kollegium gewährleisten. Die Tools Classroom und Aufgaben zielen konkret auf eure Arbeit als Lehrkräfte ab und lassen euch den Unterricht online organisieren, alle verwendeten Geräte in eurer Klasse kontrollieren sowie viele weitere Prozesse schneller und einfacher erledigen.

Mit Education Fundamentals habt ihr eine gute Alternative zu Windows und Apple, da dieses System auf vielen unterschiedlichen Geräten verwendet werden kann und für Schulen kostenlos ist. Zusätzlich zu diesem Angebot sind Erweiterungen für Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen durch Education Standard oder Education Plus verfügbar – allerdings fallen hier zusätzliche Kosten an.

Open-Source-System: Linux

Neben den drei großen Betriebssystemen bietet das Open-Source-System Linux ebenfalls einige interessante Möglichkeiten für Schulen. Open-Source bedeutet hierbei, dass der Quellcode des Systems für jede:n einsehbar und nutzbar ist. Das macht Linux zu einer kostenlosen Anwendung, was für eure Schule sicherlich sehr vorteilhaft sein könnte. Zusätzlich gibt es zahlreiche Linux-Distributionen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und somit unterschiedliche Möglichkeiten passend für eure Schule bieten: Abgestimmt auf den Einsatzbereich bieten sie eine Fülle an unterschiedlichen Lernsoftwares und Verwaltungsfunktionen für Administration und Vernetzung. 

(Quelle: Wikimedia)

Gute Beispiele sind die Betriebssysteme Sugar und Edubuntu, die auf dem Linux-Betriebssystem basieren. Sugar dient vor allem dem Ziel, Schüler:innen den Einstieg in die Computerwelt zu erleichtern und intuitiv zu gestalten. Damit richtet es sich besonders an Grundschüler:innen. In diesem Zuge ist die Benutzeroberfläche des Systems sehr einfach und übersichtlich gestaltet. Alle Anwendungen werden vereinfacht durch Symbole dargestellt, es gibt vielseitige Lern- und Puzzleprogramme und auch solche zur Kommunikation, vor allem unter den Schüler:innen selbst. Im Vergleich hierzu richtet sich Edubuntu sowohl an Kinder in der Vor- und Grundschule als auch an Schüler:innen aus höheren Klassen sowie Studierende. So umfasst die Software Lern- und Puzzlespiele für die Jüngeren und wissenschaftliche Programme für einzelne Unterrichtsfächer und Rechercheaufgaben für die Älteren. Andere sinnvolle Linux-Distributionen für die Schule können Debian-Edu, Open Suse Edu Life, UCS@School und Linuxmuster sein. Abhängig von der Wahl für eine Distribution ist zu beachten, dass sie sich je nach Einsatzbereich leichter oder schwieriger einrichten lassen sowie sich in ihrer Lernsoftware und Benutzerführung ebenfalls untereinander unterscheiden.

Neben dem kostenlosen Angebot haben die Linux-Betriebssysteme den Vorteil, dass sie von einer großen Community gepflegt und weiterentwickelt werden. Für euch bedeutet das im Besonderen Flexibilität und Sicherheit, da mögliche Schwachstellen schnell behoben werden und die Systeme an bestimmte Gegebenheiten angepasst werden können. Zudem können sie auch noch auf älteren Geräten für mehrere Jahre weiter genutzt werden, da sie unabhängig von den Sicherheitsupdates eines Herstellers sind. Gerade hier liegt allerdings auch ein großer Nachteil: Für den Umstieg auf ein Open-Source-Betriebssystem braucht es eine Lehrkraft, die sich mit diesem System auskennt und über ausreichend Fachkenntnisse verfügt, da hier nur wenige Unternehmen eine entsprechende Unterstützung anbieten.

Egal ob Windows, Apple, Google oder Linux – die Betriebssysteme unterscheiden sich mitunter stark voneinander, weswegen ihr euch vorher intensiv mit ihnen auseinandersetzen solltet. Danach könnt ihr über die nächsten Schritte nachdenken und mögliche zusätzliche Anschaffungen in Betracht ziehen, da die Kosten ein besonders großer Faktor sind. Aber auch die Einrichtung und Verwaltung des entsprechenden Betriebssystems solltet ihr nicht außer Acht lassen, da es hier sehr hilfreich ist, wenn sich im Kollegium eine Lehrkraft gut mit diesen Aufgaben auskennt. Wenn das nicht der Fall ist, ist es sehr ratsam, sich von einem passenden Experten Hilfe zu holen und sich hier zielgerichtet beraten zu lassen, um alle Fragen und Probleme zu klären.

Habt ihr an eurer bereits eigene Erfahrungen mit einem der vorgestellten Betriebssysteme und welches könnt ihr empfehlen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Wer kennt es nicht? Kurz vor acht Uhr morgens, müde Gesichter, leere Augen und eine Stimmung, die oftmals nichts Gutes vom Tag verspricht. Dazu kommen so manche Unruhestifter, die in der Klasse schon vor der ersten Stunde unausgelastet und gelangweilt scheinen. Wie kann man den gerade erst aufgestandenen Schüler:innen einen kleinen Motivationsschub geben und außerdem die nötige Konzentration für den Schultag steigern? In diesem Artikel findet ihr ein paar Ideen für einen möglichst entspannten Unterrichtsstart, von denen die ganze Klasse profitiert und ihr euch ein paar Nerven am frühen Morgen sparen könnt.

Die perfekte Morgenroutine

Eine Art, in den Schultag zu starten, ist eine fest etablierte  Morgenroutine. Immer gleich ablaufende Routinen bieten Menschen nachweislich Sicherheit und sorgen für eine Tagesstruktur, an der sich alle Schüler:innen orientieren können. Zudem stimmen Routinen, die mit einer bestimmten Aufgabe oder Aktivität verknüpft sind, besonders gut auf eine eher unbeliebte oder anstrengende Tätigkeit ein. Grund dafür ist ein Automatismus, der durch die Verbindung zweier Aktivitäten ausgelöst wird und die Hemmschwelle senkt, mit etwas zu beginnen. Für Schulklassen können geeignete Morgenroutinen so divers sein, wie die Schüler:innen selbst. Wichtig ist, auch auf die jeweilige Klassenstufe Rücksicht zu nehmen. Für Grundschüler:innen ist der morgendliche Sitzkreis ein schöner Austausch, für pubertierende 15-Jährige vermutlich eher unbeliebt oder langweilig.

Grundschulkinder lieber bändigen oder aufwecken?

Für jüngere Kinder kann es durchaus hilfreich sein, sich 10-15 Minuten Zeit am Morgen zu nehmen, um in der Klasse „einzuchecken“ und die Pläne für den Unterricht oder Erlebnisse des gestrigen Tages zu besprechen. Ob es sich um den klassischen Stuhlkreis oder eine Ansammlung von gemütlichen Kissen auf dem Boden handelt, ist hierbei zweitrangig. Viel wichtiger ist es, den Kindern Stabilität und Gewohnheit zu vermitteln und sie auf die bevorstehende Konzentrationsphase einzustimmen.

Gerade im Grundschulalter sind viele Kinder schnell abgelenkt und teilweise noch an die spielerischen und freien Strukturen aus dem Kindergarten oder von zuhause gewöhnt. Durch leise Hintergrundmusik, ein gemeinsam gesungenes Morgenlied oder auch tägliches Hören von Teilen eines Hörbuchs können vor allem jüngere Kinder besser zur Ruhe kommen. So verbinden eure Schüler:innen den Schulstart direkt mit etwas Schönem und fühlen sich nicht gleich am Morgen von Zahlen, Buchstaben und Fragen erschlagen. Es kann auch im Voraus über ein spezielles Buch abgestimmt werden, aus dem in den folgenden Wochen jeden Morgen einige Seiten vorgelesen werden. Dabei könnt ihr eure Schüler:innen entweder auffordern, es sich mit dem Kopf auf dem Tisch gemütlich zu machen oder auch Mandalas zum Ausmalen austeilen.

Wer eine besonders müde Klasse vorfindet, kann auch versuchen, motivierend auf die Schüler:innen einzuwirken. Durch Bewegung zu Musik, kleinen Sporteinheiten, Dehnübungen oder vorab vereinbartes „Rumalbern“ werden die Kinder wachgerüttelt und bringen ihren Kreislauf in Schwung. Hierzu finden sich zahlreiche kurze Videos auf Youtube, die genutzt werden können. Natürlich könnt ihr auch gemeinsam mit eurer Klasse überlegen, auf welche Form von Bewegung die meisten Lust haben und euch ein eigenes Konzept ausdenken. Hier sind der kindlichen Fantasie keine Grenzen gesetzt: Von Tanz und Gesang über Hampelmänner, Lachyoga oder einer kurzen Runde über den Schulhof ist alles erlaubt, solange es den zeitlichen Rahmen nicht sprengt. Auch kurze Spiele können für Auflockerung sorgen und die Kinder vor dem Unterricht in der Schule ankommen lassen.

Doch Vorsicht! Hier gilt es, seine Schüler:innen gut einschätzen zu können. Während manche Klassen von einer aktiven Morgenroutine mit viel Bewegung und Spaß profitieren, könnte anderen Klassen der Weg zum konzentrierten Arbeiten durch zu viel Albernheit möglicherweise erschwert werden. Ob ihr eure Schüler:innen entspannen wollt oder doch lieber wachrüttelt, bleibt euch überlassen. Hier gilt es, im Zweifelsfall unterschiedliche Taktiken auszuprobieren und mit den Schüler:innen ehrlich zu kommunizieren, was für sie und euch gut oder weniger gut funktioniert hat. Natürlich kann eine gelegentliche Bewegungseinheit auch nur ab und zu stattfinden und muss nicht Einzug in den täglichen Ablauf halten.

Und was ist mit den Älteren?

In höheren Klassenstufen bis zur Oberstufe gestaltet sich die Kommunikation über einen passenden Start in den Schultag wahrscheinlich etwas einfacher. Viele Schüler:innen kennen sich selbst schon recht gut und können Vorschläge machen, wie sie sich das Ankommen am Morgen wünschen würden. Solange nur die ersten paar Minuten des Unterrichts beansprucht werden, lohnt es sich, den Schüler:innen hier möglichst viele Freiheiten zu bieten. Bei weniger kreativen Klassen können natürlich auch verschiedene Routinen vorgeschlagen werden.

Ein schönes Ritual wäre zum Beispiel das gemeinsame Lesen von Good News, um den Schüler:innen einen positiven Start zu bieten. Da aktuell immer mehr Jugendliche von psychischen Problemen belastet sind, kann eine regelmäßige Fokussierung auf positive Nachrichten aus der Welt vielleicht ein Stück weit Hoffnung geben und motivieren. Natürlich kommt diese Methode schnell an ihre Grenzen und wenn ihr das Gefühl habt, einer/m Schüler:in geht es über längere Zeit spürbar schlecht, solltet ihr selbstverständlich anderweitige Unterstützung anbieten.

Wenn seitens der Klasse Offenheit für das Thema Meditation besteht, kann auch eine 5-minütige Morgenmeditation helfen, die Gedanken zu sortieren und sich auf den Tag einzustellen. Hier kann besonders im Winter, wenn es morgens noch dunkel ist, eine Lichterkette oder eine Kerze auf dem Pult für eine gemütliche Stimmung sorgen. Auch hier heißt es, flexibel bleiben. Wenn die Mehrheit der Klasse Lust auf eine gemeinsame Meditation hat, einzelne Schüler:innen aber nicht überzeugt sind, kann schnell Unruhe aufkommen. Es sollten in jedem Fall Ausweichoptionen gestellt werden, wie eigenständiges Musikhören über Kopfhörer oder Malen. Das Thema Meditation ist eher für ältere Schüler:innen und kleinere Klassen geeignet, weil aufkommende Störfaktoren wie Kichern oder Langeweile hier schnell ablenken. Wie immer also, ausprobieren, kommunizieren und gegebenenfalls Alternativen suchen.

Immer eine gute Möglichkeit, in den Schultag zu starten, ist die Wiederholung der Inhalte aus der letzten Stunde. Hier kann es sich lohnen, einige Minuten dafür einzuplanen und nicht nur in wenigen Sätzen das Thema wieder aufzugreifen. Dadurch kommen die Schüler:innen zuerst mit etwas Vertrautem in Kontakt und können gleich am Morgen ein kleines Erfolgserlebnis wahrnehmen, wenn bekannte Informationen noch einmal aufgefrischt werden. Das Ganze lässt sich auch interaktiv gestalten, indem die Schüler:innen aufgefordert werden, sich entweder in kleinen Gruppen oder in der Klassengemeinschaft das Erinnerte gegenseitig zu erzählen und über mögliche Lücken zu sprechen. Hier bietet sich euch als Lehrkraft eine gute Möglichkeit, zu schauen, ob das letzte behandelte Thema wirklich verinnerlicht wurde oder vielleicht noch Nachholbedarf besteht.

Wichtig ist es hier allerdings, dass keinesfalls eine „Abfragesituation“ entsteht und Schüler:innen befangen sind, Wissenslücken zu äußern. Vielmehr sollte ein Gespräch zwischen den Schüler:innen gefördert werden und die Lehrkraft einfach beobachten. Ansonsten könnten Ängste vor eurem Unterricht und eine geringere Motivation die Konsequenz sein.

Fazit: Flexibel bleiben und ausprobieren

Wie man sieht, ist das A und O bei der Suche nach einer geeigneten Methode für einen entspannten Unterrichtsstart, seine Klasse zu kennen und vor allem auch mit einzubeziehen. Wenn Schüler:innen selbst die Möglichkeit haben, Ideen und Vorschläge einzubringen, sind sie auch eher motiviert, diese zu verfolgen. Ob nun Bewegung und Spaß, Ruhe und Entspannung oder einfach eine langsame Einführung in den Unterrichtsstoff für eure Klasse das Richtige ist, hängt maßgeblich vom Alter und der Zusammensetzung der Klasse ab. Einfach ausprobieren und auch durch kleine Misserfolge nicht entmutigen lassen. So findet ihr ganz bestimmt für jede Klasse einen geeigneten Start in den Schultag!

Wenn ihr auch schonmal darüber nachgedacht habt, euren Unterricht so entspannt und locker wie möglich zu beginnen oder sogar schon feste Routinen habt, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Hannover. Das Kultusministerium Niedersachsen hat festgelegt, dass ab dem Schuljahr 2023/2024 Informatik in Niedersachsen als Pflichtfach in ausgewählten Schulen vorzeitig eingeführt wird. Die Entscheidung, Informatik als festen Bestandteil des Lehrplans zu etablieren, soll Schülerinnen und Schülern wichtige digitale Kompetenzen vermitteln. Jedoch stehen die Schulen vor Herausforderungen, da fachfremde Lehrkräfte den Unterricht gestalten sollen. 

Nach einer entsprechenden Presseinformation des niedersächsischen Kultusministeriums werden ab dem kommenden Schuljahr Informatik-Kurse an 49 ausgewählten Schulen in Niedersachsen vorzeitig eingeführt. Ziel ist es, Schüler:innen bereits frühzeitig ein grundlegendes Verständnis für Informatik und digitale Technologien zu vermitteln und sie auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. 

Allerdings stehen die Schulen vor Herausforderungen, da nicht alle Lehrkräfte über eine fachspezifische Ausbildung in Informatik verfügen. Laut einem Bericht der digitalen Fachzeitschrift Golem.de werden die neuen Informatik-Kurse vorerst von fachfremden Lehrkräften geleitet, was Bedenken hinsichtlich der Qualität des Unterrichts aufkommen lässt. Es wird betont, dass eine erfolgreiche Umsetzung des Pflichtfachs Informatik nur durch qualifiziertes Lehrpersonal gewährleistet werden kann.

Das Ministerium hat diese Herausforderung erkannt und angekündigt, zusätzliche Qualifizierungskurse für Lehrkräfte anzubieten. So sollen die Pädagogen die Möglichkeit erhalten, sich gezielt in dem Bereich der Informatik fortzubilden und ihre Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen. Die Bereitstellung von Weiterbildungsmaßnahmen ist ein wichtiger Schritt, um die fachliche Kompetenz der Lehrkräfte sicherzustellen und den Unterricht qualitativ hochwertig zu gestalten.

Die Einführung von Informatik als Pflichtfach in Niedersachsen wird unterschiedlich aufgenommen. Befürworter betonen, dass digitale Kompetenzen immer wichtiger werden und die Schülerinnen und Schüler frühzeitig auf die Herausforderungen der digitalen Gesellschaft vorbereitet werden sollten. Informatik als Pflichtfach könnte dazu beitragen, eine breite Basis an technischem Wissen zu schaffen und die Schüler:innen auf mögliche Berufe in der IT-Branche vorzubereiten,  über weitere Gründe und Gegenargument für Informatik als Schulfach haben wir hier schon berichtet. 

Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich der Umsetzung und der fachlichen Qualität des Unterrichts. Die Einführung von Informatik als Pflichtfach durch fachfremde Lehrkräfte könne zu einem Mangel an fachspezifischem Wissen führen und somit die Bildungsziele nicht erreichen. Sie fordern eine umfassende Qualifizierung der Lehrkräfte, um die Herausforderungen der digitalen Bildung adäquat zu bewältigen.

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Streit – kein so schönes Thema, richtig? Die meisten von uns verbinden mit Streit etwas Negatives. Dabei gehört streiten nicht nur zum Leben dazu, es stärkt auch den eigenen Charakter, fördert die Entwicklung und schafft nicht zuletzt neue Sichtweisen und Perspektivwechsel. 

Aber wie streitet man eigentlich richtig? Oftmals gehen beide Parteien mit negativen Gefühlen aus einem Streit, da die Aussagen sie gegenseitig verletzt haben. Dabei ist es meist das Ziel aller Beteiligten, die eigene Meinung zu kommunizieren und am Ende einen fairen Kompromiss zwischen den verschiedenen Standpunkten zu finden. 

Doch “richtig Streiten" bringt uns eigentlich niemand bei. Argumente zu entwickeln und so rüberbringen zu können, dass sie verstanden werden und fundiertes Wissen wiedergeben, das will gelernt sein. Und kann vielseitig angewendet werden, ob bei privaten Diskussionen, in der Schule oder am späteren Arbeitsplatz. Es ist also eine gute Idee, schon früh mit dem Trainieren von “richtigem Streiten” anzufangen. Wenn ihr also mal wieder eine Vertretungsstunde habt und nicht wisst, wohin mit der Klasse, gibt euch dieser Artikel vielleicht etwas Inspiration. 

Das Streitgespräch: Wichtige Kompetenzen für Schule und Privatleben 

Das Streitgespräch ist eine Diskussion, bei der Einzelpersonen oder Gruppen unter gegebenen Rahmenbedingungen entweder ihren eigenen Standpunkt, oder eine vorgegebene Meinung vertreten. Ganz wichtig dabei ist aber zu beachten, dass es sich hierbei nicht um einen echten Streit handelt. Eine persönliche Ebene, Beleidigungen und Vorurteile sollten dringend außen vor gelassen werden, denn es geht vor allem um das Trainieren einer möglichst differenzierten Argumentation, ganz unabhängig von der eigenen Person.

Warum ist es aber wichtig, Streitgespräche im Unterricht zu trainieren? 

Streitgespräche begegnen Schüler:innen im Alltag immer wieder. Ob zu Hause, in der Schule, in Talkshows oder im Internet. Das Behandeln dieser Thematik im Unterricht bietet somit nicht nur eine große Realitätsnähe, sondern ist auch eine Methode, den Kindern eine Handlungsorientierung zu vermitteln. Wie verhalte ich mich richtig in einer Diskussion, sodass ich meine Argumente konkret und sachlich ausdrücken kann und die gegenüberliegende Partei nicht persönlich angreife? Das kann mit geführten Streitgesprächen geübt werden.Schüler:innen lernen in diesen Diskussionen außerdem, Urteilskompetenzen zu beweisen, denn sie müssen Positionen begründen und Argumente entwickeln und abwägen, auch wenn diese nicht immer ihrer eigenen Meinung entsprechen. Damit entsteht ein Perspektivwechsel und dieser stärkt die kommunikativen Kompetenzen. 

Aber natürlich sind eure Schüler:innen keine Berufspolitiker:innen und haben mit Rhetorik vermutlich wenig Berührungspunkte. Um sie nicht zu überfordern, ist es deshalb sehr wichtig, sie vorab auf die Diskussion vorzubereiten und verschiedene Strategien für die Umsetzung zu erarbeiten. 

Streiten lernen im Unterricht: So gelingt's

Im ersten Schritt ist es für eine Heranführung an das Thema wichtig, den Begriff “Streitgespräch” klar zu definieren und von dem üblichen, privaten “Streit” abzugrenzen, denn in der Stunde sollen ja keine persönlichen Konflikte ausgetragen werden. Damit schafft Ihr einen sicheren Rahmen für eure Schüler:innen, ihre Argumente selbstbewusst vortragen zu können und eine respektvolle Art des Diskutierens zu lernen.

Damit das gelingt, sammelt ihr mit der Klasse am besten verschiedene Merkmale eines Streits, so wie die Schüler:innen ihn aus dem Alltag kennen. Das können zum Beispiel verschiedene Gefühle als Auslöser, ein besonderer Sprachgebrauch und vor allem Argumente als Diskussionswaffe sein. Anschließend vergleicht die Klasse diese Merkmale mit denen eines Streitgesprächs: Die Argumente bleiben die gleichen, aber die persönliche Ebene fällt weg und die eigene Meinung wird sachlicher und fundierter vermittelt. Am Ende sollte für eure Schüler:innen klar sein: In einem Streitgespräch möchte ich mit meinen Argumenten überzeugen, ohne die andere Partei zu verletzen. 

Als zweiten Schritt solltet ihr den Aufbau der Diskussion klarstellen. Jede Partei erstellt im ersten Schritt eine These, auf welcher sie ihre Argumentation aufbaut. Um diese begründen zu können, braucht jede Seite eigene Argumente. An dieser Stelle solltet ihr auch den Aufbau und die Funktionsweise eines Arguments besprechen, denn nicht jedes Argument ist gleich schlagkräftig. Um besonders überzeugend zu sein, braucht ein Argument vor allem Beispiele und Belege. Faktenbasierte Argumente haben einen höheren Stellenwert.

Ziel der Schüler:innen sollte es außerdem sein, die einzelnen Argumente möglichst zu werten und im Verlauf des Gesprächs zu steigern, sodass die überzeugendsten Punkte am Ende angebracht werden können. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die einzelnen Ausführungen nicht einfach aneinandergereiht werden, sondern die Gesprächspartner während der Diskussion auf die Argumentation der Gegenseite eingehen und diese im Idealfall widerlegen können. 

Die Diskussion kann auf verschiedene Weise ein Ende finden, auch das solltet ihr den Schüler:innen näherbringen. Denn nicht immer gibt es einen Gewinner und Verlierer, auch Kompromisse und Einigungen der unterschiedlichen Positionen sind natürlich möglich und gerne gesehen. 

Anschließend ist es nun so weit, das Thema des Streitgesprächs bzw. die einzelnen Positionen vorzustellen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das als Lehrkraft übernehmen und z.B. politische Themen, Eltern-Kind Streitsituationen oder andere Konfliktbegegnungen vorbereiten. Wichtig ist es, euren Schüler:innen Material an die Hand zu geben, denn nicht jede:r kennt sich mit allen Themen gleich gut aus. Vor allem, wenn es um politische oder wissenschaftliche Auseinandersetzungen geht, ist es unabdingbar, mit genügend vorbereitendem Material eine faire Wissensbasis für alle Schüler:innen zu schaffen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es jedoch, die Schüler:innen selbst überlegen zu lassen, welche Streitsituationen und Positionen sie darstellen wollen. Das können ihre eigenen Meinungen sein, oder aber erfundene Charaktere und Diskussionspunkte. So wird eure Klasse selbst kreativ und sammelt gemeinsam verschiedene Erfahrungen aus ihrer Lebenswirklichkeit. Dabei können die Schüler:innen auch gleich eine Wertung abgeben, welche Situationen sich für das Vorführen eines Streitgesprächs eignen. 

Haben sich alle auf Streitthemen geeinigt, dann geht es als nächstes daran, die restlichen Rahmenbedingungen festzulegen: Wie lange sollen die einzelnen Diskussionsrunden dauern und wer ist am Gespräch beteiligt? 

Für die Umsetzung des Streitgesprächs ist es hilfreich, die Schüler:innen in Gruppen einzuteilen. Je nach Aufgabenstellung und Klassengröße bieten sich hier verschiedene Optionen: 

  • Ihr könnt die Klasse einfach in zwei oder vier Gruppen einteilen, die je eine Meinung vertreten, und alle Schüler:innen mitdiskutieren lassen. So kann jede:r einmal zu Wort kommen. 
  • Eine weitere Möglichkeit wäre eine Podiumsdiskussion. Auch hier teilt sich die Klasse in verschiedene Gruppen, welche unterschiedliche Standpunkte darstellen. Nach dem Erarbeiten der Argumentationsstrategie wählt jede Gruppe ein oder zwei Schüler:innen aus, welche die Meinung der Gruppe im Streitgespräch vertreten. Die Gruppe kann diese Vertreter entweder während der Diskussion auswechseln, oder die Klasse entscheidet sich, mehrere Diskussionsrunden mit je anderen Teilnehmern abzuhalten.  
  • Als dritte Option können auch nur einzelne Schüler:innen ausgewählt werden, welche das Streitgespräch vor der Klasse ausführen. Der Rest der Klasse fungiert als “Zuschauer” und macht sich Notizen. Die Schüler:innen sollten festhalten, welche Argumente besonders schlagkräftig und gut aufgebaut waren und auffällige Entwicklungen während des Gespräches festhalten. 

Auch für die Art der Gruppeneinteilung gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

  • Die Schüler:innen bilden die Gruppen eigenverantwortlich, zum Beispiel vertreten sie ihre eigene Meinung, so geschieht die Aufteilung ganz von selbst 
  • Die Gruppen werden per Losverfahren ausgewählt. Hier ist der eigene Standpunkt der Schüler:innen irrelevant und muss nicht deckungsgleich mit der vertretenen Meinung sein 
  • Ihr selbst wählt die Schüler:innen aus und teilt sie den Gruppen zu

Wichtig dabei zu beachten: Die Dialogpartner oder -gruppen sollten etwa gleich stark sein, sonst ist zu früh klar, wer die Diskussion “gewinnt” und das Streitgespräch wird schnell einseitig. 

Damit alles mit rechten Dingen zugeht, solltet ihr am besten noch einen neutralen  Diskussionsleiter oder Moderator festlegen. Dies könnt entweder ihr selbst sein, oder aber eine:r der Schüler:innen. Der Moderator sollte während dem Gespräch darauf achten, dass alle Dialogsparteien möglichst abwechselnd zu Wort kommen und eine ausgewogen verteilte Sprechzeit haben. Außerdem sorgt der Moderator dafür, dass die Diskussion nicht zu hitzig wird und keiner der Teilnehmer persönlich angegriffen oder verletzt wird. 

Ist das geregelt, kann es losgehen. Aber seid nicht enttäuscht, wenn nicht auf Anhieb alles klappt. Gebt euren Schüler:innen etwas Zeit, sich in die Thematik einzufinden, am Anfang fällt eine erzwungene Diskussion vielen schwer. 

Die Nachbesprechung: Wer kann am besten streiten?

Nachdem die Streitgespräche beendet sind, ist es sinnvoll, mit der Klasse eine Nachbesprechung abzuhalten. Dabei reflektieren eure Schüler:innen selbst die Gespräche noch einmal und ihr besprecht, was möglicherweise schiefgelaufen ist. Dabei könnt nicht nur ihr, sondern auch die "Zuschauer" ihre Beobachtungen und Notizen mit einbringen und die wichtigsten und besten Argumente gemeinsam noch einmal analysieren. Das Streitgespräch kann in diesem Schritt auch bewertet werden, damit die Gesprächsteilnehmer:innen Feedback erhalten können. Ob nur von euch oder den Schüler:innen, das bleibt euch überlassen. Bewertungskriterien, nach denen ihr und eure Klasse vorgehen könnt, sind beispielsweise: 

  • Sachkenntnis: Wissen die Schüler:innen, wovon sie sprechen? Wie durchdacht sind die Argumente? 
  • Überzeugungskraft: Wie gut begründen die Gesprächspartner, was sie sagen? Sind die Begründungen schlüssig?
  • Ausdrucksvermögen: Wie gut können die Streitenden ihre Meinung artikulieren? Wurde Fachsprache korrekt verwendet? 
  • Gesprächsfähigkeit: Wie gut gehen die Parteien aufeinander ein? Haben sie die Argumente der Gegenseite gut widerlegt? 

Sucht ihr noch andere Ideen für eure Vertretungsstunde? Hier haben wir einen Artikel für euch, wie ihr das Thema AGBs in einer Vertretungsstunde spielerisch vermitteln könnt. 

Was ist eure Erfahrung mit Streitgesprächen und Diskussionen im Unterricht? Habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare. 

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Zweiundzwanzig Prozent der Viertklässler – und somit jedes fünfte Kind – verfehlen den Mindeststandard im Fach Mathematik. Das brachte der letzte IQB-Bildungstrend klar und schonungslos zum Ausdruck. „Diese Schülerinnen und Schüler werden das, was sie als Grundschüler nicht gelernt haben, nur schwer in den weiterführenden Schulen aufholen können“, mahnte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, infolgedessen. Tatsächlich drohen Schüler:innen langfristig negative Konsequenzen, wenn sie die Kernkompetenzen, vor allem im Fach Mathematik, nicht beherrschen. Laut der Bertelsmann Stiftung fließen 63 Prozent des gesamten Nachhilfe-Volumens in diese Disziplin. Und auch wenn Nachhilfeunterricht in vielen Fällen ein adäquates Mittel sein mag, so ist dieser trotzdem nicht jedem zugänglich. Ein Problem, dem sich auch der Nachwuchsgründer Stefan Neuber bewusst ist. Seine kostenlose App MatheX setzt deswegen genau dort an:

„MatheX ist eine App, die Grundschülern das optimale Üben der grundlegenden mathematischen Fähigkeiten ermöglicht. Das Training ist sprachbasiert und vollständig individualisiert – die App lernt die Stärken und Schwächen des einzelnen Schülers und passt die Aufgaben perfekt darauf an,“ beschreibt Stefan Neuber seine App im Gespräch mit Lehrer-News. Ihm sei es von Anfang an besonders wichtig gewesen, das Potenzial neuester Technologien für das mathematische Training nutzbar zu machen, erklärt der Gründer. Im Falle von MatheX ist dies die Sprachinteraktion: „Die App liest die Aufgabe vor und der Schüler muss nur das Ergebnis sagen.“ Auf diese Weise wird das Mathelernen nicht nur erheblich intuitiver, sondern auch motivierender – ebenso „als würde ein persönlicher Nachhilfelehrer den Schüler die Aufgabe abfragen.“

(Quelle: technologiepark-weinberg-campus)

Nachwuchsgründer Stefan Neuber hat mit seinen 18 Jahren geschafft, wovon viele träumen: Mit seiner App MatheX hat der Abiturient die SXSW EDU 2023 Student Startup Competition in den USA, auf der talentierte High School Schüler:innen ihre innovativen Geschäftsideen präsentieren und Pitch-Erfahrung sammeln können, gewonnen.

"Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten"

Das Training mit der App basiert auf Spracheingabe und Sprachsynthese. Auch die Auswertung erfolgt ausschließlich sprachbasiert. Gerade für kleinere Kinder – die im Umgang mit Smartphones vielleicht noch unerfahren sind – ist diese einfache Bedienung von Vorteil. MatheX berechnet anhand der Ergebnisse vergangener Trainingseinheiten den Leistungsstand der Schüler:innen sowie deren individuellen Stärken und Schwächen und adaptiert das Training entsprechend. Durch das direkte Feedback haben die Nutzer:innen dann die Möglichkeit, ihre Antworten anzupassen und so ihren Lernerfolg stetig zu steigern. Zusätzlich können in der App Übungsschwerpunkte festgelegt und so ein personalisiertes Training kreiert werden. Auf diese Weise möchte Neuber vor allem der mangelnden Individualisierung des aktuellen Bildungssystems Rechnung tragen.

Die App richtet sich jedoch nicht ausschließlich an Kinder, sondern auch Erwachsene, die ihre mathematischen Grundfertigkeiten trainieren wollen, gehören zur Zielgruppe. Dennoch plant der Gründer nicht, die Aufgaben auf komplexere Mathethemen auszuweiten: „Qualität ist der Kern von MatheX. Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten und ermöglicht hier das effektivst mögliche Training. Natürlich soll die App in Zukunft noch ausgebaut werden - aber erst, sobald das Nutzererlebnis auf höchster Qualität auch bei neuen Aufgabentypen angeboten werden kann.“

Darüber hinaus gibt es eine Lehrer-Version der App. Hier können Lehrkräfte den individuellen Lernfortschritt ihrer Schüler:innen überwachen und somit gezielt die Stärken und Schwächen der Klasse evaluieren und die Unterrichtsschwerpunkte entsprechend anpassen. Ein weiteres Feature der App ist die Möglichkeit, digitale Hausaufgaben aufzugeben. Die Überprüfung übernimmt dann ebenfalls MatheX und übermittelt die Ergebnisse umfangreich und detailliert an die Lehrkraft.

MatheX ist vielfach preisgekrönt von einer Reihe renommierter nationaler und internationaler Wettbewerbe. So war die App Bundesfinalist bei Jugend forscht und Bundessieger bei JUGEND GRÜNDET 2021. Als erstes deutsches Projekt erhielt sie zudem den ersten Platz der internationalen SXSW EDU Student Startup Competition und gewann die App Challenge des Kongresses der Vereinigten Staaten und wurde daraufhin 2023 am Capitol Hill in Washington, D.C. unter anderem vor Abgeordneten des US-Kongresses präsentiert. 

„Ich habe großartige Rückmeldungen von Schülern und Lehrern erhalten. Die App wurde bereits in über 50 Ländern auf der ganzen Welt heruntergeladen – und ich hoffe, in Zukunft noch vielen weiteren mit ihr zu helfen,“ berichtet der Nachwuchsgründer uns.

Auf die Frage, ob er bereits weitere Projekte plane, um an den Erfolg von MatheX anzuknüpfen, antwortet Neuber, dass er ständig auf der Suche nach neuen Technologien und Funktionen sei, um das Training noch effizienter oder motivierender zu gestalten. Gerade arbeite er an einigen wirklich spannenden Ideen. Wir dürfen also auf weitere innovative Ideen gespannt sein – sowohl für den Privatanwender als auch für Bildungseinrichtungen. 

Was sagt ihr zu dem Konzept der App? Kennt ihr MatheX unter Umständen schon und könnt eure Erfahrungen mit uns teilen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! 

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Canon, Fuji, Nikon, Sony – das Rennen um den Titel “beste Kamera 2023“ ist offiziell eröffnet. Je nach Expertise und Gebrauch gehen die Meinungen dabei stark auseinander. Gar nicht so leicht, hier einen Überblick zu bewahren. Aber keine Sorge, wir haben uns durch den Kamera-Dschungel gekämpft und eine Liste der aktuellen Top-Modelle zusammengestellt – dabei natürlich vor allem auf die Schultauglichkeit geachtet: Ob für die nächste Klassenfahrt, das Schulfest oder die Fotografie-AG, in unserer Zusammenstellung werdet ihr garantiert das passende Gerät finden.

Das kleine Kamera 1x1 

Um die Eigenschaften, aber auch die Grenzen verschiedener Kameras beurteilen zu können, benötigt man ein gewisses begriffliches und technisches Grundverständnis. Hier das kleine 1x1 der Kameratechnik mit den wichtigsten Begriffen und Fakten. 

Die vier grundlegenden Kameratypen:

Spiegelreflexkameras 

Zwischen Objektiv und Bildebene befindet sich der namensgebende Spiegel. Das Bild wird vor der Aufnahme auf einer Mattscheibe seitenverkehrt abgebildet. Die Spiegelreflexkameras sind allerdings vergleichsweise schwer und unhandlich und im Jahr 2023 eher ein Auslaufprodukt.

Spiegellose Kameras (auch Systemkameras genannt)

In Sachen Bildqualität steht die Systemkamera der Spiegelreflexkamera in nichts nach. Durch den Wegfall des Spiegels sind diese Kameras jedoch deutlich kompakter, handlicher und auch leiser.

Kompaktkameras

Sie sind durch ihre kompakte Bauweise gekennzeichnet und in der Regel einfach im Handling. Die Bildqualität ist aufgrund des kleineren Sensors zwar schlechter als die einer Systemkamera, jedoch deutlich besser als die eines Smartphones.

Bridge Kameras 

Dieser Kameratyp zählt eigentlich zur Kameraklasse der Kompaktkameras, deren Objektive fest verbaut sind. Sie verfügen über einen großen Zoombereich. 

Die wichtigsten drei Sensorgrößen (für Anfänger) 

  • Vollformat-Sensor
  • APS-C Sensor 
  • MFT Sensor 

Bei der Sensorgröße gilt: Je größer ein Sensor, desto besser die Auflösung – aber desto teurer auch die Kamera. Ein MFT Sensor ist der kleinste Sensor, gefolgt vom APS-C Sensor. Gerade für den Anfang sind diese Sensorgrößen völlig ausreichend und gehen nicht so sehr ins Geld wie ein Vollformat-Sensor.

(Quelle: journal.markusthoma)

Apropos Geld… 

Häufig stellt sich Einsteigern die Frage, welches Budget sie sich für ihre Neuanschaffung überhaupt setzen sollten? Je teurer, desto besser? Oder doch lieber möglichst kostengünstig?

Im Schnitt kostet eine Kamera mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen 600 und 1000 Euro. Es muss natürlich nicht immer das neuste Modell sein, dennoch solltet ihr nicht auf komplett veraltete Technik setzen, da diese schnell an ihre Grenzen stößt. Um langfristig Freude an eurem Gerät zu haben, solltet ihr also schon ein paar Euros in die Hand nehmen. Bedenkt zusätzlich, dass auch die beste Kamera nur mit einem geeigneten Objektiv funktioniert. Achtet also beim Kauf immer darauf, was genau im Kamerapaket eurer Wahl inklusive ist. Gute Objektive gibt es bereits ab 250 Euro. Hier gelangt ihr zu einer Liste für gute Anfänger-Objektive verschiedener Hersteller.

Zuletzt: Die Sache mit den Megapixeln… 

Ein weit verbreiteter Mythos und häufiger Marketing-Trick vieler Smartphone-Hersteller ist, dass die Qualität einer Kamera sich hauptsächlich über ihre Megapixel definiert. Gerade für Einsteiger ist die Anzahl der Megapixel jedoch zu vernachlässigen, außer natürlich ihr wollt, dass euer nächstes Klassenfoto gestochen scharf die Fassade eines gigantischen Hochhauses ziert.

Canon EOS R50: Der Allrounder für alle Kamera-Neulinge

Canon ist eine der beliebtesten Marken bei Kameras unter Anfängern. Die Canon-Geräte sind besonders handlich und punkten mit einer unkomplizierten Menüführung. Darüber hinaus verhelfen zahlreiche Einsteiger-Motivprogramme zu den ersten Schnappschüssen.

(Quelle: Canon)

Als absoluter Allrounder gilt die Canon EOS R50 Systemkamera. Sie ist das perfekte Gerät für alle Kamera-Neulinge, die gleichermaßen Wert auf Qualität und Leistung legen. 

Pluspunkte sammelt die Kamera vor allem mit ihrer Bauweise und der Bildqualität: Die Systemkamera ist dank APS-C Sensor recht kompakt und leicht transportabel. Somit eignet sie sich sehr perfekt für Ausflüge und Klassenfahrten. Die geringe Größe tut der Bildqualität jedoch keinen Abbruch. Mit 24,2 Megapixeln, einem zuverlässigen Autofokus und einer hohen Serienbildgeschwindigkeit lassen sich tolle Foto- und Videoaufnahmen machen. Ein Nachteil ist, dass es für diese Kamera aktuell wenig APS-C Objektive gibt. Jedoch kann man eine Vielzahl anderer Objektive mittels Adapter nutzen.

Ein weiteres schlagendes Argument ist der wirklich gute Preis: Die Kamera gibt es ohne Objektiv neu ab etwa 750 Euro im Handel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gebraucht-Angebote.

Sony Alpha 6000: Der Preis-Leistungs-Sieger

Technik von 2014 ist total veraltet? Unsinn! Das beweist die Sony Alpha 6000. Vor allem für Einsteiger eignet sich der Dauerbrenner unter den Kameras aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die Systemkamera verfügt über 24 Megapixel und einen Sucher und liefert damit gestochen scharfe Fotoaufnahmen und das zu einem unschlagbaren Preis. Neu bekommt ihr die Kamera für etwa 500 Euro, gebraucht sogar für die Hälfte. Für Anfänger, die nicht viel Geld ausgeben wollen und auf Funktionen, wie 4K-Video, Bildstabilisator oder ein um 360-Grad schwenkbares Touch-Display verzichten können, ist die Sony Alpha 6000 die optimale Wahl. Für Schnappschüsse und kürzere Full-HD-Videos ist diese Kamera deshalb auch heute noch völlig ausreichend.

(Quelle: Sony)

Sony ist auch bei Profifotografen sehr beliebt. In einschlägigen Foren wird die Sony A7 IV als das Top-Modell der Jahre 2022 und 2023 geahndet. Doch was kann die spiegellose Vollformatkamera? 

Sony A7 IV: Der Kamera-Liebling

Die Sony A7 IV ist mit 33 MP und einem Vollformat-Sensor ausgestattet. Mit etwa 660 Gramm betriebsbereitem Gewicht ist sie eine mittelschwere Kamera, die dennoch gut in der Hand liegt. Auszeichnend sind vor allem die Bildqualität und der hervorragende Autofokus. Auch die Videoqualität kann vollends überzeugen. Wenn ihr also plant, einen Aftermovie eurer nächsten Klassenfahrt, des Schulfestes oder einen Imagefilm für die Schule zu filmen, eignet sich diese Kamera hervorragend. Auch für eine Fotografie-AG ist dieses Modell geeignet, denn dank zahlreicher Objektive lassen sich die verschiedensten Aufnahmen machen – am Tage und in der Nacht. Darüber hinaus punktet die Kamera mit einem leistungsstarken Akku: Eine Akku-Ladung reicht für knapp 900 Bilder im Live-View Modus. Das größte Manko dieser Kamera ist somit ihr Preis: Neu kostet die Kamera ab 2.600 Euro. Die Objektive müssen hier noch dazu gekauft werden und beginnen preislich bei 600 Euro. Es lohnt sich also, hier nach Gebraucht-Angeboten Ausschau zu halten.

(Quelle: Sony)

Panasonic Lumix DC-FZ1000 II: Viel Bildqualität, viel Zoom und eine herausragende Ausstattung

Die Bridge-Kamera von Panasonic gehört im Jahr 2023 zu den Top-Modellen unter den Kompaktkameras. Die Kombination aus einem vergleichsweise großen Bildsensor und einem vielseitigen optischen Zoom eignen sich für nahezu jedes Motiv. Ultra-HD-Video mit 30 Bildern pro Sekunde und maximal 30 Minuten Cliplänge sind für den Bedarf von Hobbyfilmern zudem mehr als ausreichend. Außerdem verfügt die Kamera über WLAN und Bluetooth zur drahtlosen Kommunikation mit dem Smartphone: Vor allem dann hilfreich, wenn ihr ein Gruppenfoto schießen und aus der Ferne auslösen wollt. Der riesige Zoom bringt allerdings auch einen Nachteil mit sich. Für eine Kompaktkamera ist die Lumix DC-FZ1000 II mit knapp 810 Gramm relativ schwer. Preislich bewegt sich diese Kamera im Mittelfeld und ist ab 700 Euro zu erwerben.

(Quelle: digitalkamera.de)

Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera: Klein aber Oho 

Ein absolutes Fliegengewicht ist die Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera, eine kompakte Digitalkamera, die gerade einmal 106 Gramm wiegt. Und auch preislich fällt diese Kamera kaum ins Gewicht. Bei einigen Händlern ist sie neu bereits für 129 Euro zu erwerben. Trotzdem muss diese Kamera sich keinesfalls verstecken, denn Dank 16 MP und eines fünffachen optischen und sechsfachen digitalen Zooms macht auch sie solide Fotoaufnahmen. Darüber hinaus verfügt die Kamera über zahlreiche Motivmodi, wie beispielsweise einen Panorama-Modus. Auch für Portraits eignet sich diese Kamera aufgrund einer Gesichts-, Blinzel- und Lächelerkennung sowie einer Rote-Augen-Entfernung optimal. Eventuell spart ihr euch so sogar den Besuch vom Schulfotografen. Preis-Leistungstechnisch seid ihr mit dieser Kamera also bestens aufgestellt.

(Quelle: Testsieger.de)

Weniger für die Foto-AG, aber durchaus für eine Klassenfahrt können entsprechende Objektive für das Handy eine Alternative darstellen. Klar, die Ergebnisse sind nicht so qualitativ wie die der vorgestellten Kameras, dennoch holt derartiges Zubehör das Beste aus euren Smartphones raus. Vor allem könnt ihr so richtig sparen, denn je nach Anbieter gibt es die Objektive bereits ab 10 Euro. In diesem Video hat eine Berufsfotografin einige Handy-Objektive getestet und das mit überraschendem Ergebnis. 

Tipp: Leih- und Mietangebote nutzen und Geld sparen 

Eine weitere tolle Alternative sind Kamera- und Objektiv-Leih- bzw. Mietangebote. Vor allem, wenn die Kamera nur für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Event benötigt wird, ist diese Option durchaus sinnvoll, denn sie spart bares Geld und liefert trotzdem erstklassige Foto- und Videoaufnahmen. So bekommt ihr die Sony A7 IV bei diesem Anbieter bereits für rund 15 Euro pro Tag. Wählt ihr eine komplette Ausstattung mit mehreren Objektiven und weiterem Zubehör, liegt der Kostenpunkt bei ungefähr 250 Euro für eine Woche. Habt ihr eine spektakuläre Klassenfahrt vor euch? Dann ist vielleicht eine Action-Cam auf Mietbasis der richtige Begleiter, um eure waghalsigen Unternehmungen gebührend festzuhalten. Natürlich könnt ihr im Rahmen einer AG auch selbst in ein teures Modell investieren und dann die entsprechenden Objektive zeitweise leihen. Das Technik- und Verbraucherportal Chip hat die führenden drei Anbieter in diesem Bereich verglichen. 

Wie gefällt euch unsere Auswahl? Habt ihr mit einem der Modelle eventuell selbst Erfahrung oder kennt einen Geheimtipp, der in dieser Liste fehlt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Regenbogenflaggen, laute Musik und fröhliche Menschen. Die Stimmung auf dem Christopher Street Day (CSD) ist auch dieses Jahr wieder ausgelassen und bunt. Seit mehreren Wochen schon findet der CSD jedes Wochenende in verschiedenen deutschen Städten statt und zieht zahlreiche Menschen in die Innenstädte. Trotzdem ist der CSD auch eine politische Veranstaltung und ein wichtiges Statement gegen die nach wie vor vorhandene Homophobie in der Gesellschaft. Auch für Schüler:innen kann eine Sensibilisierung für das Thema relevant sein, besonders wenn sie selbst oder Menschen in ihrem Umfeld Teil der LGBTQ+ Community sind. Doch wie bringt man Schüler:innen Themen rund um den CSD, Homophobie und sexuelle Vielfalt am besten nahe? Praktische Tipps für eine bunte Unterrichtsstunde, inhaltliche Inspiration und interaktive Ideen erwarten euch in diesem Beitrag.

Was genau heißt nochmal LGBTQ+?

Der CSD ist eine wichtige politische Veranstaltung für die LGBTQ+ Community und zieht in allen deutschen Großstädten jeden Sommer zahlreiche Menschen an, die ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen und anderen queeren Menschen setzen wollen. Dieses Jahr haben rund 1,4 Millionen Menschen den CSD in Köln besucht und damit ein starkes Zeichen für sexuelle Vielfalt gesetzt. Doch wer genau ist eigentlich beim CSD vertreten und wofür steht die Abkürzung LGBTQIA+? Insgesamt sind auf dem CSD hauptsächlich Menschen vertreten, die sich als lesbian (L), gay (G), bisexual (B), transgender (T) oder queer (Q) identifizieren und weitere (+).

Für jede dieser sexuellen Orientierungen bzw. Identifikationen gibt es eine eigene „pride flag“, also eine bunte Flagge, mit der sich viele Teilnehmende auf dem CSD schmücken. Ein guter interaktiver Einstieg in das Thema CSD könnte zum Beispiel eine Gruppenarbeit zum Thema pride flags sein. Die Schüler:innen erhalten eine ausgedruckte Auswahl der bekanntesten Pride Flags und können Vermutungen aufstellen, welche queere Gemeinschaft repräsentiert wird. Anschließend können erste Fragen geklärt werden, damit alle Schüler:innen mit demselben Wissensstand in das Thema starten.

Es kann je nach Klassenstufe außerdem interessant sein, sich mit Anfeindungen, Beleidigung und Gewalt im Rahmen des CSDs auseinanderzusetzen. Immer wieder kommt es vor, dass offen queere Personen verbal oder körperlich angegriffen werden und teilweise kommt es auf CSDs zu Konflikten und Gewalt. Beispielhaft kann hier die Situation beschrieben werden, die sich im September letzten Jahres in Münster ereignete. Der 25-jährige Transmann Malte C. wurde auf dem CSD von einem 20-jährigen homophoben Täter angegriffen und erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Situationen wie diese eignen sich für eine Diskussion über die Relevanz von queerem Aktivismus und eine Verbildlichung der Homophobie, die auch in Deutschland aktuell ist.

Woher kommt der „Christopher Street Day“?

Seine Ursprünge findet der CSD in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969. In der Bar „Stonewall Inn“, die in New York als Treffpunkt für homosexuelle Menschen galt, gab es in dieser Nacht eine Polizei-Razzia. Gegen diese diskriminierende Aktion wehrten sich die Besucher:innen der Bar allerdings gewaltsam und weigerten sich, die Schikane und unbegründete Verhaftungen hinzunehmen. Der Widerstand gegen die Polizei war an diesem Abend so überwältigend, dass die Unruhen mehrere Tage andauerten und es zu Demonstrationen gegen die homophoben und gewaltsamen Razzien kam.

Zahlreiche aktivistische Gruppierungen bildeten sich und ein Jahr später demonstrierten rund 4000 queere Menschen, um an das Ereignis im „Stonewall Inn“ zu erinnern. Die Proteste waren namensgebend für den heutigen CSD, denn sie fanden in der New Yorker „Christopher Street“ statt. Noch heute gilt der Juni als „pride month“ und erinnert an die Geschehnisse in der Christopher Street 1969. Ein interessanter Einschub in die Unterrichtsstunde könnten an dieser Stelle wichtige Persönlichkeiten bilden, die sich aktiv für die Rechte von LGBTQ+ Personen einsetzen oder eingesetzt haben.

Die Christopher Street in New York (Quelle: Canva)

Eine der wichtigsten Aktivistinnen ist Marsha P. Johnson, die auch an den Auseinandersetzungen mit der Polizei im Stonewall Inn 1969 beteiligt war. Marsha P. Johnson bezeichnete sich selbst als schwule Person, Transvestit und Drag Queen und hat vor allem nicht-weißen Transpersonen aus der Unterschicht eine Stimme gegeben. Sie setzte sich außerdem gegen die Diskriminierung von HIV-positiven Menschen ein und gilt bis heute als Schlüsselfigur für den Aktivismus gegen Queerfeindlichkeit. Die Netflix-Dokumentation "The Death and Life of Marsha P. Johnson" bietet Einblicke in den mysteriösen Tod der Aktivistin. Andere interessante Persönlichkeiten, die behandelt werden können, sind beispielsweise Malerin Frida Kahlo, Schauspieler und Drag Queen RuPaul oder Schauspielerin Laverne Cox.

Rechte für die LGBTQ+ Community in Deutschland und der Welt

Auch nicht fehlen dürfen in eurem Unterricht die rechtlichen Grundlagen und Gesetzesänderungen der letzten Jahrzehnte, die LGBTQ+ Personen betreffen. Der Fokus kann hier zum Beispiel auf der „Ehe für Alle“, dem Selbstbestimmungsgesetz oder der Stiefkindadoption liegen. Diese drei rechtlichen Themen eignen sich gut als Beispiele, weil die „Ehe für Alle“ im Juni 2017 bereits beschlossen wurde, das Selbstbestimmungsgesetz Teil einer aktuellen Debatte ist und die Stiefkindadoption für lesbische Paare bisher nur unzureichend in der Politik thematisiert wird. Dadurch lässt sich der Prozess, den Gesetzesänderungen in der deutschen Politik durchlaufen, anschaulich erklären und zeigt gleichzeitig die Relevanz von politischem Aktivismus auf.

Die Rechte von LGBTQ+ Personen in anderen Ländern können einen spannenden Diskurs bieten und eignen sich außerdem gut als Diskussionsthema in der Klasse. Zwar ist aktuell in über 30 Ländern weltweit die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt, in einem Drittel aller UN-Staaten werden gleichgeschlechtliche Handlungen allerdings immer noch strafrechtlich verfolgt. In sieben Ländern stehen gleichgeschlechtliche Handlungen bzw. Homosexualität unter der Todesstrafe. In Iran oder Uganda beispielsweise müssen sich Personen der LGBTQ+ Community häufig selbst verleugnen und einen Teil ihrer Identität verstecken, aus Angst verhaftet oder hingerichtet zu werden. Diese Menschenrechtsverletzungen und Einschnitte in die Rechte von LGBTQ+ Personen bieten euren Schüler:innen eine Grundlage für Gedanken- und Rollenspiele und eignen sich als vertiefende Diskussion über die rechtliche Lage von queeren Menschen. 

Der CSD und die damit assoziierten Aspekte sexuelle Orientierung, sexuelle Identität, politischer Aktivismus und Diskriminierung sind ein sehr umfangreiches Thema und bieten wahrscheinlich Inhalte für mehr als eine Unterrichtsstunde. Um Schüler:innen die Relevanz von queerem Aktivismus aufzuzeigen, sollten auf jeden Fall Grundbegriffe rund um LGBTQ+, geschichtliche Hintergründe sowie die rechtliche Situation von queeren Menschen behandelt werden. Anschaulicher wird der Unterricht durch Einbeziehung bekannter queerer Persönlichkeiten, Gruppenarbeiten oder Diskussionen mit verteilten Rollen.

Habt ihr schon einmal den CSD im Unterricht thematisiert oder sogar eine ganze Stunde dem Thema gewidmet? Schreibt gerne eure Erfahrungen und Tipps in die Kommentare!

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In der modernen Welt wird der Umgang mit Medien an Relevanz nur noch weiter zunehmen. Brisante Themen wie Fake-News und Deepfakes, aber auch Künstliche Intelligenz und ein sicherer Umgang mit dem Internet, stellen die Lehrer:innen von heute vor immer neue Herausforderungen. Doch Medienkompetenzen müssen nicht nur zum Teil des Stundenplans werden, sondern könnten auch Schüler:innen in ihrer Freizeit begeistern. Im Rahmen einer Schülerzeitung, können literatur- und medienbegeisterte Schüler:innen eine Mediensäule im Ökosystem Schule schaffen, sowie ein Gefühl für die Berufsrichtung selbst entwickeln. 

In diesem Artikel stellen wir vor, welchen Nutzen eine lokale Schülerzeitung mit sich bringt und was es bei der Gestaltung und Begleitung zu beachten gilt. 

Der erste Schritt ist am schwersten

Um aus der Planungsphase herauszukommen, bedarf es zuallererst Schüler:innen, die am Schreiben in einem Redaktionsformat interessiert sind und Freude haben. Ohne Redakteur:innen, keine Redaktion. Evaluiert in der Schülergemeinschaft das Interesse eurer Schüler:innen an einem solchen Projekt und auch in der Abstimmung mit den Kolleg:innen und der Schulleitung. Mindestens eine Lehrkraft sollte engagiert dafür sein, sich am Projekt zu beteiligen und es zu betreuen. 

Sobald das Team steht, geht es in die Gründungsphase. Lasst die Schüler:innen einen Namen für ihre Redaktion überlegen. SchoolNews+? Papierflitzer? NewsNasen? Tinte & Tratsch? SchülerSchnack? Scheut nicht davor, kreativ zu sein. Außerdem sollte Einigkeit zum Format selbst bestehen: In einem Online-Portal oder analog in Papierform auf dem Pausenhof verteilt? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Printmedien bieten eine gute Orientierung und Strukturierung und erlauben durch Haptik, dass die ‘Hände mitlesen’ und die Stimulierung durch das berühmte Papierrascheln von Zeitungen, verlangen jedoch das Stemmen von Druckkosten, was ggf. mit Werbeanzeigen lokaler Unternehmen gelingen kann. Onlinemedien wiederum können zahlreiche andere Medien wie Video und Audio mit einbinden und sind des Weiteren auch schneller, aktueller und ältere Artikel sind leichter aufzufinden, jedoch besteht ein höheres Risiko, dass die Leser:innen an Orientierung verlieren und es benötigt im Allgemeinen mehr Zeit. 

Eine falsche Entscheidung kann man hier allerdings nicht treffen und auch beide Varianten gleichzeitig zu nutzen ist möglich. Vorlagen für eine alt herkömmliche Papierzeitung könnten selbst erstellt werden oder sind hier oder hier auffindbar. Dennoch benötigt es hier reichlich Papier und Druckfarbe, für die man in der Regel eine externe Druckerei benötigt, wodurch neue Kosten entstehen. Mit etwas Glück besitzt eure Schule ihren eigenen Plotter, jedoch ist dies keine Garantie. 

Kostengünstiger, aber aufwendiger, wäre ein Online-Angebot. Sofern eure Schule bereits ein Online-Portal besitzt, könnte in Absprache mit der IT-Abteilung, sofern diese besteht, eine neue Option erstellt werden, um zur Website zu gelangen. Andernfalls gibt es kostenlose Möglichkeiten zur Websitegestaltung, wie WordPress und Typo3. Alternative Optionen, die ein Baukastenprinzip nutzen, sind Wix, Ionos und Jimdo

In jedem Fall sollte eure Redaktion ein:e Expert:in an der Seite haben. Besonders wichtig sind die eigene Domain (der Link über den die Seite erreichbar ist wie www.schulnachrichten.de) und ein Online-Server auf dem alle Daten gespeichert werden. Bei Domainanbietern kann es gut möglich sein, bis zu etwa 15 Euro jährlich oder mehr bezahlen zu müssen. Strato.de bietet Preise, beginnend mit 1 Euro pro Monat. 

Visuelle Medien wie Bilder oder auch Grafiken sind aber in beiden Varianten von Bedeutung. Kostenlose Programme zur Fotobearbeitung bieten sich in der Form von Gimp, Picasa, Microsoft Paint oder Irfan View an. 

Es ist dabei lohnenswert für eure neue Redaktion, sich an anderen, bereits etablierten Medien zu orientieren. Zwar kann eine Schülerzeitung naturgemäß nicht die Ressourcen aufbringen, die eine professionelles Medium hat, dennoch bieten sie gute Vorlagen und Inspiration für das Design. Kopiert jedoch nicht nur eine x-beliebige Zeitschrift. Versucht etwas von ihnen zu lernen, um eure eigenen Horizonte zu erweitern und darauf zu fokussieren, worüber eure Redaktion schreiben soll und wie es idealerweise aussieht.  

Wichtig in einem Online-Portal sind vor allem:

  • Eine Hauptseite mit den neuesten Artikeln oben klar abgebildet
  • Ein Archiv für alle vergangenen Artikel
  • Eine Suchfunktion
  • Eine Login-Funktion für die Redakteur:innen und eine Seite zur Artikelbearbeitung, auf die nur Redakteur:innen Zugriff haben
  • Ein Profil pro Redakteur:in mit allen Artikeln des Autors abgebildet.

Die oben gelisteten Möglichkeiten sind jedoch nur der Start und je nachdem, wie inspiriert eure Schüler:innen und Lehrkräfte sind, könnten zahlreiche weitere Punkte folgen. 

Jede Redaktion braucht mindestens drei verschiedene Positionen::

  • Der Chefredakteur, dessen Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass Zeitpläne eingehalten werden, Artikel zu lektorieren und Themen auszuwählen.
  • Der Layouter, der für die Umsetzung des Designs der finalen Ausgabe oder der Website verantwortlich ist, Fotos und andere Illustrationen einbaut und am Ende dafür sorgt, dass die Zeitung optisch ansprechend ist.
  • Der Autor, welcher als Aufgabe hat, die eigentlichen Artikel zu schreiben und Material zu sammeln. 

Diese drei Gruppen bieten die Pfeiler der Redaktion und bauen aufeinander auf. Jede:r muss sich auf das restliche Team verlassen können, um die eigene Arbeit zufriedenstellend auszuführen. 

Was und wie soll ich überhaupt schreiben?

Die wichtigste Frage die gestellt werden muss, ist welches Ziel die Redaktion verfolgen soll. Womit sich eure Redaktion am Ende befasst, ist voll und ganz euch überlassen. Schließlich ist Journalismus selbst ein vielfältiges Berufsbild. Hier lohnt es sich, wieder darauf zu blicken, worüber andere Zeitungen berichten. Jedoch sollte bedacht werden, dass es sich bei der Schülerzeitung um eine Zeitung von Schüler:innen für Schüler:innen handelt. Das heißt aber noch lange nicht, dass es an Themen mangelt. In der Prüfungsphase lohnt es sich, Artikel wie “Top 10 Tipps gegen Prüfungsstress” herauszubringen. Neue Arten von Schulkleidung wurden vom Direktor angesagt? “Die neue Mode unserer Schule” würde einen Einstieg in den Modejournalismus erlauben. Die eigene Schule hat bei Jugend Forscht gut abgeschnitten? “Die Sieger der Forschung” schreibt sich fast von selbst. Habt mit euren Schüler:innen ein Auge auf die aktuellen Geschehnisse in der Schule und der Rest wird dann in der Redaktionssitzung besprochen. Besonders hilfreich wäre eine Mindmap oder ein gemeinsam geöffnetes Dokument.

In Bezug auf die Schreibform gibt es zahlreiche Möglichkeiten, jedoch haben alle Regeln, die es zu beachten gilt.

  • Die Meldung ist eine neutrale Nachricht, bei der die wichtigsten sieben W-Fragen (Wer hat wann was gemacht? Und wo, wie und warum hat das stattgefunden?) beantwortet werden müssen. Der erste Satz ist in der Regel im Präsens oder Perfekt und darauffolgende im Präteritum. Das Wichtigste wird in kurzer und prägnanter Form zuerst berichtet.
  • Der Bericht ist eine längere Form der Meldung und beschreibt im Detail Hintergründe.
  • Die Reportage ist im Präsens geschrieben und ist eine spannende Art der Berichterstattung über Geschehen vor Ort.
  • Das Feature wiederum bildet eine Mischung aus Reportage und Bericht. Wie das aussehen kann, wäre zum Beispiel ein Einstieg zu den wesentlichen Fakten, einleitend in eine spannendere Szene und nachrichtlicher Schlusssatz. 
  • Das Interview kann die kniffligste und einfachste Art der Berichterstattung sein. Im Grunde werden einfach Fragen und Antworten geschrieben, die zuvor einer Person gestellt wurden. Eure Reporter sollten sich hierbei besonders im Vorhinein ausführlich vorbereiten. Recherchiert über den Gesprächspartner, überlegt die besten Fragen, die hochwertige Antworten liefern und sprecht mit euren gewünschten Interviewpartnern einen Termin ab, der keinen von euch beiden Druck bereitet. 
  • Die Kleinanzeige bietet einen interaktiven Aspekt für eure Redaktion. Sie gibt anderen Schüler:innen die Möglichkeit sich direkt an euch und den Rest der Schule zu wenden und ihre eigenen Belange zu teilen. Beispiele für Kleinanzeigen wären ‘Turnbeutel gefunden’, ‘Suche Buch “Faust” für die 9 Klasse’ oder ‘Nachhilfe für Jahrgänge 7 bis 10’. Es lohnt sich, die Option anzubieten. 

Für alle Formen gilt, bleibt objektiv und wahrheitsgetreu. Als Journalisten ist es eure Aufgabe, unparteiisch die Realität zu berichten, um andere bei der unabhängigen Meinungsbildung zu unterstützen. Vergewissert euch, dass die Informationen, die ausgehändigt werden, der aktuellen Wahrheit entsprechen und aus souveränen Quellen kommen. Hilfe bei der Erkennung von Fake-News sind hier zu finden. Weitere ethische Standards sind im Pressekodex nachlesbar. 

Wie soll der Redaktionsalltag aussehen?

Jetzt steht also das Team und die Redaktion selbst, aber wie startet man nun? 

Als aktive AG sollte sich die Schülerzeitung mindestens einmal in der Woche treffen. Bei diesem Meeting vor Beginn jedes 'Arbeitstages', tauscht eure Ideen aus und was ihr gehört habt und was sich lohnt, berichtet zu werden. Plant hierfür mindestens eine halbe Stunde ein, damit auch alle zu Wort kommen. Einigt euch darauf, was wichtig ist und sobald alle Fragen geklärt sind, entlasst euch gegenseitig in die Arbeit. 

Absprachen sollten jedoch auch außerhalb der AG selbst erfolgen. Das ist eine der Besonderheiten im Journalismus. Journalisten, auch wenn sie zur Schülerredaktion gehören, sind immer aktiv, halten immer die Augen und Ohren offen nach den aktuellsten Ereignissen und müssen stets erreichbar sein, besonders wenn auf einmal jemand ausfällt und aus irgendwelchen Gründen einen Artikel nicht zu Ende schreiben oder hochladen kann. 

Wie profitieren Schüler:innen von ihrer eigenen Zeitung?

Nicht nur Schüler:innen mit Interesse an einer Karriere in den Medien können von der Arbeit in der Schülerzeitung profitieren. Im Rahmen der Schülerzeitung erlernen Schüler:innen Fähigkeiten wie Zeitmanagement, Teamarbeit, Layoutgestaltung und Medienkompetenzen, die in vielen zukünftigen Berufsrichtungen nützlich sind, auf eine Art und Weise, die nicht im normalen Unterrichtsverlauf weitergegeben werden können. Besonders Medienkompetenzen, der selbstbestimmte, kritische, kreative und verantwortungsbewusste Umgang mit Medien wird immer bedeutsamer, seit der Entstehung von sozialen Medien. Auch im privaten Leben, wo persönliche Posts und Statements für Jahrzehntelang im Netz erhalten bleiben, lohnt es sich zu Wissen, was wie gesagt werden sollte und sich über Konsequenzen im Klaren zu sein. 

Was müssen Lehrkräfte wissen?

Zwar wird die Schülerzeitung hauptsächlich von Schüler:innen gemacht, jedoch sind Lehrkräfte auch hier für die Betreuung gefragt. Es ist eure Aufgabe als Berater:innen im Hintergrund zu agieren, besonders wenn die Redaktion noch neu ist und einige Schüler:innen unerfahren. Kenntnisse im Umgang mit Medien und Deutsch sind von besonderer Bedeutung bei jeder Lehrkraft, die Interesse hat. Laut Franzi Klingelhöfer, welche seit über 30 Jahren die Schülerzeitung Woidschratzl bei der Realschule Viechtach begleitet, ist es eine lohnende Arbeit. So sagt sie selbst: „Als Betreuungslehrerin freue ich mich darüber, dass ich Talente der Schüler wecken und fördern kann, die im Unterricht vielleicht zu kurz kommen oder gar nicht erst entdeckt werden. Um dies zu ermöglichen, lasse ich den jungen Redakteuren, Layoutern und anderen Aktivisten unserer Schülerzeitung möglichst viel kreativen Freiraum. Sie sollen selbstständig arbeiten und Verantwortung für ihre Texte und Bilder übernehmen. Schülerzeitungsarbeit ist Teamwork. Ich sehe mich in diesem Team eher als Coach denn als Lehrerin und gebe Hilfe zur Selbsthilfe.“

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat einen kurzen Guide mit einigen wichtigen Informationen zusammengestellt sowie weitere Praxistipps unter schuerlezeitung.bayern. In ihrem Schritt für Schritt Guide gibt es noch einige andere Hinweise für eine angehende Schülerzeitung. 

Die Hanns Seidel Stiftung hat ebenfalls ein 1 x 1 der Schülerzeitung erstellt, welcher einen Leitfaden rund um das Thema bieten soll. 

Ganz ohne Probleme ist der Prozess allerdings auch nicht. Der prävalente Lehrermangel macht es jetzt schon schwierig, alle nötigen Stellen an Schulen zu füllen, und es sollte nicht übel genommen werden, wenn Lehrkräfte nicht noch mehr Last aufnehmen wollen. Dennoch gilt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sollte eure Schule genug Leute mit Interesse haben, bietet eine Schülerzeitung eine innovative AG und Service für Schüler:innen und Lehrkräfte.  

Wer weiß, vielleicht wird eure Schülerzeitung eines Tages beim Bundeswettbewerb mitmachen. 

Waren unsere Tipps und Hinweise hilfreich? Was sind eure Erfahrungen mit dem Gebiet Schülerzeitung? Teilt es uns doch gerne in den Kommentaren mit!

Geschichte der Bildung
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Stellt euch vor, es ist das 19. Jahrhundert, die Räder der Industriemaschinen drehen sich unaufhörlich, während Rauchschwaden den Himmel verdunkeln. In den engen Gassen der aufstrebenden Industriestädte herrscht ein geschäftiges Treiben, während die Arbeiter:innen in den Fabriken ihren schweißtreibenden Tätigkeiten nachgehen. Inmitten dieses turbulenten Zeitalters der Veränderung und des Fortschritts formte sich eine Gruppe von Menschen, die nicht nur den Dampf der Maschinen, sondern auch das Feuer des Wissens in sich trugen. Wir tauchen ein in die faszinierende Welt des Bildungsbürgertums, einer aufstrebenden Elite, die während der industriellen Revolution die Geschichte der Bildung neu schrieb. Diese gebildeten Köpfe, mit ihrem Durst nach Wissen und Bildung, prägten nicht nur die intellektuelle und kulturelle Landschaft ihrer Zeit, sondern auch die Entwicklung des Bildungssystems selbst.

(Quelle: Pixabay)

Mit Volldampf in ein neues Zeitalter

Die industrielle Revolution im 19. Jahrhunderts brachte tiefgehende Veränderungen mit sich, die die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft umwälzten. Mit dem Aufkommen von Dampfmaschinen, der Einführung von Massenproduktionstechniken und dem Ausbau der Eisenbahninfrastruktur erlebte die Wirtschaft einen enormen Aufschwung. Diese Neuheiten gingen jedoch auch mit einer tiefgreifenden sozialen Umstrukturierung einher. Die Massenmigration von ländlichen Gebieten in die wachsenden Industriestädte führte zu einem dramatischen Anstieg der Bevölkerungsdichte und zur Entstehung von Armut und Elendsvierteln. Gleichzeitig formte sich eine neue soziale Schicht – die aufstrebende Mittelschicht. Durch den Zugang zu Arbeitsplätzen in Fabriken und Industrien konnten sich diese Menschen aus ärmeren Verhältnissen herausarbeiten und einen gewissen Wohlstand erlangen. Auch der Zugang zu handwerklicher und technischer Bildung wurde geschaffen. Die Klassentrennung wurde immer deutlicher, die sozialen Unterschiede zwischen den Arbeitern, dem aufkommenden Bürgertum und der privilegierten wohlhabenden Oberschicht wurden immer greifbarer. Die industrielle Revolution prägte nicht nur die wirtschaftliche Landschaft, sondern veränderte auch das soziale Gefüge und die Lebensumstände der Menschen grundlegend.

Die Industrialisierung führte zur Ausbildung einer modernen Klassengesellschaft. Die sozialen Schichten unterschieden sich dabei nicht nur in ökonomischer Hinsicht stark voneinander. Das Bürgertum und die Arbeiterschaft lebten sozial strikt voneinander getrennt: unterschiedliche Wohnverhältnisse und -orte, verschiedene Bildungsinstitutionen und kulturelle Lebenswelten, zwischen denen besonders im Kaiserreich nur wenige Berührungspunkte bestanden. Während das Bürgertum, bestehend aus finanziell unabhängigen Industriellen und akademisch gebildeten Bürgern, gehobenen Staatsdienern und Wirtschaftsleitern, versuchte, seinen gesellschaftlichen Führungsanspruch zu sichern, organisierte sich die Arbeiterschaft, die sich zunehmend ihrer gemeinsamen sozialen und politischen Interessen bewusst wurde. Man könnte hier ganz klassisch in “die Besitzenden” und “die Besitzlosen” unterteilen. Die Arbeiterschaft begann sich in Gewerkschaften, Konsum- und Bildungsvereinen zu organisieren und gründete die sozialdemokratische Partei, um für ihre Rechte und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Leider entstand innerhalb der Arbeiterschaft eine Hierarchie, wobei gut verdienende, gebildete Facharbeiter eine privilegierte Position einnahmen und ungelernte und deutlich schlechter gestellte Arbeiter häufig benachteiligt wurden. Die Klassentrennung war demnach nicht homogen, sondern von sozialen Unterschieden, aber dennoch von einem Gefühl der Gruppenzugehörigkeit geprägt.

Alles Weitere zu den Epochen Reaktionszeit und Kaiserreich findet ihr bei LeMO.

Bildung + Bürgertum = Bildungsbürger?

Das damalige Bürgertum setzte sich aus akademisch gebildeten Bürgern, solchen im gehobenen Staatsdienst, freien Berufen und Wirtschaftsbürgern zusammen, die die neu entstandenen Fabriken und Großunternehmen leiteten. Es gab auch selbständige mittelständische Gewerbetreibende, die jedoch im Vergleich zum alteingesessenen Großbürgertum nicht dasselbe Ausmaß an Ansehen, Macht und Reichtum erreichten. Zwischengruppen mit gehobener, aber nicht universitärer Bildung sowie der expandierende Angestelltensektor ergänzten das Spektrum des Bürgertums. Insgesamt bildeten diese unterschiedlichen Klassen und Gruppen eine vielschichtige und differenzierte Klassengesellschaft innerhalb der neuen Gesellschaft.

Was genau ist jetzt eigentlich dieses Bildungsbürgertum? 

Das Bildungsbürgertum, bestehend aus gebildeten Bürgern, entwickelte sich im europäischen Raum, insbesondere in Deutschland, ab Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese Schicht setzte sich vor allem aus evangelischen Pfarrern, Professoren, Ärzten, reichen Kaufleuten und leitenden Beamten zusammen. Das Bildungsbürgertum pflegte ein humanistisches Bildungsideal und engagierte sich in Staat und Gemeinwesen. Es wurde als eine gehobene kleinbürgerliche Elite betrachtet und prägte das kulturelle Klima durch ihre Bildung, ihren Konsum von Literatur, den Besuch von Konzerten und die Unterstützung der Künste. Die genaue soziale Kontur des Bildungsbürgertums ist schwer fassbar, da es sich um eine heterogene Gruppe handelt, die jedoch gemeinsame Interessen und kulturelle Aktivitäten teilt. Der Bildungsbürger betrachtet Bildung als Maßstab für die Entwicklung anderer Individuen und als Weg zur Integration in die bürgerliche Elite. Dieses Bürgertum arrangiert sich mit den bestehenden Machtverhältnissen und reflektiert kontinuierlich über das gute Leben. Es bezieht seine idealisierten Bilder aus der Kultur, die es konsumiert, und lebt seine Lebenseinstellungen an den öffentlichen Institutionen und Medien aus. Mehr zum Bildungsbürgertum findet ihr im Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik von Stangl. 

Das Bildungsbürgertum grenzte sich von anderen Bürgern insbesondere dadurch ab, dass es seine soziale und finanzielle Stellung nicht durch Erbschaft oder Ausbeutung erlangte, sondern durch eigene Arbeit und Bildung. Die Mitglieder des Bildungsbürgertums, wie zum Beispiel Akademiker, Unternehmer oder erfolgreiche Fachleute, konnten ihren Aufstieg in der Gesellschaft durch harte Arbeit, persönliche Leistung und Bildung erreichen. Sie legten großen Wert auf eine fundierte Ausbildung und pflegten ein humanistisches Bildungsideal. Im Gegensatz zu aristokratischen Eliten oder wohlhabenden Erbfolgen fühlte sich das Bildungsbürgertum als selbstgeschaffene und verdiente Schicht, die ihre soziale Position durch individuellen Einsatz erworben hatte. Diese Vorstellung von sozialem Aufstieg durch eigene Anstrengungen und Bildung prägte das Selbstverständnis und die Identität des Bildungsbürgertums innerhalb der Gesellschaft.

Falls ihr noch nicht genug habt, geht es hier zum humorvollen Science Slam von Matthias Warkus über die Bildungsbürger unserer Zeit:

Humanistisches Bildungsideal

Humanismus bezeichnet eine geistige Bewegung, die im 14. Jahrhundert in Italien entstand und sich über ganz Europa verbreitete. Sie richtete sich gegen die erstarrte Tradition der Scholastik und betonte die Bedeutung des Menschen, des Studiums von Geschichte und Sprache. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich der Neuhumanismus, der die umfassende geistige und sittliche Bildung des Individuums betonte. Systematisch betrachtet zielt der Humanismus auf eine dem Menschen angemessene Gestaltung des Lebens ab und kann politisch-soziale Wirksamkeit haben. Besonders wichtig waren die Bedeutung von Bildung, Kultur und individueller Entfaltung für eine humanistische Gesellschaft. Der Grundgedanke dabei ist, dass Menschen und die Menschheit insgesamt fähig sind, sich positiv zu entwickeln und die menschliche Existenz zu verbessern. Dabei sind die Achtung der menschlichen Würde, Freiheit im Denken und Handeln, freie Meinungsäußerung sowie die Abwesenheit von Gewalt und Zwang wesentliche Prinzipien. Ein unterstützendes gesellschaftliches Umfeld und Bildung spielen eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung des humanistischen Ideals freier Persönlichkeitsentfaltung.

Während der industriellen Revolution spielte der Humanismus und die Bedeutung von Bildung eine wichtige Rolle, insbesondere in Verbindung mit dem Bildungsbürgertum. Inmitten des rasanten sozialen und wirtschaftlichen Wandels erkannten viele Mitglieder des Bildungsbürgertums die Notwendigkeit einer umfassenden Bildung für individuelle Entfaltung und gesellschaftlichen Fortschritt. Sie legten großen Wert auf Bildung als Mittel zur Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten und zur Förderung von Humanität, Vernunft und kritischem Denken. Das Bildungsbürgertum investierte in Schulen, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen, um Bildung für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen und den Bildungsstandards insgesamt zu verbessern. Durch ihre Unterstützung der Bildung trug das Bildungsbürgertum zur Herausbildung einer gebildeten Mittelschicht bei, die in der Lage war, den Anforderungen der industriellen Gesellschaft besser gerecht zu werden und gleichzeitig humanistische Werte wie Bildung, Toleranz und Fortschritt zu fördern.

Mehr über Bildungsideale im Wandel der Zeit findet ihr in unserem Artikel “Die Entstehung der Mündigkeit: Bildungsideale von der Antike bis heute” unserer Themenwoche Geschichte der Bildung.

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“Schachmatt!” –  der König ist tot und das Spiel gewonnen. Dieses Ende lässt die Herzen von vielen Schachspieler:innen höher schlagen. Schach ist eines der bekanntesten Spiele der Welt, das bei Groß und Klein große Beliebtheit genießt. Dabei sind dem Strategiespiel keine Grenzen gesetzt – ob aus reinem Vergnügen oder um den großen Ehrgeiz zu stillen: Schach wird in weltweit vernetzten Schachvereinen, auf Turnieren, online über Schachserver und per Mail oder analog per Postkarte gespielt. Auch in Schulen nimmt die Zahl an Projekten, in denen Schach gespielt wird, immer weiter zu. Viele Schüler:innen und Lehrkräfte sind hier bereits zu Schachprofis geworden. Anlässlich des Weltschachtags am 20. Juli werfen wir in diesem Artikel genau hierauf einen Blick, stellen euch Schulkonzepte vor und zeigen euch weitere Ideen, wie ihr Schachspielen in eurem Unterricht einsetzen könnt.

Schach: Ein Strategiespiel mit vielen Vorteilen

Schach ist ein Denksport, der weltweit für viel Begeisterung sorgt. Dabei werden dem Strategiespiel einige Vorteile nachgesagt, die positive Auswirkungen auf die Leistungen und die persönliche Entwicklung der Spieler:innen haben sollen. So begünstigt Schach Konzentration und räumliches Denken, es stärkt Sozialkompetenzen wie Fairness und Frustrationstoleranz, die Lesefähigkeit, mathematisch-analytisches Denken und Rechnen. Auch auf die Entscheidungsfähigkeit hat Schach positive Auswirkungen, da hier jede:r Spieler:in für die eigenen Entscheidungen verantwortlich ist – ein Zug kann nicht zurückgenommen werden, sodass jede:r mit den Folgen klarkommen muss.

Nach Angaben der Deutschen Schachjugend gibt es in Deutschland rund 60.000 Kinder und Jugendliche, die an Schulen in AGs oder auch im Unterricht als Pflicht- oder Wahlpflichtfach Schach spielen. Wie genau das aussehen kann, zeigen die Bundesländer Bremen und Hamburg: Hier haben viele Schulen seit mehreren Jahren eine eigene Schachtradition – das Brettspiel ist hier fest in den Stundenplan verankert.

Das Motto der Bremer Schulen: “Schach macht schlau!”

Für viele Grundschüler:innen in Bremen gehört Schachspielen seit mehreren Jahren zum wöchentlichen Unterricht dazu: 2018 wurde das größte Pilotprojekt “Schach macht schlau!” zur Einbindung von Schach im Unterricht gestartet, bei dem pro Woche eine Stunde Schach angeboten wird. Dabei verfolgt das Projekt ein klares Ziel: “Uns geht es darum, alle Kinder zu erreichen und sie zu stärken in ihren Bildungschancen und ihren schulischen Leistungen. Schach ist ein wunderbares Spiel, um den Unterricht zu unterstützen”, so der Projektinitiator und Ex-Fußballprofi Marco Bode.

Zahlreiche Schüler:innen auf dem diesjährigen Schachturnier (Quelle: schachmachtschlau)

Für den Einstieg in die Welt rund um das Brettspiel werden Schüler:innen langsam an eine Schachfigur nach der anderen herangeführt und lernen ihre Bedeutung sowie ihre Bewegungsmuster kennen. Unterstützt werden sie dabei durch entsprechende Arbeitsbücher, Software und Workshops. Das Besondere dabei ist, dass die Lehrkräfte bei diesem Lernprojekt selbst die Schachvermittelnden sind. Aber keine Angst: Sie selbst müssen dafür keine Expert:innen sein, sondern lernen hier gemeinsam mit ihren Schüler:innen. Zusätzlich werden sie in entsprechenden Workshops und mit speziellem Lehrmaterial vorbereitet. Traditionell abgeschlossen wird jedes Schuljahr seit 2018 mit einem Open-Air-Schachturnier auf dem Bremer Marktplatz: Zum Ende des diesjährigen Schuljahres traten am 19. Juni rund 1.000 Grundschüler:innen aus 43 Schulen in Teams gegeneinander an.

Schach als Fach an den Schulen Hamburgs

Auch in Hamburg haben Schachturniere eine längere Tradition – am bekanntesten ist das größte Schulschachturnier der Welt, das “Alsteruferturnier”: Hier treten Schüler:innen des rechten Alsterufers gegen Kontrahent:innen der linken Seite seit der ersten Auflage 1958 an. Dieses Jahr haben sich für das Turnier am 21. Juni auf dem Rathausmarkt über 3.000 Teilnehmende am Schachbrett gemessen.

An vielen Schulen Hamburgs gehört Schach mittlerweile auch als fester Bestandteil in den Unterricht: Zum Beispiel hat Grundschule Genslerstraße Schach seit 2007 in den Unterricht integriert und seit 2011 als festes Schulfach im Lehrplan umgesetzt, das in allen vier Jahrgangsstufen unterrichtet wird. Das Schachkonzept der Schule setzt dabei den Schwerpunkt auf das pädagogische und inklusive Potenzial des Spiels und differenziert in zwei Leistungsgruppen sowie Grundkurse. Zusätzlich werden an den Nachmittagen weitere offene Schachgruppen angeboten. Zusammen mit fünf weiteren Hamburger Schulen gehört die Grundschule zu den “Deutschen Schachschulen” – ein Qualitätssiegel, das von der Deutschen Schachjugend nach einem strengen Auflagenkatalog vergeben wird.

Schach macht Schule – Einsatzmöglichkeiten für euren Unterricht

Habt ihr Interesse daran bekommen, Schach auch in euren Unterricht aufzunehmen? Der erste Schritt Richtung Organisation fängt bei euch an, weswegen ihr auch noch einen Schritt weitergehen könnt: Werdet zu Schachexpert:innen! Nutzt das Angebot der Deutschen Schulschachstiftung und lasst euch mit dem Schulschachpatent ausbilden. So stellt ihr sicher, dass ihr vor Beginn eures Schachunterrichts bestens auf die Lerneinheiten vorbereitet seid. Aber auch das gemeinsame Lernen mit euren Schüler:innen kann große Vorteile haben, so wie es die Schulen in Bremen machen.

Als Nächstes könnt ihr euch mit einer AG weiter an das Schachspiel herantasten: Das Angebot könnt ihr dabei entweder an bestimmte Jahrgangsstufen anpassen oder für alle Klassen offen gestalten. Im Laufe der Zeit werdet ihr merken, was gut von den Schüler:innen angenommen wird und besser funktioniert. Zusammen könnt ihr in der AG in die Welt des Schachs einsteigen und diese danach immer weiter erkunden. Lasst euch hier von dem Angebot der Deutschen Schulschachstiftung und dem Bremer Projekt unterstützen, die euch auf ihren Websites unterschiedliche Unterrichtsmaterialien und weitere hilfreiche Arbeitsblätter kostenlos bereitstellen, auf die ihr für eure AG-Planung zurückgreifen könnt.

Für ausreichend Spaß zwischen den Unterrichtsstunden ist Outdoor-Schach auf dem Schulhof eine innovative Idee. Auf einem großen Spielfeld mit ebenso großen Spielfiguren  können Schüler:innen auch in den Pausen ihr Können unter Beweis stellen, ganz ohne Druck.

Der nächste größere Schritt? Integriert Schach als festen Bestandteil in euren Schulplan. Hier könnt ihr euch Bremen und Hamburg zum Vorbild nehmen – die Bundesländer haben vorgemacht, wie Schach zum Fach werden kann. Hier könnt ihr ein Schuljahr festlegen, in dem ihr einen entsprechenden Testdurchlauf durchführt, Zeitraum und Umfang festlegt sowie am Ende des Durchlaufs Rückmeldungen von Schüler:innen und Eltern einholt, um zu entscheiden, ob Schach als Fach in eure Schulen einzieht. Da es sich hierbei um ein umfangreiches Vorhaben handelt, könnt ihr euch beispielsweise durch das Lehrteam der Deutschen Schulschachstiftung beraten lassen, die sich mit der Organisation und Einrichtung des Schachangebots an eurer Schule auskennen und euch unterstützen können.

Egal ob Schach als Schul-AG oder Fach: ein Schachturnier sorgt in beiden Formen bei euren Schüler:innen für große Begeisterung. Eine Möglichkeit wäre, dass ihr kleine Turniere an eurer Schule anbietet, die ihr zum Beispiel auch zum Abschluss eines Schuljahres veranstalten könnt. Das gibt allen Schüler:innen einen besonderen Ansporn, für sich selbst oder im Team den großen Sieg auf dem Schachbrett zu ergattern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass ihr als Schule ein Team formt und mit diesem an größeren Schachturnieren teilnehmt. Vielleicht gibt es in eurer Stadt oder Umgebung entsprechende Veranstaltungen, bei denen ihr als Schulteam gegen andere Schulen antreten könnt. Auch lokale Schachvereine können für euch eine Anlaufstelle sein, zum Beispiel gibt es eine Vereinsdatenbank der Deutschen Schachjugend, über die ihr suchen könnt.

Könnt ihr euch vorstellen, Schach als AG oder sogar als Unterrichtsfach an eurer Schule anzubieten oder gibt es bereits ein Angebot an eurer Schule? Teilt uns eure Gedanken in den Kommentaren mit!

Geschichte der Bildung
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Mädchen kochen und kümmern sich um die Kinder, Jungen arbeiten. Im letzten Jahrhundert war das in Deutschland für die meisten Familien der Alltag. Heute ist das anders und Mädchen und Jungen haben die gleichen Chancen auf schulische Bildung und den Erwerb eines Hochschulzugangs. Wie kam es zu diesem Wandel, der die Geschlechtergerechtigkeit in der Bildung gefördert hat und was hieß Bildung vor 100 Jahren für Männer und Frauen? Im Rahmen der Themenwoche “Geschichte der Bildung” werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bildungssystem näher beleuchtet.

Noch in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war der Erwerb des Abiturs und damit die Möglichkeit einer akademischen Karriere fast ausschließlich Jungen vorbehalten. Der Besuch einer sekundären Schuleinrichtung war für Mädchen nicht vorgesehen, weil das traditionelle Rollenbild sie in Haushalt und Kindererziehung festhielt. Durch die Einführung des dreigliedrigen Schulsystems (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) hatten Mädchen zwar Zugang zu einem höheren Bildungsabschluss, wurden aber aufgrund gesellschaftlicher Rollenverteilungen meist nicht ausreichend ermutigt und gefördert.

Schulbildung von Mädchen und Jungen im Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Schulen in Deutschland stark durch die nationalsozialistische Ideologie geprägt. Die schulische Trennung von Jungen und Mädchen spielte in dieser Zeit eine entscheidende Rolle. Die Bildung von Mädchen war auf ihre zukünftige Position als Ehefrau und Mutter fokussiert, wodurch der Unterricht hauptsächlich aus praktischen Fähigkeiten, wie Kochen, Hauswirtschaft und Nähen bestand. Inhalte, die auf einen Universitätsbesuch oder Beruf vorbereiten könnten, waren hier zweitrangig. Der Unterricht für Jungen diente der Vorbereitung auf eine militärische oder akademische Karriere. Naturwissenschaften, Technik und Mathematik waren nützliche Bereiche, auf die der Unterricht von Jungen ausgerichtet war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden umfangreiche Bildungsreformen statt, die den Grundstein für die Chancengleichheit zwischen Jungen und Mädchen gelegt haben. Ein immer größer werdendes Bildungsbewusstsein in der Gesellschaft und die wirtschaftliche Notwendigkeit von Fachkräften führte dazu, dass Bildung als allgemeines Grundrecht angesehen wurde. In der DDR wurden Mädchen und Jungen ab 1945 gemeinsam unterrichtet und haben größtenteils auch die gleichen Inhalte vermittelt bekommen. Ein besonderer Fokus lag hier auf Naturwissenschaften und Technik, aber auch handwerkliche Fertigkeiten wie zum Beispiel Gärtnern standen auf dem Stundenplan. Das Bildungssystem der DDR war darauf ausgelegt, “vollwertige Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft” zu erziehen. In der BRD wurden Mädchen und Jungen zu dieser Zeit noch weitestgehend getrennt voneinander unterrichtet und erst Ende der 1960er Jahre wurde die Koedukation zur Norm. 

Heute besuchen sogar mehr Mädchen als Jungen ein Gymnasium und schließen es mit dem Abitur ab. Außerdem erhalten Mädchen im Schnitt bessere Schulnoten als Jungen. Sind diese Unterschiede auf tatsächliche Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern zurückzuführen oder findet nun womöglich eine strukturelle Benachteiligung von Jungen statt?

Gibt es Gründe für die unterschiedlichen schulischen Leistungen?

Unterschiede in der schulischen Leistung von Mädchen und Jungen ergeben sich sowohl aus angeborenen, biologischen Faktoren als auch aus anerzogenen Verhaltensweisen. Das weibliche Gehirn reift in der Regel etwas früher heran und verschafft Mädchen im Schnitt vor allem in sprachlichen Bereichen einen Vorsprung. Die Stärken von Jungen hingegen liegen etwas häufiger im verbal-räumlichen Denken. Doch diese neurologischen Unterschiede sind keine Gewissheit für tatsächlich unterschiedliche Leistungen im Schulalltag. Viel wichtiger sind das soziale Umfeld, individuelle Förderung und Vorbilder, die Schulkindern eine Orientierung bieten.

Ein wichtiger Aspekt in der Debatte um Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen ist das Rollenbild, das Kindern heutzutage vorgelebt wird. Mädchen sind eher dazu geneigt, in der Freizeit zu lesen und sich Autoritätspersonen gegenüber respektvoll zu verhalten als Jungen. Diese bekommen teilweise in ihrem Umfeld „typisch männliche“ Verhaltensweisen vorgelebt, wie zum Beispiel einen erhöhten Fokus auf Sport als auf Literatur und insgesamt ein eher lautes Gemüt. Diese Verhaltensweisen können bei Lehrkräften dazu führen, dass Mädchen als disziplinierter und fleißiger wahrgenommen werden. All diese Aspekte sind jedoch lediglich ein Trend und keineswegs auf jeden Schüler und jede Schülerin einer Klasse zutreffend.

Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Mädchen im deutschen Bildungssystem noch strukturell benachteiligt. In Deutschland konnten diese unterschiedlichen Voraussetzungen mittlerweile behoben werden, sodass Mädchen sogar häufig bessere Leistungen erzielen als männliche Mitschüler. Weltweit gesehen ist das Thema geschlechtergerechte Bildung jedoch noch längst nicht überall gängige Praxis.

Wie sehen Bildungschancen für Mädchen weltweit aus?

Bildung eröffnet Chancen auf finanzielle Sicherheit, soziale Gleichberechtigung und bietet vielen Kindern einen geschützten Raum. Doch in einigen Teilen Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens sind Mädchen häufig mit Herausforderungen konfrontiert, wenn es um den Besuch einer Schule geht. Eine frühe Heirat, Kinderarbeit, geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung sind Faktoren, die ihre Bildungschancen stark beeinflussen. In einigen Gemeinschaften wird die Bildung von Töchtern als weniger wichtig angesehen als die ihrer männlichen Geschwister, besonders wenn es an finanziellen Ressourcen fehlt. Geschlechtsspezifische Barrieren wie fehlende sanitäre Einrichtungen für Mädchen oder kulturelle Vorurteile können den Zugang zu Bildung weiter erschweren. Beispielsweise können in einigen Ländern südlich der Sahara rund ein Fünftel der Mädchen keine Grundschule besuchen (21,4 Prozent), weil familiäre, wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren sie daran hindern und weibliche Vorbilder im schulischen und politischen Kontext oft fehlen. Stattdessen kommt Mädchen häufig sehr früh die Rolle der Hausfrau und Mutter zu. Und das hat Konsequenzen! Die Benachteiligung von Mädchen im Bildungssystem verwehrt vielen die Chance auf finanzielle Unabhängigkeit, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Möglichkeit einer angemessenen Beschäftigung. Dadurch wird der Zyklus der Armut weiter verstärkt und soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten bestimmen die gesellschaftliche Entwicklung.

Insgesamt ist es lohnenswert, einen Blick auf Geschlechtergerechtigkeit im Bildungssystem zu werfen und Stereotypen kritisch zu hinterfragen. Ein Mädchen, das nur Kochen und Nähen lernt oder ein Junge, der gegen Lehrkräfte rebelliert, sind Vorurteile, die im Schulalltag nichts mehr zu suchen haben sollten. Vielmehr muss auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden, damit jedes Kind unabhängig vom Geschlecht die gleichen Chancen auf Bildung erhält.

Was sind eure eigenen Erfahrungen bezüglich unterschiedlichem Verhalten von Mädchen und Jungen im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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Berlin. Das Berliner Schulsystem soll durch den Religionsunterricht ergänzt werden. Die Koalition aus CDU und SPD in der Hauptstadt plant in ihrem Koalitionsvertrag, Religion als Wahlpflichtfach ab der siebten Klasse anzubieten. Als nicht religiöse Alternative soll auch Lebenskunde angeboten werden.  

Auch wenn Religionsgemeinschaften bestätigen, dass es zu Gesprächen gekommen ist, ist gerade mal jede:r fünfte Berliner:in Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche. Trotz der steigenden Schüler:innenzahl von 346.000 auf 389.000 sank das Interesse am bisher freiwillig angebotenen Religionsunterricht. 2009 scheiterte die Initiative  ‘Pro-Reli’ der berliner CDU  kläglich an einem Volksentscheid, bei dem 51,3 Prozent der Befragten mit “Nein” gestimmt haben.  

Eine offene Frage bleibt, woher die Lehrkräfte für den Religionsunterricht kommen sollen. Katharina Günter-Wünsch, Bildungssenatorin der CDU, spricht jetzt bereits von 1.500 fehlenden Lehrkräften, und selbst kirchliche Institutionen melden einen Mangel an Lehrkräften für den freiwilligen Religionsunterricht. Berlin ist somit das bisher einzige Bundesland gewesen, in dem Religion nicht als ordentliches Schulfach innerhalb der Schulzeit vorgesehen ist. 

So schnell wie Gott in der Bibel die Welt innerhalb einer Woche erschuf, ist der Plan aber lange nicht umsetzbar. Sollte sich die Idee der Schwarz-Roten Fraktion durchsetzen, so ist allerdings erst 2025 mit dem zusätzlichen Schulfach zu rechnen.

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„Zugleich streng und erfindungsreich, abstrakt und universal, diskriminierend und demokratisch, alt und im ständigen Wandel, scheu und sozial, schwierig und kinderleicht – alles das ist Mathematik.“ (Cédric Vellani, Gewinner der Fields-Medaille 2010)

12 von 8 Menschen sind mit Mathematik total überfordert

Wohl kaum ein anderes Schulfach polarisiert so sehr wie Mathematik. Über Generationen hinweg hat das Unterrichtsfach einen schlechten Stand. 63 Prozent des gesamten Nachhilfe-Volumens fließen in diese unbeliebte Disziplin. Tatsächlich ist Mathematik sogar das einzige Schulfach, das Schüler:innen und Eltern gleichermaßen mit einer wissenschaftlich nachgewiesenen Angst plagt. Doch worin liegt diese starke Ablehnung begründet? Kleine Kinder haben zumeist noch Spaß an Zahlen. Die Mengen, mit denen sie arbeiten, sind überschaubar, der Bezug zur Realität greifbar. Das ändert sich mit zunehmender Komplexität der Rechenaufgaben: Häufig scheitert es dann an der Übersetzung vom Abstrakten in ein konkretes (mathematisches) Problem. „Kein Mensch kann auf Dauer nur abstrakt denken, ein Schüler muss wissen, was er da tut, sonst ist er verloren,“ meint auch der Komplexitätsforscher Stefan Thurner. Doch wie als Lehrkraft alle Kinder ins Boot holen und die Mathematik ansprechend sowie realitätsnah gestalten? In diesem Artikel stellen wir euch Tipps und Ressourcen zur besseren Vermittlung des unbeliebten Rechenfachs vor. 

Tipp 1: Alles eine Sache der Einstellung 

Zwischen Algebra, pq-Formel und quadratischen Gleichungen kann der Realitätsbezug schon einmal in den Hintergrund geraten. Dieser ist jedoch wichtig, um die Schüler:innen für die Materie zu begeistern, denn wenn Kinder sich für etwas interessieren, dann wollen sie es auch lernen. 

Fast alles, was uns umgibt, ist Zahl: Von der Entstehung des Universums, übers Ökosystem bis hin zu unserem eigenen Körper. Es ist diese Tatsache, die Zahlen und Mathematik so unerlässlich und spannend machen. Nehmt euch also vielleicht zu Beginn der nächsten Stunde oder Unterrichtseinheit einmal die Zeit, euren Schüler:innen dies vor Augen zu führen. 

Und auch in unserem Alltag steckt haufenweise Mathematik, das beginnt schon morgens mit dem Blick auf den Wecker. Überlegt doch einmal gemeinsam mit eurem Mathe-Kurs, wo ihr im alltäglichen Leben auf die Mathematik zurückgreift. 

Tolle Inspirationen dazu findet ihr unter anderem in diesen beiden Büchern:

Warum Mathematik (fast) alles ist: ... und wie sie unser Leben bestimmt von Kit Yates

Mathematik bestimmt unseren Alltag – und meistens merken wir gar nichts davon. Doch wenn wir verstehen, wo und wie die Welt der Zahlen unser Leben beeinflusst, können wir bessere Entscheidungen treffen: Wo sollte man nach einem freien Platz im Zug suchen? Welche Schlange im Supermarkt ist die schnellste? Und wann sollten wir uns besser nicht auf vermeintliche mathematische Gewissheiten stützen? Der junge Ausnahmemathematiker Kit Yates beantwortet diese Fragen und erzählt zugleich kuriose Geschichten, die zeigen: Bei Mathematik geht es manchmal wirklich um Leben und Tod.

Das ist alles Mathe! von Johnny Ball

Willkommen in der verrückten Welt der Zahlen! Dieses kunterbunte Mathe-Buch entführt Kinder in das spannende Mathematik-Universum und präsentiert in witzigem Layout kompaktes Mathematik-Wissen. In anschaulichen Alltagsbeispielen erfahren Mathe-Begeisterte, wieso eine Stunde 60 Minuten hat oder seit wann es die Null gibt! Dazu gibt es knifflige Denkaufgaben, Rätsel und Tricks, die das mathematische Verständnis schulen.

Tipp 2: Selbst Einstein hatte mal ne 4 in Mathe

Auch wenn es sich hierbei um ein sich hartnäckig haltendes Gerücht handelt, kann es durchaus hilfreich sein, den Druck aus dem Mathematiklernen herauszunehmen. Klar, das Curriculum ist eng getaktet und auf individuelle Förderbedürfnisse kann kaum eingegangen werden. Umso wichtiger ist es, dass eure Schüler:innen ihren individuellen Lerntyp kennen: Der visuelle, der auditive, der motorische und der kommunikative Lerntyp, sie alle sprechen unterschiedlich auf verschiedene Vermittlungsformen an. Optimalerweise setzt ihr im Unterricht abwechselnd unterschiedliche Formate ein, damit alle Schüler:innen angesprochen werden. So sind Frage-Antwort-Spiele wie ein Interview oder ein Mathe-Quiz optimal für den kommunikativen Lerntyp geeignet. Der motorische Lerntyp kommt beim Abschreiten des 1x1 durch den Raum auf seine Kosten. Gebt doch zur nächsten Stunde einmal die Hausaufgabe, dass eure Schüler:innen ihren Lerntyp herausfinden sollen. Hier findet ihr einen geeigneten Test. 

Tipp 3: Spiel mir das Lied vom Satz des Pythagoras 

Natürlich ist es zeitlich unmöglich, alle Themen Lerntyp-spezifisch aufzubereiten und zu vermitteln, weswegen ihr eure Schüler:innen zusätzlich dazu motivieren solltet, den Unterrichtsstoff Zuhause zu wiederholen. Eine tolle Möglichkeit bieten da Youtube-Erklärvideos, die man ganz einfach an die eigene Lerngeschwindigkeit anpassen und beliebig häufig wiederholen kann. 

Mathe by Daniel Jung

Daniel Jung ist vor allem für seine Mathe-Lernvideos auf YouTube bekannt. Egal ob Vektoren, Bruchrechnung, Gleichungssysteme oder Stochastik, Jung deckt Stoff ab Klasse 5 bis in die Oberstufe ab. Sogar Student:innen finden auf seinem Kanal Hilfe bei Matheproblemen. Mittlerweile kann man sich durch über 3000 Videotutorials auf seinem YouTube-Kanal klicken.

Quelle: Youtube

DorFuchs 

DorFuchs, bürgerlich Johann Carl Beurich, hat schon Millionen Zuschauern mit seinen Mathe-Liedern beim Lernen geholfen. Was skurril klingt, ist genauso einfach wie genial: Beurich schnappt sich komplizierte mathematische Themen und komplexe Formeln und wandelt sie in einprägsame Lieder mit Ohrwurmfaktor um. Seine Videos wurden bereits 48.856.893 Mal aufgerufen. Vor allem für den auditiven Lerntyp sind diese Videos bestens geeignet.

Quelle: Youtube

Tipp 4: Auf spielerische Vermittlung setzen 

Was alle Lerntypen gemeinsam haben: Spielerisch lernen sie viel schneller und effizienter. Auf der Seite des Bildungsservers findet ihr einen Link zu hunderten praktischen Mathe-Spielen, kategorisiert nach ihrem Vorbereitungsaufwand, der Anzahl der Teilnehmer:innen, ihrer didaktischen Funktion und dem entsprechenden Arbeitsaufwand. Digitaler geht es bei matheretter.de zu. Die Website bietet neun kostenlose Mini-Rechenspiele, die keiner Registrierung bedürfen. Die Seite kann bequem über PC oder Tablet aufgerufen werden und bietet Spiel- und Lernspaß für verschiedene Altersgruppen: Vom Tiere zählen für die Jüngeren, über Zahlenmauern bis hin zum Quiz der Funktionen für die Älteren. Zusätzlich kann der Einsatz von Mathe-Apps hilfreich sein. Im AppStore gibt es eine Vielzahl solcher (meist kostenpflichtigen) Apps, die die Schüler:innen Zuhause beim Lernen, aber auch euch Lehrkräfte in der Schule bei der Vermittlung von komplexen Inhalten unterstützen können. 

Simpleclub 

Simpleclub ist die beliebteste Lern App unter Schülerinnen und Schülern in Deutschland und wirbt damit, dass neun von zehn Nutzer:innen ihre Noten mit simpleclub verbessern. Die App lockt mit Lernvideos, interaktiven Animationen, fertigen Zusammenfassungen, individuellen Lernplänen uvm. Darüber hinaus bietet sie auch einige Funktionen für Lehrkräfte und verspricht, die Unterrichtsvorbereitungen zu erleichtern, den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten und die Motivation der Klasse zu steigern. Wer sich für das vollumfängliche Leistungsspektrum der App interessiert, kann kostenlos das simpleclub Handbuch für den digitalen Unterricht herunterladen. 

Studyly 

Studyly ist eine interaktive Mathematik-App, die die Stärken und Schwächen der Lernenden erkennt und sich dem individuellen Lernniveau anpasst. Die App ist sowohl für die Nutzung durch die Schüler:innen zu Hause, als auch in der Schule ausgelegt. Für Lehrkräfte verfügt die App über 25.000 Aufgaben, alle inklusive komplett ausgearbeiteter Hinweise und Lösungswege, die bequem mittels weniger Klicks als Hausaufgaben aufgegeben werden können. Die Aufgaben werden dann automatisch korrigiert und die Ergebnisse rückgemeldet. So könnt ihr euch ganz auf den Unterricht konzentrieren. Hier gelangt ihr zu einem kostenlosen Probemonat. 

Tipp 5: Raus an die frische Luft

Dieser Tipp ist simpel, aber effizient: Raus aus dem beengten Klassenzimmer und Mathematik praktisch – im Rahmen einer Exkursion – erfahren. Der Bildungsserver Rheinland-Pfalz hat auf seiner Website zahlreiche geeignete Ausflugsziele zur Vermittlung mathematischer Inhalte aufgelistet, auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Zusätzlich könnt ihr in unseren Top-Listen Exkursionsziele für die Bundesländer Berlin, Bremen, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen finden, die ebenfalls dazu geeignet sind, die Mathematik-Kompetenzen eurer Schüler:innen zu steigern. 

Mathematik ist und bleibt eines der komplizierteren Unterrichtsfächer, das einer intensiven Auseinandersetzung sowie einem gesunden Interesse an der Disziplin bedarf. Wir hoffen, euch das nötige Werkzeug an die Hand gegeben zu haben, um alle Schüler:innen eurer Klasse abzuholen und für das Fach zu begeistern. 

Wie hilfreich findet ihr die vorgestellten Tipps und Ressourcen? Habt ihr darüber hinaus weitere Ideen für eine interessante und ansprechende Unterrichtsgestaltung? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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„Das Internet ist für uns alle Neuland”. Das sagte unsere ehemalige Bundeskanzlerin noch 2013 über die Situation der Digitalisierung in Deutschland. Auch wenn das zugegeben nun schon ein paar Jahre her ist, fühlt es sich oft so an, als hätte sich an dieser allgemeinen Auffassung nicht viel geändert. Der Digitalisierungsprozess im Bildungssystem zieht sich aufgrund mangelnder Unterstützung immer weiter in die Länge. Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie mussten Schulen und Lehrkräfte deshalb oft kreativ werden und selbst Lösungen für eine funktionierende Kommunikation und Organisation des Unterrichts finden: Um Schüler:innen einen geregelten Tagesablauf zu bieten, um ihnen weiter die Möglichkeit zur Weiterbildung geben  zu können, um sie in der schwierigen Zeit nicht alleine zu lassen.

Nun ist das vorbei. Schulen haben wieder geöffnet und der Unterricht kann in gewohnter Form stattfinden. Trotzdem haben wir, neben den vielen negativen Erlebnissen in den letzten Jahren, durch die Homeschooling-Erfahrung eine Erkenntnis gewonnen: Online Lernen als solches ist nicht das Problem. Ganz im Gegenteil! Durch das Einbinden digitaler Elemente in den Unterricht bieten sich viele neue Möglichkeiten, Schüler:innen individuell zu fördern, ihnen komplexe Sachverhalte bildlicher näherzubringen und sie für die Unterrichtsthemen begeistern zu können. Aus diesem Grund setzen immer mehr Schulen und Lehrkräfte auch heute noch auf immer mehr digitale Konzepte in ihrem Unterricht.

Eine der Möglichkeiten, das umsetzen zu können, ist Moodle. In diesem Artikel möchten wir euch diese Plattform deshalb etwas näher vorstellen und konkrete Tipps und Tricks zur bestmöglichen Nutzung verraten.

Was ist Moodle eigentlich?

Moodle ist eine Open-Source basierte Lernplattform, die verschiedene Formen des Online-Lernens ermöglicht. Das weltweite Software-Entwicklungsprojekt soll dabei einen konstruktivistischen Lehr- und Lernansatz unterstützen und damit zur Förderung aller Schüler:innen beitragen. Bereits seit 2002 unterstützt die Plattform mit einem breit aufgestellten Angebot kooperative Lernmethoden und organisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht es Lehrer:innen damit, Online-Lernen in ihr Unterrichtskonzept zu integrieren. 

Eingesetzt werden kann Moodle dabei sowohl mit Tools für das Lernen wie online durchgeführte Tests oder Aufträge, als auch für die Organisation des Unterrichts. Beispielsweise können Dateien hochgeladen werden, Hausaufgaben oder Arbeitsaufträge online eingesehen und Gruppen- und Arbeitsteilungen erleichtert werden. Anders ausgedrückt: Die Plattform dient als Zentralstelle für alle Infos und Dateien, welche ihr und eure Schüler:innen für ein erfolgreiches Lernerlebnis benötigt. 

Der große Vorteil dieser Art der Unterrichtsgestaltung: Auf diese Weise können die Anforderungen und gegebenen Informationen an den Wissens- und Fähigkeitsgrad von einzelnen Schüler:innen angepasst werden. Die Wissbegierigen können sich selbstständig zusätzliche Infos oder Aufgaben zu den besprochenen Themen holen, während die Kinder, die etwas mehr Zeit oder Unterstützung brauchen, diese in Form von angepassten Aufgaben und zusätzlichen Erklärungen ebenso jederzeit abrufen können. So bleibt keine:r eurer Schüler:innen zurück und alle können produktiv und motiviert Neues lernen. 

Außerdem löst Moodle damit die während der Corona-Pandemie aufgekommene Frage, wie man Lernen besser zeit- und ortsunabhängig gestalten kann, da alle Daten von euren Schüler:innen jederzeit abgerufen werden können. 

Nutzen könnt ihr Moodle sowohl am PC, als auch auf dem Tablet oder Smartphone. 

Allgemeine Funktionalitäten von Moodle umfassen dabei: 

  • Ein personalisierbares Dashboard, um den Überblick über alle Kurse zu bewahren
  • Kommunikation und Kollaboration mit anderen Kursteilnehmer:innen in Foren, Wikis und Datenbanken
  • Einfaches Erstellen und Bearbeiten von Texten mit dem Text-Editor 
  • Hochladen von Dateien sowohl vom Speicher des Rechners, als auch von Cloud-Diensten wie Google Drive
  • Überblick über alle Termine, ob privat oder im Klassenverband, mit dem Moodle Kalender
  • Das einfache Nachvollziehen von Lernfortschritten eurer Schüler:innen 

Habt ihr Lust bekommen, Moodle in euren Unterricht zu integrieren? Die Seite Lehrer:innenfortbildung Baden-Württemberg hat für euch die ersten Schritte zur Installation und Einrichtung von Moodle zusammengefasst und alle Grundlagen erklärt.

Nun seid ihr sicher gut vorbereitet und könnt loslegen, euren Unterricht mit Moodle zu digitalisieren. Hierfür haben wir euch nachfolgend interessante Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen ihr euer Moodle-Können auf die nächste Stufe heben könnt. 

Tipp 1: Gruppen erstellen 

Ihr wollt eine Gruppenarbeit durchführen oder einzelne Aufgaben auf verschiedene Schüler:innen verteilen und möchtet dafür eure Klasse in kleinere Gruppen aufteilen? Bei Moodle könnt ihr innerhalb eures Kurses, also eurer Klasse, beliebig große Teilgruppen erstellen und diesen dann entsprechend verschiedene Arbeitsaufträge zuteilen oder Dateien sichtbar, beziehungsweise  unsichtbar machen. 

Im ersten Schritt geht ihr hierfür auf eure Kursübersicht und wählt anschließend „Teilnehmer” aus. Habt ihr nun eure Teilnehmerliste, gelangt ihr über das Einstellungs- also “Zahnrad”-Symbol im nächsten Schritt zu weiteren Funktionen. Hier könnt ihr die Kategorie „Gruppen” auswählen. Nun habt ihr zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder legt ihr die einzelnen Gruppen von Hand an, oder ihr nutzt die automatische Anlegefunktion. In dieser könnt ihr euch entscheiden, ob die Gruppen nach der gewünschten Anzahl der Schüler:innen pro Gruppe, oder aber nach von euch ausgewählten Mitgliedern verteilt werden sollen. 

Nachträglich können die Zusammensetzungen der Gruppen unter „Nutzer verwalten” bearbeitet werden. 

Möchtet ihr die Gruppen zusätzlich in umfassende Gruppierungen aufteilen, ist auch dies möglich. Einfach unter dem Menüpunkt „Gruppierungen” eine Neue erstellen, die gewünschten Gruppen auswählen, bestätigen und fertig ist die Aufteilung eurer Klasse. 

In diesem Video könnt ihr euch die genauen Schritte zum Erstellen von Gruppen noch einmal ansehen.  

Tipp 2: Audiodateien hochladen

Möchtet ihr euren Unterricht, den Test oder die Hausaufgabe etwas auflockern und eine Audio- oder Videodatei in eure Aufgabe mit einbauen? Das ist eine tolle Variante, um Gelerntes nochmals zu visualisieren oder durch Audioelemente neue Facetten in das Thema zu bringen und dabei Schüler:innen mit abwechslungsreichen Unterrichtsmaterialien zu begeistern. Auch das ist mit Moodle ganz einfach machbar. 

Öffnet zuerst die bereits angelegte Aufgabe, in der ihr die Datei hinzufügen möchtet. Wählt dann den Menüpunkt „Medien einfügen” aus und klickt anschließend auf „Audio, Video oder Applet wählen”. Nun solltet ihr die gewünschte Datei ganz einfach vom Speicher eures Gerätes auswählen und einsetzen können und müsst die Ausgabe anschließend nur noch speichern. 

Wichtig ist dabei zu beachten, dass es nur möglich ist, Audiodateien in MP3-Format hochzuladen. Sollten eure Audioelemente in einem anderen Dateiformat abgespeichert sein, könnt ihr sie in einem kostenlosen Converter in MP3-Form umwandeln. 

Dieses Video zeigt euch noch einmal genau, wie das Hochladen von Audiodateien funktioniert.

Tipp 3: Abstimmungen erstellen

Ihr möchtet mit eurer Klasse eine Klassenfahrt oder Exkursion planen und wollt euch ein Bild über die Meinung eurer Klasse verschaffen? Dann könnt ihr auf Moodle online eine Abstimmung starten. 

Hierfür müsst ihr im ersten Schritt „Material oder Aktivität anlegen” auswählen und anschließend die Unterkategorie „Abstimmung” anklicken. Habt ihr im nächsten Schritt einen Namen für eure Abstimmung ausgewählt, also die Abstimmungsfrage eingegeben, könnt ihr unter „Optionen” weitere Einstellungen vornehmen: Möchtet ihr euren Schüler:innen beispielsweise eine nachträgliche Änderung ihrer Auswahl erlauben? Oder möchtet ihr mehr als eine Antwort zulassen? Dann könnt ihr das hier auswählen. Anschließend könnt ihr die einzelnen Auswahlmöglichkeiten der Abstimmung angeben, z.B. die verschiedenen möglichen Exkursionsziele. Danach muss noch der Zeitraum gewählt werden, in dem die Abstimmung durchgeführt werden kann. Unter „Ergebnisse veröffentlichen” könnt ihr außerdem einstellen, wie die Ergebnisse dargestellt werden sollen, beispielsweise anonym. 

Jetzt ist eure Abstimmung fertig und eure Schüler:innen können für ihr liebstes Ziel stimmen. 

Hier wird euch das Erstellen von Abstimmungen in einem Video gezeigt. 

Tipp 4: Feedback von Schüler:innen einholen 

Nach dem Beenden einer Aufgabe, am Ende einer Klassenfahrt oder des Ausflugs oder nach einem Test ist es meist sehr sinnvoll, sich auch den Meinungen der Schüler:innen zu widmen und von der Klasse Feedback einzuholen. 

Das könnt ihr auf Moodle ganz einfach durchführen. Wählt hierfür „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt im geöffneten Fenster auf „Feedback”. Unter „Name” könnt ihr nun die Feedback-Frage eingeben. Unter „Einstellungen" könnt ihr beispielsweise auswählen, dass der Fragebogen anonym ausgefüllt werden soll und dass keine Mehrfachangabe möglich ist, beides sinnvoll bei Feedbackeinolungen. Im nächsten Schritt könnt ihr die „Elemente bearbeiten”. Hier wählt ihr zwischen verschiedenen Fragemöglichkeiten aus, z.B: „Multiple Choice” oder „Eingabebereich”, in welchem die Schüler:innen einen eigenen Text formulieren können. Nach diesem Prinzip könnt ihr verschiedene Fragen anlegen, welche die Klasse beantworten kann. Nachdem die Schüler:innen ihr Feedback abgegeben haben, kann  man unter dem Punkt „Auswertung” die Ergebnisse der Fragerunde einsehen und sich so einen Überblick über das Meinungsbild verschaffen. 

In diesem Video könnt ihr die einzelnen Schritte erneut ansehen und nachmachen. 

Tipp 5: Interaktive Videos erstellen 

Möchtet ihr euren Unterricht nicht nur mit einem kurzen Video bereichern, sondern eure Klasse gleichzeitig auch aktiv mit einbinden, dann könnte die Möglichkeit ein interaktives Video zu erstellen interessant für euch sein. Bei diesem werden eure Schüler:innen im Endergebnis während des Videos an bestimmten Stellen Fragen beantworten und können so ihr Wissen testen und die Inhalte des Videos direkt aktiv umsetzen. 

Zum Erstellen eines solchen Videos wählt ihr wie bei den anderen Funktionen  „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt anschließend auf „interaktiven Inhalt”. Im nun geöffneten Editor könnt ihr jetzt die Möglichkeit „interaktives Video” wählen und anschließend ein Video vom Speicher eures Gerätes hochladen. Ist dies geschehen, könnt ihr im zweiten Schritt Interaktionen hinzufügen. Hierfür lasst ihr das Video einfach bis an die gewünschte Stelle laufen und stoppt an dem Punkt, an dem ihr eine Frage hinzufügen möchtet. In der Bearbeitungsleiste könnt ihr aus verschiedenen Optionen auswählen, wie zum Beispiel Wahr- oder Falsch- oder Multiple-Choice-Fragen. Dies könnt ihr beliebig oft wiederholen, bis ihr die gewünschte Menge an Fragen hinzugefügt habt. Nun noch speichern und fertig ist eine kreative, interaktive Auflockerung eures Unterrichts. 

Dieses Tutorial zeigt euch das Erstellen von interaktiven Videos noch einmal bis ins Detail. 

Möchtet ihr noch mehr Funktionen kennenlernen und euch einen Überblick über die vielen Möglichkeiten mit Moodle verschaffen? Neben unzähligen Videotutorials auf Youtube, z.B. in diesen beiden Playlists findet ihr auch auf der Seite der Uni Ulm viele Tipps und Tricks. Eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung für Moodle von der Einrichtung bis in die detailreichen Funktionen wird euch hier im Rahmen des “Infoprojekts EU” zur Verfügung gestellt. 

Mit diesen Infos und Leitfäden seid ihr gut aufgestellt und könnt informiert und mit neuen Ideen in die Moodle-Welt des digitalen Unterrichts eintauchen. Wir wünschen euch und euren Schülern viel Spaß beim ausprobieren, kreativ werden und lernen!

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Moodle gemacht und kennt noch weitere nennenswerte Tipps? Dann schreibt sie für eure Kolleg:innen in die Kommentare.

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Ein Unfall, ein zu ersetzender Schaden, eine lange Krankheit. Das passiert immer anderen, aber nicht einem selbst, richtig? Mit dieser Einstellung laufen viele Menschen durchs Leben. Doch meist geht das leider nicht gut. Ein kleines Missgeschick oder eine Verletzung und schon kommt man durch Schadenzahlungen oder ein fehlendes Gehalt in finanzielle Schwierigkeiten. Auch für euch als Lehrer:innen ist es deshalb sehr wichtig, sich privat, aber auch beruflich für alle Eventualitäten abzusichern. Versicherungen gibt es dabei für alles, von Kranken-, Renten- und Hausratversicherungen bis hin zu Versicherungen für euer Handy oder eure Brille. Doch nicht alle davon sind auch sinnvoll und es fällt oft schwer zu durchblicken, welche Angebote wirklich notwendig sind. In diesem Artikel haben wir deshalb für euch zusammengefasst, welche Versicherungen für euch als Lehrkräfte besonders wichtig sind. 

Muss für alle: Krankenversicherung 

Krank werden kann jeder mal und in den meisten Fällen kann man nicht einmal etwas dafür. Die Kosten für die Genesung sind jedoch, je nach Erkrankung, oft sehr hoch und nicht in jedem Fall selbst zu stemmen. Deshalb besteht in Deutschland die Krankenversicherungspflicht. Doch auch ohne diese wäre auf eine Krankenversicherung als Lehrer:in in keinstem Fall zu verzichten! Denn jede Lehrkraft ist  großem Stress, viel Zeitdruck und einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. Deshalb neigen viele Lehrer:innen zu einer erhöhten Anfälligkeit für physische und psychische Beschwerden. Außerdem bringt der Lehrberuf unweigerlich einen dauerhaften Kontakt zu einer Vielzahl verschiedener Menschen mit sich, was zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führt, da vor allem Kinder oft und schnell kränkeln und sich Erkrankungen innerhalb des Schulgebäudes rasend schnell verbreiten. Sinnvoll ist eine gute Krankenversicherung also in jedem Fall. Unterschieden wird hier generell in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Doch welche der beiden Optionen ist für euch als Lehrkraft sinnvoller? 

Seid ihr als Lehrer:in angestellt, so hat sich die Frage für euch größtenteils erübrigt. Denn für Angestellte ist die Mitgliedschaft in einer GKV fest vorgeschrieben, und zwar so lange, bis das Einkommen die festgelegte Jahresarbeitsentgeltgrenze von 64.350 Euro überstiegen hat. Doch auch bei der GKV habt ihr Entscheidungsfreiheit: Es gibt viele verschiedene Anbieter, auch wenn sich die Leistungen zu etwa 90 Prozent der Leistungen gesetzlich vorgeschrieben sind und sich somit überschneiden, lohnt es sich, vor dem Abschluss einen zweiten Blick auf die einzelnen Angebote zu werfen. 

Für die verbeamteten Lehrer:innen unter euch lohnt es sich jedoch finanziell meist nicht, eine gesetzliche Krankenversicherung abzuschließen. Denn der Dienstherr zahlt keine finanzielle Unterstützung und so sind die Beiträge sehr teuer und schwierig alleine zu stemmen. Für euch ist im Regelfall deshalb die private Krankenversicherung die bessere Alternative. Denn Beamt:innen haben den großen Vorteil, dass sich der Dienstherr mit der sogenannten Beihilfe je nach Bundesland zu rund 50 Prozent an den Kosten beteiligt. Außerdem erhält man mit der PKV deutlich mehr Leistungen als bei einer gesetzlichen Versicherung. Solltet ihr euch deshalb für eine private Krankenversicherung entscheiden, könnt ihr euch aus einer Vielzahl an Angeboten die beste Versicherung für euch und eure Bedürfnisse auswählen. Hierfür ist es sehr wichtig, sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, welche Leistungen ihr abgedeckt haben wollt oder müsst, denn nur so könnt ihr das beste Angebot für euch finden. 

Doch Vorsicht! Habt ihr einmal eine private Krankenversicherung abgeschlossen, ist es sehr schwierig, wieder in die GKV zu wechseln. Gerade junge Lehrer:innen sollten sich deshalb gut überlegen, für welche der beiden Optionen sie sich entscheiden. 

Für den Fall der Fälle: Haftpflichtversicherung  

Die Haftpflichtversicherung ist von den benötigten Absicherungen wohl mit die wichtigste und am häufigsten benötigte, denn es kann jederzeit aufgrund von Unachtsamkeit zu einem Schadensfall jeglicher Art kommen. Für diesen muss der Verursacher die Verantwortung übernehmen, denn wer anderen einen Schaden zufügt, ist per Gesetz dazu verpflichtet, diesen dem Geschädigten zu ersetzen (§823 BGB). Und das kann manchmal ganz schön teuer werden. Es spielt keine Rolle, ob der Schaden vorsätzlich oder aufgrund von Fahrlässigkeit geschehen ist; der Verursacher haftet immer mit seinem gesamten Vermögen. 

Die Haftpflichtversicherung steht euch deshalb mit drei wichtigen Aufgaben zur Seite: 

Im ersten Schritt prüft sie, ob überhaupt ein berechtigter Schadensersatz- oder Schmerzensgeldanspruch gegen euch besteht. Sollte dies nicht der Fall sein, wehrt sie die Forderungen ab. Stellen sich die Forderungen des Geschädigten als berechtigt heraus, werden die entstandenen Kosten von der Haftpflichtversicherung übernommen, wenn der Schaden von euch nicht vorsätzlich vorgenommen wurde. 

Für diese Leistung solltet ihr bei einer Haftpflichtversicherung jedoch auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis achten. Denn nicht jede Versicherung deckt alle eure zu versichernden Angelegenheiten ab, aber auch nicht jeder Preis ist gerechtfertigt. Eine faire Versicherung sollte euch in den meisten Fällen nicht mehr als 50 bis 70 Euro pro Jahr kosten. 

Doch mit der Haftpflichtversicherung ist in erster Linie nur euer Privatleben abgesichert. Was passiert aber, wenn während eures Unterrichts ein solcher Schaden, zum Beispiel das Verletzten eines Schülers, geschieht? In diesem Fall können die Eltern Schmerzensgeld verlangen. Auch hier gilt vorwiegend: Ihr haftet mit eurem eigenen Vermögen. Deshalb ist es wichtig, auch eine sogenannte Diensthaftpflicht einzubinden. Zwar ist in erster Linie euer Dienstherr für die Schadensersatzansprüche verantwortlich, dieser kann euch jedoch jederzeit mit in Verantwortung ziehen, was auch als “Regress” bezeichnet wird. Besonders bei Personenschäden kann das schnell in die Millionenhöhe gehen und die private Haftpflichtversicherung deckt die Arbeitszeit nicht ab. Gerade als Lehrkraft ist die Diensthaftpflichtversicherung deshalb unverzichtbar! 

Finanziell abgesichert: Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung 

Nicht mehr im eigenen Beruf arbeiten können: Für viele ist das unvorstellbar. „Mir wird das schon nicht passieren..." – aber was, wenn doch? Statistisch gesehen geht jeder vierte Deutsche einmal in seinem Leben berufsunfähig. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal betroffen zu sein, gar nicht so gering wie gedacht. Berufsunfähig zu sein bedeutet, dass man mindestens sechs Monate aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist zu arbeiten. Dann ist man auf den Ersatz des wegfallenden Einkommens angewiesen, denn die Gehaltsfortzahlung des Arbeitgebers und die anschließende Leistung der Krankenkasse ist begrenzt und überbrückt oft nicht den gesamten Zeitraum, in dem ihr ausfallt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gibt euch für genau diesen Fall Sicherheit und schützt euch vor finanziellen Lücken. Beim Abschluss werden von eurer Seite zwei wichtige Punkte festgelegt: Zum einen wird das Jahr bestimmt, bis zu welchem ihr abgesichert seid. Dieses sollte im Idealfall natürlich das voraussichtliche Rentenalter sein. Zum anderen legt ihr einen Zeitpunkt fest, bis zu welchem ihr die Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt haben möchtet. 

Für die verbeamteten Lehrer:innen unter euch ist zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsversicherung auch eine Dienstunfähigkeitsversicherung relevant. Dienstunfähigkeit bedeutet: Der Dienstherr entscheidet, dass der Beamte aus gesundheitlichen, psychischen oder körperlichen Gründen momentan nicht in der Lage ist, den Beruf als Lehrer auszuüben. Die Meinung eines Arztes spielt hierbei keine Rolle, deshalb kann es sein, dass du deinen Beruf zwar nicht mehr ausüben kannst, die Bedingungen für das Auszahlen der Berufsunfähigkeitsversicherung aber nicht erfüllt sind. Deshalb ist es für Beamt:innen wichtig, eine zusätzliche Dienstunfähigkeitsklausel abzuschließen, damit ihr auch in diesem Fall abgesichert seid. 

Möchtet ihr euch noch mehr mit dem Thema Versicherung beschäftigen? Mit diesem Video von dem Kanal „Finanztip“ könnt ihr euch zusätzlich darüber informieren, welche Versicherungen auch für euch als Privatperson relevant sind und welche ihr euch sparen könnt. 

Habt ihr noch weitere Tipps zum Thema Versicherungen? Dann lasst diese für eure Kolleg:innen in den Kommentaren!  

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Das Abitur ist ein Meilenstein nicht nur für Schüler:innen, sondern auch die Lehrer:innen, die sie bis dahin begleitet haben. Für die einen endet ein großer Abschnitt ihres Lebens, für die anderen ist es ein großer Erfolg, so viele Heranwachsende in die Welt entlassen zu dürfen. Abiturfeiern sind eine prägende Erfahrung für alle Beteiligten, aber was gibt es noch zu sagen am Ende der Schulzeit? Wie können Lehrkräfte die Schulzeit ihrer Schüler:innen auf einen Höhepunkt enden? Was sollte in einer Rede, adressiert an alle Schüler:innen, enthalten sein? In diesem Artikel zählen wir einige Tipps auf, damit eure Abschlussrede gelingt.

Tipp 1: Am Anfang ist der Einstieg

Genauso wie eure Schüler:innen mit der ersten Klasse begonnen haben, braucht auch eure Rede einen gelungenen Anfang. Der erste Schritt ist oftmals der schwierigste, aber wenn dieser gelingt, stimmt sie auf den Rest der Rede ein und bietet einen roten Faden, an dem man sich orientieren kann. Startet demnach mit einer offenen und herzlichen Begrüßung der Schüler:innen zum heutigen Event. 

Da der Anlass selbst seriös ist, sollte er nicht vollkommen ins Lächerliche gezogen werden. Es ist allerdings auch kein Zeitpunkt, um über den ‘Ernst des Lebens’ zu sprechen. Solche Floskeln sind nicht nur abgedroschen, sondern suggerieren das Bild, dass nach der Schule und den anstrengenden Klausuren alles nur noch schlimmer wird. Wenn eure Schüler:innen gut vorbereitet sind, wissen sie, was auf sie zukommt und werden in der Lage sein, dies zu bewältigen. 

Eine Variante von Autor John Green hat dieses Empfinden geschickt vermieden in seiner Rede an der Butler University 2013:

„Von mir wird erwartet, dass ich ein paar Gedanken mit Ihnen teile, die hilfreich sein sollen, damit Sie sich im ‚echten Leben’ zurechtfinden. Lassen Sie mich Ihnen zu allererst sagen: Das Leben, das Sie vor sich haben ist genauso real wie das Leben, das Sie bereits kennen.“

Beginnt am besten mit einem humorvollen Einstieg, um den fröhlichen Anlass zu würdigen und Aufmerksamkeit zu erregen. Besonders geeignet sind solche, die Abiturient:innen selbst mit einbeziehen. Um sie geht es ja schließlich. Hier einige Beispiele:

“Liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Spart es euch auf die Klingel zu warten, ihr braucht sie nicht mehr. Keine Sorge, diese Rede wird kürzer als unsere normalen Stunden.”
“Liebe Abiturienten, liebe Eltern, liebe Verwandte, liebe Lehrerkollegen und liebe Leute, die sich hier eingeschmuggelt haben, um kostenlos essen und trinken zu können, herzlich willkommen zu unserer diesjährigen Abiturfeier.”
“Ich will ganz ehrlich mit euch allen sein, das letzte Mal als ich so geschwitzt habe wegen ein paar Wörtern auf einem Stück Papier, war bei der Klausurbenotung. Aber hey, wir haben es alle geschafft!”

Tipp 2: Kernbotschaft

Die größten Reden der Menschheitsgeschichte hatten immer eine zentrale Aussage, welche die Redner:innen vermitteln wollten. John F. Kennedys „Ich bin ein Berliner“ war zu seiner Zeit ein bewegendes Zeichen der Solidarität mit West-Berlin. Auch in modernen Zeiten gibt es Botschaften, die sich in die Köpfe der Bevölkerung einbrennen, wie Greta Thunbergs ‘Our House is on Fire’.

In prägnanter und stimmiger Form verpackt, woran eure Schüler:innen sich immer erinnern sollen. Ist es euer Wunsch, dass sie den Abend genießen als krönender Abschluss? “Feiert in die Zukunft.” Sollen sie stolz sein auf die vergangenen Leistungen? “Ihr habt das geschafft, was kommt, packt ihr auch.”

Es gibt unzählige Möglichkeiten, allerdings wisst ihr als Lehrkräfte am besten, was eure Schüler:innen am ehesten brauchen.  

Tipp 3: Wo sind die Jahre hin?

Die Schulzeit ist voller potenzieller Erlebnisse, an denen Lehrkräfte teilhaben können. Wann sonst ist der richtige Zeitpunkt, um über die Vergangenheit zu schwärmen, als wenn die letzte Schulerfahrung gemacht wird? Denkt zurück an die Schulzeit. Welche Erfolge wurden gefeiert? Wohin hat es eure Klasse verschlagen, auf Klassenfahrten? Fokussiert dabei auf die positiven Erfahrungen und Lehren, die gemacht werden konnten und nicht auf Klassenstreitigkeiten.

“Ich erinnere mich noch mit Wehmut daran wie unsere zukünftigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bei Jugend Forscht teilnahmen, wir gemeinsam in England unsere Sprachkenntnisse auf die Probe stellten und an das großartige Theaterstück, welches wir zum Start der Sekundarstufe Zwei vorführten.”

Tipp 4: Letzte Ratschläge

Als Lehrkraft übt man eine Erzieherrolle und womöglich sogar eine Vorbildfunktion aus. Viele ehemalige Schüler:innen (unter anderem der Autor dieses Artikels) werden stark geprägt von den Lieblingslehrer:innen ihrer Schulzeit. Mit dem Ende der Schulzeit, lohnt es sich in der Rede auch auf die Zukunft zu verweisen. Letzte Lebensweisheiten, solange sie nicht zu Ernst wiedergegeben werden, lohnen sich einzubringen. Eine gute Variante kommt von Ellen DeGeneres, amerikanische Talkmasterin, aus ihrer Rede an der Tulane-Universität in New Orleans 2009. 

„Folgen Sie niemals den ausgetretenen Pfaden. Es sei denn, Sie haben sich in der Wildnis verlaufen, dann folgen Sie bitte unbedingt den ausgetretenen Pfaden. Doch in Ihrem sonstigen Leben sollten Sie alles daran setzen, Ihren ganz eigenen Weg zu finden.“

Tipp 5: Hundert Geschichten an einem Ort

Was die Schule als sozialen Raum so ansprechend macht, sind die zahlreichen persönlichen Lebensläufe, die in ihr geformt werden. Seid nicht scheu, auf eure Schüler:innen zuzugehen und sie zu fragen, was sie in der Schulzeit bewegt und beeinflusst hat. Somit ist garantiert, dass zumindest einige eurer Schüler:innen persönlich angesprochen werden. 

Tipp 6: Feinschliff

Eine gute Rede dauert keine Schulstunde. Sie sollte innerhalb von zehn Minuten zu Ende sein und nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Irgendwann ist auch hier die Konzentration des Publikums weg. Sobald klar ist, was in eurer Rede vorhanden sein soll, fokussiert darauf, dass die Rede selbst nicht mit unnötigen Redewendungen gefühlt ist. 

Tipp 7: Ruhe bewahren

Zu guter Letzt, genießt eure Rede. Nehmt sie und euch selbst nicht zu Ernst. Versucht stattdessen Spaß daran zu haben, ein letztes Mal euren Schüler:innen auf dieser Ebene etwas zu sagen. Verstellt euch nicht, sprecht aus dem Herzen und seid auch stolz darauf, diesen Schritt erreicht zu haben. Es ist schließlich auch eure Leistung. 

Was sind eure Erfahrungen mit Reden, als Abschluss des Abiturs oder zu anderen Anlässen? Fallen euch noch hilfreiche Ratschläge ein? Teilt es uns doch gerne in den Kommentaren mit!

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Willkommen zu einer fesselnden Reise durch das französische Bildungssystem! Hier entdeckst du die Struktur, Abschlüsse und das faszinierende Abibac. Von der Vorschule, wo die Kleinsten ihre ersten Schritte ins Wissen machen, bis zum Lycée, wo du deinen Schwerpunkt setzt - das französische Bildungssystem bietet eine vielfältige Bildungsreise. Erfahre alles über das berühmte Baccalauréat, das gefürchtete französische Abitur, und enthülle das Geheimnis des Abibac, eines zweisprachigen deutsch-französischen Abiturs, das eine einzigartige Chance bietet, zwei Kulturen zu entdecken und eine starke Verbindung zu knüpfen. Tauche ein in die faszinierende Welt des französischen Bildungssystems, wo Wissen, Leidenschaft und Entdeckung aufeinandertreffen und dein Verständnis für Bildung und Kultur erweitert wird. Bienvenue dans le monde de l'éducation en France!

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Obwohl das deutsche und französische Schulsystem in ihrer Struktur und Organisation große Unterschiede aufweisen, gibt es dennoch einige Gemeinsamkeiten. Beide Systeme bieten eine umfassende Bildung von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II und haben das Ziel, Schüler:innen auf das Leben und mögliche akademische und berufliche Herausforderungen vorzubereiten. Öffentliche Schulen sind in beiden Ländern kostenlos. Beide Länder legen Wert auf die Förderung von Sprachkenntnissen, wobei Deutsch und Französisch jeweils als wichtige Unterrichtssprachen gelten. Darüber hinaus betonen beide Systeme die Bedeutung von allgemeiner Bildung und ermöglichen es den Schüler:innen, ihre Interessen und Talente zu entdecken und zu entwickeln. Diese gemeinsamen Merkmale zeigen, dass die Bildung in beiden Ländern als Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und zur Stärkung der Gesellschaft betrachtet wird.

Das deutsche und das französische Bildungssystem weisen trotz einiger Ähnlichkeiten auch deutliche Unterschiede auf. In Frankreich wird beispielsweise der Wert der Handschriftlichkeit stark betont, wodurch Schüler:innen frühzeitig eine saubere und ästhetische Handschrift entwickeln. Die französische Kultur und Literatur spielt schon früh in der Bildung eine wichtige Rolle. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass Grundschüler in Frankreich oft ihre Hausaufgaben in einer Art Studienhalle, der "accueil des études", erledigen können, während sie auf die Abholung ihrer Eltern warten. Das französische Schuljahr beginnt im September und endet in der ersten Juliwoche, während es in Deutschland üblicherweise im August oder September beginnt und im Juni oder Juli endet. Zudem wird in Frankreich großer Wert auf gesundes und abwechslungsreiches Schulessen gelegt, das oft in der Schulkantine angeboten wird, um die körperliche Gesundheit und Fitness der Schüler:innen zu fördern. Eine Schulpflicht besteht in Frankreich bis zum 16. Lebensjahr, ähnlich unserer zehnjährigen Schulpflicht. Es gibt auch die Möglichkeit des Homeschoolings durch die Eltern oder private Lehrkräfte, aber dies ist kaum verbreitet in Frankreich. Diese Unterschiede zeigen, wie sich die beiden Bildungssysteme in ihren praktischen Aspekten unterscheiden und kulturelle Besonderheiten widerspiegeln.

Ein einheitliches System

Das französische Schulsystem gliedert sich in mehrere Stufen, die eine kontinuierliche Bildungsreise von der frühen Kindheit bis zum Abschluss der Sekundarstufe II bieten. Hier ist der Aufbau des französischen Schulsystems:

École Maternelle (Vorschule): Die Vorschule ist für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren obligatorisch. Sie ist in drei Altersstufen unterteilt: die Petite Section (PS), die Moyenne Section (MS) und die Grande Section (GS). In der Vorschule lernen die Kinder grundlegende soziale Fähigkeiten, kognitive Fertigkeiten und künstlerische Aktivitäten durch spielerische Methoden.

École Élémentaire (Grundschule): Die Grundschule dauert fünf Jahre und ist für Kinder von 6 bis 11 Jahren vorgesehen. Sie umfasst die Klassenstufen CP (Cours Préparatoire) bis CM2 (Cours Moyen 2). Die Schüler:innen erhalten hier eine umfassende Grundbildung in Fächern wie Mathematik, Französisch, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften, Kunst, Musik, Sport und manchmal auch einer Fremdsprache wie Englisch.

Collège (Sekundarstufe I): Nach der Grundschule beginnt die Sekundarstufe I, die am Collège stattfindet. Das Collège dauert vier Jahre und ist für Schüler:innen im Alter von 11 bis 15 Jahren vorgesehen. Die Schüler:innen absolvieren hier die Klassenstufen der 6ème bis zur 3ème. Die Fächer sind breiter und vertiefender als in der Grundschule. Es werden allgemeine Themen gelehrt, um eine umfassende Bildung zu gewährleisten. Ab dem Collège gibt es ein Bewertungssystem mit 20 Punkten.

Lycée (Sekundarstufe II): Die Sekundarstufe II findet im Lycée statt und dauert drei Jahre. Sie ist für Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren vorgesehen. Das Lycée bietet verschiedene Fachrichtungen, aus denen die Schülerinnen und Schüler eine auswählen können, je nach ihren Interessen und Zukunftsplänen. Die Fachrichtungen können Naturwissenschaften, Wirtschaft und Sozialwissenschaften, Literatur und Sprachen oder auch Kunst und Musik umfassen.

Baccalauréat (Abitur): Das französische Abitur, bekannt als "Bac", ist der bedeutendste Abschluss im französischen Bildungssystem. Es wird nach dem erfolgreichen Abschluss des Lycée abgelegt. Das Bac besteht aus schriftlichen und manchmal auch mündlichen Prüfungen in den verschiedenen gewählten Fachrichtungen und ist entscheidend für den Zugang zu Hochschulen und Universitäten.

Ein Überblick über alle französischen Bildungswege (Quelle: EuroRekruter)

AbiBac

(Quelle: Institut français)

Das AbiBac ist ein zweisprachiges deutsch-französisches Abitur, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, gleichzeitig die deutsche Hochschulreife und das französische Baccalauréat zu erwerben. Es wurde 1994 ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit und den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern. Um das AbiBac zu erlangen, müssen die Schülerinnen und Schüler sowohl die deutschen als auch die französischen Anforderungen für das Abitur erfüllen. Dies bedeutet, dass sie sowohl die notwendigen Fächer und Prüfungen des deutschen Abiturs absolvieren als auch die spezifischen Anforderungen des französischen Baccalauréats erfüllen müssen. Das AbiBac bietet den Schüler:innen eine einzigartige Gelegenheit, ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und sich auf internationale Studiengänge und Karrieren vorzubereiten. Es ist eine wertvolle Qualifikation, die Türen zu deutschen und französischen Hochschulen und Universitäten sowie zu internationalen Möglichkeiten öffnet und eine enge Verbindung zwischen den beiden Ländern fördert.

Wir hatten im Rahmen unserer Recherche auch die Möglichkeit, mit einer Schülerin aus Weimar zu sprechen, die 2021 das AbiBac abgelegt hat. Sie hat uns sehr positiv von ihren Erfahrungen berichtet und konnte uns noch den ein oder anderen Unterschied zum deutschen Schulsystem verraten: So können die Schüler:innen und zum Teil auch Lehrkräfte während des Schultages das Schulgelände nicht verlassen. Pünktlich zum Schulbeginn werden die Eingänge verschlossen und bleiben dies bis zum Unterrichtsende auch. Besonders für unpünktliche Schüler:innen stellt das eine große Herausforderung dar. Hier bei uns wäre eine solche Regelung nicht denkbar, da viele Klassen an einer Schule zu unterschiedlichen Zeiten in den Unterricht starten.

Insgesamt zeigt die Betrachtung des französischen Bildungssystems, wie Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch kulturelle Identität prägt und interkulturelle Verbindungen fördert. Die Struktur, Abschlüsse und auch das faszinierende AbiBac verdeutlichen, wie Länder ihre Bildungssysteme gestalten, um die individuelle Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern und sie auf die Herausforderungen der globalisierten Welt vorzubereiten. Ob in Frankreich oder anderswo auf der Welt – Bildung bleibt ein Schlüssel zur persönlichen Entfaltung, zum Verständnis anderer Kulturen und zur Gestaltung einer besseren Zukunft. Lasst uns daher weiterhin die Bedeutung der Bildung, für unsere Gesellschaften erkennen und gemeinsam dafür sorgen, dass Bildung für alle zugänglich, qualitativ hochwertig und inspirierend ist. Denn nur so können wir die Weichen für eine lebendige, vielfältige und erfolgreiche Gesellschaft stellen.

Was denkt ihr über das französische Bildungssystem? Würdet ihr mit euren Schüler:innen beim AbiBac mitmachen? Erzählt es uns in den Kommentaren!

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Endlich Sommerferien! Urlaub, Ausflüge, ein Buch lesen, nach langem mal wieder feiern, Zeit mit Familien und Freunden verbringen – kurz gesagt: Endlich die langersehnte Erholung. So sollten eure Ferien eigentlich ablaufen. Die Realität sieht jedoch oft ganz anders aus: Das nächste Schuljahr spitzt schon um die Ecke und von eurem Schreibtisch winken euch die Unterrichtsvorbereitung der ersten Schulwochen und all die liegengebliebene Arbeit der letzten Zeit zu. Zwischen Vorbereitung, Nachbereitung, Gesprächen mit Kollegen und der Recherche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten für euren Unterricht bleibt oft vor allem eines auf der Strecke: Die sehr nötige und unverzichtbare Entspannung, die die freien Wochen euch eigentlich bringen sollten. Das rächt sich spätestens, wenn die Schule wieder begonnen hat und eure Schüler:innen erholt, ihr aber noch gestresster als zuvor in das neue Schuljahr starten müsst. 

Um das zu vermeiden, ist es vor allem wichtig, eure Ferien gut zu planen, die anstehende Arbeit zu bündeln und sich bewusste Auszeiten zu nehmen, um aus den Ferien eine Zeit der Regeneration und nicht zusätzliche Arbeitswochen zu machen. Deshalb haben wir euch die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie ihr das erreichen und eure Sommerferien bestmöglich genießen könnt. 

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen 

Sicher haben einige von euch oft das Gefühl, in den Ferien nicht richtig abschalten zu können. So viel muss noch bis zum Beginn des neuen Schuljahres erledigt werden, doch nach dem letzten Jahr möchtet ihr lieber entspannen und eure wohlverdienten Ferien genießen. Ihr versucht also, die erste Zeit nicht an die Arbeit zu denken, die auf eurem Schreibtisch wartet, doch es mag euch trotzdem nicht recht gelingen, zur Ruhe zu kommen. Wie wäre es damit, die anstehenden Aufgaben, wie das Planen der ersten Schulwoche, schon am Anfang der Ferien zu erledigen, anstatt diese auf die letzten Tage zu schieben? Ja, sicher gibt es Schöneres, als mit Arbeit in die Ferien zu starten. Doch so vermeidet ihr den Zeigarnik-Effekt. Dieser sorgt dafür, dass unser Gehirn mit unerledigten Dingen unbewusst ständig weiter beschäftigt ist, ob man will oder nicht. So sehr ihr es also versucht – habt ihr eure To-do-Liste nicht abgehakt, könnt ihr gar nicht richtig abschalten. Deshalb gilt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, denn nur so könnt ihr die Ferien wirklich genießen. 

Ordnung ist das halbe Leben – auch in den Ferien

Noch eine lästige Aufgabe, die viele möglichst gar nicht erledigen wollen: aufräumen. Egal was ihr euch zu Beginn des letzten Schuljahres vorgenommen habt, mit Blick auf die baldigen Ferien verlässt einen gegen Ende doch meist die Motivation und es sammeln sich Papierstapel und unsortierte Unterlagen. Bestimmt haben einige von euch es schon länger vor euch her geschoben, mal wirklich Ordnung in das Durcheinander an Unterrichtsmaterial zu bringen. Höchste Zeit also, das Chaos zu beseitigen und eventuell veraltete oder überflüssige Unterlagen auszusortieren. So findet ihr euch zu Beginn des neuen Schuljahres besser zurecht, könnt organisiert in die Unterrichtsvorbereitung starten und fühlt euch auch insgesamt wohler in eurem Arbeitsbereich.

Digitales Arbeitszimmer entrümpeln 

Aber nicht nur euer Schreibtisch hat mehr Ordnung nötig. Viele von euch arbeiten sicher hauptsächlich am Laptop oder Tablet, um Material abzuspeichern und die Unterrichtsstunden vorzubereiten. Auch hier kann es sinnvoll sein, nach all der Zeit klar Schiff zu machen, denn im Verlauf des letzten Schuljahres haben sich sicher zahlreiche Dateien angesammelt. Nicht alle von ihnen sind wirklich langfristig wichtig und verbrauchen stattdessen  kostbaren Speicherplatz. Auch verliert ihr schnell den Überblick, wenn ihr jede Datei aufhebt, genau wie bei echten Papierstapeln. Ran also ans Löschen und Sortieren. Entscheidet, welche Dateien im nächsten Schuljahr noch sinnvoll sind und legt diese in übersichtlichen Ordnern ab – so spart ihr euch für die nächsten Unterrichtsvorbereitungen viel Zeit und schont eure Nerven. 

Kinderspiele neu gedacht

Sind nun alle Vorbereitungen und Aufräumarbeiten erledigt und ihr fragt euch, was ihr mit der neu erlangten freien Zeit anfangen sollt? Dann probiert doch mit Freunden und Familie mal ein paar Spiele und neue Unterrichtskonzepte für eure Schüler:innen aus. Das mag erstmal albern klingen, doch oft garantieren gerade Kinderspiele einen lustigen Abend. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde Galgenmännchen, Tabu oder Kunst- Musik- oder Sportwettkämpfen? Oder habt ihr Lust, für eure Freunde einen Escape Room zu veranstalten oder ein Kahoot-Quiz zu erstellen? So freundet ihr euch selbst mit den spielerischen Unterrichtsmethoden an und habt gleichzeitig eine gute Zeit mit euren Liebsten. 

Spannende Exkursionsziele entdecken

Habt ihr ein paar Tage nichts vor und Lust, einen Ausflug zu machen? Dann nutzt die Zeit und besucht Orte, die sich für eure nächste Exkursion eignen könnten. Ob eine neue Stadt, eine Sehenswürdigkeit, ein Museum oder eine besondere Vorstellung oder Attraktion, sicher gibt es vieles in eurer Umgebung, das ihr selbst noch nicht kennt. Also los geht es auf Entdeckungstour! So könnt ihr euch einen schönen Tag machen, Neues lernen und gleichzeitig gute Ziele für eure nächste Exkursion erkunden. Braucht ihr etwas Inspiration, wo es hingehen könnte? Dann haben wir hier Vorschläge für Unternehmungen in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Bayern, Berlin, NRW, Baden-Württemberg und Brandenburg zusammengetragen, mit denen ihr Ziele für unvergessliche Ausflüge mit euren Schüler:innen finden könnt. 

Endlich Urlaub!

Doch natürlich muss nicht jeder eurer Ausflüge arbeitsrelevant sein. Besonders für euch als Lehrkräfte ist es sehr wichtig, auch mal abschalten zu können, den Kopf frei zu kriegen und euch Zeit zu nehmen, etwas für euch selbst zu tun. Wo geht das besser als in einem neuen Land? Wenn euch das Fernweh packt, ist es immer eine gute Idee, bewusst ein paar Tage Schule einfach Schule sein zu lassen und an neuen Orten eure verdiente Erholung zu genießen. Das kann für jeden anders aussehen. Vielleicht sehnt ihr euch danach, am Strand die Seele baumeln zu lassen, vielleicht möchtet ihr Städte besichtigen oder euch in den Bergen mit Wandern und Klettern sportlich auspowern. Unternehmt das, was euch guttut und euch hilft, in der Auszeit vom Schulleben wirklich zur Ruhe zu kommen. 

Home sweet Home – wie ihr euch zu Hause so richtig entspannen könnt

Genauso wichtig wie in der Ferne den Kopf frei zu kriegen, ist es, euch auch zu Hause Zeit für die Regeneration zu nehmen. Einfach mal was für sich tun – das kommt im stressigen Lehreralltag oft zu kurz. Fragt euch deshalb ganz bewusst: Was wolltet ihr schon lange einmal machen, wozu ihr neben all der Arbeit sonst einfach keine Zeit findet? Vielleicht möchtet ihr ein neues Hobby ausprobieren, vielleicht einen tollen Ausflug mit Freunden und der Familie unternehmen, vielleicht wollt ihr auch einfach mal wieder auf dem Balkon oder im Garten liegen und ein gutes Buch lesen? Dann nehmt euch jetzt die Zeit dafür und genießt es, ein paar Wochen an etwas anderes als eure Schüler denken zu können. Gönnt euch diese kleine Auszeit, denn ihr habt sie verdient! 

Wie verbringt ihr eure Sommerferien? Habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Schreibt es in die Kommentare!

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Mit Musik zu lernen ist keine Kunst und nicht mal ein schwieriges Handwerk. Wo man singt, heißt es ja, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Musik kann aber viel mehr, als nur einzuladen, sich mit in eine Runde zu setzen. Sie ist ein unglaublicher Motivator. Und sie schlängelt sich ins Gehirn in unser Gedächtnis. Was wir singen, speichert unser Gehirn viel besser als das, was wir nur sagen. Besonders gut funktioniert das, wenn Strophen gereimt sind. Reime verankern Botschaften zusätzlich in unserem Gehirn. Hört doch mal rein in mein Video zur gesanglichen Einführung zur Pädagogischen Kraft der Musik 

Was jemand vertont, können wir uns viel besser merken, denn Musik spricht nicht nur den Kopf an, sondern auch den Bauch, also die Emotionen. Das gilt von Kinderliedern über Beethoven bis zu den Beatles. Es gilt heute praktisch für vieles: fürs Erlernen mathematischer Formeln, für juristische Paragrafen und selbst für so abstrakte Fakten wie Innovation oder Resilienz. Und das funktioniert ein Leben lang. Hier mein Lernsongbeispiel zum Thema Resilienz, mit dem ich Zuhörer in der BMW Weiterbildung überrascht habe. 

(Quelle: learnwithmusic)

Woher ich das weiß? Aus eigenen Erfahrungen als singender Dozent und einem Buch, das ich zusammen mit zwei Kollegen geschrieben habe. Es müsste eigentlich heißen: Ohrwurm Musik. Aber es heißt etwas sachlicher: “Coachen, Lehren und Lernen mit Musik”. 

Unglaublich, was beim Buchschreiben alles zutage kam. Musik als Lernhilfe gab es schon im frühen Mittelalter, als Mönche gregorianische Chöre anstimmten. Die australischen Ureinwohner orientieren sich über gesungene Landkarten, den Songlines. Im Buch steigen wir in die Historie noch tiefer ein und beschreiben unter anderem, wie schon Ur-und Naturvölker Musik und Gesang zu Formen des Lernens genutzt haben. 

Das Lernen mit Musik gilt also nicht nur für Kinder, die das ABC singend gelernt und besser behalten haben, sondern auch für Erwachsene jeden Alters, obwohl das einige auch anders sehen. Es gibt kaum ein Thema, das sich nicht in Texte für einen Lernsong verpacken lässt; insofern kann die Lernsongmethode als generisch betrachtet werden. Hört doch mal rein in meinen Lernsong zur Mobilität. 

Heute sind gregorianische Gesänge sogar in Hitparaden zu hören. Ein Juraprofessor bringt seinen Studenten Gesetzesparagrafen bei, indem er sie singt. Andere Songs kennen wir alle, wenn Fußballfans ihre Spieler anfeuern und gemeinsam spielerische Erfolge feiern. Die Beispiele können fortgesetzt werden. In unserem Buch sind viele beschrieben und auch auf unserer Webseite www.learnwithmusic.net sind unter dem Menüpunkt “Song Plattform“ Lernsongs als Beispiele für die pädagogische Nutzung frei verfügbar. Hier mein Lernsong zum Satz des Pythagoras.

Die Idee der Lernsongplattform ist, möglichst viele Pädagogen zu ermuntern, ihre Lernsongs auf unserer Plattform für andere zur Verfügung zu stellen, damit so gemeinnützig Hilfe zur Anwendung und Anregungen zum selbst Erstellen von Lernsongs gegeben ist. Also nichts wie ran an den eigenen Lernsong! Auch hierfür gibt unser Buch Anleitungen, wie man Lernsongs im Unterricht oder Seminar einsetzt und diese schreibt.

Die Kraft der Musik ist vielfältig. Musik kann sogar Kranke heilen. Schaut doch mal in unser Buch „Coachen, Lehren und Lernen mit Musik“. Spannende Lektüre in der von der Historie, über die Vorgänge, die Musik in unserem Körper wirkt, bis hin zu einem Füllhorn von praktischen Beispielen und auch eine Anleitung wie man Lernsongs schreibt, leicht verständlich vorgestellt werden. In jeder Buchhandlung oder beim Verlag Barbara Budrich erhältlich, wie auch bei Amazon.

(Quelle: Hans-Jürgen Boßmeyer)

Um das spannende Thema auch für viele in kurzen Episoden greifbar zu machen, haben wir eine sechsteilige Podcastserie produziert. Hier als Beispiel die erste Episode “Können Lernsongs Wissen vermitteln?“

Alle Episoden können auf unserer Website www.learnwithmusic.net unter dem Menüpunkt “Podcast” angehört werden. 

Viel Spaß beim Buchlesen und Reinhören in unsere Podcastserie wünscht Ihnen 

Hans-Jürgen Boßmeyer!

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Die Zeit, in der Eltern realisieren, dass Erzieher:innen und Lehrkräfte unterbezahlt sind, hat in einigen Bundesländern bereits begonnen: Die Sommerferien. Und mal ganz ehrlich: Du hast sie dir sowas von verdient! Ob bei einem entspannten Pool-Nachmittag oder auf einer langen Autofahrt, ein Podcast ist in (fast) jeder Lebenslage der perfekte Begleiter. Wir haben für dich die Top sechs Formate rausgesucht, die dir deine Ferien hoffentlich versüßen.

Apokalypse & Filterkaffee eine Hommage an das Lehrerzimmer 

Für viele Lehrkräfte ein heiliges Ritual: Ein frisch gebrühter Filterkaffee – der womöglich Tote zum Leben erwecken würde – aus einer kitschigen Motivtasse und dazu die tägliche Dosis Schulhof-Tratsch im Lehrerzimmer. Wer bei dem Gedanken daran, die nächsten sechs Wochen auf dieses alltägliche Highlight verzichten zu müssen, ganz wehmütig wird, der sollte unbedingt in Apokalypse & Filterkaffee reinhören.

In dem Podcast widmet sich der bekannte TV-Autor und Moderator Michael „Micky“ Beisenherz seit April 2020 mindestens dreimal wöchentlich den wichtigsten Aufmachern, Titelthemen, Leitartikeln und Tweets des Tages und serviert daraus – verzehrfertig ab sechs Uhr morgens – ein pikantes News-Omelett. Häufig mit dabei: Seine Lebensgefährtin und Flugbegleiterin Nikki Hassan-Nia. Ist diese gerade auf Reisen, lädt Micky gerne Gäste aus der Medienwelt, andere Podcaster:innen oder Politiker:innen ein. So haben schon Linda Zervakis, Felix Lobrecht, Karl Lauterbach oder Annalena Baerbock mit dem Podcaster über Mortadella Versace, Groko Jambo oder Wagners Nichtgelungensaga diskutiert. Seit Juni diesen Jahres übernimmt die deutsche Schriftstellerin und Kolumnistin Jagoda Marinić regelmäßig die Gastmoderation. Reinhören lohnt sich!

„Ich würde jetzt lieber lesen“: Zwei Seiten - Der Podcast über Bücher

(Quelle: podigee.io)

Falls du der Fraktion „Ich würde jetzt lieber lesen“ angehörst, ist der nächste Podcast vielleicht ein geeigneter Kompromiss. Zwei Seiten - Der Podcast über Bücher ist – Überraschung – ein Podcast über Bücher. Was zunächst wenig spektakulär klingt, ist die perfekte Unterhaltung für alle Literaturliebhaber. Zwischen den Podcasterinnen Christine Westermann, deutsche Moderatorin, Journalistin und Autorin, und Mona Ameziane, ebenfalls Moderatorin im Hörfunk und Fernsehen, liegen zwei Generationen. Was sie vereint: ihre Leidenschaft für gute Geschichten, vor allem solche, die auf unseren Nachttischen landen. Zwei Seiten ist noch relativ neu am deutschen Podcast-Himmel. Seit Ende Mai erscheint wöchentlich eine neue 45-minütige Folge. Christine und Mona widmen sich jedes Mal einem spannenden Thema und stellen dann jeweils thematisch passend ihr Lieblingsbuch vor – von Liebeskummer, über Wanderlust bis zu Lügenmärchen. Also: Sucht euch ein schattiges Plätzchen und lasst euch von den Buchempfehlungen inspirieren!

Content zum Snacken: Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen

2015 sorgte eine Studie von Microsoft Kanada weltweit für Furore, da sie die bittere Behauptung aufstellte, unsere Aufmerksamkeitsspanne sei mit acht Sekunden kürzer denn je. Selbst Goldfische können sich länger auf eine Sache konzentrieren. Als Lehrkräfte habt ihr – mit Blick auf so manche Unterrichtsstunde – wahrscheinlich schon längst eine ähnliche Vermutung gehegt. Zahlreiche Medien setzen deswegen heutzutage auf sogenannten „Content zum Snacken“, also schnell und einfach konsumierbare Inhalte. So auch der Podcast Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen für alle Kurzangebundenen, aber Wissbegierigen. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein knackig-kurzes Format für Alltagsfragen aus dem Bereich Wissenschaft. Experten ihres Faches helfen uns, die Welt noch ein bisschen besser zu verstehen und klären spannende Fragen mit aktueller Relevanz wie: Kann man zu lange schlafen? Oder: Gibt es den Post-Holiday-Blues wirklich?

(Quelle: podigee.io)

Lachmuskeltraining mit Baywatch Berlin

Braucht Deutschland einen weiteren Podcast von Medienleuten aus Berlin? „Nein“, das geben Fernsehmoderator und Entertainer Klaas Heufer-Umlauf und seine Kollegen Jakob Lundt und Thomas Schmitt bereitwillig zu. Trotzdem hostet das Gespann seit 2019 wöchentlich den Podcast Baywatch Berlin. Auf äußerst amüsante Weise kann man den Dreien beim Schwelgen in Erinnerungen zuhören. Das hat mich bewegt, Schmittis Daddelklause und Haushaltstipp von Jakob sind nur drei von vielen (nicht ganz ernst gemeinten) Rubriken in denen die drei Podcaster regelmäßig die Lachmuskeln ihrer Zuhörer:innen beanspruchen. 2020 war Baywatch Berlin sogar für den Deutschen Comedypreis nominiert. Wer mit Klaas und seinem Humor bisher nicht viel anfangen konnte, dem bleiben noch Lundt und Schmitt als Sympathieträger. Seit Juni läuft die Sonderedition „Summer Breeze“, der perfekte Sommer-Begleiter, wenn ihr mal wieder so richtig lachen wollt! 

So bin ich eben: Stefanie Stahls Psychologie-Podcast für alle „Normalgestörten“

Sechs Wochen sind eine lange Zeit. Wie wäre es mit etwas Selbstreflexion und Optimierung? Die Psychologin Stefanie Stahl beantwortet in ihrem Podcast So bin ich eben Stefanie Stahls Psychologie-Podcast für alle „Normalgestörten“ wöchentlich Hörerfragen zu den Themen Beziehung und Selbstwert. Wie verhindere ich ein Burnout? Wie bekomme ich meine Lebensfreude zurück? Fragen und Antworten, die auch dir als Lehrkraft dabei helfen können, nach einem stressigen Schuljahr deine Batterien wieder aufzuladen.

Aufregende Schlechtwettertage: Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe

(Quelle: funk.net)

Und wenn euch spontan ein Sommergewitter überrascht, dann kuschelt euch  auf die Couch und gönnt euch eine Folge Mordlust. Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe ist der beliebteste True-Crime-Podcast Deutschlands und darf somit auf unserer Liste unter keinen Umständen fehlen. Die beiden Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohle widmen sich seit 2018 alle zwei Wochen einem wahren Kriminalfall zu einem bestimmten Oberthema, diskutieren strafrechtliche und psychologische Aspekte und beleuchten somit immer wieder die Abgründe unserer Gesellschaft. Also, schnappt euch Kekse und Tee und los gehts!

Wir hoffen, dass in unserer Topliste für jede Lebens-, Wetter- und Stimmungslage das Richtige dabei ist. Für eingefleischte Leseratten gibt es hier auch unsere Top-Buchempfehlungen für diesen Sommer. Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Lesen!

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Für viele Schüler:innen bedeutet der Physikunterricht vor allem eines: Die Erweiterung des Matheunterrichts, der für viele alles andere als ein leichter Spaziergang ist. Besonders die große Menge an unterschiedlichen Gesetzen und Formeln bereitet oft Probleme und sorgt für große Verwirrung. Wie sollen die Schüler:innen da noch den Überblick behalten? Wir haben uns auf die Suche nach Instagram-Kanälen gemacht, die sich genau diesem Problem widmen: Sie helfen euren Schüler:innen, Physik besser zu verstehen, indem sie unterschiedliche Inhalte dieses Fachs auf anschauliche Weise aufbereiten – wie Nachhilfe auf Social Media. Vielleicht hilft euch diese Top-Liste dabei, das Interesse einiger eurer Schüler:innen zu steigern.

(Quelle: leifiphysik)

leifiphysik 

Der Instagram-Kanal leifiphysik ist ein Projekt der Joachim Herz Stiftung. Auf dem Kanal findet ihr eine Vielzahl an Informationen, Materialien, Versuchen und Aufgaben für den Physikunterricht, die mit anderen Plattformen der Stiftung verbunden sind, wie der Website und dem YouTube-Kanal. Hier wird euch ein umfassendes Angebot bereitgestellt, mit dem ihr euch für die Gestaltung eures Unterrichts inspirieren lassen könnt. Aber auch für eure Schüler:innen hält leifiphysik einiges bereit: In kurzen Videos werden ihnen kompakt aufbereitete Informationen zu unterschiedlichen Physik-Themen geboten, mit unterschiedlichen Quiz-Formaten können sie interaktiv ihr Wissen zu den Themen wie Licht oder Elektronik testen und Physik im Alltag entdecken. Der Kanal ist sowohl für euch als Lehrkräfte und als auch für eure Schüler:innen eine wertvolle Ressource, die das Fach auf informative und unterhaltsame Weise vermittelt.

(Quelle: physikmentor)

physikmentor

Der Kanal physikmentor richtet sich explizit an Schülerinnen und Schüler und hat sich das Ziel gesetzt, ihnen Physik auf einfache Weise zu erklären. Dabei konzentriert sich der Account auf das Wesentliche: Das Design ist einheitlich blau, während die einzelnen Beiträge physikalische Formeln, Gesetze und Grundlagen veranschaulichen und erklären. Jeder Beitrag folgt dabei einem systematischen Aufbau – wichtige Informationen oder Regeln werden mit einem roten Kasten markiert, danach folgen weitere Erklärungen, Abbildungen und Formeln. Auf diese Weise bietet der Kanal euren Schüler:innen eine überschaubare Informationsquelle und Unterstützung für den Physikunterricht, mit der sie gezielt nach bestimmten Gesetzen oder Formeln suchen können.

(Quelle: physik_verstehen)

physik_verstehen

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Kanal physik_verstehen. Auch hier wird euren Schüler:innen – dieses Mal mit einem grünen Design – ein umfangreicher Überblick über diverse Formeln, Gesetze und andere Phänomene der Physik geboten. Das einfache Konzept dröselt komplexe Inhalte auf und bietet ebenfalls eine gute Erklärungshilfe. Je nach Themenlage können sich dieser Kanal und physikmentor inhaltlich ergänzen und ergeben so eine umfangreiche Sammlung.

(Quelle: physik.academy)

physik.academy

Ein weiterer wertvoller Instagram-Kanal ist physik.academy. Dieser Account bietet euren Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Angebot an informativen Sammlungen und anschaulichen Beiträgen: Wie bei einigen anderen vorgestellten Kanälen werden auch hier Formeln und Gesetze thematisiert, die einigen Schüler:innen im Physikunterricht oftmals Probleme bereiten. Diese Beiträge sind einfach und übersichtlich aufgebaut und bieten somit nützliches Lernmaterial. Zusätzlich macht physik.academy einen Exkurs in den Weltraum und unser Sonnensystem: In mehreren Beiträgen werden die einzelnen Planeten mitsamt ihren relevanten Besonderheiten vorgestellt, zusammen mit weiteren anschaulichen Einblicken zu Weltraumschrott oder der Mondlandung. 

Begleitet werden diese Inhalte von dem gleichnamigen Youtube-Kanal, der für eure Schüler:innen einige Erklärvideos bereithält: Hier werden Materialien der Instagram-Beiträge aufgegriffen und innerhalb von drei bis sechs Minuten ausführlicher erklärt. Mit diesem Instagram-Kanal habt ihr also eine hilfreiche Quelle für alle Physik-Lernenden, die gleichzeitig noch etwas über den Weltraum erfahren möchten.

(Quelle: der_physiklehrer_memes)

der_physiklehrer_memes

Eine witzige Abwechslung bietet der_physiklehrer_memes. Neben der Informationsvermittlung werden auf diesem Kanal Inhalte des Physikunterrichts auf sehr humorvolle Weise vermittelt. Hier geschieht das in Form von Memes, also einem Bild oder einem kurzen Video, das meist durch einen Text ergänzt wurde und eine humoristische oder kritische Botschaft enthält. Diese Memes sind zum einen sehr witzig, da sie sich auf Unterrichtsabläufe oder Physikklausuren beziehen, zum anderen fordern sie die Schüler:innen aber auch heraus: Denn auch wenn einige dieser Beiträge ohne weiteres Vorwissen verstanden werden können, braucht es bei vielen anderen bestimmte Kenntnisse zu Formeln oder Gesetzen der Physik, um die Botschaft dahinter verstehen zu können. Die Memes können also ein unterhaltsamer Ansporn für die Schüler:innen sein, da sie nur so die witzige Bedeutung entschlüsseln können.

Wie findet ihr die vorgestellten Physik-Accounts und könnt ihr uns noch weitere empfehlen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Die Zeiten des traditionellen Unterrichts sind im Wandel. Mit dem Fortschritt der Technologie eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Unterricht spannender, interaktiver und effektiver zu gestalten. Eine aufstrebende Technologie, die das Potenzial hat, den MINT-Unterricht zu bereichern, ist ChatGPT – ein KI-gestütztes Sprachmodell. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, ChatGPT als intelligenten Assistenten im Klassenzimmer einzusetzen und ihre Schüler:innen auf eine faszinierende Lernreise mitzunehmen. In diesem Artikel möchten wir euch zeigen, wie ihr ChatGPT optimal nutzen könnt, um euren Unterricht in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auf ein neues Niveau zu heben. Bereit, die Grenzen des herkömmlichen Unterrichts zu durchbrechen? 

ChatGPT - Der Alleskönner

Das Sprachmodell kann auf viele unterschiedliche Arten im Unterricht eingesetzt werden. ChatGPT kann als digitale Ressource dienen, um Schüler:innen Fragen zu MINT-Themen zu beantworten oder ihnen Definitionen für bestimmte Termini zu zeigen. Schüler:innen und Lehrkräfte können ihre Fragen im Chat stellen, und ChatGPT kann ihnen eine Erklärung oder Lösung liefern. Dies kann den Lernenden helfen, ihr Verständnis zu vertiefen und Konzepte besser zu erfassen. Auch bei der Recherche von Informationen kann das Sprachmodell von OpenAI behilflich sein. Wenn Fragen aufkommen oder nach spezifischen Informationen gesucht wird, können Schüler:innen diese im Chat eingeben, und ChatGPT kann ihnen relevante Quellen oder Ressourcen vorschlagen. ChatGPT kann aber auch bei der Problemlösung in MINT-Fächern helfen. Lehrer:innen können typische Probleme oder Übungsaufgaben eingeben, und ChatGPT kann Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Lösung geben. Dies kann Schüler:innen helfen, verschiedene Lösungswege nachzuvollziehen und zu üben. ChatGPT kann komplexe Konzepte auf eine verständliche Weise erklären. Lehrkräfte und Schüler:innen können spezifische Fragen oder Themen in den Chat eingeben, und ChatGPT kann umfassende Erklärungen liefern. Dies kann besonders hilfreich sein, um abstrakte Konzepte greifbarer zu machen und das Verständnis der Schüler zu fördern. Dafür kann beispielsweise nach Beispielen oder der Erklärung auf verschiedenen Niveaus (Einsteiger, Fortgeschrittene, Experten) gefragt werden. Last but not least - das Sprachmodell kann in Gruppenarbeiten und Diskussionen im Unterricht integriert werden. Lehrer können eine Debatte oder eine Fragestellung vorgeben, und die Schüler:innen können ihre Antworten im Chat eingeben. ChatGPT kann dann verschiedene Perspektiven oder Argumente liefern, um die Diskussion anzuregen und verschiedene Aspekte eines Themas zu beleuchten.

Kritisch bleiben

Bei der Nutzung von ChatGPT im Unterricht ist es wichtig, bestimmte Aspekte zu beachten, um das volle Potenzial der Technologie auszuschöpfen. Lehrkräfte sollten die Rolle von ChatGPT als Hilfsmittel verstehen und es als Ergänzung zum traditionellen Unterricht einsetzen. Es ist ratsam, klare Ziele und Aufgabenstellungen zu formulieren, um den Fokus und die Produktivität zu gewährleisten. Zudem ist es wichtig, den Schüler:innen beizubringen, dass ChatGPT auch nicht unfehlbar ist. Die KI kritisch zu hinterfragen und die Antworten zu validieren, sollten Key-Komponenten für den Umgang sein. Obwohl ChatGPT eine beeindruckende Fähigkeit zur Generierung von Inhalten hat, ist es dennoch wichtig, dass die Informationen auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie fördert das kritische Denken und die Fähigkeit der Schüler, eigenständig zu lernen und zu reflektieren. Durch eine angemessene Nutzung von ChatGPT im Unterricht können Lehrer:innen und Klassen gemeinsam das Beste aus dieser aufstrebenden Technologie herausholen.

Ein paar Praxisbeispiele

Ein Überblick über die nützlichsten Funktionen für euren Unterricht:

  • Aufgaben stellen und erklären
  • Aufgaben lösen und den Lösungsweg erklären
  • Definitionen nennen, Konzepte und Formeln erklären
  • weitere Aufgaben und vertiefende Übungen stellen
  • als Programmierhilfe und Hilfe bei der Fehlersuche

Mathematik

Ihr könnt ChatGPT nach Aufgaben für verschiedene Teilgebiete fragen. Dafür könnt ihr auch angeben, für welche Klassenstufe die Aufgabe sein soll oder welche Kriterien die Aufgaben erfüllen sollen. Hier einige Beispiele, die ChatGPT uns für den Matheunterricht vorgeschlagen hat:: 

“1. Algebra:

  • Löse das Gleichungssystem: 2x + y = 10 und 3x - 2y = 5
  • Faktorisiere den folgenden Ausdruck: 3x^2 + 6x + 9

2. Geometrie:

  • Berechne den Umfang und den Flächeninhalt eines Kreises mit einem Radius von 5 cm.
  • Bestimme die fehlende Seitenlänge in einem ähnlichen Dreieck: Das Verhältnis der Seitenlängen beträgt 3:5, und eine Seite misst 12 cm.

3. Funktionen:

  • Bestimme den Definitionsbereich der Funktion f(x) = √(3x - 2)
  • Untersuche die Symmetrie einer Funktion: f(x) = x^3 - x

4. Wahrscheinlichkeit:

  • Wenn zwei faire Münzen geworfen werden, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kopf zeigen?
  • In einer Urne befinden sich 5 rote und 3 blaue Kugeln. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, zwei rote Kugeln hintereinander zu ziehen?

5. Statistik:

  • Bestimme den Median, das untere Quartil und das obere Quartil einer gegebenen Datenreihe: 12, 16, 19, 22, 25.
  • Untersuche den Zusammenhang zwischen der Studienzeit und den erreichten Noten einer Klasse.”

Informatik 

“1. Programmierung:

  • Schreibe ein Programm in Python, das die ersten 10 Fibonacci-Zahlen berechnet und ausgibt.
  • Implementiere eine Funktion, die überprüft, ob eine gegebene Zahl eine Primzahl ist.

2. Datenbanken:

  • Entwerfe eine Datenbanktabelle zur Speicherung von Informationen über Bücher, einschließlich Titel, Autor, Erscheinungsjahr und ISBN.
  • Schreibe eine SQL-Abfrage, um alle Bücher aus der Datenbank abzurufen, die von einem bestimmten Autor geschrieben wurden.

3. Webentwicklung:

  • Erstelle eine einfache HTML-Seite, die eine Überschrift, einen Absatz und ein Bild enthält.
  • Schreibe JavaScript-Code, um die Eingabe eines Benutzers aus einem Textfeld zu überprüfen und eine entsprechende Nachricht anzuzeigen."

Naturwissenschaften

Wir haben in den Chat eingegeben: “Wir sind in einer 9. Klasse im Physikunterricht. Wir behandeln gerade die Gesetze der Thermodynamik. Bitte nenne uns die Gesetze der Thermodynamik und jeweils ein Beispiel.” Das bekamen wir als Antwort:

(Quelle: Redaktion)
“Kannst du uns die Formeln zu den Gesetzen nennen?” (Quelle: Redaktion)
“Kannst du zu jedem Gesetz eine Aufgabe geben, die die Schüler lösen sollen?” (Quelle: Redaktion)

Mit ChatGPT als treuem Begleiter im MINT-Unterricht eröffnen sich grenzenlose Möglichkeiten für Lehrende und Lernende. Die Beispiele oben sollen euch dabei einen Einblick in die Möglichkeiten geben, die sich mit KI und ChatGPT im Unterricht auftun. Indem wir Technologie wie ChatGPT sinnvoll integrieren, können wir den MINT-Unterricht auf ein neues Level heben und die nächste Generation von Forschern, Ingenieuren und Innovatoren formen. Macht euch  bereit, diese aufregende Reise anzutreten und die faszinierende Welt von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik mit ChatGPT für euren Unterricht zu erkunden!

Wie benutzt ihr ChatGPT in eurem Unterricht? Wie findet ihr die vorgestellten Funktionen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Ihr seid in einem Raum eingesperrt. Um eure Klasse vor den Abgründen einer langweiligen Unterrichtsstunde und Unwissenheit über den Unterrichtsstoff zu retten, habt ihr 60 Minuten Zeit, eine lustige, informative und abwechslungsreiche Stunde zu entwerfen. Hierfür müsst ihr verschiedene Stationen abarbeiten: Ideenfindung, Vorbereitung, Beschaffung  von Materialien. Am Ende steht ein Ziel: Das Entwickeln einer Escape Room-Stunde als Rettung eurer Klasse. 

So, oder so ähnlich, könnte die Mission eures persönlichen Escape Rooms aussehen. In diesem Artikel verraten wir euch Tipps, wie ihr diese erfüllen, die einzelnen Aufgaben lösen und damit und diese kreative Unterrichtsgestaltung bestmöglich umsetzen könnt. 

Escape Rooms: Das Adventurespiel für groß und klein 

Escape Rooms sind verschlossene Räume, in denen eine Gruppe von Spielteilnehmern gemeinsam verschiedene Rätsel in einem festgelegten Zeitrahmen lösen muss, meist im Kontext einer Geschichte oder eines bestimmten Themas. Das Ziel ist dabei in der Regel das Entkommen aus dem Raum, kann aber auch das Öffnen einer Truhe oder das Finden eines bestimmten Gegenstandes sein. 

Escape Rooms sind dann spannend für euren Unterricht, wenn den Rätseln didaktisch-methodische Überlegungen zugrunde liegen und somit einen Mehrwert für Schüler:innen und Unterricht haben. In diesem Kontext werden sie auch “Edu-Breakouts” genannt. Sie können besonders gut eingesetzt werden, wenn ihr in der Stunde neue Themen einführen, Fachwissen am Ende einer Unterrichtssequenz wiederholen oder am Schuljahresende den gelernten Stoff wieder auffrischen wollt. Dabei dienen Escape-Spiele als Methode des spielerischen Lernens und schaffen es, eure Schüler:innen mit spannenden Geschichten und gemeinschaftlicher Gruppenarbeit Wissen zu vermitteln. Die Edu-Breakouts haben einen großen Spaß- und Spannungsfaktor und motivieren damit die Schüler:innen, sich auf ganz neue Weise mit dem gelernten Stoff auseinanderzusetzen. Zusätzlich werden verschiedenste Kompetenzen gefördert:

  • Die Rätsel werden kooperativ in der Gruppe gelöst und stärken damit die Fähigkeiten zur Teamarbeit und das Gruppengefühl eurer Klassen. 
  • Verschiedene Probleme erfordern verschiedene Kompetenzen: so wird jeder Schüler der Klasse motiviert, die eigenen Stärken zu erkennen und einzusetzen, um der Klasse zum Sieg zu verhelfen. 
  • Da erlerntes Wissen zum Lösen der meisten Rätselspiele auf ganz neue Sachverhalte angewendet werden muss, wird außerdem logisches Denken und das Finden spontaner Lösungswege geschult. 
  • Natürlich klappt auch nicht immer alles wie gedacht: So lernen die Schüler:innen, Verschiedenes auszuprobieren und auch nach wiederholtem Scheitern nicht aufzugeben, sondern kreativ nach immer neuen Lösungsstrategien zu suchen. 

Motivierte Schüler:innen, eine lustige und abwechslungsreiche Unterrichtsstunde, eine gestärkte Klassengemeinschaft… Gibt es denn überhaupt Nachteile? 

Abschreckend ist vor allem der Zeitaufwand für die Vorbereitungen. Denn die Geschichten wollen überlegt, die Rätsel vorbereitet und alle notwendigen Materialien besorgt sein, damit diese Stunde gelingen kann. Deshalb haben wir im Folgenden ein paar Tipps und mögliche Umsetzungen zusammengetragen, mit denen ihr den Aufwand minimal, den Erfolg der Stunde aber maximal halten könnt. 

Vom Klassenzimmer zum Escape Room: So gelingt eine kreative Escape-Stunde

Das Gerüst von Escape-Spielen bildet immer eine Geschichte. Diese Rahmenhandlung liefert den Schüler:innen den Grund und eine Mission, warum sie die Rätsel lösen und das Ziel innerhalb einer angegebenen Zeit erreichen müssen. Idealerweise lässt sich die Geschichte thematisch in das Fach und den behandelten bzw abzufragenden Stoff eures Unterrichts mit einbauen. Klassische Escape-Geschichten könnten sein: 

  • Sherlock Holmes braucht die Hilfe eurer Klasse! Der Klassiker unter den Escaperoom-Geschichten dreht sich rund um den Meisterdetektiv Holmes. Eure Schüler:innen schlüpfen dabei in die Rolle von Watson und müssen für Sherlock den Raum nach Hinweisen durchsuchen.
  • Ein Virus lauert im Klassenzimmer! Die Klasse muss verhindern, dass dieser freigesetzt wird und die Formel für den Antivirus herausfinden, welche sich im Klassenzimmer hinter verschiedenen Rätseln versteckt. Virusgeschichten sind ideal für den Bio- oder Chemieunterricht. 
  • Nukleare Katastrophe verhindern! Die Klasse befindet sich im Kontrollraum, im Herzen des Kernreaktors eines Atomkraftwerks. Sie haben nur noch wenig Zeit, um eine Atomkatastrophe verhindern zu können. Vor allem im Physikunterricht lässt sich das Thema Atom so spannend aufarbeiten. 
  • Die Entführung! Ein wichtiger Politiker oder eine berühmte Persönlichkeit wurde entführt. Die Klasse wurde damit beauftragt, nach Hinweisen auf den Entführer zu suchen, welche sich am Ort der Entführung, dem Klassenzimmer, verstecken. Ein optimales Szenario für den Politik- oder Sozialkundeunterricht. Ähnliche Geschichten können auch mit historischen Figuren erzählt werden.

Natürlich könnt ihr darüber hinaus auch selbst kreativ werden und euch spannende Missionen für eure Klasse überlegen. 

Steht eure Geschichte, geht es im nächsten Schritt daran, Rätsel und Quizze für eure Klasse zu entwerfen und euch einzelne Aufgaben zu überlegen, welche die Schüler:innen meistern müssen. Diese können auf Kärtchen gedruckt oder an der Tafel geschrieben sein. Wenn eure Schüler ihre Handys im Unterricht nutzen dürfen, könnt ihr auch digitale Elemente wie beispielsweise zu scannende QR-Codes mit einbauen, durch welche die Schüler direkt auf eure erstellten Quizze oder entsprechende Apps gelangen. Um extra Spannung aufzubauen, versteckt ihr die Aufgaben am besten verteilt im Klassenzimmer und nutzt verschiedene Arten von Rätseln. Diese Möglichkeiten eignen sich besonders gut: 

  • Kreuzworträtsel sind eine schöne Variante, wenn die Kinder mit dem Lösen der Aufgabe auf ein bestimmtes Lösungswort hinarbeiten sollen. Dies kann danach entweder als Hinweis für z.B. das Auffinden der nächsten Aufgabe, oder als Tipp für die endgültige Lösung fungieren. Außerdem könnt ihr in nur einem Rätsel viele Fragen unterbringen und damit das Wissen eurer Schüler:innen testen. Eine gute Möglichkeit, online Kreuzworträtsel zu erstellen, ist der Generator XWords
  • Wortsuchbilder sind eine gute Alternative zu Kreuzworträtseln. Zwar können hier keine Fragen eingebaut werden, die Schüler:innen suchen jedoch nach bestimmten Schlüsselwörtern, zum Beispiel Fachbegriffen aus eurem Unterricht. Die gefundenen Wörter können als Hinweis genutzt werden, indem zum Beispiel die Anfangsbuchstaben ein entsprechendes Wort ergeben. Auf makeawordsearch könnt ihr selbst Suchbilder erstellen. 
  • Die Seite Puzzlemaker ist der Allrounder unter den Rätselseiten. Hier könnt ihr Wortlabyrinte, Cryptogramme, Zahlenpuzzle und vieles mehr erstellen und dabei ausprobieren, welche Variante am besten für euch geeignet ist. 
  • Darüber hinaus können auch einfache Wahr- oder Falsch-Fragen genutzt werden. Hier ist die Reihenfolge entscheidend. Durch diese ergeben sich am Ende Codes wie WFFW (wahr-falsch-falsch-wahr), mit welchen die Schüler:innen weiter fortfahren können. 

Es werden auch bereits fertige Escaperoom-Konzepte mit schon entwickelten Geschichten und Rätseln angeboten. Diese können euch entweder als Orientierung dienen oder direkt in eurem Unterricht umgesetzt werden. Schöne Varianten findet ihr zum Beispiel auf den Seiten Raabe.de oder auf Eduki.

Nun fehlt nur noch das Ziel der Escape-Mission, sollten die Schüler:innen alle Aufgaben und Rätsel erfolgreich gelöst haben. Da es keine gute Idee ist, die Schüler:innen wie bei einem klassischen Escape Room tatsächlich im Klassenzimmer einzusperrren, müssen Alternativen her. Beispielsweise kann eine verschlossene Kiste, deren Schlüssel die Kinder im Laufe des Spieles durch erfolgreich gemeisterte Herausforderungen finden müssen, den gleichen Effekt des “Schlüsselsuchens” erfüllen. Dieser Schlüssel kann entweder ein tatsächlicher Schlüssel, oder aber eine Zahlen- oder Buchstabenkombination für ein Sicherheitsschloss sein. Jedes gelöste Rätsel kann beispielsweise eine Lösungszahl liefern. In der Kiste findet sich idealerweise ein kleiner Preis, für welchen es sich gelohnt hat zu spielen. Da die Kiste in der Anschaffung recht teuer werden könnte und sich somit nicht für jede Lehrkraft lohnt, könnt ihr anstatt echter Truhen auch vorhandene Schränke im Klassenzimmer, alte Kartons oder Taschen verschließen.  

Egal für welche Varianten ihr euch entscheidet, es ist immer eine gute Idee , eure Klasse in kleinere Gruppen aufzuteilen und diese parallel zueinander arbeiten zu lassen. So können die Schüler:innen enger zusammenarbeiten und niemand geht in der großen Klassengruppe unter. Außerdem ist so viel wahrscheinlicher jeder einmal an der Reihe, eine der Aufgaben lösen zu müssen und niemand lehnt sich unbeteiligt zurück. Empfehlenswert sind deshalb Gruppengrößen von vier bis acht Menschen. Wichtig ist, die Rätsel für jede Gruppe zu kennzeichnen, zum Beispiel mit verschiedenen Farben oder Zahlen, damit die Gruppe ihre Aufgaben finden kann und es nicht zu Verwechslungen oder Schummeleien kommt. Auch sollten am Ende für jede Gruppe eigene Truhen und Lösungsschlösser vorgesehen sein, damit jede:r Schüler:in mit einem Erfolgserlebnis aus der Stunde gehen kann. 

Als Tipp für eure Schüler:innen ist es zudem sinnvoll, wenn diese ihren Teammitgliedern bestimmte Rollen zuteilen, wie zum Beispiel ein “Hinweisgucker”, “Rätsellöser” oder “Schlossknacker”. So kann Chaos vermieden werden und die Schüler merken in ihrer eigenen zugeteilten Aufgabe, wenn sich die Gruppe verrannt hat oder einem falschen Ansatz nachgeht. Ihr als Lehrer behaltet dabei den Überblick und springt mit Hinweisen ein, wenn ihr merkt, dass eine der Gruppen zu keinen Ergebnissen kommt, damit am Ende der Zeit alle Schüler:innen das Ziel erreichen können. 

Haben es alle Gruppen geschafft und die Escape Room-Rätsel gelöst? Dann kann es jetzt sinnvoll sein, eine kleine Nachbesprechung mit der Klasse abzuhalten. Hierbei haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Lösungswege vorzustellen. Außerdem ist nun Zeit zu berichten, welche Aspekte in der Gruppenarbeit gut geklappt haben und sich darüber auszutauschen, was man das nächste Mal besser lösen könnte.

Was haltet ihr von der Idee, Escape Rooms im Unterricht zu nutzen? Habt ihr es selbst schon ausprobiert oder kennt ihr weitere kreative Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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In der Hängematte oder auf der Wiese liegen, die Sonnenbrille auf der Nase, ein kühles Getränk neben sich und eine tolle Lektüre in der Hand: Die beste Zeit des Jahres hat in einigen Bundesländern bereits begonnen, in anderen Bundesländern lassen die Sommerferien noch ein paar Wochen auf sich warten. Damit ihr die Sommerferien noch besser genießen könnt, listen wir euch im folgenden einige Bücher auf, die es allesamt Wert sind, gelesen zu werden. Dabei lassen wir euch die Wahl, ob ihr euch einfach nur etwas entspannen, etwas für euch selbst oder auch für die Arbeit tun wollt, damit ihr nach dieser Auszeit vom Schulalltag gestärkt und erholt an den Arbeitsplatz zurückkehren könnt.

Philipp Möller: “Isch geh Schulhof: Unerhörtes aus dem Alltag eines Grundschullehrers”

Das 2012 im Bastei-Lübbe Verlag erschienene Buch handelt vom Alltag des Grundschul-Quereinsteigers Philipp Möller und dessen bescheuert komischen Erfahrungen. Das Buch spielt in einem sozialen Brennpunkt im Westen Berlins und beleuchtet die vorherrschenden Missstände an deutschen Schulen mit einem Augenzwinkern. Genauer handelt das Buch von Musikstunden, die mit einem DSDS-Casting vergleichbar sind und lebensgefährlichen Klassenausflügen in die Bowlinghalle aber auch von maroden Schulgebäuden, Gewalt an Schulen und Kindern die als einziges  Pausenbrot das Fastfood vom Vortag mitbekommen. Philipp Möller schafft dabei die Gratwanderung zwischen Humor und ernsthafter Kritik. Dabei kommen Themen wie Bildungsungleichheiten, Schulpolitik und der Lehrkräftemangel nicht zu kurz. 

Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid, sind die zwei weiteren Bücher aus der Reihe “Bin isch Freak, oda was?! Geschichten aus einer durchgeknallten Republik” und “Isch hab Geisterblitz: Neue Wortschätze vom Schulhof” hier erhältlich.

John Strelecky: “Das Café am Rande der Welt: eine Erzählung über den Sinn des Lebens”

John Strelecky, der Autor dieses und einer Vielzahl anderer Bücher, war ehemals knapp 20 Jahre im Bereich Wirtschaft tätig, bis ihm der Druck zu viel wurde und er sich seiner Selbstfindung widmen wollte. Gedacht, getan und so begann dieser eine Weltreise mit seiner Frau und versuchte, sich dabei selbst ein Stück näherzukommen. Die Erkenntnisse, die er auf diesem Weg gesammelt hat, verleiteten ihn dazu, dieses und einige weitere Bücher zu schreiben, um diese mit seiner Leser:innenschaft zu teilen. Neben seinen Büchern gibt der Autor heutzutage Seminare und Workshops für Privatpersonen und Unternehmen und gilt als einer der relevantesten Coaches im Bereich Lebensziele und Selbstfindung und hat sein eigenes Seminarkonzept entwickelt. In diesem Buch, welches 2007 im “dtv-Verlag” erschienen ist, begleiten wir den Werbemanager John, der stets in Eile ist, auf seiner Reise, die ihn zu einem abgelegenen Cafe im Nirgendwo führt. Sein vermeintlich kurzer Zwischenstopp entwickelte sich zu einer spannenden Reise zu seinem selbst, als er auf der Speisekarte Fragen wie “Führst du ein erfülltes Leben?” oder “Hast du Angst vor dem Tod?” entdeckt und beginnt über diese nachzudenken. Im Verlauf des Buchs treten weitere Charaktere auf die Bildfläche und helfen John auf seinem Weg der Reflektion. Als Leser:in kommt man hierbei leicht ins Grübeln über sein eigenes Dasein, seine Intentionen und seine Sorgen und kurbelt dabei das Selbstbewusstsein an, was sich positiv auf das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit auswirken kann. Der Autor erlaubt uns in diesem Buch einen tiefen Blick in unser wahres Ich, verpackt in eine fesselnde Geschichte. Das Buch ist als Taschenbuch (ab 9,99 Euro) und Hardcover (ab 16 Euro), als Hörbuch und für den Kindle erhältlich. Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid und euch nach den Ferien gemeinsam mit euren Schüler:innen dem Thema Mental Health widmen wollt, haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps für euch. 

Peter Struck, Ingo Würtl: “Lehrer der Zukunft- vom Pauker zum Coach”

In diesem Buch widmen sich die beiden Pädagogen Peter Struck und Ingo Würtl der Frage, wie man Unterricht und den Lehrberuf weg von veralteten Mustern hin zur Gegenwart und Zukunft bringen kann. Das Buch erschien zwar bereits erstmals im Jahr 2001, besitzt jedoch definitiv immer noch Relevanz, insbesondere in Bezug auf den Lehrkräftemangel. Das Buch thematisiert Notstände in Schulen wie etwa den Mangel an ausreichend Personal, die Sparkonzepte der Politik sowie die übermächtige Bürokratie, die über allem schwebt und den Alltag an Schulen erschwert. Insbesondere wird hierbei herausgestellt, dass die Schüler:innen in den vorherrschenden Umständen nicht die nötige Förderung erhalten können, die sie benötigen würden. Infolgedessen versuchen die Autoren, eine neu gedachte Version des Lehrberufs zu vermitteln und messen dabei der Unterstützung der Schüler:innen zur Selbstständigkeit im Lernprozess einen hohen Stellenwert bei. Das Buch hilft dabei, das Lehrer:innendasein sowie einige vermeintlich feststehende Missstände zu hinterfragen. Das Buch ist als Hörbuch oder als Taschenbuch ab 12 Euro erhältlich. 

Falls euch diese kleine Auflistung nicht genug war, haben wir hier weitere Buchempfehlungen für eure Sommerferien. Habt ihr noch weitere Geheimtipps, die es wert sind, diesen Sommer gelesen zu werden? Schreibt es uns in die Kommentare!

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In einer Welt, die von digitalen Medien und schnellen Kommunikationsformen geprägt ist, ist es wichtiger denn je, den Deutschunterricht mit frischen und innovativen Ansätzen zu bereichern. Dieser Artikel widmet sich der kreativen Entfaltung, dem spielerischen Lernen und der Förderung von Selbstbewusstsein und sprachlichen Fähigkeiten im Deutschunterricht. Von kreativem Schreiben bis hin zu Rhetoriktraining und wertvollen Unterrichtsressourcen bieten wir euch eine vielfältige Palette an Ideen und Materialien, die nicht nur die Begeisterung der Schüler:innen wecken, sondern auch den Unterricht zu einem unvergesslichen Erlebnis machen können. Bereit, eure Klassen zu begeistern? 

Der Kreativität freien Lauf lassen

Kreatives Schreiben ist eine faszinierende Möglichkeit, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Fantasie junger Menschen im Deutschunterricht zu entfalten. Ihr könnt die Schüler:innen dazu auffordern, eigene Geschichten, Gedichte oder Dialoge zu verfassen. Dabei könnt ihr ihnen die Wahl zwischen einem thematischen oder formalen Rahmen und völliger kreativer Freiheit lassen. Bei ersterem könnt ihr ihnen Themen, eine Aufgabe, eine Textform oder einen Anfang vorgeben. Bei letzterem haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Szenarien zu entwickeln und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Um den Schülerinnen und Schülern Hilfestellung zu geben, können im Vorfeld Schreibtechniken, Textformen und sprachliche Stilmittel gemeinsam im Unterricht behandelt werden. Zudem ist es wichtig, ihnen genügend Zeit für das kreative Schreiben einzuräumen und ihnen eine unterstützende und ermutigende Umgebung zu bieten. Individuelles Feedback und gezielte Tipps können ihnen helfen, ihre Schreibfertigkeiten weiterzuentwickeln. Darüber hinaus kann der Austausch und die Diskussion der entstandenen Werke im Klassenzimmer die Lernenden motivieren und ihnen neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Ideen und Tipps für das kreative Schreiben im Deutschunterricht:

  • Die Nutzung von visuellen und audiovisuellen Inhalten wie Bildern, Fotos oder Videos, um die Kreativität der Schülerinnen und Schüler anzuregen
  • Das Erstellen von Schreibwerkstätten, in denen die Schüler:innen gemeinsam Ideen sammeln, Feedback geben und ihre Werke überarbeiten können
  • Die Verbindung des kreativen Schreibens mit anderen Fächern oder Themenbereichen, um interdisziplinäres Lernen zu fördern
  • Die Einbindung von digitalen Medien, wie z.B. Online-Plattformen oder Textgeneratoren wie ChatGPT (natürlich nur in Maßen), um das kreative Schreiben zu unterstützen und zu erweitern
(Quelle: Pixabay)

Die Macht der Worte entfesseln

Rhetoriktraining ist eine wertvolle Methode, um die kommunikativen Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und die Überzeugungskraft der Schüler:innen zu stärken. Es ermöglicht ihnen, ihre Sprache bewusst einzusetzen, um ihre Gedanken klar zu formulieren und ihr Publikum zu beeinflussen. Um das Rhetoriktraining in den Unterricht einzubinden, bietet sich das Schreiben und Halten von Reden als eine herausragende Aktivität an.

Zuerst solltet ihr eine Grundlage schaffen und auf die wichtigsten Arten von Argumenten, wie sie sinnvoll eingesetzt werden, und Argumentationsstrukturen eingehen. Dafür könnt ihr auch Reden oder TED Talks analysieren oder euch eine:n geübte:n Redner:in einladen. Nachdem sich die Klasse mit dem Thema vertraut gemacht hat, geht es ans Eingemachte: Selber eine Rede schreiben und ausdrucksstark vortragen.

Der Prozess beginnt mit dem Verfassen der Reden. Die Schüler:innen könnten verschiedene Themen wählen, seien es politische Fragen, gesellschaftliche Anliegen oder Aktuelles. Hier ist eine Liste mit heiß diskutierten Themen. Dabei sollten sie lernen, ihre Argumente strukturiert darzulegen und rhetorische Stilmittel wie Metaphern, Anaphern oder (rhetorische) Fragen einzusetzen, um ihre Botschaften kraftvoll zu vermitteln. 

Das Schreiben und Halten von Reden als Gruppenarbeit bietet eine dynamische und kooperative Lernerfahrung. Hier sind einige Ansätze, wie man Reden als Gruppenarbeit umsetzen kann:

  1. Aufgabenteilung: In der Gruppe können verschiedene Rollen und Verantwortlichkeiten zugewiesen werden. Eine Person kann sich beispielsweise auf die Recherche konzentrieren, eine andere auf die Strukturierung der Rede, eine weitere auf die sprachliche Gestaltung und eine weitere auf die Präsentationstechniken. Dies fördert die Zusammenarbeit und die individuellen Stärken jedes Gruppenmitglieds.
  2. Brainstorming und Diskussion: Gebt den Gruppen ausreichend Zeit, um Ideen zu sammeln, Argumente zu entwickeln und die Struktur der Rede festzulegen. Ermutigt sie, ihre Gedanken miteinander zu teilen und ihre Argumente kritisch zu hinterfragen. Dies stärkt ihre analytischen und kommunikativen Fähigkeiten.
  3. Zusammenführen der Inhalte: Jedes Gruppenmitglied kann seinen Teil der Rede schreiben und anschließend die verschiedenen Abschnitte zusammenführen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Rede eine klare Struktur und einen roten Faden hat. Die Gruppe kann gemeinsam überprüfen, ob die Argumente logisch aufgebaut sind und ob der Sprachstil kohärent ist.
  4. Üben und Feedback: Nachdem die Rede zusammengestellt wurde, sollten die Gruppen Zeit haben, sie gemeinsam zu üben und sich gegenseitig Feedback zu geben. Dies kann durch Probevorträge vor der Gruppe oder durch gegenseitiges Peer-Feedback erfolgen. Achtet auf konstruktive Kritik und das Anbieten von Verbesserungsvorschlägen.

Das große Finale: die Präsentation. Lasst jede Gruppe ihre Rede vor der Klasse oder vor einem größeren Publikum halten. Achtet darauf, dass eure Schüler:innen ihre Reden selbstbewusst und mit Begeisterung vortragen können, um Stimmeinsatz, Körpersprache und Blickkontakt zu üben.

Die Umsetzung von Reden als Gruppenarbeit ermöglicht den Schüler:innen gemeinsam Ideen zu entwickeln, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und voneinander zu lernen. Sie lernen, effektiv im Team zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre rhetorischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Durch die Zusammenarbeit in Gruppen können die Schüler:innen voneinander profitieren und gleichzeitig die Freude am Sprechen und Präsentieren entdecken.

Herausforderung: Wenn euch das noch nicht gereicht hat, könntet ihr eure Schüler aus verschiedenen Perspektiven argumentieren lassen. Durch den Einsatz von Perspektivwechseln in Reden können die Schüler:innen lernen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, verschiedene Sichtweisen zu respektieren und ein tieferes Verständnis für komplexe Themen zu entwickeln. Dies fördert ihre Empathie und ihr kritisches Denken und geht am besten so:

  • Rollenspiele: Organisiert Rollenspiele, bei denen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle unterschiedlicher Akteure schlüpfen, wie beispielsweise Politiker, Aktivisten, Experten oder Betroffene. Jede Gruppe oder jedes einzelne Kind kann eine spezifische Perspektive einnehmen und die Rede aus dieser Sicht verfassen und vortragen. Dies erweitert ihr Verständnis für die verschiedenen Interessen und Standpunkte, die in einer Debatte vorhanden sein können.
  • Debatten-Turniere: Organisiert ein Debatten-Turnier, bei dem die Schülerinnen und Schüler sowohl für als auch gegen eine bestimmte Aussage argumentieren müssen. Dabei werden sie möglicherweise dazu aufgefordert, Positionen einzunehmen, die ihren eigenen Überzeugungen widersprechen. Dies erfordert von ihnen, sich in unterschiedliche Perspektiven hineinzuversetzen, um ihre Argumente überzeugend darzulegen.

Immer noch nicht genug? Die besten Seiten für Lehrmaterial:

Eduki: Eine vielseitige Plattform, die Unterrichtsmaterialien für alle Jahrgänge im Fach Deutsch bereitstellt. Mit einer breiten Auswahl an Materialien und Arbeitsblättern von Lehrkräften findet ihr bestimmt etwas für eure Klassen.

Unterrichtsmaterial-Schule.de: Eine Webseite, die eine breite Palette von Unterrichtsmaterial für den Deutschunterricht in jüngeren Klassen bietet. Von Arbeitsblättern über Spiele bis hin zu Unterrichtseinheiten findet ihr hier zahlreiche Ressourcen zu Alphabet, Buchstaben, Wortschatz, Rechtschreibung und Grammatik.

Deutscher Bildungsserver: Alles für die Sek 1 und Sek 2, eine wertvolle Ressource für Lehrkräfte und Lernende, insbesondere für ältere Jahrgänge und die Abiturvorbereitung im Fach Deutsch. Hier findet ihr auch Online-Übungen.

Deutschunddeutlich.de: Für Grammatik- und Rechtschreibprofis, und die, die es noch werden wollen. Bei der riesigen Auswahl von über 1.200 Arbeitsblättern findet ihr sicherlich das Richtige für euren Unterricht.

Materialguru: Ein großes kostenloses Angebot, besonders für Klasse in der Primarstufe geeignet. Die Arbeitsblätter und Übungen sind farbenfroh gestaltet und ihr findet hier auch alles rund ums Thema Lesen und Schreiben.

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Von A wie Ansgari-Quartier bis Z wie Zwei-Städte-Staat ist die freie Hansestadt Bremen so viel mehr, als die den vermutlich meisten bekannten Stadtmusikanten, der auf dem Titelbild zu sehenden Weser  und einem mittelmäßigen Fußballverein. Um Verwirrungen zu vermeiden, hier eine kleine Aufklärung. Bremen ist ein Bundesland im Nordwesten Deutschlands, welches im allgemeinen Sprachgebrauch zwar als Stadtstaat, wie Berlin und Hamburg, bezeichnet wird, besteht jedoch aus den beiden Großstädten Bremen und Bremerhaven. Das Land bietet Heimat für etwa 570.000 Einwohner:innen und ist damit das bevölkerungsärmste und mit einer Fläche von knapp 420 km² das kleinste bundesweit. Doch hiervon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn trotz seiner geringen Größe gibt es in Bremen viel zu lernen und zu entdecken! 

Auf der Jagd nach Stempeln in der Botanika Bremen 

Die liegende Buddha-Statue in der Botanika Bremen (Quelle: Privat)

Unser erster Stopp ist die im Rhodedendron-Park Bremen gelegene Botanika, ein Paradies für alle Entdeckungsfreudigen. Das 2003 eröffnete Naturerlebniszentrum verfügt über drei Schaugewächshäuser, ein Schmetterlingshaus, diverse Tiergehege, die unter anderem Affen, Schafe und Vögel beherbergen, sowie ein Entdeckerzentrum mit interaktiven Lernstationen für Groß und Klein.

Darüber hinaus ist die Botanika eine Bildungseinrichtung und Veranstaltungsort für diverse Events. Insbesondere hervorzuheben ist das interessante Konzept des Besuchs in der Botanika. Nach Erwerb der Eintrittskarte (Erwachsene 11 Euro, Kinder 6 Euro) erhält jede:r Besucher:in einen Reisepass. Dieser dient als Informationsmaterial für unsere etwa zwei bis dreistündige Reise durch Asien und enthält zusätzlich ein Stempelfeld für jedes Land, das thematisch im Laufe des Aufenthalts besucht wird.

Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen verschiedene Themenbereiche zu den jeweiligen Ländern durchlaufen. Auf eurer Reise erwarten euch Informationen, landestypische Pflanzen und Dekoration und es kann sich an jeder Station ein neuer, einzigartiger Stempel abgeholt werden, um den Reisepass zu vervollständigen. Die Reise beinhaltet unter anderem einen Zen-Garten, einen Wasserfall und einige eindrucksvolle Statuen. Darüber hinaus werden Fortbildungen für Lehrkräfte und Entdeckungstouren exklusiv für Schulklassen angeboten. Erlebt gemeinsam mit euren Schüler:innen eine Reise quer durch Asien, die ihr nicht mehr vergessen werdet!

Entdeckungstour durch die Klimazonen der Erde im Klimahaus Bremerhaven 

Die Klimazone Antarktis im Klimahaus Bremerhaven (Quelle: Wikimedia)

Im nächsten Schritt verlassen wir die Landeshauptstadt und begeben uns die Weser hinunter bis nach Bremerhaven zum Klimahaus. Im Klimahaus Bremerhaven wandern wir auf den Wegen des Weltenbummlers Axel Werner. So wie dieser startet unsere Reise in Bremerhaven und verläuft einmal um die Welt, stets auf dem Längengrad 8° Ost 34’. Auf der Reise, welche durch das 5000 m² große Klimahaus führt, durchlauft ihr mit euren Schüler:innen unter anderem die Hitze der afrikanischen Wüste sowie die Kälte der Antarktis und trefft auf eurem Weg auf interessante Personen und Geschichten. Hierbei können große und kleine Entdecker:innen einiges über die Themen Klima, Klimawandel und fremde Kulturen lernen. Der Eintritt kostet hier für Erwachsene 22 Euro und für Kinder 13 Euro. Neben der etwa dreistündigen Rundreise bietet das Klimahaus das sogenannte World Future Lab in dem Teilnehmende das Schicksal der Erde in einer interaktiven Simulation in die Hand nehmen können und spannende Szenarien, wie etwa die Rettung der Südsee vor dem Meeresspiegelanstieg, durchspielen. Dabei können die Spielerinnen und Spieler ihr Geschick und ihr Wissen zu globalen Problemsituationen unter Beweis stellen und verbessern.

Im Bauch des Wals: das Universum Bremen

“Der Wal” auf dem Universitätsgelände Bremen (Quelle: Pixabay)

Last but not least begeben wir uns zurück nach Bremen zum Universitätsgelände, denn hier befindet sich das Universum Bremen. Auf dem Gelände, bestehend aus der in dem “Wal” befindlichen Dauerausstellung, einem Außenbereich und der sich in einem separaten Gebäude befindlichen Sonderausstellung, habt ihr mit eurer Klasse die Möglichkeit, an über 300 interaktiven Exponaten die Welt von Mensch, Natur und Technik zu erkunden. An den verschiedenen Stationen warten coole und außergewöhnliche Experimente auf euch. 

So können kleine und große Entdecker:innen Blitze erzeugen, die menschlichen Sinne testen und sogar eine Erdbebensimulation durchführen. Darüber hinaus bietet das Universum temporäre Sonderausstellungen an und für Kinder zwischen drei und acht Jahren gibt es den Kinderbereich "Milchstraße", in dem die kleinen Entdecker:innen tüfteln und bauen können. Der Eintritt für Erwachsene kostet 18 Euro und Kinder 12 Euro und bringt Spaß und Spannung für 4-6 Stunden.

Falls ihr noch nicht überzeugt seid, haben wir für euch weitere Exkursionsziele in Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen anzubieten!

Haben wir Exkursionsziele in unserer Liste vergessen? Schreibt es gerne in die Kommentare! 

Nachhaltigkeit
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Nachhaltigkeit in den Unterricht bringen, Schüler:innen zum Nachdenken anregen, Diskussionen anstoßen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Die Schule hat eine große Verantwortung. Denn das, was hier gelernt wird, wird auch über das Schulgelände hinaus in den Alltag und das Privatleben aller Schüler:innen mitgenommen. Diese besondere Bedeutung sehen auch viele Organisationen, die sich nicht nur für eine nachhaltige Bildung an den Schulen einsetzen, sondern auch online auf ihren Webseiten unterschiedliche Unterrichtsmaterialien zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz für euch zur Verfügung stellen. Im Rahmen unserer Themenwoche haben wir uns diese Plattformen angeschaut, die wir euch im Folgenden etwas genauer vorstellen.

Wissen ist Macht

Wissen über den Klimawandel und Umweltschutz ist Macht: Es sensibilisiert die Schüler:innen, macht sie aufmerksam für ihr eigenes Verhalten und das anderer, sowie die Auswirkungen auf die Umwelt. Wissen bringt den Schüler:innen nicht nur bei, warum es der Welt so schlecht geht, sondern auch, was sie konkret dagegen unternehmen und wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können. All das geschieht unter dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, die wir euch bereits im Rahmen dieser Themenwoche vorgestellt haben. Das Praktische: Auf dem BNE-Portal findet ihr bereits unterschiedliche kostenfreie Unterrichtsmaterialien, die sich mit konkreten Ideen zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen. Zusätzlich zu dieser ersten Anlaufstelle gibt es weitere Seiten und Portale, die euch umfangreiche Materialien für eure Unterrichtsgestaltung zur Verfügung stellen.

(Quelle: Schools For Future)

Schools For Future

“Die Unterstützung der Gesellschaft mit einfacher Schulbildung gewinnen” – mit diesem Konzept setzt sich Schools For Future für eine Stärkung des Wissens über den Klimawandel an allen Schulen ein. Die Organisation sieht dabei die bestehenden Mängel in Politik, Wirtschaft und großen Teilen der Gesellschaft und ergreift selbst die Initiative, um über die umfassenden und notwendigen Veränderungen aufzuklären. Der Ansatz: Sie bilden Schulteams, die an Schulen über die Klimakrise und Gegenmaßnahmen informieren und bilden. Auf diese Weise soll eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden, mit der sich das Bewusstsein für die Krise verbreitet. 

Zusätzlich werden auf der Plattform Unterrichtsmaterialien frei zur Verfügung gestellt, die zusammen mit Fachleuten erarbeitet wurden und ständig verbessert werden. Dabei könnt ihr je nach dem Niveau eurer Schüler:innen und dem Fachunterricht wählen. Die Materialien sind so aufgebaut, dass sie einen gesamten Unterrichtsentwurf enthalten, mit dem ihr Einzel- und Doppelstunden füllen könnt. Für einen Exkurs zur Nachhaltigkeit im Fach Biologie bietet sich hier bspw. die Vorlage zu Hitzewellen an, mit der ihr in 90 Minuten die Entwicklung des Klimawandels analysiert und Gegenmaßnahmen aufstellt. Neben diesen Materialien mit einer höheren Niveaustufe gibt es auch andere, die für niedrigere Stufen geeignet sind.

(Quelle: eduki)

eduki

Eine weitere Anlaufstelle ist eduki. Auf dieser Plattform könnt ihr von Lehrkräften selbst erstellte Unterrichtsmaterialien herunterladen, die teilweise kostenpflichtig und teilweise kostenfrei sind. Hier bieten sie ein kostenloses Paket an, das sich mit der Umwelt auseinandersetzt und Material zu nachhaltigen Maßnahmen enthält, zusammengestellt von mehreren Lehrkräften. Die Inhalte sind vielfältig und umfassen Klassenzimmerposter, Klima-Bingos, eine Nachhaltigkeits-Challenge oder Arbeitsblätter zur Mülltrennung. Für einen thematischen Einstieg könnte sich im Unterricht das Bingo anbieten: Die Schüler:innen müssen eine andere Person im Klassenraum finden, die z.B. ihre Kleidung Second-Hand kauft oder zu Demonstrationen wie Fridays for Future geht. Sie bekommen so erste Ideen, was zu Nachhaltigkeit gehört, die im Weiteren durch eine gemeinsam erstellte Challenge vertieft und umgesetzt werden können.

Zusätzlich könnt ihr auf der Seite nach weiteren unterschiedlichen Materialien für euren Unterricht suchen, die sich mit relevanten Themen rund um Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen.

(Quelle: Greenpeace)

Greenpeace

Als eine der größten internationalen Organisationen, die sich für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie Frieden einsetzt, engagiert sich Greenpeace seit mehreren Jahren in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. In diesem Zusammenhang wird euch eine Sammlung von unterschiedlichen Bildungsmaterialien kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der BNE dreht sich auch hier alles um Nachhaltigkeitsthemen zu Klima, Ernährung, Meere, Wälder, Konsum, Plastik oder Digitalisierung. Alle Inhalte wurden zusammen mit erfahrenen Lehrenden erarbeitet und sollen die Schüler:innen zu Kooperation, Konfliktlösungen, Kreativität und Selbstwirksamkeitserfahrungen anregen. 

(Quelle: UNICEF)

UNICEF

Auch auf der Seite der internationalen Organisation UNICEF findet ihr frei verfügbare Unterrichtsmaterialien, die für euch hilfreich sein können. UNICEF verfolgt damit das Ziel, die neuen Nachhaltigkeitsziele in den Unterricht zu bringen. So habt ihr hier eine Auswahl zwischen Informationen zum kostenlosen Herunterladen, Ideen zur Gestaltung von Unterrichtsstunden, Handreichungen, Postern, Aktionsangeboten für Schülerinnen und Schüler, ein Quiz und „Kinder der Welt“-Geschichten.

Über weitere Unterrichtsmaterialien könnt ihr euch hier informieren. Auf dieser Seite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz eine Reihe unterschiedlicher Seiten gesammelt, durch die ihr ebenfalls für weitere Materialien zu aktuellen entwicklungspolitischen Themen stöbern könnt.

Die Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung sind ein wichtiger Ansatz für eure Schüler:innen, um ein Bewusstsein für ihr eigenes Handeln zu entwickeln. Das zeigt auch das umfangreiche Angebot an Unterrichtsmaterialien, das entsprechende Organisationen in diesem Zusammenhang online bereitstellen. Denn das Anliegen ist klar: Nur gemeinsam können wir für nachhaltige Veränderungen in der Zukunft sorgen. Euer Unterricht kann einen großen Teil dazu beitragen.

Wie setzt ihr das Thema Nachhaltigkeit in eurem Unterricht um? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Leibniz. Das Projekt “Europa – Unsere Geschichte” war ein Versuch, eine neue Art der  Geschichtsstunde ins Leben zu rufen, die länderübergreifend und innovativ sein sollte. Bis heute wurden vier Bände über die Deutsch-Polnische Geschichte veröffentlicht. Die einzelnen Epochen der Bücher erstrecken sich vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Jedoch droht nun ein Ende des Projekts aufgrund eines Boykotts seitens der polnischen Regierung.

Die Geschichte zwischen Deutschland und Polen ist genauso langwierig wie kompliziert.  1970 deuteten sich erste Besserungen an, als der damalige Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Denkmal des Warschauer Ghettoaufstandes 1943 niederkniete: Eine symbolische Geste, die Reue über die vergangenen Kriegsverbrechen zum Ausdruck brachte. Durch den deutsch-polnischen Grenzvertrag am 14. November 1990 wurde dann das Ende der Nachkriegszeit besiegelt. Alles kleine Puzzlestücke in einer faszinierenden länderübergreifenden Geschichte, die Schüler:innen in den vier Bänden nachlesen können. 

Die Idee dazu kam vonseiten der damaligen deutschen und polnischen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Radoslaw Sikorski. Angespornt vom Erfolg eines deutsch-fränzösischen Schulbuchs im Jahr 2006, sah Steinmeier auch Potenzial für ein Buch über die deutsch-polnische Geschichte: “Vielleicht ist es nicht unmöglich, mittelfristig auch ein gemeinsames deutsch-polnisches Geschichtsbuch zu erarbeiten, das uns hilft, uns gegenseitig besser zu verstehen." Des Weiteren sah Steinmeier darin eine Gelegenheit zu zeigen, dass Deutschland offen für die polnische Sichtweise auf die Geschichte ist. 

2008 wurde der Startschuss zur Arbeit gegeben, an der polnische und deutsche Historiker:innen und Didaktiker:innen beteiligt waren, sowie die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission, welche schon seit 1972 Schulbücher in Deutschland und Polen von nationalsozialistischen Inhalten säubert. Der erste Band zum Mittelalter wurde 2016 veröffentlicht und die Serie wurde 2020 mit dem vierten Band, rund um die Inhalte des Zweiten Weltkriegs, abgeschlossen. Bei dem finalen Band –  über eines der wohl beschämendsten Zeitalter der Weltgeschichte – kam es jedoch zu Problemen. In Deutschland wurde Band Vier ohne Probleme in fast allen Bundesländern, bis auf Bayern, zugelassen und sogar mit dem Schulbuchpreis 2021 ausgezeichnet. Polen hingegen zeigte sich weniger befürwortend. Band Vier ist zwar nicht verboten, jedoch nahm die Regierung eine starke Blockadehaltung zum Lehrbuch ein. Gutachten von der polnischen Regierung fielen negativ aus, sowie Kritiken polnischer Experten und eine Mitwirkung an der Organisation der öffentlichen Präsentation wurde verweigert. Das Buch ist nicht Teil der für den Unterricht empfohlenen Titel.  

Der genau Grund für die Problematik ist der Faktor, um den es beim Projekt von Anfang an ging: Multiperspektivität. Verschiedene Sichtweisen wurden von manchen als wertvoll empfunden, ecken aber nun bei polnischen Komitees an.

Ein Stein des Anstoßes ist eine Passage zum Warschauer Aufstand vom August 1944. 

Der polnische Historiker Robert Traba, ehemaliger Ko-Vorsitzender der gemeinsamen Schulbuchkommission, kritisiert unter anderem seinen Kollegen Grzegorz Kucharczyk. Kucharczyk, der als Kommentator der nationalistisch-katholischen Medien Radio Maryja und Nasz Dziennik bekannt ist. Kucharczyk habe laut Traba lediglich “seine Vision der Geschichtspolitik präsentiert” anstatt ehrlich Kritik zu üben.

Weitere Gründe für die Blockadehaltung hängen wahrscheinlich auch mit der stark veränderten politischen Stimmung im Land zusammen. Die nationalpopulistische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), setzte schon seit längerem auf antideutsche Meinungen, insbesondere auf weitere Reparationszahlungen. Die stärkere national-katholische Meinung ist auch im Erziehungsministerium seit 2020 verstärkt durch Bildungsminister Przemyslaw Czarnek, ebenfalls Mitglied der PiS und welcher in der vergangenheit aufgefallen ist durch starke Anfeindungen von LGBT+ Gruppen und vergleichen dieser mit Neomarxismus und Nazi-Nationalsolzialismus. 

Der kommerzielle Erfolg grenzt an eine Katastrophe. Waldemar Czerniszewski, Direktor des polnischen Schulbuchverlages Wydawnictwa Szkolne i Pedagogiczne (WSiP), erklärt: “Wir haben seit Erscheinen des letzten Bandes im Jahre 2020 gerade mal 1.000 Exemplare verkauft“.

Insgesamt kostete das Unterfangen über drei Millionen Euro. Es bleibt abzuwarten, ob das Projekt doch noch einen Anklang in den Schulen beider Länder findet, oder ob das länderübergreifende Passionsprojekt auf der Zielgeraden endgültig zumStillstand gekommen ist. 

Nachhaltigkeit
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Das Gesicht von Greta Thunberg ist weitestgehend aus der deutschen Medienlandschaft verschwunden, genauso wie die Schülermassen die jeden Freitag auf öffentlichen Plätzen ihre Fäuste und Banner in die Lüfte streckten und für eine bessere Welt demonstrierten. Was jedoch bleibt sind Klimawandel und Artensterben: Eine Welt die leidet und die Hilfe braucht – bevor es zu spät ist. Eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz offenbarte zuletzt, dass der dringende Handlungsbedarf in Sachen Naturschutz durchaus im Bewusstsein der Schüler:innen angekommen ist. Den Umweltschutz in das alltägliche Leben zu integrieren, das fällt vielen Heranwachsenden allerdings schwer. 

„Daher ist es umso wichtiger, dass Naturschutz in der Schule verankert und damit das Engagement der jungen Menschen für den Erhalt von Natur und Umwelt verstärkt wird“, appellierte Laura Christ von der Arbeitsgruppe Didaktik der Biologie und Initiatorin der Studie infolgedessen. Doch die Handlungsfelder sind vielfältig. Wo soll man als Lehrkraft beim Thema „Naturschutz“ ansetzen und kann man im Klassenverband überhaupt etwas bewirken? 

Ich allein kann sowieso nichts ändern 

„Ich allein kann sowieso nichts ändern“ ist einer der größten Irrglauben unserer Zeit. Angesichts des Hungers in der Welt, des Klimawandels und politisch motivierter Kriege ist dieser Gedanke häufig naheliegend. Aber: Probleme, die durch menschliches Handeln entstanden sind, lassen sich (zumeist) auch durch menschliches Handeln lösen. Häufig sind es ein Gefühl der Überforderung, Bequemlichkeit oder etwaige Gründe, die uns zu diesem (Fehl)Schluss verleiten.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas verändert.“ (Albert Einstein)

Ein sinnvoller Ansatz, um ein Gefühl für die – zugegebenermaßen komplexe – Thematik zu bekommen, ist es, sich einmal mit der eigenen Einflussnahme auseinanderzusetzen. Im Internet existieren zahlreiche kostenlose Angebote für CO2-Fußabdruck-Rechner: Für Einzelpersonen, aber auch für Schulen. Somit könnt ihr ein Bewusstsein schaffen für den Beitrag, den ihr zu den Treibhausgasen liefert und euch dann gemeinsam entscheiden: Möchten wir Teil des Problems oder Teil der Lösung sein? 

BNE - das bedeutet: Bildung für nachhaltige Entwicklung

BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Insgesamt haben die 193 Staaten der Vereinten Nationen (UN) 17 globale Nachhaltigkeitsziele formuliert, die bis 2030 erreicht werden sollen. Darunter: Bezahlbare und saubere Energie, nachhaltige Städte und Gemeinden und Maßnahmen zum Klimaschutz. Wie diese Ziele konkret erreicht werden könn(t)en, zeigen ausgewählte Unterrichtsmaterialien auf dem BNE-Portal, die man dort direkt kostenfrei anfordern kann. Darüber hinaus stellen wir euch in diesem Teil der Themenwoche fünf nachhaltige Projektideen für eure Klasse vor, mit denen ihr euren Beitrag zu einer besseren Welt leisten könnt.  

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Quelle: 17ziele.de)

1. Im Schulgarten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Zwei geläufige Empfehlungen zur Reduktion des eigenen CO2-Fußabdruckes lauten: „Iss lokale und saisonale Produkte“ und „Kaufe nur das, was du wirklich brauchst, um Abfall zu vermeiden.“ In einem Schulgarten lassen sich diese beiden Aspekte wunderbar miteinander vereinen, denn was hier angebaut wird, ist zu 100 Prozent regional und die Ernte kann dem Bedarf angepasst werden. Ein weiterer Bonus: Ihr produziert keinen Verpackungsmüll. Solltet ihr eine hauseigene Schulküche besitzen, bietet es sich demnach besonders an, auch eigenes Obst, Gemüse und Gewürze anzubauen. 

Ganz klar, ein solcher Garten braucht Pflege und Zuwendung. Diese Mehrarbeit scheint angesichts des akuten Lehrkräftemangels kaum stemmbar. In einer Garten-AG können jedoch Schüler:innen diese Aufgaben übernehmen. In der DDR war “Schulgarten“ sogar noch ein Pflichtfach und das nicht ohne Grund. Ein Schulgarten “ist ein ganzheitlicher Lernort, wo man mit allen Sinnen ist. Man kann die Pflanzen nicht nur sehen, sondern riechen und schmecken. Das ist durch kein Buch zu ersetzen“, meint die Diplom-Biologin Cornelia Jäger.

(Quelle: Envato)

"Wildblumenwiesen“ und "Bienenhotels“ sind tolle Alternativen mit weniger Flächenanspruch und geringerem Kostenpunkt und Arbeitsaufwand.

Was viele nicht wissen: Nach Schweinen und Rindern gelten Bienen als unsere drittwichtigsten Nutztiere. Sie sorgen dafür, dass Wild- und Kulturpflanzen bestäubt werden und letztlich auch für die Produktvielfalt in den Regalen unserer Supermärkte. Expertenschätzungen gehen davon aus, dass etwa ein bis zwei Drittel unserer Nahrung von der Bestäubung durch Bienen abhängt. 

Trotzdem ist die Zahl der Bienenvölker seit Jahren rückläufig. Mit Wildblumenwiesen und Bienenhotels kann man den Bienen eine Nahrungs- und Lebensgrundlage bereitstellen und das für nur einige wenige Euro. Bienenkästen und Blumenwiesen lassen sich kinderleicht selbst herstellen und sind ein tierisches Projekt für die ganze Klasse. Hier findet ihr eine entsprechende Anleitung.

2. Alte Sachen, die Freude machen 

Wenig überraschend, aber dennoch hochbrisant: Wir leben in Deutschland in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Dinge, die problemlos wiederverwendet werden könnten, landen tonnenweise auf den Mülldeponien dieser Welt. Flohmärkte sind da eine nachhaltige Lösung, um Gegenständen ein zweites (oder drittes, oder viertes …) Leben zu schenken. In der Schule bieten sich vor allem Bücherflohmärkte an. Mit relativ wenig Planungsaufwand könnt ihr auf diesem Wege Umwelt und Geldbeutel entlasten. 

Auch Schulbibliotheken, in denen die Schüler:innen sich Bücher und andere Medien ausleihen können, helfen dabei, Abfälle und somit Umweltverschmutzungen zu reduzieren. Ein weiterer positiver Effekt: Die Steigerung der Lesekompetenz von Schüler:innen. 

3. Das Fahrrad – umweltfreundliches Fahrzeug mit gesundheitsfördernder Mechanik

Die Studienlage ist eindeutig: Fahrradfahren ist nicht nur gesund für den menschlichen Körper und Geist, sondern auch für die Umwelt. Dennoch fährt nur jedes fünfte Kind mit dem Rad zur Schule. Eine Untersuchung der Landesverkehrswacht Niedersachsen zeigt: Bundesweit können immer weniger Schulkinder Fahrrad fahren. 

Eine Entwicklung, der man in der Schule entgegenwirken kann: Mit einer Art Führerschein für das Fahrrad. Dieser kann in Zusammenarbeit mit der ansässigen Jugendverkehrsschule absolviert werden. Für die Verkehrserziehung kommen Polizistinnen und Polizisten an die Schule. In einem Theorie- und einem Praxisteil werden die Kinder dann fit für den Straßenverkehr gemacht. 

Besorgniserregender Trend: Immer weniger Schulkinder können Fahrradfahren. (Quelle: Envato)

Zusätzlich sollten auf dem Schulgelände ausreichend Fahrradständer und andere Abstellmöglichkeiten vorhanden sein, als Anreiz für Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte den Schulweg mit dem Rad zu bestreiten.

4. Baumpate werden

Einen zusätzlichen positiven Beitrag zur Klimabilanz könnt ihr mit sogenannten “Baumpatenschaften” leisten. Bäume sind in der Lage CO2 zu binden und somit die Schadstoffe in der Luft zu verringern. Außerdem helfen sie in heißen Sommern, die Temperaturen zu senken und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Im Netz findet ihr solche Angebote bei verschiedenen Anbietern und häufig auch direkt auf der jeweiligen Internetseite eurer Stadt. Preislich variieren die Angebote stark: Angefangen bei 5 Euro bis hin zu 1000 Euro je nach Träger. 

5. Vergesst euren “Digitalen Fußabdruck” nicht

Die Bildung wird zunehmend digitaler. Das ist rühmlich und vor allem auch nachhaltig. Oder? Im Großen und Ganzen lautet die Antwort ja, aber Vorsicht: Speichere keine unnötigen Daten in deiner Cloud. In Zeiten, in denen sogar das Klassenbuch digital ist, werden viele Dinge in einer “Cloud” (zwischen)gespeichert. Was so abstrakt klingt, sind in der Realität riesige Rechenzentren mit Tausenden von Servern, die nicht nur viel Energie für den Betrieb, die Datensicherung und die Speicherung von Dateien benötigen, sondern auch eine Klimaanlage, und das 24 Stunden am Tag. Im Jahr 2017 entfielen 19 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs im digitalen Bereich auf Datenzentren. Angesichts des explosionsartigen Anstiegs des Datenverkehrs ist der Anteil heute vermutlich noch deutlich höher. 

Ob  CO2-oder digitaler Fußabdruck, die Handlungsräume beim Thema “Naturschutz” und “Nachhaltigkeit” sind vielfältig. Wir hoffen, euch mit den fünf vorgestellten Projektideen Anregungen für mehr Nachhaltigkeit in eurem (Schul)Alltag geliefert zu haben. In den folgenden Artikeln lernen wir die Nachhaltigkeitskonzepte zweier Schulen kennen. Zusätzlich versorgen wir euch mit weiterem Unterrichtsmaterial zu dem Thema. Gemeinsam packen wir es an!

Welche nachhaltigen  Maßnahmen und Aktionen gibt es an eurer Schule? Teilt es gerne in den Kommentaren mit uns.

Nachhaltigkeit
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Der Zustand vieler Schulgebäude in Deutschland ist schlecht, was vor allem im vergangenen Winter zu spüren war: Die durch die Energiekrise beschlossenen Energiesparmaßnahmen trafen auf undichte Fenster und nicht funktionierende oder sehr veraltete Heizungen. Energiefreundlich und besonders nachhaltig ist das nicht – dennoch können viele Schulen davon ein Lied singen. Dass das besser geht, zeigen viele Schulen weltweit, an denen in Bezug auf Nachhaltigkeit ein Umdenken stattfand. Diese sogenannten “Umweltschulen” zeigen, wie eine ‘grüne’ Schule funktionieren kann – mit Erfolg. In diesem Artikel zur Themenwoche Nachhaltigkeit stellen wir euch entsprechende Konzepte vor und zeigen euch, wie auch eure Schule nachhaltiger werden kann.

Die “Umweltschule von Europa”

Hinter diesem Begriff steckt eine Ausschreibung der internationalen Umweltbildungsorganisation (Foundation for Environmental Education), die in Deutschland durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) vertreten wird. Ziel dieser Ausschreibung ist es, besondere Leistungen von Schulen bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsprozessen in und außerhalb des Schulgeländes auszuzeichnen. Schulen aus ganz Deutschland können teilnehmen und tragen für ein Jahr das Prädikat "Umweltschule in Europa”, wenn sie ihr nachhaltiges Projekt umsetzen können und erhalten somit die Auszeichnung der Organisation. Zu den Nachhaltigkeitsprozessen gehören unterschiedliche Maßnahmen wie die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung, die Anpassung der Schulausstattung, die Sanierung des Schulgebäudes und andere nachhaltige Schulprojekte.

Mit den Schüler:innen fängt es an

Bewegungen wie Fridays for Future oder die Letzte Generation zeigen seit langer Zeit, wie dringend konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Umwelt sind. Gleichzeitig sind sie damit fest in den Schulen und vielen Köpfen der Schüler:innen verankert. Für sie ist der Klimaschutz wichtiger denn je, denn hier wird über den Zustand ihres zukünftigen Lebensraums entschieden. Dabei kann der Unterricht eine große Unterstützung sein: Gezielt organisierte Workshops zu Themen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren die Schüler:innen in allen Jahrgängen und geben konkrete Tipps zur Umsetzung. Auch können bestimmte Unterrichtsmaterialien zum Einsatz kommen, die die aktuellen Klimathemen in den Klassenraum holen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Greenpeace, die entsprechendes Bildungsmaterial bereitstellen und sogenannte “Greenspeaker:innen” zu Besuch an Schulen schicken.

Kleine Veränderungen der Schulausstattung – große Wirkung

In unserem ersten Artikel zum Auftakt der Themenwoche haben wir bereits einen Überblick über mögliche Maßnahmen für eine nachhaltigere Schule gegeben. Einer grünen Schule macht die Bestückung der Klassenräume mit Pflanzen alle Ehre: Sie sehen nicht nur schön aus, sondern verbessern gleichzeitig auch die Luftqualität (Luftfeuchtigkeit und Temperatur). Mit der richtigen Wassernutzung kann ebenfalls viel verändert werden. Zum einen hat das Leitungswasser in Europa eine sehr gute Qualität, wird regelmäßig überprüft und kann in Deutschland einwandfrei getrunken werden. Mit einer Mehrwegflasche haben Schülerinnen und Schüler so immer Zugang zu ausreichend Trinkwasser. Zum anderen kann beim Wasserverbrauch durch einen bewussten Umgang viel gespart werden, bspw. durch eine Zwei-Mengen-Spültechnik bei Klospülungen, durch nicht zu langes Händewaschen oder durch die Überprüfung aller Wasserhähne auf Undichtigkeit. 

Der Austausch von alten Elektrogeräten durch neue und hochwertige Modelle mit der höchsten Energieeffizienz (Klasse A) spart ebenfalls viel Energie und reduziert den verursachten Elektroschrott. Obwohl der Papierverbrauch an Schulen durch die fortschreitende Digitalisierung gesunken ist, tragen auch hier weitere Einsparungen, der beidseitige Druck der Blätter und der Umstieg auf recyceltes Papier einen großen Teil zur Nachhaltigkeit bei.

Was bei einer Gebäudesanierung beachtet werden sollte

Für eine energieeffiziente und nachhaltige Sanierung von Schulgebäuden hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg einen Projektplan erstellt, der allen Verantwortlichen einige Anregungen für die Umsetzung in die Praxis liefert. Schwerpunkte im Thema Nachhaltigkeit liegen dabei auf Lüftung, Licht, baulichem Wärmeschutz und effizienter Energieversorgung. 

Ein gutes Lüftungssystem ist wichtig, jedoch ist eine Installation von Lüftungs- und Klimaanlagen nur bei einem Schulneubau sinnvoll – bei bestehenden Gebäuden lässt sich ein effizienter Luftwechsel durch den Einbau von dezentralen Einzelgeräten erzielen. Da die meisten Schulen in Deutschland über keine Klimaanlage verfügen, ist auch das Stoßlüften ein gutes Mittel, das besonders in den kälteren Monaten mindestens alle 20 Minuten für drei bis fünf Minuten erfolgen sollte. 

Im Bereich Licht sollte auf folgendes geachtet werden: Elektrisches Licht ist für eine gute Lernumgebung essentiell und daher oft im Einsatz.  LED-Lampen sind im Vergleich zu den veralteten Leuchtstoffröhren nicht nur umweltfreundlicher, sondern sie sparen auch einiges mehr an Energie und haben eine hohe Lebensdauer. Zusätzlich kann durch ausreichendes, helles Tageslicht einiges an Strom eingespart werden. Dabei sollten die Fenster durch ein passendes Blendschutzsystem ausgestattet sein, um unerwünschte Wärmestrahlung zu vermeiden. Eine gute Dämmung von Schulgebäuden in Wand, Dach, Boden und Decke sorgt für zusätzlichen Wärmeschutz, der ebenfalls viel Energie einspart. Außerdem sind hier Fenster mit einer Dreifachverglasung sinnvoll. Zu guter Letzt ist bei der Sanierung die Umstellung auf eine effiziente Energieversorgung ausschlaggebend: Wichtige Aspekte sind hier Solarkollektoren, biogene Brennstoffe, Geothermie, Umweltwärme sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen, durch die sich aktiv erneuerbare Energien und Strom generieren lassen.

Weitere nachhaltige Schulprojekte

Der Förderung der Nachhaltigkeit an Schulen sind in Anbetracht der Maßnahmen keine Grenzen gesetzt. Für weitere nachhaltige Projekte lohnt sich z.B. ein Nachdenken über das Angebot in der Mensa. Durch die Umstellung auf regionale Produkte werden weite Transportwege eingespart und die Einführung von einigen vegetarischen oder veganen Mahlzeiten kann im Speiseplan für viele Schüler:innen eine ansprechende Alternative sein. 

Auch der Schulweg kann ‘grüner’ gemacht werden, indem attraktive Schülertickets für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zur Verfügung gestellt oder gemeinsame Lauf- und Fahrgemeinschaften organisiert werden. Als weitere nachhaltige Schulprojekte sind gemeinsame Müllsammel-Aktionen, die Einführung eines einheitlichen Systems zur Mülltrennung oder auch ein Reparaturservice für alle Fahrradfahrer:innen an der Schule denkbar.

Checkliste für Schulverwaltungen

  • Workshops und Unterrichtsmaterialien: Sensibilisieren die Schüler:innen für Nachhaltigkeit in der Schule und im Alltag.
  • Pflanzen: Pflanzen filtern die Luft, verbessern so die Qualität (Luftfeuchtigkeit und Temperatur) und schaffen ein angenehmes Raumklima.
  • Leitungswasser trinken: Hat eine gute Qualität, die in Deutschland regelmäßig überprüft wird. Durch den Einsatz von Mehrwegflaschen wird Glas/ Plastik gespart sowie CO2, da der Transport wegfällt.
  • Wasserverbrauch: Ein bewusster Umgang, v.a. bei Klospülungen oder Händewaschen, ist hilfreich, ebenso wie zu überprüfen, ob alle Wasserhähne dicht sind.
  • Elektrogeräte: Austausch von alten Geräten durch energieeffiziente und langlebige Nachfolger: Drucker, Kopierer, Computer, Spülmaschinen etc. – das spart zudem einiges an Elektroschrott ein.
  • Recyceltes Papier: Ist noch nachhaltiger, wenn es beidseitig bedruckt wird, spart 70 Prozent an Wasser und Energie ein. Generell sollte der Einsatz von Papier reduziert werden. 
  • Lüftung: Klimaanlagen lohnen sich nur bei Neubauten, stattdessen ist die Nachrüstung mit Einzelgeräten oder Stoßlüften sinnvoll.
  • Licht: Ein Umsteigen auf LED-Glühbirnen spart 75 Prozent Energie und steigert die Lebensdauer der Lichter um 25 Prozent.
  • Wärmeschutz: Effiziente Dämmungen, Dreifachverglasung und Blendschutzsysteme sind eine gute energiesparende Kombination.
  • Energieversorgung: Solarkollektoren, biogene Brennstoffe, Geothermie, Umweltwärme sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugen Energie.
  • Mensa-Angebot: Ein nachhaltiges Angebot aus regionalen Produkten, mit dem Ausbau von vegetarischen und veganen Alternativen sowie der Einführung von “Veggie-Days”.
  • Nachhaltiger Schulweg: Einführung oder Ausweitung eines Schülertickets, mit dem Schüler:innen das Bus- und Zugangebot nutzen können sowie die Organisation von Lauf- und Fahrgruppen.
  • Andere Fördermöglichkeiten: Müllsammel-Aktionen, System zur Mülltrennung und Reparaturservice für Fahrräder.

In der Schule gibt es viele Möglichkeiten, umweltbewusst zu handeln und Ressourcen zu sparen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Schülerinnen und Schüler, die diese Inhalte so verinnerlichen und mit in den Alltag nehmen. Egal, ob ihr eure Schule von Grund auf sanieren wollt oder euch mit kleineren Schritten einem nachhaltigen und umweltbewussten System annähert: Jede Veränderung kann hier bereits viel bewirken und weitere Prozesse anstoßen, die die Schule weiter Richtung Nachhaltigkeit bringen. Jeder Schritt zählt und ist wertvoll.

Habt ihr nachhaltige Projekte an eurer Schule oder sucht noch nach Ideen? Kennt ihr noch weitere Möglichkeiten, um Schulen nachhaltiger zu machen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Köln. Kaum ein Thema wird im Bildungswesen aktuell so stark diskutiert wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht. Dabei zeichnet sich ab, dass die Mehrheit der Deutschen dieses Vorhaben unterstützt. Und auch ein Praxisbeispiel an einem Berufskolleg in Köln zeigte jetzt: KI im Unterricht – das hat Potential. 

Aus einer Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung vom März dieses Jahres geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen KI als Teil des Unterrichts unterstützt. Auch die Schulministerien der einzelnen Länder befürworten mehrheitlich die Nutzung von künstlicher Intelligenz, betonen aber auch mögliche Risiken. 

Niedersachsens Kultusministerin Julia Wille sprach sich jüngst für die Unterrichtsnutzung von Programmen mit künstlicher Intelligenz aus. Für August kündigte sie eine Fachtagung mit den Schulleitungen des Landes an, um den weiteren Umgang mit KI in der Bildung zu diskutieren und Praxistipps zu geben. Vorstellbar sei, dass Schulen künftig mehr auf Präsentationen statt auf schriftliche Arbeiten setzen. Zusätzlich sollen Lehrkräfte in Fortbildungen zu dem Thema geschult werden. 

Richard Lamers, Lehrer und Schulleiter am Berufskolleg für Medienberufe in Köln betont ebenfalls, dass die ständige Fortbildung der Lehrkräfte essentiell sei. Essentiell, aber „durchaus nicht immer einfach.“ An seinem Berufskolleg, an dem unter anderem Gestaltungstechnische Assistentinnen und Assistenten (GTA) und Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten (ITA) ausgebildet werden, ist der richtige Umgang mit Medien eine der Zentralkompetenzen. Die Lehrkräfte müssen sich also besonders intensiv mit dem Einsatz neuer Tools und Technik auseinandersetzen. 

Anfang des Jahres veröffentlichte das Kultusministerium Nordrhein-Westfalens  einen Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Anwendungen für Lehrkräfte. Darin heißt es: „Ein lernförderlich gestalteter Einsatz von KI kann dazu beitragen, Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen zu erweitern. So lassen sich z.B. die von der KI erstellten Texte auf Richtigkeit, Konsistenz, Machart etc. untersuchen. Ebenso ist die Arbeit an sachlicher Richtigkeit oder an Argumenten möglich.“ 

Ein Einsatz, den Lamers kürzlich im Rahmen seines Deutschunterrichts mit einer Klasse erprobte. Auf die Frage nach dem Ursprung von Wissenssammlungen kamen die Schüler:innen schnell auf Bibliotheken. Eine Institution mit einem angestaubten Image. Kaum ein Schüler „kenne heute das Angebot von Leihsälen, geschweige denn wisse, wie man sich hier zurechtfinde", erklärt Lamers. So war der Besuch einer Bibliothek für den Kurs obligatorisch. Die Aufgabe für die Schüler:innen: Die Bibliothek erkunden und die Eindrücke in einem Aufsatz festhalten. Einmal aus der eigenen Feder stammend, einmal mittels ChatGPT. Anschließend wurden beide Texte verglichen. Das Ergebnis:„ChatGPT kann ziemlich gut formulieren, wirkt aber manchmal etwas blutleer. Auch Fehler können sich einschleichen.“ Aber genau darin sieht Lamers letztlich auch die Chancen:„In einem nächsten Schritt werden wir versuchen, das Ergebnis zu verbessern. Das geschieht durch Aufforderungen an die KI, sogenannte Prompts.“ Die Schülerinnen nehmen somit die Rolle des „Hervorbringers“ ein. Denn nur wer erkennt, woran es einem Text fehlt, kann die KI mit den entsprechenden Prompts „füttern“. Somit obliegt es immer noch der (Beurteilungs)Kompetenz des Schülers einen guten und überzeugenden Text zu verfassen. 

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Heutzutage gibt es für nahezu jede Lebenslage eine passende Versicherung – das Angebot ist überwältigend. Da ist es nicht verwunderlich, wenn man hier schnell den Überblick verliert. Trotzdem ist dieses Thema wichtig und betrifft jede:n. Mit dem Referendariat beginnt für dich ein neuer Lebensabschnitt, der nicht nur vieles im Privatleben verändert, sondern auch in Bezug auf die eigenen Finanzen und Versicherungen: Was ist nun nötig, damit du zu deinem Karrierestart bestmöglich abgesichert bin? Und lohnt sich für dich jetzt schon eine Steuererklärung? Lehrer-News gibt dir eine Übersicht über die unübersichtliche Menge an Angeboten.

Diese Versicherungen sind für alle Referendar:innen wichtig

Mit dem Beginn des Referendariats gibt es drei Versicherungen, die für dich wirklich wichtig sind. Dazu zählt an erster Stelle die Krankenversicherung für Referendar:innen. Als Student:in bist du in der Regel noch pflichtversichert und hast die Möglichkeit, bis zum 25. Lebensjahr über die Versicherung deiner Eltern familienversichert zu sein. Dieser Status ändert sich mit dem Einstieg ins Referendariat, sodass du einen eigenen Vertrag brauchst. Hier kannst du zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung wählen. Für viele Referendar:innen ist die private Krankenversicherung im Regelfall die bessere Wahl. Jedoch musst du hier beachten, ob du dich in einem Beamtenverhältnis oder in einem Anstellungsverhältnis befindest: Bist du in einem Beamtenverhältnis, kannst du zwischen gesetzlicher und privater Versicherung wählen und hast mit der privaten einen Anspruch auf Beihilfe. In diesem Fall werden rund die Hälfte deiner Beträge im Monat übernommen, die Krankenversicherung ist für dich günstiger und bietet dir oftmals gleichzeitig mehr Leistungen. In einem Anstellungsverhältnis musst du dich dagegen gesetzlich versichern und hast dementsprechend keinen Anspruch auf Beihilfe.

Eine weitere wichtige Versicherung für alle Referendar:innen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Diese Versicherung schützt vor dem Verlust deiner Arbeitskraft: Sie greift ein, wenn du krank werden oder einen Unfall haben solltest und dadurch nicht mehr arbeiten kannst. Vor allem für jüngere Menschen oder Berufseinsteiger:innen kann dies fatale Folgen haben: Für sie besteht oftmals nur ein geringer Schutz durch die gesetzliche Rentenversicherung, in die sie erst seit kurzem einzahlen. Somit überbrückt die BU diese Versorgungslücke. Zudem solltest du als Referendar:in unbedingt beachten, dass die sogenannte “Dienstunfähigkeitsklausel” (DU-Klausel) in deine Versicherung integriert ist. Diese Klausel sichert deinen Lebensstandard ab, wenn du dienstunfähig werden solltest.

Nummer drei unter den wichtigen Versicherungen fürs Referendariat ist die Haftpflichtversicherung. Denn auch der Status der Versicherung über die Haftpflichtpolice deiner Eltern ändert sich, sobald dein Referendariat beginnt: Für dich ist hier ebenfalls eine eigene Versicherung nötig, die als Schutz unverzichtbar ist. Sie kommt für alle Schäden auf, die durch dich entstehen. Eine sinnvolle Ergänzung hierzu ist für dich die Komponente “Diensthaftpflicht”, da Beamt:innen und Arbeitnehmer:innen im Öffentlichen Dienst die Schäden meist selbst tragen müssen, die während der Ausübung ihres Amts entstehen. Dazu gehören verlorene Schulschlüssel oder auch Unfälle während eines Klassenausflugs.

Mögliche Zusatzversicherungen für extra Schutz

Neben den wirklich wichtigen Versicherungen während deines Referendariats, gibt es weitere Versicherungen, die dir zusätzlichen Schutz bieten können. Da du auch hier schon in den Schulalltag eintrittst und viel Kontakt zu Schüler:innen und deren Eltern hast, kann eine Rechtsschutzversicherung für dich sinnvoll sein. Sie sichert dich im Falle von Konflikten oder einer Klage ab, was einer Lehrkraft relativ schnell passieren kann. Achte hierbei auf die Komponente “Spezial-Straf-Rechtsschutz”, damit die Versicherung bei möglichen Auseinandersetzungen für die Kosten einspringt.

Solltest du ein Auto haben, bereits in einer eigenen Wohnung leben oder gerne ins Ausland reisen, kannst du über eine mögliche Kfz-Versicherung, eine Hausratversicherung oder eine Auslandskrankenversicherung nachdenken. Diese Entscheidungen sind abhängig von deinem Lebensalltag – eine Seite zum Vergleich von Anbietern findest du hier. Neben diesen Zusatzversicherungen gibt es auch solche, die in der Regel sinnlos sind: So z.B. Handy- und Geräteversicherungen, die oftmals sehr teuer sind und viele Schäden nicht berücksichtigen. Hier ist es hilfreich zu überlegen, ob du die Kosten selbst tragen könntest, sollte es zu einem Versicherungsfall kommen. Kannst du das Geld selbst aufbringen, brauchst du die Versicherung nicht.

(Quelle: Envato)

Lohnt sich eine Steuererklärung im Referendariat?

Diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Für Referendar:innen ist die Steuererklärung in vielen Fällen lohnenswert, da sie wie die Lehrkräfte hohe Ausgaben haben, damit sie ihren Unterricht entsprechend vor- und nachbereiten können. Der Vorteil ist, dass viele dieser Ausgaben von der Steuer in Form von sogenannten “Werbungskosten” abgesetzt werden können. Zu diesen Werbungskosten zählen alle Kosten, die aufgebracht werden müssen, um den Beruf auszuüben und dabei nicht von der Schule übernommen werden. Zusammengerechnet liegen diese Beiträge sogar oftmals über dem Pauschalbetrag, den das Finanzamt in Höhe von 1.000 Euro gewährt. Dabei können Steuererklärungen bis zu vier Jahre rückwirkend eingereicht werden. Hier ist ausschlaggebend, dass du alle Mittel überwiegend für berufliche Zwecke verwendest, sie kaum privat nutzt und durch entsprechende Belege nachweisen kannst. Das bedeutet also Zettel sammeln.

Diese Mittel können generell als Werbungskosten geltend gemacht werden:

  • Arbeitszimmer 
  • Arbeitsmittel (Unterrichtsmaterial, Schreibutensilien, Druckerpapier etc.)
  • Fachliteratur
  • Telefon und Internet
  • Kontoführungskosten
  • Beiträge für Berufsverbände und Gewerkschaften
  • Berufliche Versicherungen (Diensthaftpflicht)
  • Klassenfahrten, Ausflüge, Praktikumsbesuche
  • Fahrtkosten zur Schule
  • Fortbildungen und Seminare
Besondere Regelungen gelten ab diesem Jahr für das Arbeitszimmer, das von der Steuer abgesetzt werden kann, wenn in der Schule kein Arbeitsplatz zur Verfügung steht. In der Steuererklärung kann das Arbeitszimmer bis einschließlich 2022 als Werbungskosten geltend gemacht werden, danach muss dies ab 2023 über die Homeoffice-Pauschale erfolgen. Die Pauschale wurde während der Covid-Pandemie eingeführt, in der viele Menschen im Homeoffice gearbeitet haben. Nun ist sie dauerhaft verankert.

Der Aufwand lohnt sich

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema rund um Steuer und Versicherung ist nicht nur für alle Referendar:innen sinnvoll, sondern auch wichtig. Nur so kann jede:r ausreichend abgesichert in diesen neuen Lebensabschnitt starten. Während die Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung im Referendariat absolut wichtig sind, gibt es zusätzliche Versicherungen, die je nach Lebenslage in Frage kommen können. Auch wenn die Steuererklärung mit viel Aufwand verbunden ist und du viele Belege sammeln musst, hat auch sie für dich viele Vorteile. Mit ihr kannst du unterschiedliche Ausgaben und sogar Versicherungsbeiträge absetzen. 

Stehst du selbst kurz vor dem Referendariat oder bist schon mittendrin? Teile uns deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit!

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A: Hey, wo sind eigentlich alle den ganzen Tag?

B: Oh, die meisten sind wahrscheinlich auf Social Media unterwegs.

A: Das stimmt, viele verbringen Stunden damit, durch ihre Feeds zu scrollen und Beiträge anzuschauen.

B: Stimmt, aber was wäre, wenn wir diese Zeit nutzen könnten, um etwas Produktives zu tun, wie zum Beispiel Sprachen zu lernen?

A: Das ist eine großartige Idee! Stell dir vor, wir könnten Französisch lernen, während wir uns durch lustige Videos und Bilder klicken.

B: Genau! Es gibt so viele interessante Social Media Kanäle, die sich dem Sprachenlernen widmen. Vielleicht können wir das Lernen und den Spaß verbinden!

A: Absolut! Zum Beispiel könnten wir auf YouTube nach Französisch-Lehrkanälen suchen oder auf Instagram Accounts folgen, die tägliche Lektionen anbieten.

B: Das klingt nach einer tollen Möglichkeit, Motivation zu finden und von anderen zu lernen. Ich bin begeistert, diese neuen Kanäle auszuprobieren!

Damit ihr euch beim Scrollen nicht in anderen Inhalten verliert, findet ihr hier die besten Social Media Kanäle, um Französisch zu lernen!

ditto_fr

(Quelle: ditto_fr)

Der Instagram Kanal ditto_fr gehört zur Online Sprachschule Ditto und wird von Linda gestaltet. Mit einfachen Tipps und Tricks bietet euch der Account eine Vielzahl von Lerninhalten, um die französische Sprache zu erlernen und zu wiederholen. Der Kanal deckt verschiedene Bereiche ab, darunter Grammatik, Wortschatz, Informationen zur Kultur und zum Land sowie weiteres nützliches Material. Egal, ob man sein Vokabular erweitern möchte, die richtige Aussprache üben will oder sich tiefer in die französische Kultur eintauchen möchte, ditto_fr bietet eine wertvolle Ressource, um das Französischlernen unterhaltsam und effektiv zu gestalten. Auch visuell überzeugt der Account durch einheitliche Gestaltung und Übersichtlichkeit.

yourdailyfrench

(Quelle: yourdailyfrench)

Ein weiterer bemerkenswerter Account, der sich dem Französischlernen widmet, ist yourdailyfrench. Er wird von Assim gestaltet, der momentan im Ausland als Lehrkraft tätig ist. Mit seinem ansprechenden Design, das die Farben der französischen Flagge verwendet, bietet dieser Account eine breite Palette an Französisch-Content. Von nützlichen Lernzetteln und täglichen Storys bis hin zu Grammatikübungen, Vokabeln und Landeskunde deckt yourdailyfrench viele Aspekte der französischen Sprache und Kultur ab. Darüber hinaus gibt es auch einen Eduki-Account, der zusätzliches Lehrmaterial bereitstellt und Lernende und Lehrende beim Sprachenlernen zu unterstützen. Mit dieser umfassenden Sammlung an Ressourcen ist yourdailyfrench eine wertvolle Quelle für Lernende, die ihre Französischkenntnisse erweitern und verbessern möchten. 

einfach_franzoesisch

(Quelle: einfach_fransoesisch)

Der Account einfach_franzoesisch bietet eine vielfältige Auswahl an Inhalten, die das Wissen und Verständnis der französischen Sprache fördern. Von Alltagssituationen bis hin zu Freizeitaktivitäten deckt der Account eine breite Palette von Themen ab. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aussprache, wobei Jeanne, die den Account betreibt, hilfreiche Tipps gibt, um die französische Aussprache zu verbessern. Darüber hinaus bietet der Account interaktive Elemente wie Quizzes, die dabei helfen, eure Kenntnisse spielerisch zu testen. Was den Account besonders macht, ist Jeanne selbst. Als eingedeutschte Französin teilt sie nicht nur ihr Wissen über die französische Sprache, sondern auch ihre Erfahrungen und Eindrücke von ihren Reisen. Dies ermöglicht euch, nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur und die Orte Frankreichs besser kennenzulernen. Mit ihrem authentischen und einnehmenden Stil ist einfach_franzoesisch eine hervorragende Quelle für Lernende, die auf unterhaltsame und informative Weise Französisch lernen möchten. Jeanne hat auch noch einen YouTube Kanal und ein E-Book für Französisch-Lernende.

loic.suberville

(Quelle: loic.suberville)

loic.suberville ist ein absolutes Highlight für Französisch-Sprechende, und solche, die es noch werden wollen. In erster Linie konzentriert sich der Account auf die Feinheiten der französischen Sprache, insbesondere auf die Aussprache, kulturelle Eigenheiten und die kleinen Besonderheiten, die die Sprache so einzigartig machen. Loïc Suberville, ein französischer Schauspieler, präsentiert seine Inhalte in unterhaltsamen und kurzweiligen Reels. Die Reels beinhalten Fragen, die die Lernenden herausfordern, Ausspracheübungen, humorvolle Kritik sowie Witze und Comedy-Elemente. Loïc selbst bezeichnet sich als "That French guy who doesn’t understand French", was dem Account eine charmante und selbstironische Note verleiht. Mit seinem spielerischen Ansatz schafft es loic.suberville, eine entspannte und motivierende Lernumgebung zu schaffen, in der die Lernenden die Gelegenheit haben, ihr Französisch auf einer tieferen Ebene zu verbessern und gleichzeitig eine Menge Spaß zu haben.

Cyprien

(Quelle: Cyprien)

Der Kanal Cyprien wird von Cyprien Iov bespielt und bietet vielseitige Unterhaltung auf Französisch (mit Untertiteln). Besser bekannt unter seinem Vornamen Cyprien und seinem Pseudonym Monsieur Dream, ist er ein vielseitiger französischer Webvideo- und Filmproduzent, Blogger, Schauspieler und Synchronsprecher. Cyprien hat sich mit seinem einzigartigen Stil und seinem Talent einen Namen gemacht und ist bei einem breiten Publikum beliebt. Sein YouTube-Kanal bietet eine breite Palette von Inhalten, darunter Comedy-Sketches, Kommentare zu aktuellen Themen, Kunst, Kultur, Sprache und vieles mehr. Mit seiner unterhaltsamen Persönlichkeit hat sich Cyprien zu einer der prominentesten Figuren in der französischen Online-Unterhaltungsbranche entwickelt und ist auch unter deutschen Schüler:innen, die Französisch lernen, durchaus beliebt.

Wie findet ihr die vorgestellten Französisch Accounts und welche könnt ihr noch empfehlen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Stell dir vor, du sitzt in deinem Klassenzimmer und korrigierst die Aufsätze deiner Schülerinnen und Schüler. Plötzlich stößt du auf einen Text, der brillant und beeindruckend gut geschrieben ist. Die Sätze fließen nahtlos, das Fachwissen ist beeindruckend, und du kannst kaum glauben, dass dein Schüler solch eine Leistung erbracht hat. Aber dann kommen dir Zweifel: Könnte es sein, dass dieser Text nicht von deinem Schüler stammt, sondern von einer künstlichen Intelligenz generiert wurde? Willkommen in der Welt der KI-generierten Texte, in der es immer schwieriger wird, Mensch von Maschine zu unterscheiden.

Chancen, aber vor allem Herausforderungen

In unserer digitalen Ära stehen Lehrkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien und der Beurteilung von Schülerleistungen. Lehrer:innen müssen zunehmend wachsam sein, um sicherzustellen, dass Schüler:innen tatsächlich ihre eigenen Gedanken und ihr Wissen ausdrücken. Ob es um Hausaufgaben, Quellen im Unterricht oder Haus- und Facharbeiten geht, gibt es bestimmte Situationen, in denen Lehrkräfte genauer hinsehen müssen, um KI-generierte Texte zu identifizieren. In diesem Artikel werden wir solche Situationen genauer betrachten und euch praktische Tipps geben, worauf ihr im Zweifelsfall achten solltet.

Vielversprechende Methoden zur Erkennung?

Die Identifizierung KI-generierter Texte kann mithilfe verschiedener Methoden erfolgen. Ein Ansatz besteht darin, maschinelles Lernen zu nutzen. Forschende wie Sandra Mitrovic und ihre Kolleg:innen haben Klassifikatoren trainiert, indem sie menschlich geschriebene Bewertungen und von KI-Modellen generierte Beispiele sammelten. Diese Daten wurden in einen Trainings- und einen Testdatensatz aufgeteilt, und ein Sprachmodell wie DistilBERT wurde per Fine-Tuning zu einem Klassifikator trainiert. Durch die Analyse der Modellentscheidungen mit SHAP konnten wichtige Einflussfaktoren auf die Klassifikation identifiziert werden.

Ein anderer Ansatz beschäftigt sich mit der Verwendung von Wasserzeichen im Text. John Kirchenbauer und seine Mitstreiter:innen schlagen vor, dass Sprachmodelle unsichtbare Wasserzeichen während der Textgenerierung integrieren. Durch die gezielte Modifikation der Wahrscheinlichkeitsverteilung bei der Auswahl der nächsten Tokens kann der Text als KI-generiert markiert werden. Zur Erkennung des Wasserzeichens wird der Algorithmus für den zu prüfenden Text wiederholt angewendet. Wenn eine deutliche Überschreitung der Anteile bestimmter Tokens festgestellt wird, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Text von einem KI-Modell erzeugt wurde.

Last but not least - die gute alte Statistik. Eric Mitchell und sein Team haben entdeckt, dass, wenn man Sprachmodelle wie GPT-3 benutzt, sie mit höherer Wahrscheinlichkeit selbstgeschriebene Texte bevorzugen als solche, die von Menschen geschrieben oder umgeschrieben wurden. Durch automatische Umformulierung und Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Variationen des Originaltextes kann nach ihren Erkenntnissen festgestellt werden, ob der Text KI-generiert ist oder nicht.

Diese Hintergrundinformationen stammen aus dem tollen und informativen Artikel von Andreas Meier auf golem.de. Jeder dieser Ansätze hat seine Vor- und Nachteile. Der Einsatz von maschinellem Lernen erfordert einen umfangreichen Trainingsdatensatz und ist möglicherweise anfällig für Angriffe oder Ausnahmen. Die Verwendung von Wasserzeichen erfordert die Integration in die Sprachmodelle, was möglicherweise nicht im Interesse der Anbieter ist. Die Nutzung statistischer Besonderheiten bietet gute Performance und erfordert keine separate Klassifikation oder Datensätze, kann jedoch auf bestimmte Sprachmodelle beschränkt sein und erfordert Zugriff auf Wahrscheinlichkeitswerte.

Die besten Tools zur Erkennung 

Startseite von GPTZero (Quelle: GPTZero)

GPTZero ist ein Klassifikationsmodell, das entwickelt wurde, um festzustellen, ob ein Text von einem großen Sprachmodell oder von einem Menschen verfasst wurde. Es bietet Vorhersagen auf Satz-, Absatz- und Dokumentebene und wurde mit einem umfangreichen und vielfältigen Korpus aus menschlichen und KI-generierten Texten trainiert. Das Modell ermöglicht es, den Einsatz von KI in der Texterstellung zu identifizieren und ist besonders auf die Klassifizierung von KI-Einsatz in der Prosa fokussiert. GPTZero gibt es auch als kostenfreie Chrome Erweiterung. Es kann dabei helfen, die Verwendung von KI-Texten in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Rekrutierung oder sozialen Plattformen zu erkennen und ein Bewusstsein für die Risiken und Chancen zu schaffen. 

Copyleaks AI-Inhaltsdetektor (Quelle: Copyleaks)

Copyleaks bietet eine umfassende Lösung zur Erkennung von KI-generierten Inhalten und erreicht dabei nach eigenen Angaben eine Genauigkeit von 99,1%. Der Copyleaks AI Content Detector soll der genaueste und umfassendste KI-Textdetektor auf dem Markt sein und wird bereits in zahlreichen Bildungseinrichtungen verwendet. Er erkennt KI-generierten Text auf verschiedenen Plattformen und in unterschiedlichen Sprachen, gibt eine präzise Wahrscheinlichkeitsbewertung für KI-erstellte Inhalte ab und hebt die spezifischen Elemente hervor, die von Menschen und von KI geschrieben wurden. Die KI-Engine von Copyleaks hat jahrelange Entwicklungserfahrung und basiert auf umfangreichen Datenquellen wie Bildungsinstitutionen, Unternehmen und dem Internet. Bei Copyleaks steht die Identifizierung menschlicher Inhalte im Fokus, nicht die KI. Copyleaks gibt es auch als Chrome Erweiterung.

GLTR Startseite (Quelle: Giant Language model Test Room)

Ein etwas unbekannteres Tool ist Giant Language model Test Room vom MIT-IBM Watson AI lab und Harvard NLP. Die GLTR-Demo ermöglicht eine forensische Untersuchung des visuellen Fußabdrucks eines Sprachmodells auf Texteingabe, um festzustellen, ob ein Text KI-generiert sein könnte. Jeder Text wird analysiert, indem die Wahrscheinlichkeit jedes Wortes als vorhergesagtes Wort im Kontext zum vorherigen betrachtet wird. Der überprüfte Text wird farblich markiert in grün, gelb oder rot, je nachdem, ob das tatsächlich verwendete Wort unter den Top 10, Top 100 oder Top 1000 vorhergesagten Wörtern liegt. Die Histogramme zeigen Statistiken über den Text, wie zum Beispiel das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit des tatsächlichen Worts zur maximalen Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle und die Entropie der Top 10 Ergebnisse für jedes Wort. Auch wenn das Modell nicht auf dem allerneusten Stand ist, bietet es einen guten Überblick über die Wahrscheinlichkeit für KI-generierte Inhalte.

Das Fraunhofer SIT erforscht verschiedene Ansätze zur Erkennung von mit ChatGPT generierten Texten. Die Experten für Textforensik setzen dabei unter anderem eine eigens entwickelte Methode namens COAV zur Autorschaftsverifikation ein. Ursprünglich zur Aufdeckung von Plagiaten in wissenschaftlichen Arbeiten entwickelt, ermöglicht diese Methode auch die Unterscheidung zwischen Texten, die von ChatGPT oder einem Menschen verfasst wurden, basierend auf stilistischen Merkmalen. Durch den Vergleich von Textbausteinen und typischen Buchstabenkombinationen werden die Unterschiede zwischen den Texten ermittelt: Liegt der Text näher an GPT oder näher an einem menschlichen Verfasser? Hier erfahrt ihr mehr.

Vorstellung des AI Classifier (Quelle: OpenAI)

Auch OpenAI, die Schöpfer von ChatGPT, haben inzwischen eine KI-Erkennung veröffentlicht. Der AI Classifier ist ein Modell, das entwickelt wurde, um Texte zu klassifizieren und ihnen bestimmte Labels oder Kategorien zuzuweisen. Der Classifier basiert auf dem GPT-3-Modell, einem leistungsstarken Sprachmodell , das für eine breite Palette von Aufgaben eingesetzt werden kann. Er ist in der Lage, Texte in Echtzeit zu verarbeiten und Einschätzungen zu liefern. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der KI-Classifier von OpenAI keine eigenständige Lösung ist, sondern ein Werkzeug, das von Entwicklern und Unternehmen genutzt werden kann, um ihre spezifischen Anforderungen in Bezug auf Textklassifikation zu erfüllen. OpenAI sagt selbst: “Unser Klassifizierer ist nicht vollständig zuverlässig. In unseren Evaluierungen eines "Herausforderungsdatensatzes" englischer Texte erkennt unser Klassifizierer korrekt 26% der KI-geschriebenen Texte (wahre positive) als "wahrscheinlich KI-geschrieben", während er menschlich geschriebene Texte 9% der Zeit fälschlicherweise als KI-geschrieben einstuft (falsche positive). Die Zuverlässigkeit unseres Klassifizierers verbessert sich in der Regel, wenn die Eingabetexte länger werden. Im Vergleich zu unserem zuvor veröffentlichten Klassifizierer ist dieser neue Klassifizierer für Texte von neueren KI-Systemen signifikant zuverlässiger”.

(Quelle: Pixabay)

Was sagt eigentlich eine KI dazu?

Der Vollständigkeit halber haben wir auch ChatGPT gefragt, wie man am besten KI-generierte Texte erkennen kann, das bekamen wir als Antwort:

“Es ist oft schwierig, mit absoluter Sicherheit zu sagen, ob ein Text von einer KI generiert oder von einem Menschen geschrieben wurde, insbesondere wenn hochentwickelte KI-Modelle wie GPT-3.5 verwendet werden. Diese Modelle können Texte erzeugen, die beeindruckend menschenähnlich sind.

Es gibt jedoch einige Situationen, in denen man mit größerer Sicherheit sagen kann, dass ein Text von einer KI generiert wurde:

  1. Bekanntgabe oder Kennzeichnung: Wenn der Text ausdrücklich als von einer KI generiert gekennzeichnet ist, ist dies ein eindeutiger Hinweis. In einigen Fällen müssen KI-generierte Texte aus rechtlichen oder ethischen Gründen gekennzeichnet werden.
  2. Spezifische Kontextinformationen: Wenn spezifische Informationen über den Text oder die Quelle vorhanden sind und sie auf eine KI hinweisen, kann dies die Identifizierung erleichtern. Zum Beispiel, wenn ein automatisiertes System bekannt ist, das bestimmte Texte generiert.
  3. Spezifische Fehler oder Inkohärenzen: Wenn der Text offensichtliche Fehler enthält oder inkohärent ist, die von einer KI verursacht werden könnten, kann dies ein Indiz sein. KI-Modelle sind nicht fehlerfrei und können Schwierigkeiten haben, genaue und kohärente Texte zu erzeugen, insbesondere bei komplexen oder kontextbezogenen Fragen.
  4. Spezifische Anfragen oder Aufgaben: Wenn der Text spezifische Anfragen oder Aufgaben betrifft, die menschliches Fachwissen oder individuelle Erfahrungen erfordern, kann es wahrscheinlicher sein, dass er von einem Menschen geschrieben wurde. KI-Modelle können Schwierigkeiten haben, auf solche Anfragen angemessen zu reagieren.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass mit dem Fortschritt der KI-Technologie und der Entwicklung immer leistungsfähigerer Modelle die Grenze zwischen KI-generierten und von Menschen geschriebenen Texten zunehmend verschwimmen kann. Es ist möglich, dass zukünftige Modelle noch schwerer zu erkennen sind. Daher ist eine umfassende Analyse und Bewertung des Textes sowie möglicher zusätzlicher Informationen oft erforderlich, um eine fundierte Einschätzung zu treffen.”

Wie findet ihr die Tools? Welche könnt ihr uns noch empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare, wir sind gespannt!

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Jede:r von uns erinnert sich sicherlich an mindestens eine Lehrerin oder einen Lehrer, die sich in ihrer Vergangenheit besser für einen anderen Beruf entschieden hätten: Der Draht zu den Schüler:innen fehlte, in der Klasse war es ständig laut und Unterrichtsinhalte beibringen war auch eher schwierig. Dass der Lehrberuf nicht für jeden etwas ist, liegt auf der Hand. Zusätzlich gibt es viele individuelle Gründe, warum sich Menschen für diesen Weg entscheiden. Doch wie kann man sicher sein, dass der Lehrberuf zu einem passt? Wie wird man überhaupt Lehrer:in und welche Eigenschaften sollte man dafür haben? In diesem Artikel gehen wir genau diesen Fragen nach. Unterstützt werden wir dabei durch die Einschätzung einer Lehramtsstudentin, die unter dem Namen Mrs.K Einblicke rund um die Liebe zu ihrem Beruf auf ihrem Instagram-Kanal teilt.

Der Weg in den Lehrberuf

Der klassische und bekannteste Weg ist das Lehramtsstudium an einer Hochschule. Das Studium dient hier der Ausbildung zur Lehrkraft, besteht aus zwei Staatsexamen und wird am Ende mit einer Staatsexamensprüfung abgeschlossen. Die Länge des Studiums ist dabei von der Schulform abhängig, in der man als zukünftige Lehrkraft unterrichten möchte. Zusätzlich gibt es noch eine andere Möglichkeit, um Lehrer:in zu werden: Den Quereinstieg ins Lehramt. Dabei müssen Quereinsteiger:innen einen Hochschulabschluss mitbringen, der nicht auf Lehramt bezogen ist und trotzdem zu einem ausgeschriebenen Fach an der Schule passt. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, absolvieren sie eine Ausbildung zur Lehrkraft. Eigene Vorerfahrungen und Vorwissen sind dabei nicht zwingend notwendig, können aber sehr hilfreich sein. Egal ob klassisches Studium oder Quereinstieg: Jedes Bundesland hat hier eigene Regeln, die unbedingt vorher beachtet werden sollten.

Welche Eigenschaften sollten angehende Lehrkräfte mitbringen?

Das Aufgabenfeld von Lehrer:innen ist umfassend und bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Dabei gibt es mehrere Eigenschaften, die für eine Lehrkraft grundlegend sind. Für Mrs.K sind Verständnis und Empathie die wichtigsten Eigenschaften, wie sie aus eigenen Erfahrungen berichtet: „Man muss sich in andere Menschen hineinversetzen können, um ihre Beweggründe zu verstehen und ihnen so helfen zu können. In meiner Arbeit als Vertretungslehrerin habe ich das sehr oft gespürt, nicht nur mit den Schüler:innen, sondern auch mit Kolleg:innen.” Als Lehrer:in muss man gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen können, an deren Entwicklung man maßgeblich mitwirkt. Damit verbunden ist ein ausreichendes Durchsetzungsvermögen, da es wichtig ist, vor einer großen Gruppe verschiedener Menschen bestimmte Lernziele durchzusetzen und einen Raum zu schaffen, in dem gemeinsam gelernt werden kann. 

Im Tagesablauf von Lehrer:innen gibt es sich ständig ändernde Situationen, wie z.B. eine spontane Vertretungsstunde. Laut Mrs.K ist es hier besonders wichtig flexibel zu sein, um auf diese Änderungen reagieren zu können. Was für sie auch von großer Bedeutung ist: „Man muss es mit Herz und Liebe machen, denn dann macht es auch Spaß und man lässt sich nicht von den negativen Seiten oder Momenten runterziehen. Wenn man genau hinschaut, findet man wirklich jeden Tag immer wieder Momente, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern.”

Zudem sollten sich zukünftige Lehrer:innen für die neuesten Entwicklungen interessieren und gegenüber Zukunftstrends offen sein: Was interessiert meine Schüler:innen? Gibt es neue Unterrichtsmethoden und Änderungen in meinem eigenen Fach? Was spielt  sich auf dem Feld der Digitalisierung ab und was kann hiervon für meinen eigenen Unterricht relevant sein? Auch Lehrer:innen sollten wie ihre Schützlinge niemals aufhören, Neues dazuzulernen.

Tipp aus der Praxis: Sammelt (frühzeitig) Erfahrung! 

Mrs.K wollte schon immer mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und war sich so von Anfang an sicher, dass der Beruf zu ihr passt. Für alle Interessierten am Lehrberuf hat sie eine klare Antwort: „Sammelt so viel Erfahrung wie ihr könnt! Macht Praktika in Schulen, helft in Vereinen oder Nachhilfen aus und überprüft, ob ihr wirklich euer ganzes Leben lang mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollt.” Nur durch eigene Erfahrungen kann man feststellen, ob man den Anforderungen dieses Berufs auch wirklich gerecht werden kann. Reichen diese Erfahrungen nicht aus, gibt es hier einen letzten Rat: Nachfragen. Lehrkräfte mit einiger Berufserfahrung können viele Einblicke in ihren Alltag als Lehrer:in geben und brennende Fragen beantworten. Auch kann der Besuch von konkreten Beratungsangeboten helfen, zum Beispiel die Info-Tage an Universitäten oder das Angebot von Einrichtungen zur Berufsberatung.

Lehrer:in werden kann nicht jede:r und es passt auch nicht zu jeder Person. Man sollte sich vorher also ausreichend Gedanken machen, ob dieser Beruf zu einem selbst, den Eigenschaften und Interessen passt. Zudem können vorherige Praktika und der Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrkräften helfen, bei dieser Entscheidung zu unterstützen. Ein solcher Entschluss sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Sollte man sich aber dafür entscheiden, hat man einen aufregenden Weg voller Potenziale vor sich, wie Mrs.K sagt: „Der Lehrerberuf ist einer der wohl schönsten Berufe, in dem man so vieles zurückbekommt. Ich kann es nur jedem raten, diesen Berufsweg einzuschlagen und die Fächer zu unterrichten, die einem selbst auch Freude machen.”

Steht ihr auch vor der Frage, ob ihr Lehrer oder Lehrerin werden wollt? Was findet ihr bei dieser Entscheidung hilfreich? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Frankfurt am Main. Eine Untersuchung der Universität Erfurt hat gezeigt: Talking Hands Flipbooks können die Kommunikation von Personen mit Down-Syndrom anregen. Ein wichtiges Forschungsthema mit Potenzial für tiefergehende Studien im Rahmen von Inklusion. 

Erst vor kurzem haben wir auf Lehrer-News Deutschlands schwierige Geschichte mit Inklusion beleuchtet, auch an Hand von Betroffenen wie Menschen mit Down-Syndrom. Welche Ansätze gibt es aktuell? Ein junges Unternehmen, das sich für Inklusion einsetzt und ebenfalls Teil unserer Themenwoche Inklusion war, ist Talking Hands

Gründerinnen Maria Möller und Laura Mohn wollen mit ihrem Projekt spielerisch einen Einstieg für Kinder in die Welt der Gebärdensprache geben. Die eigens erstellten, farbenfrohen Daumenkinos sollen mittels Gamification-Ansatz Kindern so früh wie möglich Grundlagen und Vokabeln vermitteln. Somit wird Inklusion als Lebensweise erlernt, behinderte Personen dank einfacherer Kommunikation weniger fremd gemacht und der Spracherwerb gefördert. 

Dass das Talking Hands Konzept Erfolgspotential besitzt, zeigt eine Studie der Universität Erfurt. Saskia Wiesner, Lehramtsanwärterin und Studentin, untersuchte im Rahmen ihrer Masterarbeit eine mit Talking Hands arbeitende Klasse in Thüringen über vier Wochen, sowie das kommunikative Verhalten einer achtjährigen Schülerin mit Down-Syndrom innerhalb der Klasse. In dieser Einzelfallstudie ergab sich, nach Auswertung von Fragebögen und Unterrichtsvideographien, dass “der Einsatz der talking hands flipbooks das Sprechen der Schülerin mit Down-Syndrom angeregt und sich der Blickkontakt zu Kommunikationspartner:innen vermehrt hat.” 

Da es sich hierbei allerdings um eine Einzelfallstudie handelt, besteht noch Bedarf für weitere Untersuchungen. Projekte wie Talking Hands haben jedoch mit Sicherheit Potenzial und könnten bei der Inklusion an Schulen helfen. Dem ist sich auch Saskia selbst bewusst und schließt ihre Nachricht auf der Talking Hands Webseite ab mit: “Jede Lerngruppe ist verschieden und deshalb ist eine gewisse Kreativität gefragt.”

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Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage hat sich die Anzahl der Nichtschwimmer unter den Grundschüler:innen in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Demnach sind 20 Prozent der Kinder nicht in der Lage, sich im Wasser selbstständig und sicher fortzubewegen. Wie kam es zu diesen besorgniserregenden Zahlen und was kann getan werden, damit sie nicht noch weiter sinken?

Verlust einer Kulturturtechnik 

Dabei war Schwimmunterricht in Deutschland lange Zeit selbstverständlich. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist die größte Wasserrettungsorganisation der Welt und Spitzenreiter in Bezug auf die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Ute Vogt, Präsidentin der DLRG sieht im Schwimmen viel mehr als nur einen Sport: "Schwimmen ist eine Kulturtechnik, die zur Grundausbildung gehört, wie das Lesen, Schreiben und Rechnen". Beim Beglückwünschen von Olaf Scholz zu seinem Amtsantritt als Bundeskanzler, hat der Verein den Wunsch geäußert, dem Schwimmunterricht in Zukunft einen Allgemeinplatz an deutschen Schulen einzuräumen. 

Es muss ja nicht jeder Rettungsschwimmer:in mit goldenen Abzeichen werden. Bronze allerdings sollte schon drin sein, so meint Christian Landsberg, Leiter im DLRG-Präsidium. Ute Vogt sieht die Relevanz der Schwimmfähigkeit auf derselben Ebene wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Was steht dem Schwimmen lernen also im Weg?

Ertrinken von Chancen

Ein Faktor, der zu der großen Anzahl an Nichtschwimmer:innen beitrug, war die Corona-Pandemie in den letzten Jahren. Wie in vielen anderen Bereichen wurde die Nicht-Schwimmer-Problematik durch die Pandemie nur noch verschärft und förderte, was bereits vorher schwelte: massive Probleme im deutschen Bildungssystem, welche es zu lösen gilt. Ein Trend hatte sich bereits in den Jahren zuvor abgezeichnet: Es gibt zu wenig Lehrkräfte, die Schwimmunterricht geben könnten – und das landesweit. Erschwerend hinzu kommt ein Mangel an Schwimmhallen, von denen immer mehr aufgrund von Sanierungsproblemen oder horrenden Energiepreisen schließen. Peter Pattke, Präsident des sächsischen Sportlehrerverbands, hat Zweifel daran, wie man die Lage überhaupt noch verbessern kann: “Man muss auch einfach mal ehrlicherweise sagen, dass Corona, wie bei allen Sachen, als Brennglas fungiert. Wenn schon vorher die normale Absicherung kaum noch möglich war, dann ist es in einer Krisensituation erst recht nicht möglich."

Das Einkommen von Familien scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen. 49 Prozent der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2500 Euro können nicht schwimmen. Bei einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen über 4000 Euro sind es dagegen nur zwölf Prozent.

Wo ist der Rettungsring?

Was kann getan werden, damit auch künftige Generationen wieder schwimmen lernen? Versuche zur Verbesserung gab es bereits in der Form von Gutscheinen, die beispielsweise vom sächsischen Kultusministeriums an Eltern ausgegeben wurden, um diese dann bei Schwimmvereinen einzulösen. Ein gut gemeinter Versuch, allerdings sind die Vereine oft ausgebucht. Auf einen Platz wartet man mitunter Jahre. Pattke ist zudem der Meinung, dass der Schwimmunterricht nur in der Schule alle Kinder erreichen kann. Des Weiteren sieht er hier ein Versagen der Gesellschaft darin, Grundfertigkeiten für das Leben nicht an die Kinder weiterzugeben. 

Dennoch haben Eltern und Lehrkräfte einige Möglichkeiten, selbst unterstützend tätig zu werden. Darunter fällt z.B. die Suche nach Kooperationspartnern, Stiftungen, Initiativen oder Sportvereinen, um Schwimmunterricht an der jeweiligen Schule möglich zu machen. Auch wenn die Schule die gesetzlich geregelten 30 Minuten Schwimmunterricht pro Woche im Jahr nicht einhalten kann, so würde sich eine Projektwoche mit der Unterstützung einer dieser Organisationen anbieten. Weiterhin hat Tübingen einiges an Erfolgen gefeiert mit dem Projekt “Schwimmen für alle Kinder” mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen aus Familien mit wenig Geld kostenfrei schwimmen beizubringen.

Einen besonderen Ansatz verfolgt hier die Josef Wund Stiftung: Fahrende Schwimmbecken oder auch Schwimmcontainer, die mit einem Sattelzug zu den Schulen gebracht werden, mitsamt Umkleidekabinen und Duschen.

Falls ihr demnächst eine Schwimmstunde planen solltet, haben wir euch hier einen Ratgeber der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herausgesucht. Das Portal Kita.de bietet ebenfalls einige nützliche Tipps und Tricks für die Schwimmstunde.

Was sind eure Erfahrungen in Bezug auf den Schwimmunterricht? Teilt eure Erfahrungen doch gerne in den Kommentaren.

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Die kürzlich veröffentlichte IGLU-Studie 2021 hat für einen Aufschrei in Deutschland gesorgt. Die Ergebnisse zur Lesekompetenz von Grundschüler:innen schockierten Politiker und Bildungsverbände gleichermaßen. Mit alarmierenden Befunden und einer deutlichen Verschlechterung im Vergleich zu früheren Messungen werden die Konsequenzen der unzureichenden Lesekompetenz von Grundschülerkindern sichtbar. Finanzielle Förderung, Konsequenzen und Forderungen stehen im Fokus der Diskussion, da die Studie die Warnungen von Lehrer:innen bestätigt und einmal mehr die Schwächen und Ungerechtigkeiten unseres Bildungssystems verdeutlicht.

Die Kernaussagen von IGLU 2021

(Quelle: Waxmann Verlag

Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) ist eine internationale Vergleichsstudie, die alle fünf Jahre durchgeführt wird. Sie untersucht die Lese- und Leseverständniskompetenz von vierten Klassen in verschiedenen Ländern. Die IGLU-Studie wurde erstmals im Jahr 2001 von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführt. Ziel der Studie ist es, Informationen über den Leseerwerb und die Leseleistungen von Grundschulkindern zu sammeln und länderübergreifende Vergleiche anzustellen.

Die Studie beinhaltet sowohl eine Kompetenzerfassung der Schüler:innen als auch die Erhebung von Hintergrundinformationen über Bildungssystem, Unterrichtsgestaltung und schulische Umgebung. Die Ergebnisse der IGLU-Studie liefern wichtige Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Bildungssystemen und Unterrichtsmethoden im Bereich des Lesens. Sie ermöglichen einen internationalen Vergleich der Leseleistungen und dienen als Grundlage für Bildungsreformen und -verbesserungen in den teilnehmenden Ländern.

Die Ergebnisse der IGLU-Studie 2021 zeigen, dass die durchschnittliche Lesekompetenz in Deutschland deutlich niedriger ist als noch vor 20 Jahren. Rund ein Viertel der Grundschulkinder erreichte im internationalen Vergleich keine ausreichende Lesekompetenz, was langfristig zu Schwierigkeiten im schulischen und sozialen Leben führen kann. Trotz 20 Jahren Forschung hat sich die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland nicht verbessert.

Im internationalen Vergleich liegt die durchschnittliche Leseleistung von Viertklässlern in Deutschland mit 524 Punkten im Mittelfeld. Allerdings ist die durchschnittliche Leistung im Vergleich zu früheren Studien gesunken. Andere europäische Länder wie Italien, Bulgarien, Polen, Finnland und das Vereinigte Königreich haben höhere Durchschnittswerte erreicht. An der Spitze der Liste stehen Singapur und Hongkong.

In Deutschland hat sich die Kluft zwischen guten und schlechten Lesern im Vergleich zu 2001 vergrößert, außerdem erreicht etwa ein Viertel der Kinder nicht einmal den Mindeststandard. Der Anteil derjenigen, die gut bis sehr gut lesen können, hat abgenommen, während der Anteil derjenigen, die die mittleren Leistungsanforderungen nicht erreichen, zugenommen hat. Trotz verschiedener Maßnahmen in den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Bildungserfolg und Bildungsgerechtigkeit in Deutschland nicht verbessert. Nach wie vor gibt es je nach familiärem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler erhebliche Unterschiede in den Ergebnissen und Empfehlungen für das Gymnasium. Leistungsunterschiede, die mit sozialer Ungleichheit und Zuwanderung zusammenhängen, sind weiterhin ausgeprägt.

(Quelle: Creative Commons / Matti Karstedt)

Reaktionen: Bildungswende oder “Großes Schulterzucken”? 

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bezeichnete die Ergebnisse der IGLU- Studie als “alarmierend”. Auf LinkedIn äußerte sie sich wie folgt: “Die #IGLU-Studie zeigt, dass wir dringend eine bildungspolitische Trendwende benötigen. Gut lesen zu können, ist eine der wichtigsten Grundkompetenzen und das Fundament für Bildungserfolg. Es ist daher alarmierend, wenn ein Viertel unserer Viertklässlerinnen und Viertklässler beim Lesen als leistungsschwach gilt. Der Bund unterstützt derzeit schon mit Initiativen wie Lesestart 1-2-3 und BiSS-Transfer. Mit dem #Startchancen-Programm wollen wir das noch nachhaltiger tun. Etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler sollen Startchancen-Schulen werden. Dabei wollen wir einen Fokus auf Grundschulen und die Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen legen. Bund und Länder können so gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit sorgen und den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufbrechen. Wir müssen jetzt tun, was für die Kinder am besten ist.”  

Auch der Deutsche Philologenverband (DPhV) zeigt sich berunruhigt. Der Verband warnt vor gravierenden Konsequenzen, die sich aus der ungenügenden Lesefähigkeit ergeben könnten. Laut DPhV-Bundesvorsitzender Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing gefährdet die mangelnde Lesekompetenz nicht nur die gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Der DPhV fordert eine konsequentere Förderung bereits in der vorschulischen Phase sowie die konsequente Umsetzung des Leistungsprinzips an Grundschulen. Die Studie zeigt eine erhebliche Verschlechterung der Leseleistung von Grundschülerinnen und Grundschülern in den letzten 20 Jahren. Der DPhV fordert frühzeitige Interventionen, den Ausbau von Sprachförderprogrammen, eine konsequente Bewertung der Lesefähigkeit in der Grundschule und die Professionalisierung von Lehrkräften im Bereich der Leseförderung. Zudem unterstützt der Verband den “Nationalen Lesepakt” der Stiftung Lesen und die Kampagne “Lesen fördern - Bildung stärken” des Arbeitskreises Jugendliteratur. Hier gelangt ihr zum Positionspapier.

(Quelle: Creative Commons / Crosis de)

Auch Netzlehrer Bob Blume hat sich in einem Kommentar auf der Webseite des Deutschen Schulportals zu Wort gemeldet. Der Text "Die katastrophale Lesestudie und das große Schulterzucken" behandelt die besorgniserregenden Ergebnisse der IGLU-Studie zur Lesekompetenz von Viertklässlern und kritisiert die gleichgültige Reaktion darauf. Der Text betont, dass mangelnde Lese- und Schreibfähigkeiten nicht nur den zukünftigen Erfolg der Kinder beeinträchtigen, sondern auch die Funktionsfähigkeit einer Demokratie gefährden. Er weist daraufhin, dass etwa ein Viertel der Viertklässler nicht richtig lesen kann und dass soziale Herkunft und Migrationshintergrund zu einem Leistungsnachteil führen. Des Weiteren wird in seinem Beitrag die Durchlässigkeit des Bildungssystems diskutiert, wobei er feststellt, dass sie hauptsächlich nach unten besteht. Armut wird als eines der Hauptprobleme identifiziert, das die Bildungsmöglichkeiten beeinflusst. Eltern seien aufgrund von finanziellen und ressourcenbedingten Einschränkungen oft nicht in der Lage, ihre Kinder angemessen zu fördern. Blume findet es besorgniserregend, dass jährlich rund 50.000 junge Menschen ohne Schulabschluss bleiben und in seinen Augen bedeutet nicht lesen zu können, von der Teilhabe ausgeschlossen zu sein. Blume betont, dass die Bildungspolitik dringend verbessert werden muss, um die demokratische Teilhabe und Chancengleichheit zu gewährleisten. Abschließend wird die mangelnde Reaktion und die Suche nach Schuldigen statt nach Lösungen in der Bildungspolitik kritisiert. Es wird nach den Konsequenzen und Verantwortlichen gefragt und betont, dass eine fundamentale Veränderung eines ungerechten Systems erforderlich ist, um die Situation zu verbessern. Blume endet mit einer klaren Forderung nach Veränderung: “Die Katastrophe ist da! Sie betrifft Hunderttausende Kinder. Sie betrifft jene, die später gemeinsam in unserer Gesellschaft leben sollen. Und ein gutes Leben führen. Sie betrifft jene, die dafür sorgen, dass unsere Demokratie fortbesteht. Wer spricht darüber Klartext? Wer trifft dahingehend Entscheidungen? Wer fordert eine fundamentale Änderung eines zutiefst ungerechten Systems?” Resigniert schließt er, dass sich, wie bisher, auch weiterhin vermutlich nichts ändern wird.

Wie es nun weitergeht

Aus der Pressemeldung der TU Dortmund geht hervor, dass der Rückgang der mittleren Lesekompetenz und der hohe Anteil von Schüler:innen mit unzureichender Lesekompetenz gezielte Maßnahmen erfordern. Trotz zahlreicher Bemühungen in den letzten 20 Jahren seien die gewünschten Verbesserungen weitgehend ausgeblieben. Die Bildungsungleichheiten habe sich in den letzten 20 Jahren in Deutschland praktisch nicht verändert, was hohe Kosten für die betroffenen Schüler:innen, die Gesellschaft und das Land verursache. Es sei notwendig, die grundlegenden Kompetenzen wie die Lesekompetenz durch eine systematische Förderung in den ersten Grundschuljahren zu sichern und zu erweitern. Sowohl schwache als auch starke Lesende müssten gefördert werden. Die Quantität der lesebezogenen Aktivitäten in der Unterrichtszeit sollte erhöht werden, da Deutschland im Vergleich zum internationalen Durchschnitt weniger Zeit dafür aufwendet. Deutschland müsse sicherstellen, dass alle Kinder am Ende der Grundschulzeit über grundlegende Lesekompetenz verfügen.

Der immense Lehrermangel stellt einen maßgeblichen Faktor für den Rückgang der Lesekompetenz dar. Aufgrund von Personalmangel fällt in vielen Schulen Unterricht aus, was sich negativ auf die kontinuierliche Förderung der Schüler:innen auswirkt. Zudem sind die Klassen oft überfüllt, was es schwierig macht, individuelle Unterstützung und gezielte Leseförderung anzubieten. Die begrenzte Zeit im Unterricht erlaubt es den Lehrkräften oft nicht, ausreichend Raum für das Lesen und die Entwicklung der Lesekompetenz zu schaffen. Dieser Faktor trägt maßgeblich dazu bei, dass die Lesekompetenz abgenommen hat.

Der Thüringer Philologenverband hat angesichts der IGLU-Studie eine stärkere vorschulische Bildung gefordert. Flächendeckende Programme zur Sprachförderung wie beispielsweise „die ganze Schule liest“ könnten auch in Kitas sinnvoll sein. Auch ein verpflichtendes Vorschuljahr, das die Kinder gezielt auf die Schule vorbereiten soll, könnte Abhilfe schaffen. Es soll Aktivitäten beinhalten, die neben Grundfähigkeiten wie dem Lesen auch Konzentration, Feinmotorik und soziale Interaktion fördern. Die Ergebnisse der Studie, insbesondere der hohe Anteil von Grundschüler:innen mit unzureichender Lesekompetenz, werden als besorgniserregend betrachtet, da sie nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen auf den Standort Deutschland haben. Der Philologenverband betont die Bedeutung frühzeitiger Förderung in der Grundschule und schlägt vor, dass Sonderpädagogische Fachkräfte und Förderschullehrkräfte die Kolleginnen und Kollegen an den Grundschulen unterstützen sollten. 

Vorschulprogramme, die Kinder gezielt auf die Grundschule vorbereiten sollen, könnten eine sinnvolle Maßnahme sein, um den Übergang in die Schule zu erleichtern und Grundfähigkeiten wie das Lesen zu stärken. Durch diese Programme würden den Kindern wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen vermittelt, die für den schulischen Erfolg von großer Bedeutung sind. Allerdings stellt die große Personalnot in Kitas und der Mangel an verfügbaren Plätzen eine Herausforderung dar. Für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit würde dies ebenfalls nicht sorgen. Schließlich würde das gesamte Problem erst einmal nur verlagert, aber nicht gelöst werden. 

Mit einem schriftlichen Appell richtete sich ein Bündnis aus 90 Organisationen am vergangenen Donnerstag an Bundeskanzler Olaf Scholz. Der bundesweite Appell von Bildungsorganisationen, Gewerkschaften und Elternverbänden fordert einen grundlegenden Umbau des Bildungssystems unter dem Motto: “Bildungswende jetzt!”. Am 23. September findet der erste bundesweite Protesttag der Initiative statt.

Was haltet ihr von diesen Vorschlägen? Ist es sinnvoll, mehr auf vorschulische Bildung zu setzen? Welche Gefahren seht ihr im schlechten Abschneiden bei der IGLU-Studie?

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Errare humanum est. (Irren ist menschlich.)

Latein ist de facto eine sogenannte „tote Sprache“, die bestenfalls in Filmen, alten Büchern oder Harry Potter-Zaubersprüchen Verwendung findet. Wenn Schüler:innen sich in der Schule für Latein entscheiden, dann meistens nur vor dem Hintergrund, dass sie das Latinum für den von ihnen angestrebten Studiengang benötigen. Laut dem statistischen Bundesamt ist die Zahl der Schüler:innen, die Latein als zweite Fremdsprache wählen, seit Jahren rückläufig. Leider lassen sich Schüler:innen häufig von dem angestaubten Image der Sprache abschrecken. Darüber hinaus gilt Latein als sehr komplex und äußerst kompliziert. Doch Latein ist gar nicht so schlimm wie sein Ruf! Wir stellen euch fünf Social-Media-Kanäle vor, mit denen ihr euren Schüler:innen beweisen könnt, dass sie sich in puncto Latein (und Lateinunterricht) geirrt haben.

Omne initium difficile est. (Aller Anfang ist schwer.)

Einer der populärsten Latein-Accounts auf Instagram ist @latein_lebt. Hinter dem Account steckt @jana_norda aus Papenburg, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, lateinische Vokabeln und Redewendungen in humorvolle Bilder und Illustrationen zu verpacken. Visualisierungen können nachweislich zu einem erhöhten Lernerfolg beitragen. Jana versteht es zudem, Situationen und Gegenstände des Alltags zu wählen, was ihre Eselsbrücken noch einprägsamer macht. Der Account ist vor allem für Einsteiger geeignet, die ein erstes Gefühl für die lateinische Sprache gewinnen wollen und inspiriert dazu, Vokabellernen einmal von einer anderen Seite anzugehen. Vielleicht kann ein wenig Witz dabei helfen, auch eure Schüler:innen zum Lernen zu animieren.

(Quelle: @latein_lebt)

Docendo discimus. (Durch Lehren lernen wir.)

Wer wäre besser geeignet, um Kasusfunktionen und Epikanalysen zu erklären als zwei waschechte Lehrer? Auf YouTube sind die beiden deutschen Shootingstars in Sachen Latein @Lateinlehrer F. und @deinlateinlehrermagisterbe3370. 

Hinter @Lateinlehrer F. steckt Frank Fürst, Lateinlehrer am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach, Bayern. Er betreibt seinen Kanal seit drei Jahren und hat mittlerweile über 100 Erklärvideos hochgeladen. Die im Schnitt dreiminütigen Videos vermitteln visuell ansprechend komplexe Wissensinhalte in kompakter Form und das sehr erfolgreich: Insgesamt wurden seine Videos bereits 1.576.224 Mal geklickt. 

(Quelle: Lateinlehrer F.)

Im Vergleich deutlich länger sind die Videos von “Dein Lateinlehrer Magister Berolinensis” (@deinlateinlehrermagisterbe3370), der in seiner Kanalbeschreibung gleich klar stellt, dass Latein keineswegs tot ist. Dies macht er auch mit seinen Videos deutlich, in denen er sich hauptsächlich lateinischer Literatur sowie deren Aussprache widmet. Sowohl blutige Latein-Anfänger als auch Abiturienten werden auf diesem Kanal für Lateinunterricht fündig. 

(Quelle: @deinlateinlehrermagisterbe3370)

Exercitatio artem parat. (Übung macht den Meister)

Hinter dem nächsten Instagram Account @navigium_latein, steckt die gleichnamige Lern- und Lehrsoftware Navigium in Kooperation mit dem @ernstklettverlag. Auf ihren Social Media Kanälen präsentiert sie hauptsächlich Vokabelhilfen für Schüler:innen. Die Software bietet darüber hinaus einzigartige Möglichkeiten für einen didaktisch und pädagogisch sinnvollen Latein-Unterricht von der 5. Klasse bis zum Abitur, unter anderem mittels Gamification. Denn nur wer sich aktiv mit der Sprache auseinandersetzt, wird auch Fortschritte erzielen und am Ende zum Latinum (ob klein oder groß) gelangen.

Latein zu lernen kann großen Spaß bereiten, ist aber ohne Frage durchaus auch anstrengend. Wenn der Kopf der Schüler:innen mal wieder raucht, kann es hilfreich sein, der eigenen Verzweiflung mit Selbstironie zu begegnen. Der Instagram-Account @latinonde macht vor, wie das geht. Hier finden sich hauptsächlich witzige Latein-Memes. Der Account gehört zu der kostenlosen Latein-Lernapp Lateinon, die unter anderem einen Vokabeltrainer sowie dem individuellen Lernlevel angepasste Übungsklausuren anbietet. 

(Quelle: @lateinonde)


Wir hoffen, dass mit Hilfe der vorgestellten Social Media-Kanäle die Vorurteile eurer Schüler:innen gegenüber der lateinischen Sprache nun ein für alle mal ad acta gelegt werden können. Lasst euch von den vorgestellten Kanälen inspirieren und übernehmt gerne den ein oder anderen Ansatz für euren Latein-Unterricht, denn am Ende gilt: Qui audet adipiscitur! (Wer wagt, gewinnt!)

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Es gibt immer einen Grund zu feiern! Wer das für blinden Optimismus hält, der muss nur einen Blick in die Liste der Jahrestage 2023 werfen. Für das aktuelle Jahr sind hier mehr als 400 nationale und internationale Aktions-, Gedenk- und Welttage verzeichnet – das sind mehr feierliche Anlässe als Tage im Jahr. Mögen die Berechtigung vom Welttag des Purzelbaums (27. Mai) oder dem Tag des Deutschen Butterbrotes (29. Mai) streitbar sein, setzen andere Tage wie beispielsweise der Weltnichtrauchertag (31. Mai) dringliche Zeichen. Selbstverständlich steht auch der heutige Tag unter einem Leitsatz: Ausgehend von den Französischen Speläologischen Vereinigungen wurde in einer internationalen Übereinkunft der 6. Juni als Tag der Höhlen und der unterirdischen Welten festgelegt. Dass es sich dabei nicht bloß um einen weiteren Punkt auf einer „Die kuriosesten Feiertage der Welt“- Liste handelt, zeigen laufende Bestrebungen, diese Initiative als UNESCO-Projekt zu nominieren. UNESCO Welttage gedenken berühmten Persönlichkeiten und wichtigen historischen Ereignissen. Wir zeigen euch, wieso der Höhlentag in diesem Zusammenhang durchaus seine Berechtigung hat und warum Höhlen darüber hinaus ein erstklassiges Unterrichtsthema sind!

Zunächst einmal alles auf Anfang. Die Menschheitsgeschichte begann in der Steinzeit. In der Steinzeit war Stein der wichtigste Werkstoff – daher auch der Name. Die Menschen dieser Epoche werden im Volksmund häufig als “Höhlenmenschen” bezeichnet. Auch wenn man heute weiß, dass die frühen Menschen bereits selbstgebaute Hütten bevorzugten – Höhlen waren häufig sehr kalt und dunkel – so boten Hohlen dennoch einen gewissen Schutz und waren vor allem kulturell bedeutsam. Davon zeugen heute noch Höhlenmalereien auf der ganzen Welt.   

Quelle: Blautopf.de

Eine ganze Reihe solcher alt- und mittelsteinzeitlicher Fundstellen befinden sich am Südrand der Schwäbischen Alb im Ach-, Blau und Lonetal. So wurde das Geißenklösterle im Achtal bei Blaubeuren bereits 2017 von der UNESCO zum Welterbe ernannt. Das Geißenklösterle gehört zu den wichtigsten altsteinzeitlichen Fundstellen der Welt. Es ist die erste modern gegrabene Fundstelle, daher sehr gut erforscht und gilt unter Forschern als Referenzfundstelle für die Altsteinzeit Europas. Man fand in dieser Höhle 40.000 Jahre alte figürliche Kunstwerke aus Mammutelfenbein sowie drei kleine Flöten, die weltweit zu den ältesten Nachweisen für Musikinstrumente und somit menschlicher Kultur zählen. Trotz der spektakulären Funde ist die Höhle in ihrer Erscheinung eher unscheinbar.

Umso imposanter wirkt daneben der sogenannte Blautopf (ebenfalls in Blaubeuren), die zweit wasserreichste Karstquelle Deutschlands. Bekannt ist die Quelle für ihre intensive blaue Färbung, hinter der ein physikalischer Effekt steckt: Das Tageslicht wird an nanoskaligen Kalkpartikeln gestreut. Durch die  geringe Größe der Partikel wird blaues Licht bevorzugt gestreut und erzeugt das blaue Leuchten. Dieses Phänomen trägt den Namen Rayleigh-Streuung. 

Forschungstaucher in den 1950er Jahren machten jedoch die Entdeckung, dass das wahre Wunder unter dem Wasser der Quelle liegt: In etwa 20 Meter Tiefe stießen sie auf den Eingang zu einem massiven Höhlensystem, das heute als eines der größten in ganz Deutschland gilt. Nach derzeitigem Forschungsstand beträgt die Gesamtlänge der Blautopfhöhle 16,8 Kilometer. In dem weitverzweigten Höhlensystem sammeln sich immense Wassermassen, die dann am Blautopf an die Oberfläche drängen. Der hohe Wasserdruck hat so im Laufe der Zeit einen trichterförmigen Quelltopf mit einem Durchmesser von etwa 40 Metern an der Oberfläche ausgespült, der bis in eine Tiefe von 22 Metern reicht. Bevor die Erforschung des Blautopfs Mitte des vergangenen Jahrhunderts begann, mussten immer wieder Märchen und Mythen als Erklärung für das Naturschauspiel herhalten. So wurde die Wasserfärbung einst dadurch erklärt, dass täglich ein Fass voller Tinte in die Quelle geschüttet würde. Ein weiterer Volksglauben besagte, dass der Blautopf bodenlos sei.

Grundriss der Blautopfhöhle. Quelle: Blautopf.de
Wasserspiegelung der Gipslappen in der Barbarossahöhle. Quelle: Redaktion

Als sagenumwoben gilt auch die Barbarossahöhle im Nationalen GeoPark Kyffhäuser im Norden Thüringens. Der Sage nach soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa in einem unterirdischen Schloss solange schlafen, bis Deutschland geeint ist. Sein Bart wächst um einen runden Tisch. Bis jetzt reicht er zweimal herum, doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das Ende der Welt oder Barbarossa wacht auf und beginnt seine Herrschaft erneut. Und es heißt, bis dahin werde kein guter Kaiser mehr kommen. Wen solche Legenden kalt lassen, der lässt sich vielleicht von den Besonderheiten der Barbarossahöhle beeindrucken. Die 13.000 m² große Höhle ist eine von weltweit nur zwei existierenden Schauhöhlen im Anhydritgestein und damit eine geologische Rarität. Wenn Anhydrit Wasser aufnimmt, wird es zu Gips. Das Ergebnis sind bis zu ein Meter lange Gipslappen die bizarr von der Decke der Höhle hängen. Zudem befindet sich in der Höhle einige Seen mit kristallklarem Wasser, in dem die Spiegelungen der Gipslappen doppelt imposant wirken. Entdeckt wurde die Höhle 1865 beim Vortrieb eines Stollens für den Kupferschieferbergbau. Außergewöhnlich für die damalige Zeit: Die Interessen des Bergbaus wurden zugunsten der Erschließung und Präsentation des Naturphänomens noch im Folgejahr zurückgestellt.

Dass die internationalen Bemühungen der Erforschung und des Schutzes von Karsterscheinungen und unterirdischer Welten durchaus berechtigt sind, leuchtet mittlerweile wahrscheinlich ein. Um den Schutz der Natur und ihrer Schätze nachhaltig zu gestalten, sollte möglichst schon bei den Kleinsten ein Bewusstsein dafür geschaffen werden. Der heutige Tag der Höhlen und der unterirdischen Welten bietet dafür den perfekten Rahmen. Wir haben euch hier eine Sammlung an Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, die bei der Vermittlung behilflich sein können. 

Auf den Spuren der Höhlenmalerei 

Sekundarstufe I: Auf der Internetseite von meinunterricht könnt ihr kostenlose Arbeitsmaterialien zu Höhlen und Höhlenmalerei herunterladen. Das Material eignet sich besonders als Einstieg für jüngere Kinder, da diese hier selbst kreativ werden dürfen. 

Sekundarstufe II: Das gleiche Thema, aber für ältere Kinder aufbereitet, findet ihr auf dieser Website. Hier gibt es unter anderem Arbeitsblätter zu Farbstoffen und Lichtspektren. Diese eignen sich besonders, um im Rahmen des Chemieunterrichts den Blautopf und die Rayleigh-Streuung zu behandeln. Zusätzlich findet ihr hier eine interessante Dokumentation zum Thema „Mythos Blautopf – Expedition ins Dunkel“.

Kalkstein und Verkarstung

Die Internetseite von planet-schule stellt eine kostenlose Unterrichtsreihe zu dem Thema Kalkstein und Verkarstung zum Download bereit. Neben einem spannenden Film zur Thematik gibt es zahlreiche Arbeitsblätter. 

Spannendes Höhlen-Quiz

Auch bei GEOlino gibt es viele spannende Informationen zu Höhlen, die kindgerecht aufbereitet wurden. Das erlernte Wissen kann anschließend in einem Quiz abgefragt werden. 

Am effektivsten lassen sich Schüler:innen aller Altersstufen jedoch wahrscheinlich mit einem Vor-Ort-Besuch in einer Höhle für das Thema begeistern. Hier findet ihr einen Link zu allen 53 Schauhöhlen in Deutschland. In den vergangenen Jahren wurden häufig Sonderaktionen für Kinder anlässlich des Tags der Höhlen und der unterirdischen Welten angeboten. Es lohnt sich also, im Voraus die jeweiligen Internetseiten zu checken. Genauere Informationen zu einer Exkursion zum Blautopf findet ihr zudem in diesem Artikel. 

Wir hoffen, euer Interesse für das Thema Höhlen geweckt zu haben und wünschen euch an dieser Stelle einen frohen internationalen Höhlentag! 

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Die KIM Studie 2020 hat bereits gezeigt, dass der Medienkonsum und -besitz bei Kindern steigt. Die neue Studie von Dynata bestätigt diese Aussage nicht nur, sondern zeigt auch die große Nachfrage nach und Notwendigkeit für digitale Vorschulbildung. Frühkindliche Bildung legt das Fundament für zukünftiges Lernen und sollte daher den Umgang mit digitalen Geräten und Technologien einschließen. In einer zunehmend digitalen Ära ist es entscheidend, dass Kinder nicht nur Grundkenntnisse erwerben, sondern auch lernen, wie sie Software nutzen, Hardware bedienen und sich in einer digitalen Welt zurechtfinden. Dieser Artikel widmet sich dem spannenden Thema der Digitalisierung in der Vorschulbildung und stellt das EdTech Startup Edurino vor, das die Weichen für eine innovative und zukunftsorientierte Lernerfahrung stellt.

Unser Alltag wird digitaler - warum nicht unsere Vorschulbildung?

Ein Überblick der Kernaussagen der Studie (Quelle: Edurino / Dynata)

Die im Februar 2023 im Auftrag von Edurino durch Dynata durchgeführte Studie zu Mediennutzung und Edutainment umfasst die Befragung von 1.000 Eltern in Deutschland, die Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren haben. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass über 80 Prozent der Kinder Zugang zu einem Tablet oder Smartphone haben, wobei mehr als 60 Prozent von ihnen ein eigenes Gerät besitzen. Von den befragten Eltern gaben 80 Prozent an, dass ihre Kinder Spiele mit Lerninhalten nutzen, im Vergleich zu reinen Unterhaltungsspielen. Bei der Suche nach Edutainment-Produkten legen Eltern besonderen Wert auf die Qualität der Inhalte, die Möglichkeit des eigenständigen Spielens und Lernens sowie den Spaßfaktor. Mehr als 60 Prozent der Eltern sind bereit, Geld für digitale Bildungsprodukte auszugeben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, digitale Lernspiele als integralen Bestandteil der Vorschulbildung einzuführen und eine Brücke zwischen dem digitalen Lernen zu Hause und in Kindertagesstätten zu schlagen.

Edurino hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI 2022 in der Kategorie Kindergarten und Vorschule sowie den Titel "Digitale Start-ups des Jahres 2023" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Lernapp wird bereits in mehreren Hundert Kitas und Grundschulen für den digitalen Vorschulunterricht eingesetzt, und über 70.000 junge Familien nutzen sie zu Hause. Edurino ermöglicht es Eltern und Erzieherinnen, die Spielsitzungen zu kontrollieren und die Lernfortschritte der Kinder einzusehen.

Als Vorreiter hybrider Lernspiele für Vorschulkinder in Deutschland erfüllt Edurino die Anforderungen des Digitalpakts Kita, der eine neue digitale Bildungslösung für Kinder fordert. Das Unternehmen trägt dazu bei, Kinder verantwortungsbewusst an digitale Medien heranzuführen und ihnen wichtige Zukunftskompetenzen zu vermitteln. Mit einer Kombination aus echten Spielfiguren, einem ergonomischen Eingabestift und einer digitalen Lernapp bietet Edurino den Kindern nicht nur klassische Vorschullerninhalte wie Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch MINT-Fächer sowie die wichtigsten Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Das Lernkonzept passt sich individuell an das Tempo und das Alter jedes Kindes an, um eine optimale Förderung gemäß den Stärken und Entwicklungsbereichen zu gewährleisten. 

Was ist Edurino?

Edurino, ein junges Unternehmen mit Sitz in München und Anfang 2021 gegründet, steht an vorderster Front der Bildungsinnovation. Die beiden Geschäftsführerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer haben mit ihrem EdTech Startup eine faszinierende Möglichkeit geschaffen, digitales Lernen mit spielerischem Erleben zu verbinden. Edurino ist ein digitales Lernsystem, das für Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren gedacht ist. Es kombiniert Figuren, einen speziellen Stift und eine interaktive Software zu einer einzigartigen Lernerfahrung.

So wird’s gemacht: Einrichtung des Programms (Quelle: Edurino)

Entwickelt mit Logopäd:innen, Grundschullehrer:innen und Pädagog:innen, bietet Edurino eine vielfältige Palette an Lernprodukten, die das Spielen und Lernen vereinen. Das Edurino Universum besteht aus liebevoll gestalteten Figuren, die beim Platzieren auf dem Startbildschirm ein passendes Lernspiel mit relevanten Inhalten freischalten. Stand jetzt gibt es 5 Figuren: Juki "Kreativität & Malen”, Luka "Logisches Denken & Coding”, Niki "Erstes Englisch”, Robin "Zahlen & Mengen” und Mika “Erstes Lesen und Schreiben”. Der ergonomische Dreikant-Eingabestift fördert die korrekte Stifthaltung, was für die motorische Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung ist. Die dazugehörige App, die kostenlos im App Store, Google Play Store oder Amazon App Store erhältlich ist, bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, die es den Kindern ermöglicht, spielerisch die digitale Welt zu entdecken.

So funktioniert Edurino in der Praxis

(Quelle: Netpapa.de)

Im März hat “Netpapa” Mario Förster hat Edurino mit seinen Kindern getestet. Während des Tests waren ihm  Benutzerfreundlichkeit und Effektivität des Systems besonders wichtig. “Wir finden EDURINO ist eine gelungene Anwendung, um Kinder auf die Grundschule vorzubereiten oder sie später beim Lernen in den ersten Klassen zu unterstützen. Unsere Kinder waren von den Figuren begeistert und konnten die  App allein einrichten und bedienen. Uns als Eltern hat auch der Elternbereich gut gefallen, er garantiert ausreichend Kontrolle über die tägliche Nutzungsdauer und die Inhalte.” Seiner Meinung nach sind die Lernfelder vielfältig und reichen von grundlegenden Inhalten wie Lesen und Zahlen bis hin zu fortgeschrittenen Themen wie Englisch und Coding. Die App passe die Aufgaben alters- und fortschrittsgerecht an, um den Lernerfolg zu optimieren. Edurino vermittle spielerisch Fähigkeiten und fördert den sicheren Umgang mit digitalen Medien. Die App sei außerdem werbefrei und enthält auch keine In-App-Käufe, wie er betont. 

Nora Ritschke von Leben und erziehen kommt gemeinsam mit Tochter Mara ebenfalls zu einem positiven Fazit: 5 von 5 Sternen geben sie Edurino. Laut Nora zeichnet sich die Edurino-Lernapp durch ihre einfache Handhabung und Kindersicherheit aus. Sie hebt positiv hervor, dass die Kinder beim Erstellen des Profils ihre Figur individuell gestalten können. Es werden nur der Name und das Alter des Kindes erfragt, zusätzliche Angaben sind nicht erforderlich. Eltern könnten die Nutzungsdauer festlegen, wobei die Zeit nur in aktiven Spielen läuft. Die App sei intuitiv zu bedienen und bietet verschiedene Spiele in den Lernwelten. Durch Hilfestellungen und fehlenden Druck beim Verlieren der Spiele bleibt der Spaß erhalten. Die Spiele findet Nora altersgerecht gestaltet und sie mag, dass sie bei ihrer Tochter für Lernspaß sorgt. Es gebe kaum negative Aspekte, jedoch könnte für das Vorschulalter eine Option mit Großbuchstaben wünschenswert sein. Insgesamt ist die Edurino-App aber gut durchdacht und fördere den gesunden Umgang mit digitalen Medien. Nora’s Fazit: “Ich bin der Meinung, dass digitale Medien für unsere Kinder einfach zum Leben dazugehören – und ja, auch schon mit vier Jahren. Mir ist wichtig, dass Mara einen gesunden Umgang damit lernt. Die Edurino-App füllt die Bildschirmzeit sinnvoller als eine Folge Netflix, ist gut durchdacht und hat, zumindest bei Mara, das Interesse geweckt, sich noch über die Lernwelt hinaus mit dem Thema Rechnen zu beschäftigen. Es vergeht kaum noch ein Fußweg ohne dass ich ihr Plus-Aufgaben stellen muss. Was will man als Eltern mehr!?”

Auch PapasVlog hat Edurino mit seinem Kind getestet. Über den Player oder hier gelangt ihr zu seinem Video:

Das planen die Entwickler als nächstes 

Was Edurino so besonders macht, geht jedoch über das Produkt selbst hinaus. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, kundenorientiert zu arbeiten. Irene Klemm, eine der Gründerinnen, betont, dass sie von Anfang an wöchentlich in Partnerkindergärten präsent sind, um sicherzustellen, dass jedes Lernspiel den gewünschten Lernerfolg erzielt. Durch den direkten Austausch mit den Kindern werden jede Benutzeroberfläche und jeder Button sorgfältig getestet, um sicherzustellen, dass sie von den Kindern eigenständig verwendet werden können. Dabei spielt auch der Spaß eine entscheidende Rolle, da es wichtig ist, sich in die Denkweise der Kinder hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen.

Die Ergebnisse einer Studie mit Dynata bestätigen den Bedarf und die Nachfrage nach Konzepten wie Edurino. Die Gründerin sagt dazu: “Wir sind der Überzeugung, dass unser Lernsystem im Zuge des Digitalpakts Kita optimal in den Bildungseinrichtungen als Ergänzung zum analogen Vorschulunterricht eingesetzt werden kann. Die wöchentlichen Testings in unseren mehreren Hundert Partnerkindergärten zeigen, dass Edurino hervorragend im Kita-Alltag integrierbar ist, da Kinder es auch eigenständig spielen können. Die Ergebnisse der Studie motivieren dazu, noch mehr Kitas und Familien mit Edurino zu erreichen und im Zuge des Digitalpakts Kitas ein Partner für die Implementierung des digitalen Vorschulunterrichts in ganz Deutschland zu werden.” 

(Quelle: Edurino)

Die Edurino-Lernapp hat sich bereits als vielseitiges und kindersicheres Lernwerkzeug für Kinder etabliert. Mit ihrer intuitiven Bedienung, verschiedenen Lernwelten und altersgerechten Spielen bietet sie eine unterhaltsame und effektive Lernumgebung. Doch die Entwicklung steht nicht still. Dabei wird das Unternehmen auch auf das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer eingehen, um die App kontinuierlich zu verbessern. Die Vision von Edurino besteht darin, zur führenden personalisierten Lernplattform für Kinder weltweit zu werden, die sie auf ihrem Bildungsweg begleitet und gemäß ihren individuellen Stärken und Interessen fördert. Mit solchen innovativen Ansätzen wird Edurino auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der digitalen Bildung von Kindern spielen und ihnen dabei helfen, die notwendigen Fähigkeiten für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.

Was haltet ihr von digitalen Lerninhalten für die Vorschulbildung? Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht? Schreibt eure Eindrücke gerne in die Kommentare!

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Mecklenburg-Vorpommern, das Land der Inseln, Seen und Wälder, bietet eine Vielzahl spannender Möglichkeiten für Schulklassen, um unvergessliche Ausflüge oder Klassenfahrten zu erleben. Ob atemberaubende Natur, kulturelle Highlights oder bildungsreiche Aktivitäten - dieses facettenreiche Bundesland hat für jeden Geschmack und jedes Alter etwas zu bieten. Dieser Artikel soll euch ein paar Anregungen für eure Fahrt ans Meer geben, egal ob Tagesausflug oder Klassenfahrt. 

Ein Blick auf den Strand Usedoms (Quelle: Pixabay)

Insel Usedom

Die Sonneninsel Usedom, gelegen an der Ostseeküste, ist ein zauberhafter Ort, der seine Besucher mit natürlicher Schönheit und malerischer Umgebung besticht. Mit langen Sandstränden, sanften Dünenlandschaften und der frischen Meeresbrise bietet Usedom eine ideale Kulisse für Spaß, Entspannung und Erholung. Die Insel ist für ihr sonniges Mikroklima bekannt, das zu angenehmen Temperaturen und vielen Sonnenstunden führt. Usedom hat weit mehr zu bieten als nur Strand und Meer. Historische Seebäder wie Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin beeindrucken mit ihrer eleganten Bäderarchitektur und bieten eine Vielzahl von Veranstaltungen, Kultur und Gastronomie. Zudem lädt das Achterland mit seinen idyllischen Seen und Naturschutzgebieten zu ausgiebigen Spaziergängen und Radtouren ein. Die Insel verspricht einen unvergesslichen Aufenthalt in einer idyllischen Umgebung, die Ruhe, Erholung und vielfältige Freizeitmöglichkeiten bietet, die wir euch im Folgenden vorstellen.

Phänomenta

(Quelle: Phänomenta)

Das Phänomenta in Peenemünde lädt täglich von 10 bis 18 Uhr zu einer faszinierenden Entdeckungsreise durch die Welt der physikalischen Phänomene und menschlichen Sinne ein. Auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern und an rund 300 Stationen können Besucher jeden Alters interaktiv forschen und entdecken. Anders als in vielen anderen Ausstellungen ist es hier ausdrücklich erwünscht, die Exponate auszuprobieren und selbst zu erforschen. Mit über 270 naturwissenschaftlichen Experimenten und Phänomenen können Besucher die Gesetze von Natur und Technik spielerisch begreifen. Von verblüffenden Sinnestäuschungen bis hin zu originellen Experimenten, wie beispielsweise einen Trabi mit einem Arm hochzuheben oder in einer Seifenblase zu stehen, bietet die Phänomenta ein Erlebnis, das sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert. Für Schulklassen wird empfohlen, sich im Voraus anzumelden, um das interaktive Museum in vollen Zügen genießen zu können. Ab einer Gruppengröße von 10 Personen kann der Gruppentarif genutzt werden.

Historisch-Technisches Museum Peenemünde

(Quelle: Commons / HTM Archiv)

Das Historisch-Technische Museum nimmt euch mit auf eine Reise in die Geschichte der Versuchsanstalten Peenemünde, die von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas waren. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten Tausende von Menschen an Waffensystemen wie dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete V2. Diese wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung entwickelt und ab 1944 als "Vergeltungswaffen" im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Das Museum erzählt die Geschichte der Entstehung und Nutzung dieser Waffen und beleuchtet das Leben der Menschen in Peenemünde sowie die Gründe für die Durchführung dieser aufwändigen Projekte. Die Dauerausstellung im Schalthausanbau des Peenemünder Kraftwerks zeigt die Entwicklung der deutschen Raketentechnik von den Anfängen in den 1920er Jahren über die Arbeiten in Peenemünde bis hin zur Serienfertigung der Rakete A4 in Mittelbau-Dora und ihrem Einsatz gegen westeuropäische Großstädte. Ein weiterer Abschnitt widmet sich der Geschichte der in Peenemünde entwickelten Technologie im Kalten Krieg bis ins Jahr 2000. Das Museum beherbergt Nachbauten der wichtigsten Waffen und weitere Großexponate im Freigelände. Das Kraftwerk selbst ist das letzte erhaltene Gebäude der Versuchsanstalten Peenemünde. Es kann mithilfe interaktiver Medienstationen erkundet werden, um den Aufbau und die Funktion des Kraftwerks zu verstehen. Das Kesselhaus beherbergt zudem eine Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerks. Ein gläserner Aufzug führt zu einer Aussichtsplattform auf dem Dach, von der aus man einen beeindruckenden Blick auf die räumlichen Dimensionen der ehemaligen Rüstungsanlagen erhält. Das Museum hat von April bis September von 10:00 bis 18:00 Uhr und von Oktober bis März von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Von November bis März bleibt es montags geschlossen. Für Klassen werden Führungen und Workshops angeboten.

Das weitläufige Gelände des Historisch-Technischen Museums Peenemünde (Quelle: Commons / HasBS)
(Quelle: Commons / Unukorno)

U-Boot-Museum U-461

Unweit von Phänomenta und Technikmuseum liegt am Pier ein ganz besonderes Gefährt: das ausgemusterte sowjetische U-Boot JULIETT U-461. Das U-Boot-Museum in Peenemünde beherbergt seit Weihnachten 1998 den größten konventionell betriebenen U-Raketen-Kreuzer der Welt, das “U-461”. Das 1965 von der sowjetischen Marine in Dienst gestellte U-Boot ist knapp 100 Meter lang und wiegt fast 4000 Tonnen. Der gewaltige Koloss hat damit die Ausmaße eines sechsstöckigen Häuserblocks mit sechs Aufgängen besitzt und liegt zu etwa zwei Dritteln im Wasser. Mit einer Gesamtausstellungsfläche von rund 5000 m² bietet das Museum den Besuchern derzeit Besichtigungsmöglichkeiten auf etwa 1000 m². Es hat täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und lädt Besucher dazu ein, in die faszinierende Welt der U-Boot-Technologie einzutauchen. Für Klassen und Gruppen werden Führungen angeboten, die etwa anderthalb bis zwei Stunden dauern. Für Leute mit Klaustrophobie ist der Besuch nicht zu empfehlen.

(Quelle: Commons / Richard Mayer)

Kletterwald Usedom

Inmitten der ruhigen Natur von Ückeritz/Neu Pudagla, nur etwa 400 Meter vom Usedomer Bäderbahn-Haltepunkt entfernt, erwartet euch ein spaßiges Erlebnis in luftiger Höhe. Der Usedomer Kletterwald ist gleichermaßen beliebt bei Familien-, Betriebs- und Vereinsausflüglern sowie für Klassenfahrten. Auf sechs verschiedenen Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Höhen zwischen 1 und 14 Metern kommen bereits Kinder ab 6 Jahren voll auf ihre Kosten. Der Kletterwald bietet eine ideale Abwechslung zwischen Strand und Wasser und ermöglicht es seinen Besucher:innen, wie Tarzan von Baum zu Baum zu springen und dabei die frische Luft im Grünen zu genießen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison, teilweise mit Ruhetagen montags und an Feiertagen. Gruppen ab 15 Personen erhalten spezielle Ermäßigungen, die nach Klassenstufe gestaffelt sind. Die Nutzungsdauer beträgt jeweils 150 Minuten, und die Nutzung der Parcours ist alters- und größenabhängig. Begleitpersonen, die nicht klettern, haben freien Zugang zum Kletterwald. Für Gruppen mit mehr als 10 Personen wird eine telefonische Voranmeldung empfohlen. Kinder im Alter von 6-12 Jahren müssen von mindestens einer Begleitperson unten am Boden begleitet werden.

Strände

Usedom bietet eine Vielzahl von wunderschönen Stränden, die mit ihrem feinen Sand, klarem Wasser und beeindruckender Natur begeistern. Von breiten, familienfreundlichen Stränden bis hin zu ruhigen und abgelegenen Abschnitten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wenn ihr nach einem erlebnisreichen Tag mit eurer Klasse abends noch schnell ins kühle Nass hüpfen wollt, findet ihr hier eine Liste der Strände Usedoms, je nachdem welcher gerade am nächsten von eurer Position ist.

(Quelle: Pixabay)

Insel Rügen

Mit ihrer atemberaubenden Küstenlandschaft, den malerischen Kreidefelsen, weitläufigen Sandstränden und idyllischen Buchten zieht Rügen Jahr für Jahr Besucher aus aller Welt an. Die Insel bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, wie Wanderungen entlang der Küste, Fahrradtouren durch duftende Wälder, Bootsausflüge zu den vorgelagerten Inseln und vieles mehr. Neben der Architektur, der Bäderarchitektur in Binz oder oder dem berühmten Seebad Sellin mit historischer Seebrücke gibt es noch viel zu erleben. Zum Beispiel das UNESCO-Welterbe "Alte Buchenwälder" im Nationalpark Jasmund, dieses und weitere Ausflugsziele für eure Klasse stellen wir euch hier vor.

Der Königsstuhl (Quelle: Pixabay)

Kreidefelsen, Königsstuhl und Nationalpark Jasmund

(Quelle: Königsstuhl / WWF)

Die Ostseeinsel Rügen beheimatet die beeindruckenden Kreidefelsen, insbesondere den berühmten Königsstuhl. Vor Ort befindet sich das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, das ein außergewöhnliches Naturerlebnis bietet. In der interaktiven Erlebnisausstellung kann eine Zeitreise durch den Nationalpark Jasmund unternommen werden, um die Urgewalten der Natur hautnah zu erleben. Mit Audioguides, einem Multivisionskino und regelmäßigen Veranstaltungen bietet das Nationalpark-Zentrum ein unterhaltsames und lehrreiches Erlebnis für alle Jahrgangsstufen. Ein Highlight ist der “Skywalk”, die neue, 122 Meter über der Ostsee schwebende Aussichtsplattform. Die Öffnungszeiten des Nationalparkzentrums variieren je nach Jahreszeit, näheres dazu hier, für ermäßigte Gruppentickets solltet ihr euch zuvor online anmelden. Die majestätischen Kreidefelsen entlang der Küste sind ein faszinierendes Naturschauspiel, der Ausblick auf die Stubbenkammer, den Königsstuhl und die Wissower Klinken ist einfach atemberaubend. Die Flora und Fauna des Nationalparks Jasmund, übrigens der kleinste Nationalpark der Welt, ist vielfältig und beherbergt seltene Pflanzen- und Tierarten. Ein Besuch auf Rügen bietet somit nicht nur einen Blick auf die imposanten Kreidefelsen, sondern auch eine einzigartige Verbindung zur Natur und ihrer Schönheit. Außerdem gibt es Führungen, Erlebniswanderpfade und zahlreiche andere Möglichkeiten, den Nationalpark aktiv zu erleben.

Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund (Quelle: Pixabay)

Naturerbezentrum Rügen

(Quelle: Naturerbezentrum Rügen)

Das Naturerbezentrum Rügen ist eine faszinierende Sehenswürdigkeit, die ein luftiges Naturerlebnis bietet. Der Baumwipfelpfad führt in beeindruckender Höhe von vier bis 17 Metern über dem Boden durch den Buchenwald. Während des 1.250 Meter langen Holzstegs laden abwechslungsreiche Lernstationen zum spielerischen Erlernen interessanter Fakten über die Natur ein. Von der Kraft eines Baumes bis hin zu Balancierbalken und Wackelelementen, die Abenteuerlustige herausfordern, gibt es hier viel zu entdecken. Der Höhepunkt des Pfades ist der 40 Meter hohe Aussichtsturm, der an einen Adlerhorst erinnert. Von dort aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Baumkronen und die tiefblaue Ostsee. Das Naturerbe Zentrum bietet zudem geführte Touren über den Baumwipfelpfad, bei denen Naturführer die Geheimnisse des Waldes und seiner Bewohner enthüllen. Es gibt auch spezielle Führungen bei Vollmond und Sonnenaufgang sowie zahlreiche Aktivitäten wie Bernsteinschleifen, Seifengießen und Basteln mit Naturmaterialien im NaturLabor. Der Baumwipfelpfad, die Ausstellungen und die Gastronomie sind rollstuhl- und kinderwagenfreundlich. Das Naturerbe-Zentrum Rügen ist eine beeindruckende Attraktion und bietet Besuchern die Möglichkeit, die Natur der Insel Rügen aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben. Je nach Jahreszeit variieren die Öffnungszeiten, von Mai bis September ist das Naturerbe Zentrum täglich von 9:30 bis 19:00 Uhr geöffnet. Es ist sinnvoll, Schulklassen vorher online anzumelden, so könnt ihr auch vom Gruppenrabatt profitieren.

(Quelle: Pixabay)

Strände

Rügen ist nicht nur für seine atemberaubende Natur bekannt, sondern auch für seine herrlichen Strände, die zum Baden und Entspannen einladen. Die Insel bietet kilometerlange Sandstrände mit feinem, weißem Sand und klarem, erfrischendem Ostseewasser. Egal ob man die belebten Strandabschnitte mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten oder lieber die ruhigen, idyllischen Buchten bevorzugt, Rügen bietet für jeden das passende Badeerlebnis. Wenn ihr euch nach einem erlebnisreichen Tag mit eurer Klasse etwas abkühlen wollt, findet ihr hier den passenden Strand. Ganz wichtig bei Ausflügen und Klassenfahrten nach MV: Rettungsschwimmer nicht vergessen! Dann steht dem Badespaß nichts mehr im Weg.

Das "Müritzeum"

Ein echter Hingucker? Das Müritzeum sieht schon von außen sehr interessant aus. (Quelle: Commons / Klaus Steindorf-Sabath)

Das “Müritzeum” in Waren an der Müritz ist ein faszinierendes Natur-Erlebnis-Zentrum, das die Schönheiten und Besonderheiten der Mecklenburgischen Seenplatte und des Müritz-Nationalparks präsentiert. In der interaktiven Ausstellung taucht ihr in Deutschlands größter Aquarienlandschaft für heimische Süßwasserfische unter die Wasseroberfläche der 1000 Seen ein. Das Alleinstellungsmerkmal ist das zweigeschossige Tiefenbecken mit einem beeindruckenden Maränenschwarm. Neben den Aquarien bietet das Müritzeum auch interaktive Themenräume, naturhistorische Exponate und eine Dauerausstellung über die Naturhistorischen Sammlungen Mecklenburg-Vorpommerns. Der idyllische Museumsgarten rund um den Herrensee lädt zum Spazieren ein, während sich jüngere Schulklassen auf dem Abenteuerspielplatz vergnügen können. Das Müritzeum ist ein familienfreundliches und barrierefreies Museum, das regelmäßig interessante Sonderausstellungen präsentiert. Für Schulklassen gibt es spezielle Angebote, bei denen die Schülerinnen und Schüler die heimische Tier- und Pflanzenwelt im Wald, in den Aquarien oder bei den Vögeln kennenlernen können. Das Müritzeum bietet ein unvergessliches Naturerlebnis für junge Entdecker:innen und ist das Schaufenster der Flora und Fauna des Müritz-Nationalparks. Von April bis Oktober ist das Müritzeum täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr, von November bis März, Dienstag bis Sonntag von jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Einlass bis eine Stunde vor Schließung. Gruppen ab 15 Personen erhalten einen ermäßigten Gruppenpreis, Schulklassen können sich hier vorab anmelden.

Schloss Schwerin

(Quelle: Pixabay)

Ein Besuch der Landeshauptstadt Schwerin solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Hier ist der Name Programm: das Schloss Schwerin, mit seinen unzähligen Fenstern und Türmen, ist ein beeindruckendes Bauwerk und zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen des romantischen Historismus in Europa. Es befindet sich auf einer Insel und ist umgeben von einer malerischen Seen- und Parklandschaft. Der prachtvolle Innenbereich des Museums bietet einen Einblick in die herzoglichen Zeiten mit Wohn- und Festräumen, darunter der Thronsaal und die Ahnengalerie, die durch ihren reichen Dekor und kunstvolle Intarsienfußböden beeindrucken. Das Schloss mit seinen 635 Räumen wirkt trotz seiner Größe anmutig und leicht durch die filigrane Gestaltung der Fassaden mit Fenstern, Nischen, Säulen, Erkern, Balustraden, goldenen Ornamenten und Figuren. Das Museum im Schloss Schwerin präsentiert auf drei Etagen kostbare Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk vor allem aus der prächtigen Epoche des 19. Jahrhunderts. Es lohnt sich, das Schloss mit einer Schulklasse zu besuchen, um die beeindruckende Architektur und die kunsthistorischen Schätze kennenzulernen. Das Schloss bietet verschiedene Führungsoptionen an, darunter Schlossführungen, bei denen man die Geschichte des Gebäudes erfährt, den Landtag besichtigen kann und von der Prunkkuppel aus einen herrlichen Blick auf die Stadt hat. Es gibt auch reguläre Führungen im Schlossmuseum sowie Audioguides, die zusätzliche Informationen liefern. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, und der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 8,50 €, ermäßigt 6,50 €, während Kinder unter 18 Jahren kostenlosen Eintritt haben. Audioguides sind für 2,00 € erhältlich, wobei Kinder diese ebenfalls kostenlos nutzen können. Der Schlossgarten und der Park sind öffentlich zugänglich und bieten eine unverwechselbare Schönheit. Es gibt auch Führungen durch die Gärten, bei denen man Wissenswertes über die Gartenbaukunst und die berühmten Gartenbaumeister des 18. Jahrhunderts bis heute erfährt. Für den Besuch einer Schulklasse ist eine Anmeldung erforderlich. Das Schweriner Schloss ist ein wichtiges Kulturdenkmal und wurde 2014 auf die Antragsliste für das Weltkulturerbe der UNESCO gesetzt. Dies unterstreicht seine Bedeutung und seinen Wert als historisches und architektonisches Juwel. Ein Besuch mit einer Schulklasse im Schloss Schwerin bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Geschichte und die kunsthistorischen Schätze der Region zu entdecken und zu erleben.

Ein Blick vom Schlossgarten auf das Schloss (Quelle: Pixabay)

Vogelpark Marlow

(Quelle: Commons / Grand-Duc)

Der Vogelpark ist ein faszinierendes Ausflugsziel, das in der Gemeinde Marlow in Mecklenburg-Vorpommern zu finden ist. Auf einer Fläche von 22 Hektar erstreckt sich der Park und bietet eine vielfältige und strukturreiche Parklandschaft, die verschiedenen Tierarten als Lebensraum dient. Zahlreiche Teiche beherbergen Amphibien wie Teichfrösche, Erdkröten und Laubfrösche, während verschiedene Vogelarten wie Amseln, Stieglitze, Gimpel und Hänflinge die Parklandschaft bevölkern. Die vielen Blumenwinkel locken eine Vielzahl von Insekten an, und zu fast jeder Jahreszeit blühen die Wege entlang des Rundweges. Ein Besuch im Vogelpark Marlow lohnt sich nicht nur aufgrund der Tierwelt, sondern auch wegen der beeindruckenden Spielwelten, die besonders die jüngeren Klassenstufen verzaubern. Der Park bietet zehn verschiedene Spiellandschaften, die zum Toben, Klettern, Rutschen, Schaukeln, Hüpfen und Entdecken einladen. Diese kreativen Spiellandschaften regen die Fantasie an und bieten genügend Platz für ausgiebigen Spielspaß. Zusätzlich gibt es im Park eine Bühne, auf der regelmäßig Tiershows stattfinden. Begleitet von einem Papageientrupp aus verschiedenen Aras, können die Besucher eine unterhaltsame Show mit Marabus und dem Pelikanquartett erleben. In der Hauptsaison finden die Tiershows täglich um 14 Uhr statt. Darüber hinaus gibt es auch Flugshows und Schaufütterungen, die den Besuch im Vogelpark zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Der Vogelpark Marlow hat während der Hauptsaison von März bis Oktober von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, wobei der Kassenschluss um 16:00 Uhr ist. In der Nebensaison im November, Februar und der ersten Märzhälfte öffnet der Park von 10:00 bis 15:00 Uhr. Während der Winterpause im Dezember und Januar bleibt der Park geschlossen, da in dieser Zeit Bauprojekte durchgeführt werden. Die Eintrittspreise variieren je nach Saison. In der Hauptsaison beträgt der Eintrittspreis für Erwachsene 16,90€ und für Kinder (3-16 Jahre) sowie ermäßigte Besucher ebenfalls 12,90€. In der Nebensaison kostet der Eintritt für Erwachsene 12,00€ und für Kinder sowie ermäßigte Besucher 10,00€. Es gibt auch Gruppenpreise für angemeldete Gruppen mit mindestens 15 Personen. Es werden auch Übernachtungen angeboten.

(Quelle: Pixabay)

Bademöglichkeiten

Die mecklenburgischen Seen bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Baden und garantieren Badespaß. Von idyllischen Badebuchten über feinsandige Strände bis hin zu kristallklarem Wasser – hier findet jeder seinen perfekten Ort zum Abkühlen und Entspannen. Hier findet ihr eine Liste mit Bademöglichkeiten in der Region.

Wart ihr schon mal in Meck-Pomm mit eurer Klasse? Wenn ja, wie hat es euch gefallen und wo wart ihr überall? Schreibt uns gern in die Kommentare, was ihr von unseren Vorschlägen haltet!

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Der heutige Kindertag ist eine wunderbare Gelegenheit, euren Schülern und Schülerinnen ein paar gute Buchempfehlungen mitzugeben. Als Pädagog:innen habt ihr die einzigartige Möglichkeit, ihre Freude am Lesen zu fördern und euren Schüler:innen eine Welt voller Abenteuer, Fantasie und Wissen zu eröffnen. Anlässlich dieses besonderen Tages wollen wir euch eine sorgsam getroffene Auswahl an Kinder- und Jugendbüchern vorstellen, die für alle Alters- und Klassenstufen geeignet sind. Diese Bücher laden die jungen Leser:innen dazu ein, in faszinierende Geschichten einzutauchen, wichtige Werte zu entdecken und ihre Vorstellungskraft zu entfalten. Indem ihr diese Bücher in euren Unterricht einbezieht, könnt ihr nicht nur Leseverständnis und Sprachentwicklung fördern, sondern auch das Interesse am Lesen wecken und die Kinder nachhaltig für Bücher begeistern. Lasst uns gemeinsam eine Welt voller Lesefreude schaffen und den Kindern die Magie des geschriebenen Wortes näher bringen. Wir haben die Bücher aufsteigend nach Alters- bzw. Klassenstufen sortiert.

"Das NEINhorn" und "Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE"

(Quelle: Carlsen / Carlsen)

Eine farbenprächtige Reise ins Traumland: Die beiden wunderschön illustrierten Kinderbücher von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn nehmen junge Leser:innen mit auf eine zauberhafte Reise durch das Land der Träume. Der erste Band “Das NEINhorn” erschien 2019 und eroberte schnell die Herzen vieler Kinder. Auf knapp 50 Seiten  lernen wir die Hauptfigur, das NEINhorn, kennen und den Herzwald, in dem es zuhause ist. Wie der Name vielleicht schon andeutet, hat es eine ganz besondere Verbindung zu dem Wörtchen “Nein”. Generell ist es irgendwie ein bisschen anders als die anderen Einhörner. Kurz darauf lernt es ein paar andere Bewohner des Traumlandes kennen: einen Waschbären, einen Hund und eine Prinzessin. Gemeinsam merken sie, dass zusammen alles ein bisschen mehr Spaß macht, als alleine. Eine wunderbare Hommage an Freundschaft, die selbst Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. 2021 erschien der zweite Band “Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE, in dem das NEINhorn nach einem Streit mit der KönigsDOCHter den Herzwald verlässt und bald darauf die SchLANGEWEILE trifft. Sie ist etwas träge und findet irgendwie alles schrecklich langweilig. Egal, welche Vorschläge das NEINhorn macht, die SchLANGEWEILE hat keine Lust darauf. Auf 54 Seiten erlebt das NEINhorn neue Abenteuer im ganzen Traumland, zusätzlich gibt es  eine Panorama-Ausklappseite, einem Schleiterspiel und eine Eintragseite, die das Buch zu einem interaktiven Erlebnis machen. Mit viel Herz, Wortspiel und Finesse erzählt Kling auch hier eine wunderschöne Geschichte über Freunde und Zusammenhalt. Die großartigen Illustrationen von Astrid Henn machen das Abenteuer des NEINhorns und seiner Auseinandersetzung mit der SchLANGEWEILE zu einem visuellen Fest für die Augen. Ein Buch ab 3 Jahren zum Vorlesen, Selbstlesen, Lachen und Entdecken. 

"Fliegender Stern"

(Quelle: Thienemann-Esslinger)

Dieses 122-seitige Buch erlaubt es jungen Lesenden, in die faszinierende Welt von "Fliegender Stern", geschrieben von der renommierten Autorin Ursula Wölfel, einzutauchen. Dieses außergewöhnliche Buch, das erstmals 1959 veröffentlicht wurde, entführt junge Leser ab 6 Jahren in die Geschichte der beiden Indianerjungen Fliegender Stern und Grasvogel. Eines Tages entschließen sich die mutigen Jungen, ohne das Wissen der Erwachsenen, den Weg zu den fremden Siedlern anzutreten, um zu erfahren, warum sie in ihr Land gekommen sind und die Büffelherden vertrieben haben, was die Existenz der Indianer bedroht. Obwohl diese Entwicklung nicht rückgängig gemacht werden kann, machen die beiden Jungen die überraschende Erfahrung, dass es auch Menschen gibt, mit denen man reden kann und die den Indianern mit dem angebrachten Respekt begegnen. Auf ihrer Abenteuerreise lernen Fliegender Stern und Grasvogel, dass Verständigung und Respekt über kulturelle Grenzen hinweg möglich sind. Sie kehren schließlich zu ihrem Stamm zurück und werden mit großer Hochachtung für ihren mutigen und eigenwilligen Einsatz empfangen. "Fliegender Stern" ist ein Buch, das nicht nur die Geschichte der Indianer einfühlsam erzählt, sondern auch wichtige Werte wie Toleranz, Zusammenhalt und den Mut, für das einzustehen, was einem wichtig ist, vermittelt. 2020 erschien das Buch als Neuauflage im Thienemann-Esslinger Verlag. Die einfühlsamen Illustrationen von Regina Kehn und die packende Erzählweise von Ursula Wölfel machen dieses Buch zu einer bereichernden Leseerfahrung, die junge Leser dazu inspiriert, über ihre eigene Rolle in der Welt nachzudenken. Eine einzigartige Reise voller Spannung, Emotionen und wertvollen Erkenntnissen für Jung und Alt.

"Die Konferenz der Tiere"

(Quelle: Atrium / W1-Media)

Lasst euch von Erich Kästners zeitlosem Meisterwerk "Die Konferenz der Tiere" in eine Welt entführen, in der Tiere ihre Stimme erheben und sich für eine bessere Zukunft einsetzen. In diesem packenden Abenteuer begeben sich die Tiere einer afrikanischen Savanne auf eine außergewöhnliche Reise, um sich in einer dringenden Angelegenheit zu beraten. Die Konferenz der Tiere ist eine einzigartige Zusammenkunft, bei der die tierischen Vertreter mit Humor, Weisheit und einem klaren Blick auf die Menschheit ihre eigenen Lösungen für die Probleme der Welt präsentieren. Mit scharfsinnigem Witz und einer gehörigen Portion Fantasie erzählt Kästner eine Geschichte, die nicht nur junge Leser fesselt, sondern auch Erwachsene zum Nachdenken anregt. In "Die Konferenz der Tiere" wird die Menschheit durch die Augen der Tiere reflektiert, und Kästner entlarvt mit feinsinnigem Charme und Ironie die Absurditäten und Widersprüche unserer Welt. Die Charaktere, von den tapferen Löwen bis zu den schelmischen Affen, sind mit liebevollem Detailreichtum zum Leben erweckt und zeigen uns, wie wichtig Zusammenhalt, Toleranz und der Schutz unserer Umwelt sind. Dieses Buch ist nicht nur eine spannende Abenteuergeschichte, sondern auch ein Aufruf zum Umdenken und zur Verantwortung gegenüber unserer Welt. "Die Konferenz der Tiere" ermutigt junge Leserinnen und Leser, ihre Stimme zu erheben, für ihre Überzeugungen einzustehen und an eine bessere Zukunft zu glauben. Erich Kästners zeitlose Botschaft ist heute genauso relevant wie zur Zeit der Veröffentlichung im Jahr 1949 und erinnert uns daran, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.

"Der kleine Prinz"

(Quelle: Thalia / Anaconda)

Dieser Klassiker darf selbstverständlich auf dieser Leseliste nicht fehlen. “Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry ist ein zeitloser Klassiker, der die Herzen von jungen und erwachsenen Lesern gleichermaßen berührt. Dieses zauberhafte Buch wurde bereits 1943 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines jungen Prinzen, der von einem fernen Asteroiden auf die Erde reist. Auf seiner Reise begegnet er verschiedensten Charakteren und lernt wichtige Lektionen über Freundschaft, Liebe und den Sinn des Lebens. Mit poetischer Sprache und tiefgründigen Botschaften ist dieses Buch für Kinder ab 10 Jahren eine Reise in die Weiten des Universums und in die Tiefen des eigenen Herzens. Durch seine poetische Sprache und tiefgründige Botschaften regt dieses Buch zum Nachdenken an und berührt die Herzen der Leser. Es lädt uns ein, uns von der Hektik des Alltags zu lösen und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Die beeindruckenden Illustrationen und die liebevoll gestaltete Ausgabe verstärken die magische Atmosphäre der Geschichte und lassen uns in eine Welt voller Fantasie und Träume eintauchen. Mit seiner zeitlosen Weisheit und seinem zarten Charme ist "Der kleine Prinz" nicht nur ein Buch für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die sich von der reinen und unschuldigen Sichtweise des kleinen Prinzen inspirieren lassen möchten. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, das Kind in uns zu bewahren und die Schönheit der kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Die zeitlose Botschaft des Buches, dass man nur mit dem Herzen gut sieht, macht es zu einem unvergesslichen Meisterwerk der Kinderliteratur, das Generationen von Lesern verzaubert hat und dies auch weiterhin tun wird.

"Die Brücke nach Terabithia"

(Quelle: Ravensburger)

Die berührende Geschichte von "Die Brücke nach Terabithia", die aus der Feder von Katherine Paterson stammt, ist ein Jugendroman, der seit seiner Veröffentlichung 1977 Generationen von Leserinnen und Lesern begeistert hat. Hauptcharakter ist Jess Aarons, der sich auf eine Reise der Selbstentdeckung und Freundschaft begibt. In einer Welt voller Herausforderungen und familiärer Schwierigkeiten findet er Trost und Hoffnung in der unerwarteten Freundin Leslie Burke, einem neuen Mädchen in der Nachbarschaft. Ihre gemeinsame Liebe zur Fantasie und Kreativität führt sie zu einem geheimen Ort namens Terabithia, den sie über eine magische Brücke erreichen. Dort regieren sie als König und Königin über eine fantastische Welt und meistern mutig die Herausforderungen, denen sie im Alltag begegnen. Doch das Schicksal nimmt eine tragische Wendung, als Leslie in einem Unfall ums Leben kommt. Jess wird mit tiefer Trauer und Schuldgefühlen konfrontiert, doch er findet Stärke in der tiefen Freundschaft, die sie geteilt haben. Katherine Paterson verwebt in diesem einfühlsamen Roman die Themen Freundschaft, Verlust und den Mut, mit Trauer umzugehen. Die Geschichte berührt nicht nur junge Leserinnen und Leser, sondern bietet auch Raum für wichtige Diskussionen über den Umgang mit Tod und Verlust. Durch die Macht der Vorstellungskraft und die tiefe Verbundenheit zweier Kinder zeigt uns "Die Brücke nach Terabithia" die Kraft der Freundschaft und die transformative Wirkung von Mitgefühl. Dieses Buch hat seinen Platz in den Herzen von Millionen von Menschen gefunden und wird auch in Schulen gerne im Unterricht eingesetzt. Das Buch ist ein Juwel der Kinderliteratur, das uns lehrt, dass selbst in dunkelsten Zeiten Hoffnung und Freundschaft gefunden werden können.

"Die rote Zora und ihre Bande"

(Quelle: Fischer Verlag)

"Die rote Zora und ihre Bande" ist ein Jugendroman von Kurt Kläber (Kurt Held), der 1941 erstmals veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von Waisenkindern in Senj, einem kroatischen Küstenstädtchen. Branko verliert seine Mutter und wird zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt. Er wird eingesperrt, aber von Zora, einem dreizehnjährigen Mädchen mit roten Haaren, befreit. Branko wird Teil der Bande der “Uskoken”, die von Zora angeführt wird. Die Bürger der Stadt behandeln die mittellosen Kinder wie Ausgestoßene, und die Gymnasiasten, die Söhne angesehener Bürger, jagen sie. Die Kinderbande reagiert mit Diebstählen und Sachbeschädigungen, um zu überleben. Der alte Fischer Gorian fühlt sich den Kindern verbunden und erhält Unterstützung von ihnen im Kampf gegen die großen Fischfanggesellschaften. Curcin, der Bäcker der Stadt, ist ein weiterer Verbündeter, der den Kindern regelmäßig übrig gebliebenes Brot gibt. Nach einer Eskalation der Ereignisse drohen Zora und Branko verhaftet zu werden, können sich jedoch erneut befreien. Später wird über die Frage entschieden, ob den Kindern der Prozess gemacht oder ob sie in die Gesellschaft integriert werden sollen. In diesem fesselnden Roman geht es um Freundschaft, Zusammenhalt und den Kampf gegen Ungerechtigkeit, und er erinnert uns daran, dass wahre Stärke in der Gemeinschaft und der Solidarität liegt. Das Buch wird im Fischer Verlag veröffentlicht und “gilt als eines der wichtigsten Kinderbücher der Gegenwart und ist ein zeitloses Plädoyer für Gerechtigkeit, Solidarität und Menschlichkeit.”

"Die Seiten der Welt" Trilogie

(Quelle: Buchserien.de / Fischer Verlag)

Diese Buchreihe hat sich ganz der Magie der Bücher, der Bibliomantik, verschrieben. "Die Seiten der Welt" ist eine Buchtrilogie des deutschen Autoren Kai Meyer, bestehend aus den Bänden "Die Seiten der Welt" (2017), "Nachtland" (2018) und "Blutbuch" (2018). Die Trilogie gehört dem Genre der Fantasy-Literatur an und spielt in einer faszinierenden Welt der Bücher. Die "Die Seiten der Welt" Trilogie erzählt die Geschichte von Furia Faerfax, einer jungen Bibliomantin, die in einer Welt lebt, in der Magie und Kraft aus Büchern geschöpft werden. Im ersten Band "Die Seiten der Welt" muss Furia vor den Feinden ihrer Familie fliehen und begibt sich nach Libropolis, einem bibliomantischen Refugium. Zusammen mit ihren Verbündeten versucht sie, ihren Bruder zu befreien und stößt dabei auf viele Geheimnisse und Feinde. Gemeinsam versuchen sie die sogenannte “Entschreibung” der Bücher aufzuhalten. Im zweiten Band "Nachtland" leistet Furia Widerstand gegen die tyrannischen Diktatur der “Drei Häuser”, die über die bibliomantische Welt herrschen. Sie begibt sich auf eine gefährliche Suche nach dem Zentrum der Macht, dem sogenannten Sanktuarium. Im dritten Band wird die Welt  Bibliomantik von einer neuen Gefahr bedroht, und Furia erkennt, dass sie die Einzige ist, die die Katastrophe verhindern kann. Dabei muss sie jedoch einen hohen Preis zahlen. Die Buchreihe richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die Freude an Büchern, Abenteuern und einer reichhaltigen Fantasiewelt haben. Mit ihrem originellen Konzept und der mitreißenden Handlung hat "Die Seiten der Welt" eine große Fangemeinde gewonnen und wurde von Lesern und Kritikern gleichermaßen gelobt.

Wir hoffen sehr, dass euch und euren Schüler:innen diese kleine Auswahl gefällt. Schreibt uns gerne in die Kommentare, welche Bücher euch besonders gefallen haben und welche ihr uns empfehlen könnt.

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Nach all den Jahren des Schulbank-Drückens, den stressigen Abiprüfungen und dem bevorstehenden Ernst des Lebens habt ihr euch als Klasse  definitiv eine Belohnung verdient. Nichts könnte da besser passen als eine unvergessliche Abifahrt: Eine ganze Woche lang mit euren Klassenkameraden noch einmal richtig feiern, Spaß haben und die Freiheit genießen, bevor ihr euch auf den Weg ins Erwachsenenleben macht. Und ja, das ein oder andere Getränk darf dabei auch mal sein – natürlich in Maßen!

Einfach drauflos zu buchen kann oft schief gehen und euch viel Geld und Nerven kosten. Bevor ihr euch also für ein Reiseziel wie Lloret De Mar, Rimini oder London entscheidet, ist es wichtig, einige Dinge zu organisieren. Damit euch das bestmöglich gelingt, sind hier drei Tipps als kleine Hilfestellung:

Tipp 1– Abifahrtskomitee bestimmen

Eine Abireise alleine zu organisieren kann eine große Herausforderung darstellen, da es viele Dinge zu koordinieren gibt. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig als Gruppe zusammenzuschließen und die Organisation gemeinsam anzugehen., Ein Komitee aus drei bis vier Personen ist dazu ideal. Durch die Zusammenarbeit in einer kleinen Gruppe können Ideen schnell besprochen und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden.

Auch als Lehrkraft oder Tutor:in könnt ihr dabei helfen. Steht mit Rat und Tat bei der Organisation zur Seite.

Tipp 2 – Reiseanbieter anstatt selber buchen

Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Reiseanbietern, die sich auf Abifahrten spezialisiert haben. Diese Anbieter können euch kostengünstige Pakete anbieten, verfügen über langjährige Erfahrung in der Organisation von Abireisen und haben umfangreiche Kenntnisse über Partylocations und Ausflugsmöglichkeiten vor Ort. Daher solltet ihr sorgfältig darüber nachdenken, ob ihr eure Abifahrt eigenständig planen möchtet oder ob ihr es doch in Betracht zieht, über einen dieser spezialisierten Reiseanbieter zu buchen. Letzteres kann euch eine Menge Stress, Zeit und Geld sparen.

Tipp 3 – Eigeninitiative der Schüler

Die Kosten für eine Abifahrt können schnell den Geldbeutel belasten, aber mit etwas Kreativität und Engagement könnt ihr das zusätzliche Geld für eure Reise zusammenbekommen. Hier sind einige bewährte Ideen, um eure Abireise zu finanzieren: 

  • Gemeinschaftlicher Verkauf von Leckereien: Organisiert einen Kuchenverkauf in der Schule oder auf lokalen Veranstaltungen. Bittet Eltern und Freunde, selbstgemachte Kuchen, Cupcakes oder andere Leckereien zu spenden, die dann verkauft werden.
  • Sponsorenlauf oder sportliche Aktivitäten: Plant einen Sponsorenlauf oder organisiert ein sportliches Turnier, bei dem Teilnehmer Geld für ihre sportliche Leistung sammeln können. Bittet Familienmitglieder, Freunde und lokale Unternehmen, einen bestimmten Betrag pro gelaufener Runde oder erzieltem Tor zu spenden.
  • Kreative Fundraising-Aktionen: Lasst eurer Fantasie freien Lauf und organisiert kreative Fundraising-Aktionen wie Kuchenbasar, Talentshow, einen Kunst- oder Fotowettbewerb oder eine Vorführung. Verkauft Eintrittskarten und nutzt die Gelegenheit, um Spenden für eure Abifahrt zu sammeln.
  • Partnerschaften mit Unternehmen: Knüpft Kontakte zu örtlichen Unternehmen und fragt nach Unterstützung in Form von Sponsoring oder Sachspenden. Unternehmen können beispielsweise als Sponsoren auftreten, ihre Logos auf euren Abishirts platzieren oder euch mit Preisen für Gewinnspiele unterstützen.
  • Online-Fundraising: Nutzt moderne Technologien, um eure Reichweite zu erhöhen. Erstellt eine Online-Spendenplattform oder nutzt Crowdfunding-Websites, um eure Abifahrt zu bewerben und Spenden zu sammeln. Teilt den Link zu eurer Kampagne über soziale Medien und bittet Freunde und Familie um Unterstützung.

3 Top Reiseziele für die Abifahrt

Moliets - Europas längster Strand an der französischen Atlantikküste lockt Abiturienten

Sonnenuntergang vom Strand von Moliets (Landes, Frankreich), Quelle: TwoWings/ Commons 

Moliets, ein begehrtes Ziel für Surfer aus aller Welt, hat sich längst auch als beliebtes Reiseziel für Abifahrten etabliert. Die Stadt an der französischen Atlantikküste bietet nicht nur eine atemberaubende Kulisse mit dem längsten Strand Europas, sondern auch eine entspannte Atmosphäre, die perfekt für eine unvergessliche Abifahrt ist.

Surffreunde kommen hier voll auf ihre Kosten und können sogar einen Surfkurs belegen, um die Wellen zu reiten. Moliets bietet ideale Bedingungen für Anfänger und erfahrene Surfer gleichermaßen. Doch auch abseits der Wellen gibt es in Moliets einiges zu entdecken. Die Stadt bietet ein vielfältiges Freizeitangebot, darunter Beachvolleyball, Fahrradtouren entlang der Küste oder Ausflüge in die umliegenden Naturschutzgebiete.

Das Beste daran ist, dass eine Abifahrt nach Moliets erschwinglich ist. Bereits ab 350 Euro könnt ihr günstige Abireisen in diese aufregende Gegend finden. Die Preise variieren je nach Unterkunft und Reisezeit, aber insgesamt bietet Moliets ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für Abiturienten, die eine unvergessliche Zeit am Strand verbringen möchten.

Also schnappt euch eure Mitschüler, packt die Surfbretter ein und macht euch bereit für eine unvergessliche Abifahrt in das charmante Moliets an der französischen Atlantikküste.

Goldstrand (Bulgarien) - Das Juwel am Schwarzen Meer

Golden Sands Bulgarien, Quelle: karel291/Commons 

Der Goldstrand, bekannt als der schönste Strand Bulgariens, ist ein absolutes Highlight an der Küste des Schwarzen Meeres. Hier könnt ihr euch in kristallklarem Wasser erfrischen und die Sonne genießen, ohne große Anstrengungen auf euch zu nehmen. Kein Wunder, dass der Goldstrand mittlerweile zu einem der beliebtesten Reiseziele für junge Menschen geworden ist und oft als "Ballermann am Balkan" bezeichnet wird.

Der einzige Nachteil: Die Anreise mit dem Bus kann einen ganzen Tag in Anspruch nehmen, und die Kosten belaufen sich auf rund 400 Euro. Doch die Investition lohnt sich, denn am Goldstrand erwarten euch unschlagbare Preise für Getränke und eine unvergessliche Erfahrung.

Hier könnt ihr ausgelassen feiern, in den zahlreichen Clubs und Bars entlang der Küste tanzen und neue Freundschaften schließen. Das Nachtleben am Goldstrand ist legendär und bietet eine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten für jeden Geschmack. Zusätzlich zu den Partys bietet der Goldstrand auch eine breite Palette an Freizeitaktivitäten. Ihr könnt Wassersportarten wie Jetski fahren, Parasailing oder Banana-Boot ausprobieren oder euch einfach am Strand entspannen und die atemberaubende Kulisse genießen.

Die einzigartige Kombination aus bezahlbaren Preisen, pulsierendem Nachtleben und traumhaften Stränden macht den Goldstrand zu einem unvergesslichen Reiseziel. Also packt eure Koffer, bereitet euch auf unvergessliche Partys vor und erlebt den Zauber des Goldstrandes in Bulgarien.

Kolberg (Polen) - Ein Geheimtipp für unvergessliche Abifahrten

Kołobrzeg, Einfahrt in den Hafen, Quelle: Ja S/Commons

Zum Abschluss haben wir einen wahren Geheimtipp für euch: Kolberg in Polen. In den letzten Jahren hat sich diese kleine Stadt an der Ostsee zu einem äußerst beliebten Reiseziel entwickelt, das auch von immer mehr Abiturjahrgängen entdeckt wird. Aber warum gerade Kolberg?

Der erste Grund liegt darin, dass nicht alle dorthin fahren. Dadurch bleibt die Stadt noch authentisch und unberührt von den Massen. Ihr könnt also eine ganz besondere Atmosphäre genießen und die Stadt in vollen Zügen erleben. Ein weiterer Pluspunkt sind die extrem günstigen Preise. In Kolberg könnt ihr euer Budget schonen und dennoch eine fantastische Zeit haben. Die Unterkünfte, das Essen und die Getränke sind erschwinglich, sodass ihr euch um eure Finanzen keine Sorgen machen müsst.

Aber das ist noch nicht alles. In Kolberg könnt ihr mittlerweile richtig gut feiern. Die Stadt hat eine lebhafte Clubszene und zahlreiche Bars, in denen ihr bis in die frühen Morgenstunden tanzen und feiern könnt. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei, egal ob ihr auf elektronische Musik, Live-Bands oder Karaoke steht. Und für diejenigen, die zwischendurch etwas Abwechslung vom Feiern suchen, bietet Kolberg eine wunderschöne Umgebung an der Ostsee. Hier könnt ihr euch eine Auszeit nehmen und eine Runde angeln gehen, die frische Meeresluft genießen oder einfach am Strand entspannen. Kolberg ist also ein Geheimtipp für unvergessliche Abifahrten

Die authentische Atmosphäre, die günstigen Preise, das pulsierende Nachtleben und die Möglichkeit, auch in der Natur aktiv zu sein, machen diese Stadt zu einem perfekten Ziel für eure Abschlussreise. Also packt eure Koffer und entdeckt den Charme von Kolberg an der polnischen Ostseeküste.

Ein zusätzlicher Tipp: Ihr könnt bares Geld sparen und eine einzigartige Erfahrung machen, indem ihr eure Abifahrt in den Januar legt. Die südlicheren Reiseziele können im Sommer teuer und überfüllt sein. Warum also nicht die Abifahrt in den Winter verlegen? Im Januar ist es am Mittelmeer immer noch angenehm warm, und ihr könnt von niedrigeren Preisen und weniger Touristenandrang profitieren.

Egal für welches Reiseziel und welche Jahreszeit ihr euch entscheidet, die Abifahrt wird ein Höhepunkt eurer Schulzeit sein. Also plant frühzeitig, sammelt gemeinsam Geld und bereitet euch auf eine unvergessliche Reise vor, die euch lange in Erinnerung bleiben wird.

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Politik verstehen und einordnen zu können ist essenziell, wenn man unsere Gesellschaft und das momentane Weltgeschehen begreifen und interpretieren möchte. Deshalb ist der Politikunterricht schon lange ein wichtiger Bestandteil der Lehrpläne. Doch wie man Schüler:innen Politik verständlich machen – und sie vielleicht sogar für politische Themen begeistern kann, stellt Lehrkräfte oft vor eine große Herausforderung. Denn gerade im Fach Politik werden viele Themen von Kindern und Jugendlichen als trocken und zu komplex empfunden. Neue Ideen zu finden, mit denen euer Unterricht abwechslungsreicher und innovativer werden kann, ist ausschlaggebend, um das Interesse von Schüler:innen zu steigern. Soziale Netzwerke können bei dieser Suche nach neuen Anregungen eine große Bereicherung sein. Besonders auf Instagram finden sich viele tolle Creator:innen, welche euch Inspiration für die Unterrichtsgestaltung geben können. Lehrer News hat aus diesem Grund bereits die hilfreichsten Instagram-Channel für die Fächer Sport, Mathe, Musik und Kunst und zu den Themen Fremdsprachen und Deutsch erlernen vorgestellt. In diesem Artikel folgen nun unsere Empfehlungen für Instagram-Kanäle, die besonders hilfreich für den Politikunterricht sein können.

nini_erklaert_politik 

Der Account nini_erklaert_politik steht unter der Leitung des SWR und wird geführt von der Politikwissenschaftlerin Nina Poppel. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Politik aufzuklären und damit Desinformationen und Unwissenheit aus dem Weg  zu räumen. Ihre Themenschwerpunkte sind die Außen-und Sicherheitspolitik. In kurzen Videos erklärt sie hierzu auf Instagram aktuelle politische Ereignisse, beantwortet Fragen und stellt dabei die wichtigsten Fakten einfach und sachlich dar. Da komplexe Themen in den Videos simpel, aber konkret heruntergebrochen und unterhaltsam aufbereitet werden, können sie eine gute Ergänzung  für euren Unterricht darstellen. So stellt sich Nina grundlegenden Fragen wie beispielsweise „Gibt es eine Weltpolizei?” oder „Was ist besser: direkte oder repräsentative Demokratie?”, klärt aber auch über aktuelle politische Geschehnisse auf, zum Beispiel in ihrem Video „Was passiert im Sudan?”.

„Im Studium habe ich mich viel mit Demokratieforschung beschäftigt und wenn eins sicher ist, dann dass Demokratien nicht selbstverständlich sind.” sagt sie in einem Interview mit dem Magazin intombi. „Mit Beginn der Corona Krise in Deutschland (wurden) Verschwörungstheorien und Fake News immer lauter, sodass ich mit neutraler Aufklärung meinen Teil dazu beitragen wollte dem entgegen zu steuern.” 

politikprofessor

Sucht ihr Unterrichtsmaterialien zu politischen Grundlagen und Fragestellungen, welche euch helfen, euren Unterricht kreativer zu gestalten? Dann könnte euch dieser Account  weiterhelfen. Die Seite politikprofessor, geführt von „dein Unterrichtsmaterial", stellt Unterrichtsmaterialien und Konzepte für den Politikunterricht zur Verfügung. Neben Musik und Spielempfehlungen für den Unterricht finden sich auch informative Videos zu aktuellen politischen Entwicklungen. Außerdem kann man Beiträge zu erstellten Materialpaketen und Unterrichtsreihen zu den verschiedensten politischen Unterrichtsthemen wie Demokratie oder Menschenrechte  finden. Zugreifen könnt ihr auf diese, teilweise kostenlos, über eduki

insta.politik

Nine und Lara von Insta.politik nehmen euch mit hinter die Kulissen des deutschen Bundestags. Seit 2017 betreiben die beiden Bloggerinnen Janine Klose und Lara Urbaniak den privaten Erkläraccount. Auf diesem bringen sie ihren Zuschauern die Hintergründe und Strukturen des deutschen Bundestages näher. Dabei führen sie auch Interviews mit Abgeordneten, um einen persönlichen Einblick auf die Politiker:innen und ihre Arbeit geben zu können. Damit liefern sie wertvolles  Material für euren Unterricht aus erster Hand. Sie selbst sagen: „Mit insta.politik möchten wir insbesondere jungen Menschen einen Einblick in diese Welt geben und dazu motivieren, sich politisch zu informieren.”

schoolitics

Politik zu verstehen ist manchmal gar nicht so einfach. Für Schüler:innen sind die internationalen Zusammenhänge und politischen Verflechtungen häufig fast undurchdringlich. Oft können die komplexen Themen am besten von Schüler:innen selbst so erklärt werden, dass Gleichaltrige es verstehen. Genau das geschieht auf schoolitics, dem Klassenaccount der 10b. Die Klasse einer Mädchenschule aus Bayern besteht aus 27 Schülerinnen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl aktuelle politische Ereignisse, als auch Grundlagen, einfach und verständlich für andere Schüler:innen aufzuarbeiten. Die Beiträge reichen von Erklärungen zu verschiedenen Partien, über Interviews mit Politiker:innen bis hin zur Diskussion konkreter Fragestellungen wie „der Bundespräsident: ein notwendiges Amt?”. So könnt ihr sehen, was Jugendliche selbst als relevant und wissenswert erachten und dies in euren Unterricht einbringen.

  

politikverstehen_

politikverstehen_– bei diesem Account ist der Name Programm. Geführt wird er von Lisa, Lea, Elfi und Tesi, welche alle in Regensburg Politikwissenschaft studiert haben. Nun haben sich die vier jungen Frauen zusammengeschlossen, um Innen- und Außenpolitik verständlich zu machen. Jede von ihnen hat ein Spezialgebiet: Lisa kennt sich in der Bundespolitik besonders gut aus, Tesi in der US-Politik, Elfi ist spezialisiert auf (Ost-)Asien und Lea ist Expertin für Journalismus und Medien. So sind sie mit ihrer Seite thematisch breit aufgestellt und können politische Themen aus den verschiedensten Bereichen mit viel Fachwissen darstellen. In schriftlicher Form posten sie Zusammenfassende Erklärungen aktueller Themen, zum Beispiel „Frauen in der Ukraine", aber auch politischer Basics wie eine Aufarbeitung des Themas Kriegsrecht und Kriegsverbrechen, welche auch ohne viel Hintergrundwissen leicht verständlich sind. Durch die kompakte und vielseitige Aufarbeitung können die Beiträge eine schöne Ergänzung für euren Unterrichtsstoff sein. Neben der Arbeit auf ihrem Account geben die Betreiberinnen Workshops an Schulen zu Umwelt- und Klimaschutz, Fake News und Extremismus.

Was ist euer Favorit unter den hier vorgestellten Instagram-Kanälen? Hab ihr noch weitere Empfehlungen für eure Kolleg.innen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Es ist früh am Morgen und du wurdest unerwartet mit einer Vertretungsstunde überrascht? Keine Sorge! Mit unserer Sammlung von Themen im Rahmen unserer neuen Reihe “Die Vertretungsstunde” gestaltest Du ab sofort lebendige Vertretungsstunden, die sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch Dir Spaß machen werden. Den Anfang machen wir mit einem – zugegebenermaßen gewagten – Thema, mit dem ihr entweder als Alleskönner triumphiert oder der Klasse eine ruhige Schlafpause beschert.

Während die eine Hälfte des Lehrerkollegiums mit Erkältungen und Grippe kämpft, versucht die andere Hälfte, den Unterrichtsausfall zu bewältigen. Das bedeutet oft, dass man kurzfristig eine (fach)fremde Klasse übernehmen muss. Wir haben praktische Ideen für Vertretungsstunden in einer Themenreihe gesammelt, die nicht nur Spaß machen sollen, sondern bei denen am Ende auch Lernziele erreicht werden. Wie das funktioniert zeigen wir euch am trockenstmöglichen Beispiel, nämlich den AGBs. Hier erfahrt ihr, wie ihr dieses komplexe Thema euren Schüler:innen spielerisch vermitteln könnt.

Vorwissen aufbauen: Was sind überhaupt AGBs?

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind vorformulierte und standardisierte Vertragsbedingungen, die in verschiedenen Geschäftsbeziehungen Anwendung finden. Sie regeln die rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen Anbietern und Kunden. Während Privatpersonen ausdrücklich auf die AGB hingewiesen werden müssen, gelten sie bei Kaufleuten und juristischen Personen stillschweigend als anerkannt. AGB dienen dazu, die Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien festzulegen, beispielsweise Zahlungsbedingungen, Lieferzeiten, Haftungsausschlüsse und Rückgaberegelungen. Sie gewährleisten Transparenz und Rechtssicherheit, indem sie potenzielle Streitpunkte vorab klären. Wir klären, weshalb die Vertretungsstunde perfekt dafür geschaffen ist, um über dieses Thema zu reden und warum gerade junge Menschen mehr darauf achten sollten, AGB's zu lesen.

Bezüge zur Praxis herstellen: AGBs und Schüler 

Durch die Verwendung  allgemeiner Geschäftsbedingungen (AGB) aus der Produktwelt, die junge Menschen ansprechen, werden die Schüler:innen dazu angeregt, genauer auf das "Kleingedruckte" zu achten. Diese Herangehensweise ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, ein Bewusstsein für die Bedeutung und Auswirkungen von AGB zu entwickeln. Sie werden ermutigt, die Vertragsbedingungen kritisch zu hinterfragen, um zu verstehen, welche Rechte sie als Kunden haben und welche Verpflichtungen damit einhergehen. Dies fördert ihr Rechtsverständnis und ihre Fähigkeit, informierte Entscheidungen zu treffen.

Zusätzlich werden das kritische Denken und die Fähigkeit Verträge und deren Implikationen besser zu verstehen angeregt. All das sind Qualifikationen, die sich später in der Geschäftswelt als praktisch erweisen können.

Quelle: BRAVO-YouGov-Onlinebefragung unter 998 Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren, 2018

Ein Fakt, auf den ihr eure Schüler direkt hinweisen könnt: Die Mehrheit der jugendlichen Menschen akzeptiert die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oft, ohne sie tatsächlich gelesen zu haben (siehe Grafik). Dies führt dazu, dass viele nicht wissen, was eigentlich in den AGB steht. Frei nach dem Motto: "Wird schon nichts Schlimmes drin stehen"

In diesem Video des Youtubers “sevDesk” wird genau erklärt, was AGB's sind, welche Funktion sie erfüllen und wie du vorgehen kannst, um deine eigenen AGB's zu verfassen.

Auf den Zugang kommt es an: Unterrichtsmaterial zum Thema 

Quelle: klicksafe.de

Die EU-Initiative klicksafe setzt sich dafür ein, die Online-Kompetenz der Menschen zu stärken und ihnen vielfältige Angebote bereitzustellen, um einen kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu fördern. Die Initiative agiert politisch und wirtschaftlich unabhängig und wird in Deutschland von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien NRW koordiniert und umgesetzt.

Die Unterrichtseinheit erweitert das Material "Nutzungsbedingungen kurzgefasst" und analysiert genauer die Vertragsbedingungen beliebter Onlinedienste wie WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok und Spotify sowie das Online-Spiel Fortnite. Dabei wird die Unterrichtsmethode des "Gruppenpuzzles" eingesetzt, um sicherzustellen, dass am Ende der Einheit alle Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für die Nutzungsbedingungen digitaler Angebote entwickeln.

Die gesamte Unterrichtseinheit steht exklusiv als Download zur Verfügung.

Um den täglichen Geschäftsverkehr effizienter zu gestalten und Zeit einzusparen, werden häufig Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) verwendet. So erklärt euch auch das Material des Landesbildungsservers Brandenburg, was genau ABG bedeutet und wie sie funktionieren.

Lernquiz als probates Mittel: Auch AGBs bekommt ihr damit vermittelt

Dieses geniale Lernquiz, der learningapps.org, führt junge Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise in die Welt der AGBs ein. Ein weiteres Quiz stellt LTO zum Recht der AGBs zur Verfügung. Beide Quiz können bequem über das Smartphone im Unterricht aufgerufen werden. Falls verfügbar, kann auch der Computerraum der Schule genutzt werden. Wenn es darum geht, Fragen aus einem AGB-Quiz spielerisch an die Klasse zu vermitteln, können Sie verschiedene Ansätze verwenden, um das Lernen unterhaltsam und interaktiv zu gestalten. Hier sind einige Vorschläge:

Gruppenwettbewerb: Teile die Klasse in Teams auf und lassen Sie sie gegeneinander antreten. Jedes Team erhält eine Reihe von Fragen aus dem AGB-Quiz. Durch das Wettbewerbselement werden die Schüler:innen motiviert, ihr Wissen anzuwenden und die richtigen Antworten zu finden.

Kreative Projekte: Bitte die Schülerinnen und Schüler, eigene Fragen aus dem AGB-Quiz zu erstellen und diese in kreativen Projekten zu präsentieren. Dies kann in Form von Plakaten, Präsentationen oder sogar kurzen Skits geschehen. Durch das aktive Erstellen und Teilen von Fragen vertiefen die Schüler:innen ihr Verständnis der AGB-Themen.

Kahoot oder Quizlet Live: Nutze Online-Plattformen wie Kahoot oder Quizlet Live, um das AGB-Quiz interaktiv zu gestalten. Diese Plattformen ermöglichen es Ihnen, die Fragen digital zu präsentieren und die Schülerinnen und Schüler in Echtzeit antworten zu lassen. Durch den spielerischen Charakter und die Punktevergabe werden die Schülerinnen und Schüler aktiv in den Lernprozess einbezogen.

Mit solch humorvollen Fragen und schlagfertigen Antworten nehmen wir das Thema AGBs auf die leichte Schulter. Denn warum sollte Lernen (auch und gerade in Vertretungsstunden) immer trocken und langweilig sein? Wir glauben, dass ein Lächeln auf den Lippen den Lernprozess viel angenehmer macht.

Inklusion
Friedo Scharf
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Kein Mensch ist wie der andere. Unterschiede wird es immer geben und das ist gut so – sie tragen zur Diversität und Heterogenität der Gesellschaft bei. Die Bedeutsamkeit von Inklusion ist heutzutage bei einem großen Teil der Bevölkerung im Bewusstsein angekommen und auch die aktuelle Entwicklung verläuft laut Einschätzung von Expert:innen relativ positiv. Das war jedoch nicht immer so: Insbesondere die deutsche Geschichte ist in Bezug auf Inklusion und Akzeptanz von düsteren Kapiteln gezeichnet

Die erreichten Fortschritte in Bezug auf die Inklusionen wären nie möglich gewesen, ohne Individuen, die sich dafür stark gemacht haben. Es braucht Personen, die für dieses Thema einstehen und aktiv daran arbeiten. Im Jahr 2009 hat die Bundesrepublik mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention einen großen, längst überfälligen Schritt gemacht. Doch auch normale Bürger:innen können große Beiträge leisten. 

Im Rahmen unserer Themenwoche Inklusion stellen wir euch zwei Projekte vor, die einen besonderen Beitrag zur Integration leisten, Barrieren abbauen und Schüler:innen unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Hintergründen eine Chance geben.

Talking Hands

“Der Ausdruck der Persönlichkeit erreicht seine Erfüllung nur durch Kommunikation.” sagte einst die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnete Schriftstellerin Pearl S. Buck. Kommunikation ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis und damit auch zu Akzeptanz – genau da will das Startup Talking Hands ansetzen.

Talking Hands begann ihre Geschichte mit dem Auftritt der Gründerinnen Maria Möller und Laura Mohn Auftritt bei Die Höhle der Löwen. Die Idee der Kommunikationsdesign-Studentinnen war simpel: spielerisch das Erlernen von Gebärdensprachen mit der Hilfe von farbenfrohen Daumenkinos zu vereinfachen.

“Wir sind damals mit der Mission gestartet, den Einstieg in die Gebärden-Welt für alle so leicht wie möglich zu machen”, erzählt Möller über den Beginn des Projekts. Die mit Down-Syndrom geborene Jami, Schwester von Laura, bot den Anstoß und Motivation. Jami selbst war aufgrund der Einwirkungen des Down-Syndroms jahrelang auf Gebärden angewiesen für  ihre Sprachentwicklung. Die Sprache zu erlernen hatte allerdings seine Schwierigkeiten, weswegen die Gründerinnen sich entschlossen, selbst aktiv zu werden und einen  Gamification-Ansatz zu versuchen. 

Das Lernen von Gebärden soll Kindern von Grund auf Inklusion als Lebensweise heranführen, Umgang mit Behinderten weniger fremd machen und Spracherwerb fördern. Das Startup arbeitet stetig daran, den Wortschatz zu vergrößern und bietet auch eine App abseits der Daumenkinos zum Unterwegslernen an. Zusammen mit Andreas Costrau von Gebaerdenservice.de arbeiten sie stetig an neuen Illustrationen.

“Viele Pädagog:innen kommen auf uns zu und erzählen uns, wie toll sie die Idee finden, aber hätten in ihrer Einrichtung momentan keine Kinder mit Behinderung und deshalb keinen Bedarf. Dabei geht es aber um so viel mehr. Kinder in der frühkindlichen Erziehung für das Thema Inklusion und bspw. Gebärden zu sensibilisieren, hilft uns, unsere Gesellschaft nachhaltig inklusiver zu gestalten”, sagt Möller

Das Prinzip zeigt bereits Wirkung. In einer wissenschaftlichen Arbeit von Saskia Wiesner, Lehramtsanwärterin im förderpädagogischen Bereich, wurde nicht nur bewiesen dass sich Kommunikation, Partizipation und Behinderung wechselseitig bedingen und sich kommunikative Partizipation von Kindern mit Down-Syndrom durch die Nutzung von Talking Hands erhöht, sowie zur sensibilisierung beiträgt. “Wir bekommen regelmäßig Feedback von KiTas, wieviel Spaß es allen Kindern macht, mit den Daumenkinos zu spielen und zu lernen.” teilt uns Möller mit. Ein kleiner Erfolg für die Integration.

Splint

"Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen." Mit diesen Worten wirbt Friedo Scharf, Sonderpädagoge und Mitgründer von Inklusion Digital und der Web App SPLINT für die Chancengerechtigkeit in der Bildung. 

2020 haben sich Scharf und Software Entwickler Sebastian Trapp das Ziel gesetzt, die inklusive Schule erreichbarer zu machen. Dieses Ziel soll durch die direkte Unterstützung der Pädagog:innen, in Form der App SPLINT, erreicht werden. Von der Diagnostik über die  Förderplanerstellung bis zur Begleitung. Das multiprofessionelle Tool soll ein Mittel für Lehrkräfte sein, Schüler:innen effektiver zu unterstützen. Konkret geschieht dies mithilfe einer Bibliothek von Fördermaßnahmen und Umsetzungsbeispielen, angepasst an bestimmte Situationen. Die App beinhaltet Beobachtungshilfen zu Schwerpunkten wie Lernen, Sprache, Emotionale, soziale und geistige Entwicklung sowie Hören und Kommunikation.

Für Friedo Scharf ist bei allem die Unterstützung von Lehrkräften auch persönlich von großer Bedeutung, da er aufgrund eines Burnouts selbst früh in seiner Laufbahn, den Beruf pausieren musste. “Ich wollte jedem einzelnen Kind gerecht werden, es mit den Ressourcen, die es bereits in sich trägt, individuell fördern. Das ist ein hoher Anspruch und war extrem zeitintensiv.” Nachdem er sich erholt hat, tat er sich mit Trapp zusammen, um die Inklusion Digital GmbH zu gründen, aus der später auch SPLINT hervorging. “Heute, im Jahr 2022 steht ein Team aus über 20 Personen hinter SPLINT. In 1000 Schulen wird SPLINT tatkräftig genutzt. Das freut mich ganz besonders und hätte ich mir nie erträumen lassen!”, so Scharf.

Als Sonderpädagoge hat Scharf ein besonderes Interesse an einer inklusive Gesellschaft und möchte das SPLINT ein positives Statement setzen.

Was kann noch gemacht werden?

Das bemühen um Inklusion in Deutschland ist lange nicht vorbei, aber die Ressourcen sind auch noch lange nicht aufgebraucht. Jedes neue Problem des Bildungswesen kann von einem inklusionsfokussierten Standpunkt angegangen werden. Aktuelles Beispiel: KI. Künstliche Intelligenz bietet einige Möglichkeiten für Lehrkräfte, die auch im Rahmen der Inklusion hilfreich sein können. Ähnlich wie SPLINT, kann KI Lehrkräfte hier unterstützen durch beispielsweise Anpassung von Unterrichtsmaterialien in andere Sprachen für geflüchtete Kinder oder Text zu Sprache Anwendungen für neurodiverse Schüler:innen.

Bildungswissenschaftlerin Katharina Hamisch sieht ebenfalls Möglichkeiten beim Einsatz von KI in der digitalen Bildung und Inklusion. “KI bietet für den Abbau von Barrieren viele Einsatzmöglichkeiten: KI-Assistenzsysteme können individualisierte Lernmaterialien bereitstellen, sprachliche oder andere kompensatorische Unterstützung leisten und bieten außerdem die Möglichkeit von permanentem Feedback”, sagt Hamisch.

Zwar kann die KI nicht zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen, jedoch ist dies hierbei auch nicht ihr Zweck. Stattdessen kann sie den zwischenmenschlichen Kontakt unterstützen, auf ähnliche Art und Weise wie Talking Hands und SPLINT.

Was sind eure Ideen für mehr Inklusion? Haben euch die genannten Projekte inspiriert? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit und falls euch das Thema interessiert, bleibt gespannt auf unseren morgigen Artikel: Förderschulkonzepte weltweit. 

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Nachdem wir euch neulich Vorschläge gemacht haben, wie ihr Podcasts am besten in euren Unterricht integrieren könnt, soll es in diesem Artikel um Podcasts als wertvolle und vielfältige Bereicherung für Lehrkräfte gehen. Sie können euch dabei helfen, euer Wissen zu erweitern und neue pädagogische Ansätze zu entdecken, die ihr dann in eurem Unterricht anwenden könnt. Darüber hinaus bieten Podcasts eine großartige Möglichkeit, sich mit anderen Fachleuten zu vernetzen und Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Viele Podcasts werden von erfahrenen Pädagogen und Wissenschaftlern moderiert und bieten daher wertvolle Einblicke in Bildungspolitik, Forschungsergebnisse und bewährte Praktiken.

Die besten Podcasts von Lehrkräften

(Quelle: Kleine Pause - Begegnungen in der Teeküche)

Kleine Pause - Begegnungen in der Teeküche

Nicole Schweiß und Christina Schreck veröffentlichen ein- bis zweimal pro Monat eine neue Folge von “Kleine Pause - Begegnungen in der Teeküche”.  Die beiden sind Freundinnen, Lehrerinnen und Kolleginnen und haben in ihren Folgen immer wieder spannende Gäste mit dabei. In Anlehnung an Gespräche unter Kollegen im Lehrerzimmer oder in der schuleigenen Teeküche werden hier viele gewichtige Themen wie Rassismus, Gewalt, Diversität und Diskrimierung sowie die Sensibilisierung für diese besprochen. Der Podcast besteht seit 2021 und hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Raum zu schaffen, um miteinander zu sprechen, zu (ver)lernen, einander zuzuhören, zu diskutieren und Schule ein Stück weit neu zu denken. Stand heute gibt es 57 Folgen, die ihr auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Podigee und Podcaste.de findet. 

Bildungsbuffet

(Quelle: Bildungsbuffet)

Gerade ist die zweite Staffel von Bildungsbuffet angelaufen, der Podcast wird seit 2021 von Pia und Dominik produziert. Staffel eins ist während ihrer Referendariatszeit entstanden, Staffel zwei beginnt mit ihrem Start ins Lehrerdasein. Zusammen mit Gästen oder auch nur zu zweit, nehmen sie euch mit in ihren Schulalltag. Mit einer Prise Humor, persönlichen Eindrücken und Fachwissen gibt es hier einen gesunden Mix an Themen. Sie selbst bezeichnen ihr Projekt als den “Podcast für alle Bildungsinteressierte, Lehramtsmenschen, Schulnostalgiker:innen und all jene, die Lust auf schulischen Humor haben”. Zu hören ist “Bildungsbuffet” auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Podigee, Podcast.de und Pocket Casts

(Quelle: Locker Lehrer / Lydia Clahes)

Locker Lehrer! Der positive Lehrerpodcast

(Quelle: Podcast.de)

Locker Lehrer! ist ein Podcast von und mit Lydia Clahes, der im Juli 2017 gestartet ist. In dem Podcast werden verschiedenste Themen rund um den Lehreralltag behandelt, von Referendariat über Lehrergesundheit bis hin zu Fachwissen und Kollegium. Lydia Clahes, die inzwischen als Lehrercoach tätig ist, möchte dabei vor allem aufzeigen, was hinter den Klassenzimmertüren passiert und wie Unterricht auf natürlichere und "lockere" Art und Weise gestaltet werden kann. Ihr Motto lautet: "Mit mehr Humor und Herzlichkeit den Lehreralltag bestreiten". In Interviews mit Lehrern und Experten gibt sie Tipps und Anregungen, wie man den Alltag als Lehrer entspannter gestalten kann und dabei trotzdem den Ansprüchen gerecht wird. Der Podcast richtet sich an alle Lehrer und solche, die es werden wollen, die sich für einen positiven und entspannten Lehreralltag interessieren. Wer also Lust hat, mitzulachen und dabei über den eigenen Lehreralltag zu sinnieren, sollte unbedingt in den Podcast reinhören! Zu finden ist er auf der Locker Lehrer Website, Spotify, Apple Podcasts, Podtail, Podcast.de, DeutschePodcasts.de und ListenNotes.com.

(Quelle: Zukunft macht Schule)

Zukunft macht Schule 

"Träume von deiner Schule der Zukunft - der inspirierende Podcast für Lehrerinnen und Lehrer!" - Mit "Zukunft macht Schule" haben Katharina Skala und Judith Matern einen Podcast geschaffen, der Lehrerinnen und Lehrer dazu ermutigt, ihre Visionen und Träume von einer besseren Schule zu verfolgen und umzusetzen. Die beiden Lehrerinnen kennen die  alltägliche Gratwanderung zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Schule nur zu gut und möchten mit ihrem Podcast eine Perspektive bieten. In "Zukunft macht Schule" geht es darum, Fragen zu stellen, Haltungen zu hinterfragen und Mut zu machen. Die Themen reichen von der Lehrergesundheit bis hin zur Gestaltung des Schulalltags. Wenn du deine Berufung als Lehrkraft oder Lernbegleiter:in verwirklichen möchtest, dann ist dieser Podcast genau das Richtige für dich! Zu finden ist er auf der Zukunft macht Schule Website, Google Podcasts, Spotify, Apple Podcasts, Podtail, Podcast.de, DeutschePodcasts.de und ListenNotes.com

(Quelle: Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband)

Bildungsblick

Wollt ihr euren Horizont erweitern und euch mit neuen Perspektiven auf das Thema Bildung auseinandersetzen? Dann ist der Podcast "Bildungsblick" genau richtig für euch. Präsentiert vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, bietet dieser Podcast erfrischende Gespräche mit Expertinnen und Experten aus der Bildungslandschaft. Gerrit und Laura führen durch den Podcast und diskutieren mit ihren Gästen Themen wie den Deutschen Schulpreis, den Umgang mit geflüchteten Schülerinnen und Schülern und die Bedeutung von Digitalisierung. "Bildungsblick" fordert seine Hörerinnen und Hörer auf, über den Tellerrand zu schauen und neue Ideen zu entdecken. In der neuen Staffel “München, wir haben ein Problem!” geht es um Probleme und Lösungen für Schulpolitik und -alltag sowie konstruktive Vorschläge zur Verbesserung des veralteten Bildungssystems. Lass dich inspirieren und entdecke neue Wege in der Bildung! Finden könnt ihr “Bildungsblick” auf der Website des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Podigee, Podcast.de und ListenNotes.com.

Hier kommen Experten zu Wort

Bildungsplausch

(Quelle: Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Tauche ein in die Welt der Bildungsforschung mit dem Podcast "Bildungsplausch". Er wird seit 2020 von Max Wetterauer produziert und ist gerade in die zweite Staffel gestartet. Jetzt moderiert er an der Seite von Antonia Schnura. Die beiden arbeiten für die Pädagogische Hochschule Heidelberg und sprechen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über ihre Arbeit, ihre Forschung und ihre Motivation. Dabei geht es um Themen wie die Bildungsforschung, Pädagogik- und Forschungskonzepte sowie die Vermittlung von Erkenntnissen mit tagesaktuellem Bezug. Der Podcast gibt spannende Einblicke in die Welt der Bildungsforschung und zeigt, wie alltagsnah und praxisrelevant Wissenschaft sein kann. Zu finden ist “Bildungsplausch” auf der Website der PH, Spotify, Apple Podcasts, Podcast.de und Wissenschaftspodcasts.de

(Quelle: Institut für digitales Lernen)

EduCouch

Du suchst nach einem kurzweiligen und inspirierenden Podcast, der sich mit den Themen Digitalisierung und Bildung auseinandersetzt? Dann solltest du unbedingt mal in “EduCouch” reinhören! Seit 2017 produziert das Institut für digitales Lernen alle paar Wochen eine neue Folge, die dich mit interessanten Gästen, spannenden Projekten und beachtenswerten Erfahrungen auf die Couch einlädt. Ob Digital-Experten wie Sascha Lobo, Webvideoproduzent Mirko Drotschmann oder andere  Persönlichkeiten aus Bildung und Politik - hier kommen Menschen aus der Bildungspolitik, Wissenschaft, Digitalwirtschaft und Schulen zu Wort. Aber keine Angst vor endlosem Gelaber, jede Folge dauert im Schnitt nur 20 bis 30 Minuten. Ob Lehrkraft oder einfach an Bildungsthemen Interessierte: der EduCouch-Podcast ist für jeden etwas, der sich für den digitalen Wandel in der Schule, künstliche Intelligenz im Unterricht oder die veränderte Rolle der Lehrkraft in der digitalen Welt interessiert. Also, lass dich inspirieren und horch mal rein: auf der Website des Institut für digitales Lernen, Spotify, Podigee, Podtail, Podcast.de, DeutschePodcasts.de und Soundcloud.

Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr die Podcasts findet und welche ihr uns und anderen Leser:innen noch empfehlen könnt!

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Nachrichten für Kinder und Jugendliche haben schon seit langem einen festen Platz in der Medienlandschaft. Serien wie „Löwenzahn“ oder „Mittendrin“ von Peter Lustig haben uns  die Welt erklärt und eine ganze Generationen geprägt. Auch heute erfreuen sich solche Wissenssendungen großer Beliebtheit. Denn Kinder wollen informiert sein und haben Fragen zu dem, was um sie herum geschieht. Sie fordern Antworten, auch von euch als Lehrer. Und das zurecht: nach Artikel 17 der UN-Konvention für die Rechte der Kinder ist der ,,Zugang zu Informationen" ein Grundrecht eurer Schüler:innen. Konventionelle Nachrichten sind aufgrund der Komplexität der Sprache und der beschriebenen Sachverhalte jedoch meist nicht geeignet. Kinder können die dort gegebenen Informationen weder verstehen, noch emotional verkraften. Auch fehlt ihnen oft die Kompetenz, seriöse Quellen und Informationen von Fake-News zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, Schüler:innen die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu geben, die Welt um sie herum zu verstehen und sich ihre eigene Meinung zum momentanen Geschehen bilden zu können. Dabei kann die Integration von Nachrichten in den Unterricht helfen, aber wie ist das zu schaffen? Vor allem bei unteren Klassen kann es  manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, in der Flut an immer neuen Nachrichten kindgerechte, leicht verständliche und unterhaltsame Optionen zu finden, die gut in den Unterricht eingebunden werden können. Genau aus diesem Grund haben wir für euch hier die besten Angebote zusammengestellt, mit denen ihr euren Schüler:innen aktuelle Nachrichten  näher bringen könnt.

Quelle: Commons

logo!

Bereits seit 1989 versorgt die Kindernachrichtensendung logo! vom ZDF ihre jungen Zuschauer:innen mit leicht verständlichen und interessanten Berichten zu Ereignissen aus aller Welt. Ausgestrahlt wird die Sendung jeden Abend im Kindersender KIKA. Laut eigenen Angaben richten sich die Angebote von logo! an Kinder von 8 bis 12 Jahren. Für euren Unterricht könnt ihr über die Website ganz einfach sowohl auf Artikel zu aktuellen Nachrichten, als auch auf die Videos der täglich veröffentlichten Sendung zugreifen. In dieser werden in etwa 10 Minuten aktuelle, und für die Zielgruppe interessante Nachrichten vorgestellt und diskutiert. Neben den Berichten werden auf logo! außerdem verschiedene Themenseiten angeboten, die gezielt Oberbegriffe wie „Energie und Energiekrise” oder „Politik und Wahlen” in erklärenden Videos und Artikeln aufarbeiten. Sucht ihr nach einer Sendung, die statt vieler kleiner Geschehnisse nur ein Thema ausführlicher vorstellt? Dann könnte das nächste Angebot euch weiterbringen.

Quelle:Commons

Neuneinhalb

Neuneinhalb ist eine Kindernachrichtensendung des WDR, die dort wöchentlich ausgestrahlt wird und sich an Kinder zwischen 7 und 13 Jahren richtet. In jeder Folge wird ein besonders interessantes Thema der vergangenen Woche vertieft betrachtet und dabei unterhaltsam, in der Regel in Form einer Reportage, vorgestellt. Auf der neuneinhalb Website könnt ihr unter dem Menüpunkt Sendungen in verschiedenen Kategorien wie „Politik und Weltgeschehen” oder „Gesellschaft und Medien” übersichtlich die für euch relevanten Sendungen finden. Durch den  Menüpunkt Extra gelangt ihr darüber hinaus zu einzelnen Stichwörtern wie „Demokratie”, „Religion” oder „Energie”, unter welchen alle Reportagen zum ausgewählten Begriff und zusätzlich wichtige Informationen in zusammenfassenden Beschreibungen, die  sogenannten „Lexikonbeiträge”  zu finden sind. 

Quelle: ARD 

Die Maus

Wer kennt sie nicht? Das Urgestein des öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehens ist bereits seit März 1971 auf Sendung. Die Formate der Maus richten sich an Kinder von 6 bis 10 Jahren und sind damit eher für die jüngeren Klassen geeignet.  Vor allem in dieser Altersgruppe benötigt es viel Feingefühl beim Vermitteln von aktuellen Sachverhalten. Mit viel Witz und Kreativität erklären die Maus und der Elefant kindgerecht das aktuelle Weltgeschehen, spannende Wissensthemen und beantworten die Fragen, die ihren jungen Zuschauern wichtig sind. 

Das Format Maus Zoom bietet in diesem Rahmen Nachrichten zum Hören an und ist deshalb besonders relevant für die Integration  aktueller Themen in euren Unterricht. In jeder der täglich veröffentlichten Folgen wird den Zuhörer:innen in meist unter 5 Minuten ein neues Thema vorgestellt und erläutert.

Auch die MAUS Seite vom WDR hat tolle Angebote rund um die bekannte Serie. Täglich findet man hier eine neue 60 minütige Folge des Podcasts Maus zum Hören, in der immer neue, spannende Themen besprochen werden.  Über die Seite habt ihr außerdem Zugriff auf die tagesaktuelle Sendung mit der Maus. Oft werden auch hier, vor allem bei den ,,Sachgeschichten“, wichtige Ereignisse aus aller Welt unter die Lupe genommen. Wollt ihr lieber zeitlose Unterrichtsmaterialien, findet ihr unter dem Menüpunkt „Themen” auch kindgerechte Beiträge zu Begriffen wie „Demokratie“, „Forschen im Eis“ oder „Ideen zum Umweltschutz“. 

Quelle: BDZV

Kruschel 

Natürlich können auch  die klassischen Printmedien eine große Bereicherung für euren Unterricht sein. Allerdings wirken Zeitungen auf Kinder, vor allem in der Zeit der Alternativmöglichkeiten durch digitale Medien, oft zu langweilig und uninteressant. Schüler:innen zu zeigen, dass es Spaß machen kann, über spannende Themen und Neuigkeiten zu lesen, erscheint deshalb etwas schwieriger, als sie für Fernsehnachrichten und Podcasts zu begeistern. Doch mit der richtigen Zeitung kann auch das gelingen. Die Kinderzeitung Kruschel ist ein Projekt des Medienhauses VRM und richtet sich an Kinder zwischen 7 und 11 Jahren. Sie stellt jede Woche spannende Wissensthemen und aktuelle Nachrichten auf  unterhaltsam und einfach erklärte Weise vor. Auf zwölf Seiten werden hier neben den Kindernachrichten und Wissensseiten auch Tipps zu Büchern oder Bastelideen, Rätsel und Ratespiele zur Verfügung gestellt. Die Zeitung kann im Jahresabo für einen monatlichen Preis von 8,99 Euro bestellt werden, um wöchentlich eine neue Ausgabe zu erhalten. Es gibt auf der Website von Kruschel jedoch auch genug kostenlose Angebote, die ihr in euren Unterricht einbringen könnt. Dort findet ihr eine große Anzahl kurzer Artikel zu tagesaktuellen Neuigkeiten aus den verschiedensten Bereichen wie Sport, Politik, Wissenschaft oder Schule. Dabei werden eure Schüler:innen stets begleitet vom ,,Nachrichtenmonster“, welches  gemeinsam mit Kinderreportern auch in der Rubrik Monster-TV in kleinen Video-Reportagen immer wieder  interessanten Wissensthemen entdeckt und spannenden Fragen auf den Grund geht.

 

Quelle: BR

So geht Medien

Doch was sind Nachrichten eigentlich? Und wie entstehen sie? Um diese Fragen zu beantworten,  könnt ihr mithilfe unseres nächsten Vorschlags mit euren Schülern noch tiefer in die Welt der Medien eintauchen. „So geht Medien“ ist eine gemeinsame Initiative der ARD, des ZDFs und des Deutschlandradios, federführend koordiniert vom  Bayerischen Rundfunk, welche Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Medien und Medienkompetenz zur Verfügung stellt. Von Grundschule über Förderschule bis hin zum Alter von 16 Jahren ist hier für jede Klassenstufe etwas dabei. Die Materialien könnt ihr aus über 30 verschiedenen Kategorien wählen, wie zum Beispiel „Fake-News”, „Meinung vs. Nachricht”, „Radio”  und vieles mehr. Neben  einem Vorschlag für die Gestaltung eures Unterrichts finden sich in jeder dieser Einheiten  Videos, Arbeitsblätter und Quizze  zu den behandelten Themen, welche ihr mit eurer Klasse erarbeiten könnt. Dabei dienen die Materialien als Leitfaden,  um den Schüler:innen ein Grundverständnis für Nachrichten und Journalismus zu vermitteln und sie für Probleme  wie Fake News oder Urheberrecht zu sensibilisieren.  

Diese Aufklärung durch Medienbildung hat in den letzten Jahren mit der immer größer werdenden Vielfalt an Medien deutlich an Relevanz gewonnen. Denn trotz der hier vorgestellten tollen Angebote nutzt sicher ein Großteil eurer Schüler:innen selbst das Internet, um sich zu informieren, wobei sie auf falsche Informationen oder für sie verstörende Inhalte stoßen können. Ein Verständnis für seriöse Quellen und die eigene Verantwortung für sich selbst und für andere im Umgang mit Medien ist deshalb maßgeblich, um eine sichere Nutzung des Internets für eure Schüler und Schülerinnen zu gewährleisten. 

Auch das nächste Angebot kann euch bei dieser Aufklärung eine Hilfe sein: 

Quelle: blinde Kuh

Blinde Kuh 

Sucht ihr eine Möglichkeit, euch auch Anbieterübergreifend über Nachrichten für eure Klasse zu informieren, welche gleichzeitig für die Schüler:innen einfach und verständlich zu bedienen ist? Dann könnte euch dieses Angebot weiterhelfen. Die Seite Blinde Kuh ist definitiv die beste Anlaufstelle, wenn ihr nach einer kinderfreundlichen Suchmaschine Ausschau haltet. Dabei funktioniert sie ähnlich wie Google und co: man gibt den gesuchten Begriff ein und erhält anschließend alle für Kinder erstellten Artikel zum gesuchten Thema. Hierbei greift die Seite jedoch nur auf sichere Quellen und Anbieter wie beispielsweise Kindernachrichten der Öffentlich-Rechtlichen zurück. Um die Information bestmöglich auf die Anforderungen der jungen Nutzer abzustimmen, wird bei jedem Artikel zusätzlich ein empfohlenes Lesealter angegeben. Mit all dem kann die blinde Kuh helfen, sowohl euch, als auch eurer Klasse einen Überblick über die verschiedenen Kindermedienangebote zu verschaffen. Auch außerhalb eures Unterrichts ist sie ein guter Tipp für eure Schüler:innen. Diese können die blinde Kuh  privat nutzen und so sicher und unkompliziert die Themen recherchieren, die sie interessieren, denn mit Sicherheit hat euer Unterricht nun ihre Freude an Nachrichten geweckt. 

Wie baut ihr Nachrichten in euren Unterricht ein? Habt ihr bereits Erfahrungen mit den vorgestellten Angeboten gemacht oder noch andere Tipps für eure Kolleg:innen? Dann schreibt es in die Kommentare!

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ChatGPT hat sich in den vergangenen Monaten rasant verbreitet. Die vom Unternehmen OpenAI entwickelte künstliche Intelligenz ist, seit sie zum ersten Mal im November 2022 zur öffentlichen Nutzung freigegeben wurde, schon von über 100 Millionen Nutzern angewendet worden. Die Software dient in den richtigen Händen nicht nur zur Unterhaltung, sondern kann auch den eigenen Arbeitstag vereinfachen. Auch wenn der Mehrwert von Kritikern heiß diskutiert wird, können Lehrkräfte einiges an Nutzen aus der Anwendung ziehen. So kann die KI Rechtschreibkorrektur übernehmen, bei Unterrichtsvorbereitungen behilflich sein, Themen generieren, zur Individualisierung des Unterrichts beitragen und als Hilfsmittel für Schüler:innen vermittelt werden. 

In diesem Artikel stellt euch die Lehrer-News Redaktion einige Prompts vor, mit denen Ihr das volle Potenzial der KI für den Unterricht bzw. dessen Vorbereitung nutzen könnt. 

So tickt ChatGPT: Mit der KI “chatten”

Bei der Nutzung von Technologie in jeder Form gilt es zu Bedenken, dass sie für einen bestimmten Grund entwickelt wurde. Sie macht genau diese Aufgabe, wie sie ihr beigebracht wurde und wie sie es gesagt bekommen hat. Das heißt allerdings auch, dass Technik nicht immer macht, was man von ihr will. Um die KI optimal zu nutzen, gilt es zuerst herauszufinden, wie mit ihr zu reden ist. Andernfalls kommt es zu irreführenden Ergebnissen oder im Fall von ChatGPT zu sinnlosen oder nicht hilfreichen Aussagen. Klar formulierte und verstandene Aufgabenstellungen bringen die besten Ergebnisse.

Glücklicherweise führte der Boom rund um die KI auch zu der Entstehung von Communities, die sich genau mit diesen Facetten beschäftigen. OpenAI hat selbst Empfehlungen für den Nutzen ihrer KI im Bildungsbereich. Auch die ChatGPT Community auf reddit ist ebenfalls leidenschaftlich im Umgang mit der KI und bietet viele hilfreiche Ratschläge. Letztere Communities können außerdem bei der Prompt-Entwicklung helfen. Ebenfalls gibt es ein kostenloses E-Book von Monica Burns mit 60 empfohlenen ChatGPT Prompts für Lehrkräfte.

Folgende Tipps solltet Ihr beim Umgang mit ChatGPT beachten:

  • Präzise Eingabe: Die Prompt sollte eine klar formulierte Frage und Aufgabe enthalten. Dafür können Schlüsselwörter verwendet werden. 
  • Klare und deutliche Sprache: Vermeidet soweit es geht lange Sätze mit Unterpunkten. Sätze sollten kurz und leicht verständlich formuliert sein.
  • Kontext: Spezifiziert den Rahmen, in dem die KI arbeiten soll. Je klarer Euer Anliegen formuliert ist, desto besser kann sie auf Ihre Eingabe reagieren.
  • Rückfragen: Falls die Antwort der KI Lücken aufweist, lohnt es sich weitere Fragen zu stellen und die erfasste Lücke bewusst in einem neuen prompt zu erwähnen. 
  • Fachjargon oder Slang vermeiden: ChatGPT versteht eventuell bestimmte Fachjargon, Slang oder Dialekte nicht. Da die KI nur mit dem arbeiten kann was sie weiß, empfehlen wir euch solche Begriffe zu vermeiden auch wenn sie euch bekannt sind. 
  • Ja/Nein-Fragen vermeiden: ChatGPT neigt dazu auf diese Fragen Antworten zu liefern, mit denen ihr höchstwahrscheinlich nichts anfangen könnt.
  • Beispiel: Statt: “Gib mir Präsentationsideen zum Thema Digitalisierung” Nutze: “Ich unterrichte eine Stunde im Fach Informatik mit dem Thema Digitalisierung. Meine Schüler auf dem Niveau der 10 Klasse sollen Präsentationen zu dem Thema halten. Kannst du mir 5 Themen zu Digitalisierung geben über die meine Schüler einen Vortag vorbereiten können?”

Was frage ich am besten? Beispiel-Prompts vorgestellt

Eigene Prompts zu erstellen kann aber auch zeitaufwändig sein. Aus diesem Grund haben wir hier einige hilfreiche Prompts aufgelistet, die euch eine Idee für verschiedene konkrete Anwendungsszenarien geben können:

  • Unterrichtsstrategien: Kannst du mir einige interaktive Aktivitäten für das Lehren von [Thema] für eine [Klassenstufe] empfehlen?
  • Ressourcen und Materialien: Kannst du mir einige Ressourcen und Materialien zu [Thema] empfehlen die geeignet sind für eine [Klassenstufe]?
  • Feedback und Reflexion: Ich muss einen Zeugniskommentar für einen Schüler der Klassenstufe [Klasse einfügen] schreiben, der starke/schwache Fähigkeiten in [Thema] bewiesen hat. Kannst du mir helfen, einen positiven und ermutigenden Kommentar zu verfassen, der ihre Beiträge hervorhebt?
  • Content-Erstellung und Analyse: Kannst du einen kurzen Text erstellen zu [Thema] welches von [Klassenstufe] Schüler:innen analysiert werden kann? Die Analyse soll mit einem Fokus auf die Hauptidee und unterstützende Details erfolgen.
  • Einladungsmail: Kannst du eine kurze Einladungsmail für einen Elternabend an einer beruflichen Schule erstellen? Der Elternabend soll am [Datum] stattfinden und sich mit [Thema] befassen.

Extrawünsche:

Es ist gut möglich, dass die KI zu viel oder zu wenig zu bestimmten Themen liefert. In diesem Fall lohnt es sich, die Prompt auf bestimmte Art und Weise anzupassen.

  • Anpassung der Ergebnismenge: Gebe mir mindestens/maximal [gewünschte Anzahl] Vorschläge.
  • Vermeidung von Quellen: Schlage mir keine Quelle vor, die auf [Quelle] zurückzuführen ist.
  • Formatierung: Gebe erst alle Fragen in einem Absatz aus und danach getrennt die Antworten.

Was sind eure Erfahrungen mit ChatGPT? Wobei könntet Ihr Hilfe gebrauchen und was sind eure besten Prompts? Teilt uns diese doch gerne in den Kommentaren mit!

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Langsam lockt das Wetter mit frühlingshaften Temperaturen. Eine Exkursion klingt da nach einer attraktiven Abwechslung vom alltäglichen Frontalunterricht im Klassenzimmer. Damit die Exkursion für Schüler und Lehrer gleichermaßen zum Erfolg wird, ist die Wahl des Exkursionsziels maßgeblich. Wie wäre es beispielsweise mit einem Ausflug nach NRW? Nordrhein-Westfalen, das einwohnerstärkste Bundesland ist über seine Grenzen hinaus vor allem als Industriestandort bekannt. Lehrer-News hat für euch vier abwechslungsreiche Exkursionsziele zusammengestellt, die beweisen: Das Land hat mehr zu bieten als Tagebau und Kohle.

1. Ein Stück Industriekultur: Das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein 

Wer sich durch Nordrhein-Westfalen bewegt, der kommt am Ruhrgebiet nicht vorbei. Als industrielles Herz Deutschlands war das Ruhrgebiet eine der treibenden Kräfte des Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit der Kohlekrise von 1957 begann der Niedergang der sogenannten Montanindustrie. Im Jahr 2018 wurde das letzte aktive Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet offiziell geschlossen. Die Montanindustrie hat die Infrastruktur des Ruhrgebiets 150 Jahre lang geprägt. Heute verbindet die Route Industriekultur, auf einer 400 Kilometer langen Themenstraße, die wichtigsten Industriedenkmäler und Ankerpunkte.

Ein bedeutender Ankerpunkt ist, unumstritten, die Zeche Zollverein in Essen. Die UNESCO nahm sie 2001 als „Industriekomplex Zeche Zollverein“ in ihre Welterbeliste auf. 2010 wurde Essen zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Seither zählt die Zeche Zollverein jährlich rund 1,5 Millionen internationale Besucher. Wollt auch ihr der Zeche Zollverein einen Besuch abstatten? Dann gibt es schonmal eine gute Nachricht: Das Freigelände ist an 365 Tagen im Jahr kostenlos zugänglich. Auf dem Freigelände stehen der charakteristische Förderturm, Kohlebunker, Kühltürme uvm. Der Eisenbahnverladebereich wurde zum Fußgängerweg umfunktioniert und lädt dazu ein, über die Schienen durch die beeindruckende Industriekulisse zu flanieren. Weiterführende Informationen gibt es im Besucherzentrum. Auch hier ist der Eintritt frei.

(Quelle: Zollverein)

Auch bei schlechter Wetterprognose ist die Zeche einen Besuch wert. Hier lockt das Ruhr Museum. Die Dauerausstellung nimmt ihre Besucher mit in die Entstehungszeit der Kohle vor über 300 Millionen Jahren und schlägt von dort aus den Weg, über die Natur- und Kulturgeschichte, in die Gegenwart ein. Die Ausstellung ist gespickt mit tausenden faszinierenden Details und Exponaten. Zusätzlich gibt es wechselnde Sonderausstellungen. Das Ruhr Museum ist für Schüler (und Studenten) bis 25 Jahren kostenfrei. Die Begleitpersonen zahlen 10 Euro  pro Ticket.

Eine Besichtigung der Zeche lässt sich vor allem gut in den Geschichtsunterricht einbauen, aber auch interessierte Naturwissenschaftler kommen auf ihre Kosten. Das Phänomania Erfahrungsfeld eröffnet auf interaktive Weise die Welt der menschlichen Sinne und physikalischer Phänomene, auch für Physikmuffel. Schulklassen können die Ausstellung für eine Pauschale von 200 Euro für bis zu 20 TeilnehmerInnen (jeder weitere Person + 10 Euro) besuchen. Weitere Informationen, auch zu den Öffnungszeiten, sind der Website zu entnehmen. 

2. Edutainment in der DASA Arbeitswelt Ausstellung 

(Quelle: Kocomotion)

Die DASA in Dortmund ist ein weiterer Ankerpunkt der Route Industriekultur. Unter dem Motto „Erlebe Maloche von früher, heute und morgen!“, führt die Ausstellung die Besucher durch die Entwicklung der Arbeitslandschaft. Hier können Techniken der Vergangenheit und der Zukunft bestaunt werden. Highlight ist ein A320-Flugsimulator. In der Arbeitswelt Ausstellung steht das Edutainment im Vordergrund. Die Ausstellung ist interaktiv gestaltet und vermittelt spielerisch die kulturellen, sozialen und geistigen Hintergründe der Arbeitswelt. Dementsprechend bietet sich ein Ausflug in die DASA, vor allem im Rahmen der Sozialwissenschaften und des Politikunterrichts an. Schulklassen dürfen die DASA kostenfrei besuchen. Zusätzlich können interessante Führungen, beispielsweise zu den Themen Industrie oder Medizinische Berufe, gebucht werden. Preislich liegen diese zwischen 50 und 70 Euro. Außerdem gibt es spannende Workshops, die sich im gleichen Preisrahmen bewegen. Vom Dortmunder Hauptbahnhof ist die Ausstellung in unter 10 Minuten mit der Linie S1 erreichbar. Von der Haltestelle Dortmund- Dorstfeld Süd sind es nur etwa 100 Meter zu Fuß. 

3. Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn und das Haus der Geschichte

Politisch geht es auch in Bonn zu. Bonn war von 1949 bis 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Heute haben noch sechs Bundesministerien ihren Sitz in der Bundesstadt, u.a. das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das ehemalige Parlaments- und Regierungsviertel ist immer einen Besuch wert. Hier gibt es den Bundesrat, die Villa Hammerschmidt (Amtssitz des Bundespräsidenten), den Plenarsaal, den Kanzlerbungalow und das Bundeskanzleramt zu entdecken. Geführte Besichtigungen der Villa Hammerschmidt und des Plenarsaals gibt es auf Anfrage, wobei für Schulklassen Sonderkonditionen gelten. 

Auf dem Tagesplan sollte zudem unbedingt das Haus der Geschichte stehen. Die Schüler können hier interaktiv an unterschiedlichen Stationen die deutsche Politik-, Wirtschafts-, und Kulturgeschichte verfolgen. Das Ganze ist kostenlos und auch ein AudioGuide ist inkludiert, der durch die Ausstellung begleitet. Ein Kino aus den 1950er Jahren und der Mercedes Konrad Adenauers sind nur zwei von zahlreichen Ausstellungs-Highlights. Zusätzlich vermittelt das Haus der Geschichte, auf Anfrage, Führungen durch das Kanzlerarbeitszimmer und den Kabinettssaal. Hier können u.a. die Originalmöbel von Helmut Schmidt bestaunt werden. 

4. Auf den Spuren der Römer: LVR- Archäologischer Park Xanten 

(Quelle: Freepik)

In Xanten befindet sich das größte archäologische Freilichtmuseum Deutschlands. Und das nicht ohne Grund: 2021 hat das UNESCO- Welterbekomitee das Gebiet der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana als Glied der „Grenzen des Römischen Reichs - Niedergermanische Limes“ in die Welterbeliste aufgenommen. Colonia Ulpia Traiana (CUT) war, von 100 bis 275. n. Chr., eine römische Stadt auf der Fläche des heutigen Xanten. Ein Rundgang und die Besichtigung der zahlreichen Rekonstruktionsbauten und Themenpavillons empfiehlt sich vor allem für den Geschichtsunterricht. Zusätzlich gibt es im Römermuseum viele spannende Exponate vergangener Tage zu bestaunen. Für Schulklassen werden spezielle Führungen angeboten. Hier können auch weitere Unterrichtsfächer eingebunden werden. Beispielsweise werden die Programme Mathematik oder Kunst in der Antike angeboten. Die Führungen und Mitmachprogramme können telefonisch reserviert werden. Für den Eintritt empfiehlt sich eine Gruppenkarte. Diese gilt ab 10 Personen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie eine Begleitperson pro 10 Personen-Gruppe erhalten freien Eintritt. 

Sollten die Exkursionsziele in NRW euch überzeugt haben und ihr einen längeren Aufenthalt planen, versorgt Lehrer-News euch hier noch mit einer Auswahl an Unterkünften in den entsprechenden Städten. Disclaimer: Wir arbeiten nicht mit dem Deutschen Jugendherbergswerk zusammen, sind jedoch von deren Konzept und Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt.

Jugendherberge Essen 

Preis pro Kind und Nacht (HS): 28,40€ (inkl. Frühstück), 45,40 € (inkl. Vollverpflegung)

Preis pro Kind und Nacht (NS): 35,40€ (inkl. Frühstück), 52,40 € (inkl. Vollverpflegung)

Von der JHB ist der Essener HBF mit der Linie SB19 zu erreichen. Von dort aus sind es mit der Linie 107 rund 20 Minuten bis zur Zeche Zollverein. Da die Zeche an der Stadtgrenze zu Bochum liegt, bietet sich die JHB Bochum ebenfalls als Unterkunft an. Auch die DASA in Dortmund ist von dort aus in knapp 30 Minuten mit der Linie S1 zu erreichen. 

Jugendherberge Dortmund 

Preis pro Kind und Nacht: 35€ (inkl. Frühstück), 49,50€ (inkl. Vollverpflegung)

Bietet zwei Freiplätze für Klassenfahrten, und zwar pro Schulklasse und ohne Mindestteilnehmerzahl oder Mindestaufenthalt. Die DASA ist in 15 Minuten mit der S1 erreichbar.

Jugendherberge Bonn 

Preis pro Kind und Nacht (NS): 31,40 € (inkl. Frühstück), 48,40 € (inkl. Vollverpflegung)

Preis pro Kind und Nacht (HS): 37,40€ (inkl. Frühstück), 54,90 € (inkl. Vollverpflegung)

Idyllisch gelegen, ganz in der Nähe des Wildparks und Naturerlebnisparks Waldau. Das Haus der Geschichte ist mit der Linie 600 in weniger als einer halben Stunde erreichbar.

Jugendherberge Xanten 

Preise pro Kind und Nacht (NS): 28,40€ (inkl. Frühstück), 41,40 € (inkl. Vollverpflegung)

Preise pro Kind und Nacht (HS): 34,40€ (inkl. Frühstück), 47,40 € (inkl. Vollverpflegung)

Es sind auch Pauschalangebote, inklusive Führung durch den Archäologischen Park Xanten, buchbar.

Wir hoffen, dass wir euch von der Vielfalt des Bundeslandes NRW und den ausgewählten Exkursionszielen überzeugen konnten. Fehlt etwas in unserer Auswahl oder habt ihr weitere Anmerkungen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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In einer miteinander verbundenen und globalisierten Welt, wie der des 21. Jahrhunderts, wird die Fähigkeit, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, immer wichtiger. Ökonomische Kompetenzen didaktisch sinnvoll zu vermitteln, rückt zudem immer mehr in den Fokus der Bildungspolitik. Einen Teil dazu beitragen will die Initiative Business@school, die bereits seit 1998 besteht.  

Was ist Business@school?

Business@school ist trotz des @ in der Mitte nicht die Domain einer E-Mail-Adresse, sondern eine Bildungsinitiative der internationalen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Die BCG wurde im Jahr 1963 von dem Amerikaner Bruce Henderson gegründet und ist seitdem vertreten in über 100 Ländern mit über 30.000 Arbeitnehmer:innen. Unter dem Motto “unlocking the potential of those who advance the world”, zu deutsch Erschließung des Potenzials derjenigen, die die Welt voranbringen, unterstützen sie als Firmenberatungsfirma Partner auf der ganzen Welt dabei, Chancen zu nutzen und Herausforderungen anzugehen. Teil dieser Partner sind Microsoft, Meta, die WFF und Google Cloud.

Die Firma organisiert das Business@school Projekt  mittlerweile schon seit 25 Jahren und feiert 2023 ihr Jubiläum. 

Das Ziel des Projektes ist es, Wirtschaftswissen, Schlüsselqualifikationen und Erfahrungen zur eigenen Gründung an junge Generationen zu vermitteln und diese auf die Welt jenseits der Schule vorzubereiten. Leiterin des Projekts ist Dr. Babette Claas.

So läuft der Wettbewerb ab

Jedes Jahr nehmen ca. 1000 Schüler:innen teil, begleitet von ungefähr 150 Lehrkräften und rund 400 Coaches. Bei dem  jährlichen Wettbewerb werden in drei Phasen Projekte geprüft auf einer Reichweite, die alle Länder betrifft.

In der ersten Phase wird zuerst das nötige Basiswissen erworben mit Hilfe der Coaches und Lehrkräfte, anhand der Analyse eines bereits etablierten Großunternehmens. Der Fokus besteht hierbei auf Aspekten wie dem Unternehmensaufbau, Markt und Wettbewerb.

Nach der erfolgreichen Analyse folgt Phase Zwei. Mit einem Fokus auf die Details wird ein Kleinunternehmen im Schulumfeld untersucht und analysiert. Diesmal mit einem Schwerpunkt auf Strategie und Positionierung auf dem Markt.

In der letzten der drei Phasen entwickeln Schüler:innen und Schüler eine eigene Geschäftsidee inklusive Businessplan. Der Kreativität und dem Erfindergeist sind hierbei keine Grenzen gesetzt. In diesem Jahr kam es zu innovativen Konzepten wie “reAppled”, einer Initiative, mit der biologisch abbaubare Flaschendeckel aus Apfeltrester als Ersatz für Plastikbehältnisse genutzt werden sollen. Erdacht wurde das Projekt von Schüler:innen des Gymnasiums Eppendorf. Eine weitere vorgestellte Idee ist “CO2Y” ein universeller und automatischer Fensteröffner zur Lüftungsregulierung. Dieser wurde von Schüler:innen der Anton-Philipp-Reclam-Schule aus Leipzig entworfen und triumphierte gegenüber Teams aus Potsdam und Görlitz.

Ergebnisse aller drei Phasen werden zuerst in schulinternen Entscheiden ausgewertet, woraufhin die besten Teams aller individuellen Schulen bei den Landesentscheidungen antreten. Im großen Finale werden daraufhin die deutschlandweit besten Projekte verglichen und ein Sieger ermittelt.

Für den Berliner Landesentscheid saßen in der Jury: Dr. Martina Berninger, Geschäftsführerin von EVA Studios Germany GmbH, Fredrik Harkort, CEO von cleverly, Dr. Dr. André Heeg, Managing Director und Partner von BCG X, Thomas Jebsen, Geschäftsführer von DKB Immobilien GmbH, Achim Oelgarth, Vorstand Geschäftsführender vom Ostdeutschen Bankenverband und Niklas Wirminghaus, Leiter im Digital von Capital.

Natürlich sind die Schüler:innen dabei nicht alleine, sondern werden bei der Umsetzung begleitet, , “Unterstützt werden Schüler:innen und Lehrkräfte vor Ort durch Mitarbeiter:innen unserer Partnerunternehmen, die sich als Coaches intensiv um die Schülerteams kümmern” erläutert Claas. “Dabei versuchen wir auch zu vermitteln, wie man sich folgenden Fragen nähert: Wie liest man einen Geschäftsbericht? Welche Informationen sind relevant und müssen kritisch hinterfragt werden? Was heißt Unternehmertum? Was muss ein Unternehmer leisten? Wie muss das Marktumfeld beschaffen sein? Was sind Erfolgsfaktoren? Wie findet man überhaupt die Idee für ein eigenes Unternehmen? Und wenn man sie gefunden hat, was gehört alles in einen fundierten Businessplan?” Die Zeit, in der das Projekt stattfindet, erstreckt sich dabei über ein ganzes Schuljahr.

Claas führt den Erfolg des Projekts  vor allem auf die enge persönliche Zusammenarbeit und das Engagement der Beteiligten zurück. “Dabei wird eins immer wieder klar: Für die Beteiligten ist business@school weit mehr als nur ein besonderes Projektjahr. Die Schüler:innen, Alumni, Lehrkräfte, Schulen, Betreuer:innen, Partnerunternehmen, das business@school-Team und der Beirat – sie alle bilden ein Netzwerk fürs Leben”, so Claas

Doch auch die Modernisierung, neue Technologien und Digitalisierung bieten reichlich Gelegenheiten für das Projekt und die teilnehmenden Schüler:innen. “Spannend ist dabei auch die Entwicklung über die Jahre hinweg. Die digitale Revolution bietet den Schülerinnen und Schülern viele Chancen, wirft jedoch auch Fragen auf. Wie beeinflusst die Digitalisierung die Wirtschaft? Wo liegt noch Potenzial? Welche Hürden müssen wir in einem digitalisierten Alltag überwinden?” Und das ist das Schöne beim Wettbewerb für Claas. Kein Jahr ist wie das vorherige. Sogar aus der Corona-Pandemie konnten hierbei Lehren gezogen werden. Innerhalb von zwei Wochen während 2020 wurde das Projekt digitalisiert.

Als jüngster Zuwachs kam die b@s videochallenge zuletzt hinzu. Sie wurde schon vor den Zeiten der Pandemie rein digital organisiert und richtet sich an Schüler:innen zwischen 14 und 20 Jahren. Teilnahme kann im Team aber auch alleine erfolgen sowie im Rahmen des Unterrichts und von AGs mithilfe von Lehrkräften, als auch unabhängig von der Schule. Das Ziel hierbei ist innerhalb von vier Minuten, eines von vier Unternehmen anhand von vier Fragen zu analysieren, in einem vierminütigen Video. Bis zum Einsendeschluss am 1. August können diese Videos hochgeladen werden zu eines der Firmen von Flix, Fressnapf, SOS-Kinderdorf e.V. oder Würth.

Auf die Sieger:innen dieser Challenge warten unter anderem ein Teilnahmezertifikat für alle teilnehmer:innen aber auch einige Erlebnispreise. Schirmherrin ist die Juristin und Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender.

Ein bleibender Eindruck

Über die Jahre hat business@school über 28.000 Schüler:innen zum Gründen animiert Unter den entwickelten Projekten haben sich auch einige bewährt, wie beispielsweise der  Krisenchat, heutzutage ein von der Bundesregierung gefördertes Projekt für Jugendliche, mit dem junge Menschen in Not unterstützt werden.

Nicolas Colsman, Bildungsexperte und Gründer der Initiative Zukunft Digitale Bildung gGmbH, ist ebenfalls ein Befürworter des Projektes und hat seine Zeit als Teil der Jury genossen. “Business@School macht tolle Projekte. Sie haben erkannt, dass in der Schule der Bezug zur Praxis, Unternehmertum und Gründergeist fehlt und genau da angesetzt. Es hat mir großen Spaß gemacht, in der Jury zu sein und die kreativen Projekte der Schüler:innen aus erster Hand vorgestellt zu bekommen.”

Und da soll laut Class der Mehrwert bei der Business@school Projekt Initiative liegen. Jeder nimmt etwas fürs Leben mit, manche, die schon während des Projekts den Grundstein für ihre Zukunft legen, aber alle lernen etwas Praktisches. “Manche setzen diese ersten Gründerideen noch während der Schulzeit um, andere kommen nach dem Studium oder der abgeschlossenen Berufsausbildung auf das Gründerthema zurück. Aber sie alle sagen klar, dass sie das Handwerkszeug bei business@school gelernt haben”

Was haltet Ihr vom Projekt Business@school? Habt Ihr auch Ideen, die es Wert sind, begutachtet zu werden oder Erfahrungen in der Wirtschaftswelt? Teilt es uns doch in den Kommentaren mit!

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Als junge:r Lehrer:in, direkt nach dem Referendariat, kann die Durchführung von Elterngesprächen eine besonders herausfordernde und sogar beängstigende Erfahrung sein. Die Verantwortung für das Wohl der Schüler und das Gelingen des Unterrichts lastet schwer auf den Schultern der Lehrkräfte und es besteht oft Unsicherheit und Nervosität, wie man sich in schwierigen Situationen verhalten soll. Junge Lehrer:innen können das Gefühl haben, dass sie von den Eltern beobachtet und bewertet werden und dass ein falsches Wort oder eine ungeschickte Formulierung negative Konsequenzen für sie und ihre Arbeit haben kann. Da Eltern oft hohe Erwartungen an die Leistungen ihres Kindes haben und schnell verunsichert und aufgebracht reagieren können, kann es schwer sein, ruhig und gelassen zu bleiben, wenn man von den Emotionen der Eltern mitgerissen oder von unerwarteten Fragen und Vorwürfen überrascht wird. Generell erfordert die Durchführung von Elterngesprächen als Lehrer viel Mut, Fingerspitzengefühl und Professionalität. Aber es ist auch wichtig zu wissen, dass man als junge Lehrkraft nicht alle Antworten parat haben muss und dass es in Ordnung ist, um Unterstützung und Hilfe zu bitten, um schwierige Gespräche zu meistern. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung werden auch Elterngespräche einfacher und erfolgreicher. In diesem Artikel bieten wir jungen Lehrern nützliche Tipps und Tricks sowie einen Leitfaden, mit dem ihr euer erstes Elterngespräch erfolgreich meistern könnt.

Ein Elternsprechtag bietet eine Gelegenheit für Eltern, sich über die schulischen Leistungen ihres Kindes zu informieren. Hierbei geht es um Fragen wie: 

  • Beteiligt sich das Kind aktiv im Unterricht? 
  • Erledigt es seine Hausaufgaben? 
  • Hat es Schwierigkeiten in bestimmten Fächern? 
  • Ist es in der Lage, abstrakt zu denken, sich zu konzentrieren und eigenständig zu arbeiten?

Darüber hinaus können spezielle Fragen zum Zeugnis gestellt werden, da die darin enthaltenen Informationen oft unklar sind. Zum Beispiel kann geklärt werden, was es bedeutet, wenn das Kind als "zeitweise abgelenkt" oder "stets bemüht" beschrieben wird. Auch die körperliche Entwicklung wird möglicherweise besprochen, insbesondere die motorischen Fähigkeiten und die Lernfähigkeit des Kindes durch Sehen, Hören und Lesen. Das Verhalten des Kindes im Unterricht wird ebenfalls diskutiert, besonders wenn es auffällige Verhaltensweisen zeigt, wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsdefizite oder Konflikte mit anderen Schülern. In solchen Fällen können Lehrer und Eltern gemeinsam nach Lösungen suchen. Wenn das Kind bald in eine weiterführende Schule wechselt, können auch die bevorstehenden Herausforderungen besprochen werden.

Es geht beim Elternsprechtag zusammengefasst also um folgende Punkte:

  • Schulische Leistungen beurteilen
  • Verhalten des Kindes im Unterricht und gegenüber anderen einschätzen
  • Problemlösung initiieren

Wichtig: Positives Gesprächsklima herstellen 

Neben einer gezielten Fragestellung trägt auch eine offene und ausgewogene Stimmung maßgeblich zu einem wertvollen und konstruktiven Elterngespräch bei. Um eine solche positive Atmosphäre zu schaffen, können verschiedene psychologische Tricks angewendet werden. Es kann natürlich vorkommen, dass du als Lehrer:in manche Eltern noch nicht persönlich,  sondern nur aus Erzählungen des Kindes kennst. Um das Eis zu brechen, kann es helfen, die Eltern persönlich am Eingang des Schulgebäudes zu empfangen. Dies bietet dir die Gelegenheit, einen Smalltalk über harmlose Themen wie die Parkplatzsuche oder die eigenen Erfahrungen in der Schulzeit zu führen, was die Atmosphäre auflockern und einen positiven Konsens herstellen kann. Mit einem freundlichen Lächeln und einer kurzen Vorstellung können Sie das Elterngespräch locker beginnen und auf eine angenehme Art und Weise weiterführen.

“Augenhöhe” schaffen

Es ist wichtig, im Elterngespräch auch durch die Wahl des Sitzplatzes eine offene und gleichberechtigte Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Versucht, darauf zu achten, dass sich Eltern und Lehrer:innen auf Augenhöhe begegnen. Es ist dabei empfehlenswert, auf gleicher Höhe mit den Eltern zu sitzen, um eine unangenehme Hierarchie zu vermeiden. Daher sollten Sie einen neutralen Raum auswählen, in dem sich Eltern und Lehrer:innen auf der gleichen Ebene befinden. Dazu eignet sich ein runder Tisch besonders gut, da er eine offene und kooperative Atmosphäre schafft. Es ist ratsam, während des Gesprächs eine unnötig formelle und distanzierte Sprache zu vermeiden, da dies die Gesprächsatmosphäre negativ beeinflussen kann. Verständliche und zugängliche Ausdrucksweise erleichtert es, ein produktives und offenes Gespräch zu führen. Bei so manchem Klassenzimmer ist es vielleicht etwas vermessen, von „Ambiente“ zu sprechen, also muss sozusagen das „Drumherum" passen!

7 Tipps für den Elternsprechtag

Um das Beste aus diesem wichtigen Ereignis herauszuholen, sind hier sieben Tipps für einen erfolgreichen Elternsprechtag:

  • Vorbereitung ist das A und O. Stellt sicher, dass ihr vor dem Elternsprechtag alle notwendigen Unterlagen griffbereit habt, einschließlich der Leistungsdaten und der Hausaufgaben eurer Schülerinnen und Schüler. Macht euch auch Notizen zu euren persönlichen Interessen und Bedürfnissen. Dies wird euch helfen, die Gespräche effektiv zu führen und spezifische Fragen zu beantworten.
  • Hört zu. Gebt den Eltern die Möglichkeit, ihre Bedenken und Fragen zu äußern. Hört aufmerksam zu und zeige Empathie. Wenn die Eltern merken, dass sie gehört werden, fühlen sie sich wertgeschätzt und sind eher bereit, zusammenzuarbeiten, um Probleme zu lösen.
  • Klare Kommunikation ist entscheidend. Vermeidet Fachbegriffe oder Abkürzungen, die Eltern nicht verstehen können. Versucht, euch auf klare und einfache Aussagen zu konzentrieren und den Eltern die Bedeutung von Begriffen zu erklären, die sie möglicherweise nicht kennen. Erklärt alle offenen Fragen so einfach wie möglich.
  • Pausenzeiten. Nach spätestens einer Stunde empfiehlt es sich, eine Pause von fünf bis zehn Minuten einzuplanen. Zum einen solltet ihr viel trinken, zum anderen könnt ihr so ein bisschen frische Luft schnappen, was gut für die Konzentration ist. So habt ihr auch einen kleinen Puffer, falls es doch mal zu Verspätungen kommen kann.
  • Nervennahrung. Um auch nach einer langen und anstrengenden Sitzung beim Elternsprechtag freundlich und aufnahmefähig zu bleiben, ist eine kleine Belohnung zwischendurch oft hilfreich. Daher greifen viele Lehrer gerne auf Süßigkeiten wie Schokolade, Gummibärchen und Kekse zurück. Auch wenn dies nicht die gesündeste Option ist, kann es die Stimmung auflockern und die Eltern positiv stimmen.
  • Schließt das Gespräch auf eine positive Note ab. Bietet den Eltern an, in Kontakt zu bleiben und weitere Fragen zu beantworten. Bedankt euch für die Teilnahme und ihr Interesse am Wohlergehen des Kindes.

Der 7. und wohl wichtigste Tipp von allen: Abschalten! 

Gönnt euch auf jeden Fall Zeit zum Abschalten und Entspannen nach dem Elternsprechtag. Das kann bedeuten, dass ihr am nächsten Tag etwas später zur Arbeit geht oder euch einen Tag frei nehmt, um euch zu erholen. Plant eine Aktivität ein, die euch Freude bereitet und euch hilft, Stress abzubauen. Das kann ein Spaziergang in der Natur, eine Massage, ein gutes Buch oder ein Abendessen mit Freunden sein. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um wieder aufzutanken und sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten..

Gerade für junge Lehrer:innen ist das erste Mal auf einem Elternsprechtag den Eltern Rede und Antwort zu stehen, unangenehm. In diesem Vlog berichtet die YouTuberin “teacher's diary” von ihren Erlebnissen und wie sie damit umgegangen ist.

                                               Elterngespräche - so klappen sie! //GMS GYM BW

Bist du Lehrer oder Lehrerin und steht vor deinem ersten Elterngespräch? Lass dich nicht von Unsicherheiten und Nervosität überwältigen! Schreibt uns eure Erfahrungen, Tipps und Tricks in die Kommentare und helfe so den Kollegen:innen, die zum ersten Mal vor dieser Herausforderung stehen.

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Jedes Schulkind ist eine Kollektion aus Muskeln. Das Gehirn wird stimuliert durch den Unterricht, während der Körper durch Bewegung gefördert wird. Beide Facetten sind hierbei wichtig und sollten nicht vernachlässigt werden, weder von den Schüler:innen selbst noch von den Lehrkräften. Tatsächlich profitiert die geistige Förderung von ebenfalls ausgiebigen körperlichen Aktivitäten. Das Gehirn wird aktiviert durch Bewegung und Information wird besser verarbeitet und gespeichert. Kinder lernen ausdauernder, gründlicher und begeisterter, wenn sie ihren Körper mit allen seinen Sinnen dabei einsetzen können. In Anbetracht von langwieriger Kritik am Schulsport, wäre es für das Beste, neue Ideen in Betracht zu ziehen, damit jede:r Schüler:in ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Im folgenden Artikel erfahrt ihr mehr über Instagram-Channel, die sich mit dem Thema Bewegung und Sport in der Schule befassen. Vielleicht findet ihr dort auch den nächsten Schritt für euren Sport(im)unterricht.

1. bewegungserna

Quelle: https://www.instagram.com/bewegungserna/?hl=de

Wer wäre besser geeignet Lehrkräfte im Sportunterricht zu unterstützen, als eine andere Lehrerin? Bewegungserna ist ein Instagram-Kanal von einer Grundschullehrerin, spezialisiert auf die Fächer Sport, Mathe und Deutsch. In ihrem Instagram Account gibt sie Ideen für den Sportunterricht weiter, sowie kleine Spiele und andere Fakten rund um das Thema Bewegung in der Schule. Des Weiteren bietet sie über 30 verschiedene Lern- und Übungsmaterialien auf Eduki an, von Würfel basierten Erwärmungsübungen, bis hin zu Seilsprung lernhilfen. Besonders relevant ist Bewegungsernas content für Grundschüler:innen und entsprechende Lehrkräfte in den Klassenstufen 3 bis 4.

2. Schulsport+

Quelle: https://www.instagram.com/schulsport_plus/?hl=de

Schulsport+ wird geführt von Maria Hoffstädter und Benny Schön. In ihrem Projekt “AktivPassiv” wollen sie Schüler:innen die nicht mitturnen können in eigenen Worten: “aus der Zuschauerrolle holen.” Sie sollten im Umgang mit Themen rund um Bewegung, Sport und Gesundheit sinnvoll beschäftigt werden, in einer Form, die ansprechend für Schüler:innen ist und einfach für das Lehrpersonal. 

Tipps und Inputs aus der Unterrichtspraxis sind aber nicht das einzige, was für Bewegungserzieher:innen geboten wird. Auch Podcasts mit extraordinären Persönlichkeiten im Bereich des Sports werden geliefert. 

“AktivPassiv” wird außerdem selbst veröffentlicht im Schuljahr 2023/2024 in Kooperation mit SimplyStrong

3. wimasu

Quelle: https://wimasu.de/

Wimasu steht für “Wir machen Sportunterricht”.Bunt, erprobt und digital, so das Motto der Content-Creator von Wimasu. Vertreten sind sie mit ihrem Angebot  auch auf Instagram, dort geben sie Tipps weiter, bieten Unterrichtsmaterialien rund ums Thema Sport an und befassen sich mit Debatten rund um das Thema Bewegung in der Schule, wie beispielsweise Mobbingpotenzial im Völkerball. Auf ihrer Website bieten sie Ratgeber und Material zu vielerlei Spielen. 

4. die.sport.show

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Na5oIxHwGH4

Kein Sport mehr in der Halle, Verein oder Lehrplan. Das war über ein Jahr die Realität für Deutschland, als die Corona-Pandemie alle in ihrem Bann hielt. 

Im Rahmen des Corona-Lockdowns haben sich die beiden Sportlehrer Schradi und Steini zusammengetan, um die.sport.show ins Leben zu rufen und ‘Homesporting’ der eingekerkerten deutschen Quarantäne Gesellschaft vorzustellen. Mit dem Verlangen, endlich wieder Sport machen zu können, stellen Schradi und Steini vielerlei Übungen vor, die jeder Zuhause für sich machen kann und in Bewegung bleiben, auch abseits des Sportunterrichts. 

Der letzte Beitrag des Instagram Kanals wurde allerdings im Juni 2021 online gestellt und auch der Youtube Kanal ist seit langem inaktiv – doch die Übungen sind noch immer gut geeignet, um eure Schüler:innen zum Sport zu animieren. 

Was sind eure Lieblingskanäle rund um das Thema Sport und Bewegung? Teilt uns eure Favoriten gerne in den Kommentaren mit! 

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Kaum ein deutsches Bundesland ist von einer solch diversen Landschaftsstruktur geprägt wie Baden-Württemberg. Alpenvorland, Bodensee, Schwarzwald und die Schwäbische Alb sind nur wenige der vielen Naturräume, die die Region  über die Jahrtausende hinweg geformt und bestimmt haben. Sie sind ursächlich dafür, dass noch heute 40 Prozent der Gesamtfläche des drittgrößten deutschen Flächenstaats bewaldet sind. Aufgrund der weitreichenden landschaftlichen Unberührtheit konnten viele Überreste aus vergangenen Zeiten erhalten bleiben. Dies gewährt uns einmalige Einblicke in unsere Frühgeschichte oder  in ganze Höhlensysteme, die sich losgelöst von menschlichen Einflüssen entwickelt haben. Es ist also der Kombination aus naturgeografischen Phänomenen und einzigartigen Artefakten anderer Zeiten zu verdanken, dass Baden-Württemberg eine Fülle an wertvollen Zielen schulischer Exkursionen sein eigen nennt und sich mittels Ausflügen bestens dafür eignet das Verständnis der Schüler:innen für Natur- und Frühgeschichte, also Thematiken, die möglicherweise zu den Unterrichtsfächern Geschichte, Geografie und Biologie passe, zu stärken. Daher stellt euch Lehrer-News in diesem Artikel zwei tolle Orte vor, die sich definitiv für einen Schulexkurs in Baden-Württemberg lohnen.

1.      Das Geheimnis der Höhlen in Blaubeuren

Die erste Exkursion führt uns nach Blaubeuren – eine 12.000 Einwohner-Stadt auf der Schwäbischen Alb– 16 Kilometer westlich von Ulm. Interessant für eine Fahrt in den staatlich anerkannten Erholungsort ist der sogenannte Blautopf. Das Erscheinungsbild des Blautopfs lässt vermuten, dass es sich schlicht um einen hellblau leuchtenden Teich im Norden der Stadt handelt. Dahinter steckt jedoch, dass der Blautopf die Quelle eines über elf Kilometerlangen, unterirdischen Höhlensystems ist, an dem im Umland versickertes Regenwasser zu Tage tritt. Innerhalb des Höhlensystems befinden sich riesige „Höhlenhallen“, die bis zu 100.000 Kubikmeter groß sind.

Ein Spaziergang um die Quelle dauert etwa eine halbe Stunde und bietet nicht nur besondere Perspektiven auf das Gewässer, sondern auch auf die vielen romantischen Fachwerkhäuser, die den Blautopf umgeben. In einem dieser Fachwerkhäuser befindet sich auch die Blaubeurer Hammerschmiede, die an ausgewählten Tagen ein „Schauschmieden“ veranstaltet. Hier könnt ihr dem lokalen Schmied dabei zusehen, wie er nach 200 Jahre alter Tradition Stahl verarbeitet und dabei nicht nur Muskelkraft, sondern auch feinmotorisches Geschick unter Beweis stellt. Für Kinder ab sechs Jahren kostet das Vergnügen, das dazu noch eine Präsentation zur Geschichte der Hammerschmiede und eine Führung durch die Werkstatt enthält, drei Euro, Erwachsene zahlen vier Euro.

(Quelle: Blautopf)

Ein Muss ist auch das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (urmu). Es konzentriert sich auf die historische Periode der Ursteinzeit und ist ein Zweigmuseum des archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg. Das urmu stellt die wesentlichen Fundstücke der Altsteinzeit aus der schwäbischen Alb aus, die selbst weltweit einzigartig sind. Darüber hinaus gibt es hier auch einiges über Neandertaler und den frühmodernen Menschen aus der Eiszeit zu erfahren. Das Museum bietet auch Führungen mit erfahrenen Museumspädagogen an, bei denen auch praktische Erfahrungen mit steinzeitlichem Werkzeug gesammelt werden können. Die Touren kosten, je nach zeitlichem Umfang, 100-200 Euro zuzüglich zwei Euro pro Kind und eignen sich speziell für die Fächer Biologie, Geschichte und Geografie.

Falls der Aufenthalt in Blaubeuren von längerer Dauer sein soll, gibt es mit der Jugendherberge Blaubeuren eine Unterkunft mit mehreren Zimmern für Betreuer:innen und zumeist 4-Bettzimmern für Schüler:innen. Die Jugendherberge ist 700 Meter vom Bahnhof und 400 Meter vom Busbahnhof der Stadt entfernt und kostet etwa 30 Euro pro Nacht pro Person .

2.      Die Entdeckung prähistorischer Bauten am Federsee

(Quelle: Canva)

Nicht weit von Blaubeuren, etwa  50 Kilometer weiter südlich, liegt der Federsee. Der zweitgrößte See Baden-Württembergs ist umgeben vom größten Moorgebiet Südwestdeutschlands. Mehr als zwei Drittel des 33 Quadratkilometer großen Areals stehen unter Naturschutz und fallen unter die Kategorie „Europareservat“. Grund dafür sind Kulturerzeugnisse, die sich über die Jahrtausende in den Mooren konserviert haben und nach der Senkung des Wasserspiegels der Moore im 19. Jahrhundert entdeckt worden sind. Exemplarisch dafür sind die kulturhistorisch relevanten Überreste von Pfahlbauten, die unter dem UNESCO-Weltkulturerbe stehen. Betreut wird die einzigartige Landschaft vom Naturschutzzentrum Federsee, das Teil des Naturschutzbundes (NABU) ist.

Das Naturschutzzentrum verfügt über ein Sortiment an zahlreichen Exkursionsmöglichkeiten, die speziell für Schulklassen konzipiert sind und sowohl indoor als auch outdoor stattfinden können. Das breitgefächerte Angebot bietet lehrreich-unterhaltsame Expeditionen für Schüler:innen aller Altersklassen und kostet (je nach zeitlichem Umfang) vier bis maximal zehn Euro pro Person. Während sich die Angebote teilweise in der praktischen Teilhabe der Schüler:innen unterscheiden, steht bei allen Exkursionen und Workshops die Vermittlung des erhabenen Ökosystems, der naturhistorischen Relevanz und der Wichtigkeit für den Klimaschutz des Europareservats im Vordergrund.

(Quelle: Naturschutzzentrum Federsee)

Das Naturschutzzentrum liegt zwischen der Moorlandschaft und der angrenzenden  Kleinstadt Bad Buchau. Diese ist bestens mit der Deutschen Bahn zu erreichen und bietet in fußläufiger Entfernung vom Naturschutzzentrum auch noch das absolut sehenswerte Federseemuseum. Das Museum offeriert eine seltene Kombination aus lokalen Originalfunden und detailgetreuen Nachbauten keltischer Dörfer. Das Federseemuseum ist ebenfalls Zweigmuseum des archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und bietet auch Halb- und Ganztagsprogramme für Schulklassen. Ein Workshop konzentriert sich beispielsweise auf die prähistorische Ernährung und enthält das Kochen eines steinzeitlichen Eintopfs. Das ganztägliche Projekt kostet 22,50 Euro pro Schüler:in.

Baden-Württemberg bietet viele Exkursionsmöglichkeiten. Hier haben wir euch eine kleine Auswahl unter dem Motto „Auf den Spuren der Frühgeschichte“ zusammengestellt, die sich perfekt in den Geschichts-, Geografie- und Biologieunterricht einfügen. Wir hoffen, dass ihr eine dieser Ideen aufgreifen könnt und sie möglicherweise zu einer unvergesslichen und lehrreichen Klassenfahrt wird.

Wenn ihr nach Ideen für Klassenfahrten oder Exkurse in andere Bundesländer sucht, dann schaut gerne mal hier vorbei,  da haben wir euch bereits Ideen für Berlin und Brandenburg vorgestellt.

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Die Pressefreiheit ist eines der wichtigsten Grundrechte der Demokratie. Sie ermöglicht es allen Medien, ihre Meinungen frei zu äußern und über die Themen zu berichten, die sie wollen. Jedoch gibt es im Journalismus gesetzlich festgelegte Grenzen. Zum Beispiel ist es wichtig zu wissen, welche Fotos veröffentlicht werden dürfen, wo die Privatsphäre beginnt und wie das Urheberrecht geregelt ist. In diesem Zusammenhang ist es auch von großer Bedeutung, dass Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit im Grundgesetz verankert sind. Allerdings können diese Freiheiten eingeschränkt werden, um andere wichtige Rechte wie das Persönlichkeitsrecht zu schützen. Anlässlich des Tags der Pressefreiheit möchten wir euch  die Grenzen der Pressefreiheit aufzeigen und erklären, wie euren Schülern im Unterricht den Unterschied zwischen seriösen und unseriösen Journalismus vermitteln können. Dabei wird erläutert, wo die Pressefreiheit beginnt und endet und welche rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten gelten. Zudem werden Wege aufgezeigt, wie jeder einzelne seine Medienkompetenz verbessern und Schülerinnen und Schüler für einen kritischen Umgang mit Medien sensibilisiert werden können. Denn ein fundiertes Verständnis von Medienkompetenz ist eine wichtige Voraussetzung für eine demokratische Teilhabe und den Schutz vor Falschinformationen.

Pressefreiheit: ohne Grenzen?

Die Antwort lautet also: Ja, es gibt Grenzen. Die Pressefreiheit ist in der Verfassung verankert, aber auch sie hat ihre Grenzen. Die Grenzen der Pressefreiheit liegen vor allem im Schutz der Privatsphäre, der Persönlichkeitsrechte und der Wahrung der öffentlichen Ordnung. Journalisten müssen sich also an ethische und rechtliche Rahmenbedingungen halten. Die Verantwortung der Journalisten ist es, Informationen wahrheitsgemäß und sachlich zu berichten. Es darf kein Interessenkonflikt zwischen Journalisten und dem Thema bestehen. Auch müssen Journalisten bei der Berichterstattung darauf achten, keine Vorurteile oder Diskriminierungen zu vermitteln. Es geht darum, die Leser objektiv zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Journalisten sind also auf Informationen angewiesen, um ihre öffentliche Aufgabe zu erfüllen. Sie sprechen mit Informanten, recherchieren und müssen die Informationen bewerten, um schließlich einen wahren, verständlichen und informativen Bericht zu veröffentlichen. Um ihre Arbeit ungestört zu erledigen, stehen Journalisten spezielle Rechte zur Verfügung. So haben sie beispielsweise das Recht auf Auskunft und Zeugnisverweigerung, wenn es um die Beschaffung von Informationen geht. Der Auskunftsanspruch verpflichtet Behörden dazu, Anfragen von Journalisten wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten, sofern keine berechtigten Interessen wie Staats- oder Geschäftsgeheimnisse oder die Privatsphäre betroffener Personen entgegenstehen. Auch das Recht auf Schutz der Identität ihrer Informanten ist wichtig, um sicherzustellen, dass Journalisten weiterhin Zugang zu wichtigen Informationen haben.

"Wahr" und "Seriös"

Grundsätzlich ist es die Verantwortung einer Zeitung, nur Informationen zu verbreiten, die vorher gründlich auf ihre Wahrheit geprüft wurden. Ein Bericht gilt als wahr, wenn die darin enthaltenen Fakten korrekt sind und die Darstellung keinen falschen Eindruck erweckt. Dies bedeutet, dass keine wichtigen Informationen weggelassen werden dürfen, die erforderlich sind, um den Sachverhalt korrekt zu verstehen. Wenn jemand in einem Zeitungsbericht fälschlicherweise diffamiert oder falsch dargestellt wird, hat diese Person das Recht, von dem Autor und der Zeitung zu verlangen, dass diese Behauptung korrigiert wird. Wenn die Redaktion ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt hat, indem sie beispielsweise nicht überprüft hat, ob Informationen von Informanten korrekt sind, können Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche geltend gemacht werden.

Wenn das Ansehen einer Person durch einen falschen Zeitungsbericht beschädigt wird, kann dies auch als Straftat angesehen werden. Das Vergehen wird als "üble Nachrede" bezeichnet und wird nur auf Antrag des Verletzten verfolgt. Es kann mit einer Geld- oder sogar einer Freiheitsstrafe bestraft werden, wenn der Fall besonders schwerwiegend ist.

Journalismus auf der Kippe

Die Beziehung zwischen Journalisten, Medienunternehmen und Rezipienten wird derzeit neu bewertet. Durch die Verbreitung von E-Mails, Blogs und sozialen Medien sind niedrigschwellige Kommunikationsmittel entstanden und nahezu kein Medienhaus oder Journalist kann es sich leisten, diese zu ignorieren. Diese Entwicklungen bieten konstruktive Möglichkeiten für den Austausch zwischen professionellen Medien und Bürgern, reduzieren jedoch auch das Vertrauen in etablierte Medien und könnten zu einer neuen "Fünften Gewalt" ohne handwerkliche Regeln der professionellen Presse führen.

Medienkompetenz für den Unterricht

In der heutigen digitalen Welt sind Medien ein fester Bestandteil des täglichen Lebens und beeinflussen uns in vielerlei Hinsicht. Daher ist es unerlässlich, dass Schülerinnen und Schüler frühzeitig lernen, wie sie Medien kompetent nutzen und bewerten können. Medienkompetenz im Unterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern nicht nur grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Medien, sondern fördert auch ihre kritische Denkfähigkeit und ihr Urteilsvermögen. Ein solides Verständnis von Medienkompetenz ist somit eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche und selbstbestimmte Teilhabe an unserer digitalen Gesellschaft. Wir haben euch dazu passendes Unterrichtsmaterial rausgesucht:

"So geht MEDIEN"

"So geht MEDIEN" stellt kostenlose Unterrichtsmaterialien zum Download bereit, die Lehrer*innen dabei unterstützen, Medienkompetenz im Unterricht zu vermitteln. Die Materialien sind multimedial,einfach und verständlich aufgebaut und enthalten Videos sowie Arbeitsblätter und eine Gestaltungsvorschlag für die Schulstunde. Sie sind speziell für den Einsatz in der Grund- oder weiterführenden Schule konzipiert.

Themenblätter der bpb – Macht der Medien

In der heutigen Zeit spielen Medien eine wichtige Rolle in Politik und Gesellschaft. Jeder hat Zugang zu verschiedenen Informationsquellen wie Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen oder Internet, um sich über aktuelle Ereignisse, Diskussionen und Entscheidungen auf dem Laufenden zu halten. Die Medien tragen Verantwortung für die Auswahl und Aufbereitung von Themen und haben dadurch einen großen Einfluss auf den politischen Prozess. Dazu hat die Bundeszentrale für politische Bildung Themenblätter herausgegeben, die sich mit der Macht der Medien auseinandersetzen. 

NDR – Rechte und Pflichten der Journalisten

Die Vermittlung von Medienkompetenz an Schüler:innen umfasst auch das Verständnis für die Pressefreiheit in Deutschland und die Notwendigkeit, dass Journalistinnen sich an Regeln und Gesetze halten müssen. Es ist wichtig, dass Schüler:innen erkennen, dass diese Regeln entscheidend für die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung in einer Demokratie sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, seriösen Journalismus von anderen Inhalten zu unterscheiden, die im Internet und anderen Medien verfügbar sind.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Pressefreiheit eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie ist. Sie schützt die Meinungsfreiheit und ermöglicht eine offene und kritische Berichterstattung. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, sich bewusst zu machen, dass mit der Pressefreiheit auch Verantwortung einhergeht. Journalistinnen und Journalisten müssen sich an bestimmte ethische Grundsätze halten und ihre Arbeit sorgfältig und gewissenhaft ausführen. In der Schule können Lehrer:innen eine wichtige Rolle dabei spielen, Schüler:innen beizubringen, wie man kritisch mit den Inhalten umgeht, die sie in den Medien konsumieren. Es ist wichtig, dass Schüler:innen lernen, zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden und wie sie Falschinformationen erkennen können. Lehrer:innen können auch dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung einer freien und unabhängigen Berichterstattung zu schärfen und die Schüler:innen dazu zu ermutigen, sich aktiv an Debatten zu beteiligen und ihre Meinungen auszudrücken. Auch die Medienkonsument:innen sind gefragt, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln und sich aktiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen, um Falschinformationen zu erkennen und zu vermeiden. Letztlich tragen wir alle Verantwortung dafür, dass die Pressefreiheit und eine vielfältige, unabhängige Berichterstattung auch in Zukunft erhalten bleiben.

Der Journalismus steht vor neuen Herausforderungen und die Meinungen und Feedbacks von Lesern sind wichtiger denn je. Schreibt gerne eure Gedanken in die Kommentare. Wir freuen uns darauf, von euch zu hören!

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In einer Welt, die von digitalen Technologien geprägt ist, stellt sich die Frage, ob Informatik als Schulfach flächendeckend eingeführt werden sollte. Die Forderung nach einer umfassenden Informatikausbildung in Schulen wird immer lauter, da digitale Kompetenzen heutzutage zu den Schlüsselqualifikationen gehören und in vielen Bereichen des Lebens unerlässlich sind. In diesem Artikel werden wir uns mit den Argumenten auseinandersetzen, die für und gegen die flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach in Deutschland sprechen, und welche Herausforderungen eine Einführung mit sich bringen würde.

(Quelle: Pixabay)

Wie ist der Stand der Dinge?

Wie so oft, wird das Thema Informatik in jedem Bundesland anders gehandhabt. Seit 2019 hat Mecklenburg-Vorpommern als einziges Bundesland eine Pflicht für Informatikunterricht für alle Jahrgänge ab Klasse 5 eingeführt. In Sachsen gibt es diese Pflicht in den meisten Jahrgängen, in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern nur in einzelnen ... In den restlichen Bundesländern gibt es nur freiwillige Angebote, die je nach Jahrgangsstufe und Schulform sehr variieren (Sek I, Stand März 2022, Gesellschaft für Informatik). Hessen und Bremen bieten gar keinen Informatikunterricht an, wobei Hessen seit letztem Jahr ein Schulfach namens “Digitale Welt“ eingeführt hat. Wie es sonst um die Digitalisierung in deutschen Schulen bestellt ist und wo es bei der Umsetzung besonders hakt, erfahrt ihr in unserem Artikel zur Digitalisierung.

Was sagen Experten?

Verschiedene Akteure, so auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK), fordern die Einführung von Informatik als Schulfach. In ihrem Jahresbericht 2021-2022 fordert die Gesellschaft für Informatik ein durchgängig verpflichtendes Fach Informatik für alle Schüler:innen in der Sekundarstufe I und eine Gleichstellung mit den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe II. Zu den Forderungen gehört auch die professionelle Administration der IT-Infrastruktur durch ausgebildete Fachkräfte in Schulen und die konsequente Umsetzung der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt (insb. ergänzender Beschluss vom 09.12.2021). Eine wichtige Voraussetzung  dafür ist auch die qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften für den Informatikunterricht, da momentan zu wenige und nicht ausreichend geschulte Lehrer:innen zur Verfügung stünden. Sie knüpft an die Stärkung der Nachwuchsförderung in der Fachdidaktik Informatik und an die Erhöhung der Lehrkapazitäten an den Schulen sowie im Lehramtsstudium selbst an. 

(Quelle: Pixabay)

Argumente für die Einführung

Informatikunterricht kann dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen entwickeln, die sie im Alltag und im Berufsleben benötigen. Die Themen Digitalisierung und IT gewinnen immer mehr an Relevanz für die Arbeitswelt: Informatikkenntnisse sind schon heute in vielen Berufsfeldern unverzichtbar und ein grundlegendes Verständnis von Technologie wird in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger. Hierbei geht es nicht nur um das Programmieren, sondern auch um den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien und Medien. Auch die  Geschlechter- und Chancengleichheit spielen eine wichtige Rolle, denn durch die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht können alle Lernenden unabhängig von Faktoren wie Geschlecht, Wohnort, Schule oder Ausstattung Zugang zu Fähigkeiten und Kenntnissen erhalten. Nicht zuletzt geht es auch um Schülermotivation, der Informatikunterricht kann interessant sein, da er oft einen praktischen Bezug hat und die Möglichkeit bietet, eigene Ideen umzusetzen. Außerdem können die Schülerinnen wichtige Fähigkeiten wie Cyber Security Management, Privacy Management und Critical Thinking erlernen, wie aus einem Papier von Informatik macht Schule hervorgeht.

(Quelle: Pixabay)

Argumente gegen die Einführung

Neben den vielen Chancen, die die Einführung bieten kann, gibt es selbstverständlich auch Contra-Argumente. Als erstes kommt einem vermutlich die Überforderung der Lehrkräfte und der allgemeine Lehrermangel in den Sinn: viele Lehrkräfte haben selbst nur begrenzte Informatikkenntnisse und es könnte schwierig sein, genügend qualifizierte Lehrkräfte für den Informatikunterricht zu finden. Das nächste Problem sind mangelnde Ressourcen, denn die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht würde zusätzliche Mittel erfordern, z.B. Computer, Software und Schulungsmaterialien, die nicht in allen Schulen vorhanden sind. In diesem Bezug stellt sich auch die Frage von Finanzierung und Beschaffung, sowie Einrichtung der Infrastruktur. Immerhin fehlen jetzt schon IT-Fachkräfte in Deutschland. Kritiker stellen den Nutzen des Informatikunterrichts in Frage und argumentieren außerdem, dass Informatikkenntnisse nur für bestimmte Berufe relevant sind und dass die Vermittlung anderer Kompetenzen wie Sprachkenntnisse oder Sozialkompetenz wichtiger seien. Vor Lehrkräften und Schülerschaft liegt ein weiteres Problem: die Überlastung des Stundenplans. Schülerinnen und Schüler haben bereits einen vollen Stundenplan und die Einführung eines neuen Faches könnte dazu führen, dass andere Fächer vernachlässigt werden.

Herausforderungen im Zusammenhang mit einer Einführung

Eine flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach würde auch eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft erfordern. Eltern, Schüler und Lehrkräfte über die Bedeutung von Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft zu informieren und sie für das Thema zu sensibilisieren ist dafür ein erster wichtiger Schritt.. Grundlage für den Unterricht wären gut geschulte Lehrer:innen und entsprechend angepasste Lehrpläne. Es wäre auch wichtig, sicherzustellen, dass die Lehrpläne für Informatik in den Kontext anderer Fächer integriert werden, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Schulen müssten über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte mit Informatikkenntnissen verfügen, um den Unterricht zu gestalten. Wenn nicht genügend Lehrkräfte vorhanden sind, müssten Schulen Maßnahmen ergreifen, um Lehrkräfte auszubilden oder zu rekrutieren, was in Zeiten von großem Lehrermangel eine riesige Herausforderung darstellt. Spätestens hier stellt sich auch die Frage der Finanzierung. Schulen müssen über ausreichende technische Infrastruktur verfügen, um den Unterricht in Informatik abhalten zu können. Dazu gehören ein leistungsstarker und dauerhafter Internetzugang und Hardware wie Computer, Laptops, Tablets, und weitere technische Geräte und Programme. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die Einführung von Informatikunterricht nicht zwangsläufig zu einer umfassenden Lösung für die Digitalisierung in Schulen führt. 

Ein Blick in andere Länder

Andere europäische Länder haben den Stellenwert der Informatik als Pflichtfach bereits erhöht, auch in vielen anderen Ländern der Welt ist es bereits seit Jahren etabliert. In Estland ist Informatik schon in der Grundschule ein Pflichtfach und wird bis zum Abitur unterrichtet. Großbritannien hat Informatik 2014 ein Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler von 5 bis 14 Jahren eingeführt. Zuvor gab es schon das Fach ICT (Information and Communications Technology). In Israel ist Informatik ein Pflichtfach in der Mittelstufe und wird auch auf der Hochschulebene unterrichtet. Es gibt auch viele Länder, in denen Informatik noch nicht flächendeckend verpflichtend ist, aber die Einführung eines solchen Unterrichtsfachs diskutiert wird. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist und immer mehr Länder dies als notwendig erachten, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.

Ausblick 

Die Diskussion um Informatik als Pflichtfach zeigt, dass diese Entwicklung in vielen Ländern bereits stattgefunden hat oder noch diskutiert wird. Die Vorteile einer breiten Vermittlung von Informatikkenntnissen in der Schule liegen auf der Hand und werden von Experten und Politikern gleichermaßen betont. Eine flächendeckende Einführung des Schulfachs stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da es einerseits qualifizierte Lehrkräfte, geeignete Lehrpläne und eine ausreichende technische Infrastruktur erfordert. Andererseits kann eine solche Einführung dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet sind und damit auch auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Ein Blick in andere Länder zeigt, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist. Länder wie Estland, Großbritannien und Israel haben die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft erkannt und bereits entsprechende Schritte unternommen. Auch in Deutschland wird die Einführung des Schulfachs diskutiert und erste Bundesländer haben bereits damit begonnen, Informatik als Pflichtfach einzuführen.

Um eine erfolgreiche Einführung von Informatik als Pflichtfach zu gewährleisten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Es ist wichtig, die breite Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern und die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz zu vermitteln. Schulen müssen über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte verfügen und eine technische Infrastruktur aufweisen, um den Unterricht abzuhalten. Auch die Integration von Informatik in den Kontext anderer Fächer ist von Bedeutung, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Insgesamt kann die Einführung von Informatik als Pflichtfach in der Schule dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten und ihre Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zu stärken. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft.

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Kunst und Musik gehören zu den wichtigsten Fächern in der Schule, da sie die kreativen Fähigkeiten der Schüler:innen fördern und ihre Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Wenn ihr auf der Suche nach neuen Ideen und Materialien seid, um eure Schüler zu motivieren und ihnen die Grundlagen der Kunst und Musik zu vermitteln, seid ihr hier genau richtig. Glücklicherweise bieten soziale Medien wie Instagram eine Fülle von Ressourcen und Kanälen, die sich auf Kunst- und Musikunterricht spezialisiert haben (werft gerne einen Blick auf die anderen Teile unserer Serie). In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der besten Instagram-Kanäle für Kunst- und Musikunterricht vor, die Unterrichtsmaterialien, Projekte und Inspirationen für Lehrkräfte und Schüler:innen bieten.

Frischer Wind für den Kunstunterricht

(Quelle: kunst.unterricht)

kunst.unterricht

Stina zeigt auf ihrem Instagram Profil viele Ideen und Projekte, die sie bereits mit ihren Klassen umgesetzt hat. Sie ist Künstlerin mit einem Master of Fine Arts (M.F.A.) und unterrichtet als Quereinsteigerin in der Sekundarstufe 1 das Fach Kunst, auch im Rahmen von DaZ. Ihr Kanal "kunst.unterricht" bietet eine Vielzahl von Kunstprojekten und kreativen Ideen für den Kunstunterricht bis zur 10. Klasse. Die Beiträge enthalten detaillierte Anleitungen und Tipps für verschiedene Techniken und Materialien, sodass hier für jeden etwas dabei ist. Besonders toll ist die große Vielfalt, jedes Projekt ist auf seine eigene Weise neu und individuell.

(Quelle: kunstunterricht.ideen)

kunstunterricht.ideen

Der Instagram-Kanal "kunstunterricht.ideen" ist eine ausgezeichnete Ressource für Lehrkräfte, die kreative und inspirierende Kunstprojekte suchen. Der Kanal bietet zahlreiche Ideen, didaktische Ansätze und Anleitungen für die Gestaltung des Kunstunterrichts. Dabei werden verschiedene Techniken, Materialien und Wissenssammlungen vorgestellt, die für Schüler älterer Altersgruppen geeignet sind. Der Kanal gehört zu einer Webseite, auf der Werkzeuge, Anschaffungen und weitere Ideen und Konzepte präsentiert werden, um den Kunstunterricht noch interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Insgesamt bietet der Kanal "kunstunterricht.ideen" eine Fülle von kreativen Ideen und Konzepten, die Lehrer und Schüler unterstützen können, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu verbessern und den Kunstunterricht spannender und unterhaltsamer zu gestalten. Dieser Kanal gehört zur Bildungswebseite kunstunterricht-ideen.de.

(Quelle: kunstunterrichten)

kunstunterrichten

“kunstunterrichten” stellt vor allem die Didaktik in den Mittelpunkt. Neben spannenden Ansätzen und Beispielen findet ihr hier auch ansprechend gestaltete Posts, die ihr sehr leicht mit in euren Unterricht integrieren könnt. Die Person hinter dem Instagram Kanal ist Fachleiterin am ZfsL Gelsenkirchen und stellt euch über Eduki weiteres Material zur Verfügung. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten und die Förderung der Kreativität der Schüler:innen gelegt. Der Kanal ist sehr praxisorientiert und bietet Lehrkräften zahlreiche Werkzeuge und Techniken, um den Unterricht interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Insgesamt ist "kunstunterrichten" ein ausgezeichneter Kanal für alle, die ihren didaktischen Fähigkeiten den letzten Schliff verpassen möchten.

(Quelle: resis.grundschulliebe)

resis.grundschulliebe

Theresa betreibt den Instagram Kanal “resis.grundschulliebe” mit viel Liebe zum Detail. Sie ist Lehramtsanwärterin in Rheinland-Pfalz und teilt fleißig Unterrichtsideen für den Grundschulbereich. Neben Ideen für den Kunstunterricht gibt es hier auch viele weitere Inspirationen, auch für weitere Fächer. Besonders gut zum Nachmachen eignen sich Ideen wie der “Künstlerkoffer” oder die “Künstler der Woche”. Ihr Profil bietet viel Abwechslung und gibt auch immer wieder neue didaktische Impulse.

Weitere Beiträge zu künstlerischen Themen findet ihr unter #kunstunterricht, #arteducation, #artteacher und #artteachersofinstagram.

Ganz neue Töne in der Musikstunde anschlagen

(Quelle: schule.rocken)

schule.rocken

Hier ist der Name Programm: Ly Dia will mit ihrem Instagram Kanal die “schule.rocken”. Egal ob Arbeitsmaterial, Ideen, Spiele oder Anleitungen, hier gibt es alles, was man sich als Musiklehrer:in nur wünschen kann. Anschaulich aufbereitet und immer mit aktuellem Bezug, zum Beispiel zu Jahreszeiten oder Feiertagen. Die Inhalte richten sich vor allem an Grundschullehrer, denn Musikalisches wird hier mit viel Spaß und Farben vermittelt. Neben Instagram bespielt Ly Dia auch noch Eduki, hier bietet sie eine große Auswahl an Unterrichtsmaterial und Arbeitsblättern an.

(Quelle: frau.laundla)

frau.laundla

Ein ähnliches Konzept findet sich auch bei dem Profil “frau.laundla”, auch hier geht es primär um die musikalische Bildung in der Grundschule. Abwechslungsreich werden verschiedene Themen, Übungen und didaktische Ansätze aufbereitet. Der Kanal wird von Daniela und Anna-Lena geführt, die beiden Schwestern zeigen viel Leidenschaft für Bildung und Musik. Auch hier gibt es thematische Beiträge zu Jahreszeiten und Feiertagen und einen Eduki Account, der euch mit Unterrichtsmaterial zur Seite steht.

Reicht euch nicht? Unter den Hashtags #musicteachersofinstagram, #musikunterricht,#musikpädagogik, #musiceducation und #musiceducators könnt ihr weitere spannende Beiträge und Kanäle finden!

Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr die vorgestellten Kanäle findet und ob ihr noch andere kennt, die ihr mit uns teilen wollt!

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Ein gesunder Rücken ist eine wichtige Voraussetzung für den Lehrerberuf. Lehrkräfte verbringen viel Zeit im Stehen, Sitzen und Gehen, was auf Dauer zu Verspannungen und Schmerzen im Rücken führen kann. Eine Möglichkeit, um dem entgegenzuwirken, sind regelmäßige Bewegung und gezielte Rückenübungen. Bewegung in den Unterricht zu integrieren kann dazu beitragen, die Konzentration und Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu steigern und gleichzeitig die Lehrer:innen körperlich zu entlasten. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel kurze Bewegungspausen oder sportliche Aktivitäten im Rahmen des Unterrichts, die wir euch hier vorstellen wollen.

Bewegung kreativ einbinden

Bewegung im Unterricht? Aber klar doch! Schon mal dran gedacht, dass auch eure Schülerinnen und Schüler schon zu viel (still) sitzen? Ganz genau: Kinder und Jugendliche brauchen Bewegung, um fit und konzentriert zu bleiben. Auch ihr profitiert von mehr Bewegung im Schulalltag. Eine Möglichkeit sind z.B. Bewegungspausen in längere Unterrichtseinheiten einzubauen: 

  • Auf der Stelle gehen – mal langsam, mal schnell, Arme locker schwingen lassen
  • Einen Stift auf dem Fuß balancieren, nach ein paar Sekunden Fuß wechseln
  • Fußwippen: Von den Zehen auf die Fersen rollen. Kurz auf den Zehenspitzen verharren, wieder wippen, dann kurz auf den Fersen verweilen, Gleichgewicht halten.
  • Mit den Schultern kreisen, erst kleine, dann große Kreise. Vor und zurück. Schultern in Richtung Ohren ziehen, dabei tief einatmen, beim Ausatmen die Schultern nach unten fallen lassen
  • Die Arme in Vorhalte, Seithalte, Hochhalte führen oder kreisen (auch gegengleich), dabei mit den Fingern “nach der Luft greifen” oder “Luftgitarre” spielen
  • Hüftbreit locker stehen, dann langsam das Kinn in Richtung Brust absenken, Dehnung spüren, dann die Wirbelsäule langsam Wirbel für Wirbel abrollen, bis der Oberkörper locker nach unten hängt, die Knie sollten nicht durchgedrückt sein, Arme locker hängen lassen, das Gewicht der Arme zieht den Oberkörper nach unten, nicht wippen. Ein paar Sekunden langsam gleichmäßig atmen, die Wirbelsäule dann ganz langsam wieder aufrollen.
  • Spannung aus dem Körper streichen. Funktioniert im Sitzen oder im Stehen. Mit den Handinnenflächen erst die Arme an der Außenseite nach unten ausstreichen, dann die Innenseiten. Arm wechseln. Danach können in gleicher Weise die Beine und der Rücken – soweit erreichbar ausgestrichen werden

Auch könnt ihr Lernen mit Bewegung ausprobieren, was insbesondere bei ermüdendem Nachmittagsunterricht eine hilfreiche Auflockerung sein kann. Eine beliebte Möglichkeit ist z.B. ein Lesespaziergang: Dabei wird einem einem Partner ein Text vorgelesen oder beide rekapitulieren  gegenseitig den Inhalt eines zuvor gelesenen Textes, während dabei durch den Raum oder die Schule gegangen wird.

Egal ob in der letzten Unterrichtsstunde des Tages oder früh am Morgen, wenn noch nicht alle richtig wach sind – Bewegung schadet nie. Probiert gerne einige der Übungen mit euren Schüler:innen aus. Mit etwas Musik funktioniert das Ganze noch ein bisschen besser. Mehr Infos und Material dazu findet ihr bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und beim Deutschen Schulportal.

(Quelle: Pixabay)

Ergonomie schaffen

Eine ergonomische Arbeitsumgebung ist von entscheidender Bedeutung, um Rückenbeschwerden und anderen körperlichen Beschwerden vorzubeugen. Eine Möglichkeit, um dies zu erreichen, ist die Schaffung eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Hierfür können beispielsweise höhenverstellbare Tische und Stühle eingesetzt werden, um eine individuelle Anpassung an die Körpergröße und -haltung zu ermöglichen. Auch die Platzierung von Bildschirmen und anderen Arbeitsmitteln in einem optimalen Abstand und Winkel zum Körper kann helfen, Nacken- und Rückenschmerzen vorzubeugen. Eine gute Beleuchtung und ausreichende Belüftung tragen ebenfalls zu einem angenehmen Arbeitsumfeld bei. Wenn ihr darauf achtet, euren Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten, kommt ihr nicht nur entspannter durch die Woche, sondern tragt auch zum langfristigen Erhalt eurer Gesundheit bei. 

Übungen für den Rücken

Laut Umfrage der DAK gaben etwa ein Viertel der befragten Lehrkräfte an, häufig unter starken Nacken- und Rückenschmerzen zu leiden. Um diesen vorzubeugen oder sie zu lindern, können euch gezielte Übungen helfen. Sie tragen dazu bei, die Muskulatur im Rücken zu kräftigen und zu dehnen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern. Für die meisten Übungen braucht ihr kein Fitnesstudio, ihr könnt sie auch ganz einfach in eure Pause integrieren. Hier sind ein paar Beispiele, die euch zeigen, wie ihr euch mit einfachen Übungen im Alltag fit und frei von Verspannungen haltet:

Mit Bewegung durch den Alltag

Regelmäßige Bewegung im Alltag kann eure körperliche Fitness verbessern sowie Rückenschmerzen und Herz-Kreislaufproblemen vorbeugen. Dazu kann beispielsweise das regelmäßige Betreiben von Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen beitragen. Krafttraining und Yoga können helfen, Muskulatur und Beweglichkeit zu erhalten und Verspannungen zu lösen. Es ist jedoch wichtig, dass die körperliche Belastung entsprechend der individuellen Fitness und Gesundheit angepasst wird. Zu viel Anstrengung kann sich sonst negativ auswirken. In jedem Fall ist es hilfreich, sich von einem Arzt oder Physiotherapeuten beraten und schulen zu lassen. 

Wie bindet ihr Bewegung in euren Schulalltag ein? Welche Spiele und Übungen kommen bei euren Klassen gut an? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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“Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er”, sagte einst der Theologe und Reformator Martin Luther. Obwohl er in den Zeiten des 15 Jahrhunderts lebte, sind seine Worte immer noch relevant.

Über soziale Medien können sich falsche Informationen auch in den Klassenräumen viel weiter verbreiten, was sie zu einem beliebten Mittel für extremistische Bewegungen macht. 82 Prozent der Befragten schätzen Fake News als Gefahr für die Demokratie ein, eine berechtigte Sorge, unter anderem weil 76 Prozent der 14-24 Jährigen mindestens einmal pro Woche auf Fake News stoßen. Laut einer Studie des Oxford Internet Institute generieren solche Nachrichten sogar eine sechsmal höhere Anzahl an Klicks und allein 2019 verursachten sie Schäden in Höhe von 78 Milliarden US-Dollar.

Durch Fake News werden Wahrheiten verzerrt, Feindbilder aufgebaut und Meinungen manipuliert, weshalb es zunehmend wichtig wird, Medienkompetenzen schon im frühen Alter zu fördern. 85 Prozent von 14-24 Jährigen sind laut Umfrage der Ansicht, dass Falschnachrichten zu einem Pflichtthema im Unterricht werden sollten, wobei nur 28 Prozent von Lehrkräften diese auch als Unterrichtseinheit vornehmen. Dabei ist die Thematik, unter anderem durch den Zuwachs an Künstlicher Intelligenz, die auch benutzt werden kann, um falsche Tatsachen darzustellen, relevanter denn je. 

Ein Mittel den Wahrheitsgehalt von digitalen Informationen zu prüfen ist das Tool Codetect, welches unter anderem von der Digital Democracy Alliance unterstützt wird und dessen Möglichkeiten wir euch im Folgenden vorstellen möchten.

Was ist Codetect?

Codetect ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, allen die Möglichkeit zu bieten, selbst gegen Falschinformationen aktiv zu werden und sich für eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen. Sie wollen diese Mission erfüllen, indem sie Falschinformationen eindämmen und Strategien zum Erkennen entwickeln. Als Teil dieses Zieles bietet die Plattform selbst einen Bewertungsdienst zur Erfassung davon, wie vertrauenswürdig Online-Artikel und Nachrichten aus Sozialen Medien sind. Diese Nachrichten können selbst geprüft oder von der Community geprüft werden lassen, in der Hoffnung, die Medienkompetenzen der Nutzer zu stärken.

Seine Ursprünge hat der Verein im Hackathon WirVsVirus im März 2020, wo die Seite konzipiert und kurz darauf von einem ehrenamtlichen Team aus ganz Deutschland umgesetzt wurde. Im November desselben Jahres folgte die Gründung als gemeinnütziger Verein. Finanziert wird Codetect durch Spendenaktionen und Förderungen, unter anderem von Update Deutschland, Digital Democracy Alliance und Mimikama.  

Spielerisch zur Wahrheit

Codetect hat ein spielerisches System implementiert, um Teilnehmer:innen zu motivieren Onlinequellen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Nachforschungen anzustellen gibt den “Online-Detektiv:innen” Punkte, wodurch sie in Levels aufsteigen können, vom Lupenhalter bis hin zum Superintendenten. Um selbst teilzunehmen, wird lediglich ein Accountname, ein Passwort und eine E-Mail Adresse benötigt. Fälle einreichen kann aber jeder über das Portal.

Jeder kann selbst einen Fall einreichen mit dem Versenden eines Links an die Website, mit optionalen Benachrichtigungen, wenn es Neuigkeiten zu dem Fall gibt.

Die Analyse von Quellen selbst erfolgt in einem mehrstufigen Bewertungs- und Peer Review verfahren. 

Der Trust-Checking Prozess

Der Kern von Codetects Methodik ist das Trust-Checking Prinzip. Anders als beim Fact-Checking, dem Überprüfen von Behauptungen über Fakten, welches Zeit, Expertise und idealerweise eine journalistische Ausbildung benötigt, befasst sich das Trust-Checking eher mit dem Prüfen der Vertrauenswürdigkeit. Diese Herangehensweise ist für eine breitere Öffentlichkeit, schneller möglich und nutzt als Basis bewährte journalistische Qualitätskriterien. 

Faktoren, die einen Artikel weniger vertrauenswürdig machen, sind beispielsweise fehlende Quellenangaben, falsche Zitate und unpassende Bilder.

Der Prozess von Codetect unterteilt sich in fünf verschiedene Phasen.

  1. Das Einreichen eines Falls: Fragwürdige Information werden anonym und kostenlos in die Website eingegeben in Form von Online-Artikeln und Textnachrichten, aber nicht im Videoformat.
  2. Die Community erhält den Fall: Der noch ungelöste Fall ist für Detektiv:innen in der Community frei verfügbar.
  3. Die Beurteilung des Einzelnen: Die Detektiv:in nimmt den Fall an und bearbeitet ihn anhand einer Serie von sieben bis acht zufällig ausgewählten Fragen aus einem Fragenpool von 15 Fragen, bezüglich der Art des Falles. Antworten und Kommentare der Detektiv:innen werden hinterlassen. 
  4. Die Beurteilung der Community: In einem Peer Review Verfahren wird der Fall  von insgesamt acht Detektiv:innen bearbeitet für eine finale Beurteilung. Diese erfolgen  unabhängig und anonym, unbeeinflusst von den Ergebnissen anderer. Das endgültige Ergebnis reicht von einer Skala von 0 (nicht vertrauenswürdig)  bis 100 (sehr vertrauenswürdig).
  5. Die Veröffentlichung des gelösten Falls: Das Ergebnis wird veröffentlicht im codetekt-Archiv, frei für alle zugänglich mitsamt Kommentaren.

Eine Übersicht aller bearbeiteten Fälle findet Ihr im Archiv

Das Prinzip kann im Unterricht auf vielfältige Art und Weise eingesetzt werden. Innerhalb von einer Doppelstunde in Informatik könnte der Wert von Vertrauenswürdigkeit vermittelt werden, unter anderem im Kontext von ChatGPT und deren Nutzen sowie Schwächen, wie unsere Redaktion bereits erfasst hat. Im Rahmen eines Kursübergreifenden Projektes, könnten Schüler:innen an der Website angemeldet werden, um nach einer Woche einen kleinen Preis zu überreichen für den Detektiv:in mit den meisten Fällen. Des Weiteren kann auch ein Spiel daraus gemacht werden, in der Klasse Artikel zu erstellen und sie untereinander auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Das Trust-Checking-Kit für Lehrkräfte

Zur Unterstützung von Lehrkräfte die ihre Schüler:innen auf die Gefahren von Fake-News vorbereiten wollen, hat codetekt ein Set von Unterrichtsmaterialien entwickelt, die als “Trust-Checking-Kit” betitelt sind. In diesem werden Qualitätskriterien zur Vertrauenswürdigkeit von Informationen behandelt mit einer Skala, die von “wenig” bis “sehr vertrauenswürdig” geht. Das Kit besteht aus einer Präsentation mit Sprechernotizen, Videos, ein Handbuch für Lehrkräfte mitsamt Hintergrundinformationen und Arbeitsblättern, sowie den Trust-O-Mat, ein Online-Quiz bei dem die Schüler:innen spielerisch selbst Falschinformationen prüfen können. Das Kit kann in der Form eines Pakets erworben werden mit dem Basis-Preis in der Höhe von 39 Euro.

Wie vermittelt ihr das Thema Fake-News im Unterricht? Kennt ihr weitere praktische Tools und Materialien ? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

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Unterricht ist Kooperation. Schüler:innen lassen sich für einen bestmöglich funktionierenden Unterricht auf ihre Lehrkräfte ein und andersherum lassen sich Lehrkräfte auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ein. Diese beiden Bedingungen unterscheiden sich jedoch insofern, dass die Schüler:innen mit einer Lehrkraft zu einer Zeit kooperieren müssen und Lehrkräfte auf die verschiedenen Bedürfnisse und Eigenschaften von oftmals deutlich mehr als 20 Schüler:innen gleichzeitig eingehen müssen. Kommen dann Demotivation und Undiszipliniertheit mancher Schüler:innen hinzu, scheint selbst die Vermittlung grundlegender Unterrichtsinhalte am Rande des Unmöglichen zu liegen. Berücksichtigt man jetzt noch weitere Faktoren, wie beispielsweise den im Klassenzimmer herrschenden Lärm, zeigt sich, wie viel Stress der Lehrerberuf birgt. Daher ist es leider auch nur wenig überraschend, dass sich etwa ein Drittel aller Lehrkräfte zu hohen Belastungen ausgesetzt fühlt, wie ein Gutachten des Aktionsrats Bildung ergeben hat. Die dadurch gefährdete Berufsgesundheit veranlasst uns dazu, im Folgenden über eine häufig auftretende Lehrerkrankheit – das Burn-Out – zu informieren und darüber, was ihr möglicherweise machen könnt, um euch davor zu schützen.

Vorab: Besonders bei psychischen Krankheiten und Burn-Out-Erscheinungen können die Symptomatiken und Erscheinungsbilder von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen und auch nachfolgend aufgelistete Präventiv- und Interventivmaßnahmen müssen nicht immer wirken. Wenn ihr euch also ausgebrannt oder dauerhaft überlastet, erschöpft oder antriebslos fühlt, ist es wichtig und empfehlenswert, professionelle Hilfe aufzusuchen.

Das Phänomen Burnout

Ein Burnout ist zwar aus wissenschaftlicher Perspektive keine eigenständige Krankheit, sondern ein Zustand tiefer physischer oder psychischer Erschöpfung, trotzdem können die Konsequenzen verheerend sein. Besonders, weil die ersten (meist körperlichen) Symptome oftmals übersehen werden. Indizien für ein Burn-Out-Syndrom können beispielsweise Müdigkeit, Schlafstörungen oder ein geschwächtes Immunsystem, also Infektanfälligkeit, sein. Wenn diese körperlichen Äußerungen übersehen oder ignoriert werden, kann sich das Burn-Out auch in der Psyche bemerkbar machen. Innere Unausgeglichenheit, vermehrte Wut oder nicht zu stillende Unzufriedenheit alarmieren das berufliche Verhalten umzustellen und möglicherweise die Arbeitszeiten zu drosseln. Die markantesten und meist am spätesten eintretenden Symptome: Empathielosigkeit, abnehmende Leistungsfähigkeit oder sich verschlechternde körperliche Symptome, sind zugleich die gefährlichsten. Außerdem verstetigt sich jetzt auch das Gefühl, dass Wochenenden oder Ferien nicht ausreichen, um sich vollständig zu regenerieren und zu entspannen. Sollte dieser Zustand über einen längeren Zeitraum bestehen, könnte es gar der Fall sein, dass man sich auf der Vorstufe einer Depression befindet.

Deswegen ist es ratsam, bereits bei ersten Anzeichen eines Burnouts entsprechende Vorkehrungen zu treffen und Verhaltensweisen zu überprüfen.

Anzeichen von Burnout: Das könnt ihr tun

Natürlich, vor einem Burn-Out schützt, dass man sich nicht überarbeitet oder stets zu erfüllenden Pflichten hinterher eilt. Konkret hilft im Alltag als erstes oft das Gespräch. Transparenz mit euren Schüler:innen schützt und hilft, dass die Erwartungshaltungen realistisch bleiben. Kommuniziert zum Beispiel, wenn ihr manche Forderungen oder Wünsche nicht umsetzen könnt oder wollt, begründet diese Entscheidungen und die Schüler:innen werden ihre Ansprüche mildern und Verständnis zeigen.

Dazu gehört auch, dass Lehrkräfte viele Tätigkeitsfelder übernehmen, die die Grenzen der reinen Schulpädagogik oder den Inhalt ihrer Schulfächer überschreiten. Wenn ihr der Meinung seid, dass ihr manchen Aufgaben nicht gerecht werden könnt oder für eine Situation nicht qualifiziert genug seid, ist es – aus mehrerlei Gründen – nützlich, mit Personen aus eurem Kollegium zu sprechen. Zum einen können sie Hinweise und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung geben und erleichtern es so, einen stets abwechslungsreichen und ansprechenden Unterricht zu gewährleisten, was wiederum den individuellen Arbeitsstress senkt. Zum anderen sind sie vergleichbaren Situationen ausgesetzt und können euren Zustand vielleicht nachvollziehen oder gar persönliche Erfahrungen teilen. In jedem Fall ist es nicht nur für mögliche Anregungen sinnvoll, sich auszusprechen, sondern auch dafür, um seine persönlichen Sorgen nicht alleine mit sich herumtragen zu müssen.

Ein guter Weg, um angebauten Stress darüber hinaus zu kanalisieren, ist es, Sport zu treiben. Bewegung in jeglicher Form hilft negative Energie, die durch einen Burnout regelmäßig entsteht, produktiv abzubauen. Außerdem passiert es häufig, dass man sich als Lehrkraft beim Arbeiten zu wenig bewegt. Sport ist dafür natürlich auch ein guter Ausgleich.

Achtet also auf eure körperlichen Ressourcen und trefft Vorkehrungen, um euch vor einem Burnout zu schützen. Wenn ihr merkt, dass die beschriebenen Symptome auf euch zutreffen, tauscht euch mit anderen Lehrkräften aus, vermittelt euren Schüler:innen, eure Grenzen, versucht Sport zu treiben oder sucht natürlich professionelle Hilfe auf.

Manchmal hat sich ein Burnout aber auch schon verstetigt, kann zur Depression werden. Dann ist es hilfreich, professionelle Unterstützung vom Fach zur Rate zu ziehen. Informationen zu Angeboten oder akuten Fragen und Problemen zur psychischen Gesundheit, bietet beispielsweise die Telefonseelsorge, die online, telefonisch oder vor Ort an 25 Standorten deutschlandweit 24 Stunden täglich anonym und kostenlos erreichbar ist. Der Patientenservice hilft unter der Telefonnummer 116 117 mit zusätzlichen Möglichkeiten, den passenden Arzt und Psychotherapeuten zu finden, auch der eigene Hausarzt kann Diagnosen stellen und beratend weitere Schritte  empfehlen.

Wenn ihr eigene Erfahrungen mit Burnout habt, dann teilt sie gerne in den Kommentaren! Weitere Infos zum Thema Burnout und wie man einem solchen vorbeugen kann, findet ihr auch in unserem Artikel: “Wie der Phönix aus der Asche”. 

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Im Jahr 2023 ist der Ramadan vom 23. März bis zum 21. April angesagt. Für Muslime auf der ganzen Welt hat damit die Fastenzeit begonnen. In muslimischen Ländern werden die Straßen mit Lichtern geschmückt und die Moscheen sind gefüllt, aber auch in Deutschland werden Millionen von Muslime den Ramadan begehen, darunter auch Schüler:innen. Was der Ramadan genau bedeutet und wie ihr als Lehrkraft am besten damit umgeht, wenn eure Schüler fasten, erklären wir euch in diesem Artikel. 

Was ist Ramadan?

An sich ist der Ramadan, übersetzt als ‘Brennendes Feuer' der neunte Monat im islamischen Kalender, welcher auf dem Mondzyklus basiert. Im Islam läutet der Ramadan die Fastenzeit ein, die allerdings laut dem herkömmlichen Kalender jedes Jahr zu anderen Zeiten ist. Der islamische Kalender hat nur 354 bis 355 Tage im Schaltjahr, weswegen sich die Fastenzeit immer um 10 Tage verschiebt. So erleben Muslime die Fastenzeit mit den Jahren in allen Jahreszeiten. Die Bedeutung der Fastenzeit im Glauben ist stark verankert als eine der fünf Säulen des Islams, zusammen mit dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, der sozialen Pflichtabgabe und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Beim Fasten selbst werden alle körperlichen Bedürfnisse eingeschränkt. Es wird nicht gegessen oder getrunken, vom Morgengrauen (Imsak), bis zum Sonnenuntergang (Aksam). In derselben Zeit wird auch nicht geraucht und auch sexueller Kontakt soll vermieden werden. Nach Sonnenuntergang ist allerdings alles wieder erlaubt. Beim üppigen Fastenbrechen, auch Iftār genannt, wird reichlich aufgetischt. Der muslimische Prophet brach seins mit einer Dattel, was ihm bis heute einige Nachtun. Des Weiteren sollen während des gesamten Ramadan Lügen oder Streit vermieden werden. Der Religionsgründer Mohammed  soll einst gesagt haben: “All diejenigen, die das Lügen nicht vermeiden, auf deren Fasten legt Allah keinen Wert”. In vielen islamischen Ländern ist außerdem das Zuckerfest (das Fastenbrechen am Ende des Ramadans) ein Feiertag wie in Deutschland Christi Himmelfahrt. 

Wofür genau dient das Fasten? Kann man sich enthalten?

Die Wirkung von Fasten ist mittlerweile sogar Gegenstand der Neurowissenschaften. Die Idee dahinter ist, den Geist durch den körperlichen Entzug von Nahrung zu schärfen. Die spirituelle Weiterentwicklung soll durch innere Einkehr gefördert und Ablenkungen vermieden werden. Man kann daher Fasten statt Verzicht, auch als eine Art Fokussierung  betrachten.  Darüber hinaus soll durch das Hungern und Dursten Empathie für die Armen und Leidenden geweckt werden.

Es handelt sich um einen nicht ganz stressfreien Prozess, weshalb auch nicht alle mitmachen müssen. Jüngere Kinder unter 14, Kranke, Schwangere und Ältere sind vom Fasten freigestellt.

Ramadan in der Schule

Der Ramadan stellt nicht nur für die Fastenden, sondern auch für die Lehrkräfte eine große Herausforderung dar. Eine Schulgemeinschaft kann nicht einfach Andersgläubige ausschließen, und die Religionsfreiheit ist im Grundgesetz verankert. Dennoch bietet das Fasten selbst interne Probleme an der Schule. Die Schüler:innen können, besonders bei Hitze, Schwächeanfälle oder sogar Kreislaufkollaps erleiden. Es gibt auch Fälle, bei denen muslimische Kinder ihre Medikamente zum Teil des Fastens machen. Daniela Töpfer, Sozialpädagogin an einer Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, bemerkte dies  bei  einem Jungen mit ADHS. Seine Hibbeligkeit störte den Unterricht. Auch können fastende Schüler:innen allgemein nicht ihr Bestes im Unterricht oder bei Prüfungen geben. 

Unter anderem gibt es deswegen Kompromisse. Bei der Deutschen Islam Konferenz 2009 wurde beispielsweise beschlossen dass Fasten verschoben werden kann sofern es den Noten schadet. "Im Islam ist es nicht erwünscht, dass wegen des Fastens die Leistungen in der Schule schlechter werden", heißt es in einer Erklärung der Konferenz.

Sofern man allerdings in der Lage ist, werden Muslime dazu ermutigt, den Ramadan anzutreten. In vielen Communities ist eine Teilnahme ab der fünften Klasse üblich. Dennoch geht der Alltag normal weiter, so auch in der Schule. Wie können fastende Schüler:innen also unterstützt werden, ohne dass der Lernerfolg leidet? Schließlich ist nicht jeder Pädagoge oder jede Pädagogin gleich Experte in Sachen Ramadan.

Zu Beginn ist es hilfreich, über die Tradition aufzuklären und die Eltern als auch die anderen Schüler:innen zu informieren und sensibilisieren. Ein Rundschreiben könnte rausgeschickt werden, in dem die wichtigsten Fakten genannt werden. 

In diesem Kontext bietet der Ramadan eine gute Gelegenheit, die Religion und seine Mitmenschen besser kennenzulernen. Viele Moscheen bieten bei Sonnenuntergang sogar freie Mahlzeiten an. Lehrkräfte könnten dies als außerschulische Aktivität zur Förderung der interkulturellen Kompetenz in Erwägung ziehen.

Abgesehen davon gibt es einige Wege, die Situation angenehmer für die Fastenden zu machen. Konkret könnte man beispielsweise Möglichkeiten geben, die Schüler:innen während der Essenspausen zu beschäftigen, ohne dass Essen dabei ist und Schulfeste möglicherweise nach hinten verschieben. Gebetsräume zu separieren, in denen die muslimischen Schüler:innen ihre sechs Tagesgebete abhalten können, wäre ebenfalls eine mögliche Geste. Andere individuelle Lösungen mit Absprache der Eltern sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden, um eventuell dauerhafte Regelungen zu erstellen. Darunter fallen Kompromisse, wie eine Wasserflasche zum Sportunterricht mitzunehmen als Trinkmöglichkeitm und dagegen auf Süßigkeiten verzichten. Auch sollte das Gespräch mit muslimischen und nichtmuslimischen Jugendlichen gesucht werden, um Respekt zu schüren. Das Fasten ist eine Individuelle Sache zwischen einer Person und ihrem Glauben und sollte nicht zur herabwürdigung und disrkiminierung dienen. Bei Repressalien sollten Lehrkräfte einschreiten und ‘Kulturkämpfe’ vermeiden. 

Der Psychologe und Muslim Ahmad Mansour hat auch einige Erfahrungen gemacht mit dem Fasten in Schulen. So wurde er einmal von einer Grundschullehrerin angesprochen, die ihm mitteilte, einer ihrer Schüler sei fast ohnmächtig geworden. Er mahnt dazu, den Ramadan nicht als Entschuldigung zu nutzen, um sich Prüfungen oder der Schulpflicht zu entziehen. "Ich erwarte von den Verbänden, dass sie den Eltern in den Gemeinden am Freitag in aller Deutlichkeit sagen: "Die Schule in Deutschland hat Vorrang, die Schulpflicht ist enorm wichtig”, so Mansour gegenüber dem NDR.Eine Berliner Schule hat zu dem Thema eine Infobroschüre herausgebracht, die ihr hier herunterladen könnt.

Was aber jeder tun kann, ist Respekt zu zeigen und die Bräuche anderer Religionen zu respektieren. Auch wenn das manchmal nur heißt, nicht demonstrativ vor fastenden Schüler:innen zu essen.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Ramadan gesammelt, wie geht ihr in eurer Klasse damit um? Teilt es uns doch in den Kommentaren mit! 

Zukunft der Bildung
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Die Digitalisierung hat den Pädagogik- und Bildungssektor nachhaltig verändert. Es gibt zahlreiche Trends, die sich in diesem Bereich abzeichnen, wie E-Learning, Mobile Learning oder Gamification. Diese Entwicklungen ermöglichen neue Formen des Lernens und fördern eine individualisierte und flexible Wissensvermittlung. Durch Einsatz digitaler Tools und Lernplattformen können Lehrende den Unterricht interaktiver und abwechslungsreicher gestalten. In Zukunft werden wir wahrscheinlich eine noch stärkere Integration von digitalen Technologien im Bildungssektor sehen, die es Schüler:innen ermöglicht, ihr Wissen noch individueller und praxisorientierter zu erwerben. Die Didaktik wird sich somit zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken fokussieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Diese und weitere Themen werden wir in unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” beleuchten.

(Quelle: Pixabay)

Digitale Alltagshelfer für den Unterricht

Digitale Tools können den Alltag von Lehrkräften erheblich erleichtern. Sie ermöglichen nicht nur eine effiziente Organisation des Unterrichts, sondern fördern auch eine aktive Beteiligung der Klasse. Lehrer:innen können so Zeit sparen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Vermittlung von Wissen und die individuelle Förderung.

Problematik Gruppeneinteilung

Die Gruppeneinteilung im Unterricht kann eine schwierige Aufgabe für Lehrkräfte sein. Ein Zufallsgenerator kann helfen, indem er zufällige Gruppeneinteilungen erstellt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Gruppen fair zusammengestellt werden und dass alle Schüler:innen die gleiche Chance haben, mit verschiedenen Klassenkamerad:innen zusammenzuarbeiten. Eine schnelle und unkomplizierte Gruppeneinteilung lässt sich zum Beispiel mit dem UltimateSolver.com Zufallsgenerator vornehmen.

Wissen und Quizzen

Quizze sind eine beliebte Methode sowohl im digitalen als auch im Präsenzunterricht, um das Wissen von Schüler:innen zu testen und zu fördern. Durch ihre interaktive und unterhaltsame Gestaltung können Quizze die Lernmotivation der Schüler:innen steigern und helfen, den Unterrichtsstoff auf spielerische Weise zu vermitteln. Es gibt eine Vielzahl von Tools und Plattformen, die es Lehrkräften ermöglichen, digitale Quizze zu erstellen und durchzuführen. Einige der bekanntesten sind Kahoot!, Quizlet und Quizizz. Diese Tools bieten verschiedene Funktionen wie zum Beispiel das Erstellen von Multiple-Choice-Fragen, das Hinzufügen von Bildern und Videos oder die Möglichkeit, den Fortschritt der Schüler:innen in Echtzeit zu verfolgen. Sie bieten die Möglichkeit, Quizfragen zu erstellen, Fortschritte zu verfolgen und individuelle Rückmeldungen zu geben. Durch den Einsatz von digitalen Quizzen kann der Unterricht abwechslungsreicher und ansprechender gestaltet werden und Schülerinnen und Schüler werden motiviert, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Spielerischer Wettkampf kann außerdem den Ehrgeiz steigern.

Visualisierung und Interaktivität verknüpfen

Anschaulichkeit und Interaktivität sind wichtige Aspekte im modernen Unterricht. Ideensammlungen, wie MindMaps oder andere kreative Formen der Visualisierung, bieten Schüler:innen die Möglichkeit, ihr Wissen zu strukturieren und weiter zu vertiefen. In Fächern wie Biologie, Geschichte oder auch Mathematik können komplexe Zusammenhänge so auf eine übersichtliche und verständliche Weise dargestellt werden. Die Interaktivität von digitalen Tools wie Padlet, Mentimeter, Coogle oder Lucidchart erlaubt es den Lernenden, gemeinsam an der Erstellung von Ideensammlungen zu arbeiten und so ihr Wissen zu teilen und zu erweitern. Dadurch wird der Unterricht dynamischer und schafft Raum für eine aktive Beteiligung der Schüler:innen. Die Visualisierung kann später ebenfalls als Lerngrundlage genutzt werden. 

(Quelle: Pixabay)

E-Learning: Digitalisierung und Wissensvermittlung im Einklang

E-Learning ermöglicht es, Wissen digital zu vermitteln und auf vielfältige Weise zugänglich zu machen. Dabei geht es nicht darum, analoge Wissensvermittlung zu ersetzen, sondern diese durch digitale Möglichkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Digitale Tools und Plattformen können helfen, den Lernprozess individueller und abwechslungsreicher zu gestalten, ohne dabei den persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden zu vernachlässigen. Wenn Digitalisierung und Wissensvermittlung im Einklang stehen, kann ein effektiver und erfolgreicher Lernprozess entstehen.

Lernmaterial immer zur Hand

E-Learning-Plattformen bieten Lehrkräften die Möglichkeit, Lernmaterialien und Videos zur Verfügung zu stellen. Diese Plattformen erleichtern die Organisation des Unterrichts und ermöglichen eine flexible und individualisierte Wissensvermittlung. Ein Beispiel für eine solche Plattform ist Moodle, eine Open-Source-Plattform, auf der Lehrkräfte Lehrmaterialien hochladen, Diskussionsforen einrichten oder Aufgaben und Tests erstellen können. Moodle wird heute schon an vielen Hochschulen und Universitäten genutzt. Plattformen dieser Art können den Unterrichtsalltag erheblich erleichtern und Schüler:innen die Möglichkeit geben, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen, auch von zuhause aus. Wir ihr Moodle am besten nutzt, haben wir euch in einem Interview zusammengefasst.

Virtuelle Lernumgebung

Eine virtuelle Lernumgebung bietet Schüler:innen die Möglichkeit, in einer interaktiven und digitalen Welt zu lernen und zu experimentieren. Diese virtuellen Lernumgebungen reichen von virtuellen Laboren bis hin zu Simulationen von historischen Ereignissen oder wissenschaftlichen Experimenten. Ein Beispiel ist die PhET Interactive Simulations der University of Colorado Boulder, die interaktive Simulationen in Physik, Mathematik, Chemie und anderen Naturwissenschaften anbietet. Lehrer:innen können diese virtuellen Lernumgebungen nutzen, um das Verständnis der Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, selbstständig zu lernen und zu experimentieren sowie den Umgang mit IT zu schulen.

Bildung im Taschenformat

Die fortschreitende Digitalisierung hat dazu geführt, dass wir heute nahezu alle Informationen auf unserem Smartphone abrufen können. Die Bildung hat diesen Trend erkannt und es gibt zahlreiche Apps, die Wissen in Form von Videos, interaktiven Übungen oder Quizzen bereitstellen. Ein Beispiel für eine solche App ist Duolingo, mit der Sprachkurse absolviert werden können, oder StudySmarter, eine App, die Unterrichtsmaterialien in verschiedenen Fächern und Lernen mit Karteikarten anbietet. Lehrkräfte können solche Apps nutzen, um Lernenden auch außerhalb des Unterrichts Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. So können die Schüler:innen beispielsweise auf dem Schulweg oder in ihrer Freizeit Vokabeln üben oder ihr Wissen erweitern und vertiefen.

(Quelle: Pixabay)

Neue Perspektiven für die analoge Wissensvermittlung

Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten für die analoge Wissensvermittlung durch digitale Didaktik. So können beispielsweise klassische Unterrichtsmethoden wie Frontalunterricht oder Gruppenarbeit durch den Einsatz von digitalen Tools und interaktiven Methoden erweitert werden. Der Einsatz digitaler Medien eröffnet Lehrkräften neue Perspektiven, um den Unterricht ansprechender und abwechslungsreicher zu gestalten und so den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu steigern.

Gemeinsam lernen

Kooperatives Lernen im Kontext der analogen Wissensvermittlung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, aktiv am Lernprozess teilzunehmen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Probleme zu lösen. Hierbei kann die Digitalisierung einen Mehrwert bieten, indem sie beispielsweise den Einsatz von Online-Plattformen oder digitalen Tools zur gemeinsamen Erstellung von Präsentationen, Mindmaps oder Gruppenarbeiten erleichtert. Durch die Kombination von analogen und digitalen Methoden kann das kooperative Lernen im Unterricht optimiert werden und einen größeren Lernerfolg erzielen.

Planung ist das halbe Leben

Die Planung von Unterricht und die Bereitstellung von Lernmaterial ist eine wichtige Aufgabe von Lehrkräften. Hierbei kann die Digitalisierung und digitale Didaktik helfen, den Arbeitsaufwand deutlich zu reduzieren und Lehrkräfte zu entlasten. Digitale Tools und Plattformen ermöglichen es, Unterrichtsmaterialien einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Die Verwendung von Online-Plattformen und -Tools ermöglicht es Lehrer:innen, Unterrichtsmaterialien zentral zu speichern und schnell auf diese zuzugreifen. Dadurch können Materialien auch einfacher aktualisiert und angepasst werden.

Um die Potenziale der Digitalisierung und der digitalen Didaktik voll ausschöpfen zu können, bedarf es allerdings auch einer guten technischen Ausstattung der Schulen sowie teilweise eigener Endgeräte auf Seiten der Schüler. Lehrkräfte benötigen außerdem Schulungen, um digitale Tools und Plattformen effektiv in ihren Unterricht zu integrieren und Lernmaterialien bereitzustellen. Nur so können sie ihren Schüler:innen ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Lernumfeld bieten, das den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht.

Ausblick

In diesem Artikel haben wir verschiedene Aspekte der digitalen Didaktik beleuchtet, wie z.B. digitale Tools für den Unterricht, E-Learning-Plattformen, virtuelle Lernumgebungen, kooperatives Lernen, Bildungs-Apps und die Entlastung von Lehrkräften durch die Digitalisierung. Schulungen für Lehrkräfte, eine gute technische Ausstattung der Schulen sind dabei unabdingbar. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Zukunft der digitalen Didaktik eine effektivere, kollaborative und individuelle Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler schaffen kann.

Digitale Didaktik wird die Rolle der Lehrkräfte in der Zukunft verändern. Diese wird sich zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken konzentrieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Lehrkräfte werden vermehrt als Lernbegleiter fungieren und den Schüler:innen helfen, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Die Zukunft der digitalen Didaktik wird somit stark davon abhängen, wie gut Schulen und Lehrkräfte auf Veränderungen vorbereitet sind.

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Eine der großen Herausforderungen beim Unterricht mit Kurzgeschichten ist, dass Schüler oft Schwierigkeiten haben, sich mit den Charakteren und der Handlung zu identifizieren. Komplexe Erzählstrukturen, der Fokus auf kleine Details und die Kürze der Geschichten können sie deshalb zu einem unbeliebten Unterrichtsinhalt machen. Gleichzeitig  haben Podcasts unter jungen Menschen gerade sehr große Beliebtheit. Dieser Beitrag soll euch Konzepte vorstellen, wie ihr Kurzgeschichten mithilfe von Podcasts in euren Unterricht integrieren könnt, um euren Schüler:innen eine andere Perspektive auf die Geschichte zu bieten und ihnen zu helfen, die Charaktere und die Handlung besser zu verstehen.

(Quelle: Pixabay)

Kurzgeschichten als Podcast hören

Es gibt verschiedene Gründe, warum es sich lohnen kann, Kurzgeschichten als Podcast anzuhören. Zum einen können Podcasts ein unterhaltsames und leicht zugängliches Medium sein, um Geschichten zu konsumieren, insbesondere für Schüler:innen, die nicht gerne lesen. Zudem können Podcasts durch die Verwendung von Soundeffekten und Musik eine besondere Atmosphäre schaffen und das Zuhören zu einem intensiven Erlebnis machen. Auch können Podcasts durch die Vorlesung von professionellen Sprechern oder Autoren eine höhere Qualität und Interpretation der Geschichte bieten. Schließlich bieten Podcasts auch die Möglichkeit, auf eine breite Auswahl an Kurzgeschichten zuzugreifen, die sonst vielleicht schwer zu finden wären. Überall da, wo es Podcasts gibt, gibt es auch Kurzgeschichten, die Auswahl für euren Unterricht ist also groß. Zu den gängigsten Plattformen gehören: Apple Podcasts (ehemals iTunes), Spotify, Google Podcasts, Stitcher, Pocket Casts und Podcast.de.

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Kurzgeschichten-Analysen als Hörmaterial bereitstellen

Das Anhören von Analysen von Kurzgeschichten als Podcast kann mehrere Vorteile bieten. Podcasts, die von anderen Schülern und Schülerinnen, Experten oder Schriftstellern erstellt wurden, die ein tiefes Verständnis der Kurzgeschichte haben (Schreibstil, Struktur, Bedeutung wichtiger Themen innerhalb der Geschichte) können diese besser erklären. Zusätzlich kann das Hören von Analysen als Podcast eine unterhaltsame und zugängliche Möglichkeit sein, sich mit der Literatur zu beschäftigen.  Das Hören kann auch dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung von Kurzgeschichten zu fördern und das kritische Denken und die analytischen Fähigkeiten zu verbessern. Schließlich können Podcasts auch eine Gemeinschaft von Zuhörern schaffen, die sich über die Kurzgeschichte unterhalten und austauschen können. Auch hier habt ihr wieder eine große Auswahl auf den oben genannten Plattformen.

(Quelle: Pixabay)

Mit der Klasse eigene Podcasts zu Kurzgeschichten aufnehmen

Das Erstellen eines Podcasts über die Analyse von Kurzgeschichten kann eine wertvolle Erfahrung für Schülerinnen und Schüler bieten. Hier sind einige Gründe, warum man mit Lernenden selbst einen Podcast über die Analyse von Kurzgeschichten aufnehmen sollte:

  • Verbesserung der Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten: Schüler:innen können lernen, ihre Gedanken und Ideen klar und präzise zu formulieren, um sie einem breiten Publikum zu präsentieren.
  • Kritisches Denken und Analysefähigkeiten: Das Analysieren von Kurzgeschichten erfordert kritisches Denken und eine gründliche Analyse von literarischen Elementen wie Charakterentwicklung, Handlungsverlauf, Sprache und Themen. Das Erstellen eines Podcasts kann dazu beitragen, diese Fähigkeiten zu verbessern, indem Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken und Analysen verbal ausdrücken.
  • Kreativität: Podcasts erfordern eine kreative Herangehensweise, um die Zuhörer zu engagieren und die Geschichte interessant und unterhaltsam zu präsentieren. Schülerinnen und Schüler können ihre Kreativität nutzen, um ihre Podcasts mit Musik, Soundeffekten und anderen kreativen Elementen zu gestalten.
  • Gemeinschaftliches Lernen: Das Erstellen eines Podcasts kann eine gemeinschaftliche Erfahrung sein, bei der Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, um ihre Analysen und Ideen zu teilen und zu diskutieren.
  • Digitale Kompetenz: Das Erstellen eines Podcasts kann auch dazu beitragen, die digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, indem sie lernen, wie man Audioaufnahmen und -bearbeitungstools verwendet und wie man Podcasts auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht.

Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie so etwas aussehen könnte, ist hier ein Beispiel von Isabell Hollnack, die Podcasts mit ihren Schüler:innen aufgenommen hat: Analyse der Kurzgeschichte “Nachts bin ich fast unsichtbar”

(Quelle: Pixabay)

Das Einbinden von Podcasts ist auf vielfältige Art und Weise möglich. Schüler:innen können ihre eigenen Ideen, Gedanken und Gefühle in einer kreativen Form ausdrücken und dabei ihre eigene Stimme und Perspektive finden. Das Erarbeiten einer Analyse erfordert Schreibtechniken wie Aufbau, Interpretation und Einordnung. Das Schreiben und Überarbeiten kann dazu beitragen, die Schreibfähigkeiten zu verbessern. Das anschließende Aufnehmen einer Kurzgeschichte erfordert ein gutes Hörverständnis. Die Schüler:innen verstehen, wie man eine Analyse in einer unterhaltsamen und ansprechenden Art und Weise präsentiert. Das stärkt natürlich Selbstvertrauen und Präsentationsfähigkeiten: Das Aufnehmen trägt ebenfalls dazu bei, das Selbstvertrauen in die eigene Leistung zu stärken, indem sie ihre eigene Stimme hören und ihre Arbeit einem breiten Publikum präsentieren können. Nicht zuletzt erlangen die Lernenden technische Fähigkeiten: Audioaufnahme, -bearbeitung und -produktion werden geübt. Am besten funktioniert das als Gruppenarbeit, das gemeinschaftliche Arbeiten fördert Kreativität und Kritikfähigkeit, indem Ideen und Gedanken geteilt und diskutiert werden.

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Mathematikunterricht ist für viele Kinder eine Herausforderung und kann schnell zu Frust und Langeweile führen. Um Schülerinnen und Schüler in der Grundschule, Mittelstufe oder Oberstufe für Mathematik zu begeistern und sie erfolgreich beim Lernen zu unterstützen, ist es wichtig, geeignete Materialien und Methoden einzusetzen.

Eine der wichtigsten Methoden im Mathematikunterricht ist das handlungsorientierte Lernen. Dabei geht es darum, den Schülern Mathematik durch praktische Übungen und Erfahrungen begreifbar zu machen. Ein Beispiel dafür sind spielerische Materialien, wie beispielsweise Bausteine, Würfel oder Geobretter. Diese Materialien können genutzt werden, um geometrische Figuren zu bauen oder Mengen zu vergleichen. Dadurch wird Mathematik für die Kinder greifbarer und verständlicher.

Auf vielen Online-Plattformen gibt es interaktive Übungen, die die Schüler am Computer oder Tablet durchführen können. Diese Übungen sind oft sehr motivierend und bieten den Kindern eine Abwechslung zum klassischen Unterricht. Ein weiteres Beispiel für digitale Materialien sind Lernvideos. Sie können eine sehr gute Ergänzung zum klassischen Unterricht sein und den Schülerinnen und Schülern helfen, schwierige Themen zu verstehen. Viele Lernvideos sind speziell für die Grundschule konzipiert und vermitteln Mathematik auf eine spielerische Art und Weise. Um erfolgreich mit Materialien im Mathematikunterricht arbeiten zu können, ist es wichtig, dass Lehrer diese sorgfältig auswählen und auf ihre Schüler abstimmen. Die Materialien sollten nicht nur den Inhalt des Lehrplans abdecken, sondern auch die Interessen und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Zudem sollten Lehrkräfte  darauf achten, dass sie die Materialien didaktisch sinnvoll einsetzen. So sollten manipulative Materialien beispielsweise nicht nur als Spielzeug, sondern als Werkzeug zum Lernen genutzt werden. Auch Spiele und digitale Materialien sollten nicht als reine Unterhaltung betrachtet werden, sondern gezielt eingesetzt werden, um das Verständnis der Schülerinnen und Schüler zu fördern.

Grundschule – Rechnen und Logik

Eine Möglichkeit, Materialien für den Mathematikunterricht in der Grundschule zu finden, ist der Besuch von Online-Plattformen, die kostenloses Lehrmaterial anbieten. Eine solche Plattform ist zum Beispiel das "ZUM-Wiki". Hier finden Lehrkräfte eine große Sammlung von Arbeitsblättern, Übungen und Spielen für den Mathematikunterricht in der Grundschule. Eine weitere hilfreiche Ressource ist die Website "Grundschulmaterial.de". Hier finden Lehrer eine Vielzahl von Materialien für den Mathematikunterricht, darunter Arbeitsblätter, Spiele und Kopiervorlagen. Die Materialien sind nach Themen wie Geometrie, Zahlen und Rechnen sortiert und können kostenlos heruntergeladen werden. Neben diesen Online-Plattformen gibt es auch eine Vielzahl von Büchern und Lehrmaterialien, die Lehrer verwenden können. Zum Beispiel gibt es das Buch "Mathe an Stationen" von Barbara Henneberger und Kerstin Mrowka. In diesem Buch finden Lehrer eine große Sammlung von Arbeitsblättern, die für den Mathematikunterricht in der Grundschule konzipiert sind und auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler abgestimmt sind.

Eine Auswahl an guten Materialien und Arbeitsblättern für euren Matheunterricht in der Grundschule findet ihrhier:

GANITA – Mathespiel für den Unterricht und für zu Hause

Quelle: imaginary.org

Ganita ist ein spannendes Lernspiel für den Mathematikunterricht am Gymnasium, das Schülern ab der 5. Klasse eine unterhaltsame Möglichkeit bietet, ihre mathematischen Fähigkeiten zu verbessern. Entwickelt wurde das Spiel im Fachbereich Mathematik der Universität Tübingen von Professorin Dr. Carla Cederbaum und Anja Fetzer. Unterstützt wurden sie dabei von Dr. Elke Müller und Lea Lange vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam sowie von Grafikdesigner Michael Féaux. Das Spiel besteht aus einem Brettspiel, auf dem die Spielerinnen und Spieler mit ihren Spielfiguren voranschreiten. Dabei müssen sie verschiedene mathematische Aufgaben lösen, die sich an den Lehrplan für die 5. bis 7. Klasse anlehnen. Die Aufgaben umfassen Themen wie Arithmetik, Algebra, Geometrie, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Datenanalyse.

Neben der Brettspielversion gibt es auch eine Online-Version von Ganita, die in Zeiten von Corona besonders relevant war. So können Schüler das Spiel auch von zu Hause aus spielen und ihr mathematisches Wissen auf spielerische Art und Weise vertiefen. Produziert wurde Ganita von der gemeinnützigen GmbH Mathe im Leben mit Unterstützung des Berliner Exzellenzclusters MATH+.

Das Lernspiel Ganita kann zu einem Preis von 34,95€ erworben werden. Ein besonderer Aspekt des Verkaufs von Ganita ist, dass alle Gewinne aus dem Verkauf des Spiels an die gemeinnützige Organisation "Mathe im Advent" sowie an andere gemeinnützige Projekte der Mathe im Leben GmbH gehen. Dies bedeutet, dass der Kauf des Spiels nicht nur dazu beiträgt, Mathematikunterricht interessanter und spannender zu gestalten, sondern auch einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leistet. Auf diese Weise können Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise Mathematik lernen und gleichzeitig dazu beitragen, dass gemeinnützige Projekte unterstützt werden.

Mathematik für die Oberstufe - Serlo.org

Quelle: Serlo.org

Serlo hat eine einzigartige Entstehungsgeschichte. Die Lernplattform wurde im Jahr 2009 von Schülern gegründet, die damals selbst noch die Schulbank drückten. In den folgenden Jahren haben diese Schüler Serlo komplett ehrenamtlich aufgebaut, während sie gleichzeitig ihre Schule und ihr Studium absolvierten. Die Idee für eine kostenlose Lernplattform entstand aus dem Wunsch, hochwertige Lernmaterialien für Schülerinnen weltweit zugänglich zu machen. Simon traf Aeneas nach seiner Rückkehr aus Nepal, wo sie gemeinsam den Serlo Education e.V. gründeten und mit der Entwicklung der Plattform begannen. Weitere Schülerinnen und Studierende, darunter Katharina, Jonas, Kulla und Wolfgang, schlossen sich der Idee an und trugen dazu bei, die Ziele von Serlo zu gestalten: mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Mitsprache für Schüler*innen in der Schule.

In den folgenden Jahren arbeitete man vor allem als studentische Arbeitsgruppen an der LMU München und TU München. Ein kompletter Recode und Relaunch von Serlo wurde umgesetzt und man arbeitete mit dem Team des freien Hochschulbuchs "Mathe für Nicht-Freaks" zusammen. Monat für Monat wurden mehr Schülerinnen beim Lernen unterstützt, bis man schließlich über 100.000 Nutzerinnen pro Monat erreichte.

Immer mehr Lehrkräfte begannen, serlo.org im Unterricht einzusetzen, und die Gründerinnen erkannten die Notwendigkeit, die Schule grundlegend zu verändern und mehr individuelle Förderung, insbesondere für benachteiligte Schülerinnen, zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde das "Serlo Lab School"-Format gegründet, bei dem an Partnerschulen regelmäßig mit Serlo gelernt und neue Unterrichtsformate getestet wurden.

Simon und Aeneas, die Gründer der Organisation, wurden stellvertretend für alle Gründerinnen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Obwohl man bereits viel erreicht hat, ist die Arbeit noch lange nicht abgeschlossen. Serlo soll es für alle Fächer und weltweit geben, und es sollen Allianzen mit anderen NGOs und Sozialunternehmen geschmiedet werden, um die Schule grundlegend zu verändern und Bildung als öffentliches Gut für alle zu erhalten. Die Vision von Serlo, dass hochwertige Bildung für alle gleichermaßen zugänglich sein soll, ist brandaktuell angesichts der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und der zunehmenden Privatisierung der Schulbildung. 

Serlo.org ermöglicht es selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Die Plattform bietet verschiedene Arten von Lerninhalten, die nach Themen und Lehrplänen sortiert sind. Alle Inhalte werden von einer ehrenamtlichen Redaktion erstellt und sind eng miteinander verknüpft, um ein effektives und spannendes Lernen zu ermöglichen.

Um die Lernplattform optimal nutzen zu können, gibt es verschiedene Funktionen, die dir helfen, besser zu lernen. Weitere Informationen dazu findest du auf der Website.

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Die Hacker School wurde mit dem Ziel gegründet, Kinder und Jugendliche für das Programmieren zu begeistern. Die Vision der Organisation ist es, dass jeder junge Mensch das Programmieren kennenlernen sollte, bevor er sich für einen Beruf entscheidet. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Hacker School mit Unternehmen, Schulen, Netzwerken und der Politik zusammen, um das Programmieren zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen. Die Mission der Organisation besteht darin, junge Menschen, insbesondere Mädchen und Jugendliche aus einem sozioökonomisch benachteiligten Umfeld, fürs Programmieren zu begeistern und die notwendigen Fähigkeiten für die Zukunft zu vermitteln. Dabei setzt die Hacker School auf niedrigschwellige Kurse, die Spaß machen und die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten der Teilnehmenden fördern. Unter anderem arbeitet die Hacker School auch mit Unternehmen wie der Haufe Group zusammen.

Hacker School zu Gast in Freiburg

Die Haufe Group, ein Unternehmen für digitale Arbeitsplatzlösungen, unterstützt die Hacker School im Rahmen ihres Engagements für soziale Nachhaltigkeit. Die Unterstützung erfolgt finanziell, aber auch durch Aktivitäten wie das Organisieren von praktischen Workshops. Die Hacker School war zu Gast bei der Haufe Group in Freiburg. Im letzten Workshop auf dem Freiburger Campus der Haufe Group nahmen elf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 13 Jahren teil. Dabei konnten sie den spielerischen Umgang mit dem kleinen Computer, micro:bit erlernen und eigene Anwendungen und Spiele programmieren. IT-Experten der Haufe Group begleiteten den Workshop und vermittelten den Kindern ihre Begeisterung für das Arbeitsfeld.

Im Fokus des zweitägigen Workshops stand das Programmieren mit micro:bit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer programmierten Anwendungen zum Messen der Temperatur, dem Erzeugen von Tönen oder entwickelten eigene Spiele. IT-Experten der Haufe Group begleiteten den Workshop und vermittelten den Kindern und Jugendlichen ihre Begeisterung für das Arbeitsfeld. 

Laut Daniel Thiemig, dem CSR-Manager der Haufe Group, ist Bildung ein zentraler Schlüssel, um junge Menschen auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Durch die Unterstützung der Hacker School können die Kinder und Jugendlichen erfahren, wie sie Technik in ihrem Sinn gestalten können. Dabei lernen sie spielerisch wichtige Zukunftskompetenzen wie Problemlösung und entwickeln ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Alltag, sondern auch bei der Berufsorientierung von großer Bedeutung.

Die Haufe Group betont die Bedeutung von digitaler Bildung und lebenslangem Lernen. Durch die Unterstützung der Hacker School können Kinder und Jugendliche Technologie unvoreingenommen entdecken und wichtige Zukunftskompetenzen wie Problemlösung und Kreativität erlernen. Der Workshop auf dem Freiburger Campus der Haufe Group war ein großer Erfolg und wurde von den Kindern und Jugendlichen begeistert aufgenommen.

Finanzierung der Hacker School

Bei der  Hacker School steht nicht der Profit im Fokus, sondern die Förderung von Zukunftskompetenzen durch spielerisches Entdecken der digitalen Welt. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, bietet die Organisation drei unterschiedliche Ticketpreise an, damit jeder Teilnehmer unabhängig von finanziellen Hintergründen an den Kursen teilnehmen kann. In diesem Sinne setzt sich die Hacker School für Bildungsgerechtigkeit ein. So bietet die Organisation Teilnehmer:innen die Möglichkeit, an einem zweitägigen Kurs zum regulären Preis von 30 Euro teilzunehmen. Für alle, die sich aktiv für die Förderung der digitalen Bildung einsetzen möchten, besteht die Möglichkeit, ein Supporter-Ticket zum Preis von 50 Euro zu erwerben. Für diejenigen, die den regulären Preis nicht zahlen können, gibt es die Möglichkeit, einen frei wählbaren Ticketpreis zu wählen. Es wird jedoch darum gebeten, verantwortungsbewusst mit diesem Angebot umzugehen, damit auch zukünftig eine Teilnahme für alle Interessierten möglich ist. Es ist auch möglich, die Organisation durch finanzielle Unterstützung in Form von Spenden oder durch das Einbringen von Fachwissen beziehungsweise einer Zusammenarbeit zu unterstützen.

“Wirkung” der Hacker School

Die "Wirkung" der Hacker School beschreibt, was die Organisation langfristig für Kinder, Jugendliche und die Gesellschaft insgesamt verbessern möchte: Die Kurse sollen dazu beitragen, dass sich mehr junge Menschen Kompetenzen im Bereich Coding und IT aneignen und für IT-Berufe begeistern. Die Ergebnisse von Befragungen zeigen deutlich, dass die Hacker School erfolgreich ist und als Impulsgeber für die Selbstermächtigung einer eigenständigen Aneignung von digitaler Kompetenz fungiert. In einem umfangreichen Wirkungsbericht 2022 werden die Erfolge der Hacker School detailliert und faktenbasiert beschrieben.

Um die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Arbeit sichtbar und nachvollziehbar zu machen, nutzt die Hacker School den seit 2014 etablierten Social Reporting Standard. Dieser Standard wurde auf Grundlage von Forschungsarbeiten der TU München und der Universität Hamburg sowie in Zusammenarbeit mit einem Konsortium aus Stiftungen, Sozialinvestoren, Wissenschaftlern und Praktikern entwickelt. Der Social Reporting Standard bietet eine Systematik für eine ergebnis- und wirkungsorientierte Berichterstattung und ermöglicht es der Hacker School, ihre Erfolge und ihre Bedeutung für die Gesellschaft transparent darzustellen.

Die Hacker School hat eine Wirkungslogik entwickelt, die zusammenfasst, wie die Organisation konkret dazu beiträgt, bei jungen Menschen Interesse an IT- und Berufs- sowie Zukunftsperspektiven zu wecken. Eine Grafik veranschaulicht diese Wirkungslogik, welche im detaillierten Wirkungsbericht noch deutlicher dargestellt ist. Die Hacker School verwendet die Phineo Wirkungslogik als Referenz für ihre Wirkungsmessung und strebt ständig danach, die Messung der Wirkung und die Wirkungsziele zu verbessern.

Quelle: hacker-school.de

Die Initiative ist nicht die erste, die die Kluft zwischen dringend benötigten Informatikern und der mangelnden digitalen Kompetenzen der Kinder schließen will. So hat der Internetriese Google 50 Millionen US-Dollar in das Programm "Made with Code" gesteckt, um Mädchen für ein Informatik-Studium zu begeistern. Auch Bill Gates und Mark Zuckerberg unterstützen eine Internetseite, die kostenlose Schulungen anbietet.

Die Wichtigkeit der digitalen Kompetenz steigt in unserer heutigen Gesellschaft immer weiter an. Wie findet ihr die Möglichkeit der Hacker School Schüler:innen diese Kompetenz zu lehren? Engagiert ihr euch schon selber für dieses Thema in eurer Schule? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Für das effektive Sprachenlernen sind Wiederholung und Konsistenz die wichtigsten Bausteine. Es gibt Apps, wie Duolingo oder Babbel, die extra für das Lernen neuer Sprachen entwickelt wurden und beim regelmäßigen Üben helfen, allerdings kann auch Instagram für ähnliche Zwecke genutzt werden. Zwischen Urlaubsfotos und Lifestyle-Inspirationen sind Posts über Aussprache, Sprichwörter oder neue Vokabeln eine gute Erinnerung daran, jeden Tag etwas Zeit zu investieren, um das gewünschte Niveau zu erreichen. Nachdem wir unsere Empfehlung zu Instagram-Kanäle für den Mathe und DaZ-Unterricht zusammengestellt haben, geht es nun weiter mit den vier besten Kanälen für die Tagesdosis Sprachen: 

Französisch (@french.toons)

Filme geben uns eine besonders gute Möglichkeit, die Lernbedürfnisse unterschiedlicher Niveaus zu bedienen. Cartoons für eine jüngere Zuschauerschaft mögen bspw. einfache Vokabeln beinhalten, während Filme, die Dialoge mit komplexeren Satzstrukturen aufweisen, für die Vertiefung und Immersion etwas erfahrener Lerner hilfreich sind. @french.toons postet täglich Ausschnitte von bekannten Cartoons und animierten Grafiken. Jede Illustration wird mit einer kurzen Beschreibung auf Französisch und Englisch versehen. Die Cartoons sind humorvoll und zugänglich, was das Lernen der Sprache zu einem unterhaltsamen Erlebnis macht. Für Japanisch, Portugiesisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch gibt es ebenfalls eigene Insta-Kanäle vom gleichen Stil. 

Englisch (@tofluency)

@tofluency ist ein Instagram-Kanal, der sich auf das Erlernen von Englisch als Zweitsprache (ESL) konzentriert. Der Kanal wird von einem erfahrenen ESL-Lehrer betrieben, der seinen Schülern hilft, ihre Englischkenntnisse zu verbessern und das Selbstvertrauen beim Sprechen zu stärken. Mit kleinen Übungseinheiten, Erklärvideos und Methoden geht er gezielt auf Problembereiche ein, die während des Lernprozesses häufig auftreten. Außerdem bietet er mit seinem Podcast Lernenden die Möglichkeit, einen Einblick in Alltagsdialoge über verschiedene Themen zu bekommen, die zudem auch oft in Tests, wie IELTS oder TOEFL abgefragt werden.  

Portugiesisch (@easyportugueseschool)

@easyportugueseschool ist ein Instagram-Kanal, der sich darauf spezialisiert hat, Portugiesischlernenden dabei zu helfen, die Sprache auf einfache und unterhaltsame Weise zu lernen. In diesem Kanal gibt es eine breite Palette von Inhalten, die sich auf verschiedene Facetten der portugiesischen Sprache konzentrieren. Themen wie Grammatik, Wortschatz, Aussprache und kulturelle Besonderheiten werden behandelt und ausführlich erläutert. Neben den Beiträgen bietet @easyportugueseschool auch Live-Unterrichtseinheiten auf Instagram an, bei denen die Lernenden die Möglichkeit haben, ihre Portugiesischkenntnisse zu verbessern, indem sie Fragen an erfahrene Sprachlehrer:innen stellen können.

Spanisch (@spanishafterhours)

Auf dem Kanal @spanishafterhours bietet Laura ihren Followern interaktive Quizfragen, praktische Grammatikübungen, Vokabellisten und Lerntipps, um das Gelernte zu festigen. Der Schwerpunkt liegt hier auf Aussprache und dem alltäglichen Spanisch, das die Lernenden in realen Situationen anwenden können. Die Inhalte sind sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Bei Bedarf kann man sich die Videos von Instagram zusätzlich auf Youtube in voller Länge ansehen.  

Nutzt ihr Instagram für euren Schulunterricht? Und welche Methoden und Materialien könnten noch zu einem besseren Erwerb von Fremdsprachen dienen? Schreibt uns gerne einen Kommentar!

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Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch DAS pulsierende Zentrum für Kunst, Kultur und Geschichte. Mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie dem Brandenburger Tor, dem Checkpoint Charlie und der Berliner Mauer, zieht es jedes Jahr unzählige Besucher aus aller Welt an. Doch nicht nur für Touristen ist Berlin ein Highlight — auch Schulklassen nutzen die Stadt als beliebtes Exkursionsziel. Denn hier gibt es nicht nur die Möglichkeit, das politische Zentrum des Landes hautnah zu erleben, sondern auch eine Fülle von Museen und Gedenkstätten zu besuchen, die einen tiefen Einblick in die Geschichte Deutschlands ermöglichen. Ob Kunst, Kultur oder Geschichte: Berlin hat für jeden etwas zu bieten und ist somit das ideale Ziel für Schulklassen, die auf der Suche nach einem unvergesslichen Ausflug sind. Hier finden Schülerinnen und Schüler zahlreiche spannende Ausflugsziele, die sowohl unterhaltsam als auch lehrreich sind. In diesem Artikel stellen wir euch, angelehnt an visitberlin.de, fünf Exkursionsideen für fünf Tage Berlin vor, die Sie mit Ihrer Schulklasse auf jeden Fall ausprobieren sollten.

Quelle: Computerspielmuseum.de

Montag: Das Computerspielemuseum

Das Computerspielemuseum in Berlin ist eine der größten und bekanntesten Ausstellungen für Computerspiele in Europa. Es wurde im Jahr 1997 gegründet und beherbergt eine umfangreiche Sammlung von mehr als 50.000 Videospielen, Konsolen und anderen Artefakten der Computerspielgeschichte. Das Museum bietet eine interaktive und pädagogische Erfahrung für alle Altersgruppen und ist daher ein großartiges Ziel für Exkursionen. Die Ausstellung ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die die Entwicklung der Computerspiele von den Anfängen bis zur Gegenwart zeigen. Es gibt auch eine Vielzahl von interaktiven Ausstellungsstücken, welche die Besucherinnen und Besucher ausprobieren können, wie zum Beispiel alte Spielkonsolen und Arcade-Spiele. Darüber hinaus bietet das Museum eine Vielzahl von Workshops und Veranstaltungen an, die für Schulklassen und andere Gruppen geeignet sind. Hier können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel lernen, wie Computerspiele programmiert oder alte Spiele und Konsolen repariert werden. Es ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: Ihr nehmt die U-Bahn-Linie U5 und steigt an der Haltestelle "Weberwiese" aus.

Quelle: Canva

Dienstag: Plattenläden, Streetart und Graffiti

Ein prägendes Merkmal Berlins sind die zahlreichen Plattenläden, die in der Stadt zu finden sind. Besonders rund um den Boxhagener Platz gibt es eine hohe Ballung von Plattenläden, die jede Querstraße säumen. Hier kann man am Wochenende nicht nur einen Floh- und Wochenmarkt besuchen, sondern auch ausgiebig in den Plattenläden stöbern und sich in der Welt der Musik verlieren - ein Paradies für Musikliebhaber und Vinylsammler!

Berlin ist bekannt für seine Streetart und Graffiti, die an vielen Orten in der Stadt zu finden sind. Ob politische Statements oder reine Kunstwerke - es gibt für jeden Geschmack etwas zu entdecken. Besonders die Hauswände und Dächer in den Bezirken Kreuzberg und Friedrichshain sind mit Werken übersät. Für legale Graffiti kann man beispielsweise die Wand im Mauerpark besuchen, während man an der East-Side-Gallery am Ostbahnhof große Street Art-Malereien bewundern kann. Wer auf der Suche nach weiteren Kunstwerken ist, muss einfach nur die Augen offen halten und kann sich in Berlin in eine faszinierende Welt aus Farben und Kreativität stürzen. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf Murals in Kreuzberg, obwohl sich die ersten beiden Kunstwerke unserer Tour eigentlich in Mitte befinden. Außerdem zeigen wir auch einige schöne Paste-Ups und Stencils. Mit Hilfe unserer Karte können Sie problemlos alle Kunstwerke der Tour nacheinander besuchen und entdecken.

Quelle: Canva

Mittwoch: Kostenfreie Gedenkstätten

Die Berliner Geschichte ist geprägt von traurigen, aber dennoch spannenden Ereignissen, die auch heute noch in Form von Gedenkstätten erfahrbar sind. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen in Lichtenberg erinnert an die Zeit der kommunistischen Diktatur und gibt den Besuchern Einblick in die ehemalige Untersuchungshaftanstalt der Stasi. Der Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße ermöglicht es, ein Stück der Original Berliner Mauer zu sehen und gleichzeitig die beeindruckende Street Art an der East Side Gallery zu bestaunen. Das Denkmal zur Erinnerung an die ermordeten Juden Europas in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes besteht aus mehr als 2.700 Säulen aus Stein und erinnert an die schrecklichen Taten des NS-Regimes. Eine Besichtigung des Denkmals ist kostenlos, ebenso wie der Ort der Information daneben.

Quelle: Canva

Donnerstag: GRIPS Theater – Kulturszene Berlin

Berlin ist berühmt für seine lebendige Kulturszene und das GRIPS Theater bietet besonders kreative Stücke für Jugendliche und Kinder. Die U-Bahn Station Hansaplatz ermöglicht eine barrierefreie Anreise zu diesem Theater, das sich mit aktuellen Themen beschäftigt. Da das Platzangebot im Vorstellungsraum begrenzt ist, empfiehlt es sich, den Besuch im Voraus anzukündigen. Seit den 1960er Jahren steht das GRIPS Theater in Berlin-Mitte für zeitgenössisches und politisches Theater für Kinder und Jugendliche. Die Gründer des Theaters, allen voran Volker Ludwig, hatten das Ziel, den jungen Zuschauern die Realität nahezubringen und ihnen Lebensperspektiven aufzuzeigen. Heute werden immer noch gesellschaftliche Themen künstlerisch aufbereitet, um das junge Publikum dort abzuholen, wo es steht. Der Erfolg des Theaters zeigt sich in über 1.800 Inszenierungen in 50 Ländern und 40 Sprachen. Schulklassen haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Erlebnisse am GRIPS Theater spielerisch aufzuarbeiten und zu verarbeiten, unterstützt durch die Theaterpädagogik. Besonders hervorzuheben ist, dass das GRIPS-Team direkt an die Berliner Schulen kommt, um diese Angebote anzubieten. Auch für Schulklassen außerhalb von Berlin und Brandenburg gibt es die Möglichkeit, die Angebote des GRIPS zu nutzen, indem sie im Rahmen ihrer Klassenfahrt das Theater besuchen. Die Theaterstücke “Linie 1” (empfohlen für Klasse 10-13), “#diewelle2020” (empfohlen für Klasse 9-12) und “Das schönste Mädchen der Welt” (empfohlen für Klasse 8-13) sind besonders für diesen Zweck geeignet.

Quelle: Canva

Freitag: Das grüne Berlin

Deutschlands Hauptstadt ist eine der grünsten Metropolen Europas, mit mehr als 2500 Parks und über einer Million Bäumen. Neben dem bekannten Grunewald gibt es viele weitere Wald- und Grünflächen, die zu ausgedehnten Spaziergängen und einer hohen Lebensqualität beitragen. Startups wie Green City Solution und Solaga setzen innovative Akzente für Luftqualität und Umweltschutz. Eine Führung zum Thema Nachhaltigkeit in Berlin kann zum Beispiel eine Urban Gardening Tour auf dem Fahrrad oder eine Green Fashion Tour beinhalten. Auf diese Weise können Besucherinnen und Besucher erfahren, wie die Berlinerinnen und Berliner sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen und welche Möglichkeiten es gibt, selbst einen Beitrag zu leisten. Die Führungen sind informativ und geben Anregungen, wie man im Alltag umweltbewusster handeln kann. Die Wochenmärkte in Berlin bieten eine große Auswahl an regionalen und saisonalen Bio-Produkten von Bauern aus Berlin und Brandenburg. In den historischen Markthallen können Sie in angenehmer Atmosphäre einkaufen und gleichzeitig auf eine kleine Zeitreise gehen. Besonders umwelt- und gesundheitsbewusste Menschen finden auf Bio-Märkten und veganen Märkten eine große Auswahl an Produkten. Ein beliebter Markt ist der Ökomarkt am Kollwitzplatz, der bereits seit über 20 Jahren jeden Donnerstag von 12 bis 19 Uhr stattfindet. Hier könnt ihrfrisches Obst und Gemüse, Wildkräuter, Brot aus selbst gemahlenem Mehl und Eier von glücklichen Freilandhühnern kaufen.

Mit der Auswahl dieser  Ausflugsziele wollten wir euch fernab der bekannten Museumsinsel (die ohnehin meist Pflichtprogramm ist) eine Mischung aus Unterhaltung und Bildung bieten, die für Schulklassen geeignet ist. Jedes Ziel ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und bietet spezielle Führungen und Workshops für Schulklassen an. Schülerinnen und Schüler können in diesen Ausflugszielen mehr über die deutsche Geschichte, Technologie, Natur und Politik erfahren.

Was denkt Ihr über die alternativen Exkursionsideen? Habt ihr noch weitere Anregungen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Für Lehrkräfte ist es heutzutage nicht ausreichend, nur ihre Rolle als Lehrer oder Lehrerin zu erfüllen. Der Schulalltag erfordert von ihnen, viele verschiedene Rollen einzunehmen und zu beherrschen, wie zum Beispiel die des Pädagogen, des Vorbilds, des Mediators und des Menschen. Dabei ist es wichtig, bereits im Referendariat  reflektiert und vorbereitet mit diesen Anforderungen umzugehen, da Freude und Motivation sonst schnell verloren gehen können oder  die Rollenvielfalt zu schaffen macht. Das Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen sind zwar wichtige Aspekte, jedoch sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in der heutigen Zeit unerlässlich, um den Anforderungen im Schulalltag gerecht zu werden.

Berufseinstieg – Selbstzweifel und Stress

Für Lehrer:innen und Referendar:innen ist der Einstieg in den Beruf oft von einer schwierigen Phase geprägt, die als Praxisschock bezeichnet wird. Überforderung und Belastungen im Schulalltag können dazu führen, dass Berufseinsteigerinnen an ihre Grenzen stoßen. Diese Belastungen können aus verschiedenen Quellen kommen, wie dem Umgang mit schwierigen Schülerinnen, dem Erwartungsdruck seitens Kolleginnen und Schulleitung, sowie Bewertungen von Schulleitung und Schulamt, die sich oft nur auf den Unterricht beziehen.

Auch die Zusammenarbeit im Lehrerkollegium gestaltet sich oft schwierig und es fehlen verlässliche und kompetente Ansprechpartner:innen. Der Berufseinstieg ist unstrukturiert und erfolgt ohne professionelle Begleitung, was bei auftretenden Problemen nur zufällige Hilfestellung ermöglicht. Ganz grundsätzlich ist auch ein Quer- oder Seiteneinstieg in jeder Schulform möglich. In der Praxis schließen manche Bundesländer aber die eine oder andere Schulform aus – insbesondere der Zugang zu Grundschulen bleibt den Quereinsteigenden häufig verwehrt. Berufsschulen freuen sich meistens über Zuwachs, besonders in den technischen Bereichen.

Zweifel ernst nehmen und erkennen

Es ist wichtig, Zweifel an der eigenen beruflichen Eignung zu erkennen und sie ernst zu nehmen. Dies gilt nicht nur zu Beginn der Karriere, sondern auch später. Es kann gesund und hilfreich sein, gelegentlich die eigene Motivation, Ressourcen und berufliche Ziele zu überprüfen. Allerdings kann anhaltende Unzufriedenheit und Überforderung zu negativen Gedanken und Gefühlen führen, die sich auf die Gesundheit und die berufliche Leistung auswirken können. In solchen Fällen sollte man unrealistische Anforderungen von außen und die eigenen (perfektionistischen) Haltungen unterscheiden und entsprechende Lösungsansätze finden.

Es gibt sowohl überzogene externe Anforderungen als auch überzogene interne Anforderungen, die zu fehlenden Ressourcen führen können. Eine pauschale Unzufriedenheit sollte konkret benannt werden, um entsprechende Lösungen zu finden. Mehr Rückzugsräume, eine verbesserte Organisationsstruktur oder Stressmanagement für Lehrkräfte können hilfreiche Schritte sein. Eine aufmerksame, kritikfähige Schulleitung kann dabei unterstützen und sich für eine Kultur des Miteinanders und der Wertschätzung an der Schule stark machen.

Ein offener Austausch innerhalb des Kollegiums über Missstände und individuelle Probleme kann Gold wert sein. Erfahrene Kollegen können jüngeren Lehrkräften wertvolle Rückmeldungen geben und ihnen Mut machen, am Lehrerberuf festzuhalten oder einen neuen, passenderen Weg einzuschlagen.

Wenn die Entscheidung getroffen wird, den Beruf zu wechseln, sollte eine detaillierte Bestandsaufnahme gemacht werden, um den Weg in eine neue Richtung zu ebnen. Es ist wichtig, zu wissen, wo es im Schulalltag hakt, und die eigenen Stärken und Kompetenzen zu kennen. Neben einer schulnahen Tätigkeit in der Bildungsbranche kann auch ein weiteres Studium infrage kommen. Ein Auszeit kann ein guter Zwischenschritt sein, um Klarheit und Abstand zu gewinnen. In Umbruchphasen ist der Austausch mit anderen wichtig, um Kraft und Zuversicht zu bekommen. Kollegen, Familie und Freunde können hierbei unterstützen und positive Erfahrungsberichte von anderen "Aussteigern" können Mut machen.

3 Tipps für Anfänger:innen im Lehrberuf

Tipp 1: Die Schule kennenlernen

  • Dieser Punkt wird dir leichter fallen, falls du bereits erste Kontakte im Kollegium geknüpft hast. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit findest du dich als Berufseinsteiger:in an einer dir noch unbekannten Schule wieder. Aber auch wenn du deinen neuen Arbeitsplatz bereits aus dem Referendariat kennst, kannst du dich an folgenden Hinweisen orientieren:
  • Lerne die Struktur und Organisation deiner Schule kennen
  • Aus welchen Personen setzt sich die Schulleitung zusammen?
  • Existieren eventuell Abteilungsleitungen, Fachbereichsleitungen oder Fachleitungen?
  • Wer sind Deine Ansprechpartner im Sekretariat und wie kannst Du sie telefonisch oder per E-Mail erreichen?
  • Welchen fachlichen Schwerpunkt oder welche Ausrichtung weist die Schule auf?
  • Wie viele Klassen werden etwa in wie vielen Jahrgängen unterrichtet?
  • Mache dich mit den technischen Möglichkeiten deiner Schule vertraut

Tipp 2: Sich selbst organisieren

  • Da nun der Grundstein an Informationen gelegt ist, solltest du dir überlegen, wie du deinen Arbeitsalltag organisierst. Denn je nachdem, in welchem Bundesland du unterrichtest oder ob du mit einer vollen oder Teilzeitstelle einsteigst, kann deine Zahl der Unterrichtsstunden, die du pro Woche erhältst, variieren. Doch wie du sicherlich weißt, gehört zu deiner Arbeitszeit mehr als das „reine“ Unterrichten. Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts werden gerade im ersten Berufsjahr vergleichsweise viel Zeit in Anspruch nehmen. Mit folgenden Fragen kannst du dich diesbezüglich auseinandersetzen.
  • Wie kann ich mich zeitlich organisieren?
  • Möchtest du dir einen festen zeitlichen Rahmen für die Unterrichtsvorbereitung stecken oder alles auf dich zukommen lassen? Damit ist sowohl gemeint, wie viel Vorbereitungszeit du pro Unterrichtsstunde aufwenden willst, als auch zu welcher Zeit du die Stunde vorbereiten willst (am Vortag, am Wochenende oder eine längerfristige Planung).
  • Wie möchtest du die Nachbereitung einer Stunde organisieren? Zur Nachbereitung zähle ich hier hauptsächlich das Kontrollieren und Korrigieren von Tests, Klausuren o.Ä. Es stellt sich erneut die Frage, wann du dies durchführen möchtest (täglich oder nur am Wochenende). Auch hier kannst du erst einmal den Alltag auf dich zukommen lassen.

Tipp 3: Den Perfektionismus zwischendurch beiseite lassen und einfach Spaß haben

  • Es ist verlockend, eine perfekt geplante Unterrichtsstunde zu halten und dafür viel Zeit und Energie aufzuwenden. Doch mit einer vollen Stelle ist es unrealistisch, jeder Unterrichtseinheit die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Erkenntnis wird dir wahrscheinlich früher oder später kommen. Dennoch ist eine gründliche Vorbereitung des Unterrichts ein wichtiger Aspekt deiner Arbeit als Lehrer:in. Es ist jedoch auch in Ordnung, manche Einheiten weniger intensiv vorzubereiten, indem man beispielsweise auf Materialien aus dem Kollegium zurückgreifen kann oder Unterrichtsmaterial kauft. Du musst nicht jedes Mal das Rad neu erfinden! 
  • Durch die effiziente Einteilung deiner Arbeitszeit kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren: den Kontakt zu SchülerInnen und die Vermittlung von Kompetenzen

Im Ausland als Lehrer:in arbeiten

Wenn dich als Lehrerin oder Lehrer Fernweh packt, musst du nicht zwangsläufig auf deinen Beruf verzichten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um in diesem Berufsfeld auch im Ausland tätig zu sein. Eine Option ist es, eine entsprechende Weiterbildung zu absolvieren oder an Hospitationen teilzunehmen. Der pädagogische Austauschdienst bietet hierbei die Vermittlung von ein- bis dreiwöchigen Hospitationen in verschiedenen europäischen Ländern an, vorrangig jedoch für Lehrende mit Sprachkenntnissen der entsprechenden Länder. So ist beispielsweise ein Einsatz als Lehrkraft in Spanien, Frankreich oder Großbritannien möglich. Als Vertreter des Auslandsschulwesens sind Sie auch Botschafter der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.

Erlaube dir einfach Spaß zu haben

Die Grundlagen für eine erfolgreiche Unterrichtserfahrung liegen in den Kennenlernprozessen sowie in der effektiven Organisation des Unterrichts. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine zu starke Fixierung auf Perfektion möglicherweise hinderlich sein kann. Stattdessen ist es oft hilfreicher einfach Spaß zu haben, sich darauf zu konzentrieren, eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, die sich durch das gesamte Schuljahr zieht. Indem du dich bemühst, eine unterstützende und einladende Umgebung zu schaffen, können Schülerinnen und Schüler motiviert werden und das Lernen wird effektiver.

Habt ihr schon Erfahrungen vom Berufseinstieg als Lehrer:innen erleben können oder habt ihr selber Tipps, die ihr an zukünftige Lehrer:innen weitergeben könnt? Teilt Sie uns gerne in den Kommentaren mit!

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Nach Angaben des Bundesamts für Umwelt hat etwa ein Prozent der weltweiten Bevölkerung Autismus. Das mag im ersten Moment wenig klingen, bedenken wir jedoch, dass es im Schuljahr 2022/2023 bundesweit etwa 11,1 Millionen Schüler:innen gibt, können wir alleine in Deutschland von ungefähr 100.000 zu beschulenden Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ausgehen. Deshalb ist es unabdingbar, dass Lehrkräfte nötige Handlungshinweise erhalten, die Schüler:innen mit Autismus (der zeitgemäße und medizinisch korrekte Term lautet Autismus-Spektrum-Störung, kurz: ASS), ihnen selbst und allen anderen Schüler:innen den Schulalltag erleichtern. Zwar gibt es während des Lehramtsstudiums Module, die etwa die Grundfragen der Sonderpädagogik lehren, jedoch gestaltet es sich oftmals schwierig dieses theoretische Wissen gelungen in den Schulunterricht zu übertragen und einen passenden Umgang mit Schüler:innen mit einer ASS zu implementieren. Anlässlich des gestrigen Welt-Autismus-Tags haben wir für euch fünf praxisnahe Hinweise zusammengetragen, die den Umgang mit der Autismus-Spektrum-Störung möglichst erleichtern.

  1. Vorbereitung

Wenn ihr erfahren habt, dass ihr eine:n Schüler:in mit einer ASS unterrichten werdet, ist es von großem Vorteil, ein Treffen mit dem Kind und einem Elternteil, möglichst in der Schule, zu vereinbaren. So kann das Kind nicht nur euch, sondern auch das Schulgebäude und die Klassenräume kennenlernen und somit langsam ein gewisses Vertrauen zu der Umgebung aufbauen und wird am ersten Schultag nicht mit einer schweren Reizüberflutung belastet. Ebenfalls könnt ihr so ein Kommunikationssystem mit den Eltern aufbauen, die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften des Kindes erfahren und nach persönlichen Tipps der Eltern fragen. In Absprache mit den Eltern und falls es überhaupt erforderlich ist, könnt ihr euch dafür stark machen, dass das Kind eine:n Schulbegleiter:in bekommt, damit ihr im Unterricht entlastet werdet. Zuletzt solltet ihr euch darüber erkundigen, ob es seitens des Kindes und der Eltern erwünscht ist, der Klasse mitzuteilen, dass eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt.

  1. Klassengespräch

Wenn in Absprache mit den Beteiligten eine Aufklärung zum Thema ASS innerhalb der Klasse erwünscht ist, wäre es hilfreich, eine fachkundige Person (Schulpsychologe) zur Rate zu ziehen, die sachlich und leicht verständlich über die ASS aufklären kann. In diesem Zusammenhang sind auch Rollenspiele möglich, da sie den Perspektivwechsel trainieren und bei Kindern oftmals mehr Einklang finden. Ziel des Gesprächs sollte also sein, Verständnis für die ASS zu schaffen. Denn ohne Verständnis funktionieren weder Sensibilisierung noch Bereitschaft zu helfen. Während des Klassengespräches solltet ihr stets darauf achten, dass sich das Kind mit der Autismus-Spektrum-Störung nicht bedrängt und unwohl fühlt.

  1. Separater Raum

Die Geräuschkulisse in einem herkömmlichen Klassenzimmer kann Schüler:innen mit einer ASS teilweise zu stark in Anspruch nehmen. Sollte eure Schule über ausreichend Räumlichkeiten verfügen, kommt die Bereitstellung eines Ruheraums vielen Kindern mit einer ASS entgegen. Sie können sich hier, falls nötig, in den Pausen vom unterrichtlichen Trubel erholen oder gegebenenfalls in Ruhe und ohne Ablenkung arbeiten. Falls Eure Schule diese zusätzlichen Kapazitäten nicht besitzt, ist es alternativ auch möglich, einen kleinen Bereich im Klassenzimmer abzugrenzen, damit zumindest visuelle Reize entfallen. Allgemein sollte ein separater Raum möglichst reizarm sein.

  1. Unterricht

Besonders anfangs ist es sehr gut für das Wohl des Kindes, wenn der Unterricht einen bestimmten, immer wiederkehrenden Ablauf hat, sodass Schüler:innen mit einer ASS sich nicht zusätzlich auf eine neue Unterrichtsform konzentrieren müssen, sondern all ihr Konzentrationsvermögen dem Unterrichtsinhalt widmen können. Damit der Unterricht für alle anderen Schüler:innen aber nicht langweilig und redundant wird, könnt ihr Schüler:innen mit einer ASS im Vorhinein visualisierte Unterrichtspläne zur Verfügung stellen, damit sie sich entsprechend vorbereiten können. Wichtige Informationen sollten generell verbal und visuell und entscheidende Veränderungen immer mit einer gewissen Vorlaufzeit kommuniziert werden. Insbesondere Ironie und Sprichwörter sollten dann vermieden werden.

  1. Signalkarten

Ein praktisches Hilfsmittel für den Unterricht sind Signalkarten. Die könnt ihr verwenden, um die Konzentration der Schüler:innen auf belangreiche Themen zu lenken. Das ist bei Kindern mit einer ASS oftmals förderlich, da es ihnen schwer fallen kann, die Relevanz bestimmter Informationen abzuwägen. Ihr könnt Signalkarten also nutzen, um auf bestimmte Unterrichtsmaterialien aufmerksam zu machen, eine Pause anzukünden oder zum Beispiel um Ruhe zu bitten. Gleichzeitig sind Signalkarten auch für die Kinder hilfreich, um auf nonverbale Art zu kommunizieren. Beispielsweise können sie so nach Hilfe fragen oder zum Ausdruck bringen, dass sie etwas zum Unterricht beitragen können.

Bei aller angebrachter Fürsorge solltet ihr aber darauf achten, dass der Schonraum des Kindes ein gewisses Maß nicht überschreitet. Der Kontakt zu Mitschüler: innen darf – wie bei jedem anderen Kind auch – nicht vernachlässigt werden und auch für Kinder mit einer ASS ist es wichtig, die eigene Komfortzone auszutesten und zu erweitern. Natürlich dürfen die anderen Schüler:innen der Klasse auch nicht unter den möglichen Unterrichtsanpassungen leiden, genauso wenig wie ihr selbst! Zusätzliche Hilfe, Beratung oder Expertise an Bord zu holen, hat häufig einen helfenden und entlastenden Effekt und ist jederzeit möglich, schreckt davor also nicht zurück.

Wenn ihr noch mehr über die Autismus-Spektrum-Störung wissen wollt, findet ihr hier einen weiteren Artikel von uns dazu.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit der Autismus-Spektrum-Störung in der Schule gesammelt? Schreibt uns doch gerne dazu einen Kommentar!

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Die Wahl der passenden Schulsoftware ist längst nicht mehr eine Entscheidung, die rein auf Funktionalität beruht. Die Abhängigkeit von großen US-Konzernen, wie Microsoft, Google oder Apple, wirft vermehrt ethische Aspekte auf. Im Zentrum der Debatte stehen der Datenschutz und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Schulen müssen sich immer mehr Gedanken darüber machen, wie sie die persönlichen Daten von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften schützen können. Die Verwendung von proprietärer (also kommerzieller) Software, die von den genannten Konzernen angeboten wird, birgt oft das Risiko, dass diese Unternehmen Zugriff auf sensible Daten erhalten. Dies kann in der Folge zu Missbrauch oder Datenpannen führen.

Im November 2022 wurde zudem mit einem Beschluss der Datenschutzkonferenz die Datenschutzkonformität von Microsoft 365 für Schulen für ausgeschlossen erklärt. Vor diesem Hintergrund zeigen wir euch, wie ihr freie und quelloffene Alternativen findet und stellen euch mit diesem Artikel acht freie Tools vor, die ihr in euren Schulalltag integrieren könnt.

Kurzer Exkurs: Was ist Open-Source-Software?

Open-Source-Software (OSS) basiert auf offen gelegten und einsehbarem Quellcode und bietet mehr Transparenz und Kontrolle über die Daten. Dabei ist freie Software grundsätzlich kostenlos. Zudem gibt es eine aktive Community von Entwicklern und Nutzern, die sich für die Entwicklung und Verbreitung von freier Software einsetzen. Die Verwendung von OSS in Schulen würde dazu beitragen, eine sichere, transparente und demokratische Umgebung für Lernen und Lehren zu schaffen. Ein Beispiel für eine sehr gut funktionierende OSS ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia.

Unsere Top 8 Open-Source Apps für euren Schulalltag

1. DiLer/ DiLerTube – Lernmanagement-System/ Unterrichts- und Erklärvideos

DiLer ist eine Lernplattform, die nahtlos am Schulalltag anknüpft und eine hervorragende Alternative zu bspw. Bildungsinhalt auf Youtube darstellt. Sie eignet sich für alle Schularten, jedoch besonders gut für Grundschulen, da die Kommunikation und Dokumentation zwischen allen Personen, die am Schulleben beteiligt sind, also Eltern, Schüler:innen oder Lernbegleiter:innen problemlos über die Plattform durch das Schultagebuch stattfinden können. Kompetenzraster, Lernaufgaben, Zusatzmaterialien, Kompetenzprüfungen sowie Zeugnisformulare können leicht in DiLer integriert und ausgewertet werden. Außerdem haben die Schüler:innen, unabhängig von Ort und Zeit, Zugriff auf alle Lernmaterialien und können durch das Nachrichtensystem bei Fragen leicht den Kontakt zu ihren Lehrer:innen aufnehmen. 

2. LibreOffice – freie Alternativ zu Microsoft Office

LibreOffice dürfte den meisten von euch schon bekannt sein. Das Office-Paket bietet mittlerweile einen ähnlichen Funktionsumfang wie das Microsoft Office. Die freie Office-Suite ist im Hinblick auf die Lizenzkosten definitiv die bessere Option, da sie naturgemäß gratis angeboten wird. LibreOffice Writer, also das Textverarbeitungsprogramm von LibreOffice, kann auch Microsoft Office Dateien lesen und schreiben. Die Darstellung von Dateien aus Word, Excel und Powerpoint ist durch verbesserte Import- und Exportfilter sehr nah am Original und wirft nur Probleme bei komplexeren Dateien (mit komplex formatierten Grafiken etc.) auf. Zu den Features gehören: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Zeichenprogramm und Formeleditor. 

3. Anki – Sprachenlern-/Karteikarten-App

Auf Anki kann man eigene digitale Karteikarten erstellen. Sie wird häufig von Medizinstudenten oder Sprach-Enthusiasten empfohlen, da das Prinzip des Programms auf einer sehr effektiven Lernstrategie namens „Spaced Repetition Method“ – auf Deutsch zeitlich verteilte Wiederholung bzw. Intervall-Lernen genannt, basiert. Der Lernstoff wird dabei, je nach individuellem Wissensstand, durch den Algorithmus in immer größer werdenden Zeitabständen mehrmals wiederholt. Zudem gibt es bereits eine große Gemeinschaft an Menschen, die Tipps und Tricks rund um Karteikarten erstellen und lernen, auf Anki teilen und austauschen. Daher kann Anki im Unterricht für Schüler:innen für die Nachbereitung von Unterrichtsstoff, oder die Vorbereitung auf Prüfungen eine große Hilfe sein. Es gibt sowohl eine kostenlose PC-Version als auch eine Handy-App.

4. Moodle – Lernmanagementsystem

Die Lernplattform Moodle ist weltweit eine der beliebtesten online Lernumgebung und bietet jeder Schule die Möglichkeit, kostenlos ein professionelles Learning Management System (LMS) zu nutzen. Schulen können für ihre Schüler:innen einen Account einrichten und diese in Klassen und Kursen organisieren. Dazu können Aufgaben erstellt und Arbeitsmaterial als Downloads von Lehrenden angeboten werden. Auch das Hochladen von Lösungen zur einfachen Bewertung gelingt auf der Lernplattform Moodle. Für Schulen in Deutschland ist es sinnvoll, Moodle über das kostenlose Angebot eines Bundeslandes zu nutzen. Die folgenden Bundesländer bieten für ihre Schulen bereits ein kostenloses Lernmanagement System an, das Moodle integriert:


5. Mastodon – Alternative zu Twitter

Bei Mastodon handelt es sich um einen Dienst für Microblogging. Ähnlich wie bei Twitter liegt der Zweck in der Verbreitung von kurzen Nachrichten (Text, Bilder, Videos, Links) an die sogenannten Follower. Die Nachrichten sind auf 500 Zeichen begrenzt und werden in einer Art Zeitleiste chronologisch eingeordnet. Ein wesentlicher Unterschied zu Twitter ist zudem, dass es auf Mastodon auch private Profile gibt, die nur von Menschen eingesehen werden können, die der jeweiligen Person folgen. Bei sensiblen Inhalten kann auch ein „Content Warning“ eingestellt werden. Zurzeit finanziert sich das soziale Netzwerk durch die Arbeit von Freiwilligen und durch Spenden. Einige Freiwillige betreiben private Server (Knotenpunkte), damit die große Anzahl von Nutzer gestemmt werden kann. Diese Knotenpunkte werden im Hintergrund zu einem „Federated Universe“ (Fediverse) zusammengebunden, sodass die Kommunikation für alle auf Mastodon unabhängig vom Server möglich ist. Mastodon ist sowohl für iOS (iPhone und iPad) als auch für Android verfügbar.

6. BigBlueButton – Alternative zu Zoom, Skype und Co

Das Kommunikationssystem BigBlueButton hat eine große Zukunft vor sich, da immer mehr Bundesländer darauf setzen. Sie kann für die Lehre didaktisch gut genutzt werden und ist außerdem browserbasiert, das heißt eine Sicherstellung, dass für jedes Endgerät eine App vorhanden ist (bspw. für Linux-Nutzer), ist nicht notwendig. Zu den Funktionen gehören u.a. Konferenzräume teilen und Leute einladen, Gemeinsam zeichnen und Notizen machen, Live-Umfragen oder Breakout-Räume erstellen. Zur Anwendung von BigBlueButton haben wir zudem bereits einen Artikel verfasst. 

7. Linux als Betriebssystem-Alternative

Es gibt vielerlei Linux-Distributionen, die speziell für den Schuleinsatz gedacht sind. Je nach Lokalisierung, Dokumentation, Zielgruppe, Einsatzgebiet oder Einrichtungsaufwand können diese jedoch variieren.

  • Debian EDU, legt bspw. einen Fokus auf allgemeinbildende Schulen und bietet ein komplettes Netzwerk innerhalb der Schule an. Dieser lässt sich auch auf Geräten, die über zehn Jahre alt sind, produktiv nutzen. Da es an vielen deutschen Bildungseinrichtungen an schnellen Internet-Zugängen und modernen PCs mangelt ist Debian EDU daher eine gute Lösung. Ein Verfechter ist bspw. das Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach, wessen gesamtes Schulnetzwerk auf Linux basiert.
  • Linux-Distribution kubuntu hingegen bietet mit dem Betriebssystem LiFe eine moderne Benutzeroberfläche und eine schulfreundliche Grundkonfiguration mit vorinstallierten Office-, Mulitmedia-, Internet- und Lernprogrammen, wie Gimp, LibreOffice, Blender, oder Geogebra, an. 

8. Firefox - Alternative zu Chrome

Firefox ist ein Webbrowser, der auf allen Betriebssystemen einwandfrei funktioniert. Er bietet zahlreiche Themes, Plugins und Erweiterungen, die zusätzlich an die Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden können. So kann auch Google, welches bei Firefox als Standardsuchmaschine erscheinen wird über die Einstellungen zu DuckDuckGo umkonfiguriert werden, um den genwünschten Datenschutz sicherzustellen. 

Anlaufstelle und Open-Source-Verzeichnis

Open-Source-Software ist eine oft kostengünstigere und weitaus datenschutzfreundliche Variante, jedoch sind viele Schulen noch sehr zögerlich bei der Wahl von nicht-kommerzieller Software. Unsicherheiten bzgl. der Qualität, der Benutzerfreundlichkeit, rechtlichen Risiken und „Sicherheitslücken“ begründen das Zögern größtenteils. Für Open-Source-Interessierte aus dem professionellen Bereich (Schulträger, Bildungsinstitute) sowie privaten Bereich möchten wir daher noch zusätzlich folgende Anlaufstellen vorstellen:

DigitalCourage e. V.

Für diejenigen, die sich mit dem Thema Schulsoftware allein gelassen fühlen und Unterstützung brauchen oder sich dafür interessieren, in welchen Schulen es gut läuft und wie die Erfahrungswerte sind, gibt es den Verein DigitalCourage e. V. Im Netzwerk Freie Schulsoftware findet sich eine Sammlung von Kontaktpersonen aus verschiedenen Schulen und Bundesländern, die bereits eine oder mehrere Open-Source-Angebote in ihren Schulalltag integriert haben und mit anderen über die Tauglichkeit der Programme im Austausch stehen. Außerdem bietet sie ein Verzeichnis von 150 OSS-Programmen an, die fächer- oder länderspezifisch gesucht werden können.

 

Opensourcealternative.to

Ein weiteres Verzeichnis mit über 400 Open-Source-Alternativen zu proprietärer Software findet man auch auf der Seite opensourcealternative.to. Über die Option “Add project” kann zusätzlich ein Formular ausgefüllt werden, wenn es nach Meinung der Nutzer Alternativen gibt, die noch nicht ausgeführt wurden und einen Eintrag wert sind. So stellt die Seite zusammen mit den GitHub-Metriken, die täglich gepflegt werden, sicher, dass die Informationen stets aktualisiert bleiben. Die Suchfunktion kann nach beliebte Kategorien, Lizenzen und Sprachen gefiltert genutzt werden.

Wir hoffen, dass ihr durch diesen Artikel einen kleinen Einblick in die Welt der Open-Source-Software erhalten habt. Wenn ihr weitere Fragen oder Tipps zum Thema habt, lasst uns gerne einen Kommentar da!

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Hamburg. Zwischen 2019 und 2022 haben vier Hamburger Schulen in Kooperation mit dem Absentismusforscher Heinrich Ricking das Forschungsprojekt „Jeder Schultag zählt“ durchgeführt. Ziel dieser Initiative ist es gewesen, Schulabsentismus – also das Fernbleiben der Schüler:innen vom Unterricht – zu vermeiden, indem der Raum Schule attraktiver wird, Schüler:innen zu schulischer Teilhabe motiviert werden und der Umgang mit abwesenden Schüler:innen optimiert wird. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Joachim Herz Stiftung, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung.

Absentismus ist, da es in vielen verschiedenen Formen (Schulschwänzen, geistige Abwesenheit im Unterricht, Vortäuschung von Erkrankungen) auftritt und schwer identifizierbar ist, ein schwerwiegendes Problem für unser Bildungssystem. Ebenfalls liegt vielen Schulabbrüchen oftmals Absentismus zugrunde. Da 2020 beispielsweise 5,9 % aller Schulabgänger:innen, die Schule ohne einen Abschluss verlassen haben, ist es gerade wichtig an Konzepten zu arbeiten, die Absentismus nachhaltig hemmen können. Und Nina Lemmens, Programmvorständin der Joachim Herz Stiftung, konstatiert: „Unser Projekt ‘Jeder Schultag zählt’ liefert konkrete Maßnahmen, um die Anwesenheit in Schulen zu steigern.“

Erfolgsrezept gegen Schulabsentismus

Denn trotz dramatischer coronabedingter Rahmenbedingungen zeigten sich die ergriffenen Maßnahmen erfolgreich und alle beteiligten Schulen konnten relevante Fortschritte besonders bezüglich der Prävention von Absentismus verzeichnen. Konkrete Schritte dahingehend  sind eine intakte Datenlage über An- und Abwesenheit, eine angemessene Reaktion auf Abstinenz, um die Wichtigkeit des präsent sein zu vermitteln, altersgerechte Räumlichkeiten und Außenbereiche, um die Bindung der Schüler:innen zu ihrer Schule zu stärken und aber auch der Schutz vor starken sozialen Konflikten oder gar Mobbing. Die Joachim Herz Stiftung hat diese und noch weitere erprobte Maßnahmen ausführlich auf ihrer Website aufgelistet, die Ihr hier finden könnt.

Die Joachim Herz Stiftung zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der drei Jahre andauernden Initiative merkt jedoch abschließend an: „Das Projekt „Jeder Schultag zählt“ hat gezeigt, dass die Prävention von Absentismus nicht durch singuläre Maßnahmen erreicht werden kann, sondern in das Gesamtkonzept innerhalb einer positiven Schulkultur eingebettet werden muss.“

Absentismus deutschlandweit aus den Schulen zu bekommen, ist also in der Praxis ein Prozess, der auch auf Grund dessen, dass jede der vier Testschulen ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen hat, noch einen Weg vor sich hat. Dass es aber möglich ist, wurde durch „Jeder Schultag zählt“ bestätigt und gibt Mut zur Hoffnung.

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