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Brandenburg – das Bundesland im Nordosten Deutschlands hat von Eiszeitlandschaften, über Buchenwäldern bis hin zu Blütenmeeren viele überraschende Naturgebiete vorzulegen. Diese laden geradezu ein, von Schulklassen für Exkursionen genutzt zu werden. Dabei hilft auch die mittlerweile gute Infrastruktur und Erschließung durch den Tourismus. Vor allem Natur-Exkursionen unterstützen das Durchlaufen eines ganzheitlichen Lernprozesses, Stärken die Erinnerung an das Gelernte und bieten eine hervorragende Gelegenheit unterschiedliche Fachgebiete wie Biologie, Geologie, Physik oder auch Geschichte miteinander zu verknüpfen und so ein umfassenderes Verständnis für Naturzusammenhänge zu gewinnen. Lehrer-News hat euch die drei besten Exkursionsideen für Brandenburg zusammengestellt:

1. Zum Trockenrasenexperten mit Lilian im Land der Federgräser

Eine Klassenfahrt zu den Glindower Alpen ist eine tolle Möglichkeit für Schüler:innen, die Natur und Geschichte Brandenburgs näher kennenzulernen. Zudem beherbergen die Glindower Alpen Sandflächen, umgeben von Trockenrasen. Diese gehören aktuell zu einer der ökologisch wertvollsten Bereiche des gesamten Schutzgebietes. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg arbeitet bis 2026 – in Kooperation mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe – an der Aufrechterhaltung, der Wiederherstellung und dem Schutz dieser Trockenlebensräume. 

Die Wanderung durch die Glindower Alpen ist mittelschwer, die meisten Wege sind jedoch gut begehbar. Die Anreise ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln – mit der Regionalbahn (RE1) bis Werder und weiter mit dem Bus 633 (Richtung Bliesendorf) bis zur Haltestelle Kirche in Glindow – einfach und unkompliziert. Als möglicher Startpunkt bietet sich entweder das Ziegeleimuseum für eine kleinere Route oder das Zentrum von Glindow für eine etwas größere Runde an. Am Marktplatz gibt es Infotafeln mit Informationen über den Ort und die Hintergründe, die den Schüler:innen helfen können, mehr über die Region und ihre Geschichte der Ziegelherstellung zu erfahren. 

Grundschullehrer:innen können ihren Schüler:innen passend zur Exkursion in Anwendung des Bildungsmaterials der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg auch einen “literarischen Ausflug” zum Thema Trockenlebensräume bieten. Im Rahmen des Projektes “Life Trockenrasen” wurde die vierte Edition der Bücherreihe auf einer 36-seitigen Broschüre mit handgezeichneten Bildern entwickelt. Die Geschichte von Lilian zusammen mit Rätsel, Experimenten, Aktionen und Ausflugstipps kann gut in Deutsch, Sachkunde oder auch im NaWi-Unterricht integriert werden. Sie ist zudem kostenlos in Papier oder PDF erhältlich. Zum Thema “Trockenrasen” können alternativ auch die "Drei-Berge" in Milow oder der “Gollenberg” bewandert werden. 

2. Als Hobby-Ornithologen in der Brandenburgischen Elbtalaue

Die Brandenburgische Elbtalaue ist ein Paradies für Naturliebhaber und Vogelbeobachter. Die Elbe fließt hier durch eine weite Auenlandschaft und ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Besonders die Beobachtung von Störchen ist in der “Storchenzeit” zwischen April und August ein spannendes Erlebnis. Die Ausstellung "Weltenbummler Adebar" gibt einen interessanten Einblick zum Weißstorch und seinem Lebensraum in der Elbtalaue. 

Das von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ bietet zudem regelmäßig spannende Vorträge und Veranstaltungen zum Thema “Natur- und Kulturerbean. Für Schulklassen gibt es Bildungseinheiten, die speziell für Projekttage konzipiert sind. Sowohl für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, als auch für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ist was dabei. Die Vorträge sind meist kostenlos für Schüler:innen, können jedoch begrenzte Teilnehmerzahlen haben. Programm und Termine sind auf der offiziellen Webseite zu finden. Für mehrere Tage bietet sich als eine mögliche Unterkunft das Ferienschloss Gadow an, welches für Schüler:innen geräumige Mehrbettzimmer mit 4-8 Betten und für Begleitpersonen Einzel- oder Doppelzimmern jeweils mit eigenem Bad zur Verfügung stellt. Die Preise liegen zwischen 34 und 36 Euro pro Person. 

3. Den Pilz-Geheimnissen des Spreewaldes auf der Spur

Für all diejenigen, die ihr Wissen in die faszinierende Welt der Pilze vertiefen möchten, ist Brandenburg ebenfalls hervorragend geeignet. Hierfür würde sich vor allem der Spreewald im Südosten Brandenburgs anbieten. Eine Pilzwanderung ist ein fantastischer Weg, um die Schönheit und den Reichtum der Natur zu entdecken. Da jedoch Sicherheitsvorkehrungen und Gesetze je nach Gebiet unterschiedlich sein können, empfiehlt es sich hier eine fachkundige Person mitzunehmen. In den Monaten August bis Oktober finden regelmäßige Pilzkurse und -exkursionen statt, die den Teilnehmenden nicht nur das Bestimmen und Sammeln von Pilzen näherbringen, sondern auch die Rolle der Pilze in der Natur und ihre Bedeutung als Nahrungsmittel erklären. 

Für Schulklassen gibt es im Spreewald außerdem zahlreiche Möglichkeiten, an Ein- oder Mehrtagestouren teilzunehmen. Für 30 Euro pro Schüler:in bietet Spreewald Survival bspw. ein Wildnis-Tagesprogramm unter dem Schwerpunktthema "Sensibilisierung gegenüber der Natur" Aktionen, wie Bogenschießen, Feuermachen ohne technische Hilfsmittel oder Nachtwanderungen an. Die Erlebnissurvival-Angebote eignen sich für Kinder- und Jugendgruppen zwischen der 3. und 10. Klasse. Im Freilandmuseum Lehde in Lübbenau erfährt man außerdem mehr über die Sorben – eine ethnische Minderheit, die den Spreewald seit Jahrhunderten prägt. Von Berlin aus erreicht man den Spreewald bequem mit der Regionalbahn (ODEG RE2), welcher stundenweise zu den Spreewaldorten Lübben und Lübbenau fährt. 

Brandenburg bietet eine breite Palette an exzellenten Exkursionsmöglichkeiten für jeden Geschmack. Wir hoffen, dass diese Ideen euch dabei geholfen haben, eure nächste Klassenfahrt in Brandenburg zu planen, der für ihre Schüler zu einer unvergesslichen und lehrreichen Naturerfahrung werden könnte. 

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Auch Deutsch ist ein Fach, das seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Gerade für Schüler, die nicht deutsch als Muttersprache sprechen, kann dies besonders herausfordernd sein. Da können Lehrer:innen schon mal an ihre Belastungsgrenze stoßen, wenn sie merken, dass der komplizierte Unterrichtsstoff nicht so leicht im Gedächtnis bleibt. Neben dem normalen Unterricht kann es hilfreich sein, wenn die Unterrichtsthemen und die Sprache auf eine andere Art und Weise erklärt werden. Wir haben euch bereits eine ganze YouTube Reihe an Channel Empfehlungen zur Verfügung gestellt, darunter auch eins für den Deutschunterricht. In diesem Artikel geht es weiter mit einigen Insta-Channels, die wir für den Unterricht von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als besonders empfehlenswert erachten. 

deutsch_mit_benjamin

Benjamin legt mit seinem Instagram Account “deutsch_mit_benjamin” den Fokus auf das erlernen der Deutschen Sprache und eine Verbesserung der Aussprache. Er vermittelt authentisches Deutsch und bringt den Zuschauern bei, wie sie natürlich und sicher Deutsch sprechen lernen. Mittlerweile hat er schon über 803 Beiträge auf seinem Account hochgeladen, 107.000 Follower verfolgen seine Beiträge. Sein Account ist auch auf YouTube vertreten. Er beantwortet dort auch persönliche Fragen, die die Zuschauer an ihn im Bereich Schule, Lehren und Lernen haben. Er gibt Tipps, wie Wörter mit Umlauten korrekt ausspricht, Vokale lang gesprochen werden und welche Alternativsätze sich in Texten oder in einer Konversation verwenden lassen. Der Channel eignet sich somit sehr gut für jede(n) Schüler:in, da Benjamin die Basics behandelt, aber auch über kniffligere Themen wie “Wann verwende ich welche Zeitform” spricht. 

deutschag

Der Channel “deutschag” wird von Seda (Deutsch mit Seda) betrieben. Ihr folgen mehr als 150.000 Leute, sie ist eine Deutschlehrerin und Prüferin mit dem Sprachlevel A1-C2. Für sie ist klar: sie möchte den Zuschauern online Deutsch vermitteln, auf eine unterhaltsame Art und Weise. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Seda veröffentlicht Beiträge zu verschiedenen Themen wie der korrekten Satzstellung, dem Gebrauch von Artikeln und Possessivartikeln, um den Lernprozess zu erleichtern. Dabei steht sie nicht selbst vor der Kamera, sondern nutzt Grafiken und bunte Farben, um ihre Aussagen zu untermalen.

deutsch.lernen.mit.dialogen

Der Channel “deutsch.lernen.mit.dialogen” bringt deutsch spielend leicht mittels animierter Videos bei. Die Beiträge stellen Konversationen dar und sind so bestens geeignet, um die deutsche Sprache besser zu erlernen. Die Videos zeigen Alltagssituationen und sind daher gerade für Schüler, die noch nicht gut deutsch sprechen bestens.

deutschlernenmitmax

Der Instagram Channel von Max “deutschlernenmitmax” ist ein deutscher Lernchannel auf Instagram. Er selbst nennt sich “Happy German Language Teacher” und verbreitet mit seinem lachenden Gesicht auf seinem Kanal gute Laune. Er dreht verschiedene kleine und bunte Videoclips und fordert sein Publikum auf, bei einer Zungenbrecher- oder Aussprache-Challenge mitzuwirken. 

 

Habt ihr vielleicht schon einen der Kanäle mit euren Schülern geteilt? Nutzt ihr soziale Medien als Ergänzung für den Unterricht? Lasst es uns doch gern wissen in den Kommentaren.

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Millionen von Schüler:innen werden täglich in die Obhut von Lehrkräften und geschulten Pädagogen gegeben. Allein in Deutschland wurden zu Beginn des Schuljahres 2021/2022 771.700 Schüler:innen eingeschult. Es obliegt den Lehrkräften an jenen Schulen, den Eltern die Sicherheit zu geben, dass für ihre Kinder gesorgt wird. Wie diese Fürsorge genau definiert ist, klärt das Gesetzbuch. Laut Absatz eins des Artikel  §1666 des Bürgerlichen Gesetzbuchs “wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet und sind die Eltern nicht gewillt oder nicht in der Lage, die Gefahr abzuwenden, so hat das Familiengericht die Maßnahmen zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr erforderlich sind.” Unter anderem bezieht sich dies auch darauf, für die Einhaltung der Schulpflicht zu sorgen.

Im Bezug auf Schulen sieht das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) seit 2012 vor, dass, sofern ein Verdacht auf Gefährdung oder Beeinträchtigung des Kindeswohls besteht, das Jugendamt und andere Stellen kontaktiert werden sollen. Kreise wie das Staatliche Schulamt Mannheim haben dazu etwaige Handlungsleitfaden erstellt. Hierbei werden Begriffe geklärt, Erscheinungsformen, Ablaufschemas und Vorgehen sowie Leitfäden für notwendige Gespräche und die nötigen Kontaktdaten. Die Bezirksregierung Köln fasste in Bezug auf Lehrkräfte zusammen, “dass alles zu tun ist, was der ihnen obliegende Erziehungsauftrag fordert und alles zu unterlassen ist, was diesem entgegensteht. Ein Lehrer muss alles tun, um jedweden Schaden von Kindern und Jugendlichen abzuwenden.”

Was dürfen Lehrkräfte? Was nicht?

Das Jugendschutzgesetz und seine Variation können am Ende des Tages nur Richtlinien liefern. Sie auszuführen obliegt den verschiedenen Autoritätspersonen, wie es Lehrer:innen sind. Allgemeine und rechtliche Informationen zum Thema Jugendschutz findet ihr unter Fachanwalt.de. Eine Lehrkraft ist befähigt, erzieherische Maßnahmen auszuführen, welches sich unter anderem bezieht auf:

  • Strafarbeiten aufgeben und Nachsitzen erteilen
  • Verweise erteilen: Bei Fehlverhalten wird dies in die Schulakte eingetragen und ein Brief an die Eltern geschickt
  • Handy konfiszieren: Die Nutzung von Smartphones ist je nach Schulordnung untersagt und die Geräte können den Schüler:innen für den Rest des Tages abgenommen werden. 
  • Pflichten auf der Klassenfahrt: Während Klassenfahrten können Lehrkräfte besondere Regeln aussprechen, welche bereits im voraus deutlich an Eltern und Schüler:innen kommuniziert werden müssen. Diese sind Lehrkräfte in der Verantwortung zu überprüfen als Teil der Fürsorgepflicht und des Weiteren gilt es, sich an die Jugendschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zu halten. Dazu kann auch ein Alkoholverbot gelten. 
  • Alkohol und Drogen: Allgemein gilt in Deutschland ein Alkoholverbot für Kinder unter 16 Jahren und auch Rauschmittel sind verboten. Hier hat die Lehrkraft auch die Autorität, diese Aktionen zu unterbinden und beispielsweise auf einer Klassenfahrt mit der Heimreise zu bestrafen.

Aber auch wenn eine Lehrkraft eine Autoritätsperson ist, so ist sie nicht dazu ermächtigt, die Rechte von Schüler:innen zu verletzen. Die Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz greifen auch hier. Alles, was die Schüler:innen in ihren Rechten verletzt, ist somit außen vor. Dazu gehören:

  • Persönlichkeitsrecht verletzen: Hierzu zählen die Durchsuchungen von persönlichen Sachen wie des Handys oder der Schultasche. Dieses Recht obliegt nur der Polizei und auch nur mit der Erlaubnis durch ein Gericht.
  • Würde verletzen: Dies schließt physische Gewalt ein sowie Beleidigungen und bloßstellende Maßnahmen.
  • Grundbedürfnisse verletzen: Wie eine Schüler:in entsagen auf die Toilette zu gehen.
  • Werbung betreiben: Zwar dürfen Lehrkräfte informieren, direkt empfehlen ist ihnen allerdings vorbehalten. 

Digitale Risiken und aktueller Stand

Wie die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) bei einer Studie zum Jugendmedienschutzindex von 2022 feststellte, sind 77 Prozent der Eltern Deutschlands besorgt über die Online-Aktivitäten ihrer Kinder. Dahingegen ist die Zahl bei Heranwachsenden im Alter von 9 bis 16 Jahren weniger als die Hälfte mit 44 Prozent. Obwohl die Eltern noch besorgter sind als vor fünf Jahren, gibt es weniger aktives Handeln in Bezug auf Medienerziehung und ihre größte Sorge betrifft den Kontakt mit Fremden und verstörenden Inhalten, so die Studie. Die Kinder hingegen sind eher besorgt wegen anderen Heranwachsenden und ihrem Verhalten. Des Weiteren zeigt sich, dass Kinder heute viel eher mit den Risiken des Internets in Berührung kommen als noch vor ein paar Jahren. Unter den genannten Risiken waren dabei: zu viel Zeit im Internet, zu viel Werbung und Kontakt mit verstörenden Inhalten, Online Personen kennenlernen, denen nicht zu trauen ist, Online Belästigung und Online Mobbing.

Dr. Claudia Lampert, Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung, meint, es kommt zu einer Entwicklung dahingehend, dass die größte Herausforderung Interaktion im Netz ist. Um diesem Problem zu begegnen, empfiehlt sie, enger mit pädagogischen Stellen zusammenzuarbeiten. Unterstützung und Hilfe für die Eltern ist ebenfalls vonnöten, da ein Bedürfnis zu Schutz und Teilhabe im Konflikt sind. Wenn gefragt wird, an wen sie sich wenden würden, wenn Hilfe benötigt wird, gaben drei von fünf Heranwachsenden an zu wissen, wer kontaktiert werden muss. Davon wiederum nannten 60 Prozent Lehrkräfte als Bezugspersonen. 

Pädagogisches Vorgehen und Vorbildfunktion

Wenn eine Aktion nicht pädagogisch wertvoll ist oder der Jugendschutz verletzt wird, für den Lehrer:innen einstehen müssen, ist sie einer Lehrkraft untersagt. Diese Rechte erstrecken sich auch im Digitalen. Lehrkräfte dürfen wie andere Beamte soziale Medien privat nutzen, doch wird empfohlen, sich auch hier vernünftig zu verhalten. Das Kultusministerium sieht derweilen Umgang mit Medien als Schlüsselkomponente. Lehrer:innen sollten sich als Vorbild auch im Internet verhalten, um diese Werte ihren Schüler:innen zu vermitteln. Im Unterricht können Medien auch zum Aufarbeiten und Reflektieren verwendet werden. Rechte in Bezug auf persönliche Daten gelten allerdings weiterhin, wie etwa Schulnoten. Diese müssten im Unterricht oder innerhalb von schulinternen Portalen weitergegeben werden, nicht aber in Medien wie Twitter.

Denkst du, Lehrkräfte sollten noch mehr Rechte in Bezug auf den Schutz von ihren Schüler:innen haben? Wo denkst du, kann man den Jugendschutz noch ausbauen? Teil uns deine Meinung in den Kommentaren mit.

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Das Lebenslange Lernen beschreibt die Idee, dass die Aneignung von Wissen und Kompetenzen sich über das ganze Leben erstreckt. Neue Fähigkeiten zu erlernen und weiterzuführen hört nicht auf mit dem Ende der schulischen Laufbahn. Weiterbildungen in der Form von Seminaren bieten Möglichkeiten zum Lernen. Möglichkeiten, die in den letzten Jahren beliebter werden. Das Statistische Bundesamt konnte im Jahr 2020 feststellen, dass 52 Prozent von Beschäftigten im Unternehmen an Lernveranstaltungen teilnehmen. Mit über der Hälfte der Arbeitnehmer:innen, ist dies die bislang größte Anzahl an Nutzern solcher Gelegenheiten. Laut der Bertelsmann-Studie "Glück, Freude, Wohlbefinden – welche Rolle spielt das Lernen?" gibt es sogar einen Zusammenhang zwischen Lernen und Wohlbefinden, mit 86 Prozent der Befragten von der Meinung, das sich lernen positiv auswirkt für das eigene Wohlbefinden. In Anbetracht des hohen Interesses an Seminaren und ihrer möglichen Funktion für die Zufriedenheit, sind Seiten wie die Seminarbörse heutzutage mehr und mehr relevant geworden.

Was ist die Seminarbörse?

Die Seminarbörse ist eine Website, die von den Zwillingsbrüdern Walter und Günter Willems in den 90er Jahren gegründet wurde. Die Idee der Brüder war es, einen digitalen Bildungs-Marktplatz zu erschaffen zur Erhöhung der Transparenz in Bezug auf Seminaren im deutschsprachigen Raum. Ähnlich wie bei Jobbörsen, können Suchende alle Angebote navigieren, um die idealen Seminare für ihre Wünsche und Zwecke zu finden. Des Weiteren bietet die Seminarbörse einen Bildungsratgeber, der Informationen zu den Bereichen Schule, Ausbildung, Studium, Beruf und Freizeit in einer Frage- und Antwort Darstellung präsentiert. Diese Informationen sind redaktionell aufbereitet, auf Wahrheitsgehalt überprüft und sollen das Angebot abrunden.

Ziele und Aufgaben

Ziel des Angebots ist es, einen digitalen Bildungs-Marktplatz zu schaffen, der sowohl schnell, als auch individuell und kompetent diejenigen zusammenführt, die Weiterbildungen anbieten und ersuchen. Dabei soll der Seminarmarkt neu definiert werden und über das Internet Anbieter, Referenten, Hersteller, Suchende und andere zusammenzubringen.

Zu guter Letzt wollen sie als eine anbieterneutrale und unparteiische Alternative Menschen dazu bewegen, „das Lernen als bleibende Herausforderung und als Chance für die persönliche Lebensgestaltung anzunehmen.“ Ob für die berufliche Fortbildung oder persönlichem Interesse ist hierbei nebensächlich und eine Konkurrenz mit anderen Bildungseinrichtungen gibt es nicht.

Wie nutze ich die Seminarbörse? 

Quelle: Seminarbörse (Filter für Anbieter)
Quelle: Seminarbörse (Filter für Seminare)

Ausbildung & Studium, Berufliche Weiterbildung und Private Weiterbildung sind die drei Kategorien, nach denen die Seminarbörse ihre Angebote einteilt. Zum Starten einer Suche muss eine der Kategorien ausgesucht werden, so wie entweder ein Seminar oder Anbieter, oder eine Stadt oder PLZ. Such- und Filterfunktionen wurden detaillierter in Bezug auf Seminaren und Anbietern. Seminare können gefiltert werden mit Suchbegriffen, Preis, Datum, Ort, Bundesland, Veranstaltungsart, Durchführungsmöglichkeit, Veranstaltungszeitraum und ob Teilnehmende mit einem Zertifikat belohnt werden. Anbieter können wiederum gefiltert werden mit Optionen zum Ort, ihre Marktpräsenz bezogen auf Alter, Schwerpunkten innerhalb des Seminars (Branchen oder Marktbezogen etc.), Veranstaltungstyp, bestehende Abschlüsse des Anbieters und Art des Anbieters.

Kritik und Aktueller Stand

Die Seminarbörse wurde viermal von der Stiftung Warentest geprüft. Die aktuelle Bewertung kommt aus dem Jahr 2017, wo die Seminarbörse das Qualitätsurteil von 2,0 (Gut) erhalten hat. Seitdem gab es einiges an Änderungen, wie einen Relaunch der Website für Österreich, das Einrichten weiterer Werbemöglichkeiten und eine komplette Erneuerung der Seminarbörse im Jahr 2022. Teil dieser Änderungen war unter anderem ein moderneres Layout, dem Anzeigen von der Treffer-Anzahl von Seminaren und Anbietern, anzeigen von beliebten Kategorien, der Möglichkeit Seminare auf eine Merkliste zu setzen, mehr Werbeangebote für Anbieter (unter anderem auf Sozialen Medien) und jährliche Prüfungen der Anbieter. Des Weiteren gab es eine Erweiterung der Suchfunktionen.

Nutzen für Lehrkräfte

Im Bezug zum Konzept des Lebenslangen Lernen kann jeder von Seminaren profitieren, um die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Insbesondere Lehrkräfte können sich die Seite und Angebote zu Nutze machen. Allein der Bildungsratgeber kann sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen Informationen für den Schulalltag liefern, wie profitable Wege zur Nachhilfe, kostenfreie Textbücher oder das schnelle Finden von Bewertungen für Studiengänge. Damit können Lehrkräfte ihren Schüler:innen eine weitere wichtige Stütze geben. Im stärkeren Bezug auf Lehrer:innen können Fortbildungen die eigenen Kompetenzen erweitern, was den Unterricht qualitativ besser macht und somit auch den Schüler:innen zu Gute kommt. Die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen natürlich auch.

Was denkst du von der Seminarbörse? Ist es etwas Interessantes für deinen persönlichen Berufsweg? Teil deine Meinung gerne in den Kommentaren. Solltest du noch mehr über Weiterbildungen wissen wollen, kannst du hier über didacta, den größten Weiterbildungskongress der Branche lesen, oder hier über die Weiterbildung spezifisch für Lehrer:innen.

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Im Zeitalter der Digitalisierung stehen Lehrkräften mehr Hilfsmittel zur Verfügung als je zuvor. Dazu kommen Debatten darüber, wie effektiv das Abitur noch ist, um die nächste Generation vorzubereiten. Mit Hilfe dieser neuen Wege zur Unterstützung des Unterrichts könnte das Abitur verbessert werden, doch diese effektiv zu nutzen benötigt nicht nur eine Motivation der Lehrkräften, sondern auch das praktische Wissen über eine geeignete Anwendung. 

Ein mögliches Tool wäre ChatGPT, nun auch verfügbar als ChatGPT-4. Zahlende Plus-Kunden können die verbesserte Version der KI nutzen, doch die kostenlose ChatGPT steht immer noch zur Verfügung und kann auch im Klassenzimmer eine Hilfe sein.

Dieser Artikel soll nicht nur ChatGPT als Tool vorstellen, sondern auch Lehrkräfte über Potential und Risiken der künstlichen Intelligenz aufklären.

Was ist ChatGPT?

Bei ChatGPT handelt es sich um einen Chatbot Prototyp, entwickelt vom Unternehmen OpenAI, der im November 2022 veröffentlicht wurde. ChatGPT ist textbasiert und beruht auf maschinellem Lernen. Hierbei handelt es sich um eine Form des Lernens, bei der eine Maschine trainiert wird, sich selbst stetig zu verbessern, durch das Erlangen von Daten. Algorithmen werden so gebaut, dass sie Muster und Korrelation in Datensätzen erkennen und darauf basierend eine Entscheidung treffen. Mit der Zeit, sowie den Daten und mit dem Input anderer, erlangt ChatGPT mehr und mehr Wissen. In diesem Aspekt wird sie von den Nutzern und mit unserer Interaktion mit der KI unterrichtet.

So nutzt Du ChatGPT

ChatGPT kann kostenlos über den Browser genutzt werden. Als erstes müsst ihr auf die Website https://chat.openai.com/ gehen und einen OpenAI Chat Account erstellen. Dieser ist kostenlos und benötigt nur eine E-Mail-Adresse, sowie ein Passwort. Daraufhin folgen eine Bestätigungsmail, das Eintragen eines Namens sowie eine Telefonnummer. Die Telefonnummer wird mit einem weiteren Code per SMS überprüft. Daraufhin ist es möglich, die KI zu benutzen. Obwohl die Seite selbst nur auf Englisch verfügbar ist, kann die KI auch deutsche Anfragen verstehen und auf deutsch antworten. Die KI wird auf eure Fragen und Texte, die ihr eingebt, reagieren. 

Wie kann ChatGPT im Unterricht helfen?

Aber wie könnt ihr nun ChatGPT im Unterricht einsetzen? Hier haben wir für euch einige Beispiele aufgelistet:

  • Generieren von Themen: ChatGPT kann dir mit Ideen zu Präsentationen helfen. Angenommen einer deiner Schüler:innen hat Schwierigkeiten ein Thema zu finden, so können sie sich an ChatGPT wenden, welche mögliche Aufgabenstellungen generieren wird.
  • Rechtschreibkorrektur: Als textbasiertes Sprachmodell kann ChatGPT benutzt werden, um die Grammatik, den Stil und die Rechtschreibung von Texten zu verbessern. Bei Diktaten oder wissenschaftlichen Arbeiten hilft sie hierbei Lehrkräften beim Korrigieren. Insbesondere bei Fremdsprachen und Übersetzen wäre diese Funktion von Vorteil.
  • Unterrichtsvorbereitungen: Eine Lehrkraft kann schon im Vorhinein mit ChatGPT den Unterricht vorbereiten. Der Chatverlauf ist abgespeichert und lässt sich leicht zurückverfolgen. Das Erstellen von Arbeitsblättern oder Quizfragen ist ebenfalls möglich mit spezifischen prompts. Bei “Erstelle mir fünf Quizfragen zum Thema Digitalisierung” gibt die KI nach wenigen Minuten fünf Testfragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten mit ‘Digitalisierung’ als übergeordnetes Thema.
  • Individualisierung: Des Weiteren ist eine Individualisierung des Lehrplans für Bedürfnisse von Schüler:innen möglich, sofern die KI Daten zum Lernverhalten der betroffenen Schüler:innen bekommt. Ein Beispiel hierfür wäre ein Lehrplan für die häufig vorkommende Lese-Rechtschreibschwäche.
  • Zeitersparnis: Die Kernfunktion von KI ist es, den Arbeitsalltag einfacher zu gestalten. Indem einige Aufgaben wie Korrekturen automatisiert werden, gibt es der Lehrkraft mehr Zeit, sich auf den Unterricht selbst zu fokussieren.
  • Erstellen von Texten: Durch den Zugriff auf die Daten des Internets, kann ChatGPT schnell Texte erstellen oder auch bereits erstellte Texte einfacher formulieren, so dass sie den Schüler:innen verständlicher sind als bloße Textbuch Artikel.  
  • Hilfsmittel für Schüler:innen: Nicht nur für die Lehrkräfte, sondern auch für die Schüler:innen kann ChatGPT als nützliches Hilfsmittel fungieren. Manche könnten diese Alternative nutzen zum besseren Verständnis des Unterrichtsstoffes. Sollten Schüler:innen Fragen haben, so kann ihnen die KI auch eine Antwort geben. Hauke Pölert hat bereits solche Methoden benutzt und die Antworten der KI mit seinen eigenen Aussagen ergänzt. So benutzte er es unter anderem als einen adaptiven Lernbegleiter und ließ, in diesem Beispiel ChatGPT-4, die KI das Konzept ‘Imperialisumus’ auf dem Niveau der 12 Klasse erklären, mit für ihn und seine Schüler:innen befriedigende Ergebnisse: “Mit längerem Prompt funktioniert's ganz gut - klar, nicht 100% konsistent. Aber: Potential von LLM wie ChatGPT (oder MLLM!) für Tutorsysteme lässt sich erahnen…”
Quelle: Twitter @HPoelert

Was sind die Probleme? 

Wie bei jeder Technologie gibt es allerdings auch bei ChatGPT Risiken:

  • Die künstliche Intelligenz kann auf einer emotionalen Ebene keinen Menschen ersetzen. Auf Dauer sind die Antworten repetitiv und kein Ersatz für den Einsatz der Lehrkraft.
  • Die KI nutzt nur die Daten, die ihr gegeben werden. Es ist möglich, dass eventuelle wissenschaftliche Fakten im Internet veraltet sind und Bedarf dann eine ‘Fortbildung’ der KI.
  • ChatGPT besitzt einige Mangel, die von OpenAI selbst auf ihrer Website angesprochen werden. So ist die Software empfindlich auf leichte Änderung von Formulierungen und kann falsche Tatsachen als überzeugenden Fakt darstellen. Diese und andere Probleme werden kontinuierlich bearbeitet.
  • Damit irgendjemand die genannten Vorteile nutzt, muss  Motivation vorhanden sein von Seiten der Lehrkräfte. Ohne die Bereitschaft der Nutzung setzt auch das beste Werkzeug Staub an. Diese Motivation zu wecken ist an sich auch eine Herausforderung, da neue Technologien abschreckend wirken können.

Was, wenn ChatGPT zum Schummeln benutzt wird?

ChatGPT steht jedem frei zur Verfügung, der es nutzen will, Schüler:innen nicht ausgeschlossen. Und tatsächlich kann mit der Software jeder auch wissenschaftliche Texte oder Referate erstellen, ohne diese selbst zu schreiben. Die Eigenständigkeit von Texten zu überprüfen, wird damit zu einer größeren Herausforderung für Lehrkräfte. Hierbei sind neue Werkzeuge gefragt, wie der Einsatz von digitalen Wasserzeichen, um zu garantieren, dass Schüler:innen nicht nur ihre Arbeit an die KI ‘Outsourcen’. Auch wenn ChatGPT sehr beim Lernen unterstützen kann, so ist auch ein Potenzial zum Betrug vorhanden. Des Weiteren ist, wie bereits erwähnt, auch die KI nicht unfehlbar. Überzeugende aber falsche Aussagen können auch erstellt werden.

Wenn man bedenkt, dass die Bildung Deutschlands auch das Internet und Taschenrechner integriert hat, steht es um ChatGPT im Klassenzimmer gar nicht so schlecht. Dennoch gibt es noch reichlich an Debatten bezüglich dem vermeintlichen Potential, Nutzen und Risiken, die wahrscheinlich noch lange anhalten werden.

Was haltet ihr von künstlicher Intelligenz als Teil des Klassenzimmers? Seht ihr es als bahnbrechend, zu großes Risiko oder als nicht praktisch genug? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren.

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3/14/2023 ist die US-amerikanische Schreibweise des heutigen Datums. Beim genaueren Betrachten dieser Zahlenkonstellation fällt auf, dass die ersten drei Ziffern, die Auskunft über Monat und Tag geben, die ersten drei Stellen der weltweit bekannten Kreiskonstanten π (Pi) sind. Aus diesem Grund feiern viele Matheenthusiast:innen jährlich eben dieses Datum als Mathe- und „Welt-Pi-Tag“. Diese Feierlichkeiten — bis dahin immer in einem inoffiziellen Rahmen stattfindend – wurden im November 2019 von der UNESCO in Zusammenarbeit mit der Internationalen Mathematischen Union (IMU) zum internationalen Tag der Mathematik erklärt.

Wozu braucht es den Mathetag?

Das Ziel des Mathetags ist es, die Allgemeinheit über die Bedeutung und ausnahmslose Wichtigkeit der Mathematik für unser Weltverständnis zu informieren. Das mag vorerst nach einer platten Redewendung klingen, ist aber völlig zutreffend. Denn die Mathematik ist die notwendige Grundlage für jedwede naturwissenschaftliche Forschung und technische Innovation. Weder Staaten, noch Kulturen würden ohne Mathematik funktionieren. Politische Entwicklungen sind oft kausale Folgen wissenschaftlicher Erkenntnisse und Studien, denen die Mathematik zugrunde liegt und auch die allergrößten Volkswirtschaften wären ohne Mathematiker:innen in den Kinderschuhen stecken geblieben.

Doch die Mathematik ist weitaus mehr als ein Mittel um technischen Fortschritt zu erlangen oder abstraktes Wissen über das Universum zu häufen. Denn im Gegensatz zur herkömmlichen gesprochenen Sprache, die es in schier unendlich vielen verschiedenen Varianten und Formen gibt, ist die Sprache der Mathematik für unseren Planeten allgemeingültig. Sie ist also ein Bindeglied für alle bestehenden Länder und Kulturkreise.

Aktivitäten an über 1000 Standorten

Deshalb lief der letztjährige internationale Tag der Mathematik beispielsweise auch unter dem Motto „Mathematics Unites“, also „Mathematik verbindet“, ab. Der internationale Tag der Mathematik wurde letztes Jahr an über 1100 Standorten in 90 Ländern digital und analog gefeiert.

Programmpunkte des Tages sind zumeist diverse Ausstellungen, Vorträge und kreative Aktivitäten. Besonders herausgestochen ist der letztjährige Tag der Mathematik jedoch durch seine Fotostrecke, an der sich mehr als 3200 Menschen beteiligt haben, um „das Verbinden der Welt durch die Mathematik" zu visualisieren. Gefördert und unterstützt wird der Tag von vielen unterschiedlichen öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Museen, Universitäten und Bibliotheken.

„Mathematics for everyone“

Ein weiteres zentrales Ziel, das die UNESCO mit der Einführung des „Mathetags“ verfolgt, ist die Stärkung und Unterstützung von Frauen in der Wissenschaft, so wie die Entwicklung des afrikanischen Kontinents. Passend dazu ist das Thema des heutigen „Mathetags“ „Mathematics For Everyone“, „Mathematik für jede:n“. Vorgeschlagen wurde das Thema von Marco Zarco Rotairo, einem Oberstufenlehrer aus den Philippinen. Begründen tut er sein Anliegen damit, dass „alle Menschen ein gewisses mathematisches Verständnis haben und es deswegen jede:r verdient, die Wunder der Mathematik zu genießen.“ Dieses Thema ist weltweit auf viel Zuspruch getroffen und wurde schon im letzten Jahr von der „London Mathematical Society“ vorgeschlagen, um die Werte Gleichheit, Diversität und Inklusion zu stärken.

Passend nach dem Motto „Mathematik für jede:n“ hat zum Beispiel die Universität Münster Schüler:innen der Jahrgangsstufen 5 bis 7, die zumeist die vollumfängliche Bedeutung der Mathematik noch nicht begriffen haben, zu sich geladen, um mit verschiedenen Workshops und kreativen Aufgaben neue Sichtweisen auf das weite Feld der Mathematik zu lenken.

 

Dass Mathematik essentiell für unser aller Leben ist und uns täglich begleitet, ist nichts Neues. Und gerade deswegen ist dieser Tag so besonders. Er erregt Aufmerksamkeit auf allen Kontinenten dieses Planeten. Für jüngere oder dieser Wissenschaft auch abgeneigten Menschen erfüllt er eine eben wichtige fachlich aufklärende Funktion. Darüber hinaus deckt der Internationale Tag der Mathematik aber auch gesellschaftliche Missstände auf und versucht diese – wie alles andere auch mit Hilfe der Mathematik passiert – mit der Hilfe der Mathematik zu reduzieren.

 

Welche Rolle spielt der Internationale Tag der Mathematik für Euch? Thematisiert Ihr ihn im Unterricht?  Lasst es uns gerne wissen und schreibt einen Kommentar! Erst vor kurzem haben wir auf Lehrer-News die für uns besten YouTube-Channel für euren Matheunterricht sowie relevante Instagram-Kanäle vorgestellt! 

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Am 19. März 1911 wurde eine Initiative in Gang gebracht, die sich für Gleichberechtigung von Frauen, das Wahlrecht sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen einsetzte. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert – die Rede ist vom Weltfrauentag, oder offiziell als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden. Ein Tag, der in vielen Ländern ein Feiertag ist und dazu dient, die Errungenschaften von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kultur zu würdigen. Auch in Schulen wird dieser Tag zunehmend wichtiger, um Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Gleichberechtigung und Toleranz zu vermitteln.

Frauentag und die Arbeiterbewegung - die Wurzeln

In Deutschland wurde der Feiertag durch Clara Zetkin ins Leben gerufen, inspiriert durch den ersten nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht in den USA. Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition. Er geht auf die Arbeiter:innenbewegung zurück, die Mitte des  19. Jahrhunderts entstanden ist. Erste entscheidende Momente waren Demonstrationen und Streiks von Textilarbeiterinnen in den USA seit 1858. Auch wenn verschiedene historische Ereignisse als die Geburtsstunde des Internationalen Frauentages angeführt werden, steht fest: Seit Beginn der Industrialisierung stieg der Anteil der Fabrikarbeiterinnen. Sie verdienten für die gleiche Arbeit nur einen Bruchteil des Lohnes der Männer. Sie streikten mehrfach für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, für kürzere Arbeitszeiten und gegen unzumutbare Wohn- und Lebensbedingungen und wehrten sich damit gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung. 

1909 streikten 20.000 Näherinnen in New York. Tausende wurden verhaftet, doch die Unternehmer mussten ihren Forderungen nach 2-monatigem entschlossenem Streik nachgeben. Im Ergebnis begingen nordamerikanische Arbeiterinnen bereits am 20. Februar 1909 einen nationalen Frauentag.

Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Die politische Forderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Million Frauen gingen auf die Straße, eine bis dahin beispiellose Massenbewegung.

Das Lied „Brot und Rosen“ 

Das Lied, das 1912 während eines Streiks von 14 000 Textilarbeiterinnen gegen Hungerlöhne und Kinderarbeit in Lawrence (USA) entstand, wurde zum Motto der amerikanischen Frauenbewegung.

Wenn wir zusammen gehn, 

geht mit uns ein schöner Tag, 

durch all die dunklen Küchen, 

und wo grau ein Werkshof lag, 

beginnt plötzlich die Sonne uns're arme Welt zu kosen, 

und jeder hört uns singen:

"Brot und Rosen!"

So verschmolzen das Lied und die Tradition, rote Nelken an diesem Tag zu schenken. Sie dienten als Symbolik der ersten Demonstrationen für die Rechte der Frauen und als Erkennungszeichen für Solidarität und Engagement für die Frauenbewegung. Die rote Farbe der Nelke steht für die Leidenschaft und Entschlossenheit der Frauen, für ihre Mitstreiterinnen und die Gleichstellung aller Frauen. Heute werden rote Nelken auf der ganzen Welt anlässlich des Weltfrauentages als Symbol der Unterstützung und Wertschätzung von Frauen und ihrer Rechte verschenkt. Sie erinnern uns daran. dass der Kampf für die Gleichberechtigung der Geschlechter noch lange nicht vorbei ist und dass wir uns für eine gerechtere Welt für alle einsetzen müssen.

Frauentag in Schulen

In der Schule geht es um mehr als nur Bildung. Es geht auch um die Vorbereitung auf das Leben und die weitere Karriere. Doch noch immer gibt es Geschlechterstereotypen, die sich negativ auf Frauen auswirken. Mädchen und Frauen werden oft subtil oder offensichtlich davon abgehalten, in bestimmten Berufen oder Studienfächern zu arbeiten oder zu studieren, die als “männlich” angesehen werden. Lehrerinnen und Erzieherinnen sind oft schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, was ein Ungleichgewicht in der Schulleitung und Verwaltung schafft. 

In Deutschland haben viele Schulen, Gewerkschaften und Städte bereits damit begonnen, den Frauentag als Teil des Lehrplans zu integrieren und Veranstaltungen zu planen. So bietet zum Beispiel die Stadt Leipzig verschiedene Ausstellungen zum Thema an. Ziel dabei ist es, die Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung des Frauentages aufzuklären. Es soll vermittelt werden, warum die Gleichstellung von Frauen und Männern nach wie vor ein wichtiges Thema ist. Dabei geht es nicht nur um historische Ereignisse, sondern auch um aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft und die daraus resultierenden Herausforderungen.

Eine Möglichkeit, den Frauentag in Schulen zu thematisieren, ist durch Projekte, Arbeitsmaterialien und Aktionen. So können beispielsweise Vorträge über einflussreiche Frauen oder Diskussionen über Frauenrechte organisiert werden. Auch Filmvorführungen oder Theaterstücke zum Thema sind denkbar. Ziel ist es dabei immer, die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren und zum Nachdenken anzuregen. Es ist dabei auch wichtig zu erwähnen, dass Lehrpläne eine Vielfalt an Lektüren enthalten, die verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Identitäten widerspiegeln. Wenn Lehrpläne hauptsächlich männliche Autoren und Protagonisten enthalten, kann dies dazu führen, dass Schülerinnen sich weniger repräsentieren und gehört fühlen. Das wirkt sich wiederum negativ auf ihre Motivation und ihr Interesse am Unterricht aus.

Diese Arbeitsblätter zum Internationalen Frauentag dienen als Beispiel und sind für den Unterrichtseinsatz konzipiert: 

Gender Pay Gap

Außerhalb der Schule spielt der Frauentag auch in der Welt eine wichtige Rolle. Gerade in Ländern, in denen Frauenrechte nicht ausreichend geschützt werden, ist der Frauentag ein wichtiges Zeichen des Protests und der Solidarität. So wird in vielen Ländern am Frauentag gegen Diskriminierung und Gewalt an Frauen demonstriert. Aber auch in Ländern, in denen Frauenrechte bereits weitgehend durchgesetzt sind, gibt es immer noch Verbesserungsbedarf. Ein Beispiel hierfür ist der “Gender Pay Gap” - die Entgeltungleichheit. Obwohl Frauen in vielen Ländern die gleiche Arbeit wie Männer verrichten, verdienen sie oft immer noch weniger. So lag der durchschnittliche Bruttoverdienst 2021 von Frauen und Männern in Deutschland wesentlich auseinander. Frauen verdienten im Jahr 2021 nur 19,12 Euro, wohingegen der Bruttoverdienst der Männer bei 23,20 Euro lag (unbereinigter Wert). Diese Ungleichheit beim Entgelt muss beseitigt werden, um die Ungleichheit zwischen Frau und Mann zu beseitigen (siehe Grafik).

Quelle: Statistisches Bundesamt/Destatis 

Bildungsungleichheit und Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt

Es ist richtig, dass Bildungsungleichheit immer noch ein wichtiges Thema ist und dass es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. In den letzten Jahren haben mehr Mädchen als Jungen das Abitur erreicht. Allerdings spiegelt sich diese Entwicklung noch nicht vollständig auf dem Arbeitsmarkt wider. Frauen sind immer noch in vielen Berufen und Branchen unterrepräsentiert und verdienen im Durchschnitt weniger als Männer. Auch gibt es nach wie vor eine geschlechtsspezifische Segregation auf dem Arbeitsmarkt, d. h. bestimmte Berufe werden überwiegend von Frauen und Männern ausgeübt. In Deutschland waren im Jahr 2020 rund 52% der Abiturienten weiblich und 48% männlich. Allerdings gibt es bei  den Studienanfängern weiterhin eine geschlechtsspezifische Verteilung: Im Wintersemester 2020/2021 waren beispielsweise 56% der Erstsemester an Universitäten und 51% der Erstsemester an Fachhochschulen weiblich. Jedoch beträgt der Anteil von Frauen in technischen Berufen wie zum Beispiel Ingenieurwesen oder Informatik im Jahr 2020 nur etwa 16%. Dies gilt auch für Führungspositionen in Unternehmen, dort liegt der Anteil, im Jahr 2020, von Frauen in den Vorständen der DAX-Unternehmen bei lediglich 13,8%.

Der Internationale Frauentag bleibt ein wichtiger Anlass, um auf die Bedeutung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Durch die Thematisierung in Schulen und die weltweiten Aktionen kann ein Bewusstsein für die bestehenden Herausforderungen geschaffen werden. Aber es ist auch wichtig, dass Politik und Gesellschaft sich weiterhin für die Gleichstellung von Frauen und Männern engagieren, damit der Frauentag irgendwann überflüssig wird. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Bekämpfung von sexueller Belästigung und Gewalt gegen Frauen sind hochaktuelle Themen, die weiterhin im Fokus stehen müssen.

Doch was nehmen wir an diesem Feiertag für unsere Zukunft mit? Frauen sind individuell und sollten mutig sein, ihre Stimme zu erheben. Dadurch können sie sich einbringen und mitbestimmen. Doch dies alles funktioniert nicht, wenn man innerhalb der Gesellschaft keine Solidarität und gegenseitige Unterstützung zeigt. Wir sind alle gleich, egal welches Geschlecht und so sollten wir auch den jeweils anderen behandeln. Individualität und daraus resultierende Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein machen uns zu dem, was wir sind und damit können wir viel erreichen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Individualität und Solidarität nicht unbedingt im Widerspruch zueinander stehen müssen. In einer funktionierenden Gesellschaft kann jeder Einzelne seine Individualität ausdrücken und gleichzeitig seinen Teil zur Solidarität und dem Gemeinwohl beitragen. So kann jeder Mensch durch sein offenes und tolerantes Handeln in der Gesellschaft zur Gleichberechtigung von Frau und Mann beitragen.

Wie setzt eure Schule den Weltfrauentag thematisch um? Wie könnte man gegen Geschlechterklischees in Schule und Gesellschaft vorgehen und Vielfalt fördern? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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An Projekttagen kommt man ins freie Handeln. Nicht nur der Unterricht ist offener, sondern man hat auch die Möglichkeit, sich den Lehrwerken für ein paar Stunden zu entziehen und gewohnte Muster aufzubrechen: Mal etwas Neues auf den Plan bringen – oder vielleicht sogar eine der bedeutsamsten Schlüsselfragen überhaupt: Wie können wir zu einer nachhaltigen Weltgesellschaft werden? Ein Stück weiter wegkommen von kritischem Konsum, verschwenderischem Verhalten, hin zu verpackungsarmem Kochen und korrekter Mülltrennung. Inspiriert vom CARE - Changemaker Programm haben wir uns an einen Versuch gewagt, Ideen des globalen Lernens im Projektcharakter zusammenzutragen.

In Kompetenzfeldern denken

Nachhaltigkeit ist ein von Lebensnähe geprägtes Thema, das jeden etwas angeht – doch ist es nicht einfach, alle Betroffenen in Sachen Umweltschutz an Bord zu holen. Die Antwort liegt in unserem alltäglichen Handeln, das zu reflektieren durchaus negative Emotionen in uns auslösen kann. Sich überdies mit dem Zustand unserer Welt auseinanderzusetzen, fühlt sich weder gut noch hoffnungsvoll an. Der richtige Weg, aus dieser Abwehrhaltung herauszukommen, liegt im aktiven Handeln, durch das man Probleme verkleinern und die eigene Selbstwirksamkeit zu steigern kann. Man sollte schließlich Ziele auf die Agenda setzen. Etymologisch betrachtet steckt im lateinischen Wort “Agenda” die nähere Bedeutung “Dinge, die zu tun sind”.

Nimmt man die 17 Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) hervor, geben diese einen guten Leitfaden für projektartiges Lernen. Auf diese Zukunftswerte einigten sich 193 Staaten bei einer UN-Generalversammlung im Jahr 2015 – die Abrechnung soll im Jahr 2030 erfolgen. Etwas als Individuum oder auch im Kollektiv beizutragen, kann und soll im Erfahrungsraum Schule ausprobiert werden. 

Für ein Projektthema von solcher Größe sollte im Vorfeld ein gewisser Rahmen abgesteckt werden. Es ist daher grundlegend die Frage zu stellen: Was wollen wir erreichen, und können wir auch nach dem Projekt beibehalten, um den Schulalltag etwas grüner zu gestalten? Als sinnvolle Orientierung haben sich hierfür drei Kompetenzfelder erwiesen, nach welchen alle Aktionen durchlaufen werden können: 

  1. Erkennen des problematischen Zustands
  2. Bewerten der Situation 
  3. Handlungsalternativen ableiten und umsetzen

Welche Perspektiven in einem Projekt betrachtet werden sollen, ergibt sich aus der Weite der einleitenden Fragestellung: Wie entlasten wir unsere Erde? Wie wollen wir diese in Zukunft bewohnen? Es geht aber auch konkreter: Zero Waste – wir produzieren eine Woche keinen Müll. Ganz egal, an welchem Umweltthema man ansetzt: Gemeinsamkeit und Verantwortungsbewusstsein sollten im Fokus stehen. 

Tipp: Schüler:innen sollten bei der Findung des Unterthemas unbedingt partizipieren, damit innere Beteiligung geweckt wird. 

Umweltschützer werden

Motivation und Aktivierung für ein neues Thema sind, wie in jedem Unterricht, besonders zentral für real gewünschte Veränderung. Nachhaltigkeit und Umgangsweisen mit ihr zu erforschen, erfordert vor allem Problemlösekompetenz und Kommunikationsfähigkeit vonseiten der Lernenden. Ein Narrativ einzuleiten, ist bei jüngeren Schüler:innen eine gelingende Methode, sich mit dem Thema zu identifizieren und zur Arbeit am gemeinsamen Lerngegenstand zu animieren. Umweltschützer sollen sich aktiv und selbstbestimmt an der Gestaltung einer lebenswerten Gegenwart und Zukunft beteiligen. Dafür müssen sie ihre Fähigkeiten ausbauen:

  • Interaktive Anwendungen von Medien und Mitteln 
  • Interdisziplinäres und mehrperspektivisches Wissen aufbauen 
  • Vorausschauend denken und handeln
  • Kritisch-konstruktiv denken 
  • Perspektiven wechseln 
  • Eigenständiges Handeln 
  • Eigene und fremde Werte reflektieren 
  • Verantwortung übernehmen und Handlungsspielräume nutzen

Welt der Zukunft – Planet A 

Im nächsten Schritt folgt die genaue Planung des Projekts. Dabei ist Brainstorming und wildes Mind-Mapping angesagt. Es erfolgt außerdem eine Standortbestimmung zum eigenen Umweltverhalten und eine Visionsorientierung. Wie könnte man die Schule hinsichtlich BNE verbessern, welche Orte und Ressourcen können wir dafür nutzen? 

Globales Lernen lässt sich so gut wie mit jedem Thema vernetzen, auch das Thema Sport, Technik oder Kinderrechte sind Bestandteil von BNE. 

Quelle: education21 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Schule und Unterricht

Ein echter Zugang zu Nachhaltigkeitsthemen ist hierbei von besonderer Bedeutung. Ohne Anbindung an die Lebenswelt der Schüler:innen, bleibt BNE nichts als Theorie, die nach einigen Wochen vergessen wird. Wie ökologische, ökonomische, sowie soziale Dimensionen und deren Wechselwirkung aufgezeigt werden können, sollte vor Projektbeginn durchdacht und in der Durchführung schlüssig sein, damit es Erfolg hat. Es sollte also etwas erschaffen oder getan werden, was bleibt und Eindruck hinterlässt. Das kann eine Fotodokumentation sein, genauso wie eine Präsentation, etwas Selbstgebautes oder umweltfreundliche Schulregeln. Folgende sind Methoden und Ideen für die kreative Ausgestaltung von Projektansätzen, die sich für forschend-entdeckendes Lernen eignen können: 

  1. Herstellen 
  • Bienenhotels und Nistkästen
  • Blumentöpfe aus alten Stiefeln 
  • Stiftebecher aus Milchkartons
  • Musikinstrumente aus Kronkorken
  • Geldbörsen aus Tetrapaks
  • Bienenwachstücher 
  • Samenkugeln 
  • Bemalte Stoffbeutel 

  1. Ausprobieren
  • Insektenkekse backen
  • Experimente zur Erderwärmung
  • Temperaturdiagramme zeichnen
  • Erneuerbare Energie erzeugen

  1. Reflektieren 
  • Müllgläschen 
  • Karikaturen, Planspiele, Diskussionen
  • Haus der Zukunft gestalten 
  • Lieferketten nachverfolgen
  • Klimazonen erkunden

  1. Eine Aktion starten 
  • Flohmarkt 
  • Regionales Einkaufen
  • Ausflug zum Biobauernhof
  • Klimafrühstück
  • Bäume pflanzen
  • Komposthaufen anlegen
  • Müll sammeln und trennen
  • Zu einer Mülldeponie fahren

Jetzt Loslegen

BNE ist nicht nur etwas für Projekttage. Vielmehr sollte es im gesamtschulischen Kontext Anklang finden und als überfachliches Bildungsziel bei der Stoffverteilung im Schuljahr berücksichtigt werden. Schließlich ist es jene Bildung, die zukunftsfähiges Handeln und Denken auf den Weg bringt, und jedem Einzelnen die Chance gibt, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Klar ist aber auch, dass es kein klassisches Stoffgebiet für Sitzfächer ist und viel Vorbereitung, sowie Fachwissen der Lehrkräfte bedarf. Auf diesen Seiten kannst du dich vertiefend mit der Materie des BNE auseinandersetzen und geeignete Lernmaterialien finden, die zu eurem anvisierten Themengebiet passen. Bei Zeitleo findet ihr außerdem einen strukturellen Aufbau mit hilfreichen Hinweisen, wie man sich für eine bessere Welt engagieren kann. Auch Wissensmagazine eignen sich hervorragend für eure Recherchen. Wir empfehlen euch dafür das Forschermagazin für Neugierige zum Titel: Wie wird die Zukunft? 

Stoß das Thema doch einfach mal in deinem Kollegium an, bestimmt sind mehr Leute an Bord, als du vorher geglaubt hast. Vielleicht könnte man sogar einen BNE Beauftragten an eurer Schule festlegen, um derartige Projekte mehr zu fördern? Ein Versuch wird es Wert sein!

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Die aktuell schwerwiegendsten Sorgen und Ängste von Kindern und Jugendlichen in Deutschland können von Krieg und Klimawandel bis hin zu schlechten Noten in der Schule und Streit mit Freunden oder Geschwistern reichen. Kummer empfinden wir alle bei diesen und ähnlichen Themen und Lebensumständen immer wieder. Dann werden wir nachdenklich, unkonzentriert, betrübt, bisweilen auch gereizt. Unsere gesellschaftlichen Strukturen begünstigen dabei leider, dass die Betroffenen sich häufig niemanden anvertrauen, um über ihren Kummer zu sprechen, sich schämen oder keine Schwäche zeigen wollen. Gestehen wir uns unsere Sorgen aber nicht ein und halten schwierige Lebenssituationen wie Mobbing über lange Zeit einfach aus, schadet das unserer mentalen Gesundheit. Der anfängliche Kummer kann sich dann schnell zu seelischem Schmerz entwickeln und sogar die allgemeine Gesundheit gefährden. Da wir bei Lehrer-News seelische Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden als Grundvoraussetzung für guten Schulalltag erachten (siehe unsere Themenwoche “Mentale Gesundheit”), möchten wir in diesem Beitrag verschiedene telefonische Hilfs- und Beratungsstellen vorstellen,, die einen Raum der Sicherheit, des Austausches und des Verständnisses für Kinder, Jugendliche und Eltern bieten können.

Häufig trauen wir uns nicht über unseren Kummer zu sprechen, weil wir uns schämen oder keine Schwäche zeigen wollen. Gestehen wir uns unsere Sorgen aber nicht ein und halten etwa Mobbing über lange Zeit einfach aus, schadet das unserer Gesundheit. "Unser Körper reagiert mit Stress. Das heißt, er schüttet Hormone aus, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen", sagt der Salzburger Psychologe Manfred Wünsche. Diese Stresshormone sorgen dafür, dass wir schneller atmen, das Herz heftiger klopft und unsere Muskeln mit mehr Kraft arbeiten. Wir zittern, schwitzen, sind verspannt, wälzen uns Nacht für Nacht unruhig im Bett hin und her. Darum ist es wichtig, den Kummer wahrzunehmen und herauszufinden, was seine Ursachen sind. "Dann können wir etwas gegen unsere Probleme unternehmen und werden ihn auch wieder los", so Wünsche.

Was hilft bei Kummer? – Beratungsstellen vorgestellt

Allgemeine Tipps

  • Zunächst einmal ist es wirksam, zu akzeptieren, dass ihr euch fühlt, wie ihr euch fühlt und diese Gefühle nicht verdrängt, auch wenn sie negativ sind. Im Anschluss daran könnt ihr nach den Ursachen suchen: Macht es euch zu schaffen, dass ein Freund auf euch wütend ist? Oder wisst ihr nicht, ob ihr es in die nächste Klassenstufe schafft? Erlebt ihr vielleicht sogar Gewalt zu Hause? 
  • Wenn ihr selbst nicht genau wisst, warum ihr niedergeschlagen seid, kann der Austausch mit einem Gesprächspartner euch dabei helfen, herauszufinden, warum das so ist und wieso ihr euch so fühlt. 
  • Wenn es euch unangenehm ist, mit Freunden, Geschwistern oder Eltern über Probleme zu sprechen, findet ihr ein großes Angebot an telefonischen Kinder- und Jugendtelefonen, die euch unterstützen. 

Nachfolgend haben wir euch eine Auswahl ebenjener Beratungsstellen zusammengestellt:

  1. Nummer gegen Kummer: Kinder- und Jugendtelefon – Die Nummer gegen Kummer e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern, Jugendlichen und Eltern ein kompetenter Ansprechpartner zu sein bei kleinen und großen Sorgen, Problemen und Ängsten. Beim Kinder- und Jugendtelefon könnt ihr eure Sorgen bei professionellen Beratern loswerden. Die Beraterinnen und Berater helfen Kindern und Jugendlichen bei allen Problemen, wie zum Beispiel: Stress mit Eltern, Freunden oder Mitschülern, Mobbing, Abzocke im Internet oder in der Schule, Angst, Missbrauch, Essstörungen, Depression oder Sucht. Über die Webseite erreicht ihr sie mittwochs und donnerstags von 14 Uhr bis 18 Uhr per Chat oder anonym und kostenlos in ganz Deutschland, montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr am Telefon über die 116 111.
  1. Nummer gegen Kummer: Elterntelefon – Eltern, die sich Sorgen um ihr Kind machen, sich überfordert oder hilflos fühlen, können sich an das Elterntelefon der Nummer gegen Kummer wenden und werden dort von speziell ausgebildeten Beraterinnen und Beratern unterstützt. Egal, worum es geht, ob bei Erziehungsproblemen, Schwierigkeiten in der Schule, Familienkrisen, Sucht oder Internet-Gefahren. Eltern und andere Erwachsene, die sich um Kinder sorgen, erreichen das Hilfetelefon montags, mittwochs und freitags von 9 Uhr bis 17 Uhr und dienstags und donnerstags von 9 Uhr bis 19 Uhr unter der 0800 111 0 550.
  2. Telefonseelsorge – Neben den beiden größeren Anlaufstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet die Telefonseelsorge ebenfalls ein offenes Ohr für alle Anliegen. Die Telefonseelsorger:innen versuchen gemeinsam mit den Betroffenen in einem Gespräch die Gedanken zu sortieren, neue Wege zu erkennen oder zu ermöglichen, sich die Sorgen einfach mal von der Seele zu reden. Erreichen kann man sie anonym und kostenlos 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr per Telefon unter der 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 oder 116 123 sowie per Mail und Chat.
  3. bke-Jugendberatung – Hier sind eure Schüler:innen richtig, bei kleinen und großen Sorgen, bei Streit oder Ärger mit den Eltern, bei Problemen mit sich selbst, mit Freunden oder in der Schule, bei Liebeskummer und Geheimnissen, die ihnen auf der Seele brennen. Zudem finden sie bei der bke-Jugendberatung viele andere Jugendliche, mit denen sie sich austauschen können, und erfahrene Beraterinnen und Berater, die sie unterstützen. Das Angebot umfasst zwar keine telefonische Beratungsstelle, besteht jedoch aus vier unterschiedlichen Chatangeboten. Im öffentlichen Forum für Jugendliche können sie rund um die Uhr mitdiskutieren. Dabei begleiten die Beraterinnen und Berater die vielfältigen Themen unter anderem in Form von Themenwochen und achten auf einen respektvollen Umgang. Gruppenchats funktionieren ähnlich wie Foren. Dort können sie sich in einem besonderen Raum mit anderen Jugendlichen austauschen. Diese werden in themenoffene Gruppenchats und Chats zu speziellen Themen eingeteilt. Daneben gibt es, wie auch bei der Telefonseelsorge, die Möglichkeit einer Mailberatung und Einzelchat für diejenigen, die persönliche Probleme und Fragen mit einer Beraterin oder einem Berater besprechen möchten. Der Einzelchat orientiert sich an den offenen Sprechstunden, zu denen eure Schüler:innen sogenannte Wartezonen betreten können und von dort aus in den Chat eingeladen werden. Die Zeiten können der Einzelchat-Seite entnommen werden.

Jede Sorge ist eine berechtigte Sorge

Es gibt viele Ursachen, durch die das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen geschwächt werden und Kummer und Sorgen aufkommen können. Welche Themen Jugendliche am meisten beschäftigen, die zum Beispiel die Nummer gegen Kummer wählen? „Das sind bei den Mädchen Partnerschaft und Liebe, bei den Jungen das Thema Sexualität, die ist bei den Mädchen weniger gewichtet“, weiß Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann, der 2010 eine Studie von Nummer gegen Kummer leitete und die anonymen Hilferufe analysierte. Die vorgestellten telefonischen und onlinebezogenen Anlaufstellen sollen die Betroffenen dazu ermutigen, immer das Gespräch zu suchen. Der Zugang zu einem persönlichen Gespräch via Telefon oder per Email kann Brücken für jene schlagen, die sich nicht trauen, mit anderen über ihr Problem zu sprechen, weil es ihnen entweder peinlich ist, sie befürchten, nicht ernst genommen zu werden oder schlichtweg keinen Ansprechpartner haben. Damit die Kommunikation sozial und emotional gelingt und eine gute Gesprächsatmosphäre geschaffen wird, werden die Beraterinnen und Berater darin geschult, wie sie aktiv zuhören, sich als Person zurücknehmen und jemanden verbal trösten, den sie nicht in den Arm nehmen können. Jede Beratung ist so individuell wie das Problem, um das es geht. Doch eins haben alle Anrufer gemeinsam: Sie werden informiert, beraten und entlastet. Denn gerade das verständnisvolle und unvoreingenommene Zuhören ist enorm hilfreich und kann dazu beitragen, dass sich die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen wieder verbessert. Ferner erhalten sie wertvolle Tipps und Methoden, um künftig resilienter im Umgang mit ähnlichen Problemen zu werden und keine Bedenken zu haben, erneut zum Hörer zu greifen. 

Möchtet ihr eure Schülerinnen und Schüler näher an Beratungs- und Hilfsangebote für Kummer und Sorgen heranführen? Neben den telefonischen Anlaufstellen können Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit Schulsozialarbeiter:innen und Schulpsycholog:innen die Aufgabenfelder und Unterstützungsangebote der Schulpsychologischen Beratungsstellen zum Beispiel in einer Unterrichtsstunde vorstellen, Bewusstsein und Akzeptanz unter Schüler:innen fördern und die Kontaktmöglichkeiten erweitern. Die Informationsveranstaltung könnte außerdem mit der sogenannten Pediatric Symptom Checklist (PSC) abgerundet werden. Mit Hilfe der PSC kann die psychische Gesundheit von Kindern in den Bereichen Internalisierung, Aufmerksamkeit und Externalisierung eingeschätzt werden. Die Schülerinnen und Schüler hätten dadurch ein weiteres Tool zur Hand, dass sie zur Früherkennung ihrer Probleme selbst nutzen könnten, um herauszufinden, ob eventuell zusätzliche Hilfsangebote in Anspruch genommen werden sollten. Dabei ist zu beachten, dass dieser Test lediglich einer ersten Orientierung und Selbsteinstufung dient und keine fachlichen Diagnosen ersetzt.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit den genannten Beratungsangeboten gemacht? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Erfurt. Thüringen will sein Schulgesetz reformieren und im Zuge dessen die Noten in sogenannten Talentfächern wie Sport, Musik und Kunst abschaffen. Während Bildungsminister Helmut Holter (Linke) den Vorstoß verteidigt, hagelt es harsche Kritik aus der Opposition und weiteren Akteuren wie der Landeselternvertretung und dem Thüringer Lehrerverband. Neben der Abschaffung von Noten in den “Talentfächern” sieht der Gesetzentwurf zudem den Ausbau der Gemeinschaftsschulen im Freistaat vor.

"Kinder sind unterschiedlich veranlagt." Diese Aussage stammt von Thüringens Bildungsminister Helmut Holter. Daraus folgert der Politiker der Linken, dass es sinnvoll wäre, die Noten in Sport, Musik und Kunst abzuschaffen. Notendruck könnte bei vielen Schüler:innen dem Bewegungsdrang entgegenwirken. Dann, so Holter, hätten die Kinder „keinen Spaß an Sport“. Zensuren seien deswegen in bestimmten Schulfächern, wenn sie einzig das Talent bewerten, nicht nötig. Eine entsprechende Änderung im Gesetz strebe er noch in der aktuellen Amtszeit an, sofern dies im Einklang mit der Kultusministerkonferenz möglich sei – Thüringen wäre damit Pionier bei einer Neuausrichtung des Notensystems.

Landeselternsprecherin Claudia Koch hält Holters Pläne nicht für zielführend. Mit Blick auf die Grundschulen sei sie einem Notenverzicht in Musik und Zeichnen zwar nicht abgeneigt. Sie findet jedoch, dass die Leistung der Schüler:innen in den weiterführenden Schulen honoriert werden sollte, da der Unterrichtsstoff deutlich über Singen und Zeichnen hinausginge. In Sport sei eine Mitarbeitsnote sinnvoll, so Koch. Von Seiten der Landesschülervertretung (LSV) hatte man sich bereits im Sommer dafür ausgesprochen, die “Talentfächer” in einer Note zusammenzufassen. Diesen Vorschlag begründet die LSV mit unterschiedlich ausgeprägten Begabungen in jedem dieser Fächer. Der Thüringer Lehrerverband wiederum findet die Pläne von Holter ebenfalls nicht aussichtsreich. In seiner Begründung geht er einen Schritt weiter und macht darauf aufmerksam, dass die Abschaffung der Noten in Sport, Musik und Kunst manchen talentierten Schüler:innen die Chance nehmen, eventuelle Schwächen in anderen Bereichen auszugleichen. Ähnlich argumentieren auch die Christdemokrat:innen. Viele Kinder, die sich in anderen Unterrichtsfächern schwer täten, würden in den Noten für “Talentfächer” ihre Motivation ziehen und könnten Leistungen ausgleichen, so der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner. Der Thüringer Sportärztebund fordert hingegen mehr Bewegung in den Schulen, bei gleichzeitig weniger Notendruck. Der Spaß am “Talentfach Sport” sei für sie besonders wichtig, da nach Ansicht der Mediziner dadurch das Risiko von Depression und Übergewicht vermindert wird.

Ferner sieht der Gesetzentwurf der Rot-Rot-Grünen Regierungskoalition vor, die Zahl der Gemeinschaftsschulen im Freistaat deutlich zu erhöhen und somit das längere gemeinsame Lernen stärker zu fördern, nachdem ein Sprecher des Bildungsministeriums der dpa einen entsprechenden Bericht der “Thüringer Allgemeine” bestätigte. Demnach sollen alle in diesem Schuljahr bestehenden Grund- und Regelschulen an einem Schulstandort innerhalb von fünf Jahren Gemeinschaftsschulen von der Klasse eins bis zehn werden. Das betreffe auch Standorte mit Grundschulen und Gemeinschaftsschulen der Klassenstufen fünf bis zehn. Die Landeselternvertretung hält zwar generell ein längeres gemeinsames Lernen für vorteilhaft. "Bei dem derzeitigen Lehrermangel sehen wir das Vorhaben aber kritisch", sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur und verweist auf den abweichenden Personalschlüssel, durch den der Lehrermangel verschärft würde. Der geplante Ausbau der Gemeinschaftsschulen widerspreche vielerorts der Schulnetzplanung, sagte Tischner von der CDU. Die Grünen wiesen die Kritik der CDU zurück. Der Gesetzentwurf schlage sehr moderat den wohnortnahen Ausbau der Gemeinschaftsschulen vor, erklärte Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich. 

Inwiefern die kontroverse Debatte mitsamt der scharfen Kritik weiter entfacht wird, entscheidet sich wohl erst in den kommenden Wochen, da der Gesetzentwurf demnächst im Landtag beraten werden soll.

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Mainz. Leute, die etwas bauen, reparieren, in Betrieb halten können und nicht an der Tastatur sitzen. Der Wissenschaftsjournalist und Physiker Prof. Harald Lesch ist sicher: Die Energiewende als Antwort auf den herannahenden Klimawandel setzt Arbeitsplätze frei, die echtes Handwerk erfordern. Er und Dr. Cecilia Scorza von der  Ludwig-Maximilians-Universität München riefen daher gemeinsam mit der Deutschen Physikalischen und Meteorologischen Gesellschaft (DPG/DMG) ein Bildungsprogramm ins Leben, welches die Generation von heute genau dafür begeistern kann: Mit einem sogenannten Klimakoffer können Experimente zur Absorption von Wärmestrahlung durch CO2, der steigende Meeresspiegel oder die Versauerung des Grundwassers simuliert und Effekte untersucht werden. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge werden dadurch anhand von Aufbauten im Klassenzimmer erkennbar und wecken Problemlöseprozesse unter Schüler:innen. Keine schlechte Idee, findet auch der Stifterverband, der das Projekt 2021 mit dem “Wirkung hoch 100”-Preis in der Bildungskategorie auszeichnete.

Ein Klimakoffer lockere den Schulalltag nicht nur auf: Nach den Worten von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) seien generell wirksame Erfahrungen an bayerischen Schulen damit gemacht worden. Einer Gesamtschule in Mainz übergab Hubig zusammen mit Lesch und der Astrophysikerin Cecilia Scorza den ersten seiner Reihe. Dieser ging mit einer elften Klasse in Betrieb. Im Kleinformat öffnet der Koffer einen praktischen Zugang zu einem großen, recht sperrigen Thema für begrenzte Räume. Der Klimakoffer ist daher “Ein unheimlich wichtiges Vorbild für die Klimabildung der Zukunft", meint Pascal Groothuis von der LandesschülerInnenvertretung (LSV). Nicht nur die Schüler:innen in Bretzenheim wollen mit dem Koffer lernen. Über die Hälfte der weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz sei offen für Bildung mit dem zukunftsweisenden Arbeitsmaterial. Seit dem Start des Projektes im Herbst 2022 ist der Koffer daher stark nachgefragt - die “Resonanz sei unglaublich”. Bereits 270 sind jetzt im Testlauf. Ministerin Hubig ist zuversichtlich und erhofft sich konkrete Effekte auf das Verhalten der zukünftigen Generation.

"Uns geht es darum, dass die Kinder die Ursachen verstehen, dass sie dann aber auch ihr Handeln darauf ausrichten. Dass sie also merken, wir müssen etwas tun gegen den Klimawandel und das fängt bei mir selbst an".

Pro Schule sollen fünf Klimakoffer verteilt und je zwei Lehrkräfte entsprechend fortgebildet werden. 600.000 Euro investiert Bayern dabei in die Anschaffung und Weiterbildung der Lehrkräfte. Damit ließe sich die gesamte in Deutschland vorherrschende Klimabildung an Schulen andiskutieren, die an anderen Stellen des Landes unterentwickelt bleibt. Meist sei diese eher akademisch aufgebaut, es fehlen Lebensbezüge und relevante Inhalte für Schüler:innen - Klimabildung, die bisher zu wissenschaftlich gewesen ist. Über motivierende Projekte hingegen lernen Schüler:innen gemeinsam an effektiven Lösungen zu arbeiten und üben sich in Handlungsmöglichkeiten für eine lebenswerte Zukunft. Umfragewerte einer deutschlandweiten Studie des Nationalen Monitorings ergaben außerdem, dass Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) sowohl für Lernende als auch Lehrende zu einer idealen Bildungseinrichtung gehöre. Die Umsetzung sollte umfassend und in der gesamten Institution konsequent gelebt werden und somit den Ansatz über den Unterricht hinwegtragen: Gewünscht ist also eine flächendeckende Klimabildung, die zur formalen Bildung gehören soll, und das insbesondere auf inhaltlicher Ebene. So soll die Unterrichtszeit deutlich mehr Nachhaltigkeitsbezüge generell aufweisen. Auch hier liegt die Quote bei 50 Prozent der gesamten Unterrichtszeit. 

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber verlost 200 sogenannte Klimakoffer an Bayerns weiterführende Schulen
(Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Angesichts des aufsteigenden Zukunftspessimismus müsse die qualitative Dimension von BNE stärker ausgebaut werden, heißt es im Kurzbericht des Nationalen Monitorings. Laut den Initiatoren könne man allein mit einem oder zwei LMU - Klimakoffern, die preislich um die 300 Euro kosten, im Rahmen von Workshops mit Schülergruppen arbeiten. Dabei betonen sie lautstark nicht die Absicht zu verfolgen, mit dem Verkauf der Koffer Geld verdienen zu wollen, sondern ein Bildungsprogramm für ein Verständnis von Hintergründen zu fördern. Bisherige Versionen des Klimakoffers sind daher zum Nachbau als Lizenz freigegeben.

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Unsere Sprache ist ein Wunder an Worten, der wir uns in unterschiedlichster Form bedienen können. Wir können sie beliebig zusammensetzen, ausdrücken, mit Intonation versehen. Auf eine Weise zu reden, wird also von bestimmten Spracheigenschaften begleitet, die auch dadurch bedingt sind, in welchen Dialekträumen wir uns aufhalten, bewegen und aufgewachsen sind. Vom Lautwandel begleitet, entstand ein sprachlicher Reichtum an Varianten, sich überall anders auszudrücken – Dialekte sind arm an abstrakten Ausdrücken der Sprachnorm, dafür voll mit sozial markierten Vokabeln, die sich vor dem Absterben in der Hochsprache bewahren, und sind somit zum echten Kulturgut geworden. Die unaufhaltsame Mobilisierung der Gesellschaft führt dazu, dass deren Verbreitung abnimmt und der Spracherhalt von Varietäten zurückgeht. Rar und selten sind bereits das Sorbische, das Jiddische oder auch die nordfriesisch Sprechenden geworden. Echte Dialektler, die ihrer regionalen Mundart mächtig sind, lassen sich häufig in der älteren Bevölkerung finden. Mit den jüngeren Altersgruppen hingegen geht unweigerlich immer mehr eines regionalen Sprachgebrauchs verloren. Den von UNESCO ins Leben gerufenen Weltgedenktag zur “Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit" nehmen wir heute zum Anlass, um über den Erhalt und Rückgewinn an Dialekten in Schulen zu berichten. Denn warum ein erweitertes Sprachrepertoire aufgeben, wenn es doch einen sprachbildenden, aber auch kollektiven Wert in sich trägt? 

Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität

Nicht nur innerhalb Deutschlands sind Sprachen vom Aussterben bedroht: Über die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen sind im Zerfall. Jährlich wird am 21. Februar an die Bedeutung von Sprache erinnert, die wir im alltäglichen Leben als gewöhnliches Werkzeug für unsere Kommunikation nutzen. Statistisch betrachtet ist dies nicht selbstverständlich, denn von rund 6.000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, verschwindet eine davon im Zweiwochentakt. Zunehmend mehr funktionale Domänen wie Hochschulen übernehmen aufgrund von Sprachbarrieren die geglättete Standardsprache vollständig, wobei die Einfärbung durch Identität und Regionalität im Sprachbild verblasst. Vor allem das Englische prescht immer weiter vor und verdrängt den Sprachgebrauch kleinerer Kollektive, auch von Bevölkerungsgruppen. Zustande kommt dadurch nicht die Vereinfachung von eigenwilligen, spezifisch eigentümlichen Sprachen, sondern schlichtweg ein Schwund von kulturellem Erbe und Vertrautheit. Der Internationale Tag der Muttersprache steht damit sowohl für ein besonderes Bewusstsein gegenüber der kulturellen Tradition von Sprache, als auch dem Gebrauch von Muttersprache und deren Förderung. Seit dem Jahr 2000 setzen sich die Vereinten Nationen verstärkt für die muttersprachliche Bildung ein. Das zeigt sich in weltweiten Fortschritten: Kindern wird häufiger ein Dialekt beigebracht und auch in der Öffentlichkeit wird häufiger mit Dialekt gesprochen. Deshalb plädiert der Deutsche Hochschulverband seit langem für eine "bewusst gestaltete Mehrsprachigkeit".

Mehrsprachigkeit in Schulen 

Sprachwissenschaftler ließen in den 70er Jahren noch kein gutes Wort an der Mehrsprachigkeit verlauten. Die Abkehr vom Dialekt bedeutete Einsprachigkeit: Hochsprache, ein sogenannter Standard, der wenig sprachliches Kontinuum zu dialektnahen Umgangssprachen ermöglichte, fand Einsatz bei der Abwehr von Sprachbarrieren und Lernschwierigkeiten in Bezug auf Orthographie. Mit der Zeit wandelte sich der Sprachgebrauch hin zu dem, was wir heute als innere Mehrsprachigkeit bezeichnen und die Fähigkeiten verbindet, zwischen einem sachlichen und lockeren Stil von Dialekt und Hochsprache situativ wechseln zu können. Erkenntnisse der DESI-Studie aus dem Jahr 2008 wiesen schließlich auf eine sprachfördernde Entwicklung bei Kindern hin, welche durch Ausbildung von Mehrsprachigkeit immense Vorteile beim Erlernen von Fremdsprachen verzeichnen konnten. Ebenso fördere sie der Pisa Studie von 2010 nach zufolge sprachliche Variationskompetenz und abstraktes Denken, was auf ein höheres Sprachbewusstsein hindeutet. Eine Hamburger Forschungsstudie zeigt außerdem, dass mehrsprachige Kinder auf einem höheren Niveau Sprachen reflektieren bzw. analysieren können, als einsprachig Sprechende. Wer also einen Dialekt als Muttersprache erlernt und sich im Verlauf des Lebens die Standardsprache aneignet, verfügt über deutlich höhere Sprachkompetenzen. Forscher der Universität Oldenburg könnten diese Annahme bestätigen, denn laut einer Langzeitstudie machten Dialektsprechende 30 Prozent weniger Rechtschreibfehler in Aufsätzen. Dabei umfasst Mehrsprachigkeit jedoch immer die Sprachlernbiographien des einzelnen. Spracherwerb ist daher abhängig vom sprachlichen Input und davon, in welchem Alter man mit einer Sprache in Kontakt kommt.

Dialektsprache – ein wertvoller Wortschatz

Er verrät sehr viel über uns, der Dialekt, aber vor allem gibt er uns als Erstsprache ein Zugehörigkeitsgefühl. Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Markus Rösler (Grüne) trifft es auf den Punkt und formuliert es als ”Sympathieverbindung, durch die man sich manchmal präziser und genauer ausdrücken könne”. Dialektsprache ist für ihn Teil seiner Identifikation. Mit der landesweiten Dachverbandsgründung für Dialekte bringt Rösler als Hauptinitiator mehr als 50 Vertreter von Dialekt- und Mundartenvereinen, Wissenschaftler der Dialektforschung und weitere Gesellschaften und Fördervereine zusammen. Ein Mundartenwettbewerb soll jüngere Menschen in den sozialen Medien dazu auffordern, Schulprojekte wie selbstgeschriebene Gedichte, Lieder oder Vorträge in Mundart einzureichen. Einsendeschluss ist der 31. März 2023 – Wie wäre es also mit einem YouTube Video im milden Basler Dialekt? Den Unterricht ins Hochdeutsche zu übersetzen, lohnt sich demnach nicht. Es wäre sogar ziemlich unzeitgemäß, denn wir alle sprechen ganz normal Deutsch, nur eben mit Dialekt.

Berufsberatung
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Gedichte in drei Sprachen interpretieren können, aber keine Ahnung, wie man eine Steuererklärung abgibt? So oder so ähnlich lautet eine oft vorgetragene Kritik an unserem Bildungssystem. Dabei muss man den Wert humanistischer Bildung keineswegs gegen die Vorbereitung auf lebenspraktische Fragen ausspielen. Tatsache ist jedoch, dass unser Schulwesen erstaunlich wenig für die Vorbereitung auf das Leben und bestehen in unserem Wirtschaftssystem tut. Wir werfen im Rahmen unserer Themenwoche "Berufsberatung" einen Blick auf die Thematik.

Beim Begriff Finanzen denken viele als erstes an Derivatehandel, Zockerei und Börsencrash. Dabei schließt das Thema eine Reihe von Aspekten ein, die von der Wahl des richtigen Girokontos, über Mietrecht, Versicherungen (was brauche ich, was nicht?) bis hin zur Altersvorsorge reicht. Bei der Vermittlung von Finanzbildung an Schulen geht es also nicht darum, kleine Kapitalist:innen heranzuziehen, sondern mündige Verbraucher:innen, die in der Lage sind, auch bei den genannten Themen zwischen Lockangeboten und Abzocke zu unterscheiden sowie unwichtige oder sogar schädliche von sinnvollen Entscheidungen zu trennen.

Wer kennt nicht die folgende Situation: Ein neuer Laptop oder ein neues Handy muss her. Man liest sich durch Rezensionen, vergleicht verschiedene Hersteller und sucht sich dann das passende Angebot beim günstigsten Händler. Wir investieren Zeit und Mühe, um bloß nicht zu viel zu zahlen oder das falsche Gerät zu kaufen, dessen Erwerb wir womöglich später bereuen. Anders gehen die meisten vor, wenn es um das Girokonto oder die Altersvorsorge geht. Meist bleibt man bei der Bank, bei der schon die Eltern sind, ohne auf monatliche Kontoführungsgebühren oder Auslandsentgelte zu achten. Ein Kontowechsel ist schließlich kompliziert und “man weiß ja nie", wo möglicherweise ein Haken ist. Dasselbe ist bei Abschlüssen der privaten Altersvorsorge zu beobachten: Statt sämtliche Angebote zu vergleichen, wird häufig einfach abgeschlossen, was freundliche Berater:innen in der Filiale empfehlen. Schließlich weiß man da, woran man ist und so schlecht kann der bekannte Name ja nicht sein. Auf eigenständige Recherche wird meist verzichtet, was auf lange Sicht tausende, häufig sogar zehntausende Euro Unterschied machen kann. 

Selbiges gilt für teure oder unnötige Versicherungen. Laut Stiftung Warentest sind die Deutschen mit durchschnittlich sechs verschiedenen Versicherungen – auch im europäischen Vergleich – hoffnungslos überversichert. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen, die Wertpapiere besitzen, mit 18,3 Prozent vergleichsweise niedrig. Dabei gilt es mittlerweile als Konsens, dass Aktien und Immobilien (nicht nur) in Zeiten von Inflation und unsicherer Rentenkassen in Zukunft immer mehr zu einer notwendigen Säule der Altersvorsorge werden. Warum also überlassen wir beim Thema Finanzen das Denken meist den anderen?

Eine nicht unwesentliche Ursache dürfte der schwierige Stand sein, den die Finanzbildung in den Lehrplänen hat. Laut der Jugendstudie des Bankenverbands aus dem Jahr 2021, gaben 68 Prozent der befragten 14- bis 24-Jährigen an, “nicht so viel” bzw. “so gut wie nichts” in der Schule zu Wirtschaft und Finanzen gelernt zu haben. Zwar wird unser politisches System sowie die Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft in der Schule vermittelt, doch praktische Bezüge (Stichwort Konsumentenbildung) bleiben dort in aller Regel ausgeklammert. 

Woran hakt es und wie kann es in Zukunft besser laufen? Lehrer-News hat nachgefragt bei Franziska Händschel, Leiterin von Finanztip Schule. Bei Finanztip Schule handelt es sich um die Bildungsinitiative der gemeinnützigen Finanztip Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, finanzielle Allgemeinbildung an deutschen Schulen zu stärken.

Lehrer-News: Wie ist der Stand der Finanzbildung an Schulen und der Verbreitung von finanziellem Wissen in der Gesellschaft?

Franziska Händschel

Händschel: Es gibt viele Studien, die im Kern zum gleichen Ergebnis kommen: Um die Finanzbildung ist es schlecht bestellt. Das betrifft Schule im Besonderen, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen.

Laut Schufa Jugend-Finanzmonitor 2022 hat nur jeder vierte 16-bis 25-Jährige sein Finanzwissen in der Schule erworben. Im Schnitt benoteten die Befragten ihr Finanzwissen mit einer 3,3. Vor allem in den Bereichen Kredite und Altersvorsorge fielen die Selbsteinschätzungen sehr negativ aus.

Unsere Finanzwissen-Studie hat gezeigt: Diese Defizite sind real. Nur die Hälfte der Studienteilnehmer beantwortete damals mindestens 50 Prozent der Fragen richtig. Die Jüngeren schnitten dabei schlechter ab als die Älteren. So wussten beispielsweise nur 28 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, aber 65 Prozent der 50- bis 69-Jährigen, wann Dispozinsen anfallen. Erfahrungswissen machte am Ende den Unterschied.

Lehrer-News: Was hält Menschen eurer Einschätzung nach davon ab, sich selbst mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen?

Händschel: Anders als Essen oder Reisen ist Geld oft nichts, worüber Menschen in Gesellschaft gerne sprechen. Damit fehlt uns oft der Erfahrungsaustausch. Hinzu kommt die wahrgenommene Komplexität. Schon der Begriff „Finanzen“ schreckt viele ab. Dabei müssen Geldthemen gar nicht kompliziert sein. Das hat Finanztip bereits bewiesen und Finanzen anschlussfähiger gemacht. 

Bislang ist Finanzwissen also etwas, das wir vorwiegend außerhalb des schulischen Rahmens erwerben. Das ist problematisch, weil sich Wohlstandsunterschiede dadurch verstärken. Schule als neutraler Boden kann zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen.

Lehrer-News: Was sind eurer Einschätzung nach die wichtigsten Themen, die auf die Lehrpläne gehören?

Händschel: Gehen wir danach, wo die größten Defizite bestehen, dann sind das: Verschuldung durch unbedachten Konsum, Risiken bei der Geldanlage – zum Beispiel bei Krypto-Anlagen –, finanzielle Vorsorge für Berufsunfähigkeit und Alter. Orientieren wir uns an dem, was junge Leute fordern, dann ist auch die Steuererklärung ganz vorn mit dabei. Erweitern wir unseren Radius, sind wir außerdem schnell bei den finanziellen Chancen unterschiedlicher Jobs und auch beim Thema Selbstständigkeit.

Die Liste an Themen ist also lang. Was aus unserer Sicht wirklich zählt, sind aber gar nicht einzelne Themen. Wichtiger ist es, dass wir jungen Leuten schon früh einen Zugang zu Geldthemen vermitteln und sie zu einem reflektierten Umgang mit Geld anregen. Das ist die Basis für alles andere.

Lehrer-News: Was muss getan werden, um das Thema Finanzbildung in der Schule weiter zu stärken?

Händschel: Wir haben einen erheblichen Mangel an Lehrkräften in Deutschland. Gleichzeitig bestehen von vielen Seiten Forderungen, bestimmte Themen stärker im Schulunterricht abzubilden – finanzielle Bildung ist nur eines davon. Digitaler werden soll der Unterricht auch noch. Das zeigt, vor welchen Herausforderungen unser Bildungssystem steht und welcher Druck auf unseren Lehrerinnen und Lehrern lastet.

Um Themen wie finanzielle Bildung flächendeckend in die Schulen zu bringen, muss Raum dafür geschaffen werden und eine gezielte Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte erfolgen. Dafür braucht es die Politik – umso erfreulicher ist es, dass das BMBF nun an einer nationalen Strategie zur ökonomischen Bildung arbeitet.

Bis wir hier Ergebnisse sehen, konzentrieren wir uns weiter darauf, diejenigen Lehrkräfte zu unterstützen, die schon heute finanzielle Bildung in die Schulen tragen. Wer Finanzwissen einfach und alltagsnah im Unterricht vermitteln möchte, findet auf www.finanztip.schule passende Unterrichtsmaterialien inklusive Stundenentwurf zum kostenlosen Download. Da wir stetig neue Angebote ausloten, sind Impulse und Feedback aus unserer Lehrkräftecommunity für uns bedeutsam und richtungsweisend.

Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!

Wie seht ihr die Vermittlung von Finanzkompetenz im Unterricht? Gibt es an eurer Schule ein entsprechendes Angebot, oder mangelt es dem Lehrplan schlichtweg an Raum für diese Themen? Wünscht ihr euch mehr Unterstützung in diesem Bereich? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

Zwei Materialien schon mal vorweg: Ein Einstieg in das Thema Finanzvermittlung an Schulen bietet dieses Video: 

Und im folgenden Beitrag wird euch erklärt, wie ihr euren Kindern / Schülern ganz einfach ein paar basale Dinge mit auf den Weg geben könnt: 

Berufsberatung
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Die Arbeitswelt, in der wir uns bewegen, ist im ständigen Wandel. Bedingt durch Innovationen und gesellschaftliche Entwicklungen kommt es zu industriellen Revolutionen, die unsere Arbeitsweisen und dazugehörige Bedingungen verändern. Gerade befinden wir uns in einer neuen, vierten Phase: Die Formung des Arbeitsmarktes 4.0, der moderne Arbeit im Zeichen der Digitalisierung und Humanisierung vorsieht und Modelle für ‘Digital Natives’ schafft, die Technologie als Arbeitsvoraussetzung sehen. Gemeint ist damit jene Generation, die im vernetzten Zeitalter des 21. Jahrhunderts digital aufgewachsen ist. Schulische Medienbildung soll diese Grundkenntnisse für deren berufliche Zukunft ausbauen. Was aber genau fordert der Arbeitsmarkt 4.0 für Kompetenzen von zukünftig Beschäftigten, und welche Kehrseiten bringen digitalisierte Arbeitsabläufe, künstliche Intelligenzen oder Roboter mit sich, die uns mehr und mehr von Aufgaben befreien? Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen unserer Themenwoche zur Berufsberatung im folgenden klären.

Eine digitale Revolution

Mit Beginn des Industriezeitalters um 1800 entstand aus maschineller Produktion und Fabrikation der erste Arbeitsmarkt, der menschliche Schaffenskraft erstmals durch maschinelle Reihenfertigung ersetzte. Statt Dampfmaschinen hat der Arbeitsmarkt 4.0 von heute die Digitalisierung auf seiner Seite. Seitdem es Computer gibt, unterliegt die Unternehmenswelt der Automatisierung von Firmenprozessen. In den 1970er Jahren durchzogen Elektronik und IT den Arbeitsalltag und waren schnell nicht mehr wegzudenken. Programmierbare Steuerungen, die ersten Rechenmaschinen, Großraumbüros. Daraus bildete sich kürzlich ein neuer Zweig: Die Remote-Arbeit aus dem privaten Home Office. 

Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Grünbuch Arbeiten 4.0, Berlin 2015

„Arbeit 4.0“ und „New Work“

“Geregelte Arbeitszeiten, unbefristete Arbeitsverträge und klar definierte Strukturen im Job haben” – Berufseinsteigende haben konkrete Vorstellungen, wie sie arbeiten möchten, meint Arbeitsexperte Christian Scholz. Es herrsche ein neues Selbstverständnis in Bezug auf Arbeit im Allgemeinen. Persönliche Entfaltung und Gesundheit sollen zunächst über Produktivität stehen und auch die Vermischung von privatem oder beruflichem Leben findet kaum noch Anklang. Moderne Arbeitsformen, die sich nach dem New-Work-Ansatz ausrichten, sind daher immer gefragter. Dazu gehören eine durchgängige Digitalisierung und flexibel geschnürte Arbeitszeitkontingente vonseiten der Unternehmen, mit welchen Arbeitnehmer:innen eigenverantwortlich umgehen. Geradezu kein Sektor bleibt davon befreit, dem Arbeitsmarkt 4.0 gerecht zu werden. Es zeigt sich: New Work und die Arbeitswelt 4.0 von morgen sind kaum differenzierbar – Arbeitsbedürfnisse müssen erkannt und zugehörige Kompetenzen wie Selbstorganisation dafür erlernt werden.

Veränderungen in der Arbeitswelt 4.0

Damals wie heute stehen Leistung und Effektivität im Fokus der freien Wirtschaft. Die Automatisierung der zukünftigen und schon heute gelebten Arbeitsweisen sehen vor allem Optimierung vor. Informatisierung und zeitgemäße Kommunikationsformen nehmen in der Industrie 4.0 eine zentrale Stellung ein, womit ganz neue Rahmenbedingungen einhergehen: Digitale Transformation schafft Voraussetzung für die Nutzung algorithmischer Systeme, ermöglicht Big Data Analysen, Cloudcomputing und connectet Arbeitnehmer:innen in Teamchannels. Gleichzeitig verschmilzt dabei die Effizienz mit Schonung von Ressourcen: Körperliche und kognitive Entlastung für die Beschäftigten, mehr Mobilität und Flexibilität als auch zielgerichtete Strategien sind Zeichen der neuen Arbeitsphilosophie. Dadurch gewonnene Kreativität und Social Skills sind hierfür ein Wachstumstreiber. Das digitale Arbeiten hat damit der althergebrachten Akkordarbeit schon längst den Rang abgelaufen. Auch klassische Handwerksberufe und die Baubranche machen sich zunehmend schnellere Lösungsorientierungen mit digitalisierten Strukturen zu eigen. Die Digitalisierung beeinflusst jedoch, welche Berufe und Fähigkeiten künftig gefragt sind. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales machte folgende Beobachtung:

“Berufsfelder mit einem hohen Anteil an Routine sowie manueller Tätigkeit werden zunehmend automatisiert. Berufsfelder, bei denen es auf analytische Denkweise, Kreativität oder menschliches Miteinander ankommt, wachsen hingegen deutlich”.
Studiengemeinschaft Darmstadt: Weiterbildungstrends in Deutschland 2016. Studie von TNS Infratest Juni 2016.

Auch wenn die Digitalisierung von Berufsfeldern nun seit mehreren Jahren neue, vielversprechende Wege einschlägt, war dieser Begriff lange Zeit mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in Verbindung gebracht worden. Wirtschaftsexper:tinnen prophezeiten die Ablösung des Menschen in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen und einen damit verbundenen Kontrollverlust. Die pandemiebedingten Umstände lockerten das Bild diesbezüglich auf, da orts- und zeitgebundenes Arbeiten war nicht länger umgänglich. Jüngst gemeldete Prognosen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigen, dass bis zum Jahr 2035 mit einem Rückgang des Arbeitskräfteangebots um 7,2 Millionen Erwerbstätigen zu rechnen sei. Schon heute ist der demografisch bedingte Fachkräftemangel vielerorts spürbar. Die Arbeit geht uns also nicht aus.

Diese Kompetenzen sind gefragt 

Digitale Strukturen stützen nicht nur die Arbeitswelt, sondern sind schon lange Element der Lebensrealität von Schülerinnen und Schülern, noch bevor sie sich auf dem Arbeitsmarkt beweisen müssen. Sie bringen eine ausgeprägte, sinnliche Erfahrungsbasis in technischen Handlungsweisen mit. Schulen als bildungsvermittelnde Instanzen sind in der Lage, diese zu erweitern und technische Mittel zur Verfügung stellen, um Zusammenhänge und Funktionsweisen vertiefend begreifbar zu machen. Informatische Bildung kann sich somit von der Primarstufe mit Lernspielen bis hin zu komplexen Programmiersprachen steigern – Lernen 4.0 sozusagen. Da in vielen Berufen interdisziplinär gearbeitet wird, ist Problemlösekompetenz eine der gefragtesten überhaupt. Offene Fragestellungen und das Arbeiten am gemeinsamen Gegenstand fördert nicht nur Teamfähigkeit, sondern auch ausschweifendes Denken. Statt starrer Strukturen wird flexibles kooperatives Zusammenarbeiten immer wichtiger: An diesem Punkt kann ein konstruktiver Unterricht ansetzen. Forscheraufgaben und Praxisbeispiele helfen dabei, sich in neuen Tätigkeitsbereichen zu erproben.

80 Prozent der Auszubildenden sind laut dem Ausbildungsreport 2019 des DGB der Meinung, dass Digitalisierung und Automatisierung in ihrer Ausbildung wichtig sind.

Die Chancen von morgen auf dem Arbeitsmarkt 4.0

Der Arbeitsmarkt wird von schnellen Veränderungen bestimmt, das Tempo nimmt zu. Fortlaufend müssen wir hinterherkommen, uns mit diesem Wandel auseinandersetzen und neue Dinge erlernen, um mitzuhalten. Der Sammelbegriff für Technologien ‘Internet of Things’ macht deutlich, in welcher globalen Infrastruktur wir leben. Wir sind eine Informationsgesellschaft, die eine virtuelle Basis geschaffen hat, vernetzt zusammenzuarbeiten. Projektarbeit und Co-Working bestimmt heute ein Arbeitsverhalten, das nach sozialen Fähigkeiten verlangt. Der Arbeitsmarkt 4.0 delegiert Standardaufgaben an Cobots, löst Routinearbeit über Softwaretechnologien und schafft damit Zeit für Innovation und Work-Life-Balance. Junge Menschen haben somit Chancen auf einen Einblick in dadurch neu entstandene Berufsbilder – etwa Drohnenpilot:in oder 3D-Druck-Ingenieur:in. Für wen das nichts ist, der kann sich jedoch sicher sein: „Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, aber sie wird sich verändern – und zwar beständig“. 

In welcher Form bereitet ihr eure Schüler:innen auf die zukünftige Arbeitswelt vor? Schreibt uns gerne in die Kommentare, welche Kompetenzen für das berufliche Leben in eurem Unterricht gefördert werden!

Berufsberatung
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Die meisten Schüler:innen widmen sich während ihrer Schullaufbahn voll und ganz dem Schulgeschehen. Das bedeutet: Vorbereitung auf Klausuren, Hausaufgaben anfertigen, Vorträge halten. Doch was nach Beendigung der Schulzeit passiert, ist für viele bis in die höheren Klassenstufen gar nicht so selten völlig unklar. Dort setzt unter anderem die Berufsberatung der Agentur für Arbeit an. Mitarbeitende kommen in die Schulen und klären Schüler:innen auf und beraten sie individuell, wie ihr eventueller beruflicher Werdegang aussehen könnte. Wie dieser Prozess genauer aussieht und welche weiteren berufsberatenden Maßnahmen und Projekte es gibt, erfahrt ihr in unserem Auftakt zur Lehrer-News Themenwoche “Berufsberatung”.

Allgemeinbildende Schulen setzen sich zusammen mit der Agentur für Arbeit das Ziel, Schüler:innen der beiden Sekundarstufen für eine bevorstehende Ausbildung oder ein Studium vorzubereiten. Dabei wird sich an den Fähigkeiten sowie Interessen der Schüler:innen orientiert. Die Agentur für Arbeit bereitet die jungen Menschen auf die Veränderungen und den Wandel der heutigen Arbeitswelt vor. Die Lehrkräfte stimmen dabei in enger Zusammenarbeit mit den Berufsberater:innen die jeweiligen Angebote und die Berufsvorbereitung ab. Ebenso organisieren sie Fort- sowie Weiterbildungsmaßnahmen zur Berufsorientierung. Gerade bei dem Übergang von der Schule in die Berufswelt ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Agentur für Arbeit von hoher Relevanz. Es sollten insbesondere jene Schüler:innen unterstützt werden, deren Übergang in eine Ausbildung gefährdet ist. In den Haupt- und Förderschulen sollte die Beratung spätestens in der achten Klassenstufe erfolgen, in der Gesamtschule ab der neunten und an Gymnasien vor der zehnten Klasse (bei Abgänger:innen) oder in der Oberstufe. 

Es gibt spezialisierte Berufseinstiegsbegleiter:innen, die die Schüler:innen oder Teilnehmenden individuell und stets begleiten bei dem Anstreben eines Schulabschlusses, bei der Berufsorientierung oder auch Berufswahl. Maßgeblich sollen die Begleiter:innen dafür Sorge tragen, dass die Teilnehmenden sich an unterstützenden Angeboten beteilligen in Bereich Schule, Ausbildung, Beruf. Die Berufseinstiegsbegleiter:innen arbeiten eng mit der Agentur für Arbeit, den Schulen zusammen, ohne ihre direkten Aufgaben zu übernehmen. 

Horst Eckert, Vorsitzender der Lörracher Agentur für Arbeit, betont die Wichtigkeit dieser Form der Berufsberatung: “Die Arbeitswelt braucht Fachkräfte, wir können uns nicht erlauben, dass Jugendliche am Übergang ins Berufsleben verloren gehen”. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Berufsberatung wurde bereits 2016 verbindlich geregelt, betont Eckert. Die Grundlage dafür bilde die höhere Gewichtung der Berufsorientierung im Bildungsplan. Rudolf Schick, Leiter des Staatlichen Schulamtes, wies darauf hin, dass auch die Schulen eine wichtige Rolle in der beruflichen Orientierung ihrer Schüler:innen haben. 

Des Weiteren gibt es auch Organisationen, die sich für die Zukunft von jungen, berufsorientierten Menschen einsetzen. Ein Beispiel dafür ist die Organisation Stafftastic, die es Schüler:innen ermöglicht, jeden Tag während ihrer Ferien eine neuen Betrieb in der Region kennenzulernen. Neben daraus resultierenden Ausbildungsverträgen entstehen auch nachhaltige Verbindungen zwischen den Schüler:innen und dem Unternehmen. Dadurch, dass die Schüler:innen jeden Tag einen neuen Betrieb kennenlernen dürfen, erhalten sie im Anschluss ein weites Spektrum an Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft. Neben der Praktikumswoche können die Schüler:innen auch ein Praktikumsjahr absolvieren. Alle zwei Monate können Schüler:innen in neue Betriebe schnuppern und so, im Gegensatz zu den alltäglichen Praktika, ein umfassenderes Bild von dem Unternehmen bekommen. Die Zukunftsbauer versuchen, unsere komplexe Welt verstehbar zu gestalten und fördern “systemisches, visionäres, alternatives und kritisches Denken”. Sie stellen Lehrmaterialien für die Schulen kostenlos zum Download zur Verfügung. Dabei fokussieren sie sich auf den Arbeitsmarkt von morgen und wollen Schüler:innen und Lehrer:innen neue Wege der Zukunft näher bringen. Verschiedene Materialsets findet man auf der Webseite von die Zukunftsbauer. 

Eine kompetente und typgerechte Berufsberatung ist das A und O in der heutigen Zeit. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat verschiedene Vorstellungen von seiner beruflichen Zukunft. Oft kommt das leider in der Schule zu kurz, weshalb eine Förderung von dem, was nach der Schullaufbahn passiert, wichtig und nicht zu unterschätzen ist.

Wie sieht es mit der Berufsberatung in euren Schulen aus? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Mathematik fordert logisches Denken und analytische Fähigkeiten. Das fällt vielen Schüler:innen schwer, weshalb oft eine Nachhilfe hinzugezogen wird. Bei Lehrer-News haben wir euch bereits eine ganze YouTube Artikel Serie für verschiedene Fächer vorgestellt. Darunter auch einen speziell für den Mathematikunterricht, bei dem wir euch unsere beste Auswahl an Lerntutorial-Kanälen zusammengestellt haben. Neben YouTube Kanälen gibt es auch Instagram Seiten, die sich mit dem Thema Mathematik beschäftigen und so Schüler:innen in ihrem Lernprozess unterstützen können. Wir haben für euch unsere Empfehlungen auf einen Blick zusammengefasst. 

stud3s_mathe – Videos und Rätsel zum Mitmachen

Dem Kanal stud3s_mathe folgen 168.000 Leute, seit März 2021 lädt der Nutzer, dessen vollständiger Name sowie Foto leider nicht vorliegen, regelmäßig kleine Mathe-Tutorials per Video hoch. Sein Channel behandelt Tricks, Lernvideos und Rätsel im Bereich Mathematik. Seine Videos sind immer kurz und knapp gehalten und verständlich mit Farben unterlegt dargestellt. Kleine Skizzen sowie nachvollziehbare Rechenschritte sollen Schüler:innen helfen, die Basics im Bereich Mathe besser verstehen zu können. Stud3s_mathe thematisiert einfache Prozentrechnung, Tipps zum schnelleren Multiplizieren, Dezimal- in Bruchzahlen rechnen, aber vor allem auch Rätsel und kleine Textaufgaben sind besonders häufig auf seinem Account vorzufinden. Diese eignen sich besonders gut zur Nachbereitung verschiedener Unterrichtsinhalte und Klausurenvorbereitung und bietet den Zuschauer:innen immer die “Mit-Mach” Gelegenheit und eine Lösung. 

mathemitnick – Gute Laune beim Mathe Lernen

Mathemitnick oder auch MatheNick, so wie er sich selbst bei Instagram nennt, hat mittlerweile schon 145.000 Abonnenten, bei TikTok sogar über 590.000. Er liefert seinen Abonnenten regelmäßig “erfrischende MatheTutorials” und hat bereits 1266 Beiträge auf seinem Instagram Account. MatheNick gibt Tipps für das Mathe-Abitur, erklärt, wie man Brüche richtig umwandelt oder beispielsweise Dezimalzahlen. Aber auch MatheNick hat auf seinem Account eine Vielzahl von unterhaltsamen Rätseln und Mathespielen zu bieten. Darunter “So berechnest Du, ob ein Glücksspiel sich lohnt “ oder “Warum Jesus heute reicher als jeder Milliardär wäre”. Dabei steht er immer selbst vor der Kamera und rechnet mit den Zuschauer:innen zusammen. 

jenny_klippert – Mathe Step by Step erklärt

Jenny Klippert lädt seit 2019 regelmäßig Beiträge rund ums Thema Mathe bei ihrem gleichnamigen Instagram Account hoch. Über 6.600 Leute verfolgen ihren Channel. Bei Jenny findet man Step by Step Rechen-Videos und -Fotos. Sie gibt umfangreiche Tipps zu den Themen “Das Wichtigste, das du über Nullstellen wissen musst”, "Binomialverteilung mit dem GTR” oder “Verkettete cos-Funktionen ableiten”. Ihr Inhalt richtet sich somit eher an die Sekundarstufe II. Auch sie sitzt häufig vor der Kamera und richtet sich an ihre Zuschauer:innen, was einem Face to Face Gespräch ähnelt und damit sehr gut als Ergänzung für die Schüler:innen zum Lernen dient. 

mathe_mind – Mathe, für jeden verständlich

Für die beiden Jungs von mathe_mind ist klar: “Mathe kann jeder, wir wollen es beweisen”. Über 62.000 Follower haben sie bereits mit ihrem Content begeistern können. Sie laden regelmäßig Videos hoch und sind dabei stets vor der Kamera. Im Gegensatz zu den anderen von uns vorgestellten Kanal-Empfehlungen geben sie allgemeinere Tipps und lösen für uns knifflige und lustige Fragen, die sich der ein oder andere Schüler oder Lehrer stellt. “Was kostet eine Minute Spotify hören”, “Der größte Denkfehler beim Roulette”, “Warum ist die 42 so besonders?” sind Fragen, mit denen sich mathe_mind befasst. Der Kanal dient eher der Allgemein mathematischen Bildung, ist aber wie wir finden, dennoch wichtig und interessant!

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Es liegt auf der Hand, dass eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung fundamental für den Lernerfolg ist. In der Corona-Pandemie wurde das noch einmal offensichtlicher. Doch worauf kommt es bei dieser Form der Beziehung an und wie kann sie professionell gestaltet werden? Dieses Thema nehmen wir heute bei Lehrer-News etwas genauer unter die Lupe.

Mehrere Studien belegen, dass die Lehrer-Schüler-Beziehung einen enormen Effekt auf den Lernerfolg hat. Unter anderem die Meta-Metastudie „Visible Learning” des neuseeländischen Wissenschaftlers John Hattie. Meta-Metastudie aus dem Grund, weil Hattie viele Metastudien zu einer Fragestellung zusammengefasst hat. Er hat für „Visible Learning” über 50.000 Einzelstudien aufgearbeitet und untersucht. Insgesamt greift die Studie auf ca. 250 Millionen Lernende zurück. Diese Studie, die 2013 ins deutsche übersetzt wurde, verdeutlicht die Auswirkung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Lehrkräften und Schüler:innen und die damit verbundenen Lernerfolge im Unterricht. Vor allem werden die lernwirksamen Einflussfaktoren untersucht und Handlungsvorschläge präsentiert. 

Eine weitere Studie, die durch die Publikation neuer Befunde wieder ins Licht gerückt wurde, ist die COACTIV-Studie von Jürgen Baumert, die 2003 und 2004 durchgeführt wurde. In dieser wurde der Einfluss der Lehrkraft auf die Leistungsentwicklung der Schüler:innen in Mathematik unter Berücksichtigung verschiedener Merkmale untersucht. Der Bildungsforscher Olaf Köller am Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel ist einer der Personen, die darum bemüht sind, dass die Studie neu diskutiert wird. Eine wichtige Erkenntnis aus der Studie, die seiner Meinung nach vernachlässigt wurde, ist die Wirkung von Motivation und Begeisterung der Lehrkraft auf die Schüler:innen und die damit einhergehenden positiven Lernumstände. 

„Wenn eine Lehrkraft hoch motiviert ist und sich um den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler sorgt, dann steigt auch die Motivation der Kinder und somit die Leistung“ — Bildungsforscher Olaf Köller über die COACTIV-Studie

Eine im Jahr 2018 veröffentlichte Studie brachte wieder frischen Wind in die gesamte Thematik – die sogenannte Aldrup-Studie. Anders als bei den anderen beiden genannten Studien war hier nicht der Effekt der Beziehung auf den Lernerfolg im Fokus, sondern das Wechselspiel der positiven Auswirkung von einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Lehrkraft und Schüler:innen und demnach auch der Kreislauf dieser Form von Beziehung.

Ist die Lehrkraft motiviert und fühlt sich im Unterricht wohl, so wirkt sich das im Umkehrschluss auch auf die Schüler:innen positiv aus. Eine Win-win-Situation. Doch wie kann eine solche Situation optimiert werden? 

Eines ist klar – die Lehrkraft sitzt am längeren Hebel. Hierbei ist es also besonders wichtig, dass diese Form von Macht richtig eingesetzt wird und den Schüler:innen keine falschen Werte vermittelt werden. Ein grundlegender Tipp an dieser Stelle: In der Ruhe liegt die Kraft und auch in der Zeit. Um eine Beziehung aufzubauen braucht es vor allem eines – Zeit! Dies gilt auch für eine Lehrer-Schüler-Beziehung. Von der Kennenlernphase bis hin zu den äußeren Umständen spielen hier mehrere Faktoren mit, die diese Beziehung beeinflussen. 

Tipps für eine positive Lehrer-Schüler-Beziehung

Auftreten

Schon durch das Auftreten einer Person werden bestimmte Eindrücke vermittelt, daher auch der Spruch „Der erste Eindruck zählt”. Allerdings kann hier etwas nachgeholfen werden, vor allem wenn von Kindern die Rede ist. Ein freundliches Lächeln und eine ruhige, sichere Körpersprache können eine positive Atmosphäre im Klassenzimmer schaffen. 

Interesse

Sich für seine Schüler:innen zu interessieren, auch über das Schulgeschehen hinaus, kann von Vorteil sein. An dieser Stelle kann die Lehrkraft auch persönliche Geschichten mit in den Unterricht bringen und für eine auflockernde Stimmung sorgen. Auf einen Punkt sollte man dennoch Rücksicht nehmen – die Rollen im Klassenzimmer sollten erhalten bleiben, da auch eine Form von Respekt essentiell für den Unterricht ist.

Empathie

Einfühlungsvermögen ist das A und O. Sich in das Gegenüber hineinversetzen zu können ist ein pädagogischer Baustein für gute Beziehungen, auch im Klassenzimmer. Zusätzlich ermöglicht Empathie in Kombination mit aktivem Zuhören eine Chance, Vertrauen aufzubauen. 

Akzeptanz

Menschen machen Probleme, weil sie Probleme haben. Im ersten Moment ist das bei Kindern nicht ganz klar, weil oft davon ausgegangen wird, dass auffallende Verhaltensweisen vielleicht dem Alter zuzuschreiben sind. „Kinder sind nun mal so” – Ja, das stimmt. Allerdings spielen das Elternhaus und die Umstände eine große Rolle. Die Lehrkraft kann an dieser Stelle zwar kein Elternersatz sein oder eine psychologische Betreuung darstellen, aber Verständnis und Akzeptanz können trotzdem heilend wirken und eine Beziehung fördern.

Kommunikation

Namen merken schafft Sympathie! Seine Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Namen nennen können, ist ein Pluspunkt. Als Lehrkraft kann auch mit den Schüler:innen selbst über den Unterricht gesprochen werden. Dieses Feedback kann sehr nützlich sein.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine positive Lehrer-Schüler-Beziehung eine Win-win-Situation ist. Wenn die Lehrkraft optimistisch und motiviert ist, sind das in den meisten Fällen auch die Schüler:innen, wodurch die Gesamtzufriedenheit gesteigert wird.

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„Mit Hausaufgaben dehnt die Schule die ihr für Lehren und Lernen gegebene Zeit aus.”
- Dieter Wunder 

Gemachte Hausaufgaben sind zunächst eine gute Sache, wobei eine unerledigte oder gar vergessene Schularbeit schon so manche Schüler:innen in eine unangenehme Situation gebracht hat. Emotionale Belastungen, Zeitdruck und Konflikte im Elternhaus sind oftmals die Folgen. Dabei entfachen Hausaufgaben ihre individuelle Wirksamkeit erst mit der Qualität einer differenzierten Hausaufgabenpraxis – Schularbeiten für zuhause stehen daher, aufgrund ihrer eher beiläufigen und randständigen Position im Unterrichtsgeschehen, seit Dekaden im Spannungsfeld der Diskussion um Unterrichts- und Lernqualität. Deren inhaltliche und didaktische Begründungen seien häufig ohne tiefere, theoretische Verankerung im Unterricht zu beobachten. Doch wie können Lehrkräfte effektive Aufgaben für anschließendes Lernen als motivierende Methode des Unterrichts einsetzen, ohne dabei Lernziele zu verfehlen und das Pensum zu sprengen?

Hausaufgaben als individuelle Lerngelegenheit

Bildungsforscher:innen der TU Dresden befragten im Jahr 2008 1.300 Schüler:innen zur individuellen Auswirkungen von Hausaufgaben auf ihren Lernerfolg. Das Ergebnis: Bei nur etwa einem Viertel konnte ein positiver Einfluss von Schularbeiten im Zusammenhang mit Noten festgestellt werden. 

Mit einer positiven Bedeutungszuschreibung hingegen kann die Hausaufgabengestaltung weitreichende Lerneffekte erzielen. Dafür ist wichtig zu wissen, dass hier auch, wie im Unterricht, unterschiedliche Lernbedürfnisse vorherrschen und die Unterstützung durch das Elternhaus eine entscheidende Rolle spielt - Differenzierung bei Hausaufgaben garantiert Erfolge für jedes Individuum, denn nicht alle haben denselben Übungsbedarf und kommen mit dem gleichen Aufgabenumfang zurecht. Die Lernenden werden oft selbstverständlich zur Einteilung ihrer Termine und Aufgaben angehalten, aber auch diese Kompetenz muss mit den Jahren erst erworben werden. Zeitmanagement, Organisation und Selbstständigkeit sind hochkomplexe Prozesse, die wir durch Hausaufgaben nachhaltig fördern können – dafür müssen Schüler:innen diese ohne Hilfestellung mit Erfolg bewältigen können. Über den Sinn und Zweck der einzelnen Hausaufgaben ist somit nachzudenken und der tägliche Umgang zu reflektieren. Rückmeldungen von Schüler:innen und Eltern sind in dieser Hinsicht als wertvolle Einschätzung anzuerkennen.

Integration in den Unterricht 

Hausaufgaben sind in den Lehr-Lernprozess zu integrieren und nicht als losgelöster Bestandteil des Unterrichts zu betrachten – nimmt man keinen Bezug oder vergleicht die Lösungen nicht, so wird der Wert der Aufgabe stark vermindert. Folglich sinkt mit diesen Erfahrungen die Anstrengungsbereitschaft der Schüler:innen. Erledigte Hausaufgaben sollten darum weiterhin mehr Wertschätzung seitens der Lehrperson erhalten. Kinder und Jugendliche opfern wertvolle Freizeit für die Erledigung von Hausaufgaben und sehen statt einer echten Lernchance diese zum Teil als lästige Notwendigkeit, die ohne Verstand abgearbeitet werden muss. 

Der Aufwand kann dabei ganz unterschiedlich zeitlich intensiv sein, denn alle Schüler:innen verfügen über unterschiedliche Lernverhalten. Daher sollte der inhaltliche Umfang im Blick behalten und ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt werden, damit Hausaufgaben stressfrei zu einem Lernerfolg beitragen können, denn Anspannung ist nicht unbedingt ein Freund des Lernens, sondern schränkt sogar unsere Behaltensleistung ein. Im Vorfeld sollten Lehrkräfte darum die Einsatzkriterien und klare Nutzungsvorstellungen der gestellten Aufgabe bedenken und konkrete Aufgabenstellungen formulieren – eine genaue Instruktion durch die Lehrkraft ist daher ebenfalls ein maßgeblicher Indikator für eine gelingende Bewältigung von Hausaufgaben. Auch die Kinder müssen die Sinnhaftigkeit und den Vorteil hinter der Aufgabe verinnerlicht haben, damit sie diese auch mit Zuversicht erledigen. Eine ausgebildete Routine bei der Vergabe der Hausaufgaben ist unerlässlich. Ferien sollten generell als Ruhepausen freigehalten werden und nicht jeden Tag muss es grundsätzlich Hausaufgaben geben. Häufigkeit und Menge sollten auf die jeweilige Lerngruppe angepasst werden. Eine alternative Lernumgebung an Schulen zu schaffen erleichtert es Schüler:innen überdies, sich nach dem Unterricht erneut mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen.

Das alles können Hausaufgaben sein

Hausaufgaben gehören zum festen Bestandteil des schulischen Alltags und sind klassisch betrachtet als Fortsetzung bzw. Vertiefung des Wissens zu sehen. Das heimisch konstruierte Lernen kann, abseits der zusätzlichen Übungszeit, den Unterricht auch qualitativ erweitern oder vorbereiten und zugleich eine große Entlastung für Lehrkräfte bedeuten. Die Form der Hausaufgabe ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Wir haben einige „Good Practice“-Beispiele aus der Schulpraxis für euch herausgefunden, die eine Bereicherung für euren Unterricht sein könnten:

  • Etwas Mitgebrachtes aufgreifen
  • Zu einem Thema informieren
  • Forscher- und Suchaufträge 
  • Ein Rätsel lösen
  • Eltern befragen
  • Einen Text lesen
  • Fotodokumentation 
  • Ein Experiment durchführen
  • Lernwörter der Woche 
  • Rechengeschichten ausdenken

Hausaufgaben sollten keine Herausforderungen sein. Die aufgezeigten Formate bereiten den Unterricht vor, statt echte Lernzeit in Form von Kontrollen und Vergleichen zu beanspruchen. Damit gelingt auch der thematische Transfer und eine aktive „time on task“ sowohl im Unterricht als auch im häuslichen Lernumfeld. Wiederkehrende Formate, die sich den Lernenden als eine machbare Lerngelegenheit präsentieren und Kommunikation anregen, versprechen damit wohl den größten Lernerfolg. 

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Hannover/Hamburg. Interreligiöser Unterricht – Ein Begriff, unter dem man sich viel vorstellen kann und dennoch klingt er ungewöhnlich, da er im Schulalltag größtenteils nicht wirklich umgesetzt wurde. In Deutschland wird der Religionsunterricht in den meisten Bundesländern immer noch nach Konfessionen getrennt. Knapp 400 Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Krieges, in dem sich beide christlichen Kirchen bis aufs Blut bekämpften, möchten Hamburg und Niedersachen nun Vorreiter werden und ihren Schüler:innen gemeinsamen christlichen Religionsunterricht ermöglichen. Das Modell soll mehrere Vorteile hinsichtlich Toleranz, Dialogbereitschaft und Religionsvielfalt bieten. Hinzu kommt der immer stärkere Rückgang konfessioneller Schüler:innen, der die Zusammenlegung des Unterrichts möglich macht, da somit Kosten für zusätzliches Personal eingespart werden.

"Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach", heißt es in Art. 7, Abs. 3 des Grundgesetzes und ist damit als einziges Fach in der Verfassung verankert. Die Regelung wird aber aufgrund der Hoheit der Länder unterschiedlich umgesetzt. In den meisten Bundesländern gilt grundsätzlich eine Teilnahmepflicht am bekennenden Religionsunterricht. Gleichzeitig wird das Recht gewährt, sich vom Religionsunterricht befreien zu lassen, denn auch das garantiert die Religionsfreiheit. Einerseits, da in Deutschland die Freiheit des Religionsbekenntnisses aus Artikel 4 GG gilt, sodass kein Schüler und keine Schülerin zur Teilnahme an religiösen Übungen gezwungen werden darf. Andererseits macht die Bremer Klausel eine wichtige Ausnahme vom Grundsatz, dass Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ein ordentliches Lehrfach ist – derzeit ist das in Bremen, Brandenburg und Berlin der Fall, wo regulär Ethik, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde oder christliche Religionskunde unterrichtet wird. Religionen werden dort bekenntnisfrei unterrichtet. Außerdem dürfen religionsmündige Schüler:innen grundsätzlich ab dem 14. Lebensjahr selbst entscheiden, ob sie an “Reli” teilnehmen möchten. Vorher liegt die Entscheidungshoheit bei den Eltern.

In Niedersachsen sprachen sich sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche dafür aus, mit der Landesregierung den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen christlichen Religionsunterricht gehen. Ziel sei es, den nach Konfessionen getrennten Unterricht zu ersetzen. Ein gemeinsamer Religionsunterricht wäre bundesweit einzigartig. Ab dem Schuljahr 2025/26 könnte das Fach an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen unterrichtet werden. Der nicht konfessionelle christliche Religionsunterricht soll auch allen interessierten Schüler:innen offenstehen, die nicht evangelisch oder katholisch sind. Im niedersächsischen Kultusministerium hatte man bereits im Oktober Offenheit für den Vorschlag signalisiert.

Hamburg ist einen bedeutenden Schritt weiter und hat schon vergangenen Herbst angefangen, den gemeinsamen Religionsunterricht sukzessive an allen staatlichen Schulen einzuführen. Das katholische Erzbistum Hamburg habe diesen Plänen zugestimmt, teilten die Schulbehörde und das Bistum am Donnerstag mit. Konfessionen werden dort im Religionsunterricht nicht mehr getrennt voneinander, sondern ebenfalls gemeinsam unterrichtet. Auch konfessionslose beziehungsweise atheistische Kinder sollen teilnehmen. Das Modell “umfasst jetzt alle bedeutenden Religionsgemeinschaften und kann damit Impulse für ganz Deutschland setzen”, verspricht sich Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) von der Neuerung. Der Unterricht wird, anders als in anderen Bundesländern, weiter ausschließlich von staatlichen Lehrkräften erteilt werden, heißt es vom Schulsenat. Geistliche und Mitarbeiter der Religionsgemeinschaften blieben ausgeschlossen.

Mit diesen Bildungsplänen möchte man in Hamburg und Niedersachen Kinder und Jugendliche zusammenführen, statt sie in die kleinsten Konfessionen aufzuspalten. Durch den gemeinsamen Unterricht soll der Dialog von Schüler:innen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen ermöglicht werden. Zudem soll er dazu verhelfen, anderen Religionen, die damit verbundenen Überzeugungen kennenzulernen und sich ein differenziertes Urteil über Gemeinsamkeiten und Unterschiede bilden zu können. Persönliche Auffassungen zu Themen wie Freiheit und Wahrheit können im gemeinsamen Austausch reflektiert und so die eigene religiöse Identität vertieft werden. Jene Schüler:innen ohne ausgeprägten religiösen Hintergrund können ihre kritisch-distanzierte Sichtweise im Unterricht teilen und lernen die religiösen Hintergründe ihrer Mitschüler:innen besser zu verstehen. Religiöses Mobbing lässt sich eindämmen – durch Wissensvermittlung, durch neugierige und offene Gespräche. “Wer die fremde Religion als ebenso alltäglich vermittelt bekommt wie die eigene, für den sind auch auf dem Schulhof Andersgläubige nicht seltsam, sondern einfach normale Menschen", schreibt die Autorin Ines Schipperges.

Wie findet ihr die Ansätze Niedersachsens und Hamburgs, einen interreligiösen Unterricht einzuführen? Seht ihr den Mehrwert dieser Verknüpfung in einer multikulturellen Gesellschaft? Wir freuen uns auf eure Anregungen und Kommentare!

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Vom Datenschutz hat sicherlich fast jede Lehrkraft schon einmal gehört. Aber was ist Datenschutz genau? “Datenschutz beschreibt den Schutz vor der missbräuchlichen Verarbeitung personenbezogener Daten sowie den Schutz des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung”. Zunächst hört sich das bestimmt für die meisten recht erfreulich an. Denn wie mit unseren sensiblen, privaten und vertraulichen Daten umgegangen wird, lässt oft wenig Begeisterung zurück. In einem von uns bereits veröffentlichten Artikel haben wir uns das genauer angesehen. Alle gesammelten Metadaten einer Person lassen ein klares Bild auf der anderen Seite des Displays über diese entstehen. Von angesehenen YouTube Videos über Gesprächsfetzen und besuchten Webseiten wird alles analysiert und zu einem Puzzle zusammengefügt. Dort setzt der Datenschutz an. Einen genaueren Artikel über Datenschutz findet ihr hier. Aber wie sieht es nun in der Praxis aus? Wie steht es mit dem Datenschutz an unseren Schulen? Diese Frage haben wir genauer für euch unter die Lupe genommen.

Der Umstieg auf digitale Medien und Unterrichtsmaterialien während der Corona Pandemie hat dazu geführt, dass Datenschutz auch in Schulen immer wichtiger wurde. Von Lernplattformen über Apps und digitale Kommunikation: Neue Methoden zur digitalen Schule waren an der Tagesordnung und sind es heute immer noch. Die Risiken und Nebenwirkungen einer (komplett) digitalisierten Kommunikation sind nicht für jeden gleichermaßen klar. Welche Daten werden bei der Nutzung von App X erhoben? Welche Richtlinien bestätige ich eigentlich gerade bei der Webseite Y? Für viele ist es ein nerviger Prozess, der in den meisten Fällen schnell und einfach gelöst mit ”Bestätigen” oder “Zustimmen” endet, denn die wenigsten von uns lesen gerne das Kleingedruckte. Dabei macht die Summe der kleinen Dinge das große Ganze in der digitalen Welt aus. Lehrer:innen und Eltern geraten schnell in einen Zwiespalt: Einerseits möchten sie die vertrauten Daten von den Schüler:innen schützen, andererseits wollen sie mit dem Einsatz digitaler Medien die Entwicklung des Unterrichts voranbringen. 

Aktuell gibt es wenige Empfehlungen von Datenschutzbehörden, Schulverwaltungen oder Kultusministerien, die hier ansetzen. “Welche digitalen Tools sind denn nun datenschutzkonform für unseren Unterricht?” ist eine Frage, die sich Lehrer:innen heutzutage sicherlich des Öfteren stellen. Mehr Klarheit und Struktur für Lehrer:innen und Nutzer:innen muss her. Diese Gewissheit soll es zukünftig geben. Im August 2021 entwickelten die Länder ein neues Projekt, das bei der Auswahl von digitalen Medien unterstützen soll. Das Projekt eduCheck digital soll verschiedene Methoden, Techniken und Verfahren dafür entwickeln,damit die Auswahl an geeigneten Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte schnell und sicher abläuft. Finanziert wird dieses durch Mittel aus dem DigitalPakt Schule in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. 

eduCheck und DIRECTIONS – gemeinsam für sichere Nutzung digitaler Medien 

“Data Protection Certification for Educational Information Systems“, ein Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, "Konzeptionierung, exemplarische Umsetzung und Erprobung einer nachhaltig anwendbaren Datenschutzzertifizierung für schulische Informationssysteme” zu gewährleisten. Das Projekt legt seinen Fokus auf Lernanwendungen, aber auch Infrastrukturen wie virtuelle Klassenzimmer, Videokonferenzsysteme oder Systeme, welche den Unterricht unterstützen. Durchgeführt wird das Projekt vom Karlsruher Institut für Technologie, der Universität Kassel und der Datenschutz Cert GmbH. BMBF fördert das Projekt mit 6,3 Millionen Euro. 

Datenschutz in der Praxis: Was ist an Schulen noch erlaubt was nicht?

Welche Regeln gelten in der Praxis konkret an Schulen? Lehrer:innen dürfen Schüler:innen nicht mehr namentlich zu sich rufen, wenn Ordnungs- oder Erziehungsmaßnahmen drohen. Diese müssen persönlich zu dem betroffenen Schüler oder der Schülerin gehen. Die Schulkinder dürfen ebenfalls nicht (heimlich) gefilmt werden, außer im Eingangsbereich. Ihre Daten sind auch tabu, diese dürfen nämlich von Lehrer:innen nicht an Dritte weitergegeben werden. Darunter fallen Noten, allgemeine personenbezogene Daten und Zeugnisse. Lehrer:innen dürfen somit auch nicht die Noten sowie den Notenspiegel laut vor der Klasse vorlesen, es sei denn, jeder gibt sein schriftliches Einverständnis ab. Ebenso bei Fotoaufnahmen von oder mit Schüler:innen. Diese sind im Schulkontext generell nicht nötig. Aber auch hier gilt: Wenn ein Einverständnis vorliegt, ist das Foto für das Klassenbuch oder die Aufnahmen vom Sommerfest erlaubt. 

Das Thema Datenschutz ist recht komplex und häufig undurchsichtig für Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen. Corona musste uns eine neue Weise des Lernens beibringen, womit sich gerade auch die Lehrkräfte erstmal vertraut machen mussten. Auch, wenn es um Datenverarbeitung und Datenschutz geht. Gewisse allgemeine Richtlinien sowie spezialisierte Programme erleichtern den Umgang mit Daten. 

Wie sieht es bei euch an der Schule aus? Seid ihr fit, wenn es um den Datenschutz geht oder haltet ihr das ganze für übertrieben? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Holocaust-Gedenktag. Bundesweit wird an diesem Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden Jüd:innen und weitere ethnische Minderheiten in Gefangenschaft genommen, gefoltert und ermordet. Achtundsiebzig Jahre nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Auschwitz durch die sowjetischen Truppen, ist der Holocaust immer noch der zentrale Bezugspunkt des historischen Selbstverständnisses Deutschlands und gehört fest zum Lehrplan. Wir von Lehrer-News haben uns gefragt, wie die Schule für moderne Erinnerungskultur genutzt werden kann, da sie nahezu der einzige Sozialraum ist, den mehr oder weniger alle Menschen in Deutschland durchlaufen. Außerdem möchten wir aufzeigen welche Möglichkeiten und Herausforderungen beim Lehren und Lernen über den Holocaust zu beachten sind und wie den Schüler:innen praktische Zugänge und Methoden vorgestellt werden können.

Der Holocaust-Gedenktag fällt auf den 27. Januar 1945, da dieser die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen durch die Truppen der Roten Armee kennzeichnet. Es war der Ort der Vernichtung von mehr als einer Million Menschen aus ganz Europa und damit ein zentraler Ort der nationalsozialistischen Massenvernichtung. Über die gesamte NS-Herrschaft wurden schätzungsweise etwa sechs Millionen Juden und Jüdinnen ermordet. Den Bildungsminister:innen der Mitgliedsstaaten des Europarates war sehr viel daran gelegen, dieses Leid angemessen in Erinnerung zu halten, da sie im Oktober 2002 die Einführung des Gedenktages beschlossen. 

Die Grafik zeigt die geschätzte Zahl der Opfer, die durch Nationalsozialist:innen und deren Kollaborateur:innen getötet wurden. Quelle: statista

Der Themenbereich Nationalsozialismus und Holocaust ist in allen Bundesländern im Fach Geschichte bzw. – je nach Länderregelung – in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern mit einem hohen Anteil an Geschichte fest verankert und ist verpflichtender Unterrichtsgegenstand in den Jahrgangsstufen 9 oder 10, vereinzelt wird die Thematik auch in Jahrgangsstufe 8 angebahnt. Damit wird sichergestellt, dass keine Schülerin bzw. kein Schüler die Schule verlässt, ohne etwas über dieses Kapitel deutscher Geschichte erfahren zu haben. Hinzu kommt, dass das Thema auch in anderen Unterrichtsfächern, insbesondere in Deutsch und Religion/Ethik, mit einer fachspezifischen Schwerpunktsetzung besprochen wird.

Im Sekundarbereich II sind Nationalsozialismus und Holocaust in einer vertiefenden und größere Zusammenhänge aufzeigenden Weise – mit Themen wie Machterhalt, Propaganda, Funktionsweisen von Diktaturen oder die Verbindung von Juden und Christen – abermals verpflichtender Unterrichtsgegenstand. Ein Fokus auf die persönlichen Geschichten über Opfer von Verfolgung, über Flucht und Rettung eignet sich besonders gut für ein jüngeres Publikum. Ältere Schülerinnen und Schüler können bereits mit komplexeren und anspruchsvolleren Materialien arbeiten und dabei verstärkt auf geeignete Primärquellen zurückgreifen. Die Auswahl der Quellen und Lehrbücher sollte unter Bezugnahme auf diese Empfehlungen sowie unter Berücksichtigung der emotionalen Bedürfnisse und besonderen Umstände der Schüler:innen erfolgen. 

Die sprachliche Erläuterung von Begriffen unterstützt die Lernenden, Verallgemeinerungen zu vermeiden, die Unterscheidungen und Erklärungen undeutlich machen und so Missverständnissen vorzubeugen. Der Begriff „Lager“ wird zum Beispiel für eine Vielzahl von Orten und Schauplätzen verwendet. Verschiedene Lager funktionierten zu verschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise. Dazu gehörten unter anderem Konzentrationslager, Zwangsarbeitslager und Durchgangslager. Präzise Definitionen räumen Missverständnisse aus dem Weg und sorgen so für Genauigkeit in der Geschichtsrekonstruktion. Damit einhergehend, kann die Verwendung einer klaren Definition des Begriffs “Holocaust” (oder “Shoah”) die Verwirrung von Anfang an minimieren. Die IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance) verwendet den Begriff „Holocaust“, um die staatlich organisierte systematische Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und seine Kollaborateure zwischen 1933 und 1945 zu benennen. Einige Organisationen – sogar einige maßgebliche Institutionen – verwenden den Begriff „Holocaust“ in einem sehr weiten Sinne, so dass er alle Opfer der NS-Verfolgung umfasst. Die meisten Historikerinnen und Historiker verwenden jedoch eine präzisere Definition. Diese berücksichtigt, dass Jüdinnen und Juden in einer Weise verfolgt und ermordet wurden, die ihr Schicksal von dem anderer unterscheidet, mit der möglichen Ausnahme von Sinti und Roma. Lehrer:innen werden also dazu angehalten, zu Beginn die Definitionen klarzustellen, damit sichergestellt wird, dass ein gleichwertiges Verständnis über die Begrifflichkeiten innerhalb der Klasse besteht. Da der Holocaust sehr ambivalente Gefühle unter den Schüler:innen hervorrufen kann, sollten Lehrkräfte ihnen die Möglichkeit geben, die verschiedenen Terminologien kritisch zu hinterfragen und in gemeinsamer Runde zu diskutieren. Begriffe wie „Endlösung“ oder „Judenfrage“ beschreiben vergangene Ereignisse nicht in einer neutralen Sprache; vielmehr sind sie Euphemismen, die von den Täterinnen und Tätern im historischen Moment geschaffen und verwendet wurden, um ihre Weltsicht zu artikulieren. Derartige Begrifflichkeiten sollten dekonstruiert werden, um die unterschiedlichen Bedeutungen des Sprachgebrauchs vor, während und nach der NS-Herrschaft offenzulegen. Ein solches kritisches und reflektiertes Denken über den Holocaust, ermutigt die Schüler:innen in ihrer Fähigkeit, Holocaustleugnung oder Verharmlosung entgegenzutreten, fördert ihr gesellschaftliches Bewusstsein und die Enwicklung ihrer Persönlichkeit.

Pädagogik der Anerkennung: Perspektiven zusammenbringen

Der Holocaust war ein Wendepunkt der Weltgeschichte. Er griff über geografische Grenzen hinaus und veränderte dabei alle gesellschaftlichen Bereiche, mit denen er in Berührung kam. Auch noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg ringen Gesellschaften mit den Hinterlassenschaften des Holocausts. Zu diesen Herausforderungen gehören anhaltender Antisemitismus und Xenophobie, drohende und stattfindene Völkermorde, die fortdauernde Migrationskrise und die Bedrohung vieler demokratischer Normen und Werte. Lehrer:innen werden dazu angehalten, kultursensible Unterrichtskonzepte zu entwerfen, da in den Klassenzimmern inzwischen viele unterschiedliche Geschichtsbilder und Narrative miteinander konkurrieren. Hier sitzen Jugendliche mit einer Einwanderungsgeschichte aus Ländern, die den Zweiten Weltkrieg aus ihrer jeweiligen Opfer-Perspektive erzählt bekamen. Neben ihnen sitzen Schüler:innen die dazu neigen, den Holocaust eng mit dem Nahost-Konflikt zu verbinden – etwa durch eine Täter-Opfer-Umkehr. “Begegnen Schüler mit Migrationshintergrund dem Holocaust im deutschen Geschichtsunterricht, sind ihre Zugänge sehr unterschiedlich“, sagt Viola B. Georgi, Leiterin des Zentrums für Bildungsintegration der Universität Hildesheim. Diese führen dazu, dass sich einige Schüler:innen von der deutschen Geschichte lossagen. Andere wiederum verwerfen die deutsche Geschichte mehr oder minder gleichgültig, weil es nicht “ihre” ist. Ein wertvoller Ansatz, um auf dieses komplizierte Sammelsurium an unterschiedlichen Narrativen und medialen Halbwissen vorbereitet zu sein, nennt sich Pädagogik der Anerkennung. Diese nimmt sich zum Ziel, dass sich alle Jugendlichen von den Pädagog:innen beziehungsweise Lehrer:innen anerkannt und von der Themenaufbereitung angesprochen fühlen. Wenn es um historisches Lernen geht, zählt nicht nur die Geschichte der deutschen Mehrheitsgesellschaft, sondern auch die Geschichten der Einwandererfamilien. Dabei gilt es, die unterschiedlichen nationalen Narrative in die große deutsche Erzählung von Schuld und Verantwortung zu integrieren. Kinder mit Migrationsgeschichte müssen mit ihrer Perspektive auf den Holocaust als Teil der Erinnerungskultur verstanden werden und das Gefühl bekommen, dass sich Pädagog:innen für ihre Lebens- und Erinnerungswelten interessieren. Das sorgt nicht zuletzt für eine größere Dialogbereitschaft unter den Kindern sowie eine differenziertere Betrachtung der Geschehnisse durch die gemeinsame Reflexion verschiedener Lebensrealitäten.

Über die Grenzen des Geschichtsunterrichts hinaus

Letztlich können die Integration anderer Formen des Zugangs, neben dem Geschichtsunterricht, Brücken schlagen, um die Relevanz und den Kontext des Holocausts besser zu vermitteln. Sie sollen helfen, dass Schüler:innen fächerübergreifend ein besseres Verständnis für aktuelle Themen wie Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung, Völkermord und die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit erhalten. Dies kann die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, jene Umstände zu identifizieren, die zur Aushöhlung solcher Strukturen beitragen, und über ihre eigene Rolle und Verantwortung beim Schutz dieser Prinzipien nachzudenken, um so Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen, die Massenmord den Weg bereiten können. Der Literaturwissenschaftler Peter Carrier findet, dass man ergänzend zum pädagogischen Bereich, die Literatur, die Kunst und vor allem Praxis hinzuziehen sollte. Auch die Interessenvertretung der Deutschlehrkräfte fordert, Literatur über den Holocaust stärker in der schulischen Erinnerungsarbeit zu nutzen – zum Beispiel in Form von Comics, Graphic Novels, Filmen oder digitalen Angeboten. Hier haben wir euch Spielfilme über die NS-Zeit und im Besonderen der Verfolgung und Ermordung von Juden und anderen Minderheiten verlinkt, die für den Geschichtsunterricht genutzt werden können. Die Filme sollten einerseits geschichtliches Wissen vermitteln, andererseits besteht die Gefahr, dass Dokumentationen von den Schüler:innen schnell als zu langweilig oder bieder angesehen werden können. Ein deutscher Klassiker, der an einer Schule spielt, ist und bleibt wohl “Die Welle (2008)”.

Der Film zeigt anhand eines sozialen Experimentes in einer Klasse, wie sich Strukturen verselbstständigen, wie Macht und Gewalt als Ergebnis eines Gruppenprozesses plötzlich ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln und verdeutlicht, wie leicht es sein kann, sich von den Ideen der Nationalsozialisten beeinflussen zu lassen. Weitere Empfehlungen sind der Spielfilm “Der Junge im gestreiften Pyjama (2008)", welcher nach der Romanvorlage von John Boyne adaptiert wurde und sich ebenso als Unterrichtslektüre anbietet. Das “Tagebuch der Anne Frank (1947)” öffnet den Schüler:innen den Zugang zu einem Werk aus der Weltliteratur und ist heute sogar als Video-Tagebuch zu sehen. Dadurch, dass das Tagebuch durch eine Kamera ersetzt wurde, können sich junge Menschen gut in die damalige Situation hineinversetzen.

Peter Carrier schlussfolgert seinen Verweis auf mehr Praxis in der Schule: “Das heißt: Gedenkstätten besuchen. “Oder einfach auf die Straße gehen und sich umschauen. In Deutschland gibt es an jeder Ecke Denkmäler, Gebäude und andere Überbleibsel, die an diese Zeit und ihre Menschen erinnert und die den Schüler:innen helfen können, sie zu sich selbst in Beziehung zu setzen”. Derartige Exkursionen bringen viel hinsichtlich der tatsächlichen Wahrnehmung des Holocaust. Ob ein Besuch eines früheren Konzentrationslagers oder die Suche nach Stolpersteinen in der Umgebung, sie unterstützen die Wahrnehmung, dass das, was sie im Geschichtsunterricht gelernt haben oder im Geschichtsbuch gelesen haben, wirklich statttgefunden hat. Diese Erfahrungen können wiederum durch einen Vortrag oder ein Gespräch mit Zeitzeugen, also Holocaust-Überlebenden die von ihren Erlebnisse berichten, verstärkt werden. Zu merken, was diese Menschen erlebt haben, dass sie möglicherweise ins Stocken kommen, plötzlich Seufzen bei der Erinnerung und man dadurch das Schreckliche möglicherweise ein bisschen erfassen kann, was diese Menschen erlebt haben. Die wenigen verbliebenen Zeitzeugen werden in den nächsten Jahren verstummen. Um gegen die Verstummung anzukämpfen, wurde unter anderem der Verein Zweitzeugen e.V. ins Leben gerufen und möchte einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten, indem sie (Über-)Lebensgeschichten der Opfer des Nationalsozialismus sammeln. Vor Kurzem durften wir die Projektleiterin Bernadette Schendina interviewen. Sie entwickelt mit ihrem Team seit 2022 digitale Geschichten von Zeitzeugen zur Weitergabe der Geschichten von Holocaust-Überlebenden. Das Interview könnt ihr hier nachlesen.

Wir hoffen, dass euch dieser Artikel einige Impulse für euren Geschichtsunterricht mitgibt und haben hierfür ergänzende Unterrichtsmaterialien rausgesucht, die euch durch eine Vielzahl an Schwerpunkten in der Holocaustvermittlung unterstützen sollen. Diese behandeln zentrale Themen aus der Geschichte des Holocausts und sind von pädagogischen Mitarbeiter:innen für die Benutzung im Klassenzimmer und der außerschulischen Bildung entwickelt worden.

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Immer mehr Kinder werden immer früher bewusst in der altersgemäßen, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Nutzung von Medien geschult. Eltern und Lehrer:innen werden dazu angehalten, die neuzeitigen Potenziale ihrer Schützlinge nutzen und medienpädagogische Arbeit mit digitalen Medien als festen Bestandteil des Schulalltages in Grundschulen implementieren zu können. Vor kurzem haben wir uns für euch bereits auf dem Markt der digitalen Tools umgeschaut. In diesem Artikel stellen wir euch ergänzend dazu, verschiedene Lern-Apps und Programme für die Grundschule vor, mit denen ihr eure Schüler:innen von Mathematik über Deutsch bis hin zum Sachkunde- und Musikunterricht digital begleiten und sie beim Lesen, Schreiben und Rechnen individuell und umfassend fördern könnt.

Edurino — Mit Spielfiguren auf Lernreise gehen

Das erste Tool, dass wir euch vorstellen möchten, nennt sich Edurino. Mit Edurino sollen Kinder im Alter von 4-8 Jahren spielerisch und verantwortungsbewusst an digitale Medien herangeführt werden. Analoges und digitales Lernen treffen hier altersgerecht aufeinander. Die Lern-App eignet sich hervorragend, um Vorschulkindern Grundlagen wie Lesen, Rechnen oder erstes Englisch beizubringen und sie fit für die Schule zu machen. Um Edurino nutzen zu können, benötigt man ein sogenanntes Edurino-Starterset. Das Edurino-Set kommt ohne Elektronik aus, womit auch die mitunter nervenaufreibende Suche nach passenden Batterien entfällt.

Die Box enthält:

  • Eine kleine Spielfigur für die jeweilige Themenwelt
  • Einen ergonomisch geformten Eingabestift mit einer weichen Spitze
  • Eine Schnellstartanleitung sowie zwei Aufkleber


Bevor mit dem Lernspaß begonnen werden kann, muss lediglich die kostenlose Edurino-App installiert werden. Diese ist sowohl für iOS- als auch Android-Geräte verfügbar. Besonders positiv fällt dabei der gänzliche Verzicht auf Werbung und In-App-Käufen auf, somit steht der Lernfortschritt im Vordergrund. Vor der ersten Nutzung kann für jeden Spieler ein eigener Account angelegt werden, so lassen sich die Lernfortschritte individuell abspeichern. Außerdem können dort Voreinstellungen wie maximale Spielzeiten eingestellt werden. Kurz bevor diese erreicht ist, kündigt das jeweilige Lerntier die letzte Aufgabe an, die daraufhin fertig gespielt wird – erst danach wird das Programm beendet. Die Spielfiguren, die auf das Tablet gelegt werden, ähneln in ihrer Funktionsweise den Tonies der Toniebox und werden benötigt, um die jeweiligen Lernwelten in der App zu aktivieren. Mit der Figur begeben sich die Kinder auf die Reise durch ein fiktives Universum, in dem sie den Unfug der Chaos-Monster wieder in Ordnung bringen. Waschbär Robin verkörpert Mathe. Hier geht es um Zahlen, Mengen, Formen und erstes Rechnen. Fuchs Mika bringt Deutsch näher und trainiert Anlaute, Buchstaben, Wortlängen, Silben und Reime. Der bunte Vogel Niki redet nur Englisch und vermittelt erste Alltagsbegriffe und Vokabeln in der Fremdsprache. Neu unter den Figuren ist der Hund Luka, durch den die Kinder mit dem Themengebiet Logik und Coding vertraut gemacht werden, indem sie Rätsel und Knobelaufgaben bearbeiten, nach Problemlösungen schauen, Strukturen und Muster erkennen und ihr logisches Denken dadurch gefördert wird. Das Wissen wird sowohl aktiv abgefragt als auch komplett indirekt bei Spielen vermittelt. Alle Lerninhalte werden in Zusammenarbeit mit Pädagog:innen und Expert:innen entwickelt und regelmäßig mit Kindern in Partner-Kindergärten getestet. Nebenbei wird mit dem von Ergotherapeut:innen entwickelten magischen Stift, die richtige Stifthaltung und Schreibmotorik unterstützt.

ANTON — umfangreich, einfach und effektiv 

ANTON ist eine der bekanntesten Lernumgebungen, die Übungsaufgaben für individuelles Lernen anbietet. In den verschiedensten Fächern werden die Kinder angeleitet, ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu trainieren. Sie können in Mathematik die Schreibrichtungen der Zahlen lernen, in Deutsch Rechtschreibung üben, im Sachunterricht das Sonnensystem kennenlernen und im Musikunterricht Noten lesen. Gerade im DaZ- oder Englischunterricht kann ANTON einen noch größeren Stellenwert in der Wortschatz- und Vokabelarbeit einnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Klasse gemeinsam in einem Raum sitzt oder ob Kinder in anderen Settings lernen. Um ANTON zu nutzen, braucht es dafür lediglich eine Internetverbindung, eine einmalige Anmeldung per E-Mail und ein entsprechendes digitales Endgerät (Laptop, PC, Tablet oder Smartphone). Angedacht ist der Einsatz auf Distanz (wie in Zeiten der Corona-Pandemie) oder in asynchronen Lernphasen, etwa als Hausaufgabe. In Phasen der Vertiefung können die Kinder individuell zeigen, ob sie den Unterrichtsstoff verstanden haben und selbstständig umsetzen können.

Die App kann unter iOS, Android oder auch direkt im Browser genutzt werden. ANTON überzeugt vor allem mit einem übersichtlichen Design ohne Ablenkung und sticht durch seinen umfassenden, werbefreien und kindgerechten Aufbau heraus. Die schnellen individuellen Rückmeldungen und Feedbackfunktionen können die Motivation und den Lernzuwachs enorm fördern. Auch die Möglichkeit, sich Inhalte vorlesen zu lassen, kann Lehrkräfte entlasten. Der Login per (QR-)Code unterstützt Lehrer:innen dabei, den virtuellen Klassenraum vorzubereiten und macht das umständliche Verwalten von Anmeldenamen und Passwörtern überflüssig. Je nach Gerät scannt die Klasse den Code oder gibt ihn ein und ist eingeloggt. Die durch Lehrkräfte individuell auswählbaren Inhalte runden die sinnvolle Ergänzung des eigenen Unterrichts ab. Entweder werden passende Inhalte zum aktuellen Lerngegenstand ausgewählt oder die Klasse kann auf das gesamte Angebot zugreifen. Der Lernfortschritt wird individuell gespeichert und kann durch die Lehrkraft eingesehen und ausgewertet werden.

Leseludi – individuelles Lesetraining

Um Kinder, die Leseschwierigkeiten haben, zu motivieren und ihnen den Druck durch etwaige Leistungsanforderungen in der Schule und im Elternhaus zu nehmen, bietet sich Leseludi als Online Lesetrainingsprogramm für Leseanfänger:innen der 1. bis 3. Klasse an. Das Programm kann auf allen Computern, Tablets oder Smartphones gestartet werden und richtet sich an Schüler:innen, welche bereits Buchstaben erlernt haben und diese zu Wörtern verbinden können. Die Lehrkräfte oder Eltern weisen individuelle Leseaufgaben zu und können im Anschluss den Fortschritt verfolgen. Für Lehrer:innen sind die Funktionen der Klassenverwaltung und Kompetenztests besonders ansprechend. Dabei bieten sich ihnen eine Auswahl aus über 8.000 spielerischen, lehrplanbasierten Leseübungen. Durch die farbige Hervorhebung der Silben werden die Kinder beim Erlesen von Wörtern unterstützt. Außerdem gibt es eine Systematik im steigenden Schwierigkeitsgrad.

Für den Beginn eignen sich ganz einfache Übungseinheiten wie Silbenrätsel, bei denen die passende Silbe für ein vorgegebenes Wort, das bildlich dargestellt wird, ausgewählt werden muss. Daneben müssen die Kinder in den Bilderrätseln das Wort auswählen, das am besten zum Bild passt. Bei “Wie weiter” wird ein Satz vorgegeben, den die Kinder mit einem Wort vollenden müssen. Etwas anspruchsvoller wird es bei den Mini-Texten: Die Kinder lesen drei kurze Sätze aufmerksam durch und müssen eine Frage beantworten, die sich auf die zuvor gelesenen Sätze bezieht. Für jede richtige Lösung erhält das Kind einen Punkt und bekommt sofortiges Feedback. 

Abgerundet wird das Tool durch die visuelle Darstellung der Punkte, die mit jedem Punkt weiter wächst und der Möglichkeit, sich bei einer bestimmten Punktzahl jeweils Lesepässe auszudrucken. Auf dieser Grundlage werden die Kinder zunehmend besser Bücher lesen können und sich Geschichten und Sachtexte müheloser erschließen. Leseludi beeindruckt allen voran mit seinem Fokus auf inklusive Pädagogik, da das Leseprogramm für Kinder mit Förderbedarf zur optimalen und motivierenden Leseförderung gedacht ist. Damit möchte es der Vielschichtigkeit und Bandbreite von heterogenen Voraussetzungen, die die Schüler:innen mitbringen, gerecht werden. 

Lernrudi — Deutsch als Zweitsprache

Vom gleichen Anbieter gibt es mit Lernrudi außerdem noch ein Lernportal für Deutsch als Zweitsprache und Ergänzung zu analogen DaZ-Materialien. Das Online-Angebot verspricht auf den jeweiligen Lernstand angepasste Aufgaben und individualisierte Förderung mit dem Löwen Rudi. Lehrkräfte können jedem Kind ganz einfach und individuell die genau seinem Leistungsniveau entsprechenden Aufgaben zuweisen und ihnen eigene Zugänge erteilen, sodass diese auch von unterwegs oder zu Hause Deutsch lernen können und neue Aufgaben zugeteilt bekommen. 

Die Lernfortschritte sind ähnlich wie bei Leseludi ausgerichtet. Zudem können Lernstandserhebungen vorgenommen werden. Das Punktesystem ist Ansporn und Motivation, um kontinuierlich an den Übungen dranzubleiben. In zahlreichen Aufgabenformaten, darunter Zuordnungen, Multiple Choice oder Artikel- und Bilderrätsel, bietet das Tool eine Sprachausgabe von Wörtern, Wortgruppen oder Texten. Durch die immer neuen Möglichkeiten der Übung kommt keine Langeweile auf. Schüler:innen können sich somit die Aussprache beliebig oft anhören, diese nachahmen und die Sprache selbstständig erkunden. Die Sprachausgabefunktion ist für den Aufbau der deutschen Sprache und die Erweiterung des Wortschatzes in kindgerechten Zusammenhängen besonders wertvoll. Für das Tool muss eine kostenpflichtige Lizenz erworben werden, der Testzugang für Schulen und Lehrer:innen beträgt 14 Tage und für Eltern 24 Stunden. Vorher können die Funktionen kostenfrei getestet werden.

Wir hoffen, dass euch unsere Auswahl einige Inspirationen für eure zukünftige Unterrichtsgestaltung bieten konnte und euch dabei unterstützt, die Potenziale eurer Schüler:innen durch eine ansprechende digitale Didaktik auszuschöpfen. Wie findet ihr die vorgestellten Tools? Seht ihr darin eine zeitgemäße Ergänzung für euren Unterricht oder gibt es wichtige Funktionen, die euch fehlen? Wir freuen uns, in den Kommentaren von euch zu hören!

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Interkulturelle Bildung fördert Schlüsselkompetenzen für eine globalisierte, von Vielfalt geprägte Welt. Damit Kulturen nicht nebeneinander, sondern miteinander leben, braucht es Wertschätzung und Anerkennung für Lebensunterschiede und Identitäten aller Menschen. Alteritätserfahrungen fest im Unterricht zu integrieren kann zu einem wachsenden Bewusstsein für andere Kulturen beitragen.

Das Chinesische Neujahr zeigt Traditionen einer vollkommen anderen Weltanschauung und hat kaum Berührungspunkte mit dem westlichen Silvester. Das fängt bereits beim Datum an: Viele Länder im ostasiatischen Raum beginnen das neue Jahr genau heute. Laut dem Tierkreiskalender wird 2023 im Zeichen des Hasen stehen. Aus welchen Bedeutungen dieser und andere Bräuche entstanden sind und weitere wissenswerte Fakten zum Chinesischen Neujahrsfest, haben wir euch für eine gelingende Lerneinheit im Unterricht recherchiert.

Vom Entstehungsmythos zum Frühlingsfest

Eine alte Legende besagt, dass ein menschenfressendes Monster jährlich aus den Bergen oder, je nach Überlieferung, aus dem Meer kam, um seinen Hunger nach dem Tiefschlaf zu stillen. Zum Schutz behalfen sich die Menschen mit Lärm, Feuer und Farbe, um die Vertreibung des Monsters zu vollziehen. Heute wird der Jahreswechsel nach dem hiesigen Ungeheuer benannt: Gou nian. Das Chinesische Neujahr vertreibt somit die bösen Geister des vergangenen Jahres, um alles Alte hinter sich zu lassen.

Der traditionelle Feiertag fällt immer auf den zweiten Neumond zwischen Januar und Februar nach der Wintersonnenwende. In diesem Jahr fällt er damit auf den heutigen Freitag. So verschiebt sich der Neujahrstag von Jahr zu Jahr. Die Festbegehung und Reinigung vom alten Jahr dauert 15 Tage an und endet mit Beginn des Laternenfestes am ersten Vollmond des neuen Jahres. 

Während sich der uns bekannte, gregorianische Kalender nach dem Lauf der Erde um die Sonne ausrichtet, geht das neue Jahr in China von einem sogenannten Mondkalender aus. Mit dem Neujahrsfest werden nach der chinesischen Astrologie wechselhafte Zyklen von zwölf verschiedenen Erdzweigen verbunden. Jedes Jahr wird durch eines der zwölf Tiere des Tierkreiszeichens repräsentiert und ist mit seinen Attributen und einem Himmelsstamm verbunden. So zum Beispiel „Wasser und Yin“. Daraus entsteht 兔 - Das Jahr 2023 des Wasser-Hasen. Es dauert genau zwölf Mondzyklen an und damit 355 Tage. Der wichtigste Feiertag in China ist ganz allgemein im chinesischen Kulturkreis auf der ganzen Welt verbreitet. In Taiwan, Hongkong und Singapur feiert man diesen Tag genauso wie in Thailand, Vietnam, den Philippinen,Südkorea und vielen weiteren nicht-chinesischsprachigen Ländern. Festlichkeiten anlässlich des chinesischen Jahreswechsels finden sich so überall wieder, auch in New York, Paris, London oder Sydney, dem Ort mit dem größten chinesischen Neujahrsfest außerhalb Asiens.

Eine Parade anlässlich des Chinesischen Neujahrs in Sydney’s Chinatown

Bräuche und Rituale

Wie auch bei uns veranlasst das chinesische Neujahrsfest Menschen dazu, Verwandte zu besuchen und den familiären Zusammenhalt zu zelebrieren. Gefühlt halb China ist um die Zeit des Jahreswechsels auf Schienen und Straßen unterwegs, um die Familie zu besuchen. Städte leeren sich, denn viele führt der Weg zurück aufs Land zu den Eltern. Ahnen und Götter werden feierlich verehrt. In der chinesischen Tradition steigen an diesem Tag die Götter in den Himmel, um dem Jadekaiser Yu Di zu huldigen. Im kollektiven Imaginären geht es historisch betrachtet um die Vertreibung von Ängsten. Mehrere Tage werden heute noch dafür aufgewandt, sich von Schwierigkeiten und Problemen des vergangenen Jahres zu befreien. Manchmal kann ein großes Festessen fünf bis sieben Tage andauern, wo feierliche Rituale praktiziert und Geschenke überreicht werden. Alles soll zu Glück und Wohlergehen führen.

Während der 15 Tage, an denen das Frühlingsfest gefeiert wird, finden bunte Umzüge statt. Je intensiver die Farben, desto mehr Geister können vertrieben werden. Von Menschen bewegte Drachen tanzen zu lauten Trommelklängen und Laternen leuchten bis in die Nächte. Symbolisch betrachtet ist der Drache ein Schutzschild, der Unglück abwehren soll. Je länger der Drache durch Menschen getragen wird, desto größer
seine Macht.

Generell ist das chinesische Neujahr stark auf Gemeinschaft, anstatt auf eigene Vorsätze ausgerichtet. Im Vergleich zu diesem Tag spielen individuelle Geburtstage im traditionellen China kaum eine Rolle. Es hat sich daher der Brauch bewahrt, dass in der Zeit des chinesischen Neujahrs die Bevölkerung ein Jahr älter wird. Mit der Ausführung glücksbringender Gebräuche steigert sich nach kulturellem Bewusstsein die Chance auf Gesundheit, Frieden und Wohlstand. Mit dem Öffnen von Fenstern und Türen, um das Glück während des Festes hereinzulassen, oder das Haus zu putzen, damit dieses gleich am ersten Tag des neuen Jahres Platz finden kann, werden Handlungen zur Vorsorge für den gemeinen Segen. Aufgrund der tiefen Verbundenheit zum Glauben und zur Tradition sind die eigenen Taten im Leben der asiatischen Kultur von hoher Bedeutung.

Kultur zum Thema machen

Traditionen entdecken und erleben, ohne Orte oder Menschen zu besuchen, kann äußerst herausfordernd sein. Die Montessori - App stellt Anschauungsmaterial von Postkarten und kostümierten Kindern in geschmückten Klassenzimmern bereit, damit die Vorstellungsbildung gelingt. Mit ihr können sogar Mandarin als fremde Sprache kennengelernt und einige Wörter selbst angeeignet werden. Der Englischunterricht eignet sich außerdem hervorragend für das Lernen von Eigenschaftswörtern der Tiere im chinesischen Kalender. Zum Einstieg empfehlen wir ein Video des MDR, in dem aus Kindersicht zum Thema hingeführt wird.

Jahr für Jahr zeigt sich uns das Frühjahrsfest mit seinem großen kulturellen Reichtum. Das ist vor allem für die westliche Bevölkerung interessant, die einer historisch betrachtet weniger ausladenden Traditionen um die Jahreswende folgt. Für Kinder ist eine offene Sicht für die Gewohnheiten anderer ein wichtiger Baustein in ihrer Persönlichkeitsbildung. Über kulturelle Rituale und Feste zu sprechen, fördert gegenseitiges Vertrauen, das unser Zugehörigkeitsgefühl als Teil einer Gemeinschaft stärkt. Traditionen leben und schätzen lernen, sollte daher ein wichtiges Element der schulischen Zeit darstellen.

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Heute jährt sich Martin Luther Kings “I have a dream” Rede zum 60. Mal. King, der in den 60er-Jahren die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung anführte, gilt bis heute als Ikone des Freiheitskampfes und zählt zu den einflussreichsten Bürgerrechtler:innen, indem er sich für die Aufhebung der Apartheid und Diskriminierung von Afroamerikaner:innen einsetzte. Seine Predigten von Gewaltlosigkeit mitsamt friedlicher Protestbewegungen halfen, die Gleichberechtigung der Afroamerikaner:innen voranzutreiben. Seit 1986 wird dieser geschichtsträchtige Gedenktag, immer am dritten Montag im Januar gefeiert – in diesem Jahr fällt dieser auf den 16. Januar. 

Wir schauen auf das Leben des Martin Luther King, was ihn in seinem Kampf gegen die Apartheid antrieb und wie er es schaffte, tausende Menschen zu begeistern mit ihm zu protestieren. Was bleibt von seinem einstigen Kampf und den Träumen, die er für sein Land sah und wie sehr begegnet er uns heute noch in der Gesellschaft und im Schulunterricht?

Vom kleinen Jungen aus der Mittelschicht zum visionären Sozialreformer

Martin Luther King wurde als Michael King Jr. am 15. Januar 1929 in Atlanta im Bundesstaat Georgia als Sohn einer Lehrerin und eines Baptistenpredigers geboren. Während einer Europareise ließ der Vater später den Namen seines Sohnes in Martin Luther King Junior ändern. Er ehrte damit Martin Luther, den Anstifter der Reformation im 16. Jahrhundert. Seine Kindheit war von der damals tief in der Gesellschaft verwurzelten Apartheid gekennzeichnet. Sie trennte alle Bereiche des täglichen Lebens in schwarz und weiß – er musste gesonderte Schulen besuchen, durfte nicht mit Weißen in einem Bus fahren, im selben Restaurant essen oder am selben Arbeitsplatz tätig sein. Als die Ausgrenzungserfahrungen zunahmen und er nach der Grundschule keinen Kontakt mehr zu seinem langjährigen weißen Freund haben durfte, bewegte ihn diese Erfahrungen dazu, sich stärker für die Rechte von Schwarzen einzusetzen – dieses Credo sollte er bis an sein tragisches Lebensende beibehalten. Mit 17 Jahren wurde er Hilfsprediger seines Vaters in Atlanta. Durch die damals anhaltende Apartheid besuchte er ab 1944 die einzige Hochschule für Schwarze im Süden der USA, das Morehouse College, wo er 1948 seinen Abschluss in Soziologie machte. Anschließend führte ihn sein Weg in das Crozer Theological Seminary. Hier festigte er seinen Glauben durch ein Studium der Theologie. Er befürchtete jedoch, den Ansprüchen der Weißen nicht gerecht zu werden und lernte umso mehr, wodurch er dieses mit einem Bachelor of Divinity 1951 als Jahrgangsbester abschloss. Hiernach begann Martin Luther King als Pfarrer in Montgomery, Alabama, zu arbeiten. 

Mitte der Fünfzigerjahre begannen erste Proteste gegen die Apartheid. In Montgomery, Kings Wohnort, weigerte sich die afroamerikanische Bevölkerung unter ihnen die Bürgerrechtlerin Rosa Parks, auf ihre Sitzplätze im Bus zugunsten der Weißen zu verzichten. Martin Luther King, damals 26 Jahre alt, wurde zum Leiter einer Gruppe ernannt, die den sogenannten Boykott organisierte: Die Southern Christian Leadership Conference (SCLC). Anschließend kündigte er seine Pfarrstelle in Montgomery und zog zurück nach Atlanta zu seinem Vater. Von hier aus bereiste er den amerikanischen Süden, um Reden zu halten und weitere friedliche Protestaktionen zu organisieren unter anderem die “Freedom Rides” in Georgia bei denen Schwarze gewaltfrei in kleinen Gruppen gegen die Apartheid im öffentlichen Raum demonstrierten. Die landesweiten Proteste zeigten Wirkung – Im Juni 1963 legte Präsident John F. Kennedy den "Civil Rights Act" vor, der die weitgehende landesweite Gleichberechtigung vorsah.

I have a dream – Sternstunden der 68er

Bis heute wird ein besonderes Ereignis immer wieder mit Martin Luther King in Verbindung gebracht. Wir schreiben den 28. August 1963 in Washington, DC. Über 250.000 Menschen haben sich auf den Stufen und auf dem Platz vor dem Lincoln Memorial versammelt. Sie sind dem Aufruf zum “March on Washington” für Arbeit und Freiheit gefolgt, um für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung zu demonstrieren. Zu diesem Anlass hielt King vor 60 Jahren vor der tobenden Menschenmenge eine Rede, die bis heute als die Beste der wichtigsten 100 politischen Reden Amerikas gilt. “Von der Aufmerksamkeit, die er erhält, kann es der Marsch mit der Mondlandung aufnehmen", so Historiker William G. Thomas. Seine legendäre Rede wurde unter dem Titel “I have a dream” (auf Deutsch: “Ich habe einen Traum”) bekannt. Martin Luther King drückt in ihr seinen Schmerz und die Sehnsucht nach Gleichberechtigung und Emanzipation der Afroamerikaner:innen aus. “Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden”, so seine Verkündung “Ich habe einen Traum", predigt King. 

King gelang es in seiner Rede die Bürgerrechte für die Afroamerikaner:innen einzufordern, ohne gegen die weiße Bevölkerung der USA Stimmung zu machen. Er verbindet Ideen der Bibel und der Unabhängigkeitserklärung mit den Anliegen der Afroamerikaner:innen und konstatiert, dass die Vereinigten Staaten erst dann ihren Gründungsidealen entsprechen wird, wenn die Rechte, die in der Unabhängigkeitserklärung eingefordert werden, für alle Bürger und Bürgerinnen gelten.

Martin Luther Kings Kampf für die Umsetzung der Gleichberechtigung hatte Erfolg. Nur ein Jahr nach seiner berühmten Traum-Rede wurde in den USA per Gesetz die Apartheid aufgehoben und wenig später das uneingeschränkte Wahlrecht für die gesamte schwarze Bevölkerung verabschiedet. Kings Strahlkraft sorgte für weltweites Aufsehen. Für seinen gewaltlosen Widerstand erhielt King 1964 die größte Auszeichnung, die die Menschheit zu vergeben hat – den Friedensnobelpreis.

Was ist geblieben von seinem Traum?

Heute gilt für Afroamerikaner:innen und Weiße formal gleiches Recht. Fast 60 Jahre nach dem „Marsch auf Washington“ 1963 hat sich in Sachen Gleichberechtigung in den USA einiges getan – nicht zuletzt durch den ersten schwarzen Präsidenten Barack Obama. Doch zeigen die Entwicklungen der vergangenen Jahre – die anhaltende Polizeigewalt gegen Schwarze, die alltägliche Diskriminierung und die immer noch vorherrschende soziale Schere zwischen Schwarz und Weiß, dass die US-amerikanische Gesellschaft diesen Traum noch nicht gänzlich lebt. Die „Washington Post“ hat ermittelt, dass schwarze Amerikaner:innen deutlich häufiger von der Polizei erschossen werden als weiße: Obwohl sie nur 13 Prozent der US-Bevölkerung stellen, hat jedes vierte Opfer eine schwarze Hautfarbe. Die Tötung von George Floyd durch den weißen Polizisten Derek Chauvin im Mai 2020 markierte einen traurigen Höhepunkt und sorgte für weltweite Anteilnahme und Proteste. Heute stehen vielmehr Polizeigewalt und struktureller Rassismus im Zentrum der weltweiten Proteste, die nicht zuletzt durch die antirassistische Bewegung Black Lives Matter, die 2020 ihren Höhepunkt erreicht hat, an Bedeutung gewinnen. Zudem gibt es zahlreiche soziologische Studien der vergangenen Jahre, die den Schluss nahelegen, dass die durch den Civil Rights Act eingeleitete “Durchmischung” (desegregation) der amerikanischen Gesellschaft inzwischen zum Stillstand gekommen ist und sich insbesondere an öffentlichen Schulen abzeichnet. Viele Programme der sogenannten Affirmative Action sollten die Benachteiligungen der Afroamerikaner:innen kompensieren, indem sie ihnen beispielsweise Studienplätze reservierte. Doch bis heute ist die weiße Mehrheitsbevölkerung im Schnitt wohlhabender, höher gebildet und gesünder. Die Erfüllung von Martin Luther Kings Traum ist also noch lange nicht erreicht.

Der Februar gilt in den Vereinigten Staaten und Kanada als Black History Month oder African American History Month. Während dieser Zeit werden wichtige Persönlichkeiten der Geschichte für ihre Beiträge zur Gleichberechtigung, ihre Bemühungen um die Entwicklung starker Gemeinschaften und ihre Gaben zur kulturellen Bereicherung und Unterhaltung aller anerkannt und in Erinnerung gerufen. Martin Luther King wird hier ebenfalls jährlich für seine Errungenschaften angedacht. Seine Redebeiträge eignen sich aufgrund der anhaltenden Aktualität hervorragend in diversen Unterrichtsfächern. Für den Religionsunterricht lassen sich die Textbausteine zu seinen gewaltlosen Aktionen aus den “Jahresringen” der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen in den Unterricht einbauen. Die Schüler:innen sollen dabei Aggressionen in unserer Lebenswelt wahrnehmen, herausfinden, wie gesellschaftliche Ungerechtigkeit, Gewalt und Aggression fördert und lernen Martin Luther King als einen Menschen kennen, der aufgrund seines Glaubens Gewalt erkennt, beim Namen nennt und dagegen angeht. Einen Audiobeitrag mit Unterrichtsvorschlägen für den Geschichts- und Ethikunterricht stellt der BR zur Verfügung. Der Beitrag schildert den Aufstieg Martin Luther Kings und wirft gleichzeitig auch ein Schlaglicht auf die Gesellschaft in den USA der 1960er Jahre, wobei deutlich wird, dass der Mord zwar das Leben von Martin Luther King zu zerstören vermochte, seine Ideen aber keineswegs.

Habt ihr das Leben des Martin Luther King schon einmal im Unterricht behandelt? Was waren eure ersten Eindrücke von seiner geschichtsträchtigen “I have a dream” Rede? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Neben der Lese-, Schreib-, Sprech- und Hörkompetenz beschäftigen sich Lehrer:innen und Schüler:innen im Deutschunterricht auch mit deutschsprachiger Literatur, sowie Weltliteratur aus den letzten Jahrhunderten. An der Tagesordnung im Deutschunterricht stehen Gedichte analysieren, Kurzgeschichten schreiben und Sachtexte bearbeiten. Eine ganze Menge an Wissen, welches vermittelt werden will. Das fällt nicht allen Schüler:innen leicht. Gerade Schüler:innen mit Migrationshintergrund haben öfter Schwierigkeiten, im Deutschunterricht mitzukommen. YouTube Videos können dazu beitragen, schwierige Themen über ein anderes Medium leichter zu verstehen. Welche Kanäle wir empfehlen, erfahrt ihr hier.

Lernfoerderung

“Lernfoerderung” ist der Kanal von Uta Reimann-Höhn. Sie stellt seit 1997 kostenfreie, pädagogische Lerntipps zur Verfügung und ist seit 2009 auf YouTube aktiv. Bei der gelernten  Diplom-Pädagogin, Autorin, Chefredakteurin und Lerntherapeutin geht es um die Fächer Mathe und Deutsch, aber auch um allgemeine Lerntipps. Schwerpunkt des Kanals sind allgemeine Lerntipps, wie beispielsweise “7 einfache Schritte für eine gute Zusammenfassung” oder “Aussagekräftige Verben für den perfekten Aufsatz”. Die Autorin nutzt eine leicht verständliche Sprache und geht Schritt für Schritt in ihren Videos vor. Der Kanal eignet sich somit gut für die Sekundarstufe 1, da er die “Basics” behandelt und allgemeingültige Tipps und Tricks gibt, wie die gezielte Verwendung verschiedener Verben in Texten. 

YouTube: Lernfoerderung

Deutsch verstehen

“Deutsch verstehen” ist ein YouTube Kanal, derversucht, Schüler:innen die deutsche Sprache näher zu bringen und verständlicher zu machen. Die Videos helfen beim Deutsch sprechen, hören, lesen und schreiben und sind besonders gut für Schüler:innen geeignet, die nach Deutschland gekommen sind und die Sprache anfangen zu lernen, oder anhaltend mit dem Verständnis der Sprache Schwierigkeiten haben. Seit 2018 produziert “Deutsch verstehen” Videos und zählt mittlerweile über 51 Millionen Aufrufe. Mit animierten Figuren erklärt der Channel langsam die Sprache auf eine einfache und witzige Art und Weise. 

YouTube: Deutsch verstehen

Sommers Weltliteratur to go

Sommers Weltliteratur to go” ist ein alter Hase unter den Deutsch YouTube-Kanälen. Seit 2009 lädt Sommers Weltliteratur to go regelmäßig Videos auf seinem Kanal hoch und hat damit fast 26 Millionen Aufrufe und über 160.000 Abonnenten erreicht. Mit Playmobil Figuren stellt er wöchentlich ein Werk aus der Weltliteratur vor und erreicht, gepaart mit seinem selbsternannten “platten Humor”, interessierte Zuschauer:innen. Die Werke stellt der Youtuber in knappen und einfach gehaltenen Zusammenfassungen vor. 

Die Playmobil Figuren stellen die Charaktere aus literarischen Werken dar. Seine Videos erreichen einhunderttausende Aufrufe, wobei seine beliebtesten Videos die Klassiker “Faust to go” und “Nathan der Weise” sind. Wenn ihr wissen wollt, wie man diese Videos gezielt auch im Unterricht einsetzen kann, schaut gerne hier vorbei. 

YouTube: Sommers Weltliteratur to go

Die deutsche Sprache ist definitiv keine einfache Sprache und viele Schüler:innen haben ihre Schwierigkeiten mit dem Fach. Aber auch für Lehrer:innen ist die Plattform für den Unterricht geeignet. YouTube-Videos helfen Lernenden, die Thematiken besser oder vielleicht sogar einfacher zu verstehen und geben hier und da eine Art kostenfreie Nachhilfe.

Weitere Empfehlungen aus unserer YouTube Kanal-Reihe für Mathe, Biologie, Politik oder Ethik findet ihr bei uns. Habt ihr schon einmal YouTube Videos für den Deutschunterricht genutzt? Wenn ja, wie ist eure Erfahrung? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

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Ethik ist ein Schulfach, welches je nach Bundesland schon ab der fünften Klasse unterrichtet wird. Dabei unterscheidet sich dieses von den üblichen Fächern wie Mathe, Biologie oder Deutsch. Bei dem Fach Ethik handelt es sich um ein Teilgebiet der Philosophie, wobei Schüler:innen sich mit philosophischen Fragen wie “Haben Tiere Rechte?” oder “Woran erkennt man wahre Freundschaft?” beschäftigen. Sie setzen sich dabei mit der Moral des Einzelnen oder der Gesamtheit der Menschen auseinander. Ziele der Ethik sind das Nachdenken über bestehende Wertvorstellungen der Gesellschaft, ein friedvolles Miteinander und den Respekt dem Gegenüber zu entwickeln. Gerade bei so sensiblen Themen ist es wichtig, die goldene Mitte zu finden und die unterschiedlichsten Werte richtig zu übermitteln. YouTube Videos können hier an der ein oder anderen Stelle Abhilfe schaffen. Sie ermöglichen es, Klarheit in komplexe Zusammenhänge zu bringen oder einen Perspektivwechsel zu wagen. Wir stellen euch in diesem Artikel unsere Auswahl vor. 

Ethik-Abi by BOE 

Ethik-Abi by BOE” ist ein YouTube Kanal, der seit September 2021 aktiv ist und mittlerweile mehr als 500.000 Aufrufe generiert hat. “BOE” bietet verschiedene Videos rund um das Thema Ethik und Philosophie für die Abiturstufe. Sie unterrichtet seit über 12 Jahren und ist somit ein richtiger Profi auf ihrem Gebiet. Neben Videos wie “Können sie denken? Descartes und Kant – Tierethik” oder “Kant kompakt – Menschenbild” bietet der Youtube- Kanal die Möglichkeit, mit einem Quizlet-Lernset im Anschluss an die Videos oder nach dem Lernen den Wissensstand zu überprüfen. Somit eignet sich der Channel gut für die Vorbereitung auf das Abitur und die Selbsteinschätzung der Schüler:innen. Wie diese Videos auch als Lehrer für den Unterricht gezielt eingesetzt werden können, erfahrt ihr in unserem Artikel So nutzt ihr YouTube-Videos im Unterricht. BOE arbeitet in ihren Videos mit anschaulichen Bildern und Grafiken, um für ein einfaches Verständnis des Inhaltes zu sorgen.

Samuel Jalalian

“Samuel Jalalian” ist ein weiterer Kanal auf YouTube, der sich mit philosophischen und soziologischen Themen auseinandersetzt. Seit Oktober 2020 ist der Kanal aktiv und hat mittlerweile auch schon über 680.000 Aufrufe erreicht. Die Videos dienen laut dem Creator des Accounts für die Schule zum Lernen, aber auch für die Ausbildung oder das Studium. Ähnlich wie Ethik-Abi by BOE gestaltet Samuel Jalalian seine Videos mit übersichtlichen Tabellen oder Grafiken und sorgt so für ein einfaches Verständnis.

Ethik — Hörbuch 

Ethik – Hörbuch” ist kein klassischer Videokanal auf YouTube. Der Channel bietet Hörbücher rund um den Buddhismus und sind somit bestens geeignet, wenn es im Ethik Unterricht um buddhistische Themen geht. Die Hörbücher gehen dabei teils über eine Stunde und bieten Wissenswertes von verschiedenen bekannten Persönlichkeiten wie Hellmuth Hecker, Paul Debes oder  Alfred Weil. Die Hörbücher eignen sich somit auch gut dafür, sie als Wiederholung nebenbei laufen zu lassen und bieten eine Alternative zu klassischen Videos, bei denen man auch mit den Augen stets präsent und aufmerksam sein muss. 

Ethik ist definitiv ein Fach, welches viel Fingerspitzengefühl verlangt und nicht so theoretisch und faktenbasiert wie Mathematik oder Biologie ist. In diesem Fall kann es hilfreich sein, auf bestimmte Unterrichtsthemen einen anderen Blick zu werfen, um komplizierte Themen einfacher zu verstehen. Falls euch die oben genannten Fächer auch interessieren, findet ihr in unserer Reihe “YouTube-Kanal Reihe für euren Unterricht” noch mehr Artikel. Habt ihr Erfahrung mit YouTube Videos im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

Digitale Tools
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BigBlueButton – Open-Source im Unterricht 

Quelle: BigBlueButton

Durch die Corona-Pandemie haben vor allem Online-Tools an Bedeutung gewonnen. Open-Source-Software wie "BigBlueButton" und der damit verbundene Online-Unterricht haben eine erhöhte Nachfrage erfahren. Open-Source-Software ist gerade für viele Schulen sehr interessant geworden, da die angebotenen Programme meist vom Prinzip her betriebssystemunabhängig sind. Neben Funktionen wie der Audio- und Videoübertragung bietet das Programm auch eine Chatfunktion sowie ein virtuelles Whiteboard für Präsentationen. Zugangscode sichern bei Bedarf zusätzliche Räume für parallele Konferenzen wie beispielsweise Gruppendiskussionen, zudem lassen sich die einzelnen Konferenzen aufzeichnen. Das Erstellen und Aufzeichnen von Konferenzen muss mit einem Konto erfolgen, die Registrierung ist bei BigBlueButton grundsätzlich kostenlos. Anschließend können Sie einen Raum erstellen und per Link dazu einladen. Um an einem Meeting  teilnehmen zu können, benötigt man einen Link zu einer Konferenz, zusätzlich lassen sich die Teilnehmer durch einen Zugangscode begrenzen. Bei der Anmeldung zu einer Konferenz trägt man seinen Namen ein und drückt auf "Teilnehmen" und wählt dann, ob man per Mikrofon zuhören oder  ohne Mikrofon teilnehmen möchte. Da BigBlueButton ein Open-Source-Programm ist und der Quellcode öffentlich einsehbar ist, bietet es hohe Sicherheit. Da die Software zunächst auf dem eigenen Server der Schule, Uni oder eines beauftragten Dienstleisters installiert wird. Dadurch bleiben alle Daten und Informationen auf dem verwendeten Server und - sofern Big Blue Button korrekt konfiguriert ist - werden diese nur verschlüsselt gesendet. Während einer Konferenz lassen sich zusätzlich eine private  und eine öffentliche Chat-Funktion nutzen sowie ein digitales Whiteboard und sogenannte Breakout-Räume. Um virtuelle Gruppenarbeiten in Breakout-Räumen zu beginnen, wählt man das Einstellungssymbol in der linken Menüleiste. Nun, klickt man in dem neu erschienenen Menü auf "Breakout-Räume erstellen", danach wählt man die  Anzahl der Räume, die Dauer der Konferenz und klickt anschließend auf "Zufällig zuordnen" oder weist den Teilnehmer:innen einen Raum zu. 

Tipp: Der Daten-Sparmodus kann in der Online-Lehre  viel Ärger ersparen. Sollte das Bild oder der Ton eurer Schüler:innen oder der eigene PC oder Internetanschluss betroffen sein, oben rechts unter den drei Menüpunkten den Reiter „Einstellungen öffnen” anwählen danach geht ihr auf  „Datensparmodus” schiebt dann die beiden Regler auf  „Bildschirmfreigabe aktivieren” und „Webcams aktivieren” auf Aus. 

Zoom – ein Tool für alle(s)

Quelle: Zoom Cloud Meetings

Die Anwendung "Zoom Cloud Meetings" ist mit einer Vielzahl von starken Funktionen ein  komfortabler Anbieter in Sachen “Konferenz-Tools”. Der Dienst bietet eine cloud-basierte Videokonferenz-Lösung, mit der sich Video-Meetings, Videokonferenzen, Webinare und Live-Chats erstellen lassen. Bei einem Meeting besteht  die Möglichkeit als Moderator den  Bildschirm zu teilen oder nur ausgewählte Teile eines Programms oder Anwendung zu zeigen. Das Whiteboard bietet den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, noch einmal bestimmte Themen oder Punkte in einem Meeting zu visualisieren. Die Kontrolle über Maus und Tastatur kann dabei auch an andere Teilnehmer:innen weitergegeben werden. Innerhalb des Meetings lassen sich zudem Textnachrichten oder Dateien im Chat versenden. "Zoom Cloud Meetings" bietet eine Demoversion, die grundsätzlich kostenlos verfügbar ist, wobei zu beachten ist, dass persönliche Gespräche und Gruppenkonferenzen mit einem Zeitlimit von 40 Minuten begrenzt sind. Der monatliche Preis von einem Abonnement beträgt 13,99 Euro pro Moderator.

Tipp: Für Google Chrome oder Firefox gibt es eine Browser-Erweiterung "Zoom Redirector", diese ermöglicht es auch, einem Zoom-Meeting auch ganz ohne Installation des Desktop-Clients beizutreten. Die  Installation des Desktop-Clients ist damit nicht mehr nötig und man kann dadurch der Videokonferenz direkt über den Browser beitreten. Zoom steht auch als kompakt Lösung zur Verfügung, also als nativer Windows-Client und bietet mobile Apps für iOS und Android. Die App-Version bietet dabei die gleichen Features: Meetings eröffnen, teilnehmen und planen, Gruppentext, Bilder und Nachrichten senden. Als Moderator kann man entweder eine Besprechungs-ID erstellen oder einen direkten Link zur Software hinterlegen. Ein Konto bei Zoom  ist nicht notwendig, wenn man an einer Konferenz teilnehmen möchte. Jedoch muss die  Software oder die App auf dem Smartphone oder PC installiert sein. 

Kostenlose Programme 

Für Schulen sind diese kostenlosen Programme im Zusammenhang mit dem Datenschutz eher weniger geeignet, auch nicht mit Einwilligung der Schüler:innen und Lehrer:innen. Schulen sind verpflichtet, Schüler:innen zu schützen und können die zusätzliche Datenpflege beziehungsweise den Datenschutz bei derartigen Angeboten nicht leisten. Wenn Lehrer:innen kostenlose Programme austauschen, bleibt das eher ihre persönliche Entscheidung.  Offizielle Konferenzen können mit kostenlosen Angebote kommerzieller Anbieter nicht genutzt werden, da sowohl die Auswertung der Nutzerdaten und die rechtlichen Voraussetzungen fehlen. 

Kommerzielle Anbieter – kostenpflichtig

Vor der eigentlichen Nutzung müssen Schulen  einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung datenschutzrechtlich unterzeichnen. Der Vertrag garantiert, dass  anfallende Daten nur für die Zwecke des Verantwortlichen, hier der Schule, verarbeitet werden und nicht für die eigenen. Ideal ist eine solche Konstellation für eine schulische Nutzung allerdings trotzdem nicht. Unberücksichtigt bleibt zum Beispiel  die Gestaltung der Nutzungsbedingungen und die auf der Plattform selbst möglichen Datenschutz-Voreinstellungen. Besser geeignet sind US Anbieter, wenn sie für Nutzer in der EU Server Standorte in Europa anbieten. Datenschutzkonform sind dabei eher Programme von europäischen oder deutschen Anbieter wie z.B. Programme wie alfaview, Jitsi. Die kostenlose Web-App "Jitsi Meet" erlaubt, Videokonferenzen direkt im Browser zu starten. Das Erstellen eines Accounts oder die Installation einer Software ist dafür nicht notwendig, Meetings lassen sich problemlos im Browser erstellen.

Jitsi Meet – Meeting ohne Software und Anmeldung

Das Open-Source-Tools ist vollständig verschlüsselt und sammelt keine personenbezogenen Daten, da kein Account für die Nutzung notwendig ist. Ein Meeting lässt sich außerdem per Passwort gegen die Teilnahme von Unbefugten sichern.

Ein Jitsi-Meeting startet über eine einfache URL, die man selber festlegen kann. Neben dem klassischen Funktionen wie Video-Chat, Bildschirmfreigabe, Meetings kann man auch YouTube-Videos teilen. Ein Text-Chat-Fenster ist ebenso vorhanden wie integrierte Filter, um den Hintergrund weich zu zeichnen. 

Tipp:  Gut an der Anwendung, Jitsi Meet lässt sich direkt im Browser nutzen. Störende Hintergrundgeräusche lassen sich durch  stumm schalten aller Teilnehmer:innen aufheben. Man benötigt keinen Account oder zusätzliche Software, um das Open-Source-Tool nutzen zu können. Jitsi Meet ist als Web-App sowie als Smartphone-App für Android und iOS verfügbar. Einem Meeting kann über den PC oder über das Smartphone beitreten. Um einem Videochat über das Smartphone teilnehmen zu können, braucht man nur den Konferenznamen des Meetings in das Eingabefeld am oberen Bildschirmrand der App eingeben. Der Moderator legt, ähnlich wie bei BigBlueButton, am Anfang einen Konferenz-Namen fest. Dieser ist die Basis für einen Einladungslink. Gibt man den Link nun in seiner Browser-Suchleiste ein, kann man automatisch daran teilnehmen.

Konferenz-Tools bieten gerade in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung  eine gute Möglichkeit, Schüler:innen gezielt zu erreichen. In den nächsten Jahren 

Digitale Tools
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Grafik- und Layoutprogramme gibt es mittlerweile von zahlreichen Herausgebern. Jedoch sind nicht alle Nutzerfreundlich, häufig sind Vorkenntnisse nötig, um mit bestimmten Programmen umgehen zu können. Auch wenn man nur schnell ein Bild einfügen oder eine kleine Grafik für den Unterricht erstellen will, wird daraus manchmal eine zeitintensive Suche im Internet. Damit das nicht passiert, stellen wir eine der bekanntesten kostenlosen Einsteiger-Tools in Sachen Grafik und Layout vor. Den beiden  gratis Bildbearbeitungsprogrammen gibt es  mittlerweile  definitiv einige Punkte, die der teuren Konkurrenz in nichts mehr nachstehen. 

Bildbearbeitung mit GIMP

Quelle: GIMP

Die Software GIMP ist einer der Pioniere der letzten Jahre. Grund dafür ist, dass das Programm kostenlos angeboten wird und große Ähnlichkeit in der Benutzeroberfläche zu Adobe Photoshop besitzt. Gerade für Bildbearbeitungs-Einsteiger, die Photoshop erst einmal kennenlernen wollen, ist GIMP eine gute Anlaufstelle. Die vorhandenen Elemente weisen eine hohe Qualität auf, die es jedem Nutzer:in erlaubt, gute Ergebnisse zu erzielen. In der digitalisierten Welt ist es keine Besonderheit mehr, Grundlagen der Bildbearbeitung zu besitzen, im Internet finden sich etliche Tutorials, um erfolgreich eigene Projekte umzusetzen. Das Programm ist sowohl für Windows, Linux  als auch für macOS erhältlich.

Gimp in der Praxis 

Wenn Gimp erstmalig gestartet wird, erscheinen dem  Nutzer:in drei Fenster auf dem Bildschirm: links, der Werkzeugkasten, in der Mitte das Fenster, in dem das geöffnete Bild später erscheint und rechts befindet sich das sogenannte Dock. In den verschiedene Einstellungsmöglichkeiten hinterlegt sind zum Beispiel die Einstellung von Details wie dem Stil, der Erstellung und dem Hinzufügen von Ebenen. 

Öffnen von Bildern 

Über den Reiter Datei „Öffnen” oben links fügt man beispielsweise Bilder ein. In den weiteren Punkten findet man nützliche Hilfen zum Bearbeiten von Bildern.  Das  Inhaltsverzeichnis von GIMP bietet die Möglichkeit, einzelne  Punkte noch einmal nachzuschlagen. Einigen Bildern fehlt es manchmal an Lebendigkeit, die Farben wirken blass, das bedeutet, dass die Farbgebung vielleicht nicht stimmt. Gimp lässt den Nutzer:innen dabei viel Gestaltungsfreiraum ein Bild optisch aufzuwerten. Bei der Gestaltung gibt es zwei Varianten: einmal die manuelle oder die automatische, wie bei einer klassischen Foto-App auf dem Smartphone. Bei dem Menüpunkt „Farbe” klappen mehrere Optionen, nun klickt man auf „Automatisch” und in diesem Untermenü geht man dann auf „Farbverbesserung”. GIMP verbessert das Bild nun von selbst, im unteren rechten Bereich kann man zudem einen Vorher/Nachher-Vergleich machen. Die Manuelle-Alternative ist effektiver, da man individuell und präzise gewünschte Ergebnisse erhält. Folgenden Optionen wären möglich um die Farbigkeit zu verbessern: dazu wählt man den Menüpunkt „Kontrast/Helligkeit” unter „Farben” an, folgende Fenster erscheinen: Helligkeit/Kontrast, Farbton/Farbsättigung, hier gilt weniger ist mehr. 

Tipp:  Je mehr ein Bild über Schwarz und Weiß verfügt,  viele helle und dunkle Stellen besitzt, desto  kontrastreicher ist es. Wenn es viele Töne zwischen Schwarz und Weiß aufweist, ist das Bild eher dem mittleren Kontrast zuzuordnen. Bilder mit viel Licht zum Beispiel tendieren eher dazu, als zu "hell'' wahrgenommen zu werden, deswegen sollte man dort den Kontrast reduzieren. Hier gilt auch der Satz: Einfach ausprobieren!

Das Zuschneiden von Bildern ist bei GIMP relativ intuitiv. Dazu wählt man das Skalpell-Werkzeug an. Weiß man gerade nicht, welches Werkzeug man benutzt, kann man einfach mit dem Mauszeiger über die Icons wandern, die genaue Bezeichnung wird dann angezeigt. Nun beginnt man in einer Ecke des Bildes, indem man die Maustaste gedrückt hält. Jetzt kann man mit dem Mauszeiger  einen Bereich auswählen, der übernommen werden soll.

Die Größe kann auch verändert werden, dazu die Linien oder Ecken des ausgewählten Bereichs mit gedrückter Maustaste an die richtige Position schieben. Wenn der richtige Bereich ausgewählt ist, mit einem Doppelklick der Maus im Bereich der Auswahl festlegen, das Bild ist ausgeschnitten.

Inkscape – kostenlose Konkurrenz 

Quelle: Inkscape

Logo-Design, Infografiken oder technische Illustrationen entwerfen, das bietet die Open-Source-Software „Inkscape“. Das Zeichentool ist mittlerweile durch einige Updates eine echte Alternative zu teuren kommerziellen Anbietern wie Adobe Illustrator oder InDesign geworden. Inkscape verfügt über alle wichtigen Kreativ-Werkzeuge, um Vektorobjekte und Rasterelemente  zu erstellen und zu bearbeiten. Sie ist für Einsteiger sowie für erfahrene Könner geeignet. Neben üblichen Formaten wie JPEG, PNG und TIFF-Formaten sind auch PostScript, EPS, EMF-Formate importierbar. Das klassische Vektorgrafikformat SVG (Scalable-Vector-Graphics) lässt sich problemlos laden. Fertige Zeichnungen können unter anderem als JPG, TIF, PNG gespeichert werden. Das Programm ist für alle aktuellen Betriebssysteme vorhanden.

Vektorgrafik erstellen und bearbeiten

Das Programm bietet eine große Palette an  Werkzeugen, neben Rechtecken, Quadraten, Kreisen und vielem mehr sind auch 3D-Boxen, Freihandzeichnungen oder Kalligraphie schreiben möglich. Bekannte Tools wie aus dem  klassischen Windows-Programm Paint, wie der Farbeimer, die Sprühdose  oder die Farbpipette fehlen ebenso wenig. Vektorobjekte lassen sich im Gegensatz zu Rasterobjekten über verschiedene Knotenpunkte nach Wunsch biegen, verformen, drehen, verschieben, in der Größe ändern, kombinieren, klonen, vereinigen, zerlegen. Auch die eigenen Unterschrift als Vektor zu transformieren ist für die alltägliche Arbeit sehr nützlich, dazu gibt es mittlerweile sehr gute Tutorials, eines dazu findet ihr hier.

Tipp: Grundsätzlich helfen Ebenen, um verschiedene Vektoren zu bearbeiten. Beim  grafischen Arbeiten ist dies sogar unerlässlich, im Prinzip sind Ebenen transparente Ordner, die Bildmaterial enthalten. Wird die Struktur der Ordner geändert, ändert sich auch die Reihenfolge der Elemente im Bildmaterial, kurz gesagt dient es der Übersichtlichkeit und Effizienz. Bei Inkscape sind die Ebenen an der rechten Seite des Formates angeordnet, hier lassen sich diese durch einen Rechtsklick auf „Ebene” und dann durch den Reiter „neue Ebene erstellen” , mehrere Arbeitsebenen erstellen.

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LibreOffice Draw – Grafik-Projekte umsetzen

Quelle: LibreOffice

LibreOffice enthält neben klassischen Anwendungen für den Büroalltag das Grafikprogramm Draw. Das Programm ist für Nutzer:innen geeignet, die grundlegende Funktionen für die Bildbearbeitung benötigen, aber auch für  Anwendern:innen, die präzise und aufwendige Änderungen am Bild vornehmen möchten. Neue Bilder erstellen und illustrieren ist genauso möglich wie der Vorteil, dass die Funktionen innerhalb des Programms kostenlos verfügbar sind. Draw bietet ein großes Angebot, das von Gestaltung, Bildbearbeitung und technischer Zeichnung reicht. Es  bedient damit praktisch alle grafischen Aufgaben, die Lehrer:innen benötigen. Draw ist eher puristisch aufgebaut und bietet  nicht alle Fähigkeiten wie GIMP oder Inkscape. LibreOffice ist ein umfassendes Softwarepaket, die Programme können nicht einzeln heruntergeladen werden. Um Draw nutzen zu können, benötigt man zunächst die ganze LibreOffice-Programmsammlung, um das Grafikprogramm auszuführen.  Von der Bedienbarkeit ist Draw wie andere Textprogramme aufgebaut –  einfach und zweckmäßig. Die neueste Version ist für alle Betriebssysteme wie Linux, Windows und macOS auf der aktuellen Webseite hier zu finden.

Wo findet man kostenlose Vorlagen und Layouts? 

Eine erste Institution ist der Online-Dienst Canva. Ein Basiskonto ist kostenlos und bietet über 250.000 Vorlagen für Arbeitsblätterund Lernvorlagen. Dazu kommen noch unzählige Grafiken und Fotos, die bei einem kostenlosen Account enthalten sind. Zudem bietet das Basis-Konto bei Canva 5 Gigabyte Cloud Speicherplatz, um seine Vorlagen beliebig zu speichern und wiederzufinden. Alternativen zu Canva sind: Adobe Spark, Visme, Design Wizard, Snappa, Crello.

Für aktuelle und kostenlose Fotos gibt es die Seiten: Unsplash, StockSnap, Flickr, Pexels, Gratisography. Diese sind im Grundsatz alle kostenlos, jedoch gilt lizenzfrei heißt nicht urheberrechtsfrei, dies ist unbedingt  zu beachten. Denn die Nutzungslizenz bedeutet, dass das Bild zwar weiterbearbeitet werden darf, jedoch nicht bedeutet, dass die Nutzung kostenlos bleibt. Hier sollte man auf die CC0-Lizenz achten, genauere Erklärung zum Thema findet ihr hier. 

Digitale Tools
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Die Digitalisierung hat uns längst erreicht, das haben auch die Schulen bemerkt. Videoplattformen haben gerade in Zeiten von Corona einen großen Nutzen erfüllt. Wo direkter Kontakt und eine mündliche Kommunikation tabu waren, haben uns die Bildschirme gerettet, denn sie ermöglichten uns eine gute Alternative, um den Stoff für Schüler:innen zu visualisieren und anschaulich zu gestalten. Aber auch heute noch bieten die verschiedenen Plattformen eine gute Möglichkeit, flexibel und effizient zu arbeiten. Welche wir empfehlen euch in diesem Artikel der "Digitale Tools" Reihe, welche Plattformen wir gut finden und wie ihr diese nutzen könnt.

Mundo

Mundo ist ein frei zugängliches Medienportal für Lehrende, Lernende und Erziehungsberechtigte, um diese in ihrer täglichen Arbeit zur Seite zu stehen.Umgesetzt wird Mundo durch das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gGmbH, welches das Medieninstitut der einzelnen Länder ist. Mundo sucht für Nutzer:innen nach frei verfügbaren digitalen Medien im Netz und prüft diese anhand bestimmter Bildungsstandards für den Einsatz im Unterricht. Mundo setzt dabei auf zentrale Auffindbarkeit von qualitativ geprüften, lizenzrechtlichen und rechtssicheren Inhalten für das Lehren und Lernen. Seit Mai 2022 ist es möglich, dass registrierte Nutzer:innen eigene Materialien einreichen, um diese anderen Lehrenden zur Verfügung zu stellen. Vorab werden diese durch die Mundo Produktion geprüft und dann erst freigegeben. 

Dabei stehen den Nutzer:innen die vorgestellten Inhalte stets zur Verfügung. Neben dem vorhandenen Material wird Mundo immer weiter ausgebaut und weiterentwickelt. Mundo selbst gibt an, dass es bald sogar möglich sein soll, eigene, individuell erstellte Materialien einzureichen. Neben lehrreichen Videos findet man auf Mundo auch zahlreiche Audiodateien oder Handbücher. 

Flipgrid

Flipgrid ist eine interaktive Videoplattform für euren Unterricht. Diese Plattform ermöglicht es Lehrenden, Videoantworten aus der Klasse zu erhalten, nachdem sie ihren Schüler:innen multimediale und interaktive Aufgaben gestellt haben. Patrick Brauweiler, ehemaliger Lehrer eines Gymnasiums für Fremdsprachen, ist Gründer der Videoplattform. Gerade während der Corona Zeit und den dadurch bedingten Schulschließungen waren die Flipgrid-Videos eine “super Möglichkeit, um die Mündlichkeit in den Fremdsprachenunterricht zu bringen und um etwas Nähe durch das Bild und den Ton aufzubauen”, so Brauweiler. Die kurzen Videobotschaften von Schüler:innen können kreativ mit Filtern oder Stickern bearbeitet werden, ähnlich zu den sozialen Medien wie Instagram, Snapchat oder TikTok. So kommt es zu einer Interaktion im Videoformat. 

Doch wie wendet man die kurzen Videos gezielt zum Lernen an? Für Brauweiler seien die Videos gut geeignet, um Fremdsprachen zu lernen. Je nach Niveaustufe würde er den Schüler:innen beispielsweise die Aufgabe geben, ein kurzes Vorstellungsvideo zu erstellen, oder einen Text in der jeweiligen Fremdsprache vorzutragen. Bei den höheren Klassenstufen könne es auch mal zu einem politischen Talk oder einem Daily-Vlog aus der Sicht einer Romanfigur werden, erläutert Brauweiler.

YouTube

YouTube bietet eine große Plattform, wenn es darum geht, Lehrende und Lernende mit zahlreichen Lernvideos und Tutorials zu versorgen. YouTube Videos kann jeder erstellen, der über einen Account verfügt. YouTube gibt es schon seit 2006, weshalb mittlerweile auch viele, sehr bekannte YouTube Kanäle etabliert sind, die sich seit ihrem Start eine große Reichweite aufgebaut haben und monatlich viele Klicks von Wissbegierigen generieren, wenn es um das Lernen und Verstehen in den unterschiedlichsten Fächern geht. Einige Kanäle zu den Themen Mathematik, Politik und Biologie haben wir euch schon in unserer YouTube-Reihe vorgestellt, weitere werden folgen. YouTube Videos lassen sich auf verschiedene Arten für den Unterricht verwenden, sowohl für Lehrende als auch Lernende. Einige interessante Kanäle für Lehrer:innen findest du auch bei uns. Lehrende können die Videos gezielt verwenden, um den Unterrichtsstoff vor einer Stunde zu wiederholen, oder nach einer Stunde als Hausaufgabe aufgeben, um diesen zu vertiefen. YouTube Videos sind kostenlos und können daher immer wieder aufgerufen und pausiert werden. Dies ist gerade für Schüler:innen wichtig, sie können in ihrem eigenen Tempo lernen und sich die Videos bei Bedarf mehrfach ansehen. Ebenso haben sie die Möglichkeit, sich über Inhalte auszutauschen und gemeinsam mit Mitschüler:innen Lösungen zu finden, oder unverständliche Punkte in der nächsten Stunde anzusprechen. YouTube-Videos ersetzen keinen Unterricht, sind aber sowohl für Schüler:innen, als auch für Lehrende eine große Unterstützung. Weitere Tipps zu “Wie nutze ich Youtube Videos im Unterricht” findest du in unserem Artikel

Videoplattformen erleichtern Lehrenden und Lernenden das Schulleben und ermöglichen einen flexiblen Austausch, Möglichkeiten zum Lernen, und das ganz ohne ein persönliches Treffen. Gerade zu Zeiten von Corona hat man diese Möglichkeiten des Austausches besonders geschätzt, aber auch heute noch lassen sich Videos gut im Unterricht einbringen.

Habt ihr schon mal Videoplattformen im Unterricht genutzt? Wie ist eure Erfahrung? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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Rechtspopulistische Parteien haben in den vergangenen Jahren in der Gesellschaft in Deutschland an Einfluss gewonnen. Ein aktuelles Beispiel veranschaulicht, wie gefährlich ideologische Einflussnahme enden kann, Reichsbürger und moderne Rechte versuchen immer wieder die verfassungsmäßige Ordnung in Deutschland abzusetzen und schrecken mittlerweile auch vor massiver Gewalt nicht mehr zurück, wie der aktuell Artikel der Tagesschau zeigt. Radikale Rechte befeuern antidemokratische und rassistische Ideologien, missachten Fakten und verbreiten Verschwörungstheorien, um den politischen Diskurs zu verdrehen. Krisensituationen wie die Corona-Pandemie oder die Herausforderungen einer Klimakrise werden bewusst  instrumentalisiert und vereinnahmt.

Die Begriffe „Volk“ und „Elite“ werden in Gegenüberstellungen von Rechtspopulisten als exklusive Anti-Establishment-Haltung vertreten, um sich von anderen Parteien abzugrenzen. Das „Volk“ versteht sich, in der Realität von Rechtspopulisten, als ausgegrenzte und auserwählte Minderheit, dieser Minderheit steht eine abgehobene Elite in Politik, Medien und Justiz  gegenüber. Häufig geht es Rechtspopulisten nicht um die reale Ausgrenzung, die sie selbst meist nicht erleben, sondern um die Angst vor Verlust. Schon seit Langem werden Nationalsozialismus und seine Folgen im Unterricht kritisch thematisiert, die Aufarbeitung der NS-Zeit ist fest in den Bildungsplänen verankert. 

Die Aufklärung über Extremismus in Geschichte und Gegenwart ist in unserer demokratischen Gesellschaft gerade in Zeiten von Krisen, Konflikten, Flucht und Unsicherheit, wie wir sie gegenwärtig erleben, wichtig, um Schüler:innen mit den Gefahren und Risiken, die sich daraus ergeben, zu konfrontieren. Besonders junge Erwachsene sind empfänglich für extremistische Gruppen, die sie scheinbar auffangen, ihnen Sicherheit und Stabilität geben oder eine Art von Familie bieten. Werte wie Toleranz, Selbstbestimmung und Freiheit, gesicherte Grundrechte und das Leben in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sollten Schüler:innen ständig vor Augen gehalten werden. Ihnen sollte bewusst sein, dass diese Werte in unserer heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr sind, weder in der Schule noch im Alltag und diese verteidigt werden müssen. 

Die Bildungspläne sehen für die Fächer Gemeinschaftskunde, Gesellschaftslehre und Sozialkunde vor, den Schüler:innen Kompetenzen im Bereich des politischen Willensbildungsprozesses sowie demokratische Prozesse in der Gesellschaft zu vermitteln. Mögliche Warnsignale zu verstehen und zu erkennen, beispielsweise politischen Extremismus, die Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, Stereotypen oder ideologischen Dogmatismus. Die Schüler:innen sollen dabei  Kompetenzbereiche in den Bereichen Empathie, Toleranz und reflektierter und verantwortlicher Lebensführung erhalten. Doch wie kann Empathie durch Arbeitsblätter vermittelt werden? Durch die Einbeziehung von digitalen Tools wie Apps im analogen Unterricht können in der Vermittlung Brücken zwischen Schulalltag und digitaler Lebenswelt der Schüler:innen geschaffen werden. Zum Beispiel Twitter-Kommentare von User:innen nutzen und zeitgeschichtliche Ereignisse diskutieren, eine demokratische Streitkultur im Unterricht schaffen. Aktuelle Zusammenhänge zu realen Ereignissen können dabei helfen, Themen wie den Ukraine Krieg oder die vergangene italienische Parlamentswahl, in der die post-faschistische Partei Fratelli d’Italia („Brüder Italiens“) unter Giorgia Meloni gewonnen hatte, tiefgreifender im Unterricht mit den Schüler:innen zu analysieren und Parallelen zu Unterrichtsthemen herzustellen.

Projekte und  Apps als Intervention gegen Rechts? 

Arbeitsaufgaben in der didaktischen Vermittlung können die Erarbeitung eines Plakates, von Flugblättern, Broschüren, Zeitschriften, Webseiten oder eines Blogs sein, um den Unterricht aufzulockern. Gerade durch die voranschreitende Digitalisierung verlegen sich aktuelle politische und gesellschaftliche Debatten in den digitalen Raum. Bestimmte Apps können zusätzlich im Unterricht unterstützen, Themen wie Rechtsextremismus und Nationalsozialismus durch multimediale Inhalte lebendiger im Klassenraum zu vermitteln. Ein Beispiel hierfür ist das Spiel „Hidden Codes", (iOS/Android) das für den Einsatz im Unterricht konzipiert wurde. Es ist als App entwickelt worden und kann auf dem Smartphone gespielt werden. In einem simulierten sozialen Netzwerk setzen sich die Schüler:innen mit dem Thema rechte und islamistische Radikalisierung auseinander. Die Schüler:innen lösen in einer Episode-Reihe verschiedene Fälle, indem sie mit realitätsnahen Charakteren chatten, deren Profile durchstöbern und auf Posts und Kommentare anderer Nutzer:innen reagieren. Geeignet ist die App für Jugendliche ab 14 Jahren. Auf Anfrage bei der Bildungsstätte Anne Frank e.V. erhalten Lehrkräfte Zugang zur App sowie Begleitmaterialien. Außerdem bietet die Bildungsstätte begleitende Schulungen für Pädagog:innen zu Themen wie Radikalisierung, Rassismus und Antisemitismus. Auch die App „Stand-Up” (iOS/Android) soll Schüler:innen helfen, gegen Populismus zu argumentieren.  Themen wie Verschwörungsideologien, Fake News, Gewalt Metaphern oder Hate Speech halten dabei schon länger in den Smartphones von Schüler:innen Einzug. Die App soll dabei Jugendliche ab 14 Jahren unterstützen, auf populistische Aussagen durch einen demokratischen und wertschätzenden Dialog reagieren zu können. Thematisch behandelt die App neben verschwörungsideologischen und rassistischen Inhalten auch Antisemitismus, Antiziganismus, Homophobie sowie Ausländerfeindlichkeit. Zusätzlich erhalten die Schüler:innen Hintergrundinformationen und allgemeine Hinweise zur deeskalierenden Gesprächsführung. Initiativen wie die  Schule ohne Rassismus Schule mit Courage setzen  sich seit über 25 Jahren mit zahlreichen Projekten und Hilfestellungen für ein offenes und tolerantes Schulbild ein. Bevor eine Schule dabei zu einer Schule mit Courage wird, stimmen die Schüler:innen selbstverpflichtend dafür sich gegen Diskriminierung und Rassismus einzusetzen. Dabei müssen mindestens 70 Prozent der gesamten Schülerschaft zugestimmt haben. Das Projekt ist an die Bedingung der Selbstverpflichtung geknüpft, das heißt, die Schüler:innen setzen sich selbständig mit ihrer Schulkultur auseinander. Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes zusammen mit dem Cornelsen Verlag setzt sich mit dem Praxisprojekt „fair@school - Schulen gegen Diskriminierung“ für ein demokratisches Zusammenleben ein. Demokratische Einzelprojekte, die kontinuierlich an Schulen durchgeführt werden, können Schüler:innen helfen, ihre Selbstwirksamkeit zu erkennen und  das Schulbild aktiv mitzugestalten. 

Politikunterricht kann dabei nicht nur digitaler, sondern lebendiger gestaltet werden. Das praktische Lernen etabliert dabei ein neues Verständnis von Lernprozessen in den Schulen,  die aktive Auseinandersetzungen mit aktuellen Debatten aus dem Lebensalltag der Schüler:innen fördern kann. Die Institution Schule kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten, um Jugendlichen ein demokratisches und  tolerantes Zusammenleben zu vermitteln. Einen Ort der Möglichkeiten zur Mitbestimmung und Partizipation. 

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Die verschiedenen Angebote an Apps sind über die Jahre immer multimedialer geworden. Mittlerweile gibt es auch für die Grundschule ein breites Angebot von Apps mit reinem Unterhaltungswert, Geschicklichkeitsspiele, animierte Bilderbücher, digitale Malbücher bis hin zu speziellen Lern-Apps. Doch welche der Apps lassen sich in der Vermittlung sinnvoll einsetzen – Infos, Tipps und konkrete Empfehlungen geben wir euch in diesem Artikel.

Was sollte man bei Apps und Lernprogrammen für Kinder grundsätzlich beachten?

Die App sollte sich sinnvoll in den Lebensalltag der Kinder einbinden lassen, kindliche Bezüge, der Inhalt, Umfang von Information bei der Vermittlung, Spieldauer und Bedienfreundlichkeit sollten auf den individuellen Entwicklungsstand von Kindern angepasst sein. Animationen oder Bilder sollten sinnvoll und qualitativ eingesetzt werden und nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Bei Kindern, die noch nicht richtig lesen oder schreiben können, ist die Verwendung von Erzählstimmen oder sprachgestützten Anleitungen wichtiger Bestandteil, damit diese eigenständige Erfahrungen mit einzelnen Programmen machen. Im folgenden Artikel stellen wir euch eine aktuelle Auswahl vor:

Energie Wimmelapp – Energie ist überall 

Quelle: Energie-Wimmelapp

Viele Kinder beschäftigen sich in ihrem Schulalltag mit einer grundsätzlichen Frage: Wie funktioniert das? Wieso, weshalb, warum? Diesen Fragen stellt sich auch die App  der Stiftung Haus der kleinen Forscher. Die “Energie Wimmelapp” (iOS/Android) geht durch Fragestellungen, Informationen und Experimenten mit verbundenen Lebensbezügen verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen durch Wimmel-Szenen nach. Die Schüler werden zu Entdecker:innen und Forscher:innen. Die App enthält insgesamt sechs interaktive Wimmelbild-Szenen mit den Bereichen Schule, Stadt und Land. Dazu kommen fünfzehn sogenannte Pop-up-Fenster mit weiterführenden Fragestellungen und Anregung sowie einzelne Lernspiele und kleinere Filme. Dank der Fragestellungen in der App, entstehen immer wieder unterschiedliche Gesprächsanlässe, die im Unterricht zum Ideenaustausch oder zum Philosophieren genutzt werden könnten. Hinter manchen Infoboxen verbergen sich auch Versuchsanleitungen, Videos oder Experimente, die ergänzend eingebunden werden können. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge werden im Lernkontext spielerisch vermittelt. Verknüpfungen zwischen digitalem und analogem Lernen lassen sich vor allem durch die Integration der vielfältigen Szenen der Kurzfilme und Forschungsaufträge in unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten in andere Unterrichtsfächer gut fortführen. Durch ein komplett didaktisch aufgearbeitetes Konzept, zur Nutzung im Unterricht, lässt sich die App auch als Einzelnutzung oder im Eltern-Kind-Gespräch weiterempfehlen. Die App wird dabei komplett kostenlos und ohne Werbung angeboten und lässt sich auch als Web-Version nutzen.

Multimediale Bücher erstellen mit Book Creator

Quelle: Book Creator

Mit Book Creator (iOS/Android) kann man multimediale bzw. interaktive Bücher intuitiv und einfach erstellen. Beispielsweise können Audiodateien, Videos oder Links unkompliziert einem Buch hinzugefügt und abgespielt werden. Die benutzerfreundliche und intuitive Erstellung von solchen Büchern ist sowohl für Lehrer:innen als auch für Schüler:innen interessant und unkompliziert. Grundsätzlich könnte man die App in unterschiedlichen Bereichen einbinden. Die Book Creator App ist als browserbasierte Online-Version oder eigenständige App für das Smartphone oder Tablet verfügbar. Interessant dabei ist, dass bei der Online-Version Schüler:innen auch ohne die dazugehörige Installation der App Zugriff auf Bücher mittels der Freigabe der Lehrkraft bekommen können, ohne dass sie sich mit einer Mail-Adresse registrieren müssen. Die Lehrkraft muss sich lediglich bei Book Creator kostenlos anmelden, dies geschieht entweder über den Browser oder die App. Die Schüler:innen erhalten dabei  Zugriff durch einen QR-Code oder Link, den die Lehrer:in erstellt. Multimediale Bücher zu erstellen ist dabei relativ einfach. Wenn man sich bei Book Creator eingeloggt hat, gelangt man auf das Startmenü, von dort erhält man Zugang zu seiner persönlichen Bibliotheken . Die Bibliothek dient als Speicherort für verschiedene Bücher. Bearbeitete Bücher werden automatisch in einer eigenen “Library” gespeichert und lassen sich von dort aus wieder abrufen. Jedes gespeicherte Buch erhält einen privaten Link der sich beliebig aktivieren oder deaktivieren lässt, mit diesem kann jeder auf das Buch zugreifen und es lesen. Die kostenpflichtige Variante von Book Creator bietet  sowohl eine größere Auswahl von digitalen Büchern als auch mehr Speicherplatz. Die kostenlose Version verfügt über eine Bibliothek mit 40 verfügbaren Büchern.

Quizlet  – digitale Lernsets und Karteikarten

Quelle: Quizlet

Mit Quizlet (iOS/Android) können Lehrer:innen digitale Lernsets und Karteikarten mit wenig Aufwand ganz einfach erstellen. Nach der kostenlosen Registrierung auf der Website lassen sich in der kostenlosen Version bis zu acht Kurse anlegen. Die Datenbank enthält dabei eine Vielzahl von frei zugänglichen  Lernsets, die nach Themenbereichen oder Kapiteln von Benutzern angelegt wurden. Die Schüler:innen können üben, sich selbst testen und verschiedene lustige Lernspiele spielen. So lassen sich durch einfaches Wiederholen Vokabeln, Fakten und Begriffe einfacher üben und festigen. Zudem gibt es die Möglichkeit Quizlet Live-Spiele im Unterricht zu veranstalten, um zum Beispiel einen klassischen Vokabeltest zu ersetzen und zum anderen die Schüler:innen für den Unterricht zu begeistern. Gut geeignet ist die Anwendung für den Fremdsprachenunterricht, da sowohl die Rechtschreibung als auch die Aussprache eines Wortes geübt werden. Quizlet lässt sich fächerübergreifend nutzen, beispielsweise im Geschichts-, Biologie- oder Deutschunterricht, also überall dort, wo Fakten und Begriffe gelernt werden müssen. Grundvoraussetzung um Quizlet effektiv im Unterricht zu nutzen ist, dass die Schüler:innen vorher grundlegende Medienkompetenzen besitzen und schnell und flüssig lesen können, empfohlen eher ab der dritten Klassenstufe. Der webbasierte Dienst ist dabei kostenlos, erst wenn man existierende Karten kopieren oder verändern möchte, benötigt man ein Konto. Zusätzliche Dienste sind dann nur gegen Geld zu erhalten. Eine Anleitung und erste Schritt, wie man Quizlet im Unterricht nutzen kann, ist hier zu finden.

Welche Apps verwendet ihr für eure Grundschüler im Unterricht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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Frau Miller, seit 10 Jahren Lehrerin, sitzt an ihrem Schreibtisch. Die Ferien neigen sich dem Ende zu und sie beginnt mit den Unterrichtsvorbereitungen. Sie freut sich auf Ihre Schüler und Schülerinnen. Während des Planens spürt sie eine gewisse Unzufriedenheit. Sie hätte gern neue Impulse für Ihren Unterricht. Daher beginnt sie zu recherchieren und stößt dabei auf die Website Lehrer-Online.de.

Lehrer-Online.de ist das führende redaktionell betreute Material- und Service-Portal für Lehrkräfte aller Schulformen und -stufen. Seit 1998 finden Lehrkräfte hier qualitativ hochwertiges und pädagogisch geprüftes Unterrichtsmaterial, das frei und rechtssicher im Unterricht verwendet werden kann. 

Wie ist die Seite aufgebaut?

Auf der Startseite im Kopfbereich befindet sich die Navigation: Fächer, Themen, Services, Vorteile & Preise, Blog und Shop. Hier findet ihr klar strukturiert die einzelnen Inhalte und Angebote von Lehrer-Online. Im Content Bereich, dem Hauptteil der Homepage, werden unter anderem aktuelle Materialien, Tipps für den Unterricht und Nachrichten aus der Bildungswelt publiziert. Ebenso erfahren wir, wer für Lehrer-Online.de arbeitet und warum sowie Rezensionen der Nutzer. Darunter befindet sich der Footer. Im Footer erwarten die Besucher:innen noch mal die Auflistung aller Unterrichtsfächer sowie unter anderem die Links zum Impressum, zur Kontaktseite und zu den Partnern der Website.

Welche Möglichkeiten bietet Lehrer-Online.de?

Es gibt drei Registrierungsoptionen, im zahlenden Bereich haben die Nutzer:innen Zugriff auf das vollumfängliche Angebot. Lehrpersonen haben hier nicht nur die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen, sondern auch konkrete methodische Vorgehensweisen inklusive der dazugehörigen Unterrichtsmaterialien zu finden. Ihr könnt euch zu allen Unterrichtsfächern, Schulformen sowie zu gesellschaftspolitischen oder kulturellen Themen informieren und für euren Unterricht das Zutreffende verwenden. Im Shop können weitere Unterrichtsmaterialien erworben werden.

Hervorzuheben sind auch die Blogs, ein Unterhaltungssektor mit Mehrwert. Der Blog von Grundschullehrer “Herr Klafki” unterhält mit lustigen Anekdoten aus dem Schulalltag des Lehrers. Einige Texte regen zum Innehalten und zum Austausch an. Die Geschichte über seinen ersten Schultag nach den Ferien ist ein Beispiel, wie man mit Humor und Witz den Neustart betrachten kann und warum man am ersten Tag lieber keine neuen Schuhe anziehen sollte.

In dem Blog “Digitale Schule” wird von verschiedenen Autor:innen in diversen Formaten wie Interviews, Fachartikel, Podcasts oder Erfahrungsberichten über die Entwicklung des Digitalisierungsprozesses in der Schullandschaft aufgeklärt und informiert. Der Blogbeitrag von Dr. Peter Kührt handelt unter anderem von der erfolgreichen Zusammenarbeit verschiedener Auszubildenden aus unterschiedlichen Unternehmen. In zahlreichen Projekten zum Thema “Wirtschaft und Finanzen” experimentierten die Teilnehmer und stellen den Jugendlichen in Deutschland inzwischen eine ganze Reihe von erprobten Erklärvideos und digitalen Selbstlernmodulen zur Verfügung. 

Anna ́s Blog “Mein Referendariat, mein Weg zur Lehrerin.” beschreibt das Jahr der Referendarin mit allen Höhen und Tiefen, die diese spannende und lehrreiche Zeit zu bieten hat. Sie thematisiert ihre “Ref-Müdigkeit”, lässt uns daran teilhaben, wie es zu Beginn der Pandemie war und wie es nun ist, endlich “echte Lehrerin” zu sein. Als Leser:in des Blogs ist man beinahe live dabei und fiebert mit.

Was macht Lehrer-Online.de besonders?

Die Homepage hat bereits eine längere Geschichte und konnte sich dem Wandel stetig anpassen und Vorreiter des digitalen Lernens werden. Das bedeutet, dass ein enormer Erfahrungsschatz vorhanden ist. Dies macht die Inhalte qualitativ und quantitativ hochwertig. Die Vielfältigkeit, Aktualität, die Möglichkeit, sich auszutauschen, selbst Akteur zu werden oder sich durch Blogbeiträge zum Beispiel verstanden und gesehen zu fühlen, macht Lehrer-Online.de so besonders.

Frau Miller geht es genauso. Sie wird einige Ideen übernehmen und ihren Unterricht mit Hilfe von Lehrer-Online.de aktueller und mit frischer Energie gestalten. Mit einem Schmunzeln im Gesicht, in Gedanken noch bei Herrn Klafki´s erstem Schultag, schreitet sie frohen Mutes ihrem ersten Arbeitstag entgegen.

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YouTube ist heute eine der beliebtesten Internetseiten der Welt. In Deutschland landete die Plattform 2021 mit fast 360 Millionen Besuchern auf dem zweiten Platz der meistbesuchten Webseiten. Neben Entertainment, Musik, Sport und vielem mehr findet man dort auch unzählige Lehrvideos. Diese sind geeignet für Schüler:innen, Lehrer:innen und Menschen, die sich einfach weiterbilden wollen. Wir stellen euch in den nächsten Wochen YouTube-Kanäle zu unterschiedlichen Fächern vor, die ihr gezielt im Unterricht einsetzen könnt. Heute starten wir mit Politik.

MrWissen2go

Der Kanal “MrWissen2go” wird von dem deutschen Journalist, Moderator und Autor Mirko Drotschmann betrieben. Mit 1,96 Millionen Abonnenten ist er einer der beliebtesten YouTube Info-Kanäle im deutschsprachigen Raum. 

Der Kanal ist ein Teil des Online-Medienangebots funk von ARD und ZDF. In den Videos werden unter anderem politische Situationen verschiedener Länder aufgezeigt, deutsche und internationale Wahlen erklärt, wichtige Politiker vorgestellt und internationale Konflikte anschaulich dargestellt. Es handelt sich um vergleichsweise kurze Videos, die meisten haben eine Länge von zehn bis 15 Minuten. Neben den knapp 100 Videos zum Thema “Politische Themen erklärt” und anderen politischen Videos, gibt es auf dem Kanal auch zahlreiche Clips zu anderen, für Schüler:innen relevanten Themen wie zum Beispiel Geschichte, Allgemeinwissen und Religion. 

DIE DA OBEN

Der Kanal “DIE DA OBEN” wird ebenfalls vom öffentlich-rechtlichen funk-Team produziert . Die Moderatoren Jan Schipmann und Aline Abboud informieren über die neuesten Geschehnisse aus dem politischen Berlin. In den Videos dieses Kanals geht es fast ausschließlich um nationale Probleme, die politische Lage Deutschlands, einzelne Politiker oder gesellschaftliche Themen. Die Länge der Videos ist sehr unterschiedlich, von knapp zweiminütigen Kurzclips bis hin zu  50 Minuten ist fast alles dabei.

EinfachSchule

EinfachSchule” ist ein Kanal der sich auf Schüler:innen der Klassen fünf bis zwölf spezialisiert hat. Neben anderen Schulfächern wie Mathematik, Biologie und Deutsch wird auch eine große Auswahl an Videos über Politik angeboten. In relativ kurzen Videos, die meistens zwischen drei und zehn Minuten dauern, wird Basiswissen der Politik einfach erklärt. Besonders hilfreich sind beispielsweise die Videos zum Thema Brexit oder zum Prinzip der Wahlmänner in den USA. Zudem werden speziell Themen der deutschen Politik, zum Beispiel die Bundestagswahl, der Gesetzgebungsprozess oder Verfassungsorgane, genauer erläutert.

Bundeszentrale für politische Bildung / bpb

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung hat einen eigenen YouTube-Kanal

Bei den Videos handelt es sich nicht um klassische Erklärvideos wie bei den anderen Kanälen. Hier werden häufig Interviews und Gesprächsrunden zu aktuellen Themen gepostet, in denen unterschiedliche Meinungen vertreten und diskutiert werden. Die Videos haben unterschiedliche Längen, von zehn Minuten bis zwei Stunden ist fast alles dabei. 

Zudem wird auch eine große Auswahl an Podcasts bereitgestellt, wie zum Beispiel aus dem Magazin APuZ ( “Aus Politik und Zeitgeschichte”). Die Folgen dauern in der Regel eine halbe Stunde und behandeln Themen wie Kinder und Politik, Verschwörungstheorien oder den Zustand der Demokratie

YouTube ist nicht ohne Grund eine sehr beliebte Plattform, auch im Bereich des Lehrens und Lernens. Die Webseite ist kostenlos, einfach und ohne Anmeldung bedienbar und die Auswahl zu fast jedem Thema ist riesig. Da das Fach Politik im Unterricht schnell theoretisch und trocken wirken kann und dadurch oft nicht leicht verständlich ist, sind Erklärvideos, wie von den vorgestellten Kanälen, eine sinnvolle Ergänzung des Unterrichts. Sie können dabei helfen, dass Schüler:innen ein Thema besser verstehen und sich dadurch aktiver am Unterricht beteiligen.

Nutzt ihr den ein oder anderen Kanal aus unserer Liste vielleicht schon regelmäßig  im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

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Die kalte und dunkle Jahreszeit bietet einen Freifahrtschein, um viel Aktivitäten nach drinnen zu verlegen, so wie das Podcast hören – egal ob Spotify, Deezer, Apple oder Google Podcast und Co. das Radio auf Knopfdruck ist durch das Smartphone in unserem Alltag immer dabei. Im Auto, Zug auf dem Weg zur Arbeit und wieder zurück, Podcasts bieten eine hohe Flexibilität, hat man gerade keine Zeit zum Weiterhören, kann man seine Lieblingsfolge einfach pausieren und zum Beispiel später Zuhause auf der Couch genießen. Die Grenzen und Themengebiete sind fließend und bieten spannende Angebote für Lehrpersonen. In diesem Artikel haben wir in einige Podcasts genauer hineingehört und stellen euch diese vor. 

Campus & Karriere

Bildquelle: Deutschlandfunk

Das Format, welches durch den Deutschlandfunk betrieben wird, bietet kurze gebündelte Informationen aus beispielsweise der aktuellen bildungspolitischen Lage zur kulturellen Bildung, Hochschulalltag und Schulen in Deutschland oder Ausland. Der Podcast lässt dabei auch Expert:innen und Betroffene in kurzen Interviews zu Wort kommen. Die einzelnen Folgen werden bei unterschiedlichen Podcast-Plattformen gestaffelt angeboten oder in einzelnen Themen. Eine Folge hat eine Wiedergabedauer von knapp 25 Minuten.

Bildungsbuffet

Bildquelle: Bildungsbuffet

Wie sieht der Lehralltag, die Lehramtsausbildung oder das Lehramtsstudium aus – Welche Abläufe gibt es? Die beiden Moderator:innen Pia und Dominik, die selbst vor Herausforderungen ihres Referendariats an zwei Berliner Hochschulen stehen, stellen in ihrem Podcast das Berufsbild einer angehenden Lehrkraft vor. Sie reflektieren kritisch und humorvoll ihre eigenen Einblicke in die Komplexität des Schulalltags und ihre Aufgaben. In den maximal 45 minütigen Folgen werden unter anderem Gäste und Expert:innen aus dem Bildungswesen eingeladen. 

Hallo Kinder! Hallo Zukunft!

Bildquelle: Hallo Kinder! Hallo Zukunft!

Der Podcast richtet sich an Pädagog:innen, Lehrkräfte, Studierende und Auszubildende in diesen Bereichen, aber auch an Eltern. Der Hauptfokus der einzelnen Folgen liegt auf Personen, die mit Kindern arbeiten und versuchen, zugänglich für verschiedene Ideen und Anreize, Berührungspunkte im Bildungsbereich herzustellen. Die Podcaster:innen Benedikt Lang, Franziska Gebuhr, Patrick Niedhart und Jens Maxeiner sprechen über Themen, die über neue Lernformen und Formate im Schulalltag reichen oder den Umgang mit Werten beim Sport, der Familie, Toleranz im Alltag oder Demokratie. Der Podcast ist auf allen Plattformen wie Spotify, Deezer und anderen unter "Hallo Kinder! Hallo Zukunft!" verfügbar.

Lehrerbüro-Podcast 

Bildquelle: Lehrerbüro

Die größte Internet-Plattform Lehrerbüro für digitale Unterrichtsmaterialien und Lehrer-Fachinformationen unterstützen Lehrer:innen auch mit dem Format eines Podcasts. Das Angebot bietet Lehrpersonen kurze, schnelle Informationen und direkt anwendbare praktische Tipps zu allen wichtigen Themen rund um den Schulalltag und Beruf. Dabei sind die einzelnen Folgen prägnant und stichhaltig zusammengefasst, die Hördauer beträgt im Schnitt zehn bis fünf Minuten. Themen wie Entspannungsübungen bei Prüfungsstress oder das Erarbeiten von Klassenregeln gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen werden hier in praktischen Übungen erklärt. Das Format versteht sich als Ergänzung zu den unterschiedlichen Angeboten der Plattform selbst. Grundgedanke dahinter ist ein ganzheitliches Serviceangebot für Lehrkräfte, welches jederzeit und von überall abrufbar ist, um die Unterrichtsgestaltung – für alle wichtigen Lehrplanthemen sämtlicher Schulfächer - aufzubereiten. Hörbar ist der Podcast auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcast und SoundCloud.

Schulsprecher

Bildquelle: Schulsprecher

Die Moderatoren und Lehrer Christoph Herburg und Thomas Brandt geben in ihrem Podcast eine Einsicht über ihren Arbeitsalltag. Sie tauschen sich über Erfahrungen und Erlebnisse in der Schule aus. Die Erkenntnisse, pädagogischen Herausforderungen und Probleme, die in ihrem Unterricht auftreten, thematisieren sie in diesem Format. Beispielsweise die voranschreitende Digitalisierung und die verschiedenen Tools der digitalen Endgeräte, wie diese im Unterricht zum Einsatz kommen. Wie nutze ich ein IPad effektiv im Unterricht? Welche Kompetenzen brauchen Schüler:innen im digitalen Klassenzimmer? Diese und andere praktische und pädagogische Einblicke werden in den einstündigen Folgen diskutiert. Das Format  wird nur auf der Apple Podcast Plattform für das Smartphone angeboten.

Welchen Podcast könnt ihr noch empfehlen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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Die Folgen globaler Ereignisse, die unsere Lebenswelt nachhaltig verändern, sind naturgemäß auch im Schulunterricht in Deutschland spürbar. Generationsübergreifende Themen wie der Klimawandel, die Globalisierung oder der aktuelle Ukraine-Krieg werfen Fragen für Schüler:innen auf und beschäftigen sie auch im Alltag. Lehrpersonen sind „Fachleute für das Lernen“ (Kultusministerkonferenz) und neben gesetzlichen und formalen Rahmenbedingungen ist auch das Eigenengagement für eine gelingende Demokratiebildung in der Schule ausschlaggebend. Doch der aktuelle Schulunterricht richtet sich überwiegend auf die Vermittlung von Wissen. Klassische Unterrichtsfächer wie Englisch, Mathematik und Deutsch sind notwendige Kompetenzbereiche, um im späteren Berufsfeld vorbereitet zu sein. Die Lehrpläne werden häufig an der Lebenswirklichkeit der Schüler:innen vorbei geplant und höchstens in den  Pausenzeiten oder Fächern wie Ethik, Religion oder Sozialkunde berücksichtigt. 

Aus einer Analyse der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2018 zum Thema Demokratiebildung an Schulen, in denen die Sichtweise von Lehrkräften hierbei untersucht wurde, geht hervor, dass 60 Prozent der Lehrer:innen ihren Schüler:innen demokratische Kompetenzen vermitteln. Bei rund einem Drittel der Lehrkräfte (33,9 Prozent) werden sie in hohem Maße vermittelt. Die Lehrformate, die im Unterricht zur  Demokratiebildung eingesetzt werden, sind in der Relation gering, nur 41,3 Prozent geben an, diese auch einzusetzen. Menschenrechte und moralische Denkweisen sind im Unterricht stark vertreten, laut der Analyse haben das Verstehen ökonomischer Zusammenhänge, das Verstehen von Religionen, Möglichkeiten der politischen Teilhabe, Sexismus sowie Homo- und Transphobie unterdurchschnittliche Werte. Lehrer:innen sind gefordert, diesen Themen im Unterricht einen Raum zu geben und auf Fragen der Schüler:innen einzugehen.

Fragen wie: Warum lerne ich das eigentlich gerade? Brauche ich das für mein späteres Leben? Schüler:innen möchten sich auch mit den Lerninhalten identifizieren können und Zusammenhänge aus ihrem eigenen Leben außerhalb der Schule herstellen. Obwohl Kinder und Jugendliche ihr Schulumfeld gerne mitgestalten, kommen Themen wie Mitsprache oder demokratische Teilhabe zu kurz im Unterricht. Darum geht es nicht zu entscheiden, wo die nächste Klassenfahrt für die Schüler:innen hingeht oder welches Thema die Projektwoche haben soll, sondern um die Verbesserung des Unterrichts oder das Leitbild der Schule.

Dennoch gibt es vielfältige Konzepte, die es Schüler:innen ermöglichen, demokratische Mitsprache, Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Schule zu erleben. Demokratieförderung, das bedeutet auch, Einschränkungen sichtbar  zu machen und zu erklären. Denn sowohl Rede- als auch Streitkultur gehören zur Basis jeder demokratischen und vielfältigen Gesellschaft. Argumente glaubwürdig und präzise vermitteln zu können, erscheint dabei genauso wichtig wie das aufmerksame Zuhören und das aufeinander eingehen. Das kann z. B. im Unterricht geschehen, indem man am Anfang des Schuljahres mit den Schüler:innen den Lehrplan bespricht und die dort vorgegebenen Rahmenbedingungen und Lehrziele erklärt.  

Club-of-Rome-Schulen – Weltpolitik als Lehrauftrag?

Nach dem Motto „global denken, lokal handeln" rief im Jahr 2004 die Deutsche Gesellschaft des Club of Rome, gemeinsam mit Schulen aus ganz Deutschland, das Netzwerk der Club-of-Rome-Schulen ins Leben. Die Schüler:innen an Club-of-Rome-Schulen lernen,  grenzübergreifend zu denken, globale Denkweisen einzunehmen und im lokalen Umfeld aktiv anzuwenden. Club-of-Rome-Schulen sind als Denkfabrik gedacht, an denen Schüler ihre Selbstwirksamkeit in großen und kleinen Zusammenhängen entdecken und ihre Potentiale entfalten können. Das Projekt setzt sich mit einem ganzheitlichen Konzept dafür ein, Schüler:innen Themen wie Nachhaltigkeit, Globalität und Gemeinschaft näherzubringen.

Das Engagement und das Potenzial jedes Einzelnen trägt zur Weiterentwicklung des Lehr - Alltags bei. Partizipation, Toleranz, Vielfalt und Respekt sind hierbei eine Grundvoraussetzung, um langfristig eine Vertrauenskultur im Schulalltag zu schaffen. Insgesamt haben sich aktuell 16 Schulen in unterschiedlichen Bundesländern für Club-of-Rome-Schulen qualifiziert oder requalifiziert. Dazu gehört beispielsweise  das Thomas-Strittmatter-Gymnasium St. Georgen, welche das reguläre Schulprogramm mit zusätzlichen Angeboten, wie einem Deutsch-kolumbianischem Theaterprojekt oder dem Reiseprojekt Welt:Klasse ergänzen. In diesem reisen die Schüler:innen vier Wochen in ein ausgewähltes Land wie Südamerika oder Indien und lernen durch einen Perspektivenwechsel unterschiedliche gesellschaftliche Betrachtungswinkel kennen. Die Schüler:innen lernen, Beobachtungen aus ihrer direkten Lebenswelt in globale Zusammenhänge einzuordnen und andersherum die Auswirkungen globaler Entwicklungen auf ihre eigene Umwelt zu übertragen.  Im Lernformat Frei-Day, entwickelt von der Bildungsorganisation Schule im Aufbruch, bietet es Schüler:innen  einen notwendigen Raum zur strukturellen Verankerung des BNE und orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Die Idee dahinter ist, Kindern und Jugendlichen einen Freiraum zu bieten – vier Stunden jede Woche und im Stundenplan verankert, arbeiten die  Schüler:innen an Projekten mit Fragestellungen,  welche  sie selbst bestimmen. Es soll Kinder ermutigen,  selbstbestimmte Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.

Soziale Gemeinschaft – durch Weltpolitik in der Schule?

Die folgenden Beispiele zeigen, wie Beteiligungsprozesse im Lehrbetrieb funktionieren und zur Demokratiebildung beitragen können. In Bayern möchte man unter der Initiative „Werte machen Schule“, Schüler:innen mit einer einwöchigen Weiterbildung zum Wertebotschafter:in den Schulalltag stärker mitgestalten lassen. Zielgruppe hierbei ist die Schülerschaft der achten und neunten Klassenstufe. Die Reichweite der   Projektbeispiele ist enorm und erstreckt sich von Werte-Stunden mit der eigenen Klasse, Werte-Projekttagen oder ganzen Werte-Wochen für die ganze Schule. Das Forschungsinstitut für Betriebliche Bildung (fbb) führt regelmäßig dazu eine externe Evaluation der Pilotphase (2018-2023) durch – zur Verbesserung der Fortbildung und zur Erarbeitung weiterer Handlungszusammenhänge für die schulische Wertearbeit. 

Die deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. setzt sich für das Verstehen internationaler Prozesse und das Lernen in einer interaktiven Schulstunde ein. Das Format  „UN im Klassenzimmer” bietet die Möglichkeit, die Arbeits- und Funktionsweise der Vereinten Nationen kennenzulernen. Die Schüler:innen nehmen die Rolle verschiedener Länder oder Delegierte ein und diskutieren die politische Haltung zu Konflikten. Zudem werden in unterschiedlichen Sitzungen Resolutionen verabschiedet und verhandelt, Anträge gestellt und versucht,  akzeptable Kompromisse zu finden. Grundlegend geht es um das Verstehen und Entwickeln eines kritisch begründeten Sach- und Werturteiles, um auf diese Weise die Fähigkeit der politischen Mündigkeit im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu erlangen.

Das Bundesnetzwerk Europaschule  lehrt beispielsweise zwischen dem eigentlichen Lehrplan Grund- und Menschenrechte der europäischen Wertegemeinschaft und bereitet Schüler:innen  auf das Leben als europäischer Staatsbürger vor. Dazu gehören mehrere Fremdsprachenkompetenzen als auch die Vorbereitung auf Sprachdiplome unter anderem KMK-Fremdsprachenzertifikate im berufsbildenden Bereich. Mittlerweile gibt es mehrere anerkannte Schulen, die die Kriterien einer Europaschule erfüllen. Das Programm Europa macht Schule unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ist hier zu erwähnen. Dort nehmen Studierende aus aller Welt teil, um zu Botschaftern ihres Landes zu werden. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, der Schulklasse ihr Herkunftsland aus ihrer  persönlichen Perspektive vorzustellen und treten dabei in einen Austausch mit deutschen Schüler:innen verschiedener Klassenstufen. Vorurteile und Stereotypen einer Kultur sollen überwunden und Einstellungen von stereotypischen Zuschreibungen reflektiert werden. Ziel ist die Erarbeitung eines individuellen Projekts mit der Schulklasse, welches einen Umfang von drei bis fünf Unterrichtsstunden umfasst,  zum Abschluss werden die Ergebnisse gemeinsam präsentiert. 

Der Ukraine-Krieg oder auch die Corona Pandemie zeigen, dass Schüler:innen interessiert auf die unterschiedlichen politischen Weltbühnen schauen. Das Portal frieden-fragen.de zum Beispiel verzeichnet einen großen Zuwachs an Fragen zum Thema Krieg. Das Portal bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Fragen zu ihren aktuellen Sorgen zu stellen. Laut der Shell Studie von 2019 ist auch die Zahl der 12-25 Jährigen in Deutschland, die sich für Politik interessieren, weiterhin stabil und liegt bei knapp 41 Prozent. Der Umweltschutz und Klimawandel sind für die jüngere Generation sehr wichtig, 71 Prozent gaben an, Angst vor den Folgen der Umweltverschmutzung zu haben. Die Zufriedenheit der Befragten mit der Demokratie in Deutschland liegt hier bei 77 Prozent, jedoch fühlen sich 71 Prozent der Kinder und jungen Erwachsenen nicht ausreichend an der politischen Entwicklung beteiligt. Schülerinnen und Schüler sind durch die Corona-Pandemie, den Klimawandel und den  Ukraine-Krieg stark belastet. Bei all diesen Themen geht es um ihr zukünftiges Leben, ihre Perspektive. Schüler:innen brauchen in dieser Zeit einen  Raum, um  eigene Visionen eines friedlichen Zusammenlebens zu entwickeln. Deswegen sind Formate und Projekte im Schulalltag wichtig, damit Schüler:innen sich ihrer eigenen Selbstwirksamkeit bewusst werden und umsichtig handeln. Jedoch kann dies kein Unterrichtsfach leisten, diese Grundwerte der Demokratie müssen täglich im Schulalltag gelebt werden.

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München. Das 2021 gegründete EdTech-Startup Edurino startet im Oktober mit dem Verkauf seiner Produkte im Einzelhandel. Edurino betreibt seit einiger Zeit eine gleichnamige hybride Lern-App (Android/iOS). Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt,  digitales und analoges Lernen spielerisch miteinander zu verbinden. Die Mission der beiden Gründerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer ist es, Kindern vom Kindergarten bis zur Grundschule, Medienkompetenz sowie die wichtigsten Fähigkeiten, die sie für die digitale Welt von morgen benötigen. Durch eine Kombination aus auditiven, visuellen und motorischen Lernerlebnissen wollen sie diese  vermitteln.

Die App wird bereits von über 60 Kindergärten im Vorschulunterricht genutzt. Entwickelt wurde sie unter anderem mit der Hilfe von Pädagogin:innen, Ergotherapeut:innen und Erzieher:innen. Das Konzept konnte schon einige Erfolge verzeichnen, so wurde Edurino bei dem deutschen Kindersoftwarepreis 2022 in den Kategorien “Bildung”, “elektronisches Spielzeug” und “Sonderpreis Kindergarten & Vorschule” nominiert. Diese Idee wurde nun weiterentwickelt und kommt in Form von einem Produkt, bestehend aus einer Kombination aus der App, haptischen Spielfiguren und einem Eingabestift, in die Läden. Die drei in dem Spiel enthaltenen, genderneutralen Figuren stehen dabei jeweils für eine der drei Lernwelten mit denen die Kinder sich beschäftigen sollen, “Erstes Lesen & Schreiben”, “Zahlen & Mengen” und “Erstes Englisch”. Bis Ende nächsten Jahres sollen bis zu zehn weitere Figuren mit Lerninhalten für den Vorschulbereich entwickelt werden, unter anderem für “Logisches Denken und Coding”, “Kreativität und Malen” sowie “Unsere Natur”.

Kinder von vier bis acht Jahren sollen so das Konzept des digitalen Lernens verstehen und für sich nutzen können. 

Seit dem ersten Oktober sind die Produkte von Edurino in 84 Müller- und ab dem 15. Oktober auch in 51 Thalia-Filialen in Deutschland und Österreich erhältlich.

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Heutzutage gibt es im Internet unzählige Online-Tools, die Lehrkräften das Leben erleichtern sollen. Eines dieser Tools, den Notenschlüsselrechner von Lehrerfreund, gibt es im Internet schon seit zwölf Jahren und seit September jetzt auch als App (Android/iOS). Anlässlich der jüngsten Veröffentlichung haben wir uns die App einmal genauer angeschaut.

Was kann die App?

In der App Notenschlüsselrechner gibt es verschiedene Funktionen. Zum einen gibt es den Standard-Notenschlüsselrechner, den Notenschlüsselrechner nach dem Standard der Industrie- und Handelskammer (IHK), den Fehler-Noten-Rechner und zum anderen, den KMK-Vorgaben entsprechenden, Abitur-Notenschlüssel.

Der Standard- Notenschlüsselrechner funktioniert mit unterschiedlichen Notenskalen. Das heißt, man kann ihn mit dem System der deutschen Grundschulen und Mittelstufen (Noten 1-6), nutzen, aber auch mit der Skala der Oberstufe (1-15 Punkte). Die Systeme anderer Länder, zum Beispiel von Österreich oder der Schweiz, können übernommen werden. Nach der Einstellung des Notensystems und der maximal zu erreichenden Punktzahl, gibt der User ein, ob nur ganze oder auch halbe Punkte gezählt werden sollen. Als letztes stellt man noch ein, wie die Noten vergeben werden. Dabei kann man  von ganzen Noten (1, 2, 3), über halbe Noten (1.0, 1.5, 2), Drittelnoten (1.00, 1.33, 1,66), Viertelnoten (1.00, 1.25, 1.50) bis hin zu  Zehntelnoten (1.0, 1.1, 1.2) alles angeben.

 

Bei dem Fehler-Noten-Rechner kann man einstellen, ab welcher Fehleranzahl die beste beziehungsweise die schlechteste Note vergeben wird. Die App zeigt dann an, bei wie vielen Fehlern der Schüler oder die Schülerin welche Note bekommt. Der Abiturnoten-Rechner hält sich streng an die entsprechenden Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK). Dieser Notenschlüssel ist sehr strikt und wird seit dem Abiturjahrgang 2021 in fast allen Bundesländern verwendet. Berechnete Notenschlüssel können in der App archiviert werden, anschließend kann man jederzeit darauf zugreifen, zum Beispiel bei Nachfragen von Schüler:innen oder Eltern. Man kann sich die App kostenlos herunterladen, hat allerdings nur zehn Berechnungen frei. Für 50 Cent beziehungsweise 42 Cent pro Monat kann man sich die Pro-Version für sechs- beziehungsweise zwölf Monate bestellen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die App fast alles kann, was die Internetseite auch leistet. Einzig der Notenschlüsselrechner mit Knick, einer verschiebbaren Bestehensgrenze, ist nur auf der Webseite zu finden.  Die Handhabung der App ist sehr einfach und alles wird genau erklärt. Im stressigen Lehreralltag  kann mit dieser App wertvolle Zeit gespart werden. Da die App aber nur zehn kostenlose Notenschlüssel-Berechnungen hat, muss man für eine langfristige Nutzung bereit sein, Geld zu bezahlen. Für eine schulweite Anschaffung gibt es zudem eine extra Version, so dass die App auf den Geräten aller Lehrer:innen funktioniert. 

Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Apps gemacht und/oder möchtet euch die App holen? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Mentale Gesundheit
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Dass der Ton unter Kindern häufig rau werden kann, ist kein Geheimnis. Auch dass Mobbing für viele Schüler:innen zur Tagesordnung gehört, ist ein altbekanntes Problem. Da sich viele Schüler:innen zudem noch in der schwierigen Zeit der Pubertät befinden, bilden sich schon bei jungen Menschen häufig Probleme mit der mentalen Gesundheit. 

Im Folgenden haben wir Tipps gesammelt, wie Lehrkräfte helfen können, dass die Schule ein möglichst positiver Ort ist, der die psychische Gesundheit der Schüler:innen und auch Lehrer:innen schont.

Was können Lehrkräfte tun, um die mentale Gesundheit der Schüler:innen zu schützen

Psychische Gesundheit ist ein sehr wichtiges Thema, das in den letzten Jahren immer mehr entstigmatisiert wurde. Galt es vor einiger Zeit noch als Tabu, über solche Themen offen zu reden, wird das heute als deutlich normaler und förderlicher angesehen. Durch Druck der Eltern, die Unsicherheiten der Pubertät oder durch mögliches Mobbing kann auch die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark angegriffen werden. Da diese einen großen Teil ihres Lebens in der Schule verbringen, ist es wichtig, dass Lehrer:innen sich in diesem Gebiet auskennen und den Kindern und Jugendlichen bis zu einem gewissen Grad behilflich sein können.  

Ein wertschätzender Umgang miteinander ist die Basis für ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis. Ist diese Basis vorhanden, haben sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen weniger Stress und Sorgen, was sich wiederum positiv auf die psychische Gesundheit beider Parteien auswirkt. 

Eine Variante, das zu erreichen, ist es, genaue Verhaltensregeln aufzustellen. Die Schüler:innen sollten bei ihrer Entwicklung dabei sein und ein Mitspracherecht bekommen. Dadurch fühlen sie sich eingebunden, wodurch sie Selbstvertrauen und ein größeres Selbstwertgefühl entwickeln. 

Zudem sollten Lehrkräfte Weiterbildungsmöglichkeiten zu dem Thema nutzen. Es gibt viele hilfreiche Programme, in denen Deeskalation, Mobbing, Stressbewältigung oder Streitschlichtung besprochen werden. Die Teilnehmer:innen lernen hier, wie sie die Schüler:innen dabei unterstützen können, geistig und körperlich fit zu bleiben und dadurch seelischen Ausgleich zu finden. In Fortbildungen wie diesen lernen Lehrer:innen außerdem, wie sie den Schüler:innen bis zu einem gewissen Punkt selbst helfen können, aber auch ab wann sie sich an professionelle  Hilfe wenden sollten. Eine Möglichkeit, die Schüler:innen mit dem Thema mentale Gesundheit in Kontakt zu bringen, wäre ein schulinterner Workshop, in dem das Thema ausführlich besprochen wird. Auch eine Schulstunde, die dem Thema gewidmet ist, wäre sinnvoll, um die Schüler:innen mit der Thematik vertraut zu machen.  Wichtig ist es auch, dass es einen Ansprechpartner gibt, zum Beispiel einen Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen, an den sich die Schüler:innen  jederzeit wenden können. 

Between The Lines

Um vor allem jüngeren Menschen beim Umgang und der Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit zu helfen, gibt es zahlreiche Online-Tools. Diese holen die Schüler:innen dort ab, wo sie häufig sind: am Handy und im Internet.  Eines dieser Tools ist die App “Between The Lines” (iOS/Android).  Diese kostenlose und werbefreie App ist auf das Thema psychische Gesundheit von Jugendlichen spezialisiert. Dem Nutzer wird dabei schnelle und unkomplizierte Hilfe bei psychischen Problemen geboten. Dem User, der auch anonym bleiben kann, werden validierte Anlaufstellen in seiner Nähe angezeigt, welche er online, per Telefon oder vor Ort aufsuchen kann. Auch für Lehrer:innen ist diese App interessant. Ein Team aus Expert:innen klärt in der App über häufige Probleme, psychische Krankheiten und typische Fragen von Kindern und Jugendlichen zu dem Thema auf. Zudem werden verschiedene Medien, zum Beispiel Videos oder Podcasts von Personen des öffentlichen Lebens gesammelt, die von ihren Erfahrungen mit dem Thema psychische Gesundheit berichten.

Es gibt viele Möglichkeiten für Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schülern in dieser turbulenten Phase ihres Lebens zu unterstützen. Wichtig ist es, sich mit dem Thema der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen zu befassen, sich in dem Bereich weiterzubilden und das Thema ernstzunehmen. Betreibt man dann eine gute Kommunikation und bezieht die Schüler:innen in einige Entscheidungen mit ein, hat man eine gute Basis gelegt. Wenn sich die Schüler:innen in der Schule wohlfühlen, bilden sie Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aus, was ihnen in ihrem ganzen Leben helfen wird. 

Weitere hilfreiche Tipps sind hier und hier zu finden. 

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Die Anzahl an unterschiedlichen digitalen Helfer-Tools, die es momentan für Lehrer:innen gibt, ist riesig und wächst immer weiter. Darüber den Überblick zu behalten kann sehr kompliziert werden und viel Zeit in Anspruch nehmen. Um dieses Problem zu beseitigen und Lehrer:innen die Nutzung von Online-Tools zu erleichtern, wurde “FindMyTool” erfunden.  

FindMyTool –  Was steckt dahinter?

Die Plattform bietet eine einfache Möglichkeit,  digitale Tools zu finden und nutzen zu können. Es handelt sich dabei um eine kooperative Sammlung digitaler Tools. Die Webseite funktioniert nach dem Prinzip “Von allen - Für alle”. User:innen können die Tools, die sie für gut befinden, einfach auf “FindMyTool” hochladen, damit alle von ihren Erfahrungen profitieren. Durch dieses System umfasste “FindMyTool” nur neun Monate nach Gründung schon 800 Online-Plattformen.  

Tools, Filter und Kategorien

Die unterschiedlichen Tools sind in 34 Kategorien unterteilt, unter anderem in “Organisieren und Verwalten”, “Lesen und Lesematerial” und “ Technikhacks”. Hat der User die Auswahl dadurch eingegrenzt, werden ihm die unterschiedlichen Webseiten, die zu der Kategorieauswahl passen, angezeigt. Zu jeder Seite gibt es einen Satz, der die Funktion dieser kurz zusammenfasst. Ein Klick auf die ausgewählte Seite und schon ist man auf der gewünschten Webseite. Es werden Seiten zu fast allen Themen vorgestellt, zum Beispiel “Worksheet digital”, ein Plattform, auf der Lehrer:innen ein interaktives Arbeitsblatt erstellen können. Die Schüler:innen füllen dieses einfach auf ihren Smartphones oder Tablets aus und die Ergebnisse werden digital auf den Computer der Lehrkraft geschickt. 

Auch zum Thema Verwalten und Organisieren finden sich auf “FindMyTool” zahlreiche Angebote. Neben Webseiten wie “Sitzplatzgenerator” wird hier auch “Classroomscreen” aufgezählt. Diese Webseite besitzt 19 verschiedene Funktionen, welche die Unterrichtsgestaltung vereinfachen sollen, zum Beispiel lässt sich dadurch schnell eine unkomplizierte Umfrage durchführen. 

Es gibt verschiedene Arten von Tools. Über einen Filter kann der Nutzer einstellen, ob er nur die Tools sehen möchte, die ohne Anmeldung zugänglich sind und ob er nur jene sehen will, die für Desktop- oder Mobilgeräte geeignet sind. Einige Tools sind kostenpflichtig, auch das kann gefiltert werden. 

Die Plattform “FindMyTool” kann sehr hilfreich für Lehrer:innen sein, die versuchen, ihren Unterricht digitaler zu gestalten und mit den unzähligen Online Tools überfordert sind. Auch Lehrkräfte , welche die Unterrichtsplanung und Verwaltung der Klasse vereinfachen wollen, werden von der Webseite profitieren. 

Habt ihr schon Erfahrungen mit “FindMyTool” gemacht? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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Bibbern, wenn im Unterricht Vorlesen ansteht, stotternd versuchen eine Rechenaufgabe an der Tafel zu lösen – Situationen, die einige Kinder in Deutschland kennen. Lernstörungen sind ein weit verbreitetes Problem, welches mit viel Scham verbunden ist und oft nicht früh genug entdeckt wird. Lehrkräfte sind die erste Instanz, die solche Schwierigkeiten erkennen können. Dieser Artikel stellt euch am heutigen Tag der Legasthenie und Dyskalkulie verschiedene Störungsbilder vor und informiert über Diagnostik sowie Hilfsangebote. 

Lernstörungen im Überblick

Der Begriff Lernstörung fasst verschiedene neurologische Entwicklungsstörungen zusammen. Die bekanntesten sind: 

  • LRS (Lese-Rechtschreibschwäche)
  • Legasthenie (Lese-Schreibstörung)
  • Dyskalkulie (Rechenschwäche)

Sie ziehen sich durch alle Altersklassen und Gesellschaftsschichten, wobei sozial schwache Menschen aufgrund mangelnder Förderung häufiger von LRS betroffen sind. Natürlich hat nicht jedes Kind, das Angst vorm Vorlesen oder Probleme beim Rechnen hat, eine Lernstörung. Daher ist es umso wichtiger, die Anzeichen richtig zu deuten und insbesondere als Lehrer:in für das Thema sensibilisiert zu sein. Wie der Name schon sagt, zeigen sich Lernstörungen beim Lernen, also auch und vor allem im Unterricht. 

Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie – Ist das nicht dasselbe?

Die Begriffe verschwimmen in Deutschland und werden oft fälschlicherweise synonym verwendet. Legasthenie ist gleichbedeutend mit einer Lese-Rechtschreibstörung – nicht mit einer LR-Schwäche. Laut ICD-10 ist das Hauptmerkmal der Legasthenie, dass sie nicht auf Umweltfaktoren, wie beispielsweise mangelnde Förderung, oder visuelle sowie auditive Schwierigkeiten zurückzuführen ist. Forschende gehen von einer genetischen Disposition aus, da Legasthenie häufig vermehrt innerhalb betroffener Familien vorkommt. Allerdings sollte man bei der Beurteilung Vorsicht walten lassen und bedenken, dass eine Lese- oder Schreibstörung auch isoliert auftreten kann. 

Anzeichen 

Den Stempel ‘Lernstörung’ sollte man Kindern nicht vorschnell aufdrücken – gleichzeitig ist es wichtig, auf Anzeichen achten. LRS und Legasthenie werden nur nach Auslösern unterschieden. Die immer unterschiedlich ausgeprägten Symptome sind identisch. Dazu gehören stockendes und langsames Lesen ohne inhaltliches Verständnis des Textes, das 

Auslassen, Vertauschen oder Weglassen von Wörtern beim Lesen, viele Rechtschreib-, sowie Grammatikfehler und die Verwechslung von form- oder lautähnlichen Buchstaben. Die Dyskalkulie zeigt sich durch Wissenslücken bei Benennung und Schreiben von Zahlen, Verwechslung von Rechenoperationen und Probleme sie auf Textaufgaben anzuwenden, ein lautliches Verständnis von Zahlen (dreiundvierzig = 34/ einhundertvier = 1004). Häufig sind die Kinder frustriert, dass es einfach nicht klappt wie bei den Anderen, daher kann auch eine Lernverweigerung ein Symptom sein. Ausführliche Listen über Symptome der Dyskalkulie und Legasthenie stellt der Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie bereit. Der Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie stellt ausführliche Listen der Symptome für Dyskalkulie und Legasthenie bereit. Da die Symptome, vor allem bei LRS und Legasthenie, auch bei einer Störung der Sinnesorgane auftreten können, ist dringend eine vollständige Diagnostik von Mediziniern sowie Psychotherapeuten notwendig. 

Förderungsmaßnahmen 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Kinder und Jugendliche mit Lernstörungen zu fördern. Welche Maßnahmen ergriffen werden, hängt auch vom Grad der Schwere sowie der Ursache für die Störung ab. Den Antrag für sonderpädagogische Unterstützung stellen meist die Eltern – in Ausnahmefällen auch Lehrkräfte. Es gibt die Möglichkeit, eine Sonderschule zu besuchen oder Förderungsmaßnahmen innerhalb allgemeiner Schulen wahrzunehmen. Welche Förderungsmaßnahmen ergriffen werden, entscheidet jedoch am Ende die Schulaufsichtsbehörde anhand eines Gutachtens. Dieses wird von einer Lehrkraft unter Einbezug einer schulärztlichen Untersuchung erstellt und gibt eine Handlungsempfehlung aus pädagogischer Sicht. 

Was passiert, wenn Eltern sich querstellen?

Nicht alle Eltern können akzeptieren, dass ihr Kind mehr Unterstützung benötigt als andere. Bei Verdacht einer Lernstörung wird zunächst zum Gespräch gebeten. Wenn Eltern wiederholt nicht auftauchen, kann das Jugendamt eingeschaltet werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass Eltern sich ausdrücklich gegen den Entschluss der Klassenkonferenz aussprechen. Dies hat jedoch keinen Einfluss darauf – es wird weiterhin die Empfehlung einer Beantragung sonderpädagogischer Maßnahmen erfolgen. Sie haben jedoch die Option, eine Überprüfung des Entschlusses durch die zuständige Schulaufsichtsbehörde zu verlangen. Wenn Eltern der Aufforderung zur Beantragung sonderpädagogischer Förderung nicht nachkommen, kann die Schule diese Aufgabe übernehmen und die Weigerung der Eltern im Antrag festhalten. 

Inklusion

Wenn die Förderung an der allgemeinen Schule erfolgen soll, werden die Maßnahmen speziell an den Bedarf der Schüler:innen angepasst. Es wird durch Lehrkräfte ein Konzept erstellt, welches helfen soll die Schüler:innen durch den Unterricht zu begleiten. Einen Leitfaden zur Erstellung solcher Maßnahmen findet ihr hier unter Punkt fünf: “Formen und Orte sonderpädagogischer Förderung”. Leider klappt es nicht immer, die Schüler in diesem Rahmen ausreichend zu fördern. Wenn Kapazitäten fehlen, Schwierigkeiten in der Umsetzung auftreten oder schlichtweg das Angebot nicht ausreicht, wird eine Sonderschule empfohlen.  

Erkennen, Ansprechen und Handeln

Kinder mit Lernstörungen werden jeder Lehrkraft in ihrem Berufsleben über den Weg laufen. Gerade in der Schule können die verschiedenen Krankheitsbilder entdeckt und erste Maßnahmen ergriffen werden. Auch wenn Vorsicht vor einem zu schnellen Urteil geboten ist, ist der Austausch mit Eltern und Kollegen bei Verdacht dringend nötig. Es gibt mehrere Möglichkeiten den Kindern ein angepasstes Arbeitsumfeld zu bieten. 

Beratung, Informationen und Weiterbildungen zu dem Thema findet ihr beim Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie. Hier findet ihr Infos für Lehrkräfte, die auch Früherkennungsmaßnahmen und Testempfehlungen beinhalten. Falls ihr euch über weitere Einschränkungen des Lenverhaltens informieren wollt, haben wir hier einen Beitrag zu ADHS bei Schüler.

Habt ihr schon Erfahrungen mit Lernstörungen und dahingehend uneinsichtigen Eltern gesammelt? Was könnte bei den Förderungsmaßnahmen besser laufen? Lasst dazu gerne einen Kommentar da.

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Viele Lehrkräfte, insbesondere junge und unerfahrene, kommen ins Schwitzen, wenn der Elternabend ansteht. Jährlich oder sogar halbjährlich kommen Erziehungsberechtigte, Betreuer und Klassenlehrer:innen zusammen, um Aktuelles oder Schwierigkeiten der Klasse zu besprechen. Die Themen sind so vielfältig wie die Kinder selbst, daher gibt es keinen genauen Fahrplan. Aber wie kann man solche Elternabende für sich und die Eltern angenehm gestalten?

Tipps und Tricks gegen Stress beim Elternabend

Häufig werden an Elternabenden Probleme angesprochen. Probleme mag niemand und es fällt den meisten Menschen schwer, sachlich darüber zu sprechen und am Ende einen Lösungsansatz zu finden. Da die meisten Eltern nur die Schüler:innen-Perspektive kennen, kann man als Lehrer:in schnell das Gefühl bekommen, die Eltern seien gegen einen. Manchmal ist das keine Einbildung. Es treffen zwei Fronten aufeinander. Schnell geht die Stimmlautstärke hoch und Emotionen kochen über. Eltern drohen manchmal sogar mit Anwälten und Lehrkräfte projizieren ihr schlechtes Bild der Eltern auf die Schüler:in. Um genau das zu verhindern, haben wir ein paar Tipps parat. 

1. Die nötige Vorbereitung

Wenn ein Elternabend stressfrei ablaufen soll, müsst ihr bereit sein, Zeit zu investieren. Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Ihr könnt bereits im Unterricht den Elternabend thematisieren und Themenvorschläge der Schüler:innen annehmen und euch Problemen, eventuell auch in Einzelgesprächen, annähern. So seid ihr auf mögliche Themenanstöße der Eltern vorbereitet und könnt vielleicht sogar direkt mit Lösungsvorschlägen antworten.

Als eine weitere Vorbereitungsmaßnahme könnt ihr eine Checkliste anfertigen, damit auch bloß nichts vergessen wird. Hierauf könnt ihr eure persönlichen Vorbereitungsmaßnahmen festhalten, zum Beispiel: Einladungen verschickt? Rückmeldung erhalten? Vorbereitung der Inhalte & Struktur, Namensschilder erstellen, ggf. Materialien für Elternratswahlen bereitstellen.

2. Raumgestaltung

Schmierereien an der Tafel und geknüllte Zettelchen in jeder Ecke sind ein echtes No-Go für einen Elternabend. Also heißt es, aufräumen. Eine schöne Raumatmosphäre trägt zu einer guten Gesprächsatomsphäre bei, passend zum Anlass. Je nach Engagement lassen sich Tischkritzeleien mit Snacks und Süßigkeiten überdecken. Das trägt zur guten Laune bei allen Parteien bei. Auch hier versuchen Fettnäpfchen zu vermeiden und darauf achten, dass für jeden was dabei ist, zum Beispiel auch allergikerfreundliche oder vegane Snacks.

3. Angemessene Kommunikation

Das wohl wichtigste Tool an einem solchen Abend: die richtige Art und Weise miteinander zu sprechen. Zunächst ist wichtig, sich vor Augen zu führen: Ihr strebt einen Dialog an, keinen Monolog. Ein einseitiges Gespräch mit Vortragscharakter sollte beidseitig vermieden werden. Ihr könnt Eltern, die zu solchen Monologen neigen, stoppen und dazu auffordern, mal jemand anderes zu Wort kommen zu lassen.

Inhaltlich sollte man die Probleme der Eltern annehmen, ernst nehmen und vor allem nicht verneinen. Die schlimmsten Reaktionen provoziert ihr mit Unverständnis oder gar Lachen. Kommuniziert sachlich, lasst euch selbst nicht provozieren und versucht deeskalierend zu wirken, z.B. durch eine ruhige und geduldige Gesprächsführung. Bei komplexeren Gesprächen ist es durchaus sinnvoll, einen Notizblock zu verwenden. Dadurch könnt ihr jeden Gesprächsaspekt im Gedächtnis behalten und die Eltern sehen, dass ihr die Diskussion bzw. die verschiedenen Meinungen wertschätzt. Insgesamt sollte ein respektvoller, lockerer aber dennoch professioneller Umgang gepflegt werden. Dazu gehören eine respektvolle Empfangnahme sowie Verabschiedung. Nehmt euch hierfür Zeit, damit sich jedes Elternteil gesehen und respektiert fühlt.

So stressfrei wie möglich

Natürlich knallt es schnell, wenn es um das Wohl des eigenen Kindes geht. Deswegen sind Elternabende oft mit Stress und Angst seitens der Lehrkräfte verbunden. Wenn ihr euch an diesen Tipps und Tricks orientiert, kann von eurer Seite aus nichts mehr schief gehen. Lasst nicht den Kopf hängen, wenn auch die liebevollste Kommunikation manche Streithähne nicht verstummen lässt. Habt ihr häufiger Probleme mit Eltern oder Betreuern am Elternabend oder macht ihr euch meistens mehr Stress als nötig? Schreibt es in die Kommentare.

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„Für solche Schweine spiele ich nicht!“, rief Ludwig van Beethoven einst, als ein junger hochnäsiger Graf während eines Konzerts nicht aufhörte, sich zu unterhalten. Jetzt ist es möglich geworden, sich virtuell mit Beethoven zu unterhalten. Die Brüder Arthur und Victor Abs wollen mit innovativen Mitteln einen neuen Zugang zu klassischen Kulturinhalten schaffen. Mit ihrem Projekt "Beethoven Opus 360" geschieht die Wissensvermittlung über interaktive Medien. Sogenannte Virtual-Reality-Brillen lassen Schüler:innen eintauchen in eine längst vergangene Welt… oder in eine moderne Welt mit alten Gesichtern? 

Wenn Kinder kein Musikinstrument erlernen, ist es äußerst selten, dass sie  Berührungspunkte zu klassischer Musik entwickeln. Durch soziale Medien ist die Aufmerksamkeitsspanne junger Leute ohnehin nachweislich und deutlich zurückgegangen, weshalb sich kaum jemand eine zeitintensive Sinfonie anhört. Weitaus gängiger ist eine Neigung zum Hip-Hop, der nicht erst seit Kurzem en vogue ist. Bei “Beethoven Opus 360” begegnen sich diese zeitlich und geschmacklich weit auseinander liegenden Sphären auf Augenhöhe. Hip-Hop wird als Medium des Geschichtenerzählens in eben dieser Form genutzt, um die bewegende Biografie eines Ludwig van Beethovens zu verpacken. Die Musik dieser Generation ist in dieser Sonderausstellung die Art und Weise, um das Genius eines vergangenen Jahrhunderts vorzustellen – nicht von oben herab, sondern interaktiv. 

Bis zum 26. September können im Bonner Beethoven-Haus alle Interessierten die VR-Herausforderung annehmen, Beats und Rap Lines bestimmen und so das Publikum für sich und vor allem für Beethoven gewinnen. Hier der Trailer.

Demnächst gehen die Gründer Arthur und Victor Abs mit dem Spiel auf Tour. Geplant sind Stationen in Leipzig, Hamburg, Köln und Wien (Haus der Musik Wien, 1. März bis 16. April 2023). In den kommenden Jahren soll “Beethoven Opus 360” Halt an diversen Schulen und weiteren Bildungs- und Kulturinstitutionen machen. Entwickelt und konzipiert wurden die Sonderausstellung und das Spiel von der gemeinnützigen Bildungsinitiative agon e.V., deren ehrenamtliche Vorsitzenden Arthur und Victor Abs sind, in Kooperation mit dem Beethoven-Haus sowie mit Unterstützung zahlreicher weiterer Partner, unter anderem der Commerzbank-Stiftung. 

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Passend zum Herbstanfang stellt Lehrer-News Neues und Altes aus dem Reclam-Sortiment vor. Von Schullektüre, Diskussionen aktueller Themen bis hin zur Philosophie ist alles mit dabei. Schnappt euch ein Reclamheft, einen Tee und genießt die windige Jahreszeit im Warmen. Und vielleicht findet ihr in unserer Liste ja auch die ein oder andere Unterrichtsidee… 

1. „Woyzeck“ von Georg Büchner

Zuerst ein absoluter Klassiker: „Woyzeck“ von Georg Büchner. Das fragmentarisch überlieferte Werk steht in den nächsten zwei Jahren bundeslandübergreifend auf der Abitur-Lektüreliste. Die Geschichte erzählt von einem Mord aus Eifersucht und dessen Hintergründe. Besonders interessant ist der Manuskript Charakter des Buches. Büchner hat die Reihenfolge mancher Kapitel vor seinem Tod nicht mehr final festlegen können, daher ist sie den Herausgebern überlassen. Das Buch ist in einer Text- und Studienausgabe für Schüler:innen verfügbar. Zusätzlich hat Reklam eine Lehrerausgabe herausgebracht. Hierin finden sich Sachanalysen, Stundenverläufe und Arbeitsblätter. LINKS

2. „Klimaethik“ von Dieter Birnbacher

Dieter Birnbacher ist ein deutscher Philosoph, der seinen Bachelor an der Cambridge University absolviert hat. Er spricht in diesem Reclamheft ein aktuelles Thema an: den Klimawandel, die Verursacher und welche Verantwortung der Westen zu tragen hat. Dieses Reclam-Heft ist nicht nur brauchbar für ein Selbststudium, sondern auch für den Unterricht geeignet. Es kann als Anstoß genutzt werden in gesellschaftsbezogenen Fächern eine Stunde rund ums Klima zu gestalten oder sich in Philosophie explizit mit den ethischen Aspekten von klimabeeinflussendem Handeln auseinander zu setzen.

3. „Give a boy a gun“ – Morton Rhue

Der amerikanische Gesellschaftsroman „Give a boy a gun“ ist eine literarische Montage aus Zitaten, Chatprotokollen, nachträglichen Stellungnahmen und Abschiedsbriefen. Das Buch handelt von den (fiktionalen) Schülern Brandon und Gary, deren angestaute Aggression in einen Amoklauf an ihrer Schule mündet. In einer semifiktionalen Recherche setzt sich der Autor mit betroffenen Lehrern, Schülern, Familienangehörigen und Tätern auseinander. Er arbeitet so das sensible Thema auf und verbindet es mit einer Systemkritik. Sein Können hat Morton Rhue bereits mit dem bekannten Roman „The wave“ zu deutsch „Die Welle“ bewiesen. Für das Buch sollten Schüler:innen das Englisch-Sprachniveau der Oberstufe erreicht haben.

4. „Was ist Bildung? ­­­– Eine Textanthologie“

Dieses Heft ist eine Sammlung von Texten rund um das Thema Bildung von Philosophen und Literaten. Bildung wird hier nicht im klassischen Sinne auf Schule oder die Universität bezogen, sondern eine weitblickende Perspektive aufgezeigt. Diese Texte sind etwas für jede Lehrkraft, die einmal aus ihrem Bildungskosmos ausbrechen willund neue Ideen zum Begriff ‚Bildung‘ bekommen möchte.

5. „Wie ich Schriftsteller wurde“ – Hans Fallada

Hans Fallada ist ein bedeutender Autor des 19ten Jahrhunderts. In der neuen, ansprechend gestalteten Reclam Ausgabe, welche auch online verfügbar ist, erzählt er von seinem Weg in den Beruf des Autors. Da die kurze Erzählung ursprünglich für seinen Sohn geschrieben wurde, werden die Straftaten, Süchte und Klinikaufenthalte in seinem Lebensweg von Fallada nicht erwähnt. Auch handelt sie nicht vom Schriftstellertum selbst, sondern nur von seinem Weg vom Landwirt und Zeitungsvertreter dorthin. Eine Geschichte darüber, wie man seine Bestimmung findet.

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Heute, am 07.09.2022, feiert der Tag für saubere Luft und blauen Himmel („International Day of Clean Air for blue skies“) sein drittes Jubiläum . Die Generalversammlung der UN sieht hinsichtlich der Luftverschmutzung Handlungsbedarf und hat deswegen im Dezember 2019 den Aktionstag ins Leben gerufen. Das Ziel ist das Thema Luftreinheit auf globaler Ebene ins Gedächtnis zu rufen und Maßnahmen sowie Aktionen anzustoßen und zu fördern.

Luftverschmutzung – ein weltweites Problem

Nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation sterben zirka sieben Millionen Menschen pro Jahr an verunreinigter Luft. Es atmen 99 Prozent der Menschheit schmutzige Luft ein – also Luft, die die Richtwerte der WHO übersteigt. Diese umfassen die mittlere jährliche Feinstaubkonzentration (5 µg/m³), die mittlere jährliche Stickstoffdioxid-Konzentration (10 µg/m³) und die mittlere Konzentration von Ozon während des Sommers (60 µg/m³).

Insgesamt sind Länder mit einem geringeren Bruttoinlandsprodukt stärker betroffen als wohlhabende Länder. Das liegt unter anderem daran, dass dort viele Konsumgüter für Europa oder Amerika produziert werden und häufig aufgrund mangelnder Alternativen auf günstige, aber nicht saubere Energiequellen zurückgegriffen werden muss. Indien steht im internationalen Vergleich 2021 auf Platz fünf der Länder mit den höchsten Luftschadstoffwerten. In Neu-Delhi mussten mehrfach wegen Smog die Schulen geschlossen werden. Durch die Kombination aus exorbitantem Verkehr, Kohlekraftwerken und Verbrennung als Entsorgungswerkzeug für Bauern und Privatpersonen entsteht ein gelber Schleier über der Stadt. Das raubt einem wortwörtlich den Atem! 

Situation in Deutschland

Im internationalen Vergleich 2021 kommt Deutschland laut IQ Air von 112 Ländern auf den 89. Platz. Den ersten Platz belegt in der Rangliste das Land mit der höchsten Luftverschmutzung. Deutschland steht also nicht schlecht da, der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Richtwert für Feinstaub wird jedoch großflächig  überschritten. Immerhin ist durch den Umstieg auf ‚saubere‘ Energie, umweltfreundlichere Kraftfahrzeugmotoren, aber auch durch die Auslagerung von Produktionen in Deutschland seit 25 Jahren ein stetiger Rückgang der Luftverschmutzung insbesondere der Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung zu verzeichnen.

Auch das wachsende Bewusstsein über den Klimawandel führt zu einer Verbesserung, da schlechtere Luft gleichbedeutend mit höheren Emissionen ist, welche den Klimawandel weiter anheizen.

Außen hui, innen pfui

Es gibt EU weite Standards für die Luftqualität. Wenn diese für einen gewissen Zeitraum überschritten werden, folgen Strafen. Doch wie sieht es mit unseren Innenräumen aus?

Dort kann es nämlich zu einer erhöhten Schadstoffbelastung der Luft durch Chemikalien, Allergene oder Schimmelsporen kommen. Diese kann bis zu fünfmal höher sein als draußen. Der Grund dafür sind zum Beispiel Baumaterialien, Wohntextilien, Isoliermaterialien, Farben, Feuchtigkeit, nicht oder schlecht gewartete Belüftungssysteme und Abgase von außen. Obwohl immer mehr Zeit in Innenräumen verbracht wird (siehe beispielsweise WHO-Europabericht 2013, US-Umweltschutzbehörde) existieren keine Vorgaben bzw. Grenzwerte für die Luftbelastung in öffentlichen Gebäuden. Vom Bund werden lediglich Richtwerte genannt und die EU legt durch die European Environment Agency detailliert die Risiken vor, jedoch keinen Gesetzesentwurf. Vor allem in öffentlichen Gebäuden ist das problematisch. In Schulen ist laut dem Bundesamt für Umwelt vor allem die hohe Kohlendioxidkonzentration ein Problem, da oft unzureichend belüftet wird. Zudem sind viele Schulgebäude renovierungsbedürftig und stehen im Verdacht, teilweise aus schädlichen Baumaterialien zu bestehen, wie zum Beispiel Asbest oder polychlorierte Biphenyle.

 

4 Aktionen zum Thema Luftverschmutzung im Schulrahmen

1. Informationstag: Häufig haben Schüler wenig Wissen über das Thema Luftverschmutzung. Daher bietet es sich an, fächerübergreifend das Thema anzugehen und ein Bewusstsein zu schaffen. Hierzu gibt es beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Ideen zur Unterrichtsgestaltung für die Grundschule und die Sekundarstufe.

2. Bepflanzung: Um die Luftqualität in den Innenräumen eurer Schule zu verbessern, könnt ihr eine große Zimmerpflanzenaktion starten. Das schafft gleichzeitig ein Bewusstsein dafür, dass Pflanzen einen erheblichen Teil zur Reinigung unserer Luft beitragen und verbessert eure Klassenzimmerluft. Dieses Projekt kann auch auf den Außenbereich ausgeweitet werden, um durch Baumpflanzen langfristig einen Beitrag zu der sauberen Luft in eurem Stadtteil beizutragen. Eine Schule in Baku (Aserbaidschan) macht es im Rahmen des internationalen Projekts „Vernetzt für Nachhaltigkeit“ vom Goethe-Institut Georgien vor.

3. Naturzentrierte Ausflüge/ Klassenfahrten: Um den Grundstein für ein Interesse an der Umwelt und emissionsfreien Fortbewegungsmitteln zu legen, können Ausflüge mit dem Fahrrad in die Natur oder in Naturmuseen unternommen werden. Zudem gibt es viele naturbelassene Orte, die für Klassenfahrten geeignet sind. Das Projekt „Treffpunkt Draußen“ ist Teil des Förderprogramms „Lernen mit Rückenwind“ und bietet Outdoor-Events für Schulklassen an.

4. Projektwoche: Insbesondere der Chemieunterricht eignet sich hervorragend für die Erforschung der Luftverschmutzung. Man kann sich besonders auf die Rolle des Autos fokussieren und Messungen durchführen. Hier findet ihr Unterrichtsplanung und -material zum Thema. Fächerübergreifend kann man eine ganze Projektwoche planen und das Thema Luftverschmutzung ganzheitlich betrachten.

Insgesamt ist die Luftverschmutzung ein weltweites Problem, welches global angepackt werden muss. Die Schadstoffbelastung in Innenräumen sollte durch EU-weite Grenzwerte kontrolliert und bei Überschreitung bestraft werden. Gerade an deutschen Schulen besteht Renovierungsbedarf. Daher ist es sinnvoll, luftreinigende Maßnahmen wie Bepflanzungen durchzuführen. Ermöglicht es euren Schüler:innen ein Bewusstsein für ihre Umwelt und Atemluft zu entwickeln und diese zu schützen! Habt ihr weitere mögliche Aktionen zu dem Thema? Schreibt es gerne in die Kommentare. Bringt frischen Wind in die Unterrichtskommunikation zum Thema Luftverschmutzung!

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Stau vor der Schule – Mamas und Papas strömen mit ihren Schützlingen Hand in Hand ins Schulgebäude und parken derweil am besten noch vor der Feuerwehrzufahrt. Am Elternabend wird wieder heiß diskutiert – stellt dieser Lehrplan nicht eine Überforderung für die Kleinen dar? Wenn ihr sowas schon erlebt habt oder sogar regelmäßig erleben müsst, kennt ihr sie: Helikoptereltern. Eine echte Belastung für Schulen und Lehrkräfte, wenn sie zum Beispiel versuchen, in die Unterrichtsgestaltung einzugreifen.

Kurz erklärt: Helikoptereltern

Laut Duden sind Helikoptereltern Eltern, die ihre Kinder aus übertriebener Sorge ständig überwachen. Sie sind also überfürsorglich und auch überängstlich. Wie ein Helikopter kreisen sie um das Kind, welches meist unter der ständigen Überwachung leidet. Typische Verhaltensweisen sind zum Beispiel, das Kind regelmäßig bis zur Schule oder sogar in die Klasse bringen, vermehrte Einmischung in Unterrichtsstrukturen jeder Art und im Extremfall die Neigung dazu, ihre Forderungen vor Gericht einzuklagen. Diese Überfürsorglichkeit resultiert aus zwei Ängsten: Erstens, meinem Kind könnten schlimme Dinge zustoßen und zweitens, mein Kind muss gute Leistungen erbringen, um dem Leistungsstandard unserer Gesellschaft gerecht zu werden. 

Die Kontrolle bzw. Überwachung streckt sich über alle Lebensbereiche des Kindes – von der Freizeit bis hin zum Kindergarten- oder Schulleben. Der Kontrollzwang wird oft von einem Misstrauen gegenüber Erzieher:innen und Lehrkräften begleitet. Das stellt sie vor eine Herausforderung. 

Die Folgen des Erziehungsstils

Durch die ständige Kontrolle hat der/ die Heranwachsende keinen Freiraum zur Entwicklung. Fehler und negative Erfahrungen zu sammeln sind essenziell für das Erwachsenwerden. Laut einer Studie der American Psychology Association ist das Ergebnis eine negative Entwicklung der Emotions- und Selbstkontrolle bei den betroffenen Kindern. Wenn alles von außen kontrolliert wird, haben sie keine Möglichkeit, Selbstständigkeit zu lernen.

Als Lehrkraft Helikoptereltern runterschrauben 

Manchmal wird man als Lehrer von Eltern mit Dingen außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs konfrontiert: Die Sitzordnung ist falsch, dieses Englischbuch lehrt viel besser als das Genutzte – oft treibt das Lehrer:innen an den Rand der Verzweiflung. Allen kann man es nämlich nie recht machen und wenn man ehrlich ist, sind Eltern nun mal meist keine Pädagogen oder ausgebildete Lehrkräfte. Also, wie soll man mit Vorschlägen oder Vorwürfen umgehen? 

Zunächst gilt: ruhig bleiben. Die Eltern handeln hierbei nicht gegen euer Lehrkonzept oder euch als Person. Sie haben nur das Wohl ihres Kindes im Blick. Hier könnt ihr ansetzen. Ob Kritik am Lehrplan oder der Notengebung – Zuhören und Erklärungen sind gefragt. Nehmt euch Zeit, eure Lehrkonzepte zu erklären und hört ihnen zu, um auf spezielle Bedürfnisse einzugehen und den Ursprung ihres Verhaltens besser einschätzen zu können. Auch wenn das Zeit kosten kann, wird dadurch ein Vertrauen aufgebaut, was es den Eltern leichter machen kann, Kontrolle abzugeben und euch dadurch langfristig entlastet. Vermeidet eine Stigmatisierung der Eltern und versucht offen zu sein. Macht deutlich, dass auch für euch das Kindeswohl an erster Stelle steht, eine Sonderbehandlung jedoch weder für das Sozialleben der betreffenden Schüler:innen förderlich ist, noch für das Lehr- und Lerntempo. 

Grenzen setzen

Manche Helikoptereltern setzen sich sehr penetrant für das Wohl ihrer Lieblinge ein. Deshalb solltet ihr, wenn nötig, Grenzen aufzeigen: Anrufe oder persönliche Besuche in der Freizeit gehen zu weit! Genauso die Missachtung von Schulregeln, zum Beispiel, die Beachtung des Schild am Schultor “Von hier aus schaff ich’s alleine” oder Handyverbot auf einer Klassenfahrt sowie die Autonomie der Lehrkraft und ihres Lehrkonzeptes. Die Grenzen müssen klar eingefordert werden, was bei vielen Helikoptereltern wohl auf massive Gegenwehr stoßen wird.

Hohe Frustrationstoleranz

Leider ist es Realität, dass die meisten Eltern nicht so leicht aus ihrem Muster zu bringen sind. Elterngespräche über unangemessenes Verhalten der Erziehungsberechtigten oder Elternbriefe, die diese Themen adressieren, zeigen meist nur eine kurzzeitige Wirkung und werden schnell vergessen. Die beste Chance ist es, den Eltern klarzumachen, dass ihr EIN Team seid. Versucht zu vermitteln, dass ihr als Lehrkräfte dem Kind natürlich nichts Böses wollt und die Kompetenz habt einzuschätzen, was das Beste für Heranwachsende ist. 

Alles in allem wird jeder Lehrer mal mit Helikoptereltern konfrontiert werden. Hierbei heißt es zunächst Ruhe bewahren und im Gespräch versuchen, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Kopf hoch, wenn das auch erstmal nicht funktioniert. Zeigt Grenzen auf und tauscht eure Erfahrungen mit Kollegen aus. Habt ihr schon solche Erfahrungen gemacht? Lasst gerne eure Tipps im Umgang mit Helikoptereltern in den Kommentaren da!

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Weinheim. Der Erziehungswissenschaftler Gerold Brägger und der emeritierte Professor der TU Dortmund Hans-Günter Rolff haben das “Handbuch Lernen mit digitalen Medien” im Mai 2021 herausgebracht. 

In Kooperation mit über vier Dutzend Wissenschaftlern ist das fast 1000 Seiten umfassende Werk entstanden. Es bildet detailliert die aktuelle Forschung zum Thema digitale Bildung ab und gibt eine Übersicht über digitale Medien für den Unterricht sowie didaktische Empfehlungen. 

Medienexpert:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den aktuellen Forschungsstand zum Thema digitale Bildung zusammengetragen und in einem Werk verbunden. Neben konkreten Handlungsempfehlungen findet sich auch eine Fülle an weiterführenden Literaturhinweisen, welche eine intensivere Beschäftigung mit einzelnen Aspekten ermöglichen. Die Zielgruppe des Nachschlagewerks sind Ausbilder:innen von Lehrkräften sowie Lehrkräfte selbst. 

Die Plattform Einfach.Digital.Lernen hat den ehemaligen Gründungsdirektor des Instituts für Schulentwicklungsforschung Rolff zum Interview gebeten. Sein Interesse bestehe vor allem darin, weg von oberflächlichen Digitalisierungsmaßnahmen zu kommen. Ihm schwebe vielmehr ein ganzheitlicher Ansatz vor, welcher zu einer neuen Lernkultur führen soll. Hierbei ist vor allem personalisiertes Lernen gemeint, welches trotz Lehrer:innenmangel durch digitale Unterstützung umsetzbar sei. 

Kritik

Die Forschung zum Thema Digitalisierung und digitales Lernen befindet sich noch in den Kinderschuhen. Daher ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Informationen in dem Werk schnell veralten können. So meint beispielsweise Hauke Pölert auf Twitter, dass bei seinem Beitrag zum multimedialen Lernen im Geschichtsunterricht nach etwas mehr als einem Jahr Überarbeitungsbedarf bestehe.  

Dazu kommt, dass Rolff gegenüber Einfach.Digital.Lernen erwähnt, dass ihm vor allem freiwilliges Engagement der Lehrkräfte vorschwebe, um geeignete Diagnose-, Lern- und Fördermaterialien zu entwickeln. Das ist bei dem momentanen Lehrermangel sowie der ständigen Überlastung kaum vorstellbar oder zumindest keine abschließende Lösung. 

Das Buch “Lernen mit digitalen Medien” bietet eine aktuelle Übersicht zu den digitalen Möglichkeiten im Schulsektor. Auch wenn Fragen der Aktualität beim Lesen nicht ausbleiben sollten, ist das Handbuch ein guter Ansatz, um die Bildung in Deutschland nachhaltig digitaler zu gestalten. 

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Smartphones sind ein unverzichtbarer Teil unseres Alltags geworden. Für Kinder und Jugendliche ist es mittlerweile normal den kleinen Helfer in jeder Lebenssituation dabei zu haben. Neben Messengern und Mobilitäts-Apps sind heutzutage auch unzählige Spiele über das Handy verfügbar. Wann wird die Smartphone Nutzung zum Problem? Und welche Gefahren entstehen, wenn Kinder zu zahlenden Kunden werden?

Wenn Kinder zu Kunden werden

Kinder lieben Spiele und Kinder lieben Smartphones. Die Kombination, als sogenannte Mobile Games, hat eine große Anziehung auf Schüler:innen. Durch den andauernden Netzausbau und immer mehr verfügbare WLAN Hotspots in Innenstädten gibt es kaum noch eine internetfreie Zone. Unter anderem der flächendeckende Internetzugang macht es der Handyindustrie leicht. Die Smartphonenutzung steigt seit 2014 stetig an. 

Zunahme der Smartphonenutzung bei Minderjährigen

2021 besitzt in Deutschland mit 94,2 Prozent fast jeder Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 ein Smartphone – in der Schweiz sind es sogar 99 Prozent. Auch bei den 10-12 Jährigen ist eine Steigerung der Nutzung auf 86 Prozent zu verzeichnen. Das sind mehr als zehn Prozent Zunahme in nur einem Jahr und dieser Trend scheint in den nächsten Jahren nicht abzubrechen.

Grund dafür sind unter anderem die fortschreitende Digitalisierung und der Einfluss sozialer Medien auf die soziale Entwicklung. Dadurch wird heutzutage kaum noch einem Heranwachsenden ein Smartphone verwehrt. Der Markt hat somit eine große Zielgruppe erschlossen – Deutschlands Nachwuchs. Die Mobile Games Industrie macht seit 2019 jedes Jahr mindestens 20 Milliarden mehr Umsatz. Das heißt, jedes Jahr kommen 20 Milliarden dazu und die Prognosen für den Markt sind exorbitant. Doch wie macht diese Industrie so viel Umsatz? Und welche Rolle spielt die Ausbeutung von Minderjährigen dabei?

Mobile Games – Was ist das eigentlich?

Jedes Jahr kommen neue Games an den Start. Momentan sind z. B. Diablo Immortal, Among Us oder FIFA beliebt. Da der Profit meist auf dieselbe Weise gemacht wird, schauen wir uns keine Spiele im Speziellen an, sondern die dahinterliegenden Taktiken.

In den Trends sammeln sich Multiplayer neben Singlepalyer, Fantasy neben Real Life Games – es ist für jeden was dabei. Ein gängiges Verfahren der Hersteller ist, Konsolen- oder Computerspiele auch als Mobile Games herauszubringen – zum Beispiel FIFA oder Fortnite. Dadurch werden die Kunden, welche häufig jung sind, zuhause abgeholt. Es wird statt zur Konsole auch mal zum Handy gegriffen. Diese Spiele sind meist komplexer und abwechslungsreicher als die älteren Handyspiele wie z.B. Candy Crush und verleiten zu einer längeren Spielzeit. 

Schaut man sich die Trends in den App Stores an, fällt auf, dass fast in jedem Spiel In-App-Käufe möglich sind. Denn die eigentlich als kostenlos deklarierten Games finanzieren sich durch Kaufangebote innerhalb des Spiels. Hier wird echtes Geld gefordert. Die Aufforderungen finden sich nicht nur in Apps für die über 14-Jährigen, sondern auch schon bei den 9- bis 12-Jährigen. Es existieren immer mehr Handyspiele, die bewusst darauf ausgelegt sind Kindern zu gefallen und zum Geldausgeben motivieren. 

Das alleine ist schon problematisch – Heranwachsende sind einfacher zu beeinflussen als Erwachsene. Jedoch kommt noch eine ganz andere Masche dazu, um Kinder und Jugendliche zum Kauf zu bewegen.

Die Lootbox Masche

Was ist eigentlich eine Lootbox? 

Eine Lootbox ist eine Zusammenstellung von zufällig generierten Gegenständen in nicht einsehbaren Paketen bzw. Boxen. Diese Gegenstände können die Leistung im Spiel steigern oder die Interaktion mit Mitspielern variantenreicher gestalten, bspw. durch besondere Emojis.

Wie erhalte ich Lootboxen?

Lootboxen sind durchs Spielen, aber auch durch Geld zu erhalten. Das Erspielen ist häufig mit viel Zeit verbunden und eventuell auch einem gewissen Leistungsstandard. Über den Kauf kann dieser umständliche Weg abgekürzt werden und die Boxen sind sofort verfügbar. 

Was ist das Problem?

Lootboxen sind mit Glücksspiel gleichzusetzen. Die Kombination mit der Zugänglichkeit für Kinder und bewusster Gestaltung und Werbung für Kinder ist extrem problematisch. Glücksspiel ist nicht ohne Grund ab 18. Kinder und Jugendliche neigen zu einer höheren Risikobereitschaft und sind dadurch eher bereit, Geld auszugeben. Dazu kommt die Unerfahrenheit im Umgang mit Geld. Zusätzlich kann Glücksspiel süchtig machen. In Belgien sind Lootboxen aus diesen Gründen bereits seit 2018 verboten.

Sucht erkennen und vorbeugen

Natürlich kann niemand eine Sucht aus der Ferne diagnostizieren. Dafür sollte man immer einen Psychotherapeuten oder andere Hilfsstellen konsultieren. Als Lehrkraft ist man aber eine Kontaktperson oder sogar Bezugsperson und kann Anzeichen einer Handyspielsucht erkennen: 

  • Vermehrtes Handyspielen/ Ablenkung durchs Handy
  • Vernachlässigung der sozialen Kontakte
  • Motivationsprobleme 
  • Leistungsabfall im Unterricht (z.B. keine Hausaufgaben/ Konzentrationsprobleme)
  • gesteigerte Emotionalität in Verbindung mit Handyspielen

Diese Anzeichen überschneiden sich großteilig mit denen einer Mediensucht. Beides tritt auch in Kombination auf. Die Handlungsmöglichkeiten als Lehrkraft sind begrenzt. Das Wichtigste ist wohl ein offenes Ohr und die Möglichkeit zu nutzen, Medienkompetenz zu vermitteln. Prävention ist hier nämlich das A und O.

Präventionsmöglichkeiten und Hilfestellungen seitens Schulen und Lehrer:innen

Das häufig gesehene Handyverbot in der Schule ist für dieses Problem nicht sinnvoll. Ein striktes Verbot macht es dem Kind später schwerer, sich selbst zu regulieren und fördert Verheimlichung. Präventiv kann stattdessen umfassend über Mediennutzung und auch konkret über die Taktiken von Mobile Games aufgeklärt werden. Zunächst solltet ihr euch selbst über das Thema informieren. Durch das Lesen dieses Artikels und Durchklicken der verlinkten Seiten ist also der erste Schritt getan. Vielleicht ladet ihr euch sogar mal ein solches Game herunter, um z.B. die Lootbox Masche am eigenen Leib zu erfahren. 

Für die Vermittlung von Medienkompetenz gibt es verschiedene Wege. Manche Lehrer:innen nutzen dazu Handys innerhalb des Unterrichts. Hierbei gibt es Vor- und Nachteile. Infos für Aufklärungsstunden im klassischen Stil stehen zum Thema Medienkompetenz und Gaming- und Handysucht bereit. Auch die Sensibilisierung der Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention. 

Handlungsbedarf erforderlich

Handys sind wie kein anderes Medium präsent – immer und überall. Auch Kinder und Jugendliche nutzen die Angebote. In einer profitorientierten Wirtschaft wird dadurch eine leicht beeinflussbare Gruppe marktrelevant. Durch Maschen werden Kinder an Handyspiele herangeführt und ihre Schwäche durch Lootboxen in Geld verwandelt. Prävention ist notwendig und durch verschiedene Arten der Medienaufklärung möglich. Wenn eure Schüler:innen Anzeichen einer Sucht zeigen, könnt ihr mithilfe der oben verlinkten Seiten vielleicht den entscheidenden Schritt machen. 

Habt ihr in euren Klassen bereits Erfahrung mit Mediensucht oder sogar Handyspielsucht gesammelt? Gibt es an eurer Schule schon Maßnahmen zum Thema? Teilt gerne mit uns eure Erfahrungen in den Kommentaren.

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Die digitale Transformation der Kultur wird immer dringender, vor allem in Anbetracht der Pandemieperiode, die gleichzeitig auch die Entwicklung neuer Lehr- und Lernmethoden erforderlich gemacht hat.

Insbesondere hat es sich als wichtig erwiesen, den Lehrkräften der Kunstgeschichte Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie das Interesse der Schüler - die heute digital natives sind - an einem Fach wecken können, das paradoxerweise für viele von ihnen "langweilig" ist und immer mehr als weniger wichtig angesehen wird, nicht nur unter den Geisteswissenschaften, sondern unter allen in der Schule unterrichteten Fächern.

Doch was ist der Grund für die mangelnde Aufmerksamkeit der Schüler im Klassenzimmer? Oft ist es ein Problem, das mit den von den Lehrern angewandten Lehrmethoden zusammenhängt. Natürlich wollen wir nicht verallgemeinern, aber es besteht kein Zweifel daran, dass sie sich daran gewöhnt haben, Vorlesungen zu gestalten, indem sie den Schülern minderwertiges Fotomaterial zur Verfügung stellen und lediglich fiktive Informationen weitergeben, ohne Interaktion und Beteiligung zu suchen. Ein Erbe, das in der heutigen Gesellschaft geändert werden muss.

Leider ist es eine Tatsache, dass es nicht ausreicht, im Klassenzimmer ein Lehrbuch zu lesen, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen. Es überrascht nicht, dass die von Europeana Education und European Schoolnet durchgeführten Studien, die in dem Artikel "Digital Learning During the Pandemic - Heritage Resources by and for Educators" zusammengefasst sind, zeigen, dass diese die Lernerfahrung und die Art und Weise, wie das schulische Umfeld erlebt wird, verbessern. Was ist also zu tun?

Die Technologie, insbesondere die digitale, ist zweifellos ein Medium, das, wenn es synergetisch eingesetzt wird, der Beziehung zwischen Lehrern und Schülern einen echten Nutzen bringen kann; sie ist keine Einheit, die verteufelt werden sollte, sondern eine Chance, die ergriffen und genutzt werden sollte, um die Zukunft der Schule, sogar auf globaler Ebene, entscheidend zu erneuern. Die Integration digitaler Medien in die Lernwege ist für den Aufbau von Soft Skills (Problemlösungskompetenz, Teamarbeit usw.) und neuem Wissen unerlässlich.

Aus diesen Überlegungen und einer Reihe von Erfahrungen mit Kultur- und Bildungseinrichtungen entstand ArtCentrica, die Cloud-Anwendung, jetzt auch ein innovatives Startup, das mit der Absicht gegründet wurde, das Paradigma des Frontalunterrichts zugunsten des aktiven Lernens (einschließlich des Fernlernens) zu revolutionieren, das auf der Zusammenarbeit zwischen Schüler und Lehrer beruht. 

Aber wie wirkt sich die Plattform konkret auf die Art und Weise aus, wie das Lernen stattfindet? Die Lehrkräfte werden beispielsweise zu Akteuren des Wandels, indem sie direkt von der Plattform aus detaillierte Lektionen zu ihren Lieblingswerken erstellen, Anmerkungen zu hervorzuhebenden Bereichen hinzufügen, Details heranzoomen und vieles mehr.

Die Werkzeuge von ArtCentrica ermöglichen es den Schülern auch, Hauptakteure im Lernprozess zu sein, da sie gleichzeitig hochgradig lehrreiche und ansprechende Wege bieten, auf denen sie Fähigkeiten erwerben können, die nicht Teil des Lehrplans sind, die aber aufgrund des rasanten Wachstums im digitalen Sektor wichtig sind. 

In Anlehnung an die Studie von Winner und Hetland gehören zu den "Denkdispositionen", die Kinder durch eine hochwertige Kunsterfahrung erwerben, Reflexionsfähigkeit, Selbstkritik und die Bereitschaft, zu experimentieren und aus Fehlern zu lernen. ("Why Do We Teach Arts in the Schools? The dialogue continues. A response to Winner/Hetland.")

Um die Plattform zu verbessern und zu implementieren, arbeitet das ArtCentrica-Team daran, das Konzept der digitalen Kultur in einer immer breiteren Form zu verbreiten, indem es sich um die Teilnahme an Beschleunigungsprogrammen bewirbt und diese auch gewinnt; zu den jüngsten gehören IMPACT EdTech - gefördert von European Schoolnet, ISDI und FundingBox - und FuturED - gefördert von Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und H-FARM. Darüber hinaus treibt sie ihr Angebot durch Forschung und Entwicklung voran, die intern, mit Partnern aus Kultur und Bildung (Pinacoteca di Brera, National Geographic) und auch im Rahmen europäischer Projekte wie "CCI Thrive" durchgeführt werden. 

CCI-Thrive, das von der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) kofinanziert wird, hat Ars Electronica (Linz) und IMZ Internationales Musik&Medienzentrum zu seinen Partnern und versucht, die Hindernisse zu verstehen, die die europäischen Kultur- und Kreativindustrien daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ein höheres Maß an internationalem Ansehen und Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, und bewährte, hochmoderne Technologien und Prozesse zu testen, um machbare, überzeugende und überzeugende Lösungen für kleine und mittlere CCI-Unternehmen zu finden. 

Deshalb sind wir der Meinung, dass Kultur und Technologie synergetisch koexistieren müssen, um ein interdisziplinäres Umfeld zu schaffen, auf dem die Zukunft aufgebaut werden kann, und nicht in einem Gegensatz außerhalb unserer Zeit verharren dürfen.

Weitere Infos: www.artcentrica.com

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Am heutigen Christopher Street Day wollen wir auf die Komplikationen für Queere Personen im Schulalltag aufmerksam machen. Viele queere Schüler:innen werden in Deutschland noch immer gemobbt und ausgegrenzt. Beleidigungen wie „Schwuchtel“ werden verharmlost und Wörter wie „schwul“ werden negativiert. Hinzu kommen die heteronormativen Schulmaterialien, welche nur „traditionelle“ Familienbilder behandeln und kaum Diversität aufzeigen.

Vielfalt und Unterschiedlichkeit macht sich überall bemerkbar und sollte von allen Menschen respektiert und akzeptiert werden. Es sollte niemand auf Grund seiner sexuellen oder geschlechtlichen Orientierung diskriminiert oder ausgegrenzt werden. Jeder sollte sich sicher fühlen seinen eigenen Weg zu gehen. Schulen und Bildungseinrichtungen spielen hierbei eine große Rolle, denn die Selbstfindungsphase beginnt im Jugendlichen Alter. Es ist wichtig, dass Jugendliche sich wohl und sicher fühlen und keine Angst davor haben anders behandelt zu werden nur weil sie sich beispielsweise einem anderen Geschlecht angehörig fühlen oder eine gleichgeschlechtliche Beziehung führen.

Es gibt viele unterschiedliche Lebensweisen und Familienformen. Kinder und Jugendliche müssen in Schulen darauf aufmerksam gemacht werden, dass es eben nicht nur das typische „Vater-Mutter-Kind“ Familienbild gibt, sondern viele verschiedene Zusammensetzungen. Diese müssen respektiert und akzeptiert werden, um ein Gleicheitsgebot zu gewährleisten und niemanden auszuschließen. Wobei diese Akzeptanz schon im frühen Alter gelehrt werden sollte, damit es garnicht erst zur Diskriminierung und zum Mobbing kommt. Hierbei spielen Lehrkräfte eine große Rolle, da sie zur Meinungsbildung ihrer Schüler:innen bewusst und auch unbewusst beitragen.

Sollten Lehrer:innen mitbekommen, dass Begriffe wie „schwul“ negativiert werden oder Schüler:innen als „Schwuchtel“ oder „Transe“ beleidigt werden, müssen sie eingreifen und aktiv gegen wirken. Bei der Umfrage „A long way to go for LGBTI equality“ von 2020, welche die EU-Grundrechtagentur (FRA) erhoben hat, teilten mehr als 16.000 Quere Menschen ihre Erfahrungen. 48 Prozent gaben an, dass sie während ihrer Schulzeit gemobbt wurden.

Schulbücher und Lehrpläne sind nicht auf dem neusten Stand und behandeln hauptsächlich traditionelle Familienbilder. Gerade in der Selbstfindungsphase ist es wichtig für Schüler:innen gut informiert zu werden. Diverse Lebensweisen und gemischte Familien sollten nicht nur Thema im Biologie Unterricht sein, sondern beispielsweise auch in Kurzgeschichten in den Englischbüchern vorkommen. Kinder und Jugendliche sollten vernünftig aufgeklärt werden, um auch das Verständnis und die Akzeptanz gegenüber Mitschüler:innen und Mitmenschen zu fördern.

Das Verankern von Diversität in den Schulbüchern und im Lehrmaterial kann durchaus dazu beitragen, Lehrkräfte bei der Aufklärung ihrer Schüler:innen zu unterstützen. Somit würden Lehrer:innen entlastet werden, da sie auch hier eine große Verantwortung tragen und diese mit Hilfe gut informierender Materialien erleichtert werden kann.

Wie kann die Regenbogenkompetenz gesteigert werden?

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) organisiert seit 2018 gemeinsam mit vielen weiteren Partner:innen bundesweite Foren zum Thema „Regenbogenkompetenz“. Diese Foren sind sogenannte Regenbogen-Parlamente, welche den diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in wichtigen gesellschaftspolitischen Bereichen, fördern möchten. Außerdem versuchen diese Parlamente Strategien gegen LSBTIQ-Feindlichkeit zu entwickeln. Hier erfahrt ihr mehr über die Regenbogen-Parlamente und deren Aufgaben.

Beim Ranking vom europäischen Regenbogen Index Malta, Dänemark und Belgien auf Platz 1-3. Deutschland liegt auf Platz 15. Insgesamt wurde in 49 Ländern der Stand der gesetzlichen Gleichstellung von queeren Menschen gemessen. Deutschland ist ein sozialer Staat mit Grundrechten. In Artikel 2 des Grundgesetzes heißt es, dass jeder das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit hat. Jeder Mensch in Deutschland darf sich also in seiner Persönlichkeit frei entfalten und nicht dafür diskriminiert oder gemobbt werden. Deutschland könnte beim nächsten Ranking besser abschneiden, dafür müsste schon im frühen Alter die Regenbogenkompetenz gefördert werden. Schulen und Bildungseinrichtungen sind der beste Anhaltspunkt um dies schnellstmöglich zu erreichen.

Was denkt ihr? Sollten die Schulbücher im Bezug auf Diversität und unterschiedliche Familienbilder geupdatet werden? Wie könnte die Regenbogenkompetenz von Schüler:innen und Lehrkräften stärker gefördert und damit Diskriminierung entgegengewirkt werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! Mehr zu dem Thema findet ihr hier und hier.

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Der Schulalltag wird immer digitaler und das World Wide Web revolutioniert Wissen und Bildung. Gewusst wie, können die Möglichkeiten an technischen Hilfsmitteln die Arbeit von Lehrkräften sehr erleichtern. Im zweiten Teil werden weitere nützliche Browsererweiterungen (auch: Extensions oder Add-Ons) vorstellt, die Lehrkräfte bei ihren vielseitigen Aufgaben im Schulalltag unterstützen.

Die Erweiterungen helfen bei der Literatursuche durch das Umgehen von Paywalls und durch den Zugang zu Onlinedatenbanken. Außerdem erleichtern die vorgestellten Add-Ons die Verwaltung, Aufbereitung und Verbreitung von Literatur und Wissen. Wer den ersten Teil noch nicht kennt oder nochmal nachlesen möchte, findet den Artikel hier.

Hinweis: Bei unserer Auswahl haben wir darauf geachtet, möglichst nützliche, vielseitige und ressourcenschonende Browsererweiterungen zu empfehlen. Grundsätzlich sollten Erweiterungen jedoch sparsam und mit dem Fokus auf dem persönlichen Mehrwert gewählt werden, denn diese verbrauchen Systemressourcen des Endgeräts.

6. Unpaywall und Bypass Paywall

Zu sehen ist das Logo von Unpaywall

Erweiterungen wie Unpaywall und Bypass Paywall sind äußerst nützlich für die Recherche und Informationsbeschaffung. Sie ermöglichen den kostenfreien und legalen Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln – Unpaywall zu über 32 Millionen Texten. Die Bezahlschranken für das Lesen von Artikeln auf Onlinezeitungsportalen können umschifft werden, was das verfügbare Material für die Unterrichtsvorbereitung massiv erweitert. Dabei ist nicht nur der deutschsprachige Raum abgedeckt, insbesondere angelsächsische Qualitätsmedien können bequem verfolgt werden. So ermöglichen die Erweiterungen das Lesen von namhaften Zeitungen wie der Washington Post, El Periodico, National Geographic, dem Wallstreet Journal und vielen mehr.

Ziel ist es, das wissenschaftliche System durch Austausch und Zugänglichkeit von freier Literatur (sog. Green Open Access) zu verbessern und zu stärken. Die Funktionsweise ist transparent, denn der Quellcode ist frei einzusehen (OpenSource). Unpaywall ist ein non-profit Produkt von der Vereinigung OurResearch und seit 2016 kostenlos verfügbar. Das mächtigere Bypass Paywall funktioniert in der Installation etwas anders – kann jedoch auf Github manuell für alle gängigen Browser installiert werden.  

7. Citavi Picker

Zu sehen ist das Logo von Citavi.

Citavi ist eine Software zur Literaturverwaltung mit vielfältigen Funktionen. Einerseits hilft der Citavi Picker durch den Zugriff auf diverse wissenschaftliche Onlinedatenbanken bei der Recherche. Andererseits unterstützt die Extension bei der Organisation durch die Verwaltung von Literaturquellen und dem automatischen Erstellen von Verzeichnissen. Die zugehörige Browser-Erweiterung erleichtert es, im Informationsbeschaffungs- und Schreibprozess den Überblick zu behalten und den Arbeitsprozess zu planen. Der Citavi Picker ist für die meisten Browser als kostenlose Extension erhältliche. Seit Februar 2021 gehört die Entwicklungsfirma von Citavi zum australischen Konzern QSR International.

8. Screencastify

Zu sehen ist das Logo von Screencastify.

Die Erweiterung dient der Videoerstellung und -bearbeitung. Screencastify macht es möglich, den Desktop oder einzelne Tabs aufzuzeichnen. Mit der Extension sind auch Audioaufnahmen möglich und ebenfalls können Abfragen in die Videos eingebaut werden. So lassen sich individuelle Unterrichts- und Lehrvideos ganz leicht anfertigen. Die kostenlose Version beinhaltet eine Videothek für maximale 10 Aufnahmen von maximalen Länge von 30 Minuten. Diese Limitationen entfallen bei der Version für 5€ monatlich. Die Erweiterung ist jedoch nur für den Google Chrome Browser erhältlich.

Die Angebote und Funktionen von Browsererweiterungen sind vielfältig. Welche der Browserextensions nutzt ihr bereits und welche sind für euren Arbeitsalltag am wichtigsten? Wir freuen uns auf eure Kommentare. Einen weiteren Artikel zur Digitalisierung von Bildung findet ihr hier.

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Wirtschaftliche Zusammenhänge können im Unterricht schnell zu trockenem Stoff werden. Ein Verständnis für Ökonomie und die Dynamik der Märkte ist heutzutage allerdings besonders wertvoll und kann für eine erfolgreiche Karriere nach der Schule sorgen. Schüler:innen haben oft den Eindruck, schulische Inhalte wären nicht wichtig für das “echte” Leben – im Bereich Ökonomie könnte dies jedoch nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Um den Unterricht also spannend, verständlich und motivierend zu gestalten, kann es sinnvoll sein, die Schüler:innen einmal selbst in die Rolle von Händlern und Ökonomen zu versetzen. Dafür eignen sich Videospiele hervorragend, denn sie bieten die Möglichkeit, Fehler zu machen, aus Erfahrungen zu lernen und bestimmte Konzepte in vereinfachter Form zu erleben. Lehrer-News stellt fünf Spiele vor, die Sie im Unterricht einbringen können – als Projekt, als Fallbeispiel oder als Zusatzinhalte auf freiwilliger Basis.

Logo des „Planspiels Börse” der Sparkasse
Quelle:  Wikipedia

Planspiel Börse: Simuliertes Trading in Schülerteams

Wenn die Sprache auf Wirtschaftssimulationen kommt, dann ist vielen Schulen sicher das „Planspiel Börse” bekannt. Dieses wird seit über 40 Jahren von Sparkassen in ganz Europa ausgerichtet. Hier können Schüler:innen im Team in einer simulierten Umgebung mit Wertpapieren und anderen Finanzprodukten handeln. Zu Beginn stehen jedem Schülerteam 50.000 Euro virtuelles Startkapital zur Verfügung, mit dem mindestens drei Aufträge bis zum Spielende getätigt werden müssen. Ziel des Spiels ist es, den eigenen Depotwert durch geschicktes Handeln zu steigern. Seit 2009 werden auch Teams prämiert, die mit nachhaltig orientierten Wertpapieren den größten Ertrag erzielen.

Die Teilnahme erfolgt über die „Planspiel-Börse-App”, diese findet Ihr hier. Teilnehmende Teams müssen sich bei der örtlichen Sparkasse anmelden und erhalten dann einen Registrierungscode – danach kann es mit dem Handeln losgehen! Jährlich beginnt das Planspiel Ende September / Anfang Oktober und endet Mitte Dezember. Die meisten Teams sind in der Gruppe Schüler und Studenten vertreten, vereinzelt nehmen auch Lehrer teil. Als zusätzlicher Anreiz dient die Tatsache, dass man das Spiel tatsächlich “gewinnen” kann – die Gruppen, welche zum Ende des Spiels den höchsten Depotwert erzielt haben, erhalten Auszeichnungen und Preise der Sparkasse.

Screenshot aus dem Videospiel Anno 2070
Quelle: Steam

(Bildquelle: Steam)

Der Klassiker: Anno 2070

Dem hyperrealistischen „Planspiel Börse” steht die „Anno”-Spielereihe gegenüber. Die österreichischen „Anno”-Spiele fungieren seit 1998 als Klassiker unter den Aufbaustrategie-Spielen und laufen stets nach demselben Prinzip ab, welches auch als Blaupause für viele andere Wirtschaftssimulationen dient: Die Spieler:innen befinden sich in einer kleinen Inselwelt und ihre Aufgabe ist es, eine Kolonie auf einer dieser Inseln zu gründen. Dies spielt je nach Serientitel entweder in der Renaissance („Anno 1404”), der frühen Neuzeit(„Anno 1800”) oder sogar in der nahen Zukunft („Anno 2070”). Insbesondere der Titel „Anno 2070” kann dabei interessant für den Unterricht sein, weil er die Komponenten der Umweltverschmutzung und des Klimawandels mit ins Spiel bringt – und die Unterschiede zwischen nachhaltiger Produktion und Raubbau verdeutlicht.

Einmal kolonisiert, muss die Insel nun bevölkert werden woraufhin die Bewohner verschiedene Güter benötigen – zu Anfang sind dies noch Nahrung und Kleidung. Haben die Bürger alles, was sie brauchen, steigen sie in eine höhere Gesellschaftsschicht auf, aus Bauern werden Bürger. Diese haben jedoch auch mehr Bedürfnisse, woraufhin neue Produktionsstätten für Luxusgüter gebaut, neue Nahrungsmittel beschafft und neue Rohstoffe erschlossen werden müssen. Anno legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Fertigungsketten: Um in „Anno 2070” beispielsweise Fenster zu produzieren, wird Glas benötigt, dieses wird aus Sand und Kohle hergestellt, wofür wiederum Minen gebaut werden müssen – wobei auch für den Bau selbst Materialien gebraucht werden.

Die Bedürfnisse der Bürger mit dem Neubau von Fabriken in Einklang zu halten und dabei darauf zu achten, dass die Finanzen nicht ins Minus rutschen ist eine Spielprämisse, die seit Jahrzehnten begeistern konnte und sicher auch für Schüler:innen spannend ist. Nach einiger Zeit kann sich daher auch ein Gefühl von Komplexität einstellen, das der globalisierten echten Welt recht nahekommt: Denn wenn zum Beispiel ein Schiff, das wichtige Güter für eine der eigenen Produktionsketten befördert von Piraten versenkt wird, kann dies weitreichende Folgen für das ganze System haben – ganz ähnlich dem Vorfall am 21. Mai 2021, als ein einzelnes Schiff der Evergreen Corporation den Suez-Kanal blockierte und dadurch die Weltwirtschaft extrem belastete. Schüler:innen lernen so zum einen, den Überblick zu behalten und klug zu wirtschaften, zum anderen erfahren sie auch mehr darüber, wie fragil und komplex selbst vereinfachte Wirtschaftssysteme sind.

Screenshot aus dem Videospiel Superpower 2
Quelle: GOG

Superpower 2 – Realistische Weltwirtschaft

Während in der „Anno”-Serie eine stilisierte Welt bespielt wird, bietet „Superpower 2” tatsächlich die echte geopolitische Landkarte, um darauf wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkunden. Schüler:innen übernehmen hierbei die Kontrolle über eine Nation, die sie natürlich mit gutem Wirtschaften und klugen Entscheidungen zu Ruhm und Macht führen sollen. Hier werden also auch tatsächliche geopolitische Zusammenhänge klarer – die Bedeutung des oben erwähnten Suez-Kanals beispielsweise –, sowie die Stellung und Diversität einzelner Nationen. Das Spiel gestaltet sich dabei zwar im Großen und Ganzen etwas trockener als die cartoonigen Anno-Spiele, ist aber dafür auch realistischer.

Für den Unterricht bietet sich zum Beispiel an, ein Szenario als Lehrkraft bis zu einem bestimmten Punkt vorzuspielen und dieses dann im Unterricht als Modell einzusetzen. So könnte eine Illustration der Schuldenkrise Griechenlands oder des politischen Drucks durch Öl und Gas aus Russland vorbereitet werden, um die Schüler:innen selbst nach Lösungen suchen zu lassen. Der etwas abstrahierte und visuelle Input, den Schüler:innen durch eine solche Präsentationsform hinzugewinnen, kann eine gute Bereicherung für den Unterricht darstellen.

Screenshot aus dem Videospiel Democracy 4
Quelle: GOG

Moderne Erkundung von Volkswirtschaft in Democracy 4

Dass sich Wirtschaft und Politik kaum trennen lassen, verdeutlicht „Democracy 4”. Frisch im Jahr 2022 erschienen, tritt es visuell und spielmechanisch modern und ansprechend auf und schafft dabei, wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge in einen spielerischen Kontext zu setzen. Überspitzt könnte man sagen, dass Schüler:innen, die „Democracy 4” spielen, bereits eine Menge Stoff aus dem Wirtschafts- und Politikunterricht allein durch das Spiel lernen: Demographische Gruppen, das Bruttoinlandsprodukt, Steuerreformen – all dies wird visuell ansprechend und zugänglich in dem Spiel verknüpft. Durch seine Komplexität kann das Spiel Gelegenheitsspieler zwar abschrecken, im Unterricht jedoch, in dem Lehrer:innen anleiten und Hintergründe erklären können, kommt sein Umfang voll zur Geltung.

Democracy 4 ist darüber hinaus bestens geeignet, um, politisches Interesse zu wecken, da es sehr gut nachvollziehen lässt, wie und warum bestimmte politische Entscheidungen getroffen werden. Der Wille der Bürger ist dabei zwar “nur” ein Zahnrad in einem größeren, wirtschaftlichen Komplex, der am Laufen gehalten werden muss, gleichzeitig ist es aber auch die Gesellschaft, die diesen ganzen Komplex erst ermöglicht. Dieses Wechselspiel wird in „Democracy 4” besonders gut verdeutlicht und eignet sich für Diskussionen im Klassenverband.

Screenshot aus dem Videospiel Tropico 6
Quelle: GOG

Korruption unter Palmen: Tropico 6

Mit einem Augenzwinkern wird das Thema “Wirtschaft und Staat” von dem Spiel „Tropico 6” aufgegriffen. Ähnlich wie die Anno-Reihe ist auch „Tropico” ein beliebte Spieleserie, die seit 2001 einen festen Platz im Herzen der Aufbaustrategiespiel-Fans einnimmt. Die Spieler:innen schlüpfen hier in die Rolle eines Diktators, der den fiktiven Inselstaats „Tropico” beherrscht. Dieser Staat ist dabei stark an die sogenannten Bananenrepubliken der 1950er Jahre angelehnt, und bietet in seiner karikaturhaften Überzeichnung alles, was ein Autokrat sich wünscht: Korruption, die Unterdrückung der Pressefreiheit, Tourismus und das argwöhnische Auge verfeindeter Supermächte wie den USA und Russland. Unter diesen Bedingungen liegt es nun an den Spieler:innen, in der Rolle von „El Presidente” dem eigenen Staat zum Wohlstand zu verhelfen – oder die eigenen Taschen zu füllen.

Auch hier ist wieder kluges Wirtschaften notwendig: Löhne müssen gezahlt, Lebensmittel müssen beschafft und die Bedürfnisse der Bevölkerung müssen befriedigt werden. Import- und Exportbilanzen vermitteln die wirtschaftlichen Grundlagen der Inselwirtschaft, welche sich im Laufe der Zeit vom Rohstoffexporteur hin zur Industrienation entwickelt.

Bei all dem gibt es verschiedene Fraktionen von Bürgern – beispielsweise konservative Nationalisten, Umweltschützer, Arbeiter und religiöse Splittergruppen – die natürlich unterschiedliche Reaktionen auf bestimmte Baumaßnahmen oder Lohnkürzungen zeigen. Wächst der Unmut in der Bevölkerung, kann „El Presidente” dabei aber auf herzlich unethische Methoden zurückgreifen, um wieder Ordnung in den Staat zu bringen. Am Ende steht die Frage, wohin die Reise Tropicos und seiner Bevölkerung gehen soll. Was darf’s sein? Ein klerikales Militärregime, das kommunistische Arbeiterparadies oder doch lieber ein prächtiges Mekka für reiche Touristen?

Das Spiel eignet sich für Unterrichtsstunden, die Raum für Humor lassen, dabei aber gleichzeitig auf spielerische Weise wichtige Konzepte erklären wollen: Propaganda ist ein allgegenwärtiges Thema, welches gerade zur Zeit der Ukrainekrise noch einmal einen besonderen Stellenwert einnimmt. Es werden Impulse gesetzt, über die wirtschaftliche Stabilität autokratischer Staaten zu sprechen. Syrien, Russland oder Venezuela können dabei thematisiert werden und es kann sich ein Lerneffekt einstellen, der darauf abzielt, den Zusammenhang zwischen der Militarisierung eines Regimes und dessen wirtschaftlicher Stellung zu erfassen. Auch der wichtige ökonomische Faktor „Tourismus” kann Schüler:innen mit dem Spiel näher gebracht werden, sowie die post-kolonialistischen Bestrebungen globaler Supermächte, die Kontrolle über kleinere Staaten in der zweiten und dritten Welt zu halten. Zuletzt dient „Tropico 6” auch dazu, Schüler:innen vor die Wahl zu stellen: „Würde ich mich selbst bereichern, wenn ich als Staatsoberhaupt die Möglichkeit dazu hätte?”

Wir hoffen, dass Euch diese Liste neue Ideen für den Wirtschafts- und Politikunterricht geben konnte und freuen uns, von Euren Erfahrungen mit Videospielen im Unterricht zu hören! Lasst uns gerne einen Kommentar da, wie Ihr Videospiele bereits in den Unterricht einbinden konntet, oder ob Ihr dies in der Zukunft vorhabt.

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Viele kennen bereits die beliebte Notiz-App GoodNotes. Wir wollen den wenigen, die die App noch nicht kennen und auch denjenigen, die sie bereits kennen und lieben, ein paar Einblicke geben, wie die App funktioniert und welche Funktionen sie für euch bereithält.

Die Notiz-App gibt es bereits seit 2011, jedoch ist sie vor allem in den letzten Jahren bekannt geworden. Durch die Corona-Krise und den zunehmenden Onlineunterricht und das Home-Office wurde die App häufiger benutzt. Mit der Digitalisierung des Systems können doch schließlich auch unsere Notizen digitalisiert werden oder nicht?

Die Appkostet bei der Installation einmalig 7,99 Euro. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass dieser Betrag  wirklich nur bei der allerersten Installation bezahlt werden muss, anschließend kommt man in den Genuss sämtlicher Updates ohne laufende Kosten .  Für den Bildungsbereich ist das Tool kostenlos, allerdings nur, wenn die Geräte über den Apple School Manager verwaltet werden.

Wie ist die App aufgebaut?

Für diejenigen, die gerne handschriftliche Notizen anfertigen, jedoch einen Papierberg und verlorene Blätter vermeiden wollen, ist die GoodNotes App genau das richtige. Sie ermöglicht auf unterschiedlichem digitalen Papier die unterschiedlichsten Dinge anzufertigen. Ob es nur eine schnelle Notiz auf einem linierten Papier sein soll oder ausführliche Lernzettel, Unterrichtsvorbereitungen usw. Mit dieser App kann man außerdem auch To do Listen anfertigen, einen selbst gestalteten Monatsplan kreieren oder man verwendet ganz einfach die von der App vorgefertigten Layouts dafür.  Außerdem kann das iPad auch live im Unterricht an das White Board geschlossen, bzw. verbunden werden und somit kann die Lehrkraft dann vom Platz aus ein Tafelbild erstellen.

Die App lässt uns dabei die Wahlfreiheit für die Farbe des Papiers. Zur Auswahl stehen gelbliches, weißes und dunkles Papier. Außerdem kann zwischen linierten (schmal oder breit liniert), karierten, gepunkteten, blank oder auch einem Lernkarten Layout ausgewählt werden. Es gibt verschiedene Layouts zum Thema „Planung“, unter anderem Buchhaltung, Wochenplaner und unterschiedliche Arten von Monatsplanern.

Es gibt die Möglichkeiten eine schnelle Notiz zu erstellen oder ein ganzes Notizbuch. Hierbei ist gut zu wissen, dass jede Seite individuell angepasst werden kann. Es muss also kein durchgehend liniertes Notizbuch sein. Die Notizen können in verschiedenen Ordnern hinterlegt werden, somit ermöglicht die App uns unsere Notizen im Überblick zu behalten und für jeden Anlass ein Ordner zu führen. Beispielsweise kann ein Ordner für den Haushalt sein, um Einkaufslisten oder einen Essenplan für die nächste Woche zu führen. Ein weiterer Ordner dreht sich dann  um die Arbeit. In diesem Ordner kann es noch weitere Ordner geben, für eine bestimmtes Fach oder auf Klassen- und Jahrgangsstufen unterteilt.

Welche Funktionen gibt es?

Sobald ihr eine Notiz erstellt, erscheinen auch hier sehr viele unterschiedliche Optionen. Ihr könnt die Schriftgröße einstellen, die Stiftart, die Farbe des Stiftes und vieles mehr. Selbstverständlich kann man nicht nur handschriftliche Notizen anfertigen, sondern auch einen Text über die Bildschirmtastatur sowie externe Eingabegeräte eingeben. Dieser Text kann vergrößert und verkleinert und durch unterschiedliche Schriftarten angepasst werden.

Ihr könnt alles mögliche markieren und auch hier unterschiedliche Farben verwenden, unterschiedliche Größen des digitalen Textmarkers einstellen und sobald ihr etwas markiert und euren Stift kurz auf der Stelle haltet, wird die Linie automatisch Gerade. Dies gilt für jeden Stift und kann auch funktionieren, wenn man einen Kreis malt oder ein Viereck. Einfach den Stift etwas länger am letzten Punkt der Zeichnung, kurz vorm abheben des Stiftes vom iPad, auf der Stelle halten und eure Linien, Striche und Formen werden automatisch verbessert.

Die Farben könnt ihr mit einem Farbrad selber erstellen und wenn euch eine erstellte Farbe gefällt und ihr sie nochmal verwenden wollt, könnt ihr sie auch ganz einfach zu eurer Farbpalette hinzufügen. Diese Farben könnt ihr dann sowohl für den normalen Stift als auch zum markieren verwenden.

Eine weitere Funktion ist das einfügen von Fotos. Diese kann man wiederum individuell vergrößern und verkleinern und so verschieben, dass es perfekt in eure Notiz passt. Außerdem könnt ihr auch verschiedene Formen einfügen, beispielsweise ein Rechteck. Dieses kann auch eine beliebige Farbe haben. Darauf kann dann etwas geschrieben werden und dadurch kann man ein super anschauliches Tafelbild erstellen. Zusätzlich gibt es die Funktion von Post-Its. Auch hier sind die Farben individuell wählbar und ihr könnt sie dorthin verschieben, wo es am meisten Sinn macht.

Fazit

Natürlich gibt es aber auch Verbesserungsvorschläge an die App. Viele Nutzer:innen der App bemängeln die fehlende Lesezeichenfunktion. Durch das Update wurde diese Funktion ersetzt. Nun kann man bestimmte Stellen favorisieren, jedoch ist es nicht mehr so übersichtlich wie zuvor. Außerdem wäre eine Lineal und Geodreieck mit Winkelmesser für viele Nutzer:innen sehr hilfreich. Diese Funktion gibt es beispielsweise bereits bei der Apple Notiz-App. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag an die Programmierer der App ist die Formatierung. Wenn die GoodNotes App benutzt wird, während der Bildschirm geteilt wird, kann die obere Zeile mit den Auswahlmöglichkeiten des Stiftes usw. so verrutschten, dass es schwierig ist auf alle Funktionen zuzugreifen.

Wie bereits oben erwähnt, werden die Updates ohne zusätzliche Kosten automatisch installiert. Sobald die GoodNotes App also optimiert und weiterentwickelt wird, habt ihr die neue Version ohne noch einmal dafür zu zahlen.

All diese unterschiedlichen Funktionen ermöglichen das Erstellen von übersichtlichen und geordneten Notizen, Listen, Tabellen, Tafelbildern und vielem Weiteren. Wir empfehlen die GoodNotes App weiter und wir würden uns über ein Feedback in den Kommentaren freuen, ob ihr genauso begeistert seit oder ob ihr vielleicht sogar noch bessere Notiz-Apps kennt. Falls ihr noch mehr Einblicke in die unterschiedlichen Funktionen der App haben wollt,  könnt ihr im folgenden YouTube-Video nochmal die wichtigsten Funktionen nachschauen:

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Deutschland ist ein Land mit vielfältiger Geschichte. Vom römisch-deutschen Kaisertum, über die Gründung des deutschen Kaiserreiches bis hin zur NS-Zeit – Bildung und Verständnis der deutschen Geschichte ist interessant und wichtig, um Deutschland als Staat und seine politische Rolle früher sowie heute in der Welt zu verstehen.

Doch obwohl die deutsche Geschichte so vielfältig und interessant ist, fällt es vielen Schüler:innen schwer, sich wichtige historische Figuren, Ereignisse und Zahlen zu merken und ihren geschichtlichen Wert zu erkennen. Lehrer News hat erst vor Kurzem eine Liste der 6 besten Videospiele für den Geschichtsunterricht veröffentlicht, die dieses teilweise etwas trockene Schulfach ein wenig spannender gestalten können. Heute möchte Lehrer News ein paar interessante historische Serien und Kurzfilmreihen vorstellen, die die Begeisterung der Schüler:innen für das Fach Geschichte steigern könnte.

Charité

Hauptcharaktere der ersten Staffel der Serie Charité werden gezeigt.
Quelle: Das Erste

Charité ist eine historische Krankenhausserie und behandelt in jeder Staffel die medizinischen Entwicklungen eines anderen Abschnittes der deutschen Geschichte. In der ersten Staffel, die im März 2017 erschien, steht die medizinische Forschungsarbeit von Robert Koch, dem Mitbegründer der Mikrobiologie und Namensgeber des RKI, Ende des 19. Jahrhunderts im Vordergrund. Die zweite Staffel spielt am Ende des zweiten Weltkriegs und thematisiert die Arbeit des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch. Die dritte und bisher letzte Staffel spielt während des Baus der Berliner Mauer und thematisiert unter anderem die Arbeit des Gerichtsmediziners Otto Prokop. Alle Staffeln der Serie könnt Ihr auf Netflix streamen.

Babylon Berlin

Die Protagonisten von Babylon Berlin sind abgebildet.
Quelle: WDR

Babylon Berlin spielt im Berlin der Weimarer Republik und thematisiert die wirtschaftlichen Probleme dieser Krisenjahre, sowie die dadurch begründete zunehmende Radikalisierung der damaligen rechten und linken Organisationen. Die Serie war bei ihrer Premiere im Pay-TV ein großer Erfolg und war nach Game of Thrones der zweitbeste Serienstart auf Sky Deutschland mit über einer Millionen Zuschauer:innen. Im Mittelpunkt stehen der Kommissar Gereon Rath, gespielt von Volker Bruch, und eine junge Stenotypistin namens Charlotte Ritter, gespielt von Liv Lisa Fries, die gemeinsam an einem Erpressungsfall ermitteln. Die Serie wird in Koproduktion mit ARD Degeto, Sky und Beta Film produziert und kann darüber hinaus auch kostenpflichtig auf YouTube, Google Play, Apple TV und Amazon Prime gestreamt werden. In der ARD Mediathek könnt ihr euch aber auch schon kostenfrei ein paar Clips zur Serie anschauen.

Ku’damm 56

Familie Schöllack der Serie sind in ihrer Wohnung abgebildet.
Quelle: Tagesspiege

Triggerwarnung: Diese Serie zeigt und thematisiert sexuellen Missbrauch. Ku’damm 56 ist ein dreiteiliger deutscher Fernsehfilm, der 2016 erstmals im ZDF erschien. Im Mittelpunkt der Serie steht die Familie Schöllack in den Jahren der Nachkriegszeit. Mutter Caterina Schöllack leitet in West-Berlin eine Tanzschule und steht in ständigem Konflikt zu ihren drei Töchtern Monika, Helga und Eva, die die Moralvorstellungen und Werte dieser Zeit in Frage stellen. 2018 wurde die dreiteilige Filmreihe mit einer weiteren Filmreihe, Ku’damm 59, fortgesetzt. 2021 folgte die nächste Trilogie namens Ku’damm 63. Die Filmreihe erreichte für das ZDF gute Einschaltquoten und gewann unter anderem den Grimme-Preis in 2017. Ku’damm 56 kann sowohl in der ZDFmediathek kostenfrei, als auch auf Netflix gestreamt werden.

Barbaren

Vor dem Hintergrund der Schlacht werden die Hauptcharaktere von Barbaren dargestellt.
Quelle: Gaumont

Barbaren erschien im Oktober 2020 auf dem Streamingdienst Netflix und wurde bereits vier Wochen nach seiner Erstveröffentlichung weltweit bereits 37 Millionen mal aufgerufen. Im Gegensatz zu den meisten anderen historischen deutschen Serien, die sich meist auf die Zeit um die beiden Weltkriege herum drehen, spielt die Serie in der Zeit der Augusteischen Germanenkriege, die in der Varusschlacht 9 n. Chr. ihren Höhepunkt fanden. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die drei Kindheitsfreunde Ari, Folkwin und Thusnelda. Die Geschichte der drei Protagonisten spielt sich vor dem Hintergrund der Varusschlacht ab.

Honigfrauen

Eine Szene aus der Serie zeigt die Hauptcharaktere, die auf einen Anhalter warten.
Quelle: ZDF

Honigfrauen ist – wie Ku’damm 56 – eine dreiteilige Kurzfilmreihe des ZDF. Sie erschien 2017 und handelt von den Erfurter Schwestern Catrin und Maja Stresemann, die 1986 per Anhalter eine Auslandsreise nach Ungarn machen möchten, einem damaligen beliebten Urlaubsort für Menschen aus Ostdeutschland. Die Trilogie thematisiert vor allem die riskante Arbeit der Schleuserringe, die Menschen aus Ostdeutschland die Flucht in die Bundesrepublik ermöglicht haben, sowie die Versuche der damaligen Staatssicherheit der DDR, diese aufzulösen. Alle drei Teile können kostenfrei in der ZDF Mediathek gestreamt werden.

Das Boot

Vor einem Unterwasser-Hintergrund werden die Hauptcharaktere der Serie gezeigt.
Quelle: Filmstarts

Das Boot ist eine seit 2018 laufende TV-Serie, die auf Sky Deutschland gestreamt werden kann. Als Vorlage der Serie dienen sowohl die zwei Romane Das Boot und Die Festung von Günther Buchheim als auch der gleichnamige Kinofilm aus dem Jahr 1981. Die Serie beginnt im Herbst des Jahres 1942, ein Jahr nach den Ereignissen des Spielfilms, und erzählt die Geschichte einer U-Boot-Besatzung an Bord der U 612, die auf Mission in feindliche französische Gewässer geschickt werden. Der Widerstand in La Rochelle wird ebenfalls behandelt.

Sind Euch einige dieser Serien und Kurzfilmreihen bereits bekannt gewesen? Findet Ihr einige dieser Serie passend für euren Unterricht und würdet Ihr diese Euren Schüler:innen vorstellen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Die Nutzung digitaler Medien kehrt nach und nach im deutschen Bildungswesen ein. Egal ob Deutsch, Mathematik oder Geschichte: Apps wie Kahoot ermöglichen es Lehrkräften bereits heute, Unterrichtsinhalte spannend und zeitgemäß zu vermitteln. Im Fach Musik lässt sich die Digitalisierung nicht ganz so leicht gestalten. Denn wenn man beispielsweise ein Instrument erlernen möchte, kommt man um die Übung mit eben diesem zwangsläufig nicht herum. Doch wie gestaltet sich der Musikunterricht zukünftig in unserer digitalisierten Welt? Welche Potenziale hat das Fach?

Die Kernkompetenzen des Musikunterrichts

Um diese Fragen beantworten zu können, gilt es erst einmal zu klären, welche Kompetenzen der Musikunterricht an deutschen Schulen vermitteln soll. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um vier Kernthemen: Zum einen steht das gemeinsame Musizieren und Komponieren im Mittelpunkt, aber auch die Rezeption und Reflexion von musikalischen Inhalten sind zentrale Anliegen der Lehrpläne. Zusätzlich ist die Möglichkeit Musik als Mittel zur Kommunikation zu nutzen ein weiterer Punkt des Bildungsauftrags. Im Bereich des Musizierens beschränkt sich der Musikunterricht bisher allerdings meist auf die Instrumente aus der Klassik oder Pop- und Rockmusik, und eignet sich daher eher weniger für den Unterricht mit digitalen Medien.

Dem steht die Tatsache gegenüber, dass sich der Stellenwert, den Musik in unserer Gesellschaft einnimmt, stetig verändert. In Zeiten von Streamingdiensten und TikTok-Challenges wird Musik meist digital konsumiert. Unsere Lieblingsalben sind jederzeit verfügbar und der Markt wird jede Woche mit hunderten neuen Releases überflutet. Sogar die Musikproduktion ist dank Youtube-Tutorials und unzähligen Foren zugänglicher als jemals zuvor. So ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Jugendliche mit DAW’s (Digital Audio Workstation) wie Ableton, Cubase oder FL Studio zu Nachwuchsproduzenten in den heimischen Kinderzimmern werden. Selbst der US-Popstar Billie Eilish und ihr Bruder Finneas haben ihre Karriere einmal als “Bedroom-Producer” begonnen, und erlangten durch eigene Veröffentlichungen im Internet weltweite Bekanntheit.

Bild zeigt ein Homestudio

Schule muss mehr Medienkompetenz vermitteln

Die Diskrepanz zwischen dieser Entwicklung und der Gestaltung des Musikunterrichts ist ein Umstand, den der Bundesverband für Musikunterricht (BMU) bereits 2019 kritisierte. In der Publikation “Musikunterricht und Digitalisierung” fordert der Verband, dass neben der digitalen Musikproduktion auch Themen wie der Vertrieb oder das Urheberrecht stärker in den Fokus des Unterrichts einfließen müssen. Um den Kindern und Jugendlichen einen reflektierten Umgang mit allen Medien näher zu bringen, empfiehlt der BMU zusätzlich fächerübergreifend über Probleme wie Mediensucht aufzuklären. Auch die Beeinflussung durch Inhalte aus der digitalen Welt, speziell der Musik, muss im Schulalltag mehr thematisiert werden.

Ein weiteres Hindernis sieht der Verband in der uneinheitlichen Ausstattung vieler Bildungseinrichtungen. Programme und die dazugehörige Hardware sind oft sehr teuer und passen somit nicht in das Budget der meisten Schulen. Zu dieser Erkenntnis kommt auch die Bertelsmann-Stiftung in der Veröffentlichung “Digitale Medien im Musikunterricht”. Hinzu kommt, dass die meisten Musiklehrer:innen bisher meist noch nicht über die Qualifikationen verfügen, um ihren Unterricht an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Klasse lernt gemeinsam online Gitarre

Wie gelingt der digitale Musikunterricht?

Um den Musikunterricht an den digitalen Wandel anzupassen, empfiehlt es sich bereits während des Lehramtsstudiums mehr auf die Möglichkeit von Medien als Werkzeug  einzugehen. Außerdem benötigen Bildungseinrichtungen mehr finanzielle Mittel, um die entsprechende Software, beziehungsweise Hardware für einen zeitgemäßen Musikunterricht anzuschaffen. Einige Software-Hersteller bieten für ihre Produkte bereits Bildungslizenzen an, die speziell für den Einsatz an Schulen gedacht sind. Um den Musikunterricht in Zukunft ansprechender zu gestalten, sollten auch die Lehrpläne überdacht werden. Nur wenn sich der Musikunterricht an den Vorlieben junger Leute orientiert, können Schüler:innen für das Fach begeistert werden. So kann aus einem gewöhnlichen Schulfach schnell ein Hobby und Leidenschaft für das Leben werden.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Fach gesammelt? Was muss in Zukunft berücksichtigt werden? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

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Digitale Verwaltungs- und Klassenzimmerprogramme halten in immer mehr deutschen Schulen Einzug. Doch damit ihr gesamtes Potential ausgeschöpft werden kann, müssen Lehrkräfte und Schüler:innen auch kompetent mit ihnen umgehen können. Daher bietet Dominik Godt Fortbildungen zu Moodle und zu Videoproduktion für den Unterricht an, über die wir mit ihm im Videointerview gesprochen haben.

Godt ist seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Durch seine Tätigkeit als Systemadministrator im Bereich Moodle sowie als Master of Education Student der Germanistik und Japanologie ist er in einer idealen Position, die sowohl technische Expertise als auch das Wissen um die didaktischen Anforderungen miteinander vereint.

Seine Expertise vermittelt er interessierten Lehrkräften in Workshops und Fortbildungen, die sich sowohl an Neueinsteigende als auch an Fortgeschrittene richten. Im Interview ging es nicht nur um die Vorteile und Einsatzfelder von Moodle – Stichwort schülerzentrierter Unterricht – sondern auch um den Digitalpakt und die Schwierigkeiten, die in der Praxis auftreten, wenn es um die Beschaffung von Technik geht. Das vollständige Interview findet ihr auf unserem YouTube-Channel:


Auf einem Blatt Papier steht "Quiz" geschrieben, im Hintergrund ist ein Arbeitsplatz mit einem Smartphone und einem Laptop
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Mittlerweile existieren unzählige digitale Tools, die den Schulunterricht bereichern und abwechslungsreicher gestalten sollen. Vor allem Quizprogramme erfreuen sich dabei großer Beliebtheit, da sie ohne großen Aufwand kurzweilige Lernstandsüberprüfungen und vieles mehr ermöglichen. Wir stellen euch das Programm QuizAcademy vor.

QuizAcademy ist datenschutzfreundlich

Mit lediglich knapp 17.000 registrierten Lehrkräften ist es im Vergleich zu Konkurrenten wie Kahoot! oder Quizlet noch ein Zwerg, bietet aber einige Vorteile etwa beim Datenschutz. Dieser wird bekanntermaßen seit Jahren heftig debattiert und gerade im schulischen Bereich ist er selbstverständlich von großer Wichtigkeit, da die Daten von Schüler:innen geschützt werden sollten. Gerade US-amerikanische Unternehmen schneiden dabei oftmals schlecht ab, dies gilt auch für Quizlet, das für den Einsatz in der Schule nicht geeignet erscheint. Kahoot! schneidet in Sachen Datenschutz etwas besser hat. Das Portal MobilSicher bewertet seine Nutzung als “gerade noch akzeptabel.”

QuizAcademy hingegen entstand als Ausgründung der Universität Potsdam und des Hasso Plattner Instituts, wurde von der EU gefördert und schreibt Datenschutz groß. So werden nur vergleichsweise wenig Daten gespeichert und verwendet, insbesondere da Schüler:innen kein eigenes Konto benötigen. Daher gilt es laut Landesmedienzentrum Baden-Württemberg als datenschutzkonform. Auch Dirk Thiede, Betreiber des Blogs Datenschutz-Schule und Datenschutzbeauftragter für Schulen im Kreis Olpe, bezeichnet QuizAcademy als “schöne Plattform” und sieht diese als datenschutzfreundliche Alternative zu ihren Konkurrenten.

Welche Features bietet das Portal?

Hinsichtlich seiner Möglichkeiten unterscheidet sich QuizAcademy nicht großartig von seinen Konkurrenten. Lehrkräfte können Kurse erstellen, beispielsweise zu einer bestimmten Unterrichtseinheit und diese dann mit Inhalten befüllen. Verfügbar sind dabei das klassische Quiz, Live-Quiz, Karteikarten sowie Prüfungen. Letztere Option ermöglicht es, den individuellen Wissensstand von Schüler:innen zu erfahren oder Wettbewerbe durchzuführen, da bei allen anderen Funktionen nur eine anonymisierte Analyse möglich ist.

Die Plattform lässt sich sowohl über gängige Browser als auch als App für iOS und Android nutzen.

Screenshot des Interface von QuizAcademy

Auch das Nutzen fremder Inhalte und das Teilen eigener Kurse ist problemlos möglich. Zum einen lassen sich Inhalte anderer Plattformen importieren, zum anderen lassen sich Kurse mit anderen Lehrkräften teilen. Über den sogenannten “Kurs-Markt” lassen sich Kurse entweder mit allen anderen Nutzer:innen oder nur mit ausgewählten Lehrkräften teilen. Sogenannte “Kurs-Markt-Manager” sollen dabei die Qualität der für alle freigegebenen Kurse kontrollieren.

Besonders hilfreich ist, dass QuizAcademy sich in andere Plattformen wie etwa Moodle, die digitale Klassenräume erschaffen, einbinden lässt. So existiert eine zentrale Anlaufstation für Nutzer:inenn statt ein Wirrwarr an Webseiten existiert.

Da QuizAcademy vollständig in deutscher Sprache verfügbar und äußerst intuitiv zu bedienen ist, eignet es sich gut für Lehrkräfte, deren Affinität zum Digitalen nicht unbedingt ausgeprägt ist. Hinzu kommt, dass die Betreiber zahlreiche Tutorials und Videos sowie einen deutschsprachigen Support bereitstellt.

QuizAcademy ist leider nicht kostenlos

Datenschutzkonformität und Werbefreiheit haben leider ihren Preis, denn die kostenfreie Education+ Version ist stark eingeschränkt. Lediglich ein Kurs ist erstellbar und E-Prüfungen sind nur mit bis zu fünf Teilnehmer:innen möglich. Für die günstigste Version für einzelne Lehrende mit zwei Kursen und bis zu 20 Teilnehmenden werden monatlich schon 7,42 Euro fällig. Pro Kopf gerechnet ist eine Schullizenz, die eine unbegrenzte Anzahl an Kursen, Teilnehmern und Events ermöglicht, deutlich günstiger. Laut QuizAcademy werden beispielsweise bei einer Schule mit 50 Lehrkräften jährlich 640 Euro fällig, was einer monatlichen Nutzungsgebühr von etwa einem Euro pro Lehrkraft entspricht.

Wer QuizAcademy also nutzen möchte, sollte sich vorher gut überlegen, ob der Mehrwert groß genug ist, um die Kosten zu rechtfertigen oder eine Schullizenz in Betracht ziehen. Immerhin lassen sich alle Abomodelle ausgiebig kostenfrei testen, sodass man eine informierte Kaufentscheidung treffen kann.

Cover für die Aktionswoche von #wirfürschule
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Eine gute und zeitgemäße Schule, die Kinder für das Lernen begeistert, dem pädagogischen Personal ein anregendes und unterstützendes Arbeitsumfeld bietet, demokratische Werte vermittelt und soziale Kompetenzen fördert – das ist wichtig für unsere Zukunft. Doch wie können diese Versprechen tatsächlich umgesetzt werden und was muss wirklich passieren, um die Schule der Zukunft zu bauen?

Im Mai 2020, als wir noch tief im ersten Lockdown der Corona-Krise steckten und die Schwächen des deutschen Schulsystems noch einmal verdeutlicht wurden, haben Verena Pausder und Max Maendler die Initiative #wirfürschule gestartet – und haben es sich zur Mission gemacht, Formate zu entwickeln und Schulen dabei zu unterstützen, die Zukunft ihrer Schule zu gestalten.

Die bundesweite Zukunftswoche für innovative Schulentwicklung

#wirfürschule möchte mit Schulhackathons die Zukunft der Schule gestalten. Bei einem Hackathon, geschöpft aus den Worten “Hacking” und “Marathon”, kommen Menschen zusammen um ein Problem in freundlichem und fairem Miteinander zu lösen. Ziel eines Hackathons ist es, neue innovative Lösungen zu schöpfen und dabei die Zukunft der eigenen Schule zu ergründen.

Offizielles Poster der Zukunftswoche.

Die Initiative hat bereits zwei bundesweite Hackathons mit tausenden Bildungsenthusiast:innen durchgeführt, aus denen sich zukunftsweisende Projekte entwickelt haben und demokratisch ein Zielbild für die “Schule von Morgen” geschaffen wurde. Im Rahmen des Weltkindertags ruft #wirfürschule zu einer Aktionswoche vom 19. – 23. September um das Thema Schule der Zukunft auf. Anknüpfend an dieses übergreifende Thema möchte #wirfürschule Bildungseinrichtungen bundesweit ermöglichen, eine innovative Projektwoche oder Projekttage in Form eines kollaborativen Hackathon-Erlebnisses durchzuführen.

Bei einer Teilnahme erhalten Schulen das #wirfürschule Handbuch, welches sie durch die Planung, Durchführung und Nachbereitung eines Hackathons führt. Die Initiative kollaboriert mit einem großen Partnernetzwerk von Bildungsinitiativen und Schulen können mit diesen starken Partnern vernetzt werden.

Rahmenprogramm und Auftaktveranstaltung der Zukunftswoche

Newsletter Visual der Initiative #wirfürschule.

#wirfürschule bietet während der Zukunftswoche ein aufregendes Rahmenprogramm für Lehrkräfte, Schulleiter:innen und Schüler:innen mit dem Ziel an, Einblicke in Umsetzungsmöglichkeiten für Schulinnovationen zu geben. Außerdem möchten sie die bundesweite Zusammenarbeit von Schulen untereinander fördern. Die Ergebnisse des Hackathons können bis Ende September eingereicht werden und die Gewinner erhalten attraktive Preise!

Am 17.09.2022 gibt #wirfürschule in Berlin Lehrer:innen, Schulleiter:innen und Schüler:innen die Bühne, um in Kurzimplusen Anwendungs- und Umsetzungsbeispiele für die Schulen der Zukunft zu geben. Diese Veranstaltung wird im Nachhinein visuell und schriftlich aufbereitet, um sie allen Schulen für ihre Umsetzung zur Verfügung zu stellen.

Wollt ihr mit eurer Schule an dem innovativen Schulhackathon teilnehmen? Dann macht hier direkt mit! Für weitere Infos zum Schulhackathon oder zur Zukunftswoche könnt ihr die Website der #wirfürschule Initiative besuchen oder Fragen direkt an hackathon@wirfuerschule.de senden.

Eine Frau sieht sich Zeichnungen auf ihrem iPad an
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Tablets sind aus dem Unterrichtsgeschehen nicht mehr wegzudenken. In Zeiten von digitalem Lernen und Homeschooling weichen immer mehr Schüler:innen von klassischen Schulheften und -büchern auf die Geräte von Apple, Samsung und Konsorten aus. Besonders das iPad ist ein häufiger Begleiter von Kindern und Jugendlichen geworden. Im heutigen Lehrer-News Beitrag möchten wir das beste iPad-Zubehör für Euch und eure Klassen vorstellen:

Apple Pencil

Apple Pencil
Quelle: Amazon

Wer seine handschriftlichen Notizen gerne jederzeit verfügbar hat, kommt mit dem Apple Pencil garantiert auf seine Kosten. Egal ob man einfach ein paar Notizen oder detaillierte Zeichnungen erstellen möchte: Der Stift lässt sich vielseitig einsetzen und ist ein Must-Have für alle, die Ihren digitalen Unterlagen eine persönliche Note verleihen möchten. Wer keine 135 Euro für den Apple Pencil der zweiten Generation ausgeben will, findet beispielsweise auf Amazon oder Idealo einige preiswerte Alternativen.

Tastatur

Tastatur für Euer iPad
Quelle: Amazon

Während sich viele Menschen blitzschnell über die Benutzeroberfläche ihres Tablets navigieren, vermissen andere dagegen schmerzlich die klassische Tastatur. Hier kann die entsprechende Hardware Abhilfe verschaffen. Die Eingabegeräte lassen sich schnell mit eurem iPad verbinden, und fungieren oft zusätzlich als Schutzhülle für das Gerät. Uns hat das Logitech Combo Touch für die iPad Generationen 7 bis 9 besonders gefallen. Das Combo Touch besticht durch die Aufladung direkt am iPad und schützt euer Tablet vor Stürzen aus bis zu 1,2 Metern. Mit einem Preis von 115 Euro belaufen sich die Kosten für diese Tastatur dabei fast auf ein Viertel des Apple-Modells.

Displayfolie

Schutzfolie für das iPad
Quelle: Amazon

Im hektischen Schulalltag kann es schnell zu Kratzern am Display eures Tablets kommen. Wer sein iPad auch während der Nutzung optimal schützen möchte, ist mit einer der zahlreichen Schutzfolien gut bedient. Die Folien lassen sich leicht auf das Display des iPads aufkleben, und schützen das Tablet so vor kleineren Beschädigungen. Falls ihr mit dem Apple Pencil gerne auf dem Gerät zeichnet, empfehlen wir Euch die sogenannten “Paperlike-Folien”: Diese Schutzfolie erzeugt durch winzige Perlen auf der Oberfläche die Haptik eines Blatt Papiers. Generell sollten sich Nutzer des Pens überlegen in eine Schutzfolie zu investieren, um lästige Kratzer zu vermeiden.

Adapter

Adapter für das iPad
Quelle: Amazon

Das iPad lässt sich dank zahlreicher Apps sehr gut für den Unterricht nutzen. Aber wie gelingt das Präsentieren vor der Klasse, ohne andauernd einen riesigen Kabelsalat mit sich herum schleppen zu müssen? Um das Gerät stressfrei mit Fernsehern oder Beamern zu verbinden, empfiehlt sich ein HDMI-Adapter. Im Internet finden sich die ausgefallensten Adapter für das iPad. Wir raten zu einem Gerät zu greifen, das mindestens einen HDMI-Port besitzt. Für Lehrkräfte, die parallel Speichermedien wie eine SD-Karte oder einen USB-Stick mit dem Tablet verbinden möchten, empfiehlt sich ein Adapter mit mehreren Ports.

Powerbank

Anker Powerbank
Quelle: Amazon

Obwohl Apple fast jährlich eine neue Generation seines Tablets veröffentlicht, soll das iPad nach der Anschaffung für die Meisten ein langjähriger Begleiter werden. Dabei nagt der Zahn der Zeit vor allem an der Akkuleistung der Geräte. Um euer iPad auch unterwegs jederzeit laden zu können, empfiehlt sich der Kauf einer Powerbank. Hier haben uns die Modelle des Herstellers Anker überzeugt. Die Powerbanks sind zwar im Vergleich etwas teurer als Geräte von anderen Produzenten, allerdings bieten die solide Verarbeitung, sowie die Option mehrere Geräte gleichzeitig aufzuladen, einen echten Mehrwert für alle iPad-Besitzer. Die Akkulaufzeit des Tablets lässt sich so, abhängig von der gekauften Variante, um bis zu 123 Stunden verlängern.

Zubehörtasche

Tasche für iPad-Zubehör
Quelle: Amazon

Um eure Netzteile, Kabel, Kopfhörer und Stifte sicher und stilvoll durch den Schulalltag zu transportieren, möchten wir euch abschließend noch eine Zubehörtasche ans Herz legen. Auch hier finden sich verschiedenste Optionen. Besonders praktisch sind dabei Modelle, in denen sich sowohl euer iPad als auch das Zubehör verstauen lassen. Hier lässt sich für jeden Geschmack und Geldbeutel eine passende Tasche finden. Natürlich spielen bei der Preisklasse auch die individuellen Bedürfnisse der Käufer:innen eine Rolle.

Benutzt Ihr oder eure Schüler:innen bereits Tablets im Unterricht? Kennt ihr weitere nützliche Gadgets, die in unserem Artikel noch fehlen? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!

Das Logo von Meister Task
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Wer im Team arbeitet, steht vor der Herausforderung Aufgaben sinnvoll verteilen zu müssen. Dabei gibt es mittlerweile Tools, die in diesem Zusammenhang helfen: Zeitmanagement, die Übersicht über einzelne Arbeitsschritte sowie die Aufgabenverteilung und Koordinierung im Team lassen sich damit erledigen und verbessern. Eines von ihnen das bekannte Meistertask. Welche Grundfunktionen das Aufgabentool Meistertask bietet und wie es auch für Lehrer:innen eine nützliche Arbeitshilfe sein kann, verrät der folgende Artikel.

Arbeitsabläufe mit dem Kanban-Modell organisieren

Unabhängig vom Tätigkeitsbereich erfordern bestimmte Aufgabentypen standardisierte Arbeitsabläufe. Sei es die Sammlung von Ideen und Vorhaben, ihre weitere Konzeption und Formulierung sowie letztlich ihre schrittweise Umsetzung. Gerade wenn mehrere Aufgaben und Projekte anstehen, kann schnell der Überblick verloren gehen. Die Folge: Der gesetzte Zeitplan kann nicht immer eingehalten werden.

Meistertask löst dieses Problem durch das Kanban-Modell. Dabei werden zuvor erstellte Aufgaben, die mit Kommentaren, Checklisten und einem Fälligkeitsdatum versehen werden können, verschiedenen Spalten zugeordnet. Diese Spalten entsprechen einzelnen Phasen oder Abschnitten eines Arbeitsprozess, in dem die Aufgaben bearbeitet werden sollen. Noch wenig ausgereifte Ideen können etwa einer Spalte „Ideensammlung“ oder noch nicht bearbeitete Vorhaben in den „Backlog“ gelegt werden. Rückt der geplante Abschluss einer Aufgabe näher, kann sie in zum Beispiel in eine Spalte „Diese Woche fällig“ verschoben werden, und so weiter. Selbstverständlich können diese Spalten je nach Bedürfnis der Nutzer:innen eingerichtet und benannt werden. Als Beispiel seht ihr hier ein exemplarisches Meistertask-Projektboard der Lehrer News-Redaktion, mit der dem Autor zugewiesenen Aufgabe „Softwarereview: Meistertask“ in der Spalte „Diese Woche fällig”:

Das Bild zeigt ein Meistertask-Projektboard

Aufgabenmanagment im Team

Auf Meistertask könnt ihr also mit geringem Aufwand Projektboards und innerhalb dieser einzelne Aufgaben erstellen, diese wiederum mit Zusatzinformationen versehen und schließlich einzelnen Teammitgliedern zuweisen. Nicht nur die Person, der eine Aufgabe zugewiesen wird, kann per Meistertask verfolgen, in welcher Phase die Bearbeitung einer Aufgabe angekommen ist, auch andere sind dazu als Beobachter oder auch einfache Teammitglieder in der Lage. Alle Teilnehmer:innen eines Projektboards können dadurch bei auftretenden Problemen Hilfe leisten oder kooperativ tätig werden, um ein Vorhaben zum bestmöglichen und planmäßigen Abschluss zu bringen. Dabei ist es möglich Teammitglieder per E-Mail oder Messenger wie Slack über Veränderungen bei der Bearbeitung von Aufgaben automatisch durch Meistertask benachrichtigen zu lassen.

Im folgenden Screenshot füge ich Kolleg:innen per einfacher E-Mail-Einladung zum Projektboard “Klassenfahrt 2022” hinzu:

Das Bild zeigt ein Meistertask-Projektboard

Meistertask für Lehrkräfte

Kostenpflichtig wird Meistertask, wenn es im Team genutzt werden soll. Dafür fallen 8,25 Euro pro Monat für das Meistertask Pro-Upgrade an. Die Teamnutzung ermöglicht es Aufgaben an mehrere Personen zuzuweisen. Für die verschiedenen Arbeitsumgebungen können unterschiedliche und unbegrenzt viele Projektboards erstellt werden. Falls ihr eine Aufgabe nicht finden solltet oder vergessen habt, wem sie aktuell zugewiesen ist, bietet die Suchfunktion innerhalb des Projekts eine unkomplizierte Möglichkeit schnell fündig zu werden. Zusätzlich können die Aufgaben mit selbst erstellten Tags versehen werden, um sie Kategorien zuzuordnen. Im folgenden Beispiel weise ich als Projektersteller und Lehrkraft eine Aufgabe einem Teammitglied zu. Die Schülerin Jana soll am 13.06. ein Referat halten. Zur Aufgabe habe ich bereits einen Kommentar, ein Fälligkeitsdatum und Tags („Referat“, „Fach: Deutsch“) hinzugefügt. Auch Anhänge, weitere Kommentare und Notizen wären im Verlauf der Aufgabenbearbeitung eine Option.

Das Bild zeigt ein Meistertask-Projektboard

Fazit: Meistertask – ein nützliches Tool für Anfänger:innen und Profis

Meistertask überzeugt durch ein leicht verständliches Handling und eine ausgewogene Anzahl an Funktionen. Es ist damit für unerfahrene Nutzer:innen von Aufgabentools genauso geeignet wie für erfahrene Planer:innen und bietet sich deshalb auch für den Schulalltag an. Denn auch digital weniger bewanderte Kolleg:innen können Meistertask schnell bedienen, während zur Vergesslichkeit neigenden Schüler:innen auf direktem Wege die Erfüllung ihrer Aufgaben ins Gedächtnis gerufen wird. Nicht zuletzt erleichtert das Tool die separierte, aber doch parallele Planung verschiedenster Projekte auf einer Seite. Sei es die Unterrichtsplanung, die Organisation des weiteren Schullebens oder des eigenen digitalen Arbeitsplatzes, auch über das Berufsleben hinaus.

Wie ihr Eure Meistertask-Projektboards strukturiert, ist letztlich von euch und den Bedürfnissen eures Arbeitsumfeldes abhängig. Einige Vorschläge zur Unterrichtsplanung mit Meistertask sind zum Beispiel auf dem Blog des Religionslehrers Michael Kamutzki zu finden. Weitere Anwendungsbeispiele für den Bildungsbereich zeigt der Meistertask-Blog, auf dem außerdem weitere Funktionen des Aufgabentools beleuchtet werden.

Ein Mann sitzt vor seinem Tablet
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Die Nutzung von Tablets wird im Zuge der Digitalisierung an deutschen Schulen langsam aber sicher zum festen Bestandteil des Unterrichts. Die Nutzung der flachen Helfer bringt  einige handfeste Vorteile mit sich: Es ist flexibel und kann dabei helfen, das Lernen der Schüler:innen eigenverantwortlicher zu gestalten, außerdem tragen sie dadurch nicht mehr die Last, mehrere Bücher und Hefte in ihren Schulrucksäcken mit zu schleppen. Im Unterricht lässt sich das Tablet von Lehrkräften weiterhin vielfältig einsetzen.  Lehrer News möchte euch ein paar Möglichkeiten vorstellen, mit denen ihr Tablets  sinnvoll in euren Unterricht einbinden könnt.

Einblick in virtuelle Welten

Das Auge lernt mit. Tablets können  einen gewissen Grad an Virtual Reality darstellen. So können Schüler:innen mit dem Einsatz nützlicher 360° Videos in die Landschaft anderer Länder  eintauchen oder auch das Leben Unterwasser erforschen. Solche Videos sind zum Beispiel frei auf dem Discovery YouTube Channel verfügbar. Auch Google Earth und Google Maps können ein nützliches Tool im Erdkunde-, Politik- oder Geschichtsunterricht darstellen, denn auch dadurch können Schüler:innen etwas “näher” andere Länder kennen lernen und durch Googles Verknüpfung zu Wikipedia auch direkt Neues über verschiedene Sehenswürdigkeiten lernen, die sich über diese Videos oder Karten entdecken lassen.

Nützliche Apps für den Einsatz auf Tablets

Für den Musikunterricht gibt es eine Reihe an Apps, die eingesetzt werden können. Mit einigen davon lässt sich selbst Musik komponieren. GarageBand auf Apple-Geräten oder Caustic 3 für Android-Geräte sind kostenlose Versionen, bei denen sich das Austesten lohnt. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Reihe an kostenpflichtigen Musik-Apps. Auch Apps, mit denen Videos bearbeitet werden können, bieten den Schüler:innen nicht nur ein kreatives Outlet für Projekte, sondern lehrt ihnen auch neue Skills. Mit PicLab oder Pic Collage können Schüler:innen außerdem im Kunstunterricht kreativ Fotos aufnehmen und gestalten. Natürlich lässt sich das Feature auch für andere Fächer nutzen. Notizen oder Mind Maps können durch den Einsatz eines Tablets ebenfalls kreativer und übersichtlicher gestaltet werden. Das Tablet bietet nicht nur Möglichkeiten zum dezentralen Kollaborativen Arbeiten an, sondern  lässt auch Bilder, Links und Checklisten gemeinschaftlich in  virtuelle Notizen und Mind Maps einpflegen. Auf Ausflügen oder Klassenfahrten können mithilfe von Tablets bestimmte Sehenswürdigkeiten fotografisch festgehalten werden, wobei Schüler:innen ihr Wissen dazu direkt auf dem Bild notieren. Podcasts für den Unterricht sind längst nichts neues mehr, jedoch können Lehrkräfte auch durch Audio-Apps Schüler:innen selbst zu verschiedenen Themen eigene Podcasts kreieren lassen, welche diese dann vor der Klasse, ähnlich wie Präsentationen, vorstellen. Ihr solltet auch einen Blick auf unsere Artikel über Google Docs und Canva werfen, die wir bereits in früheren Artikeln vorgestellt haben.

Ein Mädchen spielt an ihrem Tablet.

Spielerische Lerneinheiten integrieren

Falls ihr auf euren Tablets Siri oder Google Now anwenden könnt, ist es möglich, spielerisch das Wissen eurer Schüler:innen zu testen. Daraus lässt sich auch ein Wettbewerb kreieren: Stelle an Siri oder Google Now eine zum Thema oder Unterricht passende Frage, sei es nun zu Mathe- oder Biologiethemen, und testet, ob eure Schüler:innen oder die Künstliche Intelligenz schneller im Beantworten ist.

Auch altbekannte Online-Spiele können zum Lernen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Angry Birds. Im Rahmen des Physikunterrichts könnten Schüler:innen zum Beispiel erraten, aus welchem Winkel auf die Eisbautenverstecke, die Gebäude aus Eis, in denen sich die Schweine verstecken, am besten geschossen werden könnte, um sie in eine bestimmte Richtung fallen zu lassen. Auch im Deutschunterricht können diese Spiele zum Einsatz kommen, indem Schüler:innen zum Beispiel eine Geschichte darüber schreiben, was im nächsten Level des Spiels passieren könnte.

Es gibt bereits viele Bildungs- und Unterrichts-Apps die im Rahmen des Gamification-Prozesses, also der sozusagenen Spielifikation von Lerneinheiten, den Unterricht spielerisch und kreativ gestalten.

Mit dem Tablet gegen Papierkram

Neben der aktiven Einbindung des Tablets im Unterricht kann es auch von Lehrkräften dazu benutzt werden, Lernprozesse und Unterrichtseinheiten in übersichtlichen Ordnern und Apps festzuhalten. Eine Möglichkeit dazu bietet beispielsweise die App Seasaw, eine interaktive Lernplattform mit digitalen Portfolios, die Schüler:innen zum Lernen motivieren soll. Auch Notizen über Schüler:innen und ihre Noten können direkt auf dem Tablet organisiert und gespeichert werden. Das Teilen von Daten wird dadurch einfacher, da unter anderem über DropBox Inhalte geteilt werden und bearbeitet werden können. Auch mit Blick auf die ökologische Nachhaltigkeit ist diese papiersparende Arbeitsweise ein echter Vorteil.

Tablets im Unterricht – Darauf kommt es an

Die Implementierung der Tablet-Nutzung im Schulunterricht steht, trotz aller Fortschritte, in Deutschland noch am Anfang. Es ist sowohl für Lehrkräfte als auch für die Schüler:innen wichtig, diesen Prozess erst einmal langsam anzugehen und zu beobachten, was wirklich klappt, was verändert werden muss und wo es Defizite gibt. Dabei kann es auch sein, sich mit Kolleg:innen abzusprechen und Erfahrungen über die Tabletnutzung auszutauschen. Vielleicht ergibt sich daraus ja eine neue Idee für die nächste Gruppenarbeit?

Darüber hinaus ist es notwendig, eine gewisse Kontrolle über die Tabletnutzung einzuhalten. Schüler:innen soll durch digitale Hilfsmittel zwar Eigenverantwortung und Kreativität geboten werden, jedoch sollte bei ihrem Einsatz im Unterricht natürlich darauf geachtet werden, auf welchen Internetseiten sich die Schüler:innen befinden, sodass sie sich nicht zu sehr durch andere Dinge auf dem Tablet oder im Internet ablenken lassen. Andere Regeln sollten ebenfalls transparent dargelegt werden, wie zum Beispiel keine Bilder anderer Schüler:innen mit dem Tablet ohne Erlaubnis aufzunehmen.

Maßgeblich ist ebenfalls, Eltern ein Feedback zu geben, welche Tools im Unterricht benutzt werden und wie die Schüler:innen mit diesen zurechtkommen.

Nutzt Ihr bereits Tablets im Unterricht? Welche Tipps zur Integrierung des Tablets im Unterricht fandet ihr hilfreich und welche würdet ihr selbst einmal ausprobieren oder habt ihr vielleicht schon mal in eurem Unterricht ausprobiert? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Dr. Jan Ullmann lächelt
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Jede Lehrkraft kennt das – es fällt nicht immer leicht die volle Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu gewinnen. Auch die virtuelle Lehre erleichtert das nicht. Doch die Aufmerksamkeits- und Beziehungsarbeit von Lehrkräften ist elementar für die Potenzialentfaltung und ideale Förderung im Unterricht. Zum Glück gibt es Strategien, wie Lehrkräfte ihre Schüler:innen bei Lernerfahrungen motivieren können. Mehr dazu verrät Bildungsforscher Dr. Jan Ullmann im Interview mit der Lehrer-News Redaktion.

Sinnhafte Lernerfahrungen schaffen

Dr. Jan Ullmann ist Bildungsforscher und tätig als Wissenschafter und E-Learning Berater und Trainer.  Seine Leidenschaft ist die Verbesserung der Bildung und das Erforschen von sinnhaften Lernerfahrungen. Er lebt in München,  wo er auch sein Studium an der LMU und seine Promotion über die „Entwicklung von Erklärvideos für einen Englisch Selbstlernkurs im Rahmen des ‚Flipped Classroom‘ Prinzips“ mit höchster Auszeichnung absoIvierte. Zu seiner Arbeit und seinen Workshops gibt es im Folgenden genauere Informationen aus dem Interview mit dem Bildungsforscher Dr. Jan Ullmann.

Sein Wissen teilt er in Workshops und erklärt anhand wissenschaftlich erprobter Methoden wie die Beziehung- und Aufmerksamkeitsarbeit im Schüler:innen-Lehrkräfte-Verhältnis am besten gelingen kann und was besonders wichtig ist.

Im Interview teilt Jan Ullmann wichtige Erkenntnisse über personenzentrierten Unterricht und sinnhaftes Lehren sowie Lernen:

Lehrer-News: Könntest Du etwas über Deine eigene Person erzählen: Wie bist Du dazu gekommen, Deine Fortbildungen anzubieten und wo liegt hier Dein Schwerpunkt?

Ullmann: Die Faszination für das Thema habe ich glaube ich schon seit meiner eigenen Schulzeit, spätestens aber in meinem Lehramtsstudium und meiner Doktorarbeit entwickelt. Die (digitale) Technik ist seit jeher von großem Interesse für mich, aber wie man Menschen bei ihrer persönlichen Potentialentfaltung begleitet, ist die wirkliche Leidenschaft von mir. Erfahrungen konnte ich dazu sowohl an Schulen, als Dozent an der Universität München, aber auch in der „freien Wirtschaft“ bei Technologieunternehmen wie Siemens, IBM oder United Internet sammeln. Das Fazit ist eigentlich immer dasselbe, egal in welchem Kontext man sich bewegt: Der Mensch sehnt sich nach Zufriedenheit, aus seinem Leben etwas zu machen und nach „Mensch sein“ an sich – in allem, was er tut. Das ganz zu verstehen und Menschen dabei im Großen wie im Kleinen zu begleiten, ist auch der Schwerpunkt meiner jetzigen Arbeit als Trainer & Berater.

Lehrer-News: Wie ist Deine Herangehensweise bei Deinen Workshops? Wie führst Du diese durch und was macht gerade diese Bildungsform besonders für Lehrkräfte so interessant?

Ullmann: Vorab frage ich natürlich erst einmal nach, was die Lehrkräfte zum Thema interessiert bzw. wo der „Schuh gerade drückt“. Prinzipiell gehe ich dann immer in drei grundsätzlichen Schritten vor: Als Erstes ist es wichtig, die „Hubschrauberperspektive“ für das Thema einzunehmen, sich zu fragen, „worum geht es eigentlich bei diesem Thema?“. Nur so kann man erstmal den nötigen Abstand gewinnen, der gerade im Lehrer-Alltagsstress untergehen kann und man ist offen für neue Perspektiven. Im zweiten Schritt ist mir wichtig, dass man anhand eigener und neuer Erfahrungen Prinzipien versteht und sich bewusst macht.

Heißt konkret: Wie lernt der Mensch überhaupt und was hält ihn von konzentrierter Aufmerksamkeit und gelungenen Beziehungen ab? Hier möchte ich auf keinen Fall von der Experten-Kanzel irgendwelche Theorien predigen, sondern Lehrkräfte erkennen lassen, dass die wichtigsten Prinzipien immer wieder die Gleichen sind, Digitalisierung und Change-Welt hin oder her. Das ist wichtig, vor allem, um Ängste abzubauen! Dabei ist auch der Austausch mit anderen KollegInnen sehr wohltuend. Im dritten Schritt wird es dann konkret und die TeilnehmerInnen sollen praktische Methoden und Tools eigenständig ausprobieren – und reflektiert werden, was den/die TeilnehmerIn persönlich davon abhalten könnte, das nun auch im Schulalltag zu integrieren. So versuche ich Ganzheitlichkeit im Workshop herzustellen – und statt grauer, unpraktischer Theorie oder unfundierten Praxistipps eine gute Mischung aus Prinzipienarbeit und nützlichen Tipps anzubieten.

Lehrer-News: Wie stehst Du mit Deiner Fortbildung im Zusammenhang mit der Digitalisierung des Bildungswesens?

Ullmann: Digitalisierung ist in meiner Arbeit niemals das Ziel – aber stets der Anlass oder das Mittel zum Zweck um „Mensch sein“ Ziele, wie eben beschrieben, besser erreichen zu können. Es geht weder darum, die Augen vor den aktuellen digitalen Trends zu verschließen, noch die Digitalisierung als Heilsbringer für alle Probleme von LehrerInnen und SchülerInnen zu ernennen. Das ist sie meiner Erfahrung nach nämlich nicht und wirkt dann höchstens als „teures Strohfeuer“. Wirklich nachhaltig ist Digitalisierung hingegen, wenn man sich mit zutiefst menschlichen Werten und Zielen verknüpft – und an diese gilt es sich erst einmal wieder zu erinnern, bevor man sich dann gern und mit offener Haltung in neue (digitale) Formen und Tools stürzt.

Lehrer-News: Du beschäftigst Dich besonders mit der personenzentrierten Gestaltung von Unterricht. Könntest Du ein bisschen über die Beziehungs- und Aufmerksamkeitsarbeit von Lehrkräften erzählen und warum genau dieses Thema von großer Bedeutung ist?

Ullmann: Den ersten Teil der Frage finde ich besonders spannend – sollte es überhaupt irgendetwas Anderes geben, als personenzentrierten Unterricht? Geht es am Ende in der Essenz nicht immer nur um uns Menschen, ganz positiv gefragt? Für mich sind die Bedürfnisse, Befürchtungen, persönliche Haltungen und Hindernisse, Emotionen und Gedanken meiner Zielgruppe stets der Kompass für alle Entscheidungen in Sachen konzeptionelle Gestaltung und technische Entscheidungen. Das ist prinzipiell völlig unabhängig davon, welche Zielgruppen und welche Themen man unterrichtet – am Ende geht es ja immer darum, dass es passend für die Menschen ist, für die man es macht – und dass sie irgendeine Art von positiver Veränderung mitnehmen.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass der erste Schritt in diese Richtung nie der Inhalt oder das gewählte digitale Werkzeug ist, sondern immer der Fokus auf gute Beziehungsarbeit, die Aufmerksamkeit „erzeugt“. Ich schreibe das letzte Wort bewusst in Anführungsstrichen, weil es wichtig ist zu erkennen, dass diese nicht wirklich erzeugt werden kann – wohl aber gelenkt werden kann. Oder noch besser formuliert ist die Frage: „Was hält meine Zielgruppe gerade, innerlich und äußerlich, davon ab, zu 100% hier jetzt aufmerksam zu sein?“. Die Bewusstmachung ist dabei der erste Schritt, das Schaffen von förderlichen Rahmenbedingungen der zweite und die Umsetzung der dritte. Das gilt übrigens für das klassische Klassenzimmer genauso wie für das Online-Webinar – da digitale Rahmen aber stets als Verstärker von eh schon vorhandenen Problemen und Hindernissen wirken, ist diese Beziehungs- und Aufmerksamkeitsarbeit hier besonders wichtig. Fast alle Anfragen, die ich von Lehrkräften erhalte, beinhalten in verschiedener Form die Frage: „Was kann ich tun, dass mir die SchülerInnen nicht abdriften?“ – deshalb glaube ich, dass das so essentiell wichtig ist. Trotzdem wird es in der Praxis oft unbewusst übersehen oder bewusst ignoriert.

Lehrer-News: Was sind die größten Gefahren von misslungener Beziehungsarbeit und wie können Lehrkräfte solche “Fallen” umgehen?

Ullmann: Natürlich würde man jetzt irgendeine Antwort in Richtung Methodik auf Seiten der SchülerInnen erwarten. Das wäre aber zu kurz gedacht! Ich sage immer, dass im (virtuellen) Klassenzimmer es genauso wie im Flugzeug ist: „Helfen Sie erst Anderen, wenn sie sich selbst die Sauerstoffmaske aufgesetzt haben“. Heißt konkret: Gute Beziehungsarbeit beginnt bei mir selbst. Erst wenn ich mir die Frage bewusst gemacht habe, was mich davon abhält, zu 100% hier jetzt präsent zu sein, kann ich auch wirklich gute Beziehungsarbeit leisten. Bzw. ist so eigentlich schon mehr als die halbe Miete rein, denn Probleme beginnen oftmals durch meine eigenen Ängste oder Inauthentizitäten. Das ist zwar nur menschlich, aber auch eine gute Neuigkeit! Denn wenn das Klassenzimmer stets ein Resonanzraum von mir selbst ist, dann kann ich das ja jederzeit ändern, wenn ich dazu bereit bin; und muss eben nicht erst warten, bis sich Rahmenbedingungen verändern, die Bildungsrevolution ausgerufen wird oder sich andere Menschen verändern. Wie gesagt, theoretisch eine tolle Nachricht, praktisch und menschlich gesehen sucht der Mensch aber natürlich gerne erst einmal nach Lösungen im Außen. Über diese können wir anschließend auch noch sprechen, aber ohne innere Arbeit entsteht eigentlich so gut wie nie etwas Nachhaltiges.

Lehrer-News: Was müsste sich im Lehrberuf Deiner Meinung nach in Zukunft ändern, um die Qualität von Unterricht und Schule zu verbessern?

Ullmann: Da habe ich eine ganz klare Antwort: Gebt den LehrerInnen zwei Dinge: Erstens, die Freiheit und Zeit, sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Die Aufgabe von Lehrkräften ist weder Bürokratiekram, noch Techniksupport – dafür muss es permanente externe Unterstützung geben. Vor allem „Digitalpakte“ sind nicht nur mit punktuellen Technikanschaffungen umzusetzen, sondern auch mit neuen Stellen, die sich darum kümmern und die Digitalisierung begleiten. Zweitens: LehrerInnen bräuchten noch mehr authentischen Raum für Austausch, Abbau von Ängsten und Stress und Gehör für ihre Herausforderungen. Denn wie gesagt, wenn die Lehrkraft selbst in der metaphorischen Untersauerstoffversorgung ist und somit im Überlebensmodus arbeitet, dann kann es auch praktisch nichts mit der Umsetzung der noch so schönen Ziele werden. Leider fehlt der Blick dafür teilweise völlig und manchmal habe ich Sorge, wie viel Belastung dieses System mit seinen Menschen noch vertragen muss, bis es heißt: „Es reicht – und es muss sich jetzt etwas ändern!“.

Lehrer-News: Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Aspekte für lehrreichen Unterricht und welche Rolle spielen die Beziehungs- und Aufmerksamkeitsarbeit in diesem Zusammenhang?

Ullmann: Wir können bei unseren SchülerInnen nicht auf irgendeinen Knopf im Kopf drücken, mit welchem sie vom eigenen Überlebensmodus in den Schöpfermodus zurück kommen können, natürlich aufmerksam sind und natürlich gute Beziehungen führen. Jeder Versuch wäre sowohl übergriffig, als auch von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Was aber durchaus möglich ist, ist wie schon erwähnt mit gutem Beispiel voranzugehen und zudem die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Menschen wieder zurück in den angeborenen Schöpfermodus kommen. Konkret sind das alles wenig überraschend recht triviale Aspekte: Ein Angebot relevanter Inhalte, die mich als SchülerIn wirklich interessieren, Bewusstmachung und Anpassung an Bedürfnisse und Befürchtungen der Zielgruppe und Gott bewahre, Lernen darf durchaus auch Freude machen! Wichtig ist mir dabei das Menschenbild, dass jeder Mensch so geboren wird. Unsere Aufgabe ist lediglich, das, was diese innere Neugierde und Freude „blockiert“ bewusst zu machen und peu á peu frei zu legen. Wie das genau geht, besprechen wir gerne en detail im Workshop. Ich freue mich darauf!

Was denkt Ihr zum Gelingen von Beziehungs- und Aufmerksamkeitsarbeit? Wie sind Eure Erfahrungen? Schreibt das gerne in die Kommentare. Wer mehr vom Experten erfahren möchte, kann in seinem Seminar Möglichkeiten, Methoden und Tools für Aufmerksamkeits- und Beziehungsarbeit kennenlernen. In drei aufeinander aufbauenden Sitzungen erhält man praktische Tipps, wie Schüler:innen und auch Lehrkräfte fokussierter arbeiten können und somit die individuelle menschenzentrierte Potentialentfaltung gelingen kann.

  • Hier findet ihr weitere Fortbildungsthemen auf Lehrer-News.

An einer Hauswand steht "1939-45"
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Auch die Erinnerungslandschaft in Deutschland wird langsam, aber sicher von der Digitalisierung erfasst, weswegen wir einige ausgewählte Projekte der digitalen Erinnerungskultur und des digitalen Geschichtsunterricht vorstellen, die sich außerhalb und innerhalb des Schulunterrichts einsetzen lassen.

Doch bevor wir beginnen, sind ein paar einleitende Worte zur Erinnerungskultur und ihrer möglichen Zukunft angebracht. Denn das Erinnern an die Opfer des NS-Regimes hat ein Problem.

Genau genommen hat die Erinnerungskultur in Deutschland sehr viele Probleme, wie die immer wieder aufflammenden Kontroversen um das korrekte Erinnern an die Verbrechen des NS-Regimes und seinen Opfern zeigen. Doch so wichtig und richtig diese Diskussionen zumeist sind, so weit weg sind sie oftmals von der Lebensrealität der meisten jungen Menschen in Deutschland.

Denn ein Kernproblem der Erinnerungskultur ist die zunehmende zeitliche Distanz: Mit jedem Jahr, das uns von den Schrecken der Vergangenheit entfernt, sterben mehr Zeitzeug:innen, nähern sich viele der Ehrenamtlichen, die Gedenkstätten pflegen, dem Rentenalter, entfernt sich unser Leben weiter von dem Leben derer wir gedenken.

Selbst die Großeltern der heutigen Schüler:innengeneration haben nur noch selten die Jahre bis 1945 bewusst erlebt. Schüler:innen fragen sich oftmals, warum sie sich mit den Jahren 1933-1945 beschäftigen sollten und insbesondere Schüler:innen mit Migrationshintergrund können sich berechtigt die Frage stellen, was das denn der Nationalsozialismus und die Shoah mit ihnen zu tun hat, wie etwa der Historiker Jörg Baberowski in einer Podiumsdiskussion 2015 anmerkte.

Man sollte eine solche Einstellung nicht herabwürdigen oder als Anzeichen von Ignoranz werten, denn niemand ist per se verpflichtet, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, auch Schüler:innen nicht. Vielmehr sollte Akteur:innen der Erinnerungskultur dies als Aufforderung verstehen, neue Formen des Gedenkens und Erinnerns zu schaffen, die Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit erreichen könne. Digitale Projekte können dabei eine wichtige Rolle spielen, da sie dort hingehen, wo Jugendliche viel Zeit verbringen: ins Internet.

Im Nachfolgenden einige Projekte vor, die einen Blick wert sind:

1. Empfehlenswerte Podcasts zur Erinnerungskultur

Podcasts erfreuen sich seit Jahren immenser Beliebtheit, gerade bei jüngeren Menschen. Daher sind Podcasts eine gute Möglichkeit Schüler:innen niederschwellig an Thematiken wie die des Zweiten Weltkrieges, die Shoah oder den Nationalsozialismus heranzuführen. Das Projekt “Anne Frank – Der Podcast” beispielsweise stellt auf seiner Website eine hervorragende audiovisuelle Aufbereitung des Lebens Anne Franks zur Verfügung. 46 bekannte Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, darunter Politiker wie Gregor Gysi oder der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen, aber auch Influencer, lesen das Tagebuch der Anne Frank in chronologischer Reihenfolge vor. Hinzu kommt eine mit Bildern versehene Timeline, die Orientierung und weitergehende Informationen bietet.

Das Projekt "Anne Frank - der Podcast" setzt sich für das Erinnern ein.
Quelle: Anne Frank – der Podcast

Im von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) geförderten Podcast “gestern ist jetzt” begeben sich die zwei Journalistinnen Melanie Longerich und Brigitte Baetz auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte. Ausgehend von der Frage, wie sich ihre Großeltern zur Zeit des Nationalsozialismus verhielten, durchforsten sie Archive, stellen weitere Lebensgeschichten vor und interviewen Expert:innen, die ihnen nicht nur bei der Suche und Einordnung helfen, sondern auch Tipps für die Hörer:innen geben, falls diese sich ebenfalls auf Spurensuche begeben wollen.

Der Podcast ist verfügbar auf der Seite der bpb, auf Apple Music und Spotify.

2. Das Erinnern an Einzelschicksale

Für die Darstellung einzelner Lebensschicksale fehlt im Geschichtsunterricht oftmals die Zeit, dabei können gerade sie ein wirksames Mittel sein, da Einzelbiographien die konkreten Lebensrealitäten besser darstellen können als ein distanzierter Blick auf historische Daten, sozioökonomische Faktoren und dergleichen. Glücklicherweise gibt es eine Menge an Angeboten, die diese Lücke füllen. Das Projekt #StolenMemory stellt animierte Lebensgeschichten , ein umfassendes Onlinearchiv mit Gegenständen von ehemaligen KZ-Häftlingen und umfangreiches Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Für seine Arbeit erhielt es den Grimme Online Award 2021 und wird unter anderem von der deutschen Bundesregierung unterstützt.

Die App (verfügbar für Android und iOS) und Website „Stolpersteine NRW„ des WDR kartographiert nicht nur alle Stolpersteine, also jene Messingtafeln, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, sondern bietet auch kuratierte Routen, biographische Texte, Illustrationen und Hörspiele, sodass die Geschichten hinter den unauffälligen Steinen zum Leben erweckt wird. Damit lässt sich die App gut als Alternative zu Museumsbesuchen einsetzen. Auf der Website werden ebenfalls Materialien für den Schulunterricht bereitgestellt.

Auch das Zeitzeugenportal der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik ist eine gute Anlaufstelle, um Einzelschicksale darstellen zu können. Auf der Website finden sich Interviews mit Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen ab dem ersten Weltkrieg berichten.

Wenngleich es den Ersten und nicht den Zweiten Weltkrieg behandelt, ist auch das Projekt “14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges” zu empfehlen. Das Multimediaprojekt des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks stellt 14 Einzelschicksale vor und bietet eine “Zeitmaschine” an, mit der Schüler:innen in die Lebensrealität gewöhnlicher Männer und Frauen eintauchen können.

Für die Region um Tübingen stellt die Website Erinnern vor Ort des Vereins KulturGUT im Landkreis Tübingen Artikel über die lokalen Auswirkungen zur Verfügung und schlägt damit ebenso wie das Projekt “Stolpersteine in NRW” eine Brücke zwischen den lokalen Auswirkungen des NS-Regimes und des örtlichen Erinnerns an seine Opfer und der prinzipiellen Entgrenztheit des digitalen Raumes. Die Autor:innen sind Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region und werden durch den Landkreis Tübingen unterstützt.

3. Digitale Lernangebote für das Erinnern

Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf lässt sich in einem virtuellen Rundgang erkunden, der auch Aufgaben für Schüler:innen sowie Material für Lehrkräfte bereithält. Auch andere Gedenkstätten lassen sich auf diese Weise erkundigen, beispielsweise die Gedenkstätten Dachau oder Mauthausen.

Die Lernplattform segu – selbstgesteuerter-entwickelnder geschichtsunterricht, die an der Universität Köln entwickelt wurde, hat ein umfassendes, kostenfreies Angebot an Lernmodulen für Schüler:innen der Sekundarstufe I. Der Fokus liegt auf der selbstständigen Arbeit mit digitalen Medien, um sich geschichtliche Themen von der Frühgeschichte bis zur Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erschließen.

Das Projekt “Bedrohte Ordnungen” der Universität Tübingen bietet eine digitale Ausstellung über Krisenzeiten im Lauf der Geschichte sowie eine Lernplattform zu acht Krisen an. Dazu gehören unter anderem der erste Kreuzzug von 1096, aber auch das Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 oder der Deutsche Herbst 1977. Die Module dauern jeweils ca. 90 Minuten und integrieren Bilder, Videos und weitere Materialien in ihre Aufgaben. Das Projekt wurde für seine Ausstellung 2019 für den Grimme Online Award nominiert.

Es gibt natürlich noch viele weitere lohnenswerte Projekte, aber wir belassen es bei dieser Auswahl.

In einer Archivschublade sind viele Akten
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Im Internet schlummern zahlreiche Archive, in denen tausende Primärquellen lagern, die Lehrkräfte für den Unterricht nutzen können. Natürlich bieten kuratierte fächerspezifische Lehrbücher eine wunderbare Grundlage für Unterrichtsinhalte und sind auf den Lernstand der Schüler:innen zugeschnitten. Wo kann man jedoch nachschauen, wenn man als Lehrkraft eigene Impulse realisieren möchte? Welche Quellen kann und darf man benutzen? Wir haben einen Überblick von acht Archiven für euch zusammengestellt, die kostenlose Primärquellen bereitstellen und deren Urheberrechtslizenzen eine freie Verwendung im Schulalltag ermöglichen.

“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”: Archive für Grafiken und Kunst

Gestaltet man eigene Unterrichtsinhalte, gelangt man über kurz oder lang immer an diesen Punkt: „Welche Bilder kann ich verwenden, um die Lerninhalte zu illustrieren?“. Eine kurze Bildersuche bei Google ergibt dann natürlich, dass es haufenweise – mal mehr und mal weniger passende – Bilder zu dem jeweiligen Thema gibt, aber darf man diese dann einfach benutzen? Manchmal sind sie zu klein und verpixelt, manchmal schwebt das blasse Logo einer Website darüber, kurz: Es ist praktischer, eine direkte Anlaufstelle für Bildersuchen zu haben, deren Ergebnisse all diese Probleme nicht haben.

Eine erste solche Anlaufstelle sind die Wikimedia Commons. Dieses Archiv ist ein Teil von Wikipedia, und während die gemeinfreie Onlineenzyklopädie zuweilen in der Kritik als vertrauenswürdige Quelle steht, bleibt dennoch unumstritten, dass ihr Umfang gigantisch ist. Das Bildmaterial ist hochwertig, gut sortiert und stammt zum Teil aus staatlichen Archiven – so hat beispielsweise das Bundesarchiv über 100.000 Fotos in die gewaltige Sammlung mit eingebracht. Aufgeschlüsselt nach Kategorien gelangen Lehrkräfte hier gezielt zu den Themen, die für sie interessant sind. Die Bilder der Wikimedia Commons sind besonders für den Kunstunterricht, den Geschichtsunterricht, für Sozialwissenschaften und naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie und Biologie geeignet.

Speziell für den Kunstunterricht, in welchem mehr als in anderen Fächern mit Bildern gearbeitet wird, eignet sich auch das Archiv Zeno.org. Diese Seite verfügt über einen großen Bestand an literarischen Primärquellen, wie Klassikern der Literatur, philosophischen Texten, historischen Dokumenten und naturwissenschaftlichen Standardwerken – es ist jedoch fraglich, ob diese Quellen für den Unterricht außerhalb von Leistungskursen relevant sind.

Spannend ist hingegen die Sammlung an Kunstwerken: Über 40.000 Kunstwerke von über 4500 Künstler:innen sind darin enthalten. Die Bilder sind hochauflösend und eignen sich damit gut für die Darstellung mit einem Projektor. Sie sind gut kategorisiert und zuletzt finden sich dort auch eher unbekannte Schätze, wie Skizzenbücher oder Briefe der Künstler:innen.

Ansicht der Seite Zeno.org
Quelle: Zeno.org

Für den Geschichtsunterricht und Sozialwissenschaften interessant ist das vom WDR initiierte Archiv Digit. Dort werden historische Fotografien und Videos gesammelt, die einen Eindruck der letzten zwei Jahrhunderte vermitteln. Ein Teil der Fotos stammt dabei noch aus der Anfangszeit der Fotografie, aber auch viele Alltagsbilder sind dabei. Diese gewähren einen Blick in den damaligen Zeitgeist und die Lebensumstände der Gesellschaft und können trockene Theorie zum Leben erwecken.

Literatur-Archive

Neben Bildarchiven gibt es natürlich auch die klassische Bibliothek im Netz, die zahllose Bücher in digitalisierter Form bereitstellt. Am bekanntesten ist das Projekt Gutenberg. 1994 in den Anfangstagen des Internets gegründet, ist diese Website eine der klassischen Internetsammlungen und wird von vielen Bibliotheken und Archiven international unterstützt. Neben eingescannten Originalen verfügt das Archiv über einen reichen Fundus an Schriften, die bereits in einen normalisierten HTML-Text übertragen wurden. So können Klassiker bequem in z.B. ein Word-Dokument kopiert werden, um daraus ein Arbeitsblatt zu erstellen. Über die Suchfunktion gelangt man dabei schnell zu den Autor:innen, die man in den Unterricht einbinden möchte. Diese Seite ist vor allem für den Deutschunterricht interessant, aber auch Fächer wie Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften können von den Primärquellen des Gutenberg Projekts profitieren.

Ansicht der Seite Projekt-Gutenberg.org
Quelle: Projekt Gutenberg

Für den Englischunterricht eignet sich das Learning Network der New York Times. Hier werden englischsprachige Inhalte und zeitgenössische Originaltexte bereitgestellt, die besonders gut auf den Unterricht zugeschnitten sind. Sicher ist hierbei schon teilweise gutes Sprachverständnis der Schüler:innen erforderlich. Wenn dieses allerdings gegeben ist, erhalten die Schüler:innen einen wichtigen Einblick in die englische Literatur- und Informationswelt, was in einer Zeit, in der sich Englisch als die Weltsprache des Internets herauskristallisiert, immer wichtiger wird. Neben für den Unterricht geeigneten Artikeln über aktuelle Themen, stellt die New York Times auch Aufgabenstellungen und Aufgabenansätze vor, die direkt in den Unterricht übernommen werden können.

Für den Lateinunterricht, der sich neben seinem Lateinbuch ganz besonders auf historische Texte stützen muss, gibt es die Bibliotheca Augustana, eine Website die tatsächlich ganz in Latein verfasst ist. Sie erschließt sich den Benutzer:innen natürlich trotzdem sehr schnell, an dieser Stelle jedoch der Tipp: Nachdem man einen Text ausgewählt hat, gelangt man mit dem Button „porro“ von der Übersicht des Textes zu seiner tatsächlichen Niederschrift. Hier sind Lateinische Originaltexte gesammelt, z.B. Klassiker wie die „Commentarii de bello Gallico“ oder die „Epistulae“ von Cicero. Die Seite setzt jedoch voraus, dass die Lehrkraft selbst eine Übersetzung der Texte vornehmen kann – deutsche Texte sind nicht vorhanden. Spannend ist die Aufnahme von lateinisch beschrifteten archäologischen Fundstücken in die Sammlung. Diese erlauben es, die historische Bedeutung der nunmehr toten Sprache für Schüler:innen greifbarer zu machen.

Statistiken

Primärquellen sind natürlich auch wichtig, wenn es um Zahlen und Fakten geht. Hierbei eignen sich Statistiken besonders gut, um solche Daten im Unterricht zu visualisieren und in einen Kontext zu setzen. Tatsächlich legt die aktuelle PISA-Studie einen Schwerpunkt auf den Umgang mit genau solchen Statistiken. Das Statistische Bundesamt stellt solche Statistiken auf seiner Website DESTATIS bereit. Viele sind dabei topaktuell und eignen sich deshalb gut dafür, um Schüler:innen für die Relevanz der Daten im eigenen Leben zu begeistern. Im Mathematikunterricht finden solche Statistiken natürlich immer einen Platz, aber auch in den Fächern Geschichte und Sozialwissenschaften können sie gut mit eingebracht werden, da sie auch Übersichten über gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen liefern.

Eine noch umfangreichere Anlaufstelle für Statistiken ist die englischsprachige Seite Our World in Data. Während die Seite des Statistischen Bundesamts oft auch Themen behandelt, die nicht unbedingt für den Unterricht außerhalb von Leistungskursen geeignet sind, finden sich auf Our World in Data hochgradig aufbereitete und vielfältige Erhebungen. Diese reichen von Analysen zum Klimawandel bis hin zu Erhebungen bezüglich Depressionen in der Bevölkerung. Die Statistiken sind so gestaltet, dass sie für den Unterricht leicht verständlich sind und können einen guten Einstieg in Klassendiskussionen oder Projekttage bieten.

Geheimtipp

Zuletzt ein kleiner Geheimtipp: Das Land Baden-Württemberg hat auf der Seite Landesbildungsserver Baden-Württemberg eine wirklich umfangreiche Sammlung von Unterrichtsmaterialien angelegt. Diese sind frei zugänglich und vor allen Dingen sind sie nach Klassenstufen sortiert. Damit können sie sehr schnell und einfach in den Unterricht eingebunden werden, auch, weil sie den Bildungsplan des Landes berücksichtigen. Dieser mag von dem anderer Bundesländer möglicherweise abweichen, die Grundzüge und didaktischen Methoden sind jedoch universal geeignet. Für jedes Fach ist hier bestimmt mindestens eine Inspiration für Euren eigenen Unterricht mit dabei, die Ihr dank der zahlreichen Begleitmaterialien und Leitfäden direkt umsetzen könnt.

Beispiel der Lehrmaterialien auf der Seite https://www.schule-bw.de
Quelle: Landesbildungsserver Baden-Württemberg

Habt Ihr bereits eines der vorgestellten Archive benutzt? Findet Ihr es wichtig, im Unterricht mit Primärquellen zu arbeiten? Und vermisst Ihr in dem Artikel vielleicht eine Seite, die Ihr wärmstens empfehlen könnt? Schreibt es uns in die Kommentare!

Das Buch von Bob Blume liegt auf einem Schreibtisch
Bob Blume
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Der bekannte Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume, besser bekannt als der “Netzlehrer”, hat am 09. Mai sein erstes Sachbuch “10 Dinge, die ich an der Schule hasse und wie wir sie ändern können” veröffentlicht. Das beim Mosaik Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienene Buch schildert die aus Sicht des baden-württembergischen Oberstudienrats drängendsten Probleme der deutschen Schul- und Bildungspolitik.

Ziel des Buches ist es, aus Sicht eines “vernetzten Praktikers”, wie Blume sich nennt, die Schwächen des deutschen Schulsystems aufzuzeigen. Blume kann dabei sowohl auf seine eigenen Erfahrungen als Lehrer, als auch auf seinen Austausch mit anderen bildungspolitischen Akteuren zurückgreifen.

Blume: „Mehr als eine Anklage“

Hinter dem provokanten Titel verbirgt sich keineswegs eine destruktive Abrechnung mit dem deutschen Schulsystem, sondern vielmehr ein Aufruf zur Reform. Das machen der Nachsatz des Titels und der Untertitel “Ein Aufruf zum Handeln” deutlich. Auch auf seinem Blog stellt der Deutschlehrer Blume klar, dass das Buch “mehr als eine Anklage sei”, sondern vielmehr seine persönliche Sicht auf Bildung darlege.

Stein des Anstoßes seien dabei insbesondere die ernüchternden Erfahrungen während der Coronakrise gewesen, da sich er und viele andere Lehrkräfte von der Politik im Stich gelassen gefühlt hätten.

Auf 240 Seiten breitet Blume aus, was ihn an der aktuellen Situation an deutschen Schulen stört und wie sich diese verbessern ließe. Ganz dem Titel entsprechend stellt er dabei in zehn Kapiteln die wichtigsten Probleme dar, von überbordender Bürokratie über “Prüfungen als Heiliger Gral” zur Kritik an der “Boomer”-Generation. Er betont jedoch, dass diese zehn Probleme als Schablonen dienen, um Möglichkeiten vorzustellen, wie sich Bildung ändern sollte.

Im Vorwort schreibt Blume, dass Schule allen Schüler:innen “die Möglichkeit geben sollte, ihre Potentiale kennenzulernen, sie zu entfalten und so als interessierte und kritische Mitglieder der Gesellschaft Freude am weiteren Lernen zu entwickeln.” Genau dies geschehe aber nicht, da Innovation in Deutschland gerne ignoriert werde, sodass insbesondere digitale Bildung zu lange in einer Nische habe ausharren müssen.

Das Buch (ISBN 978-3-442-39396-1) ist sowohl online als auch in Buchhandlungen erwerblich und kostet als Hardcover 22 € und 17,99 € als E-Book.

Ein Mädchen wird durch zersplittertes Glas gezeigt
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„Wie kann es denn sein, dass wenn wir unsere echten Gefühle ausdrücken, als Schüler, dass es sich dann anfühlt, wie ein Katastrophenszenario?“

Mit diesen Worten wird der anderthalbstündige Dokumentarfilm „Bildungsgang – Bildung neu denken“ eingeläutet, der mehr ist, als eine bloße Dokumentation. „Bildungsgang“ ist ein Weckruf. 2021 produziert, wirft der Film mitten hinein in die Schulrealität von 20 jungen Menschen – Schüler:innen – und lässt sie erzählen, was Schule für sie bedeutet. Die Erzählungen zeichnen dabei ein erschreckendes Bild: Leistungsdruck und Unfreiheit – die Schule als ein Ort, in dem zum Selbstzweck gelernt wird und der Neugier, die Entfaltung und die Persönlichkeit Heranwachsender unterdrückt.

Hinter „Bildungsgang“ steckt eine politische Bewegung. Sie besteht aus Schüler:innen, die etwas in Deutschland verändern wollen, denn so wie es ist, finden sie, geht es nicht mehr weiter. Als die „Demokratische Stimme der Jugend e.V.“ schlossen sie sich im Dezember 2016 zusammen, ein kleiner Verein mit circa 50 Mitgliedern, der aber in den nächsten Jahren eine Vielfalt an Aktionismus entfesseln sollte. Der Kinofilm „Bildungsgang“ bildet dabei einen Teil dieses Schüler:innen-Engagements.

Trailer zum Film „Bildungsgang – Bildung neu denken”  (Quelle: Demokratische Stimme der Jugend e. V.)

Bildgewaltig, hautnah

Verantwortlich für den Dreh ist der Filmproduzent und Aktivist Simon Marian Hoffmann, 26, der schon im Alter von 13 Jahren seine eigene Filmproduktionsfirma „Kemperley Film Produktion“ gründete. Als Regisseur, Drehbuchautor, und Schauspieler realisierte er mehr als 30 Kurzfilme und Musikvideos und gewann damit nationale und internationale Preise, so zum Beispiel den baden-württembergischen Jugendfilmpreis in der Kategorie „Bester Film“ für seinen Debütfilm, der sich mit dem Thema Mobbing auseinandersetzt. Er ebnete sich also bereits im frühesten Jugendalter seinen eigenen Weg, mit Fähigkeiten, die im normalen Schulkonzept kaum eine Rolle einnehmen. So tritt der Kreativschaffende gleichzeitig als Spokesperson und als Vorbild auf, wenn er über die „Demokratische Stimme der Jugend“ spricht – deren Gründungsmitglied und Teil des Vorstandes er ist.

Sein scharfes filmisches Talent schafft dabei Bilder, die sich im Kino nicht zu verstecken brauchen. Dicht ist die Atmosphäre des Films, drückend, er-drückend beinahe. Mit beengten Nahaufnahmen und theatralischen Bühnenbildern webt er einen Bilderteppich, der die Einsprechungen der Schüler:innen ins Surreale hebt. Er illustriert Gedankenwelten, Gemütszustände, das Innenleben von Heranwachsenden. Man selbst wird unweigerlich davon berührt: Die pubertäre Zeit, die man in der Schule verbrachte ist wohl für jeden manchmal auch ein Dickicht gewesen, das vernebelt und fragmentiert im Hinterkopf schlummert.

Hoffmann vermag auf diese Weise die Vielfalt der Schüler:innen-Individuen und ihre ganz persönlichen Erfahrungen zusammenzubinden und ihnen einen gemeinsamen Hintergrund zu geben – Die Identität der Schüler:in, gefangen in einem beinahe menschenfeindlichen System. Als Zuschauer:in kann man da mitfühlen. An manchen Stellen mag der Film drastisch und radikal wirken, aber immer wieder begründet er dies damit, dass man ohne eine solche fordernde Position auch keine Änderung des lang eingesessenen, bestehenden Systems erwirken kann.

Zwischen Kunst und Politik

„Stell dir vor, zur Schule gehen macht Bock. Stell dir vor, du machst in der Schule, was dich begeistert!“

Die Forderungen der Schüler:innen klingen dabei unweigerlich nachvollziehbar. Sie haben verstanden, dass Schule sie auf das Leben vorbereiten sollte, aber auch, dass das Leben nach der Schule eben nicht in geraden Bahnen verläuft. Vor allem haben sie aber verstanden, dass ein ziemlich wichtiger Teil ihres Lebens in der Schule abläuft und von ihr bestimmt wird. So ist es ihr politisches Ziel, als Bürger ohne Wahlrecht, diese Zeit zu einer besseren zu verändern. Hier ergeben sich natürlich sofort Parallelen zur weltumspannenden Fridays For Future Bewegung und nicht von ungefähr organisierte der Verein einige dieser Demonstrationen auch mit. Die Nachricht ist klar: „Hey ihr Entscheider, hört uns mal zu, wenn ihr schon über uns entscheidet!“

„Der Bildungsgang“ ist dabei tatsächlich der Name, den der Verein den Demonstrationen um 2018 gab, die er größtenteils in Stuttgart veranstaltete. So sammelten sich 500 Menschen mit einer geballten Portion Kreativität und Aktionismus vor dem Stuttgarter Kultusministerium. Diese Kreativität entfaltete sich vollends, als die Schüler:innen öffentliche Kunstperformances mitten in der Innenstadt starteten. Professionell inszeniert zeigten sie in Isolationszelten, wie sie am Leistungsdruck und der Emphathielosigkeit erstickten, während Lehrpersonal in dehumanisierenden Quarantäneanzügen in den Zelten ein- und ausging. Die Stimmung war, wie die Bilder aus „Bildungsgang“, erdrückend, die Rezeption emotional.

Performance „Schulgefühle” vom 02.11.2018 in Stuttgart (Quelle: Demokratische Stimme der Jugend e. V. )

Dass es den Schüler:innen ernst damit ist, eine Rolle als Mitentscheider einzunehmen, bewiesen sie allerdings auch auf sachlicher Ebene: 2021 veranstalteten sie den sechstägigen „Jugendkongress 2021“ am Bodensee, zwei Manifeste haben sie verfasst und auf zahlreichen Veranstaltungen zum Thema Bildung saßen sie bereits mit in der Talkrunde. Sie spinnen dabei die Verknüpfungen zu der Seite der Politik, die durch Fridays for Future aufgemerkt hat und bereit ist, zuzuhören. Kevin Kühnert von der SPD hörte sich die Vision des Vereins an, einen „Jugendrat“ in der Politik einzurichten, der aus 50 bis 100 ausgelosten Mitgliedern bestünde. Thomas Sattelberger, Bundestagsabgeordneter der FDB spricht mit dem Verein über Kreativitätsförderung. Und selbst bei der damaligen Jugendministerin Katarina Barley gab es einen Termin.

Ob die Forderungen des Vereins umsetzbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Inhaltlich schimmert zuweilen ein Hintergrund aus Anthroposophie und Antiautorität aus den Manifesten hervor, wenn beispielsweise die Abschaffung der Schulpflicht gefordert wird. Dieser Hintergrund mag umstritten sein, dem Film, der eindeutig einen Nerv trifft, tut dies jedoch keinen Abbruch. In seiner eindrücklichen Form ist er absolut dazu geeignet Schüler:innen und Erwachsene gleichermaßen aufzurütteln und zum Nachdenken anzuregen.

Wann der Film 2022 in die deutschen Kinos kommt, und wo er zu sehen sein wird steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Auf dem Laufenden halten könnt Ihr euch jedoch auf der Seite des Vereins „Demokratische Stimme der Jugend e. V.“, sowie auf Instagram und Facebook.

Wenn Ihr den Film bei Euch zeigen wollt, oder Akteure des Vereins einladen möchtet, erreicht Ihr sie unter der Mailadresse info@demokratische-stimme-der-jugend.de

Wie findet Ihr die Aktionen der „Demokratischen Stimme der Jugend e. V.“? Welche Eindrücke hat das Video der Kunstperformance bei Euch hinterlassen? Schreibt es uns in die Kommentare!

Das Google Drive Logo ist aus Magneten an eine Tafel gelegt worden
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Die Digitalisierung des Unterrichts hängt oft auch an der Frage: “Welches Programm benutze ich?”. Dabei gibt es eine Menge spannender Angebote und jede Schule versucht, in diesem Dschungel an Angeboten den Überblick zu behalten. Google hat mit der kostenlosen Google Drive Suite bereits eine beeindruckend einfache und umfassende Antwort auf diese Frage parat.

Im Prinzip ist Google Drive eine virtuelle Ablage, genau wie ein Ordner auf dem Computer. Der Ordner ist jedoch nicht auf dem Computer, sondern online gespeichert – im Google Drive. In diesem Ordner kann man dann Dokumente und Dateien ablegen und auch neue Unterordner erstellen. Der Clou: Der Ordner kann für andere Personen mit einem Google-Account freigegeben werden! So können Lehrkräfte und Schüler:innen gemeinsam die gleiche Ordnerstruktur nutzen, die mit wenigen Klicks von einem internetfähigen Gerät aus zu erreichen ist.

Getting Started

Die Einrichtung ist simpel: Mit einem schulischen Google-Account für Lehrkräfte und Schüler:innen sind bereits alle Voraussetzungen gegeben, um mit der Softwarelösung loszulegen. Im Anschluss bedarf es der Installation von Google Drive und der im Folgenden vorgestellten Teilprogramme, wenn man sie auf mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones nutzen möchte. Dies erfolgt über den jeweiligen App-Store, wie zum Beispiel dem Google Play Store auf Android-Geräten. Am Computer reicht ein Besuch der entsprechenden Google-Seite und die Anmeldung mit dem Google-Account aus.

Ein erster wichtiger Vorteil von Google Drive ist dabei, dass es auf jedem Betriebssystem (Android, Windows und Apples iOS) problemlos funktioniert. Ebenfalls sehr praktisch ist die Tatsache, dass sämtliche Aspekte der Drive-Suite miteinander verknüpft werden können. Alles läuft über einen Account mit einem Passwort, und es gibt keine Hürden, Inhalte zwischen den einzelnen Teilprogrammen zu übertragen.

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Doch wie können Lehrer:innen Google Drive nun konkret im Unterricht nutzen? Wir zeigen Euch, was in dem Programm steckt!

Gruppenarbeiten und Präsentationen

Die erste Anwendungsmöglichkeit für Google Drive im Unterricht sind die Google Docs. Diese gestalten sich wie normale OpenOffice- oder Word-Textdateien, mit einem besonderen Kniff: Ersteller eines Google Docs können festlegen, ob andere Betrachter:innen darin “mitschreiben” dürfen. Schüler:innen können auf diese Weise sehr leicht in der Gruppe Ergebnisse zusammentragen. Sie können Kommentare einbringen, oder Änderungen vorschlagen – alles in einem einzigen Dokument.

Solche Änderungen sind natürlich auch einsehbar, um nachzuvollziehen, wer wie viel beigetragen hat und wie die Gruppe zu ihrem Ergebnis gelangt ist. Dafür klickt man auf die graue Schrift neben dem “Hilfe”-Button, die anzeigt, wann die letzte Änderung am Dokument erfolgt ist. Daraufhin öffnet sich der “Versionsverlauf” des Dokuments, in welchem exakt aufgeschlüsselt ist, wer welche Änderungen vorgenommen hat.

Dadurch, dass Schüler:innen per Smartphone oder Tablet auch mobil Zugriff auf das jeweilige Dokument haben, ergibt sich so also eine dynamische Zusammenarbeit. Diese war sonst immer nur mit dem leidlichen Sitzplätzetauschen und Verabredungen nach der Schule möglich. Und auch Bilder und Links finden in den Google Docs ihren Platz.

Beispiel für eine Gruppenarbeit über Google Docs
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Hinzu kommt die Erweiterung Google Slides, mit der auch die entsprechenden Präsentationen für Gruppenarbeiten umgesetzt werden können. Dabei kommen die verschiedenen Talente der Schüler:innen bei Präsentationen mit Google Slides gut zur Geltung, denn sie können sich arbeitsteilig um die Gestaltung und den Inhalt ihrer Präsentation kümmern. Mit der “Änderung vorschlagen”-Funktion ist gewährleistet, dass mit- und nicht gegeneinander gearbeitet wird. Die Vereinheitlichung der Software ist hierbei auch ein guter Anhaltspunkt für Lehrer:innen, um die tatsächliche Leistung der Schüler:innen auf einer gemeinsamen Grundlage zu beurteilen.

Beispiel für eine Präsentation mit Google Slides
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Organisation

Mit dem Google Calendar ist es möglich, Video-Stunden zu planen und mit dem Videocall-Feature Google Meet umzusetzen. Wenn ein Termin erstellt wurde, können Lehrer:innen ihre Schüler:innen einfach zu dem Termin hinzufügen. Diese bekommen dann eine Benachrichtigung auf ihr Endgerät, wenn der Termin ansteht. Die stabil laufende Plattform bietet dabei auch einen Chat, in den Links oder Aufgabenstellungen gepostet werden können. Schüler:innen haben die Möglichkeit, für eine Wortmeldung aufzuzeigen. Außerdem können Lehrkräfte ihren Bildschirm teilen und so eine virtuelle Tafel erzeugen, auf der sie Inhalte darstellen. Darüber hinaus eignet sich der Kalender in Verbindung mit Google Meet natürlich auch für interne Aufgaben – um beispielsweise Konferenzen oder Fortbildungen zu planen.

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Organisatorische Funktionen kann die Drive-Suite mithilfe der Google Tabellen (englisch: Google Sheets) übernehmen. Stark an bekannte Tabellenkalkulationsprogramme wie Microsoft Excel erinnernd, bieten die Google Tabellen ein vielseitiges Werkzeug, um Überblick in den Schulalltag zu bringen. Anstehende Unterrichtsinhalte können darin tabellarisch festgehalten werden – und mit Links auf Online-Inhalte verweisen. Dies können zum Beispiel Arbeitsblätter oder Aufgabenstellungen sein, die in dem Klassenordner auf Google Drive abgelegt sind.

Lehrer:innen, die so also zum Beispiel Arbeitsblätter für die nächsten Stunden in den Ordner “Biologieunterricht 5b” ablegen, könnten dann in der Tabelle “Hausaufgaben Biologie 5b” einen Link eintragen, der zu den Arbeitsblättern führt. Dieses Dokument können sich Schüler:innen dann in ihre eigene Drive-Ablage kopieren und bearbeiten. Anschließend geben sie es für die Lehrkraft frei, sodass nur diese – und nicht die Mitschüler:innen – Einsicht in die erledigte Hausaufgabe erhält.

Beispiel für Unterrichtsorganisation mit Google Sheets
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Individuelles Feedback, Moderne Skills

Ein solches Prozedere eignet sich besonders gut, um persönliches Feedback zu den Aufgaben zu geben, indem die Korrektur- und Kommentarfunktionen genutzt werden. Schüler:innen haben so die Möglichkeit, individuelle Förderung zu erhalten – und Lehrkräfte können sich leichter einen Überblick über den Leistungsstand der Klasse verschaffen.

Digital aufgesetzte Strukturen wie diese kommen dabei auch den Schüler:innen selbst zugute, da sie durch die Arbeit mit Online-Dokumenten wichtige Sekundärfähigkeiten erlernen. In der späteren Arbeitswelt oder der Universität ist ein Zusammenarbeiten mit der Drive-Suite oft ein Standard. Andernfalls werden Plattformen benutzt, die der Struktur von Google Drive zumindest stark ähneln. Die Arbeit mit Google Docs gleicht dabei einer Peer-Review, ein essentiell wichtiger Prozess im akademischen Umfeld. So lernen Schüler:innen auch, wie man gutes Feedback gibt – und wie man mit Feedback von Anderen umgeht. Die schriftliche Kommunikation innerhalb eines Google Docs kann dazu dienen, soziale Barrieren abzubauen und stillere Schüler:innen dazu ermutigen, an Diskussionen teilzunehmen. Und auch die Arbeit mit Quellen und ihre korrekte Angabe kann mit Google Docs als Lerninhalt forciert werden.

Zuletzt ist sicher auch nicht zu unterschätzen, dass Schüler:innen zurzeit vor allem auf Mobilgeräten schriftlich kommunizieren – über Whatsapp oder andere Chatdienste. Über das gleiche Endgerät auch schulische Beiträge zu leisten, kann dafür sorgen, dass Talente und Interessen gefördert werden, die im Präsenzunterricht vielleicht verborgen geblieben wären.

Habt Ihr die Google Drive Suite bereits für euren Unterricht benutzt? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Gibt es Tipps und Tricks, die Euch in diesem Artikel noch fehlen? Schreibt sie uns in die Kommentare!

Auf einem Block steht "Working abroad", im Hintergrund ist ein Laptop
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Berufserfahrung im Ausland zu sammeln, ist ein Traum vieler Lehrer:innen. 137 deutsche Auslandsschulen auf allen Kontinenten bieten die Möglichkeit dazu. Doch bedarf der Schritt einer gewissen Planung und will wohl überlegt sein. Lehrer News hat für euch die wichtigsten Informationen zur Arbeit an Deutschen Auslandsschulen zusammengestellt.

Was sind Deutsche Auslandsschulen?

Deutsche Auslandsschulen werden vom Bund mitfinanziert und orientieren sich an hiesigen Lehrplänen. Sie sind aber weit davon entfernt „normale“ deutsche Schulen zu sein, die aus Deutschland bekannte Abläufe lediglich ins Ausland übertragen. Nur etwa ein Viertel ihrer Schüler:innen sind Bürger:innen der Bundesrepublik, aber etwa die Hälfte der Absolvent:innen geht später nach Deutschland, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Die Kollegien selbst bestehen aus deutschen und inländischen Lehrer:innen. Die 8400 Lehrkräfte an Deutschen Auslandsschulen stellen somit einen steten interkulturellen Austausch sicher und tragen zur Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland bei. Diese länderübergreifende Vernetzung stellt laut Außenministerin Baerbock nicht weniger als „die beste Brandmauer gegen Nationalismus und gegen Spaltung” dar.

Einsatz-Zeiträume und -Orte

Weder die Dauer des Aufenthalts noch das Zielland können interessierte Lehrer:innen frei wählen. Es ist daher sinnvoll bei der Bewerbung mindestens zwei bevorzugte Regionen anzugeben, um keine großen Überraschungen zu erleben. Lehrkräfte, die in Deutschland in einem Dienstverhältnis stehen, leisten eine dreijährige Zeit als Auslandsdienstlehrkräfte (ADLK) ab. Es besteht die Option diese Zeit um weitere drei Jahre zu verlängern. Wer an der Auslandsschule eine Funktionsstelle besetzt, kann für weitere zwei Jahre bleiben. Für Lehrer:innen, die sich nicht in einem Dienstverhältnis in Deutschland befinden oder für DaF-Master-Absolvent:innen besteht die Möglichkeit als Bundesprogramm- beziehungsweise Landesprogrammlehrkräfte (BPLK/LPLK) für zwei Jahre mit zweijähriger Verlängerungsoption ins Ausland zu gehen.

Auslandserfahrung als Karriereschub

Aufgrund der fluktuierenden Personalsituation an den Auslandsschulen bietet sich die Chance, vergleichsweise schnell leitende Positionen einzunehmen. Dem beruflichen Werdegang nach der Rückkehr ebenso zuträglich, ist die Möglichkeit andere Bildungssysteme, aber mitunter auch neue Lernkonzepte und (digitale) Arbeitsweisen intensiv kennen zu lernen. Je nach Bundesland bestanden in der Vergangenheit jedoch Unterschiede hinsichtlich der Beförderungsmöglichkeiten nach dem Auslandseinsatz. Insbesondere für Lehrkräfte aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache/ Deutsch als Zweitsprache (DaF/ DaZ) bietet sich die Gelegenheit, ihre fachlichen Kompetenzen zu erweitern, indem sie die deutsche Sprache in einem neuen Umfeld vermitteln lernen. Darüber hinaus ist das Eintauchen in andere Gesellschaften eine bereichernde Lebenserfahrung, die neben der beruflichen, auch zur persönlichen Entwicklung beiträgt.

Bild zeigt ein Mädchen und ihre Therapeutin während einer Sitzung.
Quelle: Zentralstelle für Auslandsschulwesen

Der Bewerbungsprozess

Die Freistellung aus dem Dienstverhältnis im Inland stellt trotz des Lehrermangels keine große Hürde für den Gang ins Ausland dar und kann bei der örtlichen Schulleitung beantragt werden. Der weitere Bewerbungsprozess erfolgt über die wichtigste Anlaufstelle für Lehrkräfte, die Berufserfahrung im Ausland sammeln möchten: der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA). Beworben wird sich auf Einsatzgebiete („Großräume“), die folgendermaßen unterteilt sind: Nordamerika, Südeuropa, Türkei, Zentralasien, Mittel-/Südamerika, Mittel-/Osteuropa, Nahost, West-/Nordeuropa, Fernost/Australien und Afrika. Ein besonderer Bedarf besteht an Lehrkräften der MINT-Fachgruppe, deren Wunschziele daher am häufigsten berücksichtigt werden können.

Vorbereitung und erste Schritte

Die ZfA ist vor wie nach der Bewerbung die wichtigste Ansprechpartnerin auf dem Weg ins Ausland, die auch für finanzielle Zuwendungen während der Auslandseinsätze Sorge trägt. Darüber hinaus stellt sie auf ihrer Website eine Reihe von Broschüren, Erfahrungsberichte und alle weiteren relevanten Informationen zum deutschen Auslandsschulwesen zur Verfügung. Kernstück der Vorbereitung sind verpflichtende Kurse, „die vornehmlich auf die Unterrichtsgestaltung unter den spezifischen Bedingungen sowie das Leben und Arbeiten in einem anderen kulturellen Umfeld ausgerichtet sind”, heißt es auf der Seite der ZfA. Auch bei der Ankunft im Zielland werden die Lehrer:innen nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern von einer deutschen Lehrkraft in Empfang genommen und begleitet, von deren Erfahrungen sie sofort profitieren können.

„An einer Auslandsschule zu unterrichten bedeutet eine unglaubliche Erweiterung des Horizonts. Nicht nur in Hinblick auf den interkulturellen Austausch, sondern auch aufgrund der Möglichkeit mit Lehrkräften aus allen Bundesländern in einem Team zusammen zu arbeiten, was vor dem Hintergrund unseres föderalen Bildungssystems einen unglaublichen Gewinn darstellt. Ich kann den Schritt ins Ausland nur jedem empfehlen, die gemachten Erfahrungen sind unersetzlich und kostbar.”
– Astrid van Essenberg, Lehrerin an der Deutschen Schule in Lissabon

Auslandsdienstlehrkräfte, die es nach ihrer Rückkehr nach Deutschland erneut ins Ausland zieht, müssen dafür besondere Voraussetzungen erfüllen. So muss für die Zweitvermittlung ein besonderer Bedarf an Lehrkräften in leitenden („schulstrukturtragenden“) Funktionen und eine besondere Eignung gegeben sein. Unabhängig davon muss zwischen den Auslandseinsätzen eine dreijährige Tätigkeit im deutschen Schulwesen geleistet werden. Eine Zweitvermittlung von BPLK/LPLK ist grundsätzlich nicht vorgesehen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Ein Aufenthalt an Schulen im Ausland ist für Viele ein unvergessliches Highlight ihrer Lehrer-Laufbahn. Das Auslandsschulwesen unterliegt allerdings klaren rechtlichen Regelungen, dabei gilt es schon vor der Ankunft im Zielland manche bürokratische Hürde zu nehmen. Der Erlaubnis zur Bewerbung auf den Auslandsschuldienst durch die inländische Dienstbehörde folgt die Aufnahme in die Bewerberdatei durch die ZfA im Einvernehmen mit den Ländern. Aus dieser Datei wählen die Auslandsschulen ihre Bewerber:innen aus, wobei die Entscheidung dann erneut von ZfA und Ländern überprüft wird – bis ihr eure Reise antreten könnt, kann also durchaus der ein oder andere Monat vergehen. Die wichtigsten Details, die ihr als designierte ADLK, BPLK oder LPLK beachten müsst, findet ihr in der Verwaltungsvereinbarung zum Einsatz von Lehrkräften im deutschen Auslandsschulwesen. Viel Erfolg bei eurem Abenteuer Ausland und gute Reise!

Was habt ihr für Erfahrungen auf eurem Weg ins Ausland gemacht? Wie hat die Zeit an einer Auslandsschule euren Blick auf den Lehrerberuf verändert? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Drei Schüler sitzen vor PCs
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Spätestens seit der Corona-Pandemie sind mRNA-Impfstoffe aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Schon bald soll es dadurch sogar möglich sein Krebs zu heilen. Aber die Wirkmechanismen sind komplex und für den Laien nur schwer verständlich oder? Falsch! Denn mit der Software Labster gelingt Lehrkräften, was mit analogen Unterrichtsmethoden häufig unmöglich scheint: Themen aus den naturwissenschaftlichen Fächern spannend und realitätsnah zu vermitteln. Dabei greift Labster auf das Prinzip einer interaktiven Laborsimulation zurück und kombiniert dieses mit Gaming-Elementen.

Lebendige Simulationen für Biologie, Chemie und Physik

In über 200 deutschsprachigen Kursen lehrt Labster so Inhalte aus den Fächern Biologie, Chemie, Physik oder Geographie. Bei den ergebnisoffenen Aufgaben liegt vor allem Eigeninitiative im Fokus. Die Neugierde der Schüler:innen soll geweckt werden. Und zugegeben: Wenn man sich die Evolution als lebendige 3D-Version ansieht und sogar aktiv eigene Ergebnisse in den virtuellen Modellen ausarbeitet, ist der Unterrichtsstoff schon deutlich eingängiger. Neben Lektionen zur Evolutionstheorie sind viele weitere Inhalte verfügbar.

Um die Unterhaltung beim Lernen nicht zu kurz kommen zu lassen, lässt Labster auch immer wieder Storytelling-Elemente in die Simulationen einfließen. So untersuchen die Lernenden beispielsweise ein Fischsterben, und bekommen beim digitalen Proben entnehmen und Tiere sezieren auf hoher See detaillierte Einblicke in die Meeresbiologie.

Von der Mittelstufe bis zur Uni: Für alle etwas dabei

Durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade eignet sich Labster für den Unterricht an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. So befindet sich die Software bereits an renommierten Universitäten wie der Harvard University oder der ETH Zürich im Einsatz, lässt sich aber auch problemlos in das Unterrichtsgeschehen an weiterführenden Schulen integrieren. Hierbei orientieren sich die Entwickler stets an den gängigen Standards für Lehrpläne, zum Beispiel den US-amerikanischen NGSS (Next Generation Science Standards). Auch die umfangreiche Inklusion aller Schüler:innen ist ein Anspruch, den Labster an seine Simulationen stellt. Um die Inhalte für alle Lernenden zugänglich zu machen, bietet die Software den sogenannten “Accessibility Mode”, in dem der Workflow für Menschen mit verschiedensten Einschränkungen angepasst wird. Dadurch gibt es zum Beispiel die Optionen Screen Reading oder eine Anpassung für Schüler:innen mit Farbenblindheit.

Das Tool für die Wissenschaftler:innen der Zukunft?

Labster hat es sich zur Aufgabe gemacht naturwissenschaftliche Bildung für alle Schüler:innen mit Internetverbindung zugänglich zu machen. Des weiteren bietet es den jungen Leuten Einblicke in ein realistisches Labor, für das die meisten Schulen wohl kein Budget haben. Dadurch können Jugendliche schon früh für die wissenschaftliche Arbeit begeistert werden. Digitale Lernhilfen gehören zweifelsohne zu den Unterrichtsmitteln der Zukunft. Lehrkräfte sollten auch in Zukunft versuchen solche Alternativen zum klassischen analogen Lernen in ihren Unterricht einfließen zu lassen. Durch die Kombination von Bildung und Unterhaltung gelingt es so, komplexe Themen interessant und greifbar zu vermitteln. Auch Eigeninitiative und Forschergeist der Schüler:innen wird so gefördert. Und wer weiß, vielleicht gewinnt eines Tages jemand einen Nobelpreis und kann anschließend erzählen, dass alles einmal mit Programmen wie Labster begonnen hat.

Eine Person wirft einen Zettel in eine Box
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Nordrhein-Westfalen wählt: Kommenden Sonntag, den 15. Mai, sind 13 Millionen wahlberechtigte Bürger:innen aufgerufen ihre Stimme für die Wahl des neuen Landtages abzugeben. Die App “+me” bietet insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit, unkompliziert direkte Fragen an Parteien und deren Politiker:innen zu stellen. Ein Thema, das auch für den Unterricht interessant sein könnte und daher von Lehrer-News zu diesem Anlass genauer unter die Lupe genommen wird.

Entwickelt hat die App der gemeinnützige Verein “Political Innovation Association e.V.”, welcher nach eigenen Angaben vor allem von Student:innen getragen wird und sich überparteilich für eine “lebendige Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft” einsetzt.

Die kostenlose App “+me” funktioniert dabei ähnlich wie bekannte Messenger und soziale Netzwerke. Nutzer:innen können Fragen stellen, über die anschließend von allen anderen Nutzer:innen abgestimmt wird. Die beliebtesten Fragen können dann von den Parteien beantwortet werden. Aktuell drehen sich viele Fragen um die steigenden Preise und die Bekämpfung von Armut. Die Antworten der Parteien können ihrerseits von den Nutzer:innen mit einem Daumen nach unten oder oben bewertet werden. Interessant ist dabei, dass man erst nachdem man das eigene Votum abgegeben hat, sieht, von welcher Partei die Antwort stammt. Das ermöglicht einen unvoreingenommenen Blick auf die Parteien und deren Antworten. Teilnehmende Parteien sind CDU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke.

Im Screenshot links seht ihr beispielhaft zwei Fragen, die zum Thema Bildung gestellt wurden.

Auch aufgrund des Formates richtet sich die App vor allem an jüngere Wähler:innen oder auch an unter 18-Jährige, die im Rahmen des Unterrichts oder aus persönlichen Interessen Fragen stellen möchten. So ist vorstellbar, dass Schulklassen im Rahmen des Politikunterrichts sich gemeinsam Fragen überlegen und in der App einstellen.

Wie Projekt-Mitinitiatorin Ella Schmidt erklärte, sei das Ziel der App,  “Barrieren abzubauen und politische Teilhabe für mehr Menschen zugänglich zu machen”.

Diesen Wunsch teilt sie sich mit anderen Akteuren in Nordrhein-Westfalen. So sagte der Landeswahlleiter Wolfgang Schellen, dass er die knapp 800.00 Erstwähler:innen gezielt ansprechen möchte, “damit möglichst viele ihr Wahlrecht ausüben”. Dies scheint auch notwendig, denn bei der letzten Landtagswahl 2017 schritten nur 54,4% der Erstwähler:innen zur Urne, was deutlich unter der allgemeinen Wahlbeteiligung von 65,2% lag.

Die App “+me” ist für die Betriebssysteme Android und iOS verfügbar und lässt sich in den jeweiligen Appstores herunterladen. Um die App nutzen zu können, ist die Erstellung eines kostenfreien Kontos erforderlich.

Ein Controller für Videospiele liegt auf einer Landkarte
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Geschichte kann zuweilen ein Unterrichtsfach sein, das sehr trocken daherkommt. Sich Jahreszahlen und Namen bedeutender historischer Figuren zu merken – das ist für Schüler:innen manchmal genug, um die Faszination für Weltgeschichte im Keim zu ersticken. Dabei könnte dieses Fach doch so spannend sein: Bedeutende Ereignisse, die noch Jahrhunderte später nachwirken, schillernde Anführer:innen und Heroen, wie Alexander der Große oder Johanna von Orléans und Einblicke in längst versunkene Kulturen – das hört sich doch eigentlich nach dem Stoff an, aus dem Blockbuster gemacht sind.

Wer in seinem Unterricht nun aber die Erfahrung gemacht hat, dass das Zeigen eines ebensolchen Blockbusters, wie beispielsweise „Königreich der Himmel“ von Schüler:innen gerne auch als Gelegenheit genutzt wird, es sich in den hinteren Reihen bequem zu machen, dem sei das Medium der Videospiele ans Herz gelegt. Im Unterschied zum Film können Schüler:innen hier nämlich aktiv an den Geschehnissen teilnehmen! Geschichte erlebbar machen – das ist es, was historisch akkurate Videospiele versprechen. Da Schüler:innen hier eigene Erfahrungen machen, bilden sie sich auch eine eigene Meinung zu den behandelten Themen. Sie verknüpfen somit Fakten in einer sinnvollen Weise miteinander, anstatt sie bloß auswendig zu lernen.

Natürlich muss hier etwas differenziert werden: Nur weil ein Videospiel in einem historischen Setting stattfindet, muss es nicht unbedingt für den Unterricht geeignet sein. Zahllose Ego-Shooter bedienen sich zum Beispiel der historischen Kulisse des Zweiten Weltkriegs, aber mehr als eine Landschaft und ein Grund, aufeinander zu schießen ist dieses Setting oft nicht. Spiele mit millionenschweren Budgets wie beispielsweise „Battlefield“ stecken natürlich viel Arbeit in die historische Authentizität, sie stellen Uniformen korrekt dar und lassen die Spieler:innen historisch akkurate Schauplätze bespielen. Im Unterricht läuft diese Authentizität aber Gefahr, zu kurz zu kommen, denn gerade für Ego-Shooter ist das „Gameplay„, also der Spielablauf um ein Vielfaches wichtiger, als die Erkundung des Settings. Dass sich die Unterrichtsstunde darum dreht, wer am meisten „Kills“ erreicht hat und welche Waffe die beste ist scheint dann doch etwas zu weit vom Unterrichtsziel weg zu führen. Es gibt jedoch durchaus Spiele, die einen edukativen Ansatz verfolgen, und deren Ziel es ist, historische Begebenheit erfahrbar zu machen. Sein „Gameplay“ darf ein Spiel dabei jedoch trotzdem nicht vernachlässigen – ein langweiliges, unintuitives Spiel macht nämlich noch weniger Spaß, als ein langweiliger Film. Im Folgenden stellen wir Euch daher sechs Spiele vor, denen dieser Balanceakt gelingt:

Age of Empires 2

Screenshot aus dem Spiel Age of Empires 2
Quelle: Steam

Age of Empires 2” ist ein absoluter Klassiker. 1999 von den Microsoft Studios entwickelt, schaffte es das Spiel, eine treue Fangemeinschaft zu sammeln, so dass noch bis 2016 neue Updates und Inhalte für das Spiel programmiert wurden. Dieser Kultstatuts sorgte auch dafür, dass kürzlich ein Remake – die sogenannte “Definitive Edition” veröffentlicht wurde, welche das Spiel grafisch auffrischt und ermöglicht,e s auch auf neuesten betriebssystemen wie Windows 10 zu spielen. Als zeitlos wird es oft beschrieben und bis heute gilt es als ein Vorzeige-Echtzeit-Strategiespiel. Das bedeutet, dass Spieler:innen im Spiel Gebäude bauen und Einheiten ausbilden können – Dorfbewohner wie Soldaten – und mithilfe dieser dann eine Stadt errichten und Schlachten austragen. “Age of Empires 2” deckt dabei die Zeit vom 5. bis zum 15. Jahrhundert ab und erlaubt es, mehr als 20 verschiedene, historisch akkurat gezeichnete Zivilisationen zu spielen – von den Maya, über das Osmanische Reich bis hin zu südostasiatischen Zivilisationen wie dem Königreich von Malaysia.

Während der Spielverlauf natürlich stets nur eine abstrahierte Version historischer Ereignisse darstellt, liegt der besondere Mehrwert für den Unterricht in den sogenannten Kampagnen: Hier können Schüler:innen den Weg bestimmter wichtiger historischer Figuren nachspielen und erfahren dabei viel über die jeweilige Zeit und den historischen Kontext. Als Kreuzfahrer begleitet man Salahadin auf seinem Weg zum islamischen Herrscher, als Johanna von Orléans eint man die versprengten französischen Stadtstaaten und als Dschingis Khan erlebt man, wie Temüdschin durch die mongolische Steppe zieht und zum großen Khan aufsteigt. Untermauert werden diese historischen Begebenheiten von einem ausführlichen Glossar, welches altersgerecht erläutert, wie beispielsweise ein mittelalterlicher Tribok funktioniert oder warum das Königreich Mali als das „Land des Goldes“ bekannt wurde.

Europa Universalis

Screenshot aus dem Spiel Europa Universalis IV
Quelle: Steam

In eine ähnliche Kerbe schlägt die „Europa Universalis„-Reihe von den Paradox Interactive Studios. Auch hier übernehmen die Spieler:innen die Kontrolle über eine Zivilisation, die erfolgreich geführt werden will. Die „Europa Universalis“-Spiele sind jedoch anders als „Age of Empires“ keine Echtzeit-Strategiespiele, sondern sogenannte Globalstrategiespiele. Das heißt, dass Schüler:innen hier keine einzelnen Einheiten anleiten, sondern dass ein Großteil des Spiels auf einem Kartenbildschirm stattfindet. Kartenansichten von Europa sind ja bereits oftmals ein Teil des Geschichtsunterrichts, hier allerdings können Schüler:innen nun selbst Einfluss auf die Karte nehmen: Sie können diplomatisch sein, Handel treiben, politische Banden knüpfen und natürlich auch Krieg führen. Gerade hier kommt jedoch die historische Akkuratesse der „Europa Universalis“-Reihe zum Vorschein: Ohne einen triftigen Grund wird eine Kriegserklärung zum Beispiel eine Menge Probleme mit sich bringen. Schüler:innen lernen, dass Staaten vor allem wirtschaftlich stabil sein müssen und wie wichtig es ist, Verbündete zu haben. Dabei bieten die Spiele ähnlich wie “Age of Empires” ebenfalls Kampagnen an, in denen beispielsweise Napoleons Feldzüge nachgespielt werden können. Dies sind genau die Szenarien, in die die historisch-politischen Verhältnisse Europas für Schüler:innen in einen greifbaren Kontext gesetzt werden. Epochentechnisch bewegen sich die „Europa Universalis“-Spiele dabei in der Neuzeit, also zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert.

Während “Age of Empires“ auch für jüngere Schüler:innen zugänglich ist, weist “Europa Universalis” jedoch eine tiefe Komplexität auf, die es eher für ältere Jahrgänge prädestiniert. Auch die Lehrer:innen selbst müssen sicher öfter in das Handbuch schauen, bevor sie das Spiel im Unterricht präsentieren. Sinnvoll einbinden kann man das Spiel daher zum Beispiel, indem Unterrichtsstunden anhand des Lehrplans auf einzelne Spielmechaniken gemünzt werden – zum Beispiel das Gründen von Kolonien, das Bruttoinlandsprodukt oder die Abläufe diplomatischer Verhandlungen. So lernt die Klasse gemeinsam Schritt für Schritt, welche Zahnräder in einem Staat ineinandergreifen. Gemeinsam können daraufhin auch Entscheidungen getroffen werden, die möglicherweise politisch-wirtschaftliche Diskussionen in der Klasse entfachen. Beispielsweise können sich die Schüler:innen dann nach einem Halbjahr mit ihrem Klassenprojekt “Der eigene Staat” identifizieren und sehen aktuelle politische Debatten vielleicht auch mit anderen Augen.

This War of Mine

Screenshot aus dem Spiel This War of Mine
Quelle: Steam

Ganz anders gestaltet sich hingegen „This War of Mine„. 2014 von den polnischen 11 Bit Studios entwickelt, war das Spiel von Anfang an ein Liebling der Kritiker. Tatsächlich wurde das Spiel sogar als Teil des kulturellen Erbes von Polen ausgezeichnet und gilt auf Initiative des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki seit 2020 als Leseempfehlung für 18-Jährige Schüler:innen.

Im Kontrast zu den beliebten Shootern und den distanzierten Strategiespielen spielt man hier Zivilisten, die in einer vom Krieg zerstörten Stadt um ihr Überleben kämpfen. Dies ist sicher eine treffende Darstellung der Kriegsrealität im 20. Jahrhundert und bringt Schüler.innen näher, was denn da tatsächlich passiert ist, in den vergangenen Kriegen. Denn für einen Großteil der Bevölkerung waren die großen Namen der Politiker und die diplomatischen Verwicklungen Nationen eigentlich nicht das, was ihren Alltag bestimmte. Nein, für die Einwohner der fiktiven Stadt Pogoren, die an die von 1992 bis 1996 belagerte bosnische Hauptstadt Sarajevo angelehnt ist, ging es vor allem um eines: Überleben. Spieler:innen müssen hier in einer zweidimensionalen Seitenansicht dafür sorgen, dass die Familie, die sie kontrollieren in ihrem Bunker sicher ist. Banditen versuchen, sie auszurauben, das Wasser und Essen ist knapp, die Infrastruktur ist zerstört. Das Spiel eignet sich dabei sowohl als akkurate Schilderung der Lebensumstände von Zivilisten nach dem Krieg, als auch gleichzeitig als pazifistisches Mahnmal: Dass Krieg vor allem Leid mit sich bringt.

Attentat 1942

Noch bedrückender und realistischer gestaltet sich das Spiel „Attentat 1942„, das 2017 vom kleinen tschechischen Studio Charles Games veröffentlicht wurde. In Form eines Point-and-Click-Adventures verfolgen Schüler:innen hier die „Operation Anthropoid„. Diese war ein  Attentat auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich, einen hochgestellten Beamten des Naziregimes während der nationalsozialistischen Besatzung der ehemaligen Tschechoslowakei. Von den historischen Ereignissen und der Besatzung wird aus der Perspektive derer, die sie selbst erlebt haben, erzählt. Die Hauptspielfigur, der Großvater, wird dabei kurz nach dem Attentat durch die Gestapo verhaftet und die Spieler:innen müssen daraufhin herausfinden warum es zu der Verhaftung kam. Sie rekonstruieren die Geschehnisse anhand von Zeitzeugenberichten – Filmaufnahmen werden dabei mit Archivmaterial und wissenschaftlicher Recherche vermengt, und vor allem Dialoge, die aus interaktiven Comics aber auch aus Interviews bestehen können, machen das Spielerlebnis aus.

My Child Lebensborn

Screenshot aus dem Spiel My Child Lebensborn
Quelle: Steam

Ebenfalls in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg spielt „My Child Lebensborn„, das 2018 von dem norwegischen Studio Teknopilot veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine Tamagotchi-ähnliche Erziehungssimulation, in der die Spieler:innen in die Rolle von norwegischen Adoptiveltern schlüpfen, welche sich um ein siebenjähriges Kind kümmern und ihm durch seine Kindheit helfen. Jene Kindheit ist dabei von Misstrauen, Mobbing und Ausgrenzung geprägt, denn das Kind stammt aus dem deutschen „Lebensborn“-Projekt, einem der vielen Gräuel des Dritten Reichs, in dem Menschen „gezüchtet“ werden sollten. Das Spiel dauert dabei vier bis fünf Stunden und informiert regelmäßig über die historischen Hintergründe. Gleichzeitig zeichnet es ein immersives Bild der Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg, die von Armut und Traumata geprägt ist. Der Kulturwissenschaftler Christian Huberts beschrieb das Spiel dabei im Deutschlandfunk als ein hochwertiges und cleveres Spiel, dem man anmerke, dass sehr genau gearbeitet wurde und dass mit dem Thema sensibel umgegangen werde.

Papers, Please

Screenshot aus dem Spiel Papers, Please
Quelle: Steam

Zuletzt empfehlen wir „Papers, Please„, das 2013 im Alleingang von Lucas Pope entwickelt wurde. Man spielt hierbei einen namenlosen Grenzbeamten im fiktiven, totalitären Staat Arstotzka. Die einzige Aufgabe der Spieler:innen ist es, zu entscheiden, ob Reisende den Grenzübergang passieren dürfen oder nicht, eine Entscheidung, die jedoch von Tag zu Tag schwieriger wird. Wie sehr kann man den Immigranten und Emigrierenden trauen? Möchte man sich für das gute Gewissen über die gesetzlichen Auflagen hinwegsetzen? Oder möchte man lieber seinen Job behalten, muss dafür aber harte, unmoralische Entscheidungen treffen? Das Spiel vermittelt Schüler:innen also die Grauzone in Krisenzeiten, die Tatsache, dass Gut und Böse leider nicht immer deutlich verteilt und klar erkennbar sind. Gerade im Geschichtsunterricht, in dem der bürokratische Apparat des Holocausts oder die Teilung Deutschlands in die BRD und DDR behandelt werden, kann ein solches Spiel gut dazu dienen, das moralische Dilemma der Beteiligten deutlich zu machen.

Auch dieses Spiel gilt als herausragend gut, es wurde mehrfach ausgezeichnet und in der Presse gelobt, so zum Beispiel 2013 von Carsten Görig im SPIEGEL: „[Ich] verstehe immer mehr, wie Menschen gegen ihre eigene Menschlichkeit handeln können. Wie sie sich selbst verraten und auch andere. Wie sie keine Alternative sehen können. Und wie sie gleichzeitig an so etwas einfachem wie dem Vergleichen von Pässen Spaß haben können.“

Habt Ihr selbst Erfahrungen mit den vorgestellten Spielen? Habt Ihr vielleicht bereits selbst schon einmal Videospiele im Unterricht eingesetzt? Oder fehlt Euch ein Eintrag auf der Liste? Schreibt es uns in die Kommentare!

Eine junge Frau trägt eine Ukraine-Flagge um die Schultern sie hält Sonnenblumen und ein Schild in der Hand. Auf dem Schild steht "Save ukrainian children"
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Die Aufnahme zehntausender geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine stellt das deutsche Bildungssystem vor eine gewaltige Herausforderung. Grund genug für Lehrer-News an dieser Stelle einen Überblick zu Unterrichtsmaterial und digitalen Tools zu verschaffen, die für Lehrer:innen und Schulen hilfreich bei der Eingliederung ukrainischer Schüler:innen sind.

Sprachbarrieren überwinden: Angebote für ukrainische Geflüchtete

Derzeit befinden sich etwa 240.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland, darunter viele Minderjährige. Für sie und ihre Familien sind sprachlich bedingte Verständnisprobleme eines der größten Hindernisse. Altersübergreifend für den Einstieg in die deutsche Sprache zu empfehlen, ist dieses leicht verständliche Lernheft der Seite buchstaben.com, welches die wichtigsten sprachlichen Grundlagen und Begriffe vermittelt. Eine Übersicht und Downloadmöglichkeiten zu ukrainischen Lehrbüchern zu Deutsch als Fremdsprache liefert dieser Blogartikel. Deutschkurse für erwachsene Ukrainer:innen gibt es bei der Deutschen Welle und dem Portal „Wir lernen online“. Wie die Ereignisse der letzten Monate einmal mehr zeigen, wird die Weiterbildung von Lehrer:innen im Umgang mit geflüchteten Menschen auch in Zukunft unabdingbar sein. Das Programm Bildung durch Sprache und Schrift hat hierzu eine Reihe von Broschüren und Kursen entworfen. Speziell für Kinder aus der Ukraine geeignet, sind Angebote der ARD-Mediathek, beispielsweise Deutsch lernen mit Socke“, eine “Planet-Schule”-Filmreihe, welche die deutsche Sprache spielerisch vermittelt. Unter anderem die allseits beliebte Sendung mit der Maus und andere Klassiker können hier auf Ukrainisch angesehen werden. Eine umfassende Sammlung zur Vermittlung von Deutschkenntnissen an ukrainische Schüler:innen bietet der Bildungsserver Berlin-Brandenburg. Für Jung und Alt gleichermaßen interessant sind digitale Tools, die Deutschkurse für Geflüchtete aus der Ukraine beinhalten. Die LearnMatch-App von Mildenberger bietet dabei eine Anleitung in Deutsch und Ukrainisch, auch der gelungene Vokabeltrainer von digiclass:lab ist in beiden Sprachen erhältlich.

Den Unterricht mit ukrainischen Schüler:innen gestalten

Bei der Vermittlung ukrainisch-sprachigen Stoffs können Lehrkräfte auf die gut ausgebaute digitale Infrastruktur des ukrainischen Bildungssystems und seiner Unterrichtsmaterialien zurückgreifen. Allem voran steht die staatliche „Allukrainische“ Online-Schule für die Klassen 5-11, die aus Videounterricht und über 1000 online verfügbaren Schulbücher besteht (zur deutschen Version). Wie im Bild zu sehen, werden die Lernvideos hier übersichtlich nach Klasse und Fach geordnet. Die Links verweisen auf die Video-Lerneinheiten auf Youtube.

Zu sehen ist ein Screenshot der deutschen Version der Allukrainischen Online-Schule.
Quelle: Allukrainische Online-Schule (deutsche Version) auf der Seite der Universität Wien.

Eine Linksammlung zu weiteren (ukrainischsprachigen) Angeboten und kostenlosen Online-Learning-Tools ist auf der Seite des sofatutor-Magazins abrufbar. Für Lehrer:innen gibt es darüber hinaus deutsch- und englischsprachige Seiten, die ukrainisches Unterrichtsmaterial kostenfrei zur Verfügung stellen. Die elektronische Bilbliothek des Instituts für Modernisierung der Bildungsinhalte (IMZO) umfasst PDF-Dateien der Schulbücher aus dem ukrainischen Bildungsverlag Ranok für sämtliche Fächer bis zur elften Klasse. Weitere ukrainische Lehrbücher befinden sich auf dem Open-Educational-Resources-Portal Mundo. Der Mildenberger Verlag ergänzt diese Angebote um Gratis-Bücher, Arbeitsblätter und weitere digitale Tools. Eine übersichtliche Darstellung verschiedener deutsch-, englisch- und ukrainisch-sprachiger Unterrichtsmaterialien zeigt das Padlet des Zentrums für Lerntechnologie und Innovation (ZLI) in Wien.

Zu sehen ist ein Screenshot des Padlets des Zentrums für Lerntechnologie und Innovation, das Unterrichtsmaterialien auf Ukrainisch, Deutsch und Englisch enthält.
Quelle: Zentrum für Lerntechnik und Innovation Wien.

Das im Bild dargestellte ZLI-Padlet überzeugt durch seine einfach gehaltene Darstellung verschiedener, multimedialer Lerninhalte. Es hilft Lehrer:innen bei der Orientierung innerhalb des umfangreichen Angebots an Unterrichtsmaterial für ukrainische Schüler:innen und ist durch eine unkomplizierte, kostenfreie Anmeldung per E-Mail nutzbar. Weitere ausführliche Linksammlungen rund um den Unterricht und die Aufnahme ukrainischer Schüler:innen bieten außerdem der Bildungsserver Berlin-Brandenburg und das Heise Magazin.

Die Rahmenbedingungen für die Aufnahme ukrainischer Schüler:innen

Abseits der Vermittlung von Lehrinhalten sind einige organisatorische Aspekte zu beachten. Ein umfassendes Q&A zu Schulpflicht, Prüfungen und weiteren allgemeinen Rahmenbedingungen der Aufnahme ukrainischer Schüler:innen leistet das Deutsche Schulportal. Ein gesonderter Aspekt ist die Eingliederung ukrainischer Lehrer:innen und Pädagog:innen in die schulischen Abläufe hierzulande. Die Stellungnahme der Kultusministerkonferenz (KMK) formuliert die „Entwicklung von Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten für ukrainische Lehrkräfte“ ausdrücklich als Ziel. Ihre Erfahrungswerte können nicht nur bei der Vermittlung von Lehrinhalten, sondern auch der psychischen Unterstützung ukrainischer Schüler:innen wertvoll sein.

Einen Lehrer-News-Artikel zur Debatte, wie weit die Integration ukrainischer Schüler:innen in das deutsche Schulsystem gehen soll, findet ihr hier. Wie sich die Hintergründe des Ukraine-Kriegs schulisch vermitteln lassen, behandelt dieser LN-Artikel.

Welche Erfahrungen habt ihr bei der Aufnahme ukrainischer Schüler:innen gemacht? In welchen Bereichen wünscht ihr euch mehr Unterstützung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

Eine Hand hält einen kleinen Globus in die Luft
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Die Idee für den Earth Day gibt es bereits seit 1970. Heute findet er jedes Jahr am 22. April statt. Die Idee dahinter lautet: „Tut etwas für die Erde, demonstriert euer Anliegen am Earth Day, seid umweltfit jeden Tag.“ In Zeiten von Klimawandel und immer weiter um sich greifender Umweltzerstörung, sollte der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlage für uns alle von Bedeutung sein. Und je früher man damit anfängt, desto besser. Dabei kann es helfen, wenn bereits  Schulen und auch schon in den jüngeren Klassen Themen wie Mülltrennung, das Vermeiden von Plastik und Nachhaltigkeit behandelt werden. In diesem Artikel sollen mögliche Projekte von und für Schulen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit vorgestellt werden.

“Make every day Earth Day”:

“…seid umweltfit jeden Tag” – Damit wir das erreichen, ist es  wichtig schon bei Kleinigkeiten im Alltag stets auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten. Sei es seinen eigenen Kaffeebecher beim Bäcker auffüllen zu lassen, anstatt jedes mal einen neuen Plastikbecher zu nehmen. Auch beim Einkauf kann man darauf achten, regionale Produkte zu kaufen und nicht für jedes Gemüse eine separate Plastiktüte zu verwenden. Sollte dein Weg zur Arbeit zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Bahn zu erreichen sein, dann könntest Du beispielsweise hin und wieder darauf verzichten, das Auto zu nehmen.  Es gibt im Alltag viele verschiedene Möglichkeiten die zum Schutz der Umwelt beitragen. Es müssen keine großen Veränderungen sein, oft reicht es schon, wenn man auf die kleinen Dinge verzichtet, bzw. versucht, diese zu umgehen.

Es sollte die Aufgabe der Gesellschaft, der Eltern und auch der Lehrkräfte sein, bereits Kindern beizubringen, wie auch sie ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern können. Hierfür gibt es viele unterschiedliche Projekte. Manche Schulen haben einen eigenen Schulgarten, andere verzichten bei Klassen- und Abschlussfahrten auf das Flugzeug und bleiben in Deutschland oder angrenzenden Ländern. Mülltrennung gibt es mittlerweile an fast allen Schulen, sowie einen Schulhofdienst, bei dem Schüler:innen mit Zangen und Eimern den Müll auf dem Schulhof einsammeln. Es gibt noch weitere Projekte, die insbesondere für Bildungsinstitutionen relevant sind. Hierzu zählen beispielsweise die sogenannten UNESCO-Projektschulen. Die UNESCO ist eine Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur, und Kommunikation. Um eine UNESCO Projektschule zu werden sind verschiedene Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte Projekte notwendig, um eines der 6 Kriterien, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, zu erfüllen.

Was ist eine UNESCO Projektschule?

Die Ziele und Werte der UNESCO, wie Frieden, Weltoffenheit und nachhaltige Entwicklung werden in solchen UNESCO-Projektschulen in die Schulprofile, sowie Leitbilder und auch im Schulalltag und sonstiger pädagogischer Arbeit integriert. In Deutschland gibt es mittlerweile rund 300 Projektschulen. Insgesamt existieren 11.500 UNESCO-Projektschulen in 182 Ländern rund um die Welt.

Schulpartnerschaften auf internationaler Ebene sind ein wichtiger Punkt für den Werdegang zur UNESCO-Projektschule, denn es gehört unter anderem zu den Bedingungen, um zu diesem Netzwerk zu gehören.

Wenn wir einen Blick auf das Kreisdiagramm werfen, dann sehen wir, die 25 Länder, mit dem höchsten Anteil an Schulpartnerschaften mit deutschen UNESCO-Projektschulen. Hierbei ist jeder Kontinent vertreten. Die europäische Union hat mit 9 Ländern den höchsten Anteil an Schulpartnerschaften mit den Projektschulen in Deutschland.

Deutschland ist für viele Länder eine Inspiration im Hinblick auf die Kultur- und Bildungspolitik, aber auch im Bereich des Umweltschutzes und dem Nachhaltigkeitsaspekt. Solche internationalen Partnerschaften können, laut einer Studie der deutschen UNESCO Kommission, Schulen dazu inspirieren ähnliche  Entwicklungsprozesse anzugehen. Somit können, laut dieser Studie, diese internationalen Beziehungen beispielsweise den globalen Nachhaltigkeitsprozess vorantreiben.

Der Weg zur UNESCO-Projektschule:

Um eine Projektschule zu werden, muss die Schule drei Stufen durchlaufen. Auf der ersten Stufe wird eine interessierte Schule Mitglied auf  Länderebene. Auf der zweiten Stufe wird die bereits mitarbeitende Schule Teil des nationalen Netzwerkes. Auf der dritten und letzten Stufe wird die Schule zur anerkannten UNESCO-Projektschule und Mitglied des internationalen Netzwerkes. Die Schulen müssen auf jeder Stufe das Leitbild der UNESCO-Projektschulen in ihrem Schulprogramm und Schulalltag integrieren, indem sie sich aktiv beteiligen und und neue, kreative Ideen beisteuern.

Je nach Stufe nehmen sie an landesweiten, nationalen oder internationalen Veranstaltungen des Netzwerks teil. Bevor jeweils die nächste Stufe erreicht werden kann, muss die Schule auf jeder Stufe mindestens zwei Jahre aktiv gewesen sein. Um den geforderten Qualitätsstandards der UNESCO-Projektschulen gerecht zu werden, durchlaufen die Schulen einen Entwicklungsprozess. Beim Erreichen der dritten Stufe, als anerkannte UNESCO-Projektschule, wird auch hier der die Qualität nach den Standards überprüft und anschließend darf die Schule das UNESCO-Logo für Projektschulen benutzen und die Schule damit bestücken. UNESCO-Projektschulen müssen jährlich in Form eines Reports berichten und alle fünf Jahre einen Antrag stellen, um die Mitgliedschaft fortzusetzen.

Aufnahmekriterien des Netzwerkes der UNESCO-Projektschulen:

Die Umsetzung und Projekte der Schulen, die Teil des Netzwerkes werden wollen, müssen mindestens drei der folgenden Themenbereiche abdecken. Diese gehören zu den UNESCO-Säulen „Kultur des Friedens und Nachhaltige Entwicklung“.

  • Demokratie- und Menschenrechtsbildung
  • Interkulturelles und inklusive Lernen, Zusammenleben in Vielfalt
  • UNESCO-Welterbebildung
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Global Citizenship Education
  • Risiken und Chancen im digitalen Zeitalter

Wie bereits erwähnt, ist das Pflegen von transnationalen (Schul-)Partnerschaften, ein weiterer Punkt auf dem Weg zur UNESCO-Projektschule. Außerdem sollen außerschulische Lernorte besucht werden, beispielsweise Welterbestätten. Weitere Informationen zum Netzwerk der UNESCO-Projektschulen und genauere Erläuterungen der Kriterien findest du hier.  

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten unserer Umwelt etwas Gutes zu tun und sie zu schützen. Auch kleine Schritte können schon großes bewirken. Wichtig ist es das Thema immer vor Augen zu behalten und schon in Schulen zu behandeln. Umweltprojekte in Schulen, sowie die Teilnahme an solchen Netzwerken, wie das der UNESCO-Projektschulen sind bereits gute Möglichkeiten Schüler:innen zu informieren und sie beim schützen der Umwelt mit einzubinden. Außerdem ist das damit verbundene Pflegen von internationalen Partnerschaften, laut der deutschen UNESCO Kommission ein Weg den globalen Nachhaltigkeitsprozess voranzutreiben.

Was meint ihr?  Ist das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen sinnvoll und sollten mehr Schulen Teil davon werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Fünf kleine Laborninjas
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In Zeiten von Homeschooling und Distance Learning kann es zu einer Herausforderung werden, mathematische Inhalte an Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. ClassNinjas hat sich jedoch zur Mission gemacht: Mathe soll (wirklich) Spaß machen.

Animierte Lernvideos und Übungen

Auch das Thema Mathematik soll der Jugendrealität entsprechen. Gemeinsam mit Pädagogen und Pädagoginnen haben die ClassNinjas Lernvideos und Übungen konzipiert, die den gesamten Mathematik-Lehrplan der Sekundarstufe I abdeckt – und dabei auch wirklich Spaß macht. Die Lernvideos können einerseits in der kostenlosen App und andererseits auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal aufgerufen werden.

Mit dem begleitenden Ninja-Maskottchen und praxisnahen Beispielen (z.B. Akku-Ladestand des Handys statt Birnen und Äpfeln) macht das Lernen der mathematischen Konzepte wirklich Spaß. Das gesamte Angebot kann kostenlos aufgerufen werden. Das Ziel ist, dass das Lernen sich gar nicht wie Lernen anfühlt, sondern dass Mathematik-Skills spielerisch trainiert werden und dass der Lehrstoff, der vermittelt wird, auch wirklich gut sitzt. Das Angebot kann selbstverständlich von Lehrpersonen und Schulen ebenfalls als Begleitung zum (online) Unterricht genutzt werden.

Online-Coachings der Class Ninjas

Während die App aktuell nur für die 5.-8. Klasse verfügbar ist, bietet ClassNinjas für alle Schulstufen auch individuelle Unterstützung in Form von 1:1 Online Coachings an. Ganz gleich ob es sich um Grundschule oder Abitur handelt, sorgt ein Team von kompetenten Tutorinnen und Tutoren dafür, dass die Vorbereitung für kommende Prüfungen oder auch das Befestigen der im Unterricht gelernten Inhalte sichergestellt wird. Es kann aber auch vorkommen, dass bereits früher # gelernte Inhalte noch nicht gut verstanden wurden und somit die aufbauenden Inhalte schwierig zu verstehen sind. Auch fürdiesen Fall stehen unsere Tutorinnen und Tutoren zur Verfügung und unterstützen bei einer optimalen Wiederholung der notwendigen Inhalte.

Gerne können Schülerinnen und Schüler sich in einer kostenlosen, unverbindlichen Probeeinheit von den Online-Coachings überzeugen und schließlich ein geeignetes Paket buchen – zwischen €19,49 und €21,90 pro Einheit. Für mehr Details kannclassninjasclub.com besucht werden.

ClassNinjas auf Social Media

Um der Realität der Jugend gerecht zu werden, gibt es nicht nur mathematische Unterstützung per App oder Coaching, sondern auch unterhaltsame Bildung über soziale Medien. Neben Instagram ist ClassNinjas auch auf TikTok als einer der reichweitenstärksten Kanäle im deutschsprachigen Markt vertreten. Mit 270.000 Abonnentinnen und Abonnenten haben Kinder und Jugendliche eine Plattform, auf der sie Spaß haben können und sich austauschen können, aber auch zum Lernen angeregt werden. Die Zielgruppe wird somit genau dort abgeholt, wo sie viel Zeit verbringen. Die Inhalte auf TikTok, ergänzend zur App und zum Coaching, führen dazu, dass ClassNinjas der Mission immer näherkommt: Mathematik macht wirklich Spaß.

Wir danken ClassNinjas für ihren Gastbeitrag. Welche Apps nutzt Ihr für den digitalen Unterricht? Schreibt es uns in die Kommentare oder per Email an redaktion@lehrer-news.de.

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Laut Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes ist die Würde des Menschen unantastbar. Dieses Grundrecht gilt auch für die Institution Schule und zwar für Schüler:innen und Lehrer:innen. Auch weiß jeder aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, diesem Recht Geltung zu verschaffen – besonders in der Schule. Neben Erfahrungen, die wir selbst machen, stammt das meiste, was wir über die Schule zu wissen glauben, aus den Medien. Sich persönlich über die Schulen ein realistisches Bild zu machen, ist deswegen praktisch unmöglich. Aus diesem Grund bleiben Fragen weitgehend offen: Was kann gegen Mobbing getan werden?

Laut der Statistik wurden in Deutschland im Jahr 2018 mehr als 20 Prozent der 15-jährigen Schüler:innen häufig an ihren Schulen gemobbt. Ein großer Teil des Mobbings verlief auf psychischer Ebene: 13 Prozent aller 15-Jährigen wurden mehrmals im Monat von ihren Mitschülern verspottet. Über zehn Prozent der Schüler:innen wurden unangenehme Gerüchte verbreitet. Fünf Prozent der 15-Jährigen erlebten Mobbing mit physischer Gewalt. Nach den Daten der OECD, die im Rahmen der PISA-Studie 2018 erhoben wurden, sind in Deutschland sechs Prozent aller 15-jährigen Schülerinnen und Schüler sehr häufigem Mobbing ausgesetzt. Auch eine Umfrage von UNICEF Deutschland aus dem Jahr 2019 unterstreicht das Ausmaß des Problems. Nach dieser sind 14 Prozent der Befragten schon einmal im Internet, 16 Prozent in der Freizeit und 30 Prozent in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt worden.

Umfrage: Mobbing an Schulen
Quelle: Statista

Hinderung von Mobbing – eine Aufgabe von Schule?

Ist die Schule dazu da, um Mobbing zu bekämpfen? Eine Antwort darauf ergibt sich automatisch bei der auseinandersetzung mit den Problemen. Lehrer:innen sind den Problemen von Mobbing nicht hilflos ausgeliefert. Sie können durch die Erarbeitung von Verhaltensregeln oder durch Projekte der Streitschlichtung gezielt an der Verbesserung des sozialen Schulklimas arbeiten.

Erziehungsmängel, welche aus dem Elternhaus stammen, lassen sich zwar nicht durch die Schule komplett beheben, dennoch wirkt die Schule auf die Schüler:innen ein und prägt deren Persönlichkeitsentwicklung mit, sei es durch die angewandten Lernformen und Unterrichtsmethoden oder die Leistungsbewertung, durch den Erziehungsstil das Klassen- bzw. Schulklima, sowie durch das Lehrer:innen-Schüler:innen- oder das Schüler:innen-Schüler:innen-Verhältnis. Wer nun für die “Schulfähigkeit” der Kinder zuerst zuständig sei, läuft ins Leere. Da sich die Institution Schule ihre Schüler:innen nicht aussuchen kann und sich auf die “veränderten” Kinder und Jugendlichen einzustellen hat. Das “Kerngeschäft” der Schulen ist nach wie vor das Unterrichten, nicht die Sozialarbeit oder die Therapie.

Allgemeine Möglichkeiten der Prävention

Aufgrund der entsprechenden pädagogischen Professionalitäten und Kompetenzen sind Lehrer:innen jedoch prinzipiell dazu verpflichtet, dem Anspruch nachzukommen, dass die Würde der Schüler:innen gewahrt wird.

Folgende rahmenbedingungen belegen die notwenigkeit von Prävention an Schulen

Mobbing: das systematische Quälen – was ist zutun?

Mobbing herrscht nicht nur zwischen Schülern, sondern auch zwischen Schülern und Lehrkräften oder auch unter Lehrkräften. Da Mobbing und Gewalt für die Betroffenen sehr gravierende Folgen haben kann, ist eine schnelle Schlichtung nötig. Dabei sollte das realistische Ziel die Gewaltverminderung anstatt die Gewaltverhinderung. Den Lehrkräften sollte bewusst sein, dass sie wichtige Rollenvorbilder für die Kinder sind.

Die Maßnahmen gegen Mobbing können auf unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden. Bei einem akuten Mobbingfall sind direkte Maßnahmen in der Klasse unerlässlich. Darüber hinaus sind Maßnahmen auf Schulebene, auf persönlicher Ebene, sowie  im Gespräch mit Eltern gerade auch im Hinblick auf die Prävention von Mobbing sehr hilfreich.

Mobbing und Gewalt an Schulen

Maßnahmen in der Klasse

Bei einem akuten Fall von Mobbing sind in erster Linie ernsthafte Gespräche sowohl mit den Tätern als auch mit dem Opfer notwendig. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Maßnahmen für die Klasse, die auch schon präventiv eingesetzt werden können. Hierzu zählen u.a. die Entwicklung einheitlicher und klarer Klassenregeln, positive gemeinsame Aktivitäten, häufiges Loben und Motivieren der Schülerinnen und Schüler etc..

Maßnahmen auf Schulebene

Doch nicht allein in den Klassen ist Aktivität gefragt. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Konzept, das die ganze Schule umfasst und langfristig ausgelegt wird, mehr Erfolg hat, als auf Klassenebene. Maßnahmen auf Schulebene können wirksam sein, wenn sie konsequent über längere Zeit hinweg durchgeführt werden und sich als feste Institutionen im Schulalltag implementieren. Dazu zählt unter anderem die Einführung einer Anti-Mobbing-Arbeit. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler bestimmte Einstellungen zum sozialen Umgang entwickeln und dazu befähigt werden, Bedingungen zu schaffen, die deeskalierend wirken.
Auch hier bietet es sich an, den Lehrkräften für die Thematik Mobbing den Umgang mit dem Problem beizubringen. Dazu könnte ein pädagogischer Tag oder eine Fortbildung durchgeführt werden.

Maßnahmen auf persönlicher Ebene

Damit Mobbing-Fälle bewältigt werden können, sollten sich Lehrer:innen grundsätzlich zuverlässig und vertrauensvoll um die Probleme ihrer Schüler:innen kümmern. Dabei sollten sie auf die Einhaltung der Regeln achten, Opfer ernst nehmen und schützen und Lösungsversuche bei den Opfer:n, Täter:n und Eltern beginnen. Meistens überschneiden sich die unterschiedlichen Maßnahmen. Darüber hinaus spricht sich ein positives Lehrer:innenbild, z.B. als Vertrauensperson in der Schule, herum und bietet den Opfern, die sich aus Distanz-Gründen z.B. nicht an den/die Klassenlehrer:in wenden möchten, eine Alternative auf.

Maßnahmen im Gespräch mit Eltern

Die Elternarbeit bedeutet auch, dass in der Regel die Eltern informiert werden, wenn ein Mobbingfall in der Klasse auftritt. Die Auskunft der Information kann im Rahmen eines Elternabends erfolgen. Dabei sollte der Vorgang und besonders auch das Verhalten der Unbeteiligten sachlich und klar beschrieben werden .

Ein solches Ziel sollte viele Lehrkräfte dazu motivieren, sich professionell zu engagieren. Mögliche positive Auswirkungen sind dabei unter anderem eine Verbesserung der Lehrer:innen-Schüler:innen-Beziehung oder des Lernklimas. Stress, Langeweile und Frustration entfallen als wichtige Faktoren zur Entstehung von Mobbing. Das Gefährdungsrisiko bei Tätern und das Mobbing-Risiko bei Opfern wird vermindert.

Anlässlich zum internationalen Tag gegen Gewalt und Mobbing an Schulen, einschließlich Cybermobbing informieren wir Euch die ganze Woche mit themenbezogenen Artikel, was Lehrkräfte gegen Mobbing bzw. auch Cyberbullying tun können und wie die psychologischen Auswirkungen von Cyberbullying zustande kommen und bewältigt werden können.

angeschnittenes Smartphone, darüber liegen rote, aus Papier ausgeschnittene Textblasen, welche verschiedene Icons aus social Media enthalten
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Die Themen Schule, Bildung und Unterricht haben längst auch auf Instagram und Twitter ihren Platz gefunden. Verschiedenste Influencer klären auf den Plattformen als sogenannte Bildungsinfluencer über Themen rund um die Schule auf und teilen ihre Erfahrungen mit anderen Lehrkräften. Soziale Medien können dabei zu einer bodenlosen Fundgrube für Unterrichtsideen und -konzepte oder Tutorials werden. Vor allem in Zeiten der digitalen Lehre verspricht das viel Potenzial für einen gewinnbringenden Austausch unter Lehrer:innen.

Wir tragen für Euch eine Auswahl an Profilen und Kanälen zusammen, an denen sich Lehrkräfte online orientieren können. Wir haben außerdem eine „Watchlist“ mit den Newcomern beziehungsweise kleineren Influencern auf den Plattformen zusammengestellt, die für Euch außerdem interessant werden könnten. In diesem Artikel könnt Ihr Euch im Übrigen über unsere Top 6 Influencer über alle Plattformen verteilt informieren.

Instagram – unsere Top 5

Screenshots von den vorgestellten Instagram-Profilen

Nikolas Kappe – @nikothecap – 96,4k Abonnenten

Nikolas Kappe ist Lehrer an einer Brennpunktschule, aber eben auch Journalist und Influencer und begeistert seine Fans auf Instagram mit Videos aus seinem Lehreralltag. Auch auf TikTok schaffte es Kappe als einer der ersten erfolgreich auch politisch-gesellschaftliche Themen zu integrieren. Er gilt sogar als Pionier der deutschen TikTok-News. Lange war Kappe als Journalist tätig, zum Beispiel beim Berliner Tagesspiegel und später sogar als leitender Redakteur für verschiedene Jugendformate bei der UFA oder der RTL Group. Seine Reichweite nutzt er heute, um informative Inhalte zu promoten. Hier geht es zu seinem Instagram-Profil, hier findet Ihr sein TikTok-Profil (@nikothec).

@ideenreiseblog – 87k Abonnenten

Die Betreiberin des Instagram-Kanals @ideenreiseblog möchte gerne anonym bleiben. Sie beschreibt sich auf Instagram selbst als „Grundschullehrerin aus Niederbayern, die gerne neues Unterrichtsmaterial zusammenstellt“ – und teilt! Frei zugänglich und per Mausklick herunterzuladen, sammelt sie für all ihre Abonnenten eigenes Material, Buchideen und weitere Anregungen, die sie neben Instagram auch auf ihrem Blog zur Verfügung stellt. Das Material richtet sich an Grundschulkinder der Klassenstufen 1 bis 4, da die Betreiberin selbst hauptberuflich als Grundschullehrerin tätig ist. Den Blog Ideenreise gibt es bereits seit 2013, wie die Lehrerin auf der Website schreibt.

Nicole Trapp – @fraulocke_grundschultante – 63k Abonnenten

Das Instagram-Profil @fraulocke_grundschultante wird von Nicole Trapp betrieben, die sich als „Grundschultante aus Franken“ beschreibt, die in München lebt und arbeitet. Auf ihrem Instagram-Kanal teilt sie insbesondere Unterrichtsmaterialien für die Grundschule und lässt ihre Abonnenten ab und zu auch durch persönliche Anekdoten an ihrem Lehreralltag teilhaben. Auch „Frau Locke“ betreibt einen Blog, den sie mit eigens erstellten Materialien für die Klassen 1 bis 4 füllt. Wieder dürfen Lehrer:innen sich kostenfrei bedienen. Außerdem hat Nicole Trapp einen Planer speziell für Lehrkräfte entwickelt, um diesen zu helfen, ihren Schulalltag besser zu organisieren. Den Planer kann man über die Website sowohl digital als auch in der Printversion erwerben.

Daniel Jung – @DanielJungEducation – 58k Abonnenten

Daniel Jung ist vor allem für seine Mathe-Lernvideos auf YouTube bekannt. Egal ob Vektoren, Bruchrechnung, Gleichungssysteme oder Stochastik, Jung deckt Stoff ab Klasse 5 bis in die Oberstufe ab. Sogar Student:innen finden auf seinem Kanal Hilfe bei Matheproblemen. Mittlerweile kann man sich durch fast 2500 Videotutorials auf seinem YouTube-Kanal klicken. Auf Instagram promotet er als Digitaler Bildungsexperte die Digitalisierung der Schule als Zukunft der Bildung und stellt interessante neue Ansätze vor. Wer eher nach Unterrichtsmaterial sucht, ist auf seinem Instagram-Profil falsch, findet aber auf Jungs Website verschiedene Mini-Mathe-E-Books sowie die Links zu Jung’s Mathe-Lernheften. Sogar Mathe-Onlinekurse kann man bei Daniel Jung belegen.

Susanne Schäfer – @zaubereinmaleins – 54,1 k Abonnenten

Susanne Schäfer von @zaubereinmaleins beschreibt ihr Instagram-Profil selbst als Bildungswebsite. Durch sehr persönliche Einblicke lässt sie ihre Abonnenten an ihrem Schulalltag teilhaben und stellt interaktive Elemente für Präsenz- und digitale Lehre vor. Im ein oder anderen Post teilt sie außerdem die neusten Nachrichten rund um Schule und Corona-Regelungen und fragt ihre Follower gerne auch mal nach deren Meinung. Auf ihrer persönlichen Website bzw. dem zugehörigen Shop stellt sie zum Beispiel Wimmelbilder und sogenannte Lesewege zum Üben für die ersten Klassen, einfache Kopfrechenspiele und Rätsel sowie interaktive Pdf-Dateien zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung.  

Twitter – unsere Top 5

Screenshots von den vorgestellten Twitter-Profilen

Mirko Drotschmann – @MrWissen2Go – 54,8k

Mirko Drotschmann ist ein deutscher Journalist, Moderator, Autor und Webvideoproduzent. Auf seinem YouTube-Kanal „MrWissen2go“ behandelt er vor allem aktuelle politische oder gesellschaftliche Themen. Auf Twitter findet sich zwar kein spezieller themenspezifischer Blick auf Bildung, Digitalisierung und Lehrkräfte, dafür versorgt uns Drotschmann aber mit dem Rundumblick vor allem aus der Politik. Wer Nachhilfe in Geschichte braucht, kann außerdem auf seinem zweiten YouTube-Kanal „MrWissen2go Geschichte“ vorbeischauen. Hier erklärt Drotschmann bereits seit 2017 jede Woche ein geschichtliches Thema – bestimmt ein tolles Unterrichtselement für die Geschichtslehrer:innen unter Euch!

Gerhard Bless – @BlessTheTeacher – 50,4k Abonnenten

Gerhard Bless ist ein Schulleiter im Ruhestand aus Unterfranken (Bayern). Auf Twitter verweist er regelmäßig auf die Neuigkeiten rund um die Schule, Digitalisierung, was die Politik im Bildungsbereich macht und mehr.  In diesen Tagen stehen natürlich die Debatten rund um Corona und Schulen im Fokus. Bless ist im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. (BLLV) tätig. Der Verband ist mit über 65000 Mitgliedern der größte berufliche Zusammenschluss von Pädagogen in Bayern. Vertreten sind Lehrer aller Schularten sowie Berufsvertreter aus dem Sozial- und Erziehungsdienst.  

Daniel Landau – @LandauDaniel – 15k Abonnenten

Daniel Landau gehört mit seinen 50 Jahren bereits den ältesten Influencern dieser Liste an. Nach seiner Ausbildung als Dirigent und dem Magister in BWL, verschlug es ihn in Richtung Lehramt. Er wurde Diplompädagoge für Musik und Mathematik und ist Gründer vieler Bildungsinitativen. Im Bildungsbereich ist er bis heute aktiv und widmet sich unter anderem auf Twitter aktuellen Themen, Fragestellungen und Antwortansätzen rund um das Thema Bildung.

Bob Blume – @blume_bob – 18k Abonnenten

Auch Bob Blume hat es wieder in unsere kleine Liste geschafft. Er ist (Netz-)Lehrer, Schulbuchautor, Blogger und Webvideoproduzent. Auf Twitter befasst er sich mit Themen wie digitaler Bildung, dem Referendariat sowie der Unterrichtsgestaltung. Er führt zudem einen Blog, auf dem er Inhalte und Tipps vor allem zum Referendaren-Dasein und zum (digitalen) Unterricht aufbereitet. Sogar verschiedene Notenrechner sind in seinem Blog zum Ausprobieren integriert.

Melanie – @MelsGedanken – 35k Abonnenten

Zum Abschluss vielleicht einen weniger informativen, dafür aber nicht weniger unterhaltsamen Twitter-Account: Seit Juli 2016 twittert Melanie (@MelsGedanken). Sie ist Lehrerin an einer Mittelschule im Großraum München und twittert unter dem Pseudonym der „Halbblutlehrerin“ für ihre mittlerweile etwa 35.000 Abonnenten. Ihre humorvollen Tweets zu Situationen aus dem Schulalltag mögen für Lehrkräfte zwar weniger bei der Orientierung helfen, dafür sorgen sie aber für Schmunzeln bei den Followern. Hin und wieder wendet sich die Lehrerin in ihren Tweets aber auch direkt an die führenden Politiker, wie im April dieses Jahrs als sie Markus Söder sehr direkt für den Umgang der Regierung mit Schulen in der Pandemie kritisierte.

‚Honorable Mentions‘ – Diese Influencer solltet ihr auf dem Radar haben:

Unsere Top-10-Watchlist:

  • Sebastian Hirsch – Instagram: bastihirsch – 455 Abonnenten („Bildungsaktivist“)
  • Frau Monstermann – Twitter: @MrsMonstermann – 3,3k Abonnenten (CN Lehrer / Schule / Uni)
  • Benni Cullen – Instagram: bennicullen – 3,8k Abonnenten (Lehrer, Blogger, Influencer) – Sein Blog ist besonders für Referendare interessant!
  • Julia Thurner – Twitter: @MrsThurner – 3,2k Abonnenten (Montessori-Pädagogin)
  • Anja Mahl – Instagram: grundschulkoenig – 3,5k Abonnenten (tolle Aufgaben für Grundschüler:innen)
  • Tim Kantereit – Twitter: @Herr_Ka_Punkt – 4,5k Abonnenten (Lehrkräfteausbilder, Autor, Podcaster, Webseitenbetreiber u.v.m.)
  • Tobias Peter – Twitter: @hand_aufs_hirn – 5,9k Abonnenten (RND-Hauptstadt-Korrespondent, Podcast-Host „Die Schulstunde“, informiert über Neuigkeiten aus (Bildungs-)Politik)
  • Nina Toller – Twitter: @ninatoller – 6,3k Abonnenten (informiert über neueste digitale Tools und andere Bildungsthemen)
  • Vanessa – Instagram: schulheldin – 9,1k Abonnenten (vor allem Unterrichtsmaterial)
  • Maximilian Daub – Instagram: meinunterricht – 5,5k Abonnenten (kleine Podacstausschnitte zu interessanten bildungs- und lehrerrelevanten Themen)

Das Insta- und das Twitterlehrerzimmer

Wie deutlich geworden ist, scheinen soziale Medien zunehmend zu den Hotspots für den Austausch unter Lehrer:innen zu werden. Sowohl Twitter als auch Instagram als Plattform selbst können neben zahlreichen Influencer:innen, die wir Euch oben aufgeführt haben, eine gute Möglichkeit für Lehrer:innen zum digitalen Austausch sein. Beide Plattformen leben von der Interaktion und so können Lehrkräfte durch einen Klick ihre Gedanken oder Materialien mit anderen Lehrkräften teilen. Das Schwarmwissen tausender Lehrer:innen kann blitzschnell durch Hashtags wie #twitterlehrerzimmer oder #twlz oder dem Instagram-Pendant #instalehrerzimmer auf den Plattformen für Interessierte gebündelt werden. Entstanden durch die Umstände der Pandemie sind diese Räume in den sozialen Medien zu einer Art Selbsthilfegruppe ganz nach dem Motto „Lehrer helfen Lehrern“ geworden.

Wenn sich dadurch dann Lehrkräfte aus den verschiedensten Bundesländern über die neuen und alten Fragen rund um Schule und Bildung austauschen können entstehe ein Gefühl von Verbundenheit, wie Martin Lindner im Rahmen eines Artikels von Pisaversteher resümiert.

Kennt Ihr einige der vorgestellten Influencer:innen? Wer fehlt Euch noch in der Liste? Habt Ihr das Twitter- oder das Instalehrerzimmer schon genutzt? Lasst uns gerne Eure Meinung und Erfahrungen zum Thema Lehrer:innen in den sozialen Medien in den Kommentaren da!

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Vielseitig, interaktiv und vor allem system-offen ermöglicht sie flexiblen Unterricht. Eine Investition für die Zukunft.

Mathe-Grundkurs am Maria-Wächtler-Gymnasium in Essen. Thema: bedingte Wahrscheinlichkeiten. Die Stimmung ist konzentriert, aber locker. Dafür sorgt gerade das Lernvideo mit der Beispielaufgabe. Für Lehrerin Laura Marie Walter ist es ein Leichtes, das Video spontan in den Unterricht einfließen zu lassen. Ein Klick genügt – mehr braucht es mit dem ViewBoard nicht. Die Digitale Tafel des im nordrhein-westfälischen Dorsten ansässigen Unternehmens ViewSonic lässt vieles, was an digitaler Technik oft kompliziert ist, einfach werden. Laptop starten, App aktivieren und im Nu ist das vorbereitete Tafelbild der Lehrerin auf dem Bildschirm zu sehen – ganz ohne HDMI-Kabel. Dabei ist es gleichgültig, über welches Betriebssystem das Lehrerlaptop läuft. Auch welche Art von Endgerät die Schülerinnen und Schüler nutzen, um das Tafelbild interaktiv vom Platz in der Klasse oder von zu Hause aus mitzugestalten, spielt keine Rolle. Das system-offene Whiteboard benötigt lediglich einen Internetanschluss für die Zusammenarbeit. Es funktioniert aber auch offline im Klassenzimmer als multifunktionales Präsentations-Tool.

Besonders die digitale Tafelfunktion mit den zahlreichen Visualisierungsmöglichkeiten genießt hohes Ansehen unter den Lehrkräften des Gymnasiums: Inhalte lassen sich viel schneller und eleganter darstellen, DSGVO-konform abspeichern und teilen.

ViewSonic stellt seine digitale Tafel vor

Und wenn mal was kaputt geht? Die ViewBoards sind nicht nur preiswert sondern auch bruchsicher und für den Einsatz an Schulen konzipiert. Sollte dennoch ein Schaden entstehen, kommt die volle und für Bildungsträger exklusive 5-Jahres-Garantie zur Geltung: Mit Vor-Ort-Austausch sowie De- und Reinstallation.

Präsenz, Distanz, Hybrid?

Aber was ist, wenn der Unterricht zwischen Präsenz, Distanz, Hybrid wechselt? Kein Problem bei einer Software mit der sich im Handumdrehen virtuelle Klassenzimmer einrichten lassen. Ohne technische Kenntnisse, ohne besondere Ausstattung und mit allem, was Schulen für ortsunabhängigen Unterricht brauchen.

Einfach in der Handhabung, auf unterschiedlichen Endgeräten einsetzbar und nah an den Möglichkeiten des Präsenzunterrichts – das waren die Bedingungen, mit denen sich Sprachlehrerin Franziska Wald-Lemke auf die Suche nach einer Softwarelösung für den Distanzunterricht inmitten der Corona-Pandemie machte. Fündig geworden ist sie zufällig: myViewBoard Classroom von ViewSonic biete alles, was sich ihr Kollegium gewünscht habe, so Wald-Lemke, die an Sprachschule Lingua Masters in Paderborn Deutsch als Fremdsprache unterrichtet.

Die browserbasierte Online-Plattform ermöglicht es nun dem gesamten Kollegium trotz der physischen Distanz fast wie in der Schule zu unterrichten. Die Kursteilnehmenden können zudem über ihre Endgeräte nicht nur an die virtuelle Tafel schreiben, sondern auch per „Hand-hebe-Funktion“ aufzeigen und – sobald von der Lehrkraft freigeschaltet – sich mündlich am Unterricht beteiligen. Darüber hinaus gibt es die Funktion für Lehrpersonen, einen Live-Stream starten zu können: „Gerade am Anfang lesen die Schüler oft von den Lippen ab – und so können sie uns während des Unterrichts permanent sehen“, erklärt die Lehrerin.

Vorbereiten und durchführen lässt sich der Unterricht mit der intuitiven und überwiegend über Drag-and-Drop Funktionen arbeitenden Software sehr einfach. Lehrkräfte und Schüler:innen brauchen neben einer Internetverbindung lediglich noch ein Smartphone oder ein anderes Endgerät und loggen sich über einen Link datenschutzkonform ein.

Die digitale Tafel eignet sich für Distanz Unterricht und als Online Klassenraum

Flexiblen Unterrichtsmodellen wie zum Beispiel synchrones Hybrid Lernen sind damit keine Grenzen gesetzt. myViewBoard Classroom ist nämlich so konzipiert, dass Schüler:innen von jedem Ort aus gleichzeitig aktiv am Unterricht teilnehmen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich ein Teil der Lerngruppe gerade im Präsenzunterricht vor Ort befindet. Komplizierte und arbeitsaufwändige Wechselmodelle wie sie jetzt gerade unter Pandemie-Bedingungen stattfinden? Passé!

Ähnliche Angebote

Die digitale Tafel ist eine Bereicherung für jeden Unterricht. Ihr begeistert euch für weitere Angebote, ähnlich wie die digitale Tafel von ViewSonic? Lehrer News stellt euch regelmäßig die verschiedensten digitalen Angebote und Softwares, die sowohl Schüler:innen als auch Lehrkräfte beim digitalen Wandel unterstützen, vor. Hilfreiche Tools, Apps und Softwres findet Ihr hier.

Auf gelbem Hintergrund liegen verschiedene Schulutensilien, darunter befinden sich verschiedene Stifte, Büroklammern, aber auch Kopfhörer. Im Vordergrund hält eine Person ein Tablet
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Ein E-Book selber zu erstellen ist wirklich einfach mit dem Book Creator. Glaubst du nicht? Stimmt aber! Das kostenlose Programm begeistert Lehrkräfte, Eltern, Kinder und Jugendliche weltweit. Es erlaubt das einfache Erstellen eines E-Books am PC, seine Veröffentlichung und Verbreitung. Schüler*innen sind begeistert, wenn sie nach kurzer Zeit schon ihr erstes, eigenes E-Book vorzeigen können. Was das genau bedeutet und wie das geht, erkläre ich dir gerne.

Verschiedene Formate und Designs

Es gibt die Anwendung Book Creator sowohl als App in den Apple- und Android Stores als auch als Programm für den Desktop, hier ist sie allerdings bisher nur im Chrome, Safari und Microsoft Edge Browser aufrufbar. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet und sollte keinerlei Probleme machen. Anfangs muss das Format ausgewählt werden, denn das lässt sich später nicht mehr ändern. Über einen Pfeil lassen sich beliebig viele Seiten anfügen. Im Menü kannst du verschiedene Layouts auswählen, Medien oder Grafiken einbinden und Schriftarten auswählen.

Lehrkräfte vor demR
Einfach ein E-Book erstellen
E-Books sind schön und praktisch

Was ist so toll an E-Books? Das lässt sich gar nicht mit einem einzigen Satz beantworten. Die Vorteile solch eines Produkts sind unter anderem:

• Es lässt sich überall kinderleicht mitnehmen, weil es mit dem Handy, dem Tablet oder dem PC aufgerufen werden kann.
• E-Books können zu allen Themen und von jeder Person selber erstellt werden, auch wenn sie keine finanziellen Mittel hat.
• In ein E-Book können ganz unterschiedliche Medien eingebunden werden. Damit kann man also nicht nur lesen, sondern auch zuhören und zusehen.
• Auch Vernetzungen mit anderen Medien, zum Beispiel passenden Internetseiten, sind problemlos möglich.
• E-Books sind über einen Link aufrufbar und können so blitzschnell an andere weitergeleitet werden.
• Nicht zuletzt können Autor*innen ihre E-Books jederzeit erweitern, verändern oder verbessern.

Im Book-Creator kann auch Ton integriert werden.

Der Book Creator ist auch noch kostenlos

Das klingt doch alles super, oder? Und das ist es auch. Ein ganz tolles, unkompliziertes und kostenloses Programm zum Erstellen eines E-Books. Der Book Creator kann ganz einfach, beispielsweise über den Chrome Browser, aufgerufen und verwendet werden. Bei derzeit maximal 40 eigenen Büchern bleibt der Book Creator komplett kostenlos. Natürlich habe ich das sofort ausprobiert und ein E-Book zum Thema Gedichtformen erstellt. Das kannst du dir hier ansehen.

So kann der Book Creator einem Kind beim Lernen helfen

Es gibt ganz viele verschiedene Möglichkeiten, mit diesem Programm sinnvoll zu lernen. Wer sich 10 Minuten Zeit nimmt, die Funktionsweise zu verstehen, kann auch direkt loslegen.

• Lehrer*innen können den Unterrichtsstoff damit wunderbar aufbereiten.
• Schüler*innen können für ein Referat oder eine Präsentation begleitend ein E-Book erstellen.
• Komplizierter und umfangreicher Lernstoff kann im eigenen E-Book Häppchen für Häppchen aufbereitet werden.
• Die Vorbereitung einer Reise in ein bestimmtes Land macht mit dem Erstellen eines E-Books sehr viel Spaß.
• Natürlich können auch eigene Fotos, Videos und Texte als Erinnerung an eine Reise, ein besonderes Ereignis oder ein Abenteuer verwendet werden.
• Eigene Bilder, Zeichnungen, Musikstücke, Bastelarbeiten oder Texte und Gedichte kommen in einem E-Book ganz wunderbar zur Geltung.
• Kinder, die noch nicht lesen können, lassen sich einfach die Texte vorlesen.

Book Creator Produkte werden einfach geteilt

Das fertige E-Book kann dann ganz unterschiedlich verwendet werden. Vielleicht möchte das Kind sein Material der ganzen Klasse zur Verfügung stellen. Das ist einfach, weil es nur den Link verschicken muss. Natürlich kann das E-Book auch auf einer Internetseite veröffentlicht werden, und es kann mit einem Klick bei Facebook oder Twitter geteilt werden. Wer sein Buch in der Hand halten möchte, kann es auch drucken lassen. Auch hierfür braucht es nur ein paar Klicks, um die Druckversion down zu loaden.

Verschiedene Preismodelle vorhanden

Wer sehr viel mehr mit dem Programm arbeiten möchte, vielleicht mit mehreren Klassen und weit über 40 Büchern, der kann eine Einzel- oder eine Schullizenz erwerben. Kostenlos oder in der Premium-Version auf jeden Fall eine echte Bereicherung für den Unterricht.

Dies ist ein Beitrag unserer Gastautorin und Diplom Pädagogin Uta Reimann-Höhn. Sie gilt als Expertin für Kinder- und Jugendliche mit AD(H)S, Konzentrationsproblemen und Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie. Die Pädagogin war in der Lehrerfortbildung aktiv, berät Eltern und entwickelt Lernmaterialien und verstärkt Lernvideos. Hier kommt ihr zum YouTube Kanal ihres pädagogischen Portals Lernfoerderung.de.

Über die Autorin

Diplom-Pädagogin Uta Reimann-Höhn gründete und leitete zwei pädagogisch-therapeutische Zentren rund um Wiesbaden und veröffentlichte über 25 Fachbücher zum Thema Lernen und Erziehung. Sie gilt als Expertin für Kinder- und Jugendliche mit AD(H)S, Konzentrationsproblemen und Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie. Die Pädagogin war in der Lehrerfortbildung aktiv, berät Eltern und entwickelt Lernmaterialien und verstärkt Lernvideos (YouTube Kanal lernfoerderung).

1997 gründete Uta Reimann-Höhn das pädagogische Portal www.lernfoerderung.de. Sie ist Mutter von 2 erwachsenen Söhnen und lebt mit ihrem Mann in Wiesbaden. Von 2006 bis 2019 stand sie als Chefredakteurin von www.lernen-und-foerdern.com Eltern von Grundschulkindern als kompetente Beraterin zur Seite. In ihre Bücher, Videos, Posts und Lernmaterialien fließen jahrelange Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis ein

Eine Lehrerin sitzt vor ihrem Laptop, auf ihrem Tisch liegen Papierunterlagen. Sie tippt Zahlen in einen Taschenrechner ein.
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Steuertipps für Lehrkräfte – Arbeiten im Home Office

Bis zu 1.250,00 Euro Werbungskosten können Lehrer für den Arbeitsplatz im Home Office steuerlich abziehen. Allerdings sind strenge Voraussetzungen zu beachten. Einfach den Laptop aufklappen reicht da nicht. Welche Regeln zu beachten sind, fassen wir nachfolgend kurz zusammen.

1. Es steht kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung

Arbeitnehmer und Jobsuchende können für ein häusliches Arbeitszimmer einen begrenzten Abzug bis zu 1.250,00 Euro im Jahr steuerlich geltend machen.

Werden Lehrer von ihrem Arbeitgeber – z.B. aufgrund des Coronavirus – nun ins Home Office geschickt, steht ihnen gegenwärtig kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung. Der Höchstbetrag von jährlich 1.250,00 Euro ist daher absetzbar. Das gilt auch, wenn das Home Office nur zeitweise, z.B. während des Coronavirus-Lockdowns, genutzt wurde.

2. Separater Raum – nicht Arbeitsecke

Beim häuslichen Arbeitszimmer muss es sich um einen abgegrenzten Raum handeln, der ausschließlich oder fast ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt wird. D.h. für kleine Arbeitsecken oder das Besucherzimmer, das nur zeitweise als Arbeitszimmer genutzt wird, können Aufwendungen steuerlich nicht angesetzt werden. Eine untergeordnete private Mitbenutzung von höchstens 10 Prozent ist allerdings erlaubt.

Steuertipps für Lehrkräfte
Steuertipps für Lehrkräfte: Das Arbeitszimmer sollte ein eigener Raum sein

Deshalb: Nur den Laptop am Wohnzimmertisch aufklappen reicht nicht. Nur dann, wenn die räumlichen Voraussetzungen erfüllt sind uns Sie den büromäßig ausgestatteten Raum nahezu ausschließlich beruflich nutzen, wird das Finanzamt das häusliche Arbeitszimmer anerkennen. Deshalb, dokumentieren Sie (bspw. mit Fotos oder einer Skizze), wie Ihr Home Office aussieht.

3. Absetzbare Kosten

Die Kosten Ihres häuslichen Arbeitszimmers setzen Sie als sog. Werbungskosten von der Steuer ab. Sofern keine direkte Zuordnung möglich ist, teilen Sie die Kosten nach dem Flächenverhältnis „Arbeitszimmer/Gesamtwohnung“ auf. Zu den anteilig absetzbaren Kosten gehören v.a. die Miete (bzw. Gebäudeabschreibung und Schuldzinsen bei Eigentümern), Energiekosten, Reinigungskosten, Grundsteuer usw. Dagegen können Lehrer Renovierungskosten (z.B. Tapete, Laminat/Teppich, Fenstervorhänge, Gardinen, Lampen etc.) für das Arbeitszimmer vollumfänglich (d.h. nicht nur anteilig) abziehen.

Unabhängig davon, ob das Finanzamt das häusliche Arbeitszimmer anerkennt oder nicht, können Lehrer darüber hinaus Arbeitsmittel (z.B. Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Computer, Drucker etc.) absetzen. Wo sich die Arbeitsmittel  in der Wohnung befinden, ist irrelevant. Voraussetzung ist lediglich, dass diese Gegenstände so gut wie ausschließlich für berufliche Zwecke verwendet werden. Beträgt der Kaufpreis für solche Einrichtungsgegenstände weniger als netto 800,00 Euro, können die Kosten sofort abgezogen werden (sog. geringwertige Wirtschaftsgüter), bei höheren Anschaffungskosten werden die Kosten auf mehrere Jahre verteilt (sog. Abschreibung).

Übrigens, nicht abgezogen werden dürfen sog. Luxusgüter (z.B. Kunst), die lediglich dem Ausschmücken des Arbeitszimmers dienen. Allerdings: Unterrichten Sie bspw. Kunst, können Kunstobjekte als Arbeitsmittel wiederum vollständig abzugsfähig sein. Hinterfragen Sie deshalb immer kritisch, wenn das Finanzamt einzelne Posten streichen will.

In jedem Fall: Für das Jahr 2020 sollten Lehrer unbedingt dokumentieren, welche Kosten für das Arbeiten im Home Office entstanden sind und diese Kosten bei der Einkommensteuererklärung geltend machen.

Steuertipps für Lehrkräfte: Anmerkung der Redaktion

Wir danken Dr. Marie-Louise Dietrich für ihren informativen Beitrag „Steuertipps für Lehrkräfte.“ Der Artikel wird mit Sicherheit einigen Lehrerinnen und Lehrern die nächste Steuererklärung vereinfachen. Dr. Dietrich ist Steuerberaterein bei der ZERBERUS Steuerberatung in München und berät Firmen und Privatpersonen im ganzen Bundesgebiet. (Dieser Artikel erschien zum ersten Mal am 13.10.2020)

Ein Ausschnitt der Webseite "Milos Welt"
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Der Grundschul-Blog „Milos Welt“, miloswelt.de, geht weit über eine Sammlung von Materialien hinaus, weil strukturiertes Lernen als Grundlage dient. Was hier abstrakt klingt, ist für die Kinder greifbar. Als Symbol ist der Stoffpapagei Milo eine exemplarische Identifikationsfigur, die durch das Jahr führt und zu Handlungen verführt. Alle von mir gestalteten Materialien in den Beiträgen habe ich aus meiner Unterrichtspraxis heraus entwickelt und da erprobt. Es ist mir wichtig, die konkreten Materialien durch Hintergrundinformationen für euch transparent zu gestalten und zu vertiefen. So kann selbst ein schlichtes Arbeitsblatt vielfältige Handlungsmöglichkeiten im Unterricht eröffnen. Diese reichen vom Ausfüllen eines Lückentextes bis hin zu ganzheitlichen Erfahrungen in der Natur. Werden diese wiederum altersgemäß reflektiert und abstrahiert, können sie Fragen initiieren – ein methodischer Kreislauf ist geschaffen. Diese exemplarische Vorgehensweise lädt euch zu eigenem Handeln ein und bietet damit Ideen-Räume für   eigenes Gestalten.

Milos Welt

Einblicke in eine Unterrichtseinheit und eine Unterrichtseinheit rund um „Familie Huhn“

Das Besondere am Grundschulblog „Milos Welt“

Hinter allen Angeboten lässt sich ein konzeptioneller „Fahrplan“ entdecken. Vom ersten Tag in der Schule (Einschulung, Rituale) über Klassenmanagement bis hin zu beliebten Grundschulthemen reicht das Repertoire. Vielfältige Unterrichtsmethoden schaffen viele Möglichkeiten zum Ausprobieren. Die sozialen Netzwerke bieten hier eine wunderbare Plattform für Gedanken- und Erfahrungsaustausche. Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, Fragen und Anregungen.

Wer steckt eigentlich dahinter?

„Milos Welt “ – Erfinder Johannes Wolz

Seit Sommer 2020 bin ich Klassenlehrer einer ersten Grundschulklasse in Rheinland-Pfalz. Ein „Wieder-Einstieg“, nachdem ich einige Jahre am Studienseminar in der Lehrerausbildung tätig war. Die da gemachten Erfahrungen inspirieren mich unter anderem auch zu diesem Blog. Mir macht es Freude, meine gewonnenen Erkenntnisse, meine fachdidaktischen Überlegungen und vor allem die Begeisterung meinen Schüler*innen zu teilen. Unser aktuelles Bienenprojekt rund um die „Rostrote Mauerbiene“ war beispielsweise für die Kinder genauso faszinierend wie für mich. Meine kreative Umsetzung theoretischer Aspekte (u.a. in Form von Cartoons und Milo) bringt mich zum Reflektieren und sorgt für nachhaltigeres Lernen auf Seiten der Kinder. Sie füllen eben nicht nur Arbeitsblätter aus, sondern erleben Unterricht mit allen Sinnen und entdecken Zusammenhänge.

Das bayrische Staatswappen
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Ist Bayern wieder an der Bildungsspitze? Das Bundesland baut die Angebote zur individuellen Förderung von Schüler:innen durch das Programm gemeinsam.Brücken.bauen deutlich aus. Kultusminister Prof. Dr. Piazolo sagte dazu: “Unsere Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte haben in den vergangenen Wochen im Distanzunterricht Großes geleistet. Dafür verdienen sie großen Respekt. Dennoch muss man ehrlich sein: Distanzunterricht ist nicht dasselbe wie Präsenzunterricht – der direkte Draht zueinander fehlt hier einfach. Manche Schülerinnen und Schüler tun sich schwer, wenn sie alleine vor dem Rechner sitzen. Da sinken Motivation und Leistungsbereitschaft. […] Deswegen kommt es mir in den kommenden Monaten vor allem auf zwei Bereiche an: Förderung des Lernens und Unterstützung der sozialen Kompetenzen.“

Finanzielle Mittel werden deutlich erhöht

Der Bayerische Ministerrat hat in einem ersten Schritt 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Förderung aufzusetzen. Außerdem erhofft sich Piaziolo zusätzliche Gelder vom Bund aus der sogenannten Bildungsmilliarde.

Die entsprechenden Gelder sollen zum einen in mehr Personal fließen. Dadurch sollen die Schüler:innen im Regelunterricht besser gefördert werden. Die Schulen erhalten dabei eine relativ große Freiheit, ob sie zum Beispiel Zusatzstunden anbieten wollen oder welche Fächer bei ihnen eine größere Förderung benötigen.

gemeinsam.brücken.bauen
Bei dem Tutorium Schüler helfen Schülern geht es auch um soziale Kompetenzen

Zusätzlich wird ein Tutorenprogramm “Schüler helfen Schülern” aufgesetzt. Hier sollen ältere Schüler:innen jüngere begleiten und ihnen fachliche und soziale Kompetenzen näher bringen. Ebenfalls werden außerschulische Aktivitäten wie Chöre, Fußballmannschaften und Ähnliches gefördert.

gemeinsam.Brücken.bauen in den Sommerferien

Das Programm gemeinsam.Brücken.bauen wird es Schüler:innen außerdem ermöglichen, Lernrückstände in den Sommerferien wieder aufzuholen. So setzen die Schulen mit der freiwilligen “Sommerschule 21” in der ersten und letzten Ferienwoche nachhaltige Akzente in den schulischen Kernbereichen. Außerdem bietet der Bayerische Jugendring ein freizeitpädagogisches Ferienprogramm für alle Ferien an.

Für das kommende Schuljahr 2021/ 2022 sollen die Themen Binnendifferenzierung und individuelle Förderung die pädagogischen Leitthemen für die bayerischen Schulen werden. Dazu wird ein neues ISB – Portal (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München) pädagogische Unterstützung, best-practice-Beispiele und konkretes Unterrichtsmaterial liefern.

Zwei Personen sehen sich gemeinsam auf einem Tablet den Lehrermarktplatz an
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Die meisten von Euch kennen es bereits. Allen anderen möchten wir an dieser Stelle Lehrermarktplatz (www.lehrermarktplatz.de) vorstellen, eine Website, auf der Unterrichtsmaterialien von Lehrern und Lehrerinnen für Lehrer und Lehrerinnen gesammelt werden. Ihr findet dort ein breites Spektrum von Materialien für alle Fächer. Die Plattform ist mit dem Gedanken entstanden, dass Lehrer und Lehrerinnen viele eigene Unterrichtsmaterialien erstellen und diese nach Gebrauch in der Schublade oder auf der Festplatte landen. Die Gründer von Lehrermarktplatz haben beschlossen das zu ändern. Dort können die liebevoll erstellten Materialien entweder kostenlos, wie zum Beispiel Hygiene Poster und Mini Book oder gegen eine von dem Einsteller festgelegte Summe anderen Lehrern und Lehrerinnen zur Verfügung stellen.

Unterrichtsmaterialien für Lehrer:innen


Lehrermarktplatz
Auch die ZDB hat Materialien auf Lehrermarktplatz

Um Plagiate zu vermeiden arbeitet Lehrermarktplatz mit PlagScan zusammen.
Daher müssen Materialien, die eingestellt werden, mit Quellen versehen werden, wenn sie auf andere Materialien verweisen oder daraus zitieren. Das Urheberrecht für das eingestellte Material verbleibt dabei bei dem oder der Einstellenden. Auch Beamte und Beamtinnen können kostenpflichtiges Material bei Lehrermarktplatz einstellen. Das Nebeneinkommen muss nur bei der Schulleitung und leider auch dem Finanzamt angezeigt werden.

Was Ihr beachten solltet

Zum Einstellen von Lehrmaterial legt man sich einfach ein Profil an, dieses kann auch mit Pseudonym verwendet werden.

Der Preis der Materialien wird zwar von der einstellenden Lehrkraft festgelegt, allerdings zahlt Lehrermarktplatz nur bis zu 70% aus. Von dem einbehaltenen Rest wird die Aufrechterhaltung der Website bezahlt.

Der Schutz der Materialien erfolgt durch das Urheberrecht, das heißt, dass es untersagt ist die Materialien, die man erworben hat weiter zu geben oder kommerziell zu nutzen. Gleichzeitig werden alle heruntergeladenen Materialien mit einer Signatur versehen, so dass sie immer auf den ursprünglichen Downloader zurückverfolgt werden können.
Während der Coronakrise gibt es dazu eine Ausnahme. Alle Materialien dürfen an Schüler und Schülerinnen sowie Eltern für das Homeschooling weitergegeben werden.

Unsere Beiträge bei Lehrermarktplatz

Auch die Zukunft Digitale Bildung hat bei Lehrermarktplatz Inhalte zur Verfügung gestellt. Falls Ihr interessiert daran seid, kommt Ihr hier zu unseren Materialien!

Eine Lehrerin steht vor einem Bord unf nimmt eine Präsentation mit ihrem Smartphone auf
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Videos, die komplexe Sachverhalte und Ideen kurz, knackig und unterhaltsam erklären, werden immer beliebter. Gerade im Rahmen der Corona Pandemie gewinnen Erklärvideos mehr und mehr an Bedeutung. Schüler:innen sitzen zu Hause vor ihren Bildschirmen, können sich kaum konzentrieren und sind unmotiviert. Videos können den Unterricht da ungemein auflockern und unterstützen, das ist klar. Vor allem während der Distanzlehre sind aufgezeichnete Lerninhalte eine hilfreiche Lösung, um Schüler:innen die asynchrone Nutzung von Unterrichtseinheiten zu ermöglichen. So können die Schüler:innen beispielsweise eine Präsentation auch später wiederholt ansehen und pausieren. Die Verknüpfung visueller und auditiver Elemente unterstützt außerdem die Wissensaufnahme. Aber wie erstellt Ihr eben solche Videos? Damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel. Wir stellen Euch 5 Tools und Methoden vor, die es euch ungemein erleichtern und kostenlos ermöglichen, Lernvideos zu erstellen!

Methode 1: Loom/Bildschirmaufnahme (Handy Version möglich)

Bildschirmaufnahmen und Screencast Programme sind die wohl einfachste und unkomplizierteste Art, um Lernvideos für den Unterricht zu erstellen. Um sogar den Prozess einer Bildschirmaufnahme zu erleichtern, gibt es Screencast Programme wie „Loom“.

Loom könnt Ihr sogar bequem vom Handy aus nutzen! Ladet euch zunächst die App auf euer Mobilgerät herunter. Im nächsten Schritt müsst Ihr euch einloggen. Zum Schluss klickt Ihr auf eurem Handy unten rechts auf das Loom Symbol. Nun könnt Ihr euch entscheiden, ob Ihr euren Bildschirm mit oder ohne Kamera aufnehmen wollt, wählt das entsprechende Icon aus – und los geht’s! Am PC öffnet sich die entsprechende Schaltfläche, auf der Ihr eure Bildschirmaufnahme einstellen könnt und dann müsst Ihr nur noch auf den roten Button Start Recording drücken. So könnt Ihr unkompliziert Schaubilder oder Präsentationen erklären und für Eure Schüler*innen aufzeichnen.

Zur Desktop Version: https://www.loom.com/

Für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.loom.android

Für Apple: https://apps.apple.com/de/app/loom-screen-recording-video/id1474480829

Mit dem Handy eine Loom Aufnahme starten
Mit Loom Lernvideos erstellen
Methode 2: Explain Everything (Handy Version möglich)

Explain Everything ist eine interaktive Whiteboard App, mit der Ihr schnell Tafel- oder Schaubilder erstellen und parallel erklären könnt. Öffnet „Explain Everything“ einfach auf eurem Handy – oder Desktop – und loggt euch ein. Daraufhin werdet Ihr zum Hauptmenü weitergeleitet, wo Ihr dann die Option habt, ein neues Projekt zu starten. Wenn Ihr das tut, habt Ihr die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Vorlagen zu wählen oder euer Schaubild auf einem weißen Blatt neu zu erstellen. Nachdem Ihr diesen Schritt erledigt habt, hilft euch ein Tutorial mit den ersten Schritten weiter. Drückt einfach den roten Aufnahmeknopf unten in der Mitte und schon könnt Ihr euer Lernvideo erstellen!

Zur Desktop Version: https://explaineverything.com/

Für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.explaineverything.explaineverything

Für Apple: https://apps.apple.com/de/app/explain-everything-whiteboard/id1020339980

Mit Explain Everything ein Schaubild erstellen
Mit Explain Everything ein Schaubild erstellen

Methode 3: Prezi Video (Desktop Version)

Diese Methode eignet sich besonders, um Präsentationen spannender zu gestalten und Schüler:innen in Form eines Lernvideos bereitzustellen. Loggt euch zunächst bei Prezi ein und wählt den Teilbereich Videos aus. Nun öffnet sich ein Interface. Wählt rechts unten den Button Vorlage ändern aus und entscheidet euch für eine. Tippt anschließend euren Text, den Ihr auf der entsprechenden Folie haben wollt ein und schon seid Ihr vorbereitet. Zum Schluss klickt Ihr auf den Üben & Aufnehmen Knopf unter eurer Kamera, betätigt dann den roten Aufnahmeknopf und legt mit der Präsentation los!

Zur Desktop Version: https://blog.prezi.com/de/vorgestellt-prezi-video-fuer-zeiten-in-denen-sie-etwas-zu-sagen-haben/

Eine Prezi Präsentation als Lernvideo aufnehmen
Eine Prezi Präsentation als Lernvideo erstellen und aufnehmen

Methode 4: Simpleshow (Desktop Version)

Mit simpleshow ist es einfacher denn je, eigene Lernvideos zu erstellen, die euren Schüler:innen komplexe Sachverhalte in Form von Animationen aufbereiten. Auch hier müsst Ihr euch zunächst einloggen. Klickt nun auf die Schaltfläche Erstelle ein neues Video. Gebt eurem Projekt einen Namen und überlegt euch dann, ob Ihr den Text aus einer bestehenden PowerPoint importieren oder gleich dort eintippen wollt. Um eine passende Vorlage zu wählen, solltet Ihr den Button Bildung auswählen und euch dann für eine Vorlage entscheiden. Habt Ihr das erledigt, nimmt Euch simpleshow quasi an die Hand und bereitet die Struktur des Videos schon für euch vor. Ihr müsst nur noch den Text in das dafür vorgesehene Feld tippen und anschließend unten auf die Schaltfläche Bilder auswählen klicken. In diesem Schritt entstehen Eure Animationen. Mit Hilfe von Keywords wählt simpleshow nun passende Illustrationen zu euren geschriebenen Texten aus. Die Keywords könnt Ihr natürlich auch selbst verändern, löschen oder hinzufügen. Seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden, müsst Ihr nur noch unten auf den Fertigstellen Knopf drücken. Zu guter Letzt könnt Ihr einen Sprecher für das Lernvideo auswählen. Mit einem kostenpflichtigen Upgrade habt Ihr auch die Möglichkeit, den Text selbst einzusprechen. Nun müsst Ihr nur noch auf den Video fertigstellen Knopf rechts oben klicken und Ihr habt es geschafft!

Zur Desktop Version: https://videomaker.simpleshow.com/de/

Erstellt euer eigenes Animationsvideo
So könnt Ihr mit simpleshow euer eigenes Lernvideo erstellen

Methode 5: Stop Motion Studio (Handy Version möglich)

Stop Motion Studio ist die perfekte App, um Lege-Trick Lernvideos zu erstellen. Einfach aufs Smartphone herunterladen und schon seid Ihr bereit. Über die Schaltfläche Neuer Film öffnet sich die Kamera. Mit dem roten Aufnahmeknopf könnt Ihr dann ein Foto von eurem ersten Standbild schießen. Ändert Euer Standbild zur nächsten Szene und schießt ein weiteres Foto. Das könnt Ihr nun wiederholen, bis Ihr alle Szenen fotografiert habt. Mit dem Play Button könnt Ihr Euch das fertige Lernvideo dann anschauen.

Für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cateater.stopmotionstudio&hl=de&gl=US

Für Apple: https://apps.apple.com/de/app/stop-motion-studio/id441651297

Lege-Trick Videos mit stop-motion-studio erstellen
So könnt Ihr ein eigenes Lege-Trick Lernvideo mit Stop Motion Studio erstellen

Lernvideos als Unterrichtshilfe

Lernvideos sind aus dem Unterricht kaum noch wegzudenken. Wie man diese also erstellt, gestaltet oder einsetzt ist daher von großer Bedeutung. Falls Ihr das Thema weiter vertiefen wollt, findet Ihr hier die Fortbildungen der Zukunft Digitale Bildung zu dem Thema.

Lehrerschmidt hat ein Lernvideo auf einem Pc vor ihm geöffnet und lächelt in die Kamera
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Lehrerschmidt? Da fehlt doch ein Leerzeichen, denken die Deutschlehrer und -lehrerinnen unter Euch vielleicht. Doch die Schreibweise ist richtig. Hinter Lehrerschmidt steckt Kai Schmidt, Rektor einer Oberschule in Niedersachen. Angefangen hat er, als seine Schüler und Schülerinnen von Problemen erzählten den Lernstoff zu Hause nachzubereiten. Daraufhin schnappte sich Schmidt die Kamera und ging nach kurzer Zeit viral – obwohl die Videos zu Anfang noch versteckt waren. Seine Hauptschüler und -schülerinnen hatten die Videos an Freunde weitergeleitet. Mittlerweile ist er mit knapp 900 Tausend Abonnenten einer der größten deutschen YouTuber im Bildungsbereich.

Von Videos für die eigene Klasse zum YouTube Star

Zu Beginn seiner YouTube Karriere hat sich Lehrerschmidt vor allem um seine Hauptschüler und -schülerinnen gekümmert. Mittlerweile hat er aber Videos für alle Schulformen, von der ersten bis zur zehnten Klasse online. Die Playlists sind dabei nach Themen und nicht etwa nach Schulformen geordnet. Seinen YouTube Kanal mit allen Videos findet Ihr hier.

„Der Zauber an YouTube ist, dass die Schüler sowieso dort unterwegs und die Wege zu den Lernvideos ganz kurz sind“

Kai Schmidt  in einem Interview mit NDR 1 Niedersachsen.

Lehrerschmidt engagiert sich

Zusätzlich zu seinem Job als Lehrer und mittlerweile Schuleiter und seiner YouTubekarriere engagiert er sich noch ehrenamtlich. Bei der Zukunft Digitale Bildung berät er zum als Beiratsmitglied das Team in allen Fragen des öffentlichen Auftretens.

"Schlau ist Wow - Naturwissenschaft einfach erklärt" auf weißem Hintergrund vor einer Tafel
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Schlau ist wow? Leider ist ein „in Mathe war ich schon immer schlecht“ eine Aussage, die von vielen gutgeheißen wird. Aber wäre es nicht wünschenswert, wenn man für ein „in Mathe bin ich richtig gut“ ein lobendes „Wow“ von anderen bekommen würde? Aus diesem Gedanken heraus ist die Seite www.schlauistwow.de entstanden. Dort versuche ich jetzt seit einigen Jahren meinen Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der Mathematik alles Wichtige an die Hand zu geben: Lernblätter oder Videos mit verständlichen Erklärungen, eine große Auswahl an Übungsaufgaben oder Vorlagen, um Zusammenhänge selbst zu entdecken.

Lernblätter – Kompaktes Wissen für Mathe und Naturwissenschaften

Leider musste ich in der Vergangenheit immer wieder feststellen, dass Schülerinnen und Schüler Probleme hatten, alten Stoff eigenständig aufzuarbeiten – selbst wenn sie motiviert waren. Wenn der Stoff dann gar aus dem vorherigen Schuljahr stammt, dann kam noch ein weiteres Problem dazu: Die Schüler hatten das entsprechende Buch gar nicht mehr zur Hand, weil sie es ja am Schuljahresende abgegeben hatten. So begann ich also vor einigen Jahren meinen Schülerinnen und Schülern auf einer Webseite Lernblätter mit Zusammenfassungen zu den einzelnen Mathe-Themen bereitzustellen.

Übungsaufgaben – mit Excel Aufgaben ohne Ende

Unglücklich war ich aber weiterhin mit den Mathebüchern, gerade bezüglich der Übungsaufgaben. In den letzten Jahrzehnten sind die Bücher bunter geworden und es wurden immer mehr Text- und Anwendungsaufgaben abgedruckt, für deren Bearbeitung oft weitere Kompetenzen nötig sind. Diese Entwicklung ging leider oft auf Kosten von einfachen Trainingsaufgaben, in denen erst einmal die Grundlagen geübt und durch Wiederholung verinnerlicht und gefestigt werden müssen. Und wenn die Grundlagen nicht sitzen, dann klappt es auch nicht mit den anspruchsvolleren Textaufgaben.

Da ich während meiner Studentenzeit Excel-Schulungen gegeben habe, hatte ich hier die passende Möglichkeit zur Hand, meinen Schülerinnen und Schülern genug Übungsaufgaben bereitstellen zu können. Und so habe ich für mittlerweile über 70 Themenbereiche Excel-Übungsaufgabengeneratoren konzipiert. Diese basieren auf Zufallszahlen und mathematischen Funktionen, aus denen dann die Aufgaben und Lösungswege aufgebaut werden. Daraus resultiert, dass ein Klick auf F9 genügt, um neue Zufallszahlen und damit ein neues Arbeitsblatt zu erzeugen. Auch für Lehrkräfte ist das ein spannender Aspekt, denn so lässt sich die Vorbereitungszeit für die Erstellung eines neuen Arbeitsblatts auf ein Minimum reduzieren. Aber auch an die Schülerinnen und Schüler im Homeschooling ist gedacht. Alle generierten Aufgaben lassen sich auch mit Lösungsweg und Lösung ausdrucken. So kann man zu Hause die eigenen Lernfortschritte selbst kontrollieren.

Schlau ist Wow Übersicht

Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten von Schlau ist Wow

Erklärvideos – Mathe und Naturwissenschaften anschaulich und verständlich

Als coronabedingt der Präsenzunterricht ausgesetzt wurde, wollte ich auch weiterhin für meine Schüler da sein. Aber wie erklärt man allen in persönlicher Ansprache die mathematischen Themen? Ich habe mich hier gegen Videokonferenzen zur Erklärung des Schulstoffs entschieden und dort lieber aufgetretene Fragen beantwortet. Zur Erarbeitung habe ich hingegen auf Youtube-Videos gesetzt. Videos haben den großen Vorteil, dass man sich nicht nur den Zeitpunkt aussuchen kann, an dem man das Video schaut, sondern dass man es auch zwei- oder dreimal anschauen kann. Auch das Zurückspulen oder Anhalten ist möglich. So kann man die Erklärung an sein eigenes Lerntempo anpassen.
Das alleinige Verlinken von Mathevideos auf Youtube fiel mir jedoch schwer. Das Herunterrechnen von Aufgaben am Whiteboard bringt zwar vielleicht Hilfe bei der Berechnung einer gestellten Aufgabe, aber mir fehlte in den Videos oft der Gesamtzusammenhang. In der Unterrichtsstunde wäre die Aufgabe eingebettet in ein Thema, ich hätte eine Problematisierung, Gedanken über mögliche Lösungswege und eine Erklärung, wieso wir am Ende dann genau so vorgehen. Also musste ich selbst zur Kamera greifen. Da ich seit einigen Jahren Lego-Stopmotion-Filme drehe und dort auch schon erfolgreich Wissenschaft und Erklärvideo miteinander kombiniert habe (z.B. „Wie funktioniert ein Teilchenbeschleuniger?“), wäre das vielleicht eine spannende, aber leider viel zu aufwändige Möglichkeit gewesen. So setze ich jetzt auf Powerpoint-Folien. Diese lassen sich darüber hinaus auch recht einfach mit Animationen versehen. Für mich hat es den weiteren großen Vorteil, dass ich die einzelnen Folien im Präsenzunterricht wiederverwenden kann, um schnell nochmal auf einzelne Aspekte einzugehen oder Dinge zu wiederholen ohne gleich wieder zeitaufwändig die ganze Tafel beschreiben zu müssen.

Schlau ist Wow Video zu quadratischen Funktionen (via YouTube)

Mittlerweile finden sich knapp 150 Videos auf meiner Seite – größtenteils Mathematik, aber auch Physik und Informatikvideos. Immer darauf bedacht die Themen als Ganzes zu betrachten und visuell ansprechend und leicht verständlich zu erklären. D.h. es können schon mal ein paar wippende Kinder das Additionsverfahren verdeutlichen oder ein Segelschiff beim Sinussatz eine wichtige Rolle spielen. So bleiben die Zusammenhänge einfach viel besser im Gedächtnis hängen. Das Klapopustri als Abkürzung für die Rechenreihenfolge Klammer vor Potenz vor Punkt vor Strich vergessen meine Schülerinnen und Schüler nie wieder.

Vorlagen – einfach mal selbst ausprobieren

Natürlich lebt auch die Mathematik davon, Zusammenhänge und Rechenwege einfach selbst mal auszuprobieren. Und auch dabei will ich mit meiner Seite eine Hilfe sein. So finden sich einige Vorlagen für Geogebra, in denen man beispielsweise quadratische Funktionen verschieben kann und dabei den Einfluss der Parameter der Funktionsgleichungen auf den Graphen untersuchen kann. Aber auch Excelvorlagen, z.B. für die Durchführung einer Intervallschachtelung, finden sich auf der Seite.

Schatzkistenaufgaben – Motivierend und teamfördernd

Eine schöne Idee zur Übung von mathematischen Verfahren im Unterricht ist die Nutzung von Schatzkistenaufgaben. Man benötigt als Lehrkraft eine kleine Schatzkiste (die dann mit Süßigkeiten oder anderen Dingen gefüllt werden kann) und ein Zahlenschloss zum Verschließen. Zur Durchführung bekommt jede Schülerin und jeder Schüler eine eigene Aufgabe, die als Lösung einen Zahlenwert ergibt. Alle Lösungen der Klasse aufsummiert ergeben die vorher am Zahlenschloss eingestellte Lösung. In dieser Unterrichtsphase, die auf etwa 10 Minuten angelegt ist, ist es ausdrücklich erwünscht, dass die Kinder sich gegenseitig helfen. Und da der finale Code für das Schloss nur stimmen kann, wenn sich keiner verrechnet, fordern die schwächeren Schüler plötzlich auch mal die Hilfe ein und die besseren Schüler bieten im Gegensatz gerne ihre Hilfe an. Diese Form der Übung fördert ungemein den Zusammenhalt und die Motivation und ich werde immer wieder gefragt, wann ich das nächste Mal wieder die Schatzkiste mitbringe. Im Normalfall wird sie nämlich nur jedes dritte oder vierte Mal geöffnet. Irgendeiner verrechnet sich dann eben doch. Das fördert aber nur den Ansporn, es das nächste Mal besser zu machen. Um als Lehrer auch hier den Aufwand zu reduzieren, ist auch hier Excel eine große Hilfe. Man sucht sich jetzt nur noch auf der Seite die Excelvorlage zum passenden Thema aus, trägt die Anzahl der Schüler ein, druckt den Zettel mit den vielen Einzelaufgaben und das Lösungsblatt aus und stellt im Zahlenschloss den entsprechenden Code ein. Fertig. 5 Minuten Vorbereitungszeit und schon kann es losgehen.

Schatzkistenaufgaben ermöglichen einen spielerischen Umgang mit der Mathematik

Ich hoffe, dass ich mit meiner Seite nicht nur die eigenen Schülerinnen und Schüler beim Lernen unterstützen kann, sondern, dass auch andere auf die Seite aufmerksam werden. Zum Lernen bietet sie, im Vergleich zu einigen anderen Seiten, verschiedenste Materialien an, indem sie Erklärvideos, Vorlagen und Übungsaufgaben an einer Stelle zusammenbringt. Für die Lehrkräfte bedeutet das eine Reduzierung des Arbeitsaufwands, wenn mal wieder ein Arbeitsblatt erstellt werden muss und für die Schülerinnen und Schüler, dass man gezielt das Material nutzen kann, das einen am besten beim Lernen unterstützt. Von daher wünsche ich jetzt einfach viel Spaß beim Reinschnuppern.

Zum Autor

Stefan Müller ist Lehrer aus Kaiserslautern und filmt außer seinen Erklärvideos für Schlau ist Wow Stop Motion Videos mit Legosteinen um die Lösungen mathematischer Probleme und andere wissenschaftliche Themen anschaulich aufzuarbeiten.

unten: Stop Motion Video zum Teilchenbeschleuniger, rechts Stefan Müller

Mai Thi Nguyen-Kim trägt einen Laborkittel und eine Schutzbrille, welche nach hinten gerutscht ist. Ihr Haar ist zerzaust, sie hat Ruß im Gesicht und hält zwei Gefäße mit bunten Flüssigkeiten in den Händen
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Redoxreaktion, Polymerisation, Säure-Base Reaktion und weitere Themenbereiche sind wichtige Bestandteile der Chemie. Vielen Schülerinnen und Schülern graust es schon, wenn sie daran denken. Doch die Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und YouTuberin Mai Thi Nguyen-Kim schafft es, allen, die etwas mehr Chemie lernen wollen, diese komplexen Themen anschaulich näher zu bringen.

Moderatorin und YouTuberin Mai Thi Nguyen-Kim hilft weiter

Mai Thi Nguyen-Kim ist eine deutsche Chemikern, Fernsehmoderatorin und YouTuberin. Die Chemikerin hat einen beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. Sie studierte von 2006 bis 2012 Chemie unter anderem am Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine der top Elite-Universitäten weltweit. Des Weiteren arbeitete sie ab 2012 als Doktorandin an der Harvard University. Im Jahre 2017 hat sie an der Universität Potsdam promoviert.

Ihre YouTube Karriere begann im Jahre 2015 mit ihrem Kanal “The Secret Life of Scientists”, auf dem sie auf humorvolle Weise wissenschaftliche Themen besprach. Ab 2016 begann Mai Thi Nguyen-Kim mit funk – ein deutsches Online-Medienangebot und Content-Netzwerk der ARD und des ZDF – zusammenzuarbeiten und war fortan auf den Kanälen “schönschlau” und “musstewissen” zu sehen. Der Kanal “schönschlau” wurde später in “MaiLab” umbenannt. Seit 2018 ist Mai Thi zusätzlich im Wissenschafts-Fernsehmagazin “Quarks” zu sehen.

musstewissen Chemie ist ein von FUNK betriebener YouTube Kanal mit Mai Thi Nguyen-Kim

musstewissen Chemie

Interessant für Schülerinnen und Schüler ist vor allem der YouTube Kanal „musstewissen Chemie“. Auf diesem Kanal können Zuschauerinnen und Zuschauer Chemie online lernen. Dieser kostenlose Chemie-Nachhilfeunterricht geschieht mithilfe von Videos, welche Mai Thi Nguyen-Kim zur Verfügung stellt. Für das bessere Verständnis bindet sie kleine Experimente und Animationen in ihre Videos mit ein. Auch wenn der Kanal seit drei Jahren nicht mehr aktualisiert wird, behält er natürlich trotzdem seine Aktualität.

maiLab

Berühmt ist Mai Thi-Nguyen-Kim vor allem für ihren YouTube Kanal „maiLab“ Dieser YouTube Kanal von Funk ist mit seinen 1,19 Millionen Abonennten einer der wichtigsten Wissenschaftskanäle im gesamten deutschsprachigen Raum. Auf maiLab bespricht die Chemikerin Chemie im Alltag und sonstige wissenschaftlich relevante Themen wie den Klimawandel, die Umweltverschmutzung oder Impfungen. Der Kanal hat zwar oft einen unterhaltenden Charakter, aber niemand, der oder die sich für Naturwissenschaften interessiert, kann ihn links liegen lassen.

Mai Thi-Nguyen-Kim ist somit eine der Frauen, welche eine herausragende Rolle in der digitalen Bildung einnehmen. Falls euch interessiert, welche Frauen noch dazu zählen, schaut auf unserem Beitrag zum Weltfrauentag vorbei.

Ein Schüler sitzt vor einem Laptop und grüßt per Video seine Lehrerin
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Es gibt viele Videkonferenztools auf dem Markt. Und viele davon werden für den Unterricht eingesetzt. Doch häufig gibt es Probleme in der Anwendung oder im Datenschutz. Nicht so bei BigBlueButton. Wir zeigen Euch, was das Tool zu bieten hat.

Der eigene BigBlueButton Server

Zunächst ein vermeintlicher Nachteil: Für BigBlueButton läuft über einen eigenen Server. Aber keine Sorge, den Server müssen die Lehrkräfte nicht selber zur Verfügung stellen. Das macht entweder die Schule, das Land oder ein externer Dienstleister. Daraus resultiert aber, dass das Programm mit mehreren Videokonferenzen gleichzeitig für eine ganze Schule stabil läuft und sämtliche Daten nur auf dem dafür vorgesehenen Server gespeichert werden. Somit ist das Tool absolut DSGVO konform, wenn der entsprechende Server in Deutschland oder der EU steht. Dennoch ist natürlich, wie bei jeder anderen Videokonferenz, eine Einverständniserklärung sowohl von Lehrkräften als auch von Schülerinnen und Schülern notwendig.

Busso von der Groeben in der BigBlueButtonkonferenz mit geteiltem Bildschirm, Screenshot
Busso von der Groeben in der BigBlueButtonkonferenz mit geteiltem Bildschirm, Screenshot

Vereinigung der besten Videokonferenz – Features

Von der Funktionsweise ähnelt BigBlueButton vielen anderen Videokonferenztools und hat doch viel mehr zu bieten. So kann man Präsentationen vorher hochladen oder externe Videos teilen, so dass auch der Sound ankommt. Es gibt einen Chat, über den alle Teilnehmenden sich austauschen und Dokumente hochladen und verschicken können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit gemeinsame Notizen abzuspeichern und über die Sitzung hinaus zu verwenden.. Über das integrierte Umfragetool kann zum Beispiel die Unterrichtsaktivierung stattfinden. Die Tafelfunktion ermöglicht das gemeinsame kritzeln und spinnen.

BigBlueButton Fortbildungen bei der ZDB

Viele Bundesländer und Kommunen nutzen BigBlueButton schon an ihren Schulen. Auch wenn das Tool, wenn man es erstmal durchschaut hat, sehr genial zu nutzen ist, schadet es nicht etwas Hilfe dabei zu bekommen. Daher bietet die Zukunft Digitale Bildung gGmbH auch Fortbildungen an, die sich explizit mit BigBlueButton beschäftigen. Dort bringen die Fortbilderinnen und Fortbilder den Lehrkräften und Schulen alles bei, um eine optimale Atmosphäre im Distanzunterricht zu schaffen und einen effektiven Unterricht zu ermöglichen.

Ein angeschnittenes Mikrophon ist vor einem verschwommenen Hintergrund, das Aufnahmelicht leuchtet
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Wie kann man Podcasts im Geschichtsunterricht sinnvoll nutzen? Die Zeiten in denen Schülerinnen und Schüler stumpf Daten auswendig lernen mussten sind vorbei. Klassischerweise werden Quellen und Texte gelesen und interpretiert. Doch warum nicht auch mal einen Podcast für den Geschichtsunterricht einsetzen? Die Schülerinnen und Schüler könnten sich zum Beispiel eine Folge und ein Thema heraussuchen und die Thesen der Podcatenden aufarbeiten oder hinterfragen. Insbesondere im Distanzunterricht bieten Podcasts eine Möglichkeit den Unterrichtsalltag zu entlasten und zu entspannen. Dazu kommt, dass sie seit einigen Jahren ein beliebtes Kommunikationsmittel sind und sie sich als Medium an sich, so wie Radio, Fernsehen oder Zeitungen als Lehr und Lernobjekt spannend sind und so wie ein Radiomitschnitt selbst als Quelle genutzt werden können. Wenn Ihr Euch auch für Podcasts anderer Fächer interessiert, haben wir auch dafür eine Liste zusammengestellt.

1. Geschichten aus der Geschichte

Die Historiker Richard Hemmer und Daniel Meßner erzählen sich immer abwechselnd jede Woche gegenseitig eine Geschichte aus der Geschichte. Der Clou an der Sache ist, dass der jeweils andere nicht weiß, was für eine Geschichte drankommt. Dabei springen sie zeitlich und räumlich durch die ganze Welt. So gab es bereits Geschichten über Knochenorakel in China, den einzigen erfolgreichen Putsch in den USA oder den ersten Archäologen der Welt. Hier geht's zum Podcast.

Quelle: Pexels.com

2. Eine Stunde History – Deutschlandfunk Nova

Im Podcast eine Stunde History beleuchtet das Deutschlandfunk Nova Team immer eine Episode aus der Vergangenheit und zieht Schlüsse zur Gegenwart. Dabei kommen verschiedene Experten zu Wort, wie zum Beispiel Dr. Asfa-Wossen Asserate zum Sturz von Haile Selassie, dem letzten äthiopischen Kaiser. Hier geht's zum Podcast.

3. Ridiculous History

Okay, dieser Podcast ist aus den Staaten und daher auf englisch. Wir wollten ihn Euch dennoch nicht vorenthalten. Denn bei ridiculous history geht es um die lächerlichen, witzigen und skurrilen historischen Ereignisse. Auch wenn die Folgen nicht immer lustig waren. So behandeln die Podcaster zum Beispiel die Frage warum englische Anwälte Perücken tragen oder wie die Puritaner Weihnachten abgeschafft haben. Hier geht's zum Podcast bei Spotify.

4. Historia Universalis

Das Konzept ist ähnlich wie bei Geschichten aus der Geschichte. Die Podcaster Elias, Karol und Oliver erzählen Geschichten aus der Geschichte zu den unterschiedlichsten Themen. Dabei dekonstruieren sie auch mal Mythen oder Bibelgeschichten oder sprechen in der Plauderstunde über Geschichte in anderen Medien. Hier geht's zum Podcast.

Geschichtspodcasts
Quelle: pexels.com

5. Das geheime Kabinett

Beim geheimen Kabinett handelt es sich um einen Podcast der ebenfalls skurrile und schräge Geschichten aus der Geschichte behandelt. Der Vorteil ist, dass die Folgen sehr kurz sind und daher auch in eine einzelne Unterrichtsstunde gut eingebaut werden können. Hier geht's zum Podcast bei Spotify.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Geschichtspodcast und stellt kein Ranking da. Eine vollständigere Liste findet Ihr hier bei Geschichten aus der Geschichte. Habt ihr schonmal Podcasts für den Unterricht eingesetzt? Wenn ja, welche? Schreibt es uns in die Kommentare oder schickt uns eine Mail an redaktion@lehrer-news.de.

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Die Brüder Emanuele und Joel Monaco sind Gründer und Geschäftsführer der teech Education GmbH in Darmstadt. Während viele Schulen das Thema Digitalisierung bisher vermieden haben und notgedrungen auf verfügbare Konferenztools zur Durchführung des Unterrichts ausweichen mussten, entwickelten die Brüder mit dem Lockdown im Frühjahr letzten Jahres die Idee eines Unterrichtstools für Schulen, welches den Unterricht digital abbildet und somit auch in Zeiten einer Pandemie den hybriden Unterricht – Kombination aus Unterricht vor Ort und online – ermöglicht. Lehrer News hat sie dazu interviewt. Jede und jeder Lehrer News Leserin und Leser bekommt übrigens ein tolles Angebot am Ende des Interviews!

Das Interview mit den Teech – Gründern Joel und Emanuele Monaco

Lehrer News: Hallo Manu, hallo Joel, vielen Dank, dass Ihr Lehrer News ein paar Fragen rund um Eure Plattform beantworten möchtet. Wie seid ihr auf das Thema Bildung überhaupt aufmerksam geworden?
Joel Monaco: Ich habe schon in meiner eigenen Schulzeit eine Plattform für Vertretungspläne programmiert. Noch vor den ersten Schulschließungen rund um COVID-19 haben wir dank gepflegter Kontakte zu unseren ehemaligen Lehrer*innen vor Ort einen Prototyp innerhalb von zwei Wochen entwickelt und in selbst-durchgeführten Tests mit mehreren Partnerschulen immer wieder verbessert.
Lehrer News: Wieso habt Ihr Euch dafür entschieden Teech zu gründen?
Emanuele Monaco: Bereits vor der Pandemie haben wir uns mit dem derzeitigen Schulsystem in verschiedenen Bereichen beschäftigt – auch damit, wie man mithilfe digitaler Plattformen den Unterricht weiterentwickeln kann, schließlich ist die Schule, wie wir sie kennen, ein veraltetes System, das von gesellschaftlichen Veränderungen abgehängt wurde. Als sich Corona langsam außerhalb von Deutschland ausgebreitet hatte, haben wir vor dem ersten Lockdown gemeinsam mit unserer ehemaligen Schule einen Prototypen entwickelt und getestet. Dies war der Aufschlag für erste Investorenpitches und dem Aufbau unseres heutigen Teams.

Teech Logo
Teech Logo

Lehrer News: Was kann das Tool?
Emanuele Monaco: Im Vordergrund steht die Idee des Unterrichtens! teech ist die Lösung für den Schulalltag der Zukunft – abgestimmt auf die Bedürfnisse der Lehrer. Die Software ist in nur 24h einsatzbereit und komplett browserbasiert, daher gibt es keine lästige Installation oder regelmäßig notwendige Updates. Features wie eine digitale Tafel oder die Meldefunktion helfen den Lehrkräften den Unterricht unkompliziert durchzuführen. Außerdem wird der administrative Aufwand vor allem im Onboarding auf ein Minimum reduziert.
Lehrer News: Welche beruflichen Hintergründe habt Ihr?
Emanuele Monaco:
Während und nach dem Masterstudium habe ich mich stets mit der Konzeption von Unternehmens- und Markenstrategien beschäftigt, Kommunikationsmaßnahmen für Produkte und Ökosysteme abgeleitet und diese für Marken wie Adidas und Mercedes im digitalen Umfeld entwickelt. In den vergangenen fünf Jahren habe ich für ein Corporate Startup der Deutschen Kreditwirtschaft als Produktmanager gearbeitet und die Integration des digitalen Bezahlens für diverse Onlinehändler und -plattformen konzeptionell begleitet, wobei mich mein Bruder Joel stets bei verschiedensten Projekten im Startup-Umfeld unterstützt hat.
Joel Monaco: Ich habe schon in der Schulzeit versucht Schule durch digitale Tools einfacher und effizienter zu machen. Damals habe ich mit einer eigenen Schulplattform „Scienceful“ gestartet, die von O2 Think Big unterstützt wurde.
Nach dem Abitur habe ich das erste eigene StartUp Swapper gegründet, dann als Digitaler Nomade in Partnerschaft mit einigen Magazinen durch Südostasien gereist und von dort aus die Firma geleitet. Anschließend habe ich ein Psychologiestudium gestartet und dann wieder den Fokus auf „Education-Technology“ gelegt und dann gemeinsam mit meinem Bruder teech ins Leben gerufen.

Aus dem Tool
Screenshot aus Teech

Lehrer News: Wo besteht Eurer Meinung das größte Entwicklungspotential im Bildungssystem?
Joel Monaco: Die aktuelle Corona-Situation verdeutlicht im Moment die Notwendigkeit der Digitalisierung im Schulwesen. Langfristig wollen wir jedoch mit teech das Bildungswesen revolutionieren: teech möchte elementarer Bestandteil der New Education Bewegung zur Stärkung und Umgestaltung des deutschen und europäischen Bildungssystems werden. In Zusammenarbeit mit unseren Partnerschulen wollen wir neue Unterrichtsansätze und Lernkonzepte etablieren, neue Fächer wie Coding oder Grafikdesign einführen, schulübergreifende Kooperationsmöglichkeiten vereinfachen und Schülerprojekte bis hin zur Internationalisierung des Unterrichts möglich machen. Unsere Mission reicht daher viel weiter als die aktuelle Corona-Pandemie! Wir wollen Menschen den Zugang zu Bildung ermöglichen: egal wann, egal wo!
Lehrer News: Wie unterscheidet Ihr Euch von anderen Softwarelösungen für die digitale Schule?
Emanuele Monaco: Entscheidender Vorteil gegenüber Konferenztools wie Zoom oder Teams ist, dass teech in Deutschland entwickelt wurde und gehostet wird – und somit zu 100% DSGVO-konform und sicher ist. Mit teech befinden sich die Schüler in einem „geschützten Klassenraum“. Befugte Personen, meist IT-Administratoren, legen die gesamten Strukturen an, um zu gewährleisten, dass am Ende diejenigen im virtuellen Klassenzimmer sitzen, die auch dort hingehören. Die Lehrkraft kann außerdem auch einen Einladungslink an einzelne ausgewählte Personen versenden, so dass niemand unbefugt am Unterricht teilnimmt. Sollte der Anmeldelink versehentlich an eine falsche Person gesendet worden sein, hat die Lehrkraft jederzeit die Möglichkeit, diese Person „rauszuschmeißen“. Derzeit arbeiten wir auch an diversen Chat- und Kollaborationsfunktionalitäten, wobei verschiedene Mechanismen wie bspw. das direkte Melden von Verstößen und auch die Möglichkeit, Chatanfragen abzulehnen, Mobbing auch außerhalb der Schulmauern unterbinden können.
Lehrer News: Lehrkräfte haben die große Sorge, dass die Digitalisierung den Lehrerberuf irgendwann überflüssig sein lässt. Stimmt das?
Joel Monaco: Nein, auf gar keinen Fall! Kein Computer kann die Kernkompetenz der Lehrkräfte ersetzen. Auch ein Youtube-Video kann keine speziellen oder fächerübergreifenden Fragen beantworten.

„Kein Computer kann die Kernkompetenz der Lehrkräfte ersetzen“

Lehrer News: Ihr seid sehr ambitioniert. Wie viele Schulen nutzen teech bereits? Außerdem habt. Ihr mir vorab erzählt, dass Ihr „Berufsorientierungstage“ plant. Was können wir uns darunter vorstellen?
Joel Monaco: Insgesamt wird teech bereits von über 120 Schulen in ganz Deutschland genutzt. Etwa zehn Partnerschulen arbeiten eng mit uns zusammen, um die Software regelmäßig mit neuen Funktionen zu erweitern. Bis April 2021 wollen wir ca. 500 Schulen an unsere Plattform anbinden da die Berufsorientierungstage der Schulen letztes Jahr ausgefallen sind, planen wir digitale Berufsinspirationstage: Unsere Inspiration Days sollen im Frühjahr stattfinden. Wir wollen den Schüler*innen neue Blickwinkel ermöglichen und auf unterschiedliche Karrierewege eingehen. Dazu laden wir spannende Gäste aus verschiedenen Berufszweigen ein, die die Schüler*innen motivieren und inspirieren ihre wahren Berufswünsche zu erkennen und zu verfolgen. Bei unseren Inspiration Days stehen die tatsächlichen Berufe und die Menschen, die dahinter stecken im Fokus und nicht die Unternehmen, in denen diese Menschen arbeiten.
Lehrer News: Was wäre Eure persönliche Nachricht an die Lehrkräfte?
Emanuele Monaco: Mit teech möchten wird Lehrkräften ein Tool an die Hand geben, das dabei unterstützen soll, mehr Zeit für die Interkation mit Schüler*innen aufbringen zu können – schließlich sind sie unser aller Zukunft.
Joel Monaco: Die Digitalisierung kann den Lehrerinnen und Lehrern zeitraubende Tätigkeiten erleichtern, beispielsweise die Stundenplanung, so dass sie sich auf das konzentrieren können, was sie am besten können: Das Unterrichten! Gewonnene Zeit und die Möglichkeiten digitales Wissen im Unterricht anzuwenden, ermöglichen es den Lehrkräften darüber hinaus ihre Schüler*innen als Mentoren zu inspirieren.
Lehrer News: Vielen Dank für das Interview!

Spezielles Teech-Angebot für Lehrer News Leserinnen und Leser!

Liebe Lehrer News Leserinnen und Leser: Für Euch gibt es noch das exklusive Angebot Teech 4 Monate gratis zu nutzen. Klickt dafür einfach auf den folgenden Link: https://teech.de/lehrernews/ und registriert Euch. Schickt uns gerne Eure Feedback an redaktion@lehrer-news.de oder schreibt es in die Kommentare!

Auf einem Smartphone ist die Maiß Lehrer-App geöffnet
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Die Maiß Lehrer-App – ein erstklassiges Organisationstool

Verliert Ihr viel Zeit durch organisatorische Aufgaben? Müsst Ihr ständig überlegen, wo Ihr was aufgeschrieben habt? Diese Probleme möchte der bekannte Verlag J Maiß GmbH mit der Maiß Lehrer-App beheben. Die App ist ein praktisches Organisationstool, das alle administrativen Aufgaben des Alltags von Lehrerinnen und Lehrern vereint. Michael Schülke, Geschäftsführer des Verlages und Initiator der Maiß Lehrer-App, hat den Sinn der App mit folgenden Worten beschrieben:


„Da im Lehreralltag immer mehr Zeit für Verwaltung und Organisation drauf geht, wollten wir ein Tool schaffen, dass die Arbeit erleichtert und die wichtigsten Bereiche vereint. Unsere App soll ein ständiger Begleiter im Arbeitsalltag sein. Durch das tolle Feedback der Nutzer haben wir bereits neue Funktionen – wie zum Beispiel einen multifunktionalen Sitzplan – ergänzt, damit die App noch praxisnäher wird.“

Lehrer News hat die App für Euch getestet. Dafür haben wir uns für den kostenlosen Testzugang registriert, den Ihr Euch auch jederzeit und ohne direkte Folgekosten zulegen könnt.

Der Test

Das Schuljahr

Wenn Ihr Euch einen Account bei der Maiß Lehrer-App angelegt habt, bekommt Ihr als erstes eine Einführung, wie Ihr Euch die Anwendung einrichtet. Dazu legt Ihr zunächst das Schuljahr in Eurem Bundesland an.  Die entsprechenden Daten, wie Beginn und Ende des Schuljahres, werden automatisch angepasst, können aber manuell geändert werden. Im Anschluss könnt Ihr die Unterrichtszeiten konfigurieren. Dafür tragt Ihr Eure täglichen Unterrichts- und Pausenzeiten in der für Eure Schule typischen Tagesstruktur ein.

Maiß Lehrer-App Einführung
Die Einführung in die Maiß Lehrer-App ist einfach und übersichtlich

Noteneinstellungen und Klassenstruktur

Nach diesem Schritt ist das Schuljahr angelegt und es geht weiter zu den Noteneinstellungen.  Dort könnt Ihr genau anpassen, wie die Notenvergabe bei Euch abläuft, welche Arbeitstypen (z.B. mündliche Mitarbeit, Hausaufgaben etc.) welchen Anteil an der Bewertung haben, wie gerundet oder der Notenschnitt errechnet wird.

Kommen wir zum Stundenplan. Dieses Herzstück des Lehrkräftealltags wird an Hand der Schuljahreseinstellungen konfiguriert. Dazu legt Ihr zunächst eine Klasse an. Bei uns ist das die Klasse LN, die nach Noten (1-6) und nicht nach Punkten (0-15) bewertet wird.
Im nächsten Schritt tragt Ihr die Schüler zu den jeweiligen Klassen ein. Eure Klassenstruktur steht jetzt fest.

Notenvergabe Maiß Lehrer App
Das System der Notenvergabe ist einfach und übersichtlich. Dabei wird dennoch alles beachtet.

Die letzten Schritte

Nun kommen wir zur Leistungsbewertung. Hier könnt Ihr für jede Schülerin und jeden Schüler die Noten individuell eintragen. Zusätzlich könnt Ihr Eure sonstigen Beobachtungen (z.B. das Sozialverhalten) zu jeder Schülerin und jedem Schüler in individuell angepassten Beobachtungsbereichen hinzufügen.

Jetzt haben wir es fast geschafft. Es fehlt nur noch die Planung der Unterrichtsvorbereitung. Dafür kann man in der Maiß Lehrer-App sowohl den Stoff an sich planen, als auch die Verteilung desselben über das Schuljahr sehr genau festlegen. Zu guter Letzt seht Ihr Euren Kalender und die Einführung ist abgeschlossen.

Kundensupport

Zu guter letzt haben wir den Kundensupport getestet und bei der auf der auf der Website angegebenen Nummer angerufen. Innerhalb von vierzig Sekunden waren wir mit der richtigen Stelle verbunden und konnten unsere Fragen stellen. Wir haben nach einer Möglichkeit zum Austausch mit anderen Lehrkräften, also einer Chatfunktion oder einem gemeinsamen Stundenplan gefragt. Innerhalb von fünf Minuten wurde uns mitgeteilt, was in der Richtung geplant ist und überlegt, wie unsere Idee umgesetzt werden kann. Auch eine neutrale Stelle des Maiß Verlages hat uns versichert, dass die App in der Kommunikation mit den Kunden stetig verbessert, weiterentwickelt und  jeder Kundenwunsch zumindest bedacht wird.

Probiert die App aus! Sie lohnt sich!

Es lohnt sich, sich nach der Einführung durch die App durchzuklicken. Auf die Art könnt Ihr noch weitere interessante Features entdecken. So könnt Ihr Euren Sitzplan zum Beispiel individuell anpassen oder Checklisten für jede Situation erstellen.

Der Sitzplan der Klasse kann sehr individuell angepasst werden.

Alles in allem sind wir von der Maiß Lehrer-App begeistert! Wir empfehlen Euch, dass Ihr Euch den kostenlosen Testzugang zu der App zulegt und Euch einfach mal,vielleicht in den vor der Tür stehenden Herbstferien, ein bisschen durchzuklickt. Unserer Meinung nach spart Ihr dadurch nach hinten heraus Zeit und Mühen, da der ganze Papierwust entfällt und und alles auf dem Rechner oder dem Smartphone in einer einzigen App gebündelt ist. Wenn Ihr Euch dann dafür entscheidet, dass Ihr aus der App einen Nutzen zieht, könnt Ihr das Monatsabo für 5€ im Monat oder die Jahresvariante für 50€ im Jahr erstehen. Dies ist eine überschaubare Ausgabe, die zudem in der jährlichen Steuererklärung angegeben werden kann. Zudem ist die Anwendung nach aktuellen Standards zertifiziert und entspricht allen Datenschutzrichtlinien.

Ihr könnt die Maiß Lehrer-App am Desktop nutzen. Es gibt sie aber auch im Microsoft Store, für Android oder iOS.

Ein Smartphone mit vielen Apps
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Smarter Unterricht ist ganz einfach – deshalb nutzen viele Lehrer bereits ein Tablet für die Schule und den Unterricht. Mit Hilfe der richtigen Apps könnt Ihr Euren schulischen Alltag besser organisieren und strukturieren. Auch sind die Applikationen oft eine interessante Möglichkeit, den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten.  Daher bekommt Ihr von uns die besten Apps zum Lehren und Lernen in diesem Artikel an die Hand. Viel Spaß beim Lesen!

PDFs bearbeiten und Notizen erstellen

Ein Bild, auf dem „Notes“ geschrieben ist.

Notability

Mit Notability verwandelt Ihr Euer iPad in einen Notizblock mit vielen nützlichen Funktionen. Neben Notizfunktionen für Text und Sprachaufzeichnung bietet die App auch die Möglichkeit, PDF-Dateien zu bearbeiten.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/notability/id360593530

GoodNotes 5

Die Universalapp „GoodNotes 5“ ist der weiterentwickelte Nachfolger der herausragenden Vorgängerversion 4 der sehr beliebten Notizenapp. Mit GoodNotes 5 könnt Ihr Mitschriften in Notizbüchern organisieren. Dabei habt Ihr die Wahl zwischen unterschiedlichen Deckblättern und Papierarten: kariert, liniert, amerikanisch oder im Stil eines Notenheftes. Ihr könnt sogar Dokumente einscannen und so Eure Papier-Dokumente digitalisieren. Darüber hinaus könnt Ihr auch PDFs, Bilder und vieles mehr importieren.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/goodnotes-5/id1444383602

Microsoft OneNote

Mit OneNote kann man sehr leicht digitale Notizbücher erstellen. OneNote ersetzt damit gebundene Kalender, Hefte und jede Form von Zettelwirtschaft. Anders als Arbeitsblätter oder Bücher kann ein digitales Notizbuch dank der Cloud-Speicherung auch nicht so leicht verloren gehen. Nicht nur Texte, sondern auch Grafiken, Bilder, Listen und Dokumente könnt Ihr mit OneNote problemlos verwalten.
Ihr habt sogar die Möglichkeit, Briefe einzuscannen, abfotografierte Tafelbilder oder auch Landkarten einzufügen.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/microsoft-onenote/id410395246

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.microsoft.office.onenote&hl=de&gl=US

Quiz-Apps

Vier Sprechblasen. Die Buchstaben darauf ergeben zusammen das Wort Quiz.

Quizlet

In Quizlet kann man selbst Lernsets, Ordner für die verschiedenen Lernsets und sogar Kurse (=Klassen) erstellen, wodurch sich Quizlet super in der Schule einsetzen lässt. Außerdem hat man Zugriff auf viele bereits existierende Lernsets zu fast allen Schulfächern, und dank Quizlet Live kann die App auch sehr gut in den Unterricht selbst eingebaut werden.

Pros and Cons:
+ Live Modus
+ Möglichkeit Kurse/Gruppen und natürlich Quizze zu erstellen
- vorhandene Lernsets nicht zentral sortiert (z.B. nach Fächern)

iOS: https://apps.apple.com/us/app/quizlet/id546473125

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.quizlet.quizletandroid&hl=de&gl=US

Kahoot!

Bereits in der kostenlosen Basisversion bietet die Quiz-App „Kahoot!“ Euch an, selbst Spiele mit Multiple-Choice-Quizfragen zu erstellen. Auch erhaltet Ihr Zugang zu Spielen und Quizfragen, die in einer firmeneigenen Bibliothek bereitgestellt werden, zu der Mitglieder der Kahoot-Community ihre eigenen Spiele und Fragen beisteuern können.
Die Schüler hingegen brauchen selbst keinen Account zum Spielen.

Pros and Cons:
+ Live Modus
+ selbst Quizze erstellen
– App/System auf Englisch
- wenig Content auf Deutsch verfügbar

iOS: https://apps.apple.com/de/app/kahoot-play-create-quizzes/id1131203560

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=no.mobitroll.kahoot.android&hl=de&gl=US

Mentimeter

Mit Mentimeter könnt Ihr sehr einfach interaktive Präsentationen und natürlich Quizze gestalten. Der Fokus von Mentimeter liegt hierbei auf Live-Quizze, ist also perfekt für den smarten Unterricht. Zur Teilnahme am Quiz benötigen die Schüler lediglich den 4-stelligen Zahlencode.

Pros and Cons:
+Live-Modus
+Quizze selbst erstellen
-App/System auf Englisch
-keine Sammlung bereits erstellter Quizze

iOS: https://apps.apple.com/de/app/mentimeter/id1064435577

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mentimeter.voting&hl=de&gl=US

Weitere Apps

Ein Tablet.

Padlet

Jeder kennt Post Its: Die kleinen, meist gelben Klebezettel, die uns im Alltag als Merkhilfe dienen. Padlet setzt diese Idee digital um, ergänzt sie mit weiteren Funktionen und lässt sich so auch im Unterricht einsetzen. Es ist im Grunde nichts anderes als eine digitale Pinnwand, an welcher Ihr Links, Texte, Bilder und Videos ähnlich wie Haftnotizen sammeln könnt.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/padlet/id834618886

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.wallwisher.Padlet&hl=de&gl=US

Dropbox

Dropbox ist ein zentraler Speicher für Dokumente und sonstige Dateien, weshalb Euch lediglich eine Internetverbindung auch in der Schule oder unterwegs Zugriff darauf ermöglicht. Die Software stellt dazu eine Art virtuelle Festplatte (in der kostenfreien Variante mit bis zu zwei Gigabyte Speicherplatz) zur Verfügung.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/dropbox/id327630330

Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.dropbox.android&hl=de&gl=US

Classroom Roulette

Ermöglicht es ein oder zwei Glücksräder ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten und hat ein cooles Feature zum Auslosen, wer heute im Unterricht abgefragt wird.

iOS: https://apps.apple.com/de/app/classroom-roulette-random-picker-by-idoceo/id1111869820

Hilfreiche Blogs und Websites

Smart Classroom

Die Website Smart Classroom gehört Tino. Er ist selbst Lehrer an einer integrierten Gesamtschule und zusätzlich auch noch für das „IT-Department“ in seiner Schule zuständig. Bei ihm erhaltet Ihr Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte darüber, wie Ihr Euren beruflichen Alltag und Unterricht mithilfe digitaler Medien vereinfachen und strukturieren könnt. Dabei geht es vor allem um den Einsatz des Tablets und Smartphones sowie verschiedener Apps und Online-Tools im Unterricht. Hier geht’s zur Website.

Eine Person lehnt an einer Wand und stützt den Fuß an der Wand ab. Die Person schaut zur Seite und hat die Arme vor der Brust verschränkt.

iPad@School

Wie der Name schon sagt, bekommt Ihr bei iPad@School Informationen rund um den Einsatz von iPads in der Schule. Dazu gehören natürlich auch Tipps und Empfehlungen zu geeigneten Apps. Hier geht’s zur Website.

Mit den hier vorgestellten Apps geht smarter Unterricht ganz einfach. Falls Ihr noch weitere empfehlenswerte Tools kennt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare! Für noch mehr Tipps für die Gestaltung von digitialem Unterricht schaut gern hier vorbei.

Auf der Webseite von Mentimeter werden verschiedene Diagramme und Graphen angezeigt
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Ja, es gibt einen Weg seine Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts zu motivieren und diese auch motiviert zu halten. Die Möglichkeit dazu gibt Euch die interaktive Präsentationssoftware Mentimeter.

Screenshot Mentimeter
(Quelle: Store Images S-Microsoft )

Mit Hilfe von Mentimeter könnt Ihr das Wissen Eurer Schülerinnen und Schüler auf eine neue Art testen und langweilige Vorträge durch interaktive Präsentationen ersetzten, indem Ihr Fragen, Abstimmungen, Quiz, Folien, Fotos, GIF oder weitere Medien einfügt.

Der Fokus von Mentimeter liegt vor allem auf Live-Quizze. Eine sogenannte Quiz-Competition besteht aus drei Elementen:

-Anfängliche Lobby: Die Lobby ist der Ort, an dem die Teilnehmer dem Quiz beitreten, einen Avatar zugewiesen bekommen und ihren Spitznamen für den Quiz-Wettbewerb eingeben.

-Quiz-Fragen: Sobald Sie mit der ersten Frage beginnen, geht das Spiel los. Die Teilnehmer versuchen, die Frage zu beantworten, bevor die Zeit abgelaufen ist. Richtige Antworten werden dann je nach den von Ihnen gewählten Einstellungen mit 500-1000 Punkten belohnt.

-Ranglisten: Die Leaderboards zeigen die 10 besten Teilnehmer zwischen den Fragen, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu fördern. Das letzte Leaderboard des Quiz-Wettbewerbs verrät den Gesamtsieger.

Mentimeter Beispielfrage für den Unterricht
(Quelle: Web2- Unterricht )

Für die Quizze stehen Euch zwei grundlegender Fragetypen zur Verfügung:
-Select Answer Quiz: Hier gebt Ihr den Teilnehmern vordefinierte Optionen zur Auswahl – genau wie bei einer Multiple-Choice-Frage.
-Type Answer Quiz: In diesem Quiz müssen die Teilnehmer die Antwort selbst eingeben anstatt eine Reihe von vorgegebenen Antwortmöglichkeiten auszuwählen. Das macht das Quiz natürlich auch  schwieriger.

Verschiedene Modi

Zudem gibt es auch zwei verschiedene Modi für jede Quizfrage:

-Schnellere Antworten bringen mehr Punkte: Die Teilnehmer versuchen so schnell wie möglich zu antworten und werden für eine richtige Antwort mit 500 bis 1000 Punkten belohnt, je nachdem, wann sie ihre Antwort einreichen.
-Alle richtigen Antworten erhalten 1000 Punkte: Dieser Modus sollte für Situationen genutzt werden, in denen Ihr eher Genauigkeit als Geschwindigkeit fördern wollt.

In der kostenlosen Version kann man pro Präsentation maximal zwei Quizze mit jeweils fünf Fragen einbauen. Man hat aber dennoch schon Zugriff auf alle Fragetypen und die Teilnehmerzahl ist ebenfalls unbegrenzt (=500).

Die Vorteile der zahlungspflichtigen Basic und Pro Versionen liegen vor allem im größeren Quiz-Umfang: Mehr Fragen pro Quiz, mehr Quizze pro Tag, mehr Individualisierung beim Erstellen der Präsentationen.

Ein Webinar für Mentimeter Beginner:

Für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gibt es Rabatte. Außerdem gibt es für Schulen zusätzlich eine Education-Version.
Mentimeter selbst ist nur auf Englisch nutzbar, die Präsentationen und Quizze könne aber auf Deutsch erstellt werden. Ihr könnt Mentimeter im Browser verwenden oder bei iOS und Android Geräten die App nutzen. Die Schüler benötigen zum Teilnehmen an Quizzen keinen eigenen Account.

Weitere Informationen könnt Ihr auf der Website von Mentimeter erhalten. Die Website haben wir Euch hier verlinkt. Einen Artikel, der noch genauer auf die Quiz-Funktionen von Mentimeter eingeht könnt Ihr hier finden. Auf dem Youtube Kanal könnt Ihr zudem Tutorials für die Benutzung von Mentimeter finden.

Was haltet Ihr von Live Quiz und deren Benutzung im Unterricht? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare oder schickt uns eine Email an redaktion@lehrer-news.de.

Auf einem Tisch liegt ein Tablet, sowie ein Zettel mit der Aufschrift "Ratgeber zum IPad Kauf"
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iPads gehören trotz ihrer hohen Preise seit ihrer Einführung 2010 zu den beliebtesten und meistverkauften Tablets weltweit. Für viele steht die Marke Apple für Qualität, Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit, sodass deren Produkte gerade für Neueinsteigende sinnvoll sein können.

Auch immer mehr Lehrkräfte nutzen iPads für ihren Unterricht, doch stellt sich die Frage: Welches iPad eignet sich dafür am besten, denn mittlerweile gibt es unterschiedliche Modelle mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Unser Ratgeber hilft Euch dabei, den Überblick zu behalten und das richtige Modell für Euren Unterricht zu finden.

Welche Modelle gibt es?

Aufgrund der Vielzahl an Modellen kann man schnell mal den Überblick verlieren. Daher stellen wir euch die Modelle im Einzelnen vor und besprechen kurz ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Apple bietet mittlerweile vier verschiedene Modelle an: das klassische iPad, iPad mini, iPad Air und schließlich das iPad Pro. Bei allen Modellen kann es sich lohnen kostengünstig ein Gerät der älteren Generationen zu kaufen, wenn die geplante Verwendung keine zu großen Leistungsanforderungen stellt; klassische Office- und Verwaltungsaufgaben stellen meistens kein Problem dar. Die neueren Modelle verfügen standardmäßig über einen Fingerabdrucksensor, was das Entsperren während des Einsatzes im Klassenzimmer erleichtert.

Alle aktuellen Modelle lassen sich gegen Aufpreis mit einem “Cellular” Modul ausstatten. Ein solches Modul ermöglicht es, das iPad auch über eine SIM-Karte mit dem Internet zu verbinden. Sinnvoll ist diese Option, wenn die Schule über kein oder nur eingeschränktes WLAN verfügt oder man viel von unterwegs arbeiten möchte. Allerdings liegen die zusätzlichen Kosten dafür im Schnitt bei ungefähr 180 Euro und man benötigt natürlich eine SIM-Karte mit Internetvertrag. Alternativ kann man über das eigene Smartphone einen WiFI-Hotspot einrichten oder sich eigens ein Gerät für diesen Zweck anschaffen.

Das klassische iPad

Die mittlerweile neunte Generation des iPads ist das günstigste Modell und ab 379 € im Handel erhältlich. Im Vergleich zu den anderen Modellen könnte man es zwar als altes Eisen bezeichnen, es ist aber immer noch ein ausgezeichnetes Tablet für alltägliche Aufgaben. Mit einem Bildschirmdiagonale von 10,2 Zoll (ca. 26 Zentimeter) und einem Gewicht von ca. 500 Gramm lässt es sich auch längere Zeit in der Hand halten.

Die Basisversion kommt mit lediglich 64 Gigabyte Speicherplatz daher, sodass man schnell an die Grenzen kommt, vor allem wenn man Fotos und Videos speichert. Ab 549 Euro bekommt man 256 Gigabyte. Daher lohnt es sich beim Kauf – das gilt für alle Geräte – sich gut zu überlegen, ob man den Speicherplatz tatsächlich benötigt. Gerade Cloud-Lösungen, also das Abspeichern von Dateien auf externen Servern, kann hier eine Alternative darstellen.

Das iPad mini

Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich beim iPad mini um das kleinste Tablet Apples. Dadurch wiegt es zwar auch nur knapp 300 Gramm, ist durch seine Bildschirmgröße von 7,9 Zoll (20 Zentimeter) in der Diagonalen aber auch nur begrenzt einsetzbar. Gerade wenn keine externe Tastatur verwendet wird, ist die darstellbare Fläche beim Tippen sehr klein und auch in einigen Apps ist die Darstellung etwas zu klein geraten. Damit ließe es sich für den Unterricht zwar beispielsweise für das Verfassen und Ablesen von Notizen einsetzen oder als E-Reader, doch mit einem Startpreis von 549 Euro ist das eine deutlich zu teuer erscheinende Wahl, vor allem bei einem Speicherplatz von nur 64 Gigabyte.

Das iPad Air

Auf den ersten Blick unterscheiden sich das iPad und das iPad Air kaum, ist doch letzteres mit 10,9 Zoll (ca. 27,7 Zentimeter) kaum größer als das normale iPad. Auch beim Speicherplatz gibt es keine Unterschiede, man kann zwischen 64 und 265 Gigabyte wählen.  Allerdings hat es nicht nur ein bessere Bildschirmauflösung, sondern kommt auch mit einer besseren Kamera daher, die auch 4K Videos ermöglicht. Der verbaute A12-Prozessor kommt auch mit anspruchsvolleren Anwendungen zurecht. Mit einem Preis ab 679 Euro ist das iPad Air zwar alles andere als billig, hat aber im Vergleich zu den anderen Modellen das beste Preis-Leistungsverhältnis.

Das iPad Pro

Das iPad Pro ist das leistungsstärkste Tablet von Apple und folgerichtig auch das kostspieligste. Es steht in zwei Größen zur Verfügung: 11 Zoll (ca. 32 Zentimeter) für 879 Euro und 12,9 Zoll (ca. 33 Zentimeter) für 1.199 Euro. Für diesen Preis bekommt man standardmäßig 128 Gigabyte Speicherplatz, wobei man in vier Stufen (256 GB, 512 GB, 1 TB, 2 TB) auch deutlich mehr Speicherplatz erwerben kann. Dann landet man aber schnell bei Preisen um die 2000 Euro. Durch die sehr gute Performance lässt sich das iPad Pro gut als Laptopersatz nutzen, jedoch stellt sich die Frage, ob das preislich sinnvoll ist, vor allem da man dazu eine externe Tastatur benötigt, die natürlich auch einiges kostet.

Die Anschaffung einer solchen Tastatur sowie eines Apple-Pencils ist aber grundsätzlich empfehlenswert, da dies ein deutlich schnelleres Tippen und Schreiben ermöglicht und die Tastatur überdies Schutz bietet. Bei den Pencils ist jedoch Vorsicht geboten: Der Apple Pencil der ersten Generation lässt sich nicht für das iPad Pro ab 2018 verwenden, dazu braucht man einen Apple Pencil 2.

Fazit

Sonderlich billig ist natürlich keines der iPads, doch bieten sie auch zuverlässige Qualität und Nutzerfreundlichkeit. Das vielseitigste Tablet mit bestem Preis-Leistungsverhältnis ist unserer Meinung nach das iPad Air. Was ist eure Meinung und welche Erfahrungen habt ihr mit iPads im Unterricht gemacht?

Vogelsicht auf einen Laptop und ein Tablet
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Wenn man sich ein mobiles Gerät zum Arbeiten und Surfen kaufen möchte, stellt sich die Frage: Tablet oder Notebook? Tablet vs Laptop – Ein Vergleich gibt es hier. Wir zeigen Euch die wichtigsten Unterschiede der beiden Konzepte und geben Tipps, welches Gerät am besten für den Einsatz in der Schule geeignet ist. Mittlerweile gibt es neben den klassischen Laptops auch mobile Rechner wie Convertibles, Detachables (2-in-1-Geräte), weshalb die Entscheidung gar nicht so einfach ist.

Bevor wir die verschiedenen Geräte vergleichen, wollen wir Euch noch einen kurzen Überblick zu den verschiedenen Betriebssystemen geben, da sich diese ebenfalls stark voneinander unterscheiden. Allein dadurch scheiden manche Geräte schon im Vorhinein aus.

Das richtige Betriebssystem

Android OS

Android ist ein offenes Betriebssystem, wodurch es nicht nur von der Innovationskraft Googles profitiert, sondern auch Hardware-Hersteller wie Samsung, Huawei oder Sony ihren Teil dazu beitragen können. Die Benutzeroberfläche der Geräte lässt sich zudem individueller gestalten.

Für den Einsatz in der Schule/im Unterricht würden wir dennoch keine Android Geräte empfehlen.
Das liegt vor allem an der schlechten Update-Politik (meistens < 2 Jahre) und der schlechten App-Anpassung an Tablets.

Chrome OS

Der Setup-Screen von Chrome OS ähnelt sehr dem eines modernen Android Tablets. Außerdem sind bei Chromebook unter anderem USB-A- und USB-C-Anschlüsse als Grundausstattung an Anschlüssen von Google vorgeschrieben, was einen Unterschied zu normalen Android Tablets darstellt.
Vor allem in Amerika setzen immer mehr Schulen auf Chromebooks, da Chrome OS sehr gut auf die Google Education Dienste abgestimmt ist.

Einen großen Nachteil hat Chrome OS allerdings, zur Nutzung braucht man zwingend eine Internetverbindung, was den Einsatz in vielen Schulen unmöglich macht, da es kein (stabiles) WLAN gibt.

iOS/iPad OS

Bei Apple stammt alles aus einer Hand. Hardware und Software (iOS) harmonieren daher perfekt miteinander.
Außerdem hat das iPad im Jahr 2019 mit der iOS Variante iPad OS sogar ein eigenes Betriebssystem erhalten.
iPad OS unterscheidet sich dadurch, dass es mehr auf produktives Arbeiten ausgerichtet ist.

Viele Nutzer bemängeln aber, dass Apple-Geräte nur unzureichend kompatibel sind mit Devices außerhalb der Apple Welt.
Dafür funktioniert die Software aber sehr gut und iPads werden extrem lange mit Updates versorgt.
Auch Apple hat ein breites Angebot für Bildungseinrichtungen.

Windows

Während die iPads ihre Stärken vor allem bei Multimedia Anwendungen zeigen, sind Geräte mit Windows Betriebssystem die Office Profis.
Windows 10 ist ein Betriebssystem, das sowohl auf Tablets als auch auf Desktop PCs zum Einsatz kommt. Tablets mit diesem System eignen sich daher als vollwertiger Desktop Ersatz.
Vor allem die Kacheloberfläche, die speziell für die Touch-Bedie­nung entwickelt wurde, zeichnet Tablets mit dem Microsoft Betriebssystem aus.

Fazit

Während Android OS sofort aus dem Rennen ausscheidet, ist Chrome OS, zumindest für Schulen mit gutem WLAN eine Überlegung wert, da die Geräte einfach zu bedienen und zudem auch sehr preiswert sind.
Unsere beiden Favoriten sind aber iPad OS und Windows. Während iPad OS logischerweise nur auf dem iPad läuft, gibt es bei Windows nicht nur normale Laptops sondern auch Convertibles und andere Laptop-Tablet Hybride zur Auswahl.

Vorteile Laptop – Windows

-vollwertige Tastatur (bei Tablets muss eine Tastatur teuer dazugekauft werden)

-besser für Office Programme geeignet

-umfangreiche Ausstattung, z.B. mehr Anschlüsse

-bessere Kompatibilität,

-besser für „richtiges“ Arbeiten geeignet

Vorteile Tablet – iPad OS

-Administration über geschlossenes System sehr einfach + die Softwareverwaltung von Tablets ist einfacher

-es gibt zahlreiche Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Schulen mit iPads auszustatten + Finanzierung, Versicherung und Austausch vornehmen

-Ein gutes Tablet schafft 10 Stunden an Nutzung im Akkubetrieb – die meisten Laptops machen schaffen nicht annähernd so viel

-Tablets sind leicht und besser transportierbar -> bessere Mobilität

-Tablets sind günstiger

Microsoft Surface als Lösung ?

Neben reinen Laptops gibt es mittlerweile auch viele Tablet-Laptop Hybride.
Das immer mehr gesteigerte Interesse an solchen flexibel einsetzbaren Computern überrascht nicht, schließlich sollen die sogenannten Convertibles und Detachables das Beste aus der Notebook- und Tablet-Welt miteinander kombinieren, dazu zählt vor allem die Nutzung eines Stiftes zum Schreiben auf dem Display.

Aus einem Convertible wird durch Umklappen über ein Scharnier aus dem Notebook ein Tablet.
Bei den Detachables (oder auch 2-in-1-Computern genannt) kann man den Bildschirm von der angedockten Tastatur trennen und somit unabhängig von dieser als Tablet nutzen.
Die meisten Convertibles haben Windows als Betriebssystem, allerdings gibt es auch unter den Chromebooks (Chrome OS) immer mehr Hybride.

Die wohl bekanntesten solchen Hybride sind die Microsoft Surface Geräte.
Hier findet Ihr einen Vergleich der Apple iPads mit den Surface Geräten im Schuleinsatz.
Der Blog Tabletschule im Aufbau beschreibt die digitale Transformation einer städtisch geprägten Gesamtschule, vom Aufbau eines geeigneten Konzepts bis hin zu den ersten Einsatztagen der Tablets in den Klassen. Alle 105 Schüler der kommenden Jahrgangsstufe sollen mit einem Surface Go ausgestattet werden.

Was ist Eure Meinung zum Thema Tablet vs. Laptop? Schreibt es gerne in die Kommentare. Habt Ihr außerdem vor Euch ein iPad zu kaufen, haben wir hier einen Ratgeber für Euch.

Auf einem PC ist Quizlet geöffnet
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Learning-Tool Quizlet

„90% der Schüler, die mit Quizlet lernen, berichten von besseren Noten“, verspricht das Online Learning Tool Quizlet. Das Tool vereint alte Technik mit neuer. Karteikarten haben sich schon früher als bewährte Methode zum Lernen erwiesen, warum nicht auch als App online lernen mit Karteikarten? Früher musste man noch mühsam und handschriftlich seine Karteikarten ausfüllen, und heute geht dies in schnellster Zeit mit dem Smartphone oder Computer. Die App soll vor allem Schüler:innen helfen erfolgreicher und einfacher zu lernen.

Ein bewährtes Prinzip neu verpackt

Die Schüler:innen haben die Möglichkeit sich selbst eigene Karteikarten zu erstellen oder auf bereits vorgefertigte Lernsets zu zugreifen.

Ein weiteres Feature von Quizlet kommt vor allem den Lehrern und Lehrerinnen zugute, die in der Zeit der Coronakrise gezwungen sind ihren Unterricht online abzuhalten. Um etwas Abwechslung in den Lernalltag der Schüler und Schülerinnen zu bringen, bietet Quizlet den Lehrern und Lehrerinnen an, eigene Lernsets zu erstellen. Sie können ihre jeweiligen Lernsets mit zu ihren Themen passenden Bild- oder Audiodateien ausschmücken und veranschaulichen. Sobald die Schüler und Schülerinnen angefangen haben mit den Sets zu lernen, können die Lehrer und Lehrerinnen anhand einer Statistik in der App sehen, welche Schüler und schülerinnen in welchem Thema noch Probleme haben. Dadurch können die Lehrer und Lehrerinnen gezielt ihren Unterricht an die Schwierigkeiten der Schüler und Schülerinnen anpassen und ihren Lernerfolg steigern.

Screenshot Online Lernen mit Karteikarten

Überschaubare Kosten – während Corona sogar kostenlos

Quizlet für Lehrer:innen kann normal nur kostenpflichtig für 3€ pro Monat genutzt werden. Jedoch bietet Quizlet derzeit bis zum 30. Juni 2020 ihr Tool gratis an, um die betroffenen Lehrer und Lehrerinnen der Coronakrise zu unterstützen. Sie möchten den Lehrern und Lehrerinnen dabei helfen, weiterhin abwechslungsreichen und umfangreichen Unterricht gestalten zu können.

Einzelpersonen, die die App nur für sich benutzen möchten, können entweder auf die eingeschränkte und kostenfreie Version zugreifen oder auf eine der beiden kostenpflichtigen Versionen.

Die Kosten für Quizlet Go betragen 1€ pro Monat. Bei dieser Version können die Nutzer offline auf ihre Lernsets zugreifen und ohne eingeblendete Werbung lernen.

Die Version Quizlet Plus umfasst mehrere zusätzliche Vorteile zu denen von Quizlet Go. Die Nutzer können Bilder und Audiodateien hochladen, Dokumente einscannen, Schaubilder erstellen, sowie Texte bearbeiten durch Unterstreichungen und Markierungen.

Hier gehts zur Webseite: https://quizlet.com/de

... Und hier zur Gratisversion.

Die App findet Ihr natürlich auch für Android oder iOS in den jeweiligen App-Stores.

Was haltet Ihr von Quizlet? Könnt Ihr noch andere Lernapps empfehlen? Eine Übersicht findet Ihr übrigens hier. Schreibt es uns in die Kommentare oder schickt uns eine Email an redaktion@lehrer-news.de.

Ein Schüler hat die Anton-Lernapp sowohl auf seinem Smartphone, als auch auf seinem Tablet geöffnet
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Heute stellen wir Euch die durch die europäische Union geförderte Lernplattform ANTON vor. Diese Lern-App ist kostenfrei für Smartphone, Tablet und PC verfügbar. Sie kann sowohl für die Schule als auch für das Lernen zu Hause genutzt werden.

Screenshot Anton Lern-App
Quelle: News4Teachers

         

Doch was genau bietet ANTON an und wie könnt Ihr diese App auch im Unterricht einsetzen?

ANTON deckt die Schulfächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Biologie, DaZ und Musik ab. Das in diesen Fächern angebotene Lehrmaterial behandelt alle wichtigen Themen aus der Schule passend zum Lehrplan für die Schulklassen 1-8 und ist somit bereits für Grundschüler einsetzbar. Mit über 100.000 Aufgaben, mehr als 200 Übungstypen, Lernspielen und interaktiven Erklärungen wird es selbst Schulanfängern ermöglicht, den behandelten Schulstoff leicht zu erlernen.

Durch das Lernen in der App können die Benutzer virtuelle Münzen verdienen, mit denen Sie anschließend Spiele spielen können. Dieses Belohnungssystem für gutes Lernen ist eine super Möglichkeit, um die Schülerinnen und Schüler zum Lernen zu motivieren, denn diese erhalten ohne Lernen keine Münzen. Dadurch können sie dann auch keine Sterne und Pokale sammeln und Spiele spielen.

Screenshot Anton Lern-App mit Belohnungssystem
Quelle: wuv.de

Diese App stellt somit vor allem für Grundschüler aufgrund Ihrer leicht verständlichen Übungen und Erklärungen eine ideale Möglichkeit zum Lernen dar.

Aber auch für Schülerinnen und Schüler bis zur 8. Klasse ist die App geeignet.

Für Euch als Lehrkräfte ist aber eine Funktion besonders interessant: Das Anlegen von Schulklassen. Ihr könnt ganz einfach in der App eine Schulklasse mit Euren Schülern einrichten. Innerhalb der Klasse könnt Ihr diesen dann Aufgaben zuweisen und den Lernfortschritt verfolgen. So könnt Ihr Euren Schülerinnen und Schülern beispielsweise Übungen in der App als Hausaufgabe aufgeben oder direkt im Computerraum mit Euren Schülern üben.

Die App für das entsprechende Gerät von Euch findet Ihr hier:

Ein Erklärvideo für die App und deren Einsatz in der Schule und zu Hause könnt Ihr hier finden.

Weitere Informationen könnt Ihr auch der Website https://anton.app/de/ entnehmen.

Falls Ihr dennoch Fragen zur App habt, könnt Ihr diese gerne unter dem Artikel in den Kommentaren stellen. Auch über Eure Meinung zum Einsatz von Lernplattformen und Lern Apps im Unterricht würde n wir uns freuen. Schickt sie uns gerne an redaktion@lehrer-news.de.

Auf einem Tablet ist Kahoot geöffnet
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Durch die Schließung der Schulen verursacht durch die Corona Krise sind landesweit die Lehrer und Lehrerinnen gezwungen ihren Unterricht über verschiedene Online Learning Methoden abzuhalten. Dieser schnelle Umschwung vom normalen zum digitalen Unterricht ist für viele nicht leicht. Eine große Schwierigkeit dabei ist es weiterhin den Unterricht trotz Social Distancing spannend und abwechslungsreich gestalten zu können. Eine mögliche Lösung dieses Problems bietet das Online Learning Tool Kahoot.

Kahoot ist eine interaktive Learning Website und App, welche eine spielerische Abwechslung im Schulalltag schafft. Die Lehrer und Lehrerinnen können sogenannte Kahoots erstellen. Kahoots sind Quizze, Umfragen oder True/False Fragen mit denen Ihr Eure Schüler und Schülerinnen abfragen könnt. Die Schüler und Schülerinnen geben per Smartphone ihre Antworten ab, welche im Nachhinein in einer Statistik angezeigt werden. Dies gibt den Lehrern und Lehrerinnen die Möglichkeit den Lernerfolg der Schüler auszuwerten.

Die verwendete Sprache in Kahoot ist Englisch.

Screenshot Kahoot Online Learning Tool
Quelle: Kahoot

Funktionen:

  •    Einfaches und schnelles Erstellen eines Kahoots
  •    Einfügen von Bildern und YouTube Videos in deine Fragen
  •    Teilen von Kahoots mit anderen Lehrern
  •    Abrufen von Statistiken der Ergebnisse deines Kahoots
  •    Abwechslungsreiches Lernen durch spielerische Teilnahme der Schüler

Video: https://www.youtube.com/watch?v=YsQ10VdR9DA&feature=emb_title

Kahoot verfügt über eine Gratis-Basic Version und eine Pro und Premium Version, welche im Monat 3 bis 6 Euro pro Lehrer kosten. Zurzeit stellt Kahoot jeder, von den Folgen des Coronavirus betroffenen Bildungseinrichtung, gratis Zugang zu der Premium Version zur Verfügung.

Den Link zur gratis Version findet Ihr hier.

Funktionen der Premium und Pro Versionen:

  •    Einfügen von Folien zwischen den Fragen für mehr Informationen
  •    Anlegen von Ordnern für Kahoots
  •    Vermischen verschiedener Themenfragen in einem Kahoot
  •    Umfragen für Spieler Feedback
  •    Zugriff auf die Kahoot Bildersammlung
  •    Priorisierter Support

Zusätzliche Premium Funktionen:

  •    Automatisches Erstellen von personalisierten Kahoots mit Fragen, mit denen der Schüler Schwierigkeiten hat
  •    Mehr Mitspieler möglich (bis 2000 Schüler)
  •    Zugriff auf vorgefertigte und von Lehrern erstellte Kahoots
  • ·   Erstellen eines öffentlichen Profils

Auf einem Laptop ist Discord geöffnet
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Discord ist ein kostenloses Programm für sofortige Nachrichtenübermittlung, sowie für Sprach- und Videokonferenzen. Daher ist es eine geeignete Plattform, um den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften abseits der Schule herzustellen. Daher kann man Discord für den Onlineunterricht gut nutzen. Bei Sprachanrufen habt Ihr zusätzlich die Möglichkeit den ganzen Bildschirm oder einzelne Fenster zu teilen, so dass die anderen Gesprächsteilnehmer:innen das Geteilte sehen können.

Doch wie funktioniert Discord für den Onlineunterricht und wie benutzt man es am besten für den Unterricht?

Allgemeines und Anmeldung

Screenshot Discord Download und Anmeldung
Quelle: Discord

Auf der offiziellen Website könnt Ihr Discord herunterladen oder im Web Browser öffnen. Alternativ könnt Ihr auch die App auf eurem Smartphone runterladen, sowohl für iOS als auch für Android.

Verwenden könnt Ihr die Software unter den Betriebssystemen Windows, macOS, Linux, Android, iOS oder alternativ im Webbrowser. Um Discord zu benutzen, benötigt Ihr neben einem Internetzugang auch einen Benutzeraccount. Im eingefügten Bild müsst Ihr dazu oben rechts auf das Fenster klicken und werdet daraufhin zu einem neuen Fenster weitergeleitet. Dort könnt Ihr euch dann entweder mit einem bereits erstellten Account anmelden oder unter dem Punkt “Registrieren” einen neuen Account erstellen. Falls Ihr vorhabt, die Software auf Euer Gerät herunterzuladen, müsst Ihr Euch erst nach der Installation anmelden oder registrieren.

Screenshot Discord Anmeldung
Quelle: Discord

Benutzeroberfläche und das Erstellen von Servern

Screenshot Discord Benutzeroberfläche

Nachdem Ihr euch bei Discord angemeldet habt, erscheint diese Benutzeroberfläche. Ihr könnt hier Freund:innen hinzufügen und mit bereits bestehenden Freundinnen und Freunden Nachrichten austauschen. Oben links im Bild sind die sogenannten “Server” rot markiert. Über das “+” könnt Ihr nun eigene Server erstellen oder Servern beitreten.

Screenshot Discord Server erstellen oder beitreten

Für Lehrer und Lehrerinnen empfiehlt es sich, einen eigenen Server zu erstellen und die Schülerinnen und Schüler, die Teil des Servers/ der Gruppe werden sollen, zum Beitritt einzuladen. Weitere Personen können auch später hinzugefügt werden, beziehungsweise über einen Link dem Server betreten.

Die erstellten Server können nun genutzt werden, um Dateien auszutauschen. Hierzu müsst Ihr das “+” Symbol rechts neben den roten Markierungen betätigen. Ihr könnt eure Dateien auch mit einer zusätzlicher Notiz versehen und damit beispielsweise kennzeichnen, ob es sich um Übungsaufgaben oder Lernstoff handelt. Diese Dateien werden  ebenso wie die gesendeten Nachrichten an alle Mitglieder des Servers geschickt. Wenn Ihr mit Teilnehmer:innen des Servers sprechen wollt, müsst Ihr in der linken Hälfte des Bildes einen Sprachkanal auswählen.

Screenshot Discord Überblick Server

Im unteren roten Quadrat könnt Ihr Euer Mikrofon steuern. Außerdem könnt Ihr über das Zahnrad auf Eure Benutzereinstellungen zugreifen.

In der oberen roten Markierung könnt Ihr mit Hilfe des rechten Symbols die Verbindung zum jeweiligen Sprachkanal trennen.

Bildschirm teilen

Screenshot Discord Live gehen
Quelle: Discord

Eine hilfreiche Funktion von Discord ist, dass Ihr innerhalb eines Servers “streamen” könnt. Hierbei könnt Ihr aus wählen, dass Euer Bildschirm geteilt wird und Ihr währenddessen normal mit anderen Teilnehmern reden könnt. Das Symbol dafür findet Ihr unten links.  Die Funktion ist eine gute Möglichkeit, um auch von zu Hause online einen Live-Unterricht mit Schülerinnen und Schülern zu gestalten.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen über Discord und seine Anwendung haben wir Euch zwei Videos verlinkt:


Weiteren Support erhaltet Ihr natürlich auch über die Discord Website.

Wenn Ihr noch Fragen und Anmerkungen zu Discord oder anderen Programmen habt, schreibt uns einen Kommentar unter unserem Artikel oder eine Email an redaktion@lehrer-news.de .

Zoom ist auf einem Laptop geöffnet
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Nachdem wir euch bereits Skype und Microsoft Teams vorgestellt haben, stellen wir Euch heute eine weitere Möglichkeit vor, die Euch ermöglicht das traditionelle Klassenzimmer mit Videokommunikation zu erweitern: Zoom ist eine Kommunikationsplattform, die mit einer einfachen Bedienung überzeugt und Videokonferenzen sowie Nachrichtenübermittlung auf jedem Gerät von Desktop bis Handy anbietet. Das Gute an Zoom ist, dass Ihr neben einer Internetverbindung und einem Gerät, auf dem Zoom benutzt werden kann, für den einfachsten Benutzeraccount keine weiteren Kosten mehr tragen müsst. Das kostenlose Abonnement reicht für die meisten Fälle, darunter auch den Online-Unterricht, vollkommen aus. Eine Übersicht über die verschiedenen Abos findet Ihr hier. Zudem bietet Zoom für Bildungszwecke besondere Angebote an. Mehr Informationen darüber könnt Ihr hier entnehmen. Ein Problem gibt es allerdings mit Zoom: Dem Dienst wird mangelnder Datenschutz vorgeworfen. Dazu erfahrt Ihr mehr am Ende des Artikels.

Wenn du Zoom nutzen möchtest, haben wir im Folgenden für dich eine Anleitung erstellt.

Allgemeines und Anmeldungsprozess

Screenshot Anmeldung bei Zoom
Quelle: eigener Screenshot

Ihr könnt Zoom für den PC und als App für Tablet und Handy hier downloaden. Die Vorzüge der Mobile Zoom App und deren Funktionen werden in diesem Video ausführlich erklärt.

Öffnet Ihr nun auf Eurem PC, Tablet oder Handy die Software, stehen euch zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Ihr könnt entweder an einem Meeting teilnehmen oder Euch mit einem Zoom Account anmelden beziehungsweise einen neuen Zoom Benutzeraccount erstellen.

Screenshot an Zoom Meeting teilnehmen
Quelle: eigener Screenshot

Falls man sich entscheidet an einem Meeting teilzunehmen, benötigt man hierzu die Meeting-ID oder den Namen des persönlichen Links. Weitere mögliche Einstellungen neben eurem Namen könnt Ihr in folgendem Bild erkennen. Diese Funktion ist vor allem hilfreich für Schülerinnen und Schüler, die dadurch einem bereits erstellten Meeting sehr einfach betreten können.

Screenshot Zoom Anmeldeoptionen
Quelle: eigener Screenshot

Möchte man sich allerdings anmelden, benötigt man hierzu seine Zugangsdaten. Alternativ könnt ihr durch einen Klick unten rechts im unteren Bild einen neuen Benutzeraccount erstellen.

Benutzeroberfläche

Nachdem Ihr Euch angemeldet habt, erscheint am Bildschirm folgende übersichtliche Oberfläche.

Screenshot Zoom Oberfläche
Quelle: Eigener Screenshot

Ihr könnt hier ein neues Meeting für Euren Onlineunterricht mit Zoom erstellen oder einem bereits erstellten Meeting beitreten. Zudem könnt Ihr ein Meeting planen, das heißt, Ihr könnt beispielsweise die Uhrzeit, das Datum und die Dauer einer Videokonferenz einstellen. Einen Überblick über anstehende und geplante Meetings für den heutigen Tag erhaltet Ihr rechts davon. Außerdem könnt Ihr Euren Bildschirm für ein Meeting freigeben.

In der oberen Leiste könnt Ihr zusätzlich auf die Chat-Funktion zugreifen und Euch einen Überblick über Eure Meetings und Kontakte verschaffen.

Oben rechts im Bild könnt Ihr die integrierte Suchfunktion nutzen und mit einem Klick auf das Zahnrad die Einstellungen verwalten. Rechts neben der Suchleiste könnt Ihr zudem Eure Account Details verwalten.

Erstellen eines Meetings

Wenn Ihr ein eigenes Meeting erstellt, erscheint diese Oberfläche.

Screenshot Zoom Meeting für Online Unterricht erstellen
Quelle: eigener Screenshot

In der unteren Leiste könnt Ihr Euren Onlineunterricht mit Zoom verwalten. Mit jeweils einem Klick auf die beiden Symbole unten links könnt Ihr dem Audio beziehungsweise dem Sprachchat des Meetings beitreten und die Kamera  ein- und ausschalten. Weiterhin könnt Ihr eure Teilnehmer verwalten und im Gruppen-Chat Nachrichten versenden sowie Dateien teilen.

Wenn Ihr neue Teilnehmer einladen wollt, klickt Ihr auf das Einladen-Symbol und könnt dann zusätzliche Teilnehmer per E-Mail oder Kontaktadresse zum Meeting einladen. Weitere Funktionen könnt Ihr im beigefügten Bild unten entnehmen.

Screenshot Teilnehmer Zoom Online Unterricht einladen
Quelle: eigener Screenshot

Neben Meeting beenden stehen Euch während einer Videokonferenz zwei weitere Funktionen zur Verfügung: Bildschirm teilen und Aufnahme.

Innerhalb einer Konferenz könnt Ihr Euren Bildschirm teilen. Das hat den Vorteil, dass andere Teilnehmer das Geschehen auf deinem Bildschirm mitverfolgen können und dadurch beispielsweise Lerninhalte besser nachvollziehen können. Mit der Aufnahme-Funktion könnt Ihr Meetings aufzeichnen. Nachdem das Meeting beendet wurde, wird Euch dann die Aufzeichnung zur Verfügung gestellt und Ihr könnt diese beispielsweise mit Schülerinnen und Schülern teilen, die nicht Teil der Videokonferenz waren.

Kritik

Die Kritik an Zoom, das derzeit aufgrund der Corona-Krise genutzt wird, wird größer. Grund dafür ist, dass der Software ein mangelnder Datenschutz vorgeworfen wird. Einen ausführlichen Artikel zu den Vorwürfen und Problemen zu Zoom könnt Ihr hier finden. Aufgrund der aktuellen Diskussion um Zoom sollte man also mit der Verwendung zu Unterrichtszwecken vorsichtig sein. Wer allerdings die richtigen Einstellungen auswählt, kann Zoom auch weiterhin bedenkenlos nutzen. Hierzu findet Ihr in diesem Artikel weitere Informationen. Diesem Artikel nach könnt Ihr Zoom mit den richtigen Einstellungen datenschutzkonform nutzen. Dies zeigt auch, dass Zoom die Probleme und die Kritik Ihrer Nutzer ernst zu nehmen scheint.

Wenn Ihr Eure Schülerinnen und Schüler digital unterrichten wollt, könnt Ihr alternativ auch Skype oder Microsoft Teams verwenden. Zu beiden Programmen könnt Ihr auf unserer Website Anleitungen finden, wie Ihr sie im Unterricht benutzen könnt.

Mit diesem Einblick solltet Ihr jetzt einen Überblick zu den wichtigsten Funktionen haben. Weitere Informationen rund um die Software und den Onlineunterricht mit Zoom könnt Ihr hier finden.

Falls Ihr noch weitere Fragen habt oder Unklarheiten bestehen, könnt Ihr gerne eine Frage in einem Kommentar unter dem Artikel stellen oder uns eine Email an redaktion@lehrer-news.de schicken.

Fünf Schüler sitzen vor einem Bildschirm, der ihren Lehrer zeigt
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Ich darf keine WhatsApp Gruppe in meiner Klasse einrichten – Soll ich meinen Schüler:innen E-Mails schreiben?
Ständig fragen mich meine Schüler:innen, was die Hausaufgabe war.
Ich hab bei den vielen Dateien für meine verschiedenen Klassen schon den Überblick verloren.
Viele Lehrer und Lehrerinnen stellen sich diese Fragen, seitdem wegen Corona die Schulen geschlossen wurden
und sie auf Online-Unterricht zurückgreifen müssen.

Daher wollen wir von lehrer-news.de Euch ein paar Programme und Tools vorstellen, mit denen Ihr Euren Onlineunterricht vereinfachen, planen und verbessern könnt. Den Anfang macht MS-Teams. MS Teams ist eine Plattform des Computergiganten Microsoft auf der Ihr zu den Schüler:innen sprechen, ihnen Hausaufgaben erteilen und sogar eine virtuelle Tafel kreieren könnt.

Allgemeines

Ihr geht auf die Microsoft Teams Website. Dort könnt Ihr Euch mit jeder beliebigen E-Mail Adresse registrieren oder mit einem bereits vorhandenem Microsoft-Konto anmelden

MS Teams ist verfügbar für PC, Tablet und Smartphone und kann auch über die Website genutzt werden.

Ein Team Organisieren

Nachdem Ihr MS-Teams installiert oder im Browser geöffnet und Euch angemeldet habt, müsst Ihr zunächst eine Teamorganisation auswählen.
Im Grunde ist MS Teams nichts anderes als eine chat-basierte Gruppen-Software.

Screenshot Nutzeroberfläche MS Teams

Links oben seht Ihr eine Übersicht von alle Teams, in denen Ihr seid.
Links unten könnt Ihr einem neuen Team beitreten oder selbst ein neues Team erstellen.

Screenshot Einführung Team erstellen bei MS Teams
Screenshot Einführung Team bearbeiten bei MS Teams

Wie Ihr seht, gibt es drei Arten von Teams: private, öffentliche und organisationsweite Teams. Für Schulklassen eignet sich am besten die Einteilung in private Teams. Da hat dann nur Eure Klasse Zugriff, und es gibt weniger Probleme mit dem Datenschutz.

Nachdem Ihr das Team erstellt habt, könnt Ihr den Namen und die Teambeschreibung angeben. Das erstellte Team erscheint dann auf der linken Seite.

Tipp: Erstellt pro Klasse ein Team, nicht pro Fach.

Wir verwenden jetzt als Beispiel für unseren Leitfaden die Klasse 3a.

Screenshot Teambeschreibung bei MS Teams

Um Teammitglieder, sprich die Schüler und Schülerinnen bzw. Lehrer und Lehrerinnen zum Team hinzuzufügen, müsst Ihr nur noch ihre Emailadressen, bzw. einen entsprechenden Verteiler eingeben und das Wichtigste ist geschafft.

Fächer erstellen

Durch einen Klick auf die drei Punkte neben dem Team- oder Klassennamen kommt Ihr in ein Menü, in dem „Kanal hinzufügen“ steht.

Screenshot Kanal hinzufügen MS Teams
Screenshot Kanal beschreiben MS Teams

Jetzt müsst Ihr den Kanal nur noch benennen (z.B. Mathematik). Dann solltet Ihr noch eine Beschreibung einfügen. Damit ist es einfacher, den Kanal zu finden.
Unter dem Punkt Datenschutz könnt Ihr zwischen Standard (=für alle Teammitglieder) und Privat (=nur für bestimmte Teammitglieder) auswählen.

Die Kanäle findet ihr links unterhalb des Teamnamens.

Unterhaltungen innerhalb der Klasse

Damit der Unterricht starten kann, solltet Ihr wissen, wie die Kommunikationstools in MS Teams funktionieren.
Dafür findet Ihr auf der rechten Seite die sogenannte Registerkarte.

Screenshot Registerkarte MS Teams

In der Registerkarte seht Ihr unter Beiträge den Chatverlauf. Unter Dateien könnt ihr Ebensolche hochladen und habt zudem eine Übersicht aller Dateien, die bereits hochgeladen wurden. Unter + könnt Ihr Links zu anderen Websites posten, wie z.B. für den Lerninhalt interessante YouTube-Kanäle.


Innerhalb der einzelnen Fächer können die Teilnehmer jetzt miteinander chatten. Je nach dem, ob ein Kanal für alle Teammitglieder zugänglich oder privat ist, ist  nicht zwingend jeder, der im Team ist, in jedem Kanal. Die Mathelehrerin muss natürlich nicht unbedingt am Religionsunterricht teilnehmen. Mit der Klammer unter dem Textfeld können auch Dateien in die Chats hochgeladen werden.

Livestream

Unter dem Textfeld befindet sich ein Kamerasymbol. Mit einem Klick darauf könnt Ihr einen Livestream starten. Daraufhin startet Ihr den Livestream mit dem Button Jetzt Besprechen.

Screenshot Live-Stream MS Teams

Auf der rechten Seite werden alle Teammitglieder, die teilnehmen, angezeigt.
Zusätzlich kann man einzelne Mitglieder nochmals zur Teilnahme an der Besprechung auffordern.
Alternativ kann man auch weitere Personen durch Eingabe der Emailadressen rechts oben einladen.

Ein wichtiges Symbol ist die Kamera mit der Ihr die Bildübertragung ausschalten könnt. Weiterhin ist da das Mikrofon, mit dem man die Audioübertragung aktivieren und deaktivieren kann. Bildschirm mit Pfeil  bietet die Möglichkeit den eigenen Bildschirm zu teilen, damit könnt Ihr insbesondere die Whiteboard-Funktion parallel verwenden.

Screenshot Bildschirmübertragung MS Teams

Mit der Sprechblase kommt Ihr in den Besprechungschat. Über diesen können z.B. Schüler Fragen stellen.
Schlussendlich wird mit dem Telefon der Livestream beendet.

Whiteboard

Mit der Whiteboard – Funktion könnt Ihr im Livestream eine Tafel simulieren. Der Vor- und gleichzeitige Nachteil ist, dass die Schüler und Schülerinnen ebenfalls darauf schreiben können.

Screenshot Whiteboard MS Teams

Nach Beendigung des Livestreams seht ihr übrigens im Chatverlauf die Notizen, die ihr mit dem Whiteboard erstellt habt.


Mit Hilfe dieser Anleitung solltet Ihr mit dem Onlineunterricht mit MS Teams nun keine Probleme mehr haben. Wenn ihr doch noch weitere Fragen habt, oder Euch etwas unklar ist, schaut Euch bei YouTube die Erklärung von MS Teams von Kurt Söser an. Die Bilder in diesem Beitrag sind Screenshots aus seinem Video. Auf seinem Kanal gibt es zusätzlich 2 weitere Videos zu MS Teams, in denen er auf die wichtigsten Funktionen genauer eingeht und nützliche Tipps und Tricks für Lehrer verrät.
Wenn Ihr Euch fragt, wie Ihr im Onlineunterricht eine vernünftige Unterrichtsatmosphäre schaffen könnt, könnt Ihr dass hier nachlesen.

Wenn ihr noch Fragen oder Anmerkungen zu MS Teams, unserem Artikel oder anderen Themen habt, schickt uns eine Email an redaktion@lehrer-news.de oder schreibt es uns in die Kommentare!

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